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Samstag, 28. Mär,; 1828.
flellung des Neubaues und für den Umbau des alten Kran- -enhaufes betrugen rund 1,3 Millionen Mk. Der Schulden- tilgungsplan sieht Tilgungsraten für 70 Jahre vor.
Leonberg, 22. März. Freiwilliger Tod. Unweit des Schlosses Solitude brachte sich ein Mann zwei Schüsse bei. Er schleppte sich noch bis zum Kurhaus Solitude und starb dann kurz darauf.
Tübingen. 22. März. Von der Universität. Dein Assistenten Dr. Felix Seidel am chemischen Institut ist die Lehrberechtigung" für Chemie an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen erteilt worden.
Roltenburq, 22. März. A u s n a h m e ins Priester- Ieminar. Aus Grund der non der katholisch-theologische» Fakultät der Universität Tübingen abgehaltenen Sckiluß- prüfung und ihrer sonstigen Eigenschaften sind 33 Kandida- , ten der Theologie in das Priesterseminar in Rottenburg ausgenommen worden.
Oberndorf a. N2. 22. März. Arbeitsjubilare. Im Verlag „Schwarzwälder Bote" erhielten W. Frueth für 42jährige. Otto Pf aff und Franz Seidel je für 2öjäh- rige Tätigkeit ein namhaftes Geldgeschenk. Ebenso wurde 2S Angestellten und Arbeitern das goldene bzw. silberne tragbare Ehrenzeichen de» Deutschen Buchdruckeroereins sowie eine Urkunde für langjährige treue Dienstleistungen überreicht.
Rottweil, 22. März. Versuchter Mord. Unter der Anklage des versuchten Mords hatte sich vor dem Schwurgericht der 27 I. a. led. Sattler Johann Kretzer von ' Gumbinnen (Ostpreußen) zu verantworten, der, als er sich wegen verschiedener Einbruchsdiebstähle im Amtsgerichts- gefängnis in Rottweil befand, am 14. Mai v. I. den Gefängnisoberwachtmeister Deroni von hinten überfallen und ihm mit dem Wasserkrug einen schweren Schlag auf den Kopf versetzt hatte. Außerdem würgte er ihn. Dann suchte er zu entfliehen, konnte aber mit Hilfe eines Polizei- wachtmeisters gefesselt werden. Deroni hatte eine schwere Kopfwunde und andere Verletzungen davongetragen. Das Urteil lautete auf 3 Jahre Gefängnis.
Mergentheim. 22. März. Hygienische V ols belehr ung. Der Reichsaussrbuß für hygienische Volis-- delehrung wird seine diesjährige Jcrhresmgung am 16. und 17. Mai in Bad Mergentheim abhalren Gleichzeilig mit der Tagung wird eine Ausstellung staitfinden.
TUchingen, 22. März. Handwerkskammer Reutlingen. Auf dem hiesigen Rathaus fand leinen Dienstag eine Borstandssitzung der Handwerkskammer Remlingen statt. An Stelle Zeines ausgeschiedenen Kammermitglieds tritt Buchbindermeister Jakob Müller-Reutlingen in die Kammer ein. Syndikus Eberhardt berichtete noch über die vom Reichstag verabschiedete, am 1. April in Kraft tretende Handwerker-Novelle. Die Jugend- Handwerkerbewegung wird die Kammer durch Beiträge unterstützen. An Handwerksgesellen konnten für langjährige Dienstzeit wieder Ehrenurkunden verliehen werden. Im Kammerbezirk sind auf Grund des Arbeitsgerichtsgesetzes besondere Lehrlingsausschüsse bei den Innungen mit einem unparteiischen Vorsitzenden zur Entscheidung von Streitig- ketten zwischen Innungsmitgliedern und ihren Lehrlingen errichtet worden.
hall. 22. März. Urteil wegen Totschlags Im dritten Fall vor dem Schwurgericht lvcir der am 23 Juli 1902 in Bitzfeld geborene und in Neuhütten. OA. Oehruige». wohnhafte verheiratete Arbeiter Christian Martin wegen eines Verbrechens des Totschlags angeklagt. Martin hatte seine Schwiegermutter, die Händlerin Sophie Uhl mann in Neubütten, nach kurzein Wortwechsel mit dem Lauf einer Zimmerflinre niedergeschlagen, daß die Schilde'decke vollständig zertrümmert wurde und üe «lsbald starb. Der Angeklagte zeigte große Reue und bestritt jede Tötungsabsicht. Von den Zeugen wurde dem Angeklagten das beste Zeugnis ausgestellt, während die Frau Uhlmann als herrsch- süchtig und hartherzig bezeichnet wurde. Das Gericht erkannte auf Körperverletzung mir nachgesolgtem Tod unter Zubilligung mildernder Umstände und verurteilte den Angeklagten zu 2 Jahren 2 Monaten Gefängnis abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft und zur Tragung der Kosten.
Sirchbierlinaen OA. Ehingen. 22 Mürz. Schul- Schließung infolge G r.i p p e. Unter Len Kind:rn der hiesigen Volksschule ist dw Gripve derart stark ausgetreten. daß die Schule geschlossen werden mußte. Nur noch einige Kinder kamen in die Schule und die ande"n liegen krank za Hause. Tod. fälle kamen bisher nicht vor.
Tübingen. 22. März. Ausnahme IN das Stift in Tübingen. Auf Grund der bestandenen Wettbewerbs- Prüfungen sind 36 Bewerber in das Stift Tübingen unf- genommen worden.
Göppingen, 22. März. Verlegung der (Gewerbeschule. Der Gemeinderat beschloß in feiner gestrigen Sitzung den Ausbau der Gewerbeschule durch ihre Verlegung in das ehemalige Rosentalsche Fabrikanwesen an der Nördl. Ringstraße. Äer Gesamtaufwand hierfür beträgt 570 000 Reichsmark.
Aus Stadt und Laud
Nagold, den 23. März 1929
Es gibt Menschen, die sich nur dadurch über Wasser halten, daß sie andere ducken, bis sie schließlich doch selber ersaufen.
Palmsonntag
Der die Kar- oder Lekdenswoche vor Ostern einleitend« Sonntag, der sechste Fastensonntag, ist seit den ältesten Zeiten der christlichen Kirche der Erinnerung an Jesu letzten Einzug in Jerusalem geweiht, von dem bei Matthäus 21, Markus 11. Lukas 19 und Johannes 12 geschrieben steht. Da das Volk, das, wie alljährlich, in großer Menge zum Passahfest in Jerusalem zusammengeströml war. hörte, daß Jesus nach Jerusalem komme, „nahmen sie." wie Johannes berichtet, „Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen". „Biele aber," sagt Markus noch, „breiteten ihre Kleider auf den Weg. Etliche hieben Maien von den Bäumen und streuten sie auf den Weg". Wie wir weiter aus den Evangelien erfahren, ritt Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem auf einem Eselsfüllen. Dieser Sonntag erhielt deshalb schon frühzeitig den Namen Dominica palmarum, Palmsonntag, oder auch Oomivieo. oder kestum oUvarum. Eselsfest, Palmeseltag.
Ohne Zweifel wurde der Palmsonntag schon von den Christengemeinden der ersten Jahrhunderte gefeiert; die sich allmählich herausbildende Prozession ist von der griechischen Kirche ans dem 4., von der abendländischen aus dem 6.
Jahrhundert bezeugt. Bei der ättesten dramatischen Darstellung des Einzugs Jesu im 4. Jahrhundert ritt ein die Stelle Christi vertretender Geistlicher auf einem Esel und wurde unter Absingen von Psalmen feierlich in den Straßen der Stadt umhergeführt, wobei das Volk mit geweihten Palmenzweigen folgte. In der lateinischen Kirche wurde dieser Umzug von Gregor d. Gr. (gest. 604) in eine Palmenprozession verwandelt, die diesem Sonntag dann seinen bleibenden Namen verlieh. Die uralte Sitte der Palmenweihe ist in der katholischen Kirche noch heute üblich. In Rom weiht der Papst selbst die Palmen, die an Stelle der echten Palmen vorwiegend aus den von der Riviera eingesührten Cycas-Wedeln bestehen, während man sonst in Italien Oelzweige, in Griechenland Lorbeer, in Rußland Buchsbaum und in Deutschland Weidenkätzchen zu diesem Zweck verwendet. Alle diese Ersatzmittel nennt das Volk daher „Palmen". Die sog. Palmeselprozession, bei der ln späterer Zeit ein Esel von Holz mit einer Christusfigur umhergeführt wurde, erhielt sich in Rußland etwa bis 1700, in Deutschland vereinzelt noch hundert Jahre länger.
Die letzten drei Tage der Woche sind die eigentlichen Leidenstage, die äivs lumeutLlionw, Tage des Wehklagens, oder ckivs tenvdrurum, Tage der Finsternis, des Todesdunkels: der Donnerstag, der Tag des Abendmahls, der Freitag, der Tag der Kreuzigung, und der Samstag, der Tag der Grabesruhe. Von dem Haupttrauertag, dem der Kreuzigung, den man nach dem althochdeutschen Wort etmra, I-k>ra, d. h. Klage, Karfreitag nannte, erhielt dann die ganze Woche die Bezeichnung Karwoche.
Dienstnachrichte«
Der Herr Staatspräsident hat den Stadttierarzt Dr. med. oet. Sachs in Eiengen a. Br. zum Oberamtstierarzt in Neuenbürg ernannt. Oberlehrer Brosi an der ev. Volksschule in Herrenberg wurde seinem Ansuchen entsprechend in deck Ruhestand versetzt.
Besuch des stell». Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung.
Donnerstag nachmittag besichtigten die Herren Dr. Kaphan, Vizepräsident der Reichsanstalt, Oberregierungsrat Heid« von der Hauptstelle der Reichsanstalt, Berlin, Eeheimrat Lehnert vom Deutschen Rechnungshof, Potsdam, sowie Oberregierungsrat Burkhardt vom Landesarbeitsamt Südwestdeutschland- das Arbeitsamt Nagold. Die Herren bekundeten lebhaftes Interesse für die sämtlichen Einrichtungen des Arbeitsamtes. Sie gaben ihrer Befriedigung darüber Ausdruck, daß das Arbeitsamt trotz des ungeahnten geschäftlichen Ansturms in den letzten Wintermonaten bereits einen gut organisierten Betrieb darstelle. Sie verließen das Amt in der Erwartung, daß in dem vorderen Teil des Arbeitsamtes recht bald zur geregelten Abwicklung des Publikumsver- kehrs ein geräumiger Warteraum frei werde, und daß die s Einrichtung als solche auch von Arbeitgeberseite mebr und < mehr in Anspruch genommen werde. i
Unsere „Feierstunden" ?
Der Frühling hat in der Natur seinen Einzug gehal- s ken, so also auch in unseren „Feierstunden": Das Titel ! blatt betitelt sich „Frühling", sodann „Die ersten Früh- ! lingsblumen auf der Krokuswiese". Weiter sehen wir: Zum 1400jährigen Bestehen des Benediktiner-Ordens, Eissprengungen auf dem Rhein, Blick auf den Wallfahrtsort Lourdes, Der deutsche Schauspieler Iannings, Südamerikareise Generals Heye. Prof. Albert Einstein, Das Kur
haus Timmendors im Entwurf, Der „Tag des Buches" für ganz Deutschland, Der Palmesel von Kößlarn in Niederbayern. Oberst Fitzmarice. Die Zerstörunaswut der Polen usw.
Walddorf, 22. März. Kirchenkonzert. Es ist ein idealer Zweck, wenn sich singe,rdc Jugend zujammenschließt. um ihr Schaffen und Streben dem edelsten Zweig der Musik der Kirchenmusik zu widmen, sich selber zur Bereicherung und andern zur Freude und Erbauung. Das steht wohl fest, daß es viel schwieriger ist. sich auf dem Land mit höheren Zwecken und Zielen durchzusetzen wie in der Stadt weil hier erst der Resonanzboden dazu geschaffen werden muß. Und es bedarf schon einer tüchtigen persönlichen Leitung, Energie, um unbeirrt und überzeugt zu werben und seine Kraft dazu einzusetzen. Mit der Jugend baut man auf, und wenn wir hier eine erste Stufe erreicht haben, so geschah es Dank guter Kräfte, die sich allerseits von außen und innen geregt haben. Was wir geben wollen ist: gute u. edle Musik u. der Beweis, daß man bei voller Hingabe auch mit kleinen Kräften und Mitteln aus der Musik« reichen und tiefen Quellen schöpfen kann. Immerwährend hört man Klagen über die vielen Sportfeste und Vergnügungen der Jugend. So sie Euch nun einmal etwas anders zu bieten hat, beweist durch Eure Teilnahme, daß Ihr diesen Weg, der hier betreten wurde, unterstützt, nicht nur mit wohlwollendem Interesse aus der Ferne, sondern persönlichem, freudigen Erscheinen. Bei genügender Beteiligung. fährt von Nagold ein Postauto nachmittags 2 Uhr. Anmeldungen hiezu bis Palmsonntag 12 Uhr beim Postamt Nagold. (Siehe Anzeige).
Effringen, 22. März. Vom Darlehenskassenverein. Am 18. März fand im Rathausjaal die ordentliche Eeneral- oersammmlung des Vereins statt. Der Vorsteher Ee- meinderat Eeigle begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und konnte sodann über ein günstiges Geschäftsjahr Bericht erstatten. Sowohl im Warenumsatz als auch im Ueberweisungs- und Vargeldverkehr sind gegenüber den Vorjahren wesentliche Steigerungen zu verzeichnen. Auffallend ist, daß der Verein immer noch große Kre oite bei der Zentralkasse in Anspruch nehmen muß. was jedoch noch großenteils auf die Viehverluste der Mitglie der in den Jahren 1924—1927 zurückzuführen ist. Die Bilanz schließt mit einem Reingewinn von 2400 RM. ab, wovon wieder die Hälfte dem Aufwertungssonds zugeschrieben wurde. Mit der Aufwertung der durch die Inflation vernichteten Guthaben konnte im Berichtsjahr wenigstens einmal'ein Anfang gemacht werden: 1000 R. Mark kamen an die ältesten Mitglieder zur Auszahlung. Der Aufwertungsfonds, der nunmehr 7000 RM. beträgt, ermöglicht die Bezahlung weiterer Beträge; ferner ist die Auswertung der Eeschäftsguthaben geplant.
Calw, 22. März. Eine Feldscheuer abgebrannt. In der Nacht zum Donnerstag ist während der ersten Morgenstunden die im Gewann Aeußerer Schafweg unweit des Hengstetter Weges stehende Scheuer von Landwirt Karl Weiß völlig niedergebrannt. In der Scheuer befanden sich mehrere landwirtschaftliche Maschinen, Feldgeräte und erhebliche Mengen Heu; alles wurde restlos vernichtet. Der Brandleider, welcher erst gestern früh von seinem Mißgeschick erfuhr, ist versichert, erleidet jedoch trotzdem empfindlichen Schaden. Die Ursache des Brandes ist bislang nicht festgestellt, doch glaubt man, daß das Feuer durch die Fahrlässigkeit eines in der Scheuer nächtigenden Unbekannten entstand.
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Nagold im Zeichen des Fremdenverkehrs
Bon Erich Schuster.
Die vor Tagen kurz und schmerzlos erfolgte Lostrennung des Fremdenverkehrs und Verschönerungsvereins vom Schwarzwaldverein hat besonders die Fremdenverkehrssache zum Gesprächsthema weitinteressierter Kreise gemacht. Wohl