Leite — Sir. 78
NagolLer Tagdlatt «Der Gesellschafter"
Donnerstag, 4. April tSLt.
Altcnsteig, 3. April. Eemeindcratsfitzung am 27. März 1829. Am 25. März erfolgte die Neuwahl sämtlicher Führer der Freiw. Feuerwehr hier. Der Rsherige Feuerwehrkommandant, Stadtbaum. Henßler, «rklärte, daß ihm aus gesundheitlichen Rücksichten unmöglich sei, das Amt nochmals zu übernehmen. Gewählt wurde als Kommandant Hermann Luz, Eerbermeister and Eemeinderat und als Vice-Kommandant F. E ck- hard. Kaufmann. Die Wahl der Komp.-Führer und der Zugführer wird genehmigt und gegen die Wahl des Kommandanten und seines Stellvertreters wird nichts ringewendct. Der Vorsitzende würdigt noch die Verdienste des Stadtbaumeisters Henßler, welcher nun 27 Jahre lang üls Kommandant der Freiw. Feuerwehr tätig war und spricht ihm für sein erfolgreiches Wirken den Dank der Stadtgemeindc aus, mit der lleberzeugung, daß auch die Bevölkerung diesen langjährigen Dienst an den in Not befindlichen Nächsten dankbar anerkennt. Er beglückwünscht den ncugewählten Feuerwehrkommandanten, Ee- meindcrat Luz, im Namen der Stadtgemeindc u. wünscht, daß er möglichst lange und mit Erfolg seine neue Stelle bekleiden möge. — Forstmeister Mutschler berichtet, daß dieses Jahr und in dem kommenden erhöhte Kul- turkostcn erforderlich werden, da sehr viel Pflanzen «ingegangcn und Kahlflächen im Stadtwald vorhanden feien. Es' muffe darauf gesehen werden, daß nur verschütte Pflanzen gesetzt werden und da solche in den eigenen Bflanzschulen nicht bereit stehen, sei die Anschaffung nicht M umgehen. Ferner hält Forstmeister Mutschler für notwendig. dag auch die kleinen Pflanzen gegen Wildfraß geschützt werden. Der Gemeinderat erklärt sich mit den Ausführungen einverstanden und legt noch auf Samstag, den 6. April (auf Vorschlag des Forstmeisters Mutschler) eine Waldbesichtigung fest. — Nach einem früheren Gemeinderatsbeschluß soll insbesondere in der Geld- und Materialienbuchführung des städt. Elektrizitätswerk eine Aenderung vorgenommen werden. Der Vorsitzende teilt die von den beteiligten Beamten getroffene Regelung mit. Nach derselben ist Aufgabe der Stadtpflege: Führung der Kaffe, des Kaffentagbuchs. Hauptbuchs, Fertigung der Inventur, der Bilanz und den Rentabilitätsberechnung, teilweise nach kaufmännischen Grundsätzen. Das Elektr. Werk tätigt die Aufnahme der Materialien, trägt alle ein- und ausgehenden Materialien in eine Kartei ein und fertigt die Rechnungen für die Installationen, die Stromgebühren und für sonstige Arbeiten des Elektr. Werks aus. Vor der Beschaffung, von Jnventargegenständen, Installationsmaterial zu Freileitungserweiterungen. Oel usw. ist die Genehmigung des Eemcinderats einzuholen. Im übrigen ist der Betriebsleiter ohne weiteres zur Bestellung des Installationsmaterials berechtigt. Das Stadtbauamt führt in allen größeren technischen Fragen die Aufsicht, auch über die vorhandenen Gebäude, Wehre, Kanäle usw. Der Stromgebühren- und Wafferzinseinzug erfolgt in derselben Weise wie bisher. Privatinstallationen werden durch das Elektr. Werk ausgeführt, soweit dieselben ohne Werbung durch das Elektr. Werk diesem zur Ausführung übertragen werden. In gleichem Umfang erfolgt auch der Handel mit elektr. Gegenständen. Dem Betriebsleiter Brändle soll eine weibl. Hilfskraft insbesondere für die Schreibarbeiten beigegeben werden. Der Eemeinderat erklärt mit dieser Neuorganisation sein Einverständnis.
