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Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Freitag. L. A»rU 1SLS.
dardisierung. nach Schaffung von Klassen- und Muster- § wäre. Wer dem Streben im Ernst nachgeht, er wird es nicht ohne sichtlichen Nutzen tun. Des Bauern Klage soll ocrstummen. des Baucrit Lage mutz sich bessern. Auch ihin joll sein Recht werden, dann ist allen gedient. Er selber tut was er kann. Mögen auch alle andern Volkskrcisc sein Werk unterstützen!
Wildbad. 4. April. Besuch Stuttgarter Ge- A"' Dienstag trafen im Eyachtal etwa M Herren aus Stuttgart ein, darunter Oberbürgermeister vautenschlager. Die Herren nahmen eine Ortsbesich- Ägung vor und kosteten auch Wasserproben. Man kann daraus schließen, daß Stuttgart das Eyachwasscr noch keineswegs aufgegeben hat.
Kleine Nachrichten ans aller Velk
Karl Lenz t. In Ladenburg bei Heidelberg ist der Er- sinder des Automobils, Karl Benz, im 8S. Lebensjahr gestorben.
Eia Unterprimaner erhält das Reisezeugm--. Dem Unterprimaner der Oberrealschule in Gießen. Kirchheimer. ist, wie „Tempo" meidet, als Verfasser einer Arbeit auf dem Gebier Ser Botanik durch eine Verfügung des hessischen Kultusministeriums das Reifezeugnis der Oberrealschule verliehen worden. Der junge Mann braucht also weder die Oberprima zu durchlaufen, noch dis Schlußprüfung abzulegen.
10 OSO Mark für den besten deutschen Roman. Der engirsch-amerikanische Verlag Harper and Brothers (London- Neuyork) hat einen Preis von 10 000 Mark (500 Pfund Sterling) für den besten deutschen Roman oder die beste deutsche Biographie des Lahrs 1929 ausgesetzt. Die angeborenen Werke müssen unverössentücht sein und von Verfassern stammen die vor 1920 kein größeres Werk der Art VerausgegebLN, haben. Nähere Bedingungen des Wettbewerbs durch den Schutzverband deutscher Schriftsteller, Berlin W 57, Bülowstraße 22
Wieviel Veteranen gibt es noch? Nach einer Statistik des Reichsarbeitsministeriums bezogen am 1. März 1929 noch 54 250 Veteranen von 1864, 1866 und 1870 die sog. Beteranenbeihilfe. Man darf also wohl daraus schließen, daß noch etwa 60—65 000 Teilnehmer an den Einigungskriegen am Leben sind.
15 Stuck Mel, durch Starkstrom getö'el. Ein Landwirk in Alpen-Been (Rheinpr.) fand morgens seinen ganzen Viehstand — 6 Kühe und 9 Rinder — tot an der Krippe. Wahrscheinlich sind die Futterkrippen, an denen die Tiere angekettek waren, mit einer Starkstromleitung in Berbin- dimg gekommen, so daß der Strom in die Krippen eintrat »nd die Tiere Stete.
Großer Gcrsthausbrond — 700 0L0 Mark Lchaden. In Zizenhaujeu, bad. Amts Siockach. brach in der Nacht zum Donnerstag gegen i-2 Uhr aus dem Speicher des Hotels Krone ein Brand aus. der innerhalb kurzer Zeit das schöne Anwesen vollständig eu,äscherte. Das Hotel Krane war eines der größten Gebäude der Gemeinde, in den? außer zahlreichen Fremdenzimmern 7 Familien mit 31 Köpfen Wohnung hatten. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Der Besitzer betrieb außer dem Hotel ein Versand- geschäft mit Fabrikation von Tsigwaren und Oelen. Große Vorräte nebst wertvollen Maschinen sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Höhe des Schadens schätzt man auf 780 000 Mark, zumal auch die von dein Brande betroffenen Familien, zumeist Arbeiterkreisen angehörend, um ihr Hab und Gut gekommen sind. Brandstiftung wird vermutet.
Eia Ehepaar durch ausströmendes Gas vergiftet. In der Gemeinde Oeflingen bei Säckingen kamen die Eheleute Gustav Bechtel-Schwarzwälder durch ausströmendes Gas ums Leben. De-r vom Verbandsgaswerk in Lörrach entsandte Betriebsingenieur Kallabis wurde durch das ausströmende Gas ebenfalls bewußtlos, konnte jedoch durch den Sauerstoffapparat gerettet werden. Die Nachforschungen haben ergeben, daß das Gas aus der nicht genügen- vermieteten Hauptleitung ausgeströmt war.
Der weiße Tod. Eine Scheeschuher-Gesellschafk von drei Herren und drei Domen wurde am 3- April im Steinernen Meer bei Berchtesgaden von einer Schneelawine bekrosfen. i Drei der Beteiligten konnten sich selbst aus dem Schnee herausarbeiten und Hilfe holen. Eine Dame aus Berchtesgaden konnte lebend, aber völlig erschöpft ausgegraben werden, der Brauersidirekkor Groß! aus Berchtesgaden und ein Fräulein Eistnger aus Landshut konnten aber nur als > Leichen geborgen werden.
Bluttat. In Waizenkirchen bei Linz (Oberösterreich) sollte der Arzt Dr. Eichhoff auf seinen Geisteszustand untersucht werden. Als Gendarmen bei ihm erschienen, erschoß er einen derselben und oerschanzte sich schußbereit in einem anderen Zimmer, nachdem er im Kampf selbst durch einen Bauchschuß verwundet worden war.
Lreuzot kaust habsburgischen Lefitz. Wie das „Neue Wiener Extrablatt" erfahren haben will, hat der französische Großindustrielle Schneide r-Creuzot den' 40 000 Joch (13 600 Hektar) umfassenden Grundbesitz des ehemaligen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand in Obersteiermark und Kärnten und von dessen Kindern, den Fürsten Hobenberg, gekauft.
Ein Denkmal Jochs in Slrahburg. Die „Straßburger Neuesten Nachrichten" melden, daß die „patriotischen Verbände" des Elsaß die Errichtung eines Reiterstandbilds des Marschall Foch in Straßburg planen, und zwar an der Melle, an der stüher das Standbild Kaiser Wilhelm l. stand.
Des Knaben Wunderhorn für Heidelberg gerelkel. Bei der Versteigerung des Nachlasses der Bettina von Arnim ist es gelungen, die Handschriften wie die gedruckten Quellen zu „Des Knaben Wunderhorn", darunter die eigenhändigen Beiträge von Achim von Arnim, Clemens und Bettina Brentano, sowie von Jakob und Wilhelm Grimm um den Preis von 15100 Mark für die Heidelberger Universitätsbibliothek zu ersteigern. Desgleichen gelang dabei um den Preis von 7110 Mark die Erwerbung einer Reihe weiterer «st Des Knaben Wunderhorn in Zusammenhang stehender Handschriften, darunter besonders der Briefwechsel Arnims und Brentanos aus den Jahren 1804 bis 1808. — Des Knaben Wunderhorn ist in Heidelberg entstanden. Die Sammlung enthält neben den Originalhandschriften der Herausgeber alle alten Drucke, handschriftlichen Liederbücher usf„ die von diesen benutzt wurden, darunter eine aus Wielands Besitz stammende Sammlung schöner Lieder des 17. Jahrhundert»
Von einem steinernen LLwenkeps erschlagen. Lu Holb-r- ftadt löste sich als Nachwirkung des Frostes von eiü.-m aürn Sandsteinbau am Hvlzmarkt ein 350 Jabel- alter steinerner Löwenkopf und traf zwei Männer. Einen, Bierkutscher wurde der Schädel zweimal gebrochen. Ln hosfnungrioiem Zustand brachte man de» Verletzten ins Krankenhaus. Der Begleiter erlitt ebenfalls schwere Verletzungen.
Die Saatfelder Jugendherberge nicdergebrvnnk. Die ,
Mai v. I. von der Stadt Saatfeld inst einem Kostenonsiuoud von HO 000 °<t erricbtele Jugendherberge wurde am 3. Apcll 5 Uhr früh ein Raub dx?r Flammen. Nur die Wohnung d--.'- Herbergvatsrs blieb verschont. Vermutlich ist das Feuer n einer in dem Gebäude '»ntcrgebrachlen Auwrep.iralurwecl- stätte ausgekommen.
Zwei Eisenbahnwagen ;n Draud. L,-> Schnellzug Dh-pn» —Paris geriet während der Fahrt ein Wage» erster Klasse in Brand Des Feuer ergriff auch einen Wagen zweiter Klasse, die Reisenden konnten sich aber in andere Wagen retten. Aus dem Bnbrchos in Lus wurden die Rädergestelle der beiden Wagen atme bängt
Letzte Nachrichten
Die österreichischen Heimwehren zur österreichische» Kabinettskrise.
Wien. 5. April. Zu der durch den Rücktritt des Kabinetts Seipel entstandenen innerpolitischen Lage in Oesterreich erläßt die Vundessührung der österreichischen Sclbst- schutzvcrbünde folgende Verlautbarung:
„Die österreichischen Heimwehrkameraden können versichert sein, daß ihre Führer auf der Wacht stehen und dafür eintreten werden, daß die ausgebrochenc Kabinettskrise, welche — wie aus der von dem Bundeskanzler selbst ansgegebenen Begründung hervorgeht, nicht gegen die Interessen der vaterlandstreuen Bevölkerung gelöst wird. Die Vundessührung wird ihre Stimme rechtzeitig und am angemessenen Platz in die Wagschale werfen. Inzwischen heißt es für alle Heimwehrkameraden im Vertrauen auf die Führung die weitere Entwicklung der Dinge in Ruhe abwarten."
Trotzti bleibt weiter in der Türkei.
Konstantinopcl, 5. April Da am 1. Mai die Aufenthaltsgenehmigung für Trotzki und seine Familie in der Türkei abläuft, hat sich auf Ansuchen die türkische Regierung bereit erklärt, die Aufenthaltsgenehmigung bis auf weiteres zu verlängern. Die Verlängerung wird damit begründet, daß für Trotzki vorläufig keine Aussicht bestehe, von einem anderen Lande eine Einreisegenehmigung zu erhalten.
Drama auf hoher See.
Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" aus New- york wurde die Privatjacht des Newyorker Millionärs Le- land Roß frühmorgens führerlos mit vollen Segeln in der Nähe der New Lerseyer Felsen von einem Küstenkutter gesichtet. Als der Schoner geentert wurde, fand man vier Matrosen der Mannschaft sinnlos betrunken in der Kabine liegen. Ln den Kapitänsräumen und auf Deck waren Blutspuren sichtbar, ein Zeichen, daß ein wütender Kamps stattgesunden haben mutz. Offenbar hat die Mannschaft gemeutert, den Kapitän ermordet und über Bord geworfen und dann das Schiffslog vernichtet. Die Lacht des Millionärs hatte in den letzten Wochen eine Kreuzfahrt im Südatlantik gemacht. Angeblich soll Roß in Florida von Bord gegangen sein, jedoch war über sein Verbleiben bis zur Stunde nichts zu erfahren, sodaß die Befürchtung besteht, daß er ebenfalls ein Opfer der Meuterei geworden ist.
Schlafwagenbrand in einem japanischen D-Zuge.
Tokio, 5. April. In der Nähe der Eisenbahnstation Fu- san (Korea) entstand in einem D-Zug ein Brand. Vier Schlafwagen gingen in Flammen auf. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind 9 Personen ums Leben gekommen. 21 Verletzte wurden geborgen.
SM!
Besichtigung de« „Gras Zeppelin". Das Lustsch fs L. Z. 127 ln Friedrichshofen kann an Samstagen nachm! tags von 1—5 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 9L0—5 Uhr gegen die Eintrltts- o-'-ühr von 50 Pfg. besichtigt werden. Während der übrigen Wochentage ist, der Abbrucharbciten an den kleinen Hallen wegen, die Besichtigung unmöglich.
Behrings neueste Leistung. Am 2. April startete der aus der Rhön bekannte Segelflieger Nehring von der akademischen Fliegertruppe Darmstadt an einem Abhang des.Fronkensteins bei Darmstadt in etwa 360 Meter Höhe und bekam bei mäßigem Westwind so guten Auf rieb, daß er sich bald über dem 517 Meter hohen Mel-ibotus im Odenwald befand. Nach einem Flug von 1 Äunde 40 Minuten landete er 4 Kilometer südlich von Bruchsal etwa 100 Meter tiefer als der Startplatz. Die zurückgelegte Strecke beträgt 71 Kilometer, die höchste erreichte Höhe 580 Meter. Der von Nehring auf der Rhön seinerzeit ausgestellte Rekord beträgt 71,2 Kilometer.
Flug Holland—Indien. Drei holländisck>e Marineflugzeuge find am 3. April von dem Flugplatz Den Helder nach Batavia in Nicderländisch-Jndien abgeslogen, wo sie stationiert werden sollen. Es sind 14 Teilstrecken vorgesehen, so Bordeaux, Neapel, Athen, Bagdad.
Neuer Weltrekord im Brustschwimmen. Walter Svemce in Neuyork hat einen neuen Amateurweltrekord im Brustichwimm-m oiNgestellt. Er durchschwamm die Strecke von 220 Bords (201,14 Meter) in 167KL Sekunden.
hrmdel und
Berliner Vollarkurs, 4. April. 4.213 K.. 4.221 B.
6 o. H Dt. Reichsanleihe 1927 87.
Dt. Abl.-Anl. 53 60.
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 12.25.
Berliner Geldmarkt, 4. April. Togesgeld 7.5—9H v h.. Mo nalsgeld 7.5—8,5 v. H. Warenwechsel 0.75 v. H.
Prioatdrskonl: 6L v. H. kurz und lang.
Spanien soll „geschlossener Handelsstaat" werden. Die ploi»- mäßigen Bemühungen der Diktatur in Spanien, das Land wirtschaftlich und kapialmäßig vom Ausland zu befreien und die Selbstgenügsamkeit zum obersten Ziel der Wirtschaftspolitik zu erheben, haben durch den Südamerikaslug von Jglesios und Jimenez einen neuen Erfolg errungen. General Prlmo de Rioera erklärte, alle jetzt in Spanien vorhandenen Flugzeuge, Motoren. Magnete, Propeller und Luslschissapparato leien rein tponstche' Erzeugnis Spanien erzeuge sie billiger und
besser als das Ausland Dadurch werben üer ipamzcyen Doicswlrt- jchast jährlich 30—40 Millionen Pese'as erhalten. Als nächste Ausgabe der Rationalisierung erklärte er die Verdrängung der fremden Automobile, sür die Spanien zurzeit noch 40 Millionen jährlich ans Ausland bezahle. Zunächst müsse dies« Summe um mindestens die Hälfte herabgedrückt werden. Aber auch auf allen andern Gebieten müsse die Einsuhr vom Ausland Schritt sür Schritt gedrosselt werden.
Den Jahresberichten des Würtl. Gewerbe- uud haudefiauMchls- amls und des Vergaufsichtsbeamten sür 1928 ist anläßlich des in dieses Jahr sallenden 50jährigen Bestehens der Gewerbeaufsicht ei»« Denkschrift (Oktav 51 Seiten) „50 Jahre Gewerbeaufsicht in Württemberg" beigegeben. Die Versendung der Schriften an die Staats- »nd Gemeindebehörden. Handels- und Handwerkskammern, gewerblichen Vereinigungen usw., sowie an Arbeitgeber-, Angesteilken- und Arbeiterverbände ist, soweit die Ueberlassung unentgeltlich erfolgen kann, eingeleitet. Im Buchhandel sind die Berichte zum Preis von 3 Mark, die Denkschrift um 50 Pfg. zu beziehen (Verlag von H. Lindcmanns Buchhandlung — Kurz u. Eoqul — in Stutt« gart).
Miichverwerlung. Die Oberland-Milchverwertung Ravensburg G. m. b. H. ist nun endgültig mit einem Stammkapital von 405000 RM. gegründet worden.
Bankrolt. Eine Fabrik in Brügge (Belgien), die u. a. Fahr- cadteile herstcllt und zugleich eine französische Fahrradsirma ver- irat, ist in Konkurs geraden. Zwei Direktoren wurden wegen bedeutender Unterschlagungen verhaftet. Der Fehlbetrag beläuft sich auf 10 Millionen Franken. Unter den 81 Gläubigern befinden sich mehrere französische Firmen. ^
Bforzheimee Schlachtvichmarkt. Auftrieb. 6 Ochsen. 7 Kühe. 29 Rinder, 13 Farren, 11 Kälber. 368 Schweine. Preise: Ochsen 1 51—53, 2. 46-50, Farren 1. 50. 2. und 3. 48—45. Kühe 2. und 3 38—28, Rinder 1. 55—57. 2. 50—52. Schweine 1. 80—83, 2.: uud 3. 79, 4. 74—78. 7, 70—75 -4t. Mark!verlauf: langsam.
Schweinepreijc. Ballngeu: Milchschweine 30—48. — Buchau a. A.: Milchschweine 40—45, — hemigkosen: Läufer :>0—55, Ferkel 38—15. — Dornhan: Milchschweine 35—37, — Gmünd: Saugschweine 38—50. — Sirckheim u. T.: Milchschweine 36—50. Läufer 70—100. — Niederstetten: Sauglchweine 37—42. — Reutlingen: Milchschweine 40—55. Läuser 77—80. — Rledlingea: Mut- lerschweine 280—300. Milchschweine 38—45. — Waliser: Milchschweine 37—41. — Spaichingen: MUchschweinc 30—37 .tl.
Frachtpreise. Aalen: Weizen 13. Mischling . 180 , Roggen 1165, Gerste 11.50—12, Saathaser 12.50-13.50. Hafer 11 — 11.70. Fut ererbten 14—14.30. Wicken 12 50—14. — heidcnheim: Kernen 12.50, Weizen 11.80—12, Roggen 10.50, Gerste 11. Hafer 1160—11.80. — Giengen a. Br.: Gerste 11.20—N.70. Haser 11. Weizen 1160. Wicken 12.50—13.25 Kariosfel 4.50. — Lcukki-ch: Weizen 12.50. Roggen 11.50—12. Gerste 11.80-13, Haser 12-13, Dinkel 9.30. — Lieblingen: Breng-rstc 10 80—11 10. Saataerste 1130—13, Futtergerste 10—10 60,' Saathaser 13.50—14, Haser 10.80—12.50. — Waldsee: Besen !>. Gerste 13. Hafer 12 .40
Weinversleigerung. Im Kursaal Cannstatt wurde ain Mittwoch vormittag der 2. württ. Weiumartt der Stadt Stuttgart abgehal- ren. Angeboten waren etwa 1600 Hl. Rot- und Weißwein, vorwiegend von Winzergenossenschaften, aber auch von zahlreichen Weingärtnern, sowie von einigen größeren Gutsverwaltungen. Die Käufer hielten sich sehr zurück. Manches Angebot wurdß, weil es zu niedrig war, überhaupt nicht angenommen. Die Preise bewegten sich im allgemeinen von 110 Mark an auswärts, blieben aber erheblich hinter denen zurück, die bei den Kelterverkäusen Im Herbft erreicht worden waren. Es zeigte sich, daß die Spekulation, die Weine zurückzuhalten, falsch war. Bei der großen Zurückhaltung der Käufer wurde sehr viel nicht abgesetzt. Käufer waren meistens Wirte und Hotelbesitzer, vorwiegend in Stuttgart. Der Trollinger des Grafen von Neipperg in Schwaigern erzielte mit 164 Mark den höchsten Preis.
Nürnberger hopsenmarkt. Es kamen insgesamt 70 Ballen zum Verkauf. Zugesahren wurden 50 Säcke. In der Haltung des Markts trat keine Aenderung ein. Am Zollamt wurden nur kleine Partien zu gedrückten Preisen übernommen. Es wurden zuletzt am Markt bezahlt für Markthopfen 80—90. für mittlere Hallertauer 110—115 und für prima Hallertauer 130 -4t. Dem Hopfenmark'- am 3. April wurde nichts zugesahren. Ilmgesetzt wurden 30 Ballen. Bei ruhiger Haltung wurden mittler« Hallertauer zu 110—150 und prima Tettnanger zu 140 angebotsn.
Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Rach einer Zusammenstellung des Statistischen Landesamts war am 31. März 1929 der Milzbrand in 5 vberämtern mit 5 Gemeinden und ' Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 7 vberämtern mit 10 Gemeinden und 16 Gehöf en. die Schweineseuche und Schweinepest in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und I Gehöft verbreitet. Ferner traten aus die Kopfkrankheit der Pserde in 12 Oberämtern mit 27 Gemeinden und 29 Gehöften, sowie die ansteckende Blutarmut der Pferde in 25 Oberämiern mit 38 Gemeinden und 4t Gehöften.
welker
Infolge des Hochdrucks im Westen und der Depression im Osten ist für Samsaa und Sonntag immer noch unbeständiges und ziemlich kalte» Wetter zu erwarten.
Dev LNann mutz hinaus
wenn Parkett und Linoleum eingewachsl werden, denn er soll nicht sehen, daß so viel« Büchsen Bohnerwachs verschmiert werden .
Dies ist aber falsch. Richtig ist es, eine Dose Kinessa-Bohnerwachs zu kaufen, denn man kan,, mit einer Pfunddose, die nur Mark 1.20 kostet. 80 bis 65 gm, d. h. 3—5 Zimmer behandeln und erzielt mühelos einen wundervollen harten Spiegeiglcinz, der monatelang haltbar und gegen Wasser, insbesondere auch nasses Wischen, unempfindlich ist. Fußspuren sind viel weniger sichtbar, als man es sonst gewohnt war. Diese enormen Vorzug« verdankt Kincssa-Bohnerwoch» eener besonderen Zusammensetzung, welche dem Wachs ein bräunliches Aussehen gibt. Hiedurch entsteht aber keinerlei Dunkelförbung, was durch erfahrene Hausfrauen, Hausfrauen-Verbände u. Fachleute tausendfach festgestellt wurde, wie auch di« hervorragenden Eigenschaften d:eser Parkell- und Linoleum-Wichse vom Reichsoerband Deutscher Hausfraucnoereine dadurch anerkannt sind, daß die Fabrik di« Berechtigung erhielt, de» Prüfungsstempel des Reichsoerbandes auf den Dosen zu führen. Ueberzeiycn Sie sich selbst durch einen Bettuch und Sie werden nichts an-- ^ derer mehr kaufen.
Familien-Rachrichte»
Gestorbene: Marie Oßmann, 14 Jahre, Birlenfetd Benjamin Bauer, Maurer, 54 Jahre, Altburg. — Friedrich Hahn, z. „Adler" 53 J„ Hochdorf OA. Horb, Beerdigung: Freitag _ 3 Uhr._ _ _
Die heutige Nummer umsatzt I Seite« «iuschlietzltch de, Vellage „Ha»»«, Garte», uud Laudmirtschaft".