Es wird noch ein früherer Antrag der Stadtpflege auf Wegnahme der Geschäfte der Ortsbehörde für die Arbeiter- und Angestelltenversicherung von der Stadtpflege, besprochen, ohne jedoch einen Aenderungs- beschluß zu fassen. — Für die Volksschule werden zum Schuljahr 1929/30, Lernmittel mit einem Gesamtaufwand von 1400 NM. zur Anschaffung genehmigt. — Zu dem Baugesuch des Philipp Ottmar, Sattlers, betr. Erstellung eines Lagerraumanbues an sein Gebäude wird von seiten der Stadt aus eine Baulast übernommen. Dadurch ist die Ausführung des Bauvorhabens in der geplanten Weise ermöglicht und für die Stadt ist die Uebernahme der Vaulast unbedenklich. — Zu einigen Wohnungsbeihilfe-Eesuchen werden Darlehen aus der Stadtkaffe verzinslich zu 7 Proz. gewährt. — Handarbeitslehrerin Steiger befindet sich bis 10. Mai im Krankheitsurlaub. Nach Ablauf desselben beginnt der neue Kurs an der Frauenarbeitsschule. — Fritz Bühler, led. Schmied hier, wird als Geräteverwalter der Freiw. Feuerwehr bestellt.
Oberjettinge«, 3. April. Schulschlutz. Wie alljährlich, so fand auch diesmal die Verabschiedung der Entlaßschii- ler öffentlich vor den Eltern dieser Kinder und anderen Gästen statt. Die Oberklaffe erfreute dabei die Zuhörer mit einer kleinen Aufführung: Teils Apfelschuß. — Der Konfirmandenausflug führte die Schüler in einer zweitägigen Reise an den Bodensee. Höhepunkte dieses Ausfluges waren: Die Fahrt dem See entlang von Friedrichshafen bis Meersburg und von Konstanz bis Radolfszell, der Aufenthalt auf der Reichenau (Jugendherberge im Löchnerhaus) und der Besuch des Rheinfalls bei Schaffhausen. Ein solcher Abschluß der Schulzeit macht Freude. - In den Ruhestand. Mit dem 31. März des Jahres trat unser bewährter Leichenschauer Friedrich Weip- pert, Schneidermeister, außer Dienst. Er war früher Waldschütz unserer Gemeinde und hat dann am 1. März 1896 das Amt eines Leichenschauers übernommen. 33 Jahre lang hat er sein Amt treu und gewissenhaft versehen; nie hat es Anlaß zu irgendeinem Anstand gegeben. Bis ins 80. Lebensjahr (am 8. August 1849 geboren) hat er das Amt geführt. Er legte nun sein Amt wegen vorgeschrittenen Atters nieder. Die Gemeinde sagt ihm für seine treuen Dienste vielen Dank.
Herrenberq, 8. April. Oberamtsbaumeister Riccker f. An den Folgen des gestern gemeldeten Unglücksfalles ist Oberamtsbaumeister Karl Ri eck er — er wurde bekanntlich am Ostermontag von einem Motorradfahrer angefahren — gestorben Die Lokalzeitung schreibt u. a. hierzu: Im 76. Lebensjahr mußte er scheiden, er, der für seine Heimatstadt seine ganze Arbeitskraft gab, die in Glück und mit Dankbarkeit seine Familie heranwachsen sah, der in Ehren ergraut und dessen Namen mit ehernem Griffel in aller Gedächtnis eingegrabcn ist.
Herrenberg. 8. April. Rege Bautätigkeit. Die Bautä 1,gleit ist wieder rege. Nach langer Pause ist das Bauhandwerk wieder im Gang. Ungeduldig harrte es nach langen mageren Wochen des offenen Baumarktes Der Stillstand traf die selbständigen Handwerksmeister recht hart. Nicht weniger auch die Fach- und Hilfsarbeiter im Baugewerbe, llmso härter, als die Dringlichkeit finanzieller Verpflichtungen keinen Aufschub duldete. Steuerliche
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Leistungen für Gemeinde, Land und Reich, privat- und betriebswirtschaftliche Forderungen und handwerklich- ! organisatorische Lasten mußten wohl oder übel erfüllt ! werden. Daß nun das neue Bauen wieder recht kräftig ' einsetzt, läßt die Vauhandwerker erleichtert aufatmen. s Mit vorbildlichem Beispiel geht die Stadtverwaltung j voran. Auf ihrem im Vorjahr erworbenen Baugelände im Alzental will sie unverzüglich 7 neue Wohnhäuser erstellen lassen. Die Wohnungssuchenden Kreise wiffen das schätzenswerte Unternehmen wohl zu würdigen. Es ist überaus dankbar zu begrüßen, daß die Siedlungsfrage mehr und mehr ihrer praktischen Lösung zugeführt wird. Mit Weitblick und verständiger Sozialfürsorge will die Stadt den Zuzug fördern und nichts versäumen, was dem Wohnungsmarkt und damit dem Aufkommen der Stadt und ihrer Bewohner dienlich sein kann. Außer dem beachtlichen Bauprogramm der städtischen Verwaltung will auch der Siedlungsverein weitere Wohneinheiten schaffen. Auch privates Bauunternehmcn ist rege tätig und man steht gerne die neuen Stadtviertel im „Alzental" und „Bildkäpelle" und ihren Zufahrtsstraßen sich aus- dchen und mehren, aufblühcn und gedeihen.
Letzte Nachrichte«
Neuer Reichsmanleliarif für das Baugewerbe
Berlin, 3. April. Wie der deutsche Arbeitpeberbund für das Baugewerbe mittcilt, ist am 30. März 1929 ein neuer Reichsmanteltarifvertrag sür Hoch-, Beton- und Tiefbau- arbeiten für die Dauer von zwei Jahren, d. h. bis zum 31. März 1931, abgeschloffen worden. Dadurch ist der Arbeitsfriede für diese Zeit gesichert. Der Reichstarifvertrag bestimmt nur den allgemeinen Rahmen, wonach die Löhne z. B. einjährige Dauer haben sollen. Die Löhne selber wer- den nach einzelnen Bezirken geregelt. Die Arbeitszeit ist mit Rücksicht auf die bevorstehenden Beratungen des Arbeitsschutzgesetzes inhaltlich nicht geregelt worden. Ucber oie Zulässigkeit der Akkordarbeit konnten dagegen Vereinbarungen getroffen werden. Die Urlaubsbestim- mungen sind erweitert worden. Im übrigen entspricht Ar "?ue Reichstarifvertrag im wesentlichen dem am 31. Marz 1929 abgelaufenen Reichstarifvertrag.
Reifezeugnis ohne Abitur.
Berlin, 4. April. Der Unterprimaner der Oberrealschule in Gießen Kirchheimer hat, wie die „Vossische Zeitung" meldet, als Verfasser einer von der Fachwissenschaft als hervorragend anerkannten wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiete der Paläobotanik durch eine Verfügung des hessischen Kultusministeriums das Reifezeugnis der Oberrealschule erhalten. Der junge Mensch braucht also weder die Oberprima zu absolvieren, noch die Schlußprü- rung abzulegen.
Dieser Fall, in dem ein Schüler wegen außerordentlicher Befähigung in einem bestimmten Fach das Reifezeugnis erhält, bevor er noch das vorgeschriebene Schulpensum hinter sich hat, steht in der deutschen Echulgeschichtc einzigartig da.
Zum Rücktritt Seipels
Berlin, 4. April. Zu dem unerwarteten Rücktritt des österreichischen Kabinetts nehmen die meisten Berliner Blätter ausführlich Stellung. — Die „Germania" hält es iür durchaus möglich, daß der Rücktritt nur ein Echachzug des Führers der Christlich-Sozialen war, um unter günstigeren Bedingungen und mit mehr Bewegungsfreiheit in sein Amt zurückzukehren. Nicht nur in Oesterreich, wo man in Dr. Seipel mit Recht den Mann des Wiederaufbaues sehe, sondern auch in Deutschland werde man das Verschwinden Seipels von der politischen Bühne aufrichtig bedauern. — Die „D. A. Z." sagt, es unterliege keinem Zweifel, daß Seipels Arbeit das bedeutsamste Kapitel in der Geschichte des neuen Oesterreich bilde, und seine Rolle noch nicht zu Ende sei. Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt, mit Seipel scheide ein Mann von internationalem Ansehen und von unbestrittenem Format vom Bundeskanzleramt, ein Mann, der es verstanden habe, den österreichischen Staat, soweit das angesichts der Zwangsbestimmungen von Saint Eermain überhaupt möglich sei, nach innen und außen zu konsolidieren. — — Die „Deutsche Zeitung" sagt, der Rücktritt erscheine als ein politisches Manöver entscheidender Art, als die Kampfansage des klerikalen Führers an die Marxisten. Der „Börsenkurier" hält es für unwahrscheinlich, daß diese stärkste politische Persönlichkeit Oesterreichs für immer darauf verzichten wollte, das Staatsruder zu ergreifen, das er jetzt aus der Hand zu geben für gut befunden habe. Die „Voffische Zeitung" meint, letzten Endes habe der stille und zähe Kampf, der in seiner eigenen christlich-sozialen Partei gegen ihn geführt wurde, Dr. Seipel zum Rücktritt veranlaßt. Man habe es ihn fühlen lassen, daß seine Jntransigenz gegen die starke sozialdemokratische Opposition die Gegensätze im Lande ganz unnötig verschärft habe. Der „Vorwärts" ist der Auffassung, daß Mieterschutz und Kirchenaustrittsbewegung den Rücktritt veranlakien. Das Blatt glaubt, daß noch einmal eine bürgerliche Koalition wiederkehrt, aber mit einem gemäs- sigteren Führer
Kommt es in Oesterreich zur Eesamtaussperrung?
Wie«, 1. April Die Entscheidung im Metallarbeiterstreik steht unmittelbar bevor, da die Arbeitgeber als Grundbedingung für das Eintreten in neue Verhandlungen die vorherige Einstellung des Streiks in den vier Wiener Autofabriken fordern, worauf dann die Aussperrung am 6. April aufgehoben werden würde. Diese Forderung wird deshalb gestellt, weil der Streik wegen der Feiertagsentlohnung ausgebrochen ist und mit der Einstellung des Streiks die von den Unternehmern grundsätzlich abgelehnte Forderung als erledigt zu betrachten wäre, womit dann der Weg für neue Verhandlungen frei würde. Mit dieser Gesinnung der Unternehmer hatte sich heute die Streikleitung der Metallarbeiter zu befassen, wobei es zu einer sehr stürmischen Aussprache kam. Am Donnerstag soll eine Obmännerversammlung der Arbeiter entscheidende Beschlüsse fassen. Sollte die Einstellung des Streiks nicht erfolgen, so würde Donnerstag in sämtlichen Betrieben der Wiener Metallindustrie, die Samstag mittag bei Arbeitsschl. in Kraft tretende Aussperrung der gesamten Metallindustrie verkündet werden, von der 40 OVO Arbeiter betroffen würden.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart
< April:
12L0-. Schallplattenkonzert. U.M: Nachrichtendienst. 12.12: Schallplatte»- koiyert. 121»; Rauener geitzeichen. lg00: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. I3.4L: Nachrichtendienst. 1S.Ü0: D-rtenpsleg« im April. lll-IZ! Jon Leistern und »espenstern. 1S.M: «ortrag: Psianzeu im Bolk»glanden. 1»LV: Aerztevortrag: Leber Entstehung und Bckilmpfung der «rebskrank- hei». 1»<I0: Bortrag: «unstreisr durch die Provence. 1SLÜ: llammer- niusikabend de» Nleemann-Quartetts Stuttgart. 21.00: .Der tapser» Sol- da?', Operette. Anschließend: Nachrichtendienst.
Die neuest« ^«astILnstrierte" (20 stet» oorrlMg bei L. W. Zatser-Ragold.
Spukt
Der Relchsbeilraa für dea „Zeppelia"-Luflschissbau gefährdet? ' Wie verlautet, will Relchsfinanzminister Hilferding an dem Reichsbeitrag für den Luftschiffbau beträchtliche Kürzunggen machen. Dr. Eckener wird in den nächsten Tagen aus diesem Anlaß nach Berlin reifen. , ,
Warum Dien bei Bachs überflogen wurde. Dr. Eckener legt * in der Wiener N. Fr. Pr. die Gründe dar, die ihn abhielten, bei der Orientfahrt des „Graf Zeppelin" einen Tagesbesuch über Wien zu machen, lieber dem Acgäischen Meer sei das Luftschiff auf ! schwere Regenböen und nordwestliche Winde gestoßen, so daß mit andauernd schlechtem Wetter gerechnet werden mußte. De! der Insel Skyros wurde daher kehrt gemocht und das Adriatisch«- ! Meer wieder ausgesucht. Bei Spalato trat um 5 Uhr nachmittag» starke Nebel- und Wolkenbildung ein, es galt daher, die dalmatinischen Alpen noch im Tageslicht zu überqueren, um nicht bei Nacht und im Nebel in die Ausläufer der Alpey hinei-nzugeraten Bei dem sich rasch verschlechternden Wetter und Nordwestwind kam das Luftschiff nur langsam vorwärts, und so konn-'e erst früh 3 Uhr Wien erreicht werden. Ein längeres Verweilen daselbst war- unmöglich. Bei nächster Gelegenheit soll aber Wien ein Tagesbesuch abgestattet werden.
Oberst Fihmaurice hat die S'clle des technischen Beraters des neuen Flugplatzes Long Island in Reuyork angenommen.
Fitzmaurice beabsichigt, an dem zweiten Ozeanflug »es- Hauptmanns Köhl von Potsdam nach Neuqork im nächsten. Sommer teilzunehmen. Bei diesem sollen, wie Fitzmaurice mittelst, in zwei Zwischenlandungen beim Verlassen des Festlands und aus den Azoren die Benzinvorräte nachgefüllt werden, so daß das , Flugzeug nicht von Anfang an mit einem zu großen Borrat belastet und dementsprechend leich!«r wird.
Der verunglückte Ozeanslug. Die beiden Flieger Kingsford > Smith und U > m, die von Australien nach England fliegen wall ton, sind, wie jetzt bekannt wird, bereits 180 Kilometer vom Startplatz zu «rer Notlandung gezwungen gewesen. Sie selbst blieben unverletzt, doch soll die Maschine schwer beschädigt sein.
Neuer Segelflugkurs. An der Scgelflugschule Wangen wurde am Dienstag ein neuer Kurs begonnen. Der Kurs zählt 19 Teil- nehmer, darunter 10 vom Württ. Kultministerium entsandte Lehrer.
Sandel uub Verkehr
Die Ausfuhr deutscher Flugzeuge ist in den beiden letzten Jahren bedeutend gestiegen. Die Ausfuhr betrug 1926: 14, 1927: 54, 1928: 95 Flugzeuge. Dagegen ist die Einfuhr ausländischer Flugzeuge zuruckgegangen: 1926: 18. 1927: 12. 1928: 7. Der Erfolg der deutschen Flugzeugindustrie ist wesentlich dem ersten kühnen ostwestlichen Amerikaflug des Flugzeugs „Bremen" mit Haupb- mann Köhl und Frhrn. v. Hüne seid zuzuschreiben. Außerdem wurden 1928 noch 538 Verbrennungs- und Explosionsmotors» im Wert von 9Z Millionen Mark ausgesührt.
Die Konkurse haben im Deutschen Reich von 775 im Februar: auf 930 im März zugenommen, ohne die wegen Mangels an Mast» abgelehnten Anträge. — Vergleichsverfahren wurden 33» (335) eröffnet.
Vergleichsvrsahren: Ernst Albrecht Wever. Kfm., Alleininh. d. Fa. Wever u. Co., Großhandel in Hotelcinrichtungen, Stutt- gart, Johannesstraße 5. — Karl Röhm, Alleininh. d. Fa. Karl Röhm, Glas, Porzellan und Küchengeräte, Stuttgart. Silberburg- straße 144. — Franz Koretschin, Möbelsabrikant. Cannstatt. Rosenaustr. 38 b. — Nikolaus Füller. Elektromeister. Ulm a. D, Wagnerstraße 63.
Zahlullgseinstelluug. Infolge der Zahlungsunfähigkeit de» Küchel-Rothmann-Konzerns hat die Baumwollweberei AG-, Köln und München-Gladbach, die Zahlungen eingestellt.
Märkte
Skulkgarker Schiachlviehmarkl, 3. April. Dem Mittwvchmarkt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugesührt: 19 Ochsen. 27 Bullen, 200 Jungbullen, 184 Jungrinder, 101 Kühe, 829 Kälber, 1123 Schweine, 3 Schafe. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 53—57 (letzter Markt —), 2. 44—49 (—)» Bullen 1. 46-48 (44—46), 42—45 <40—43), Jungrinder 1. 53—« (51---55), 47—52 (45-50), 3. 42—45 (—). Kühe 1. 39-44 <—). 30-36 (—), 20—28 (—), 15—19 (—), Kälber 2. 84—86 (—). 7» bis 82 (—). 70—75 <—), Schweine 1. fette, über 300 Pfd. 84 (73 bis 79), 2. oollfleischige von 240—300 Pfd. 84 (78-79), 3. von SO» bi» 240 Pfd. 83—84 (76—78). 4. von 160—200 81—82 <74—7», 5. fleischige von 120—IW Psd. 70-80 (71—72), Sauen 60-7, (—). Marktverkauf: Großvieh mäßig belebt, Kälber und Schwein« belebt.
Fruchtpreise. LUwcmgcn: Weizen 11.80—12 50. Roggen 10.86 bis 11. Hafer 10-12, Gerste 11.70. — Bagold: Weizen 12.70-1». Gerste 12.50—13.50, Hafer 12.80—13.50. — Ravensburg: Lese» 9, Weizen 12.50, Roggen 11—11.60. Gerste 11.50-11.70. Hafer 11 bis 11.35, Saathaser 11.80—12.25, Saatgerste 11.50. — Saulgm» Gerste 10.30—11.80, Hafer 11.50—12.40, Erbsensamen 27. Grossamen 15, Futtergerste 10. — Reullingen: Weizen 13.30—14.S0, Dinkel 9.30, Kleesamen 70-75, Gerste 12-14, Hafer 11—14. — Urach: Dinkel 9.20—9 50, Espar 30. Gerste 11.80-12.50. Hafer 12-13.80. — Ulm: Weizen 1l.50-13.80. Roggen 10L0. «erst, 10.50-11.20. Hafer 11.50-13 d. Ztr.
welker
»«der Mitteleuropa liegt «ne Depression, bei Island »ln starker Hochdruck. Für Freitag und Samstag ist nur zeitweilig ous- heiterndes. unbeständiges und auch zu vereinzetten Niederschläge» geneigtes, ziemlich kühles Wetter zu erwarten.
Gewitter und Schneefall. Die Nacht zum Osterdienstag war eine richtige Eiurmnocht. Der Wettersturz brachte nicht nur Schnee und leitete so den April ein, sondern auch Gewitter. Aus Ebingen Gmünd. Aaler., Ellwangen und Heldenheim werden Blitz und Donner gemeldet. Di« Höhen der Alb bekamen wieder ein weiße» Kleid.
Fa«ilie»>Rackrichten
Verlobte: Christine Braun — Fritz Bogt, Schopfloch. Vermählte: Paul Blöcke! — Elisabeth Franke, Neuenbürg-Gera.
Gestorbene: Christian Braun, 68 Jahre, Garrwet- ler — Jakob Mayer. Wagnermeister, Neuenbürg.
Auf das heutige Inserat der Firma deutscher Benzol» Vertrieb G. m. b. H. Baihingen-Filder, die i« Ragold, Wildberg, Altensteig und Herrenberg Zapfstellen dösttzt. machen wir Höst, aufmerksam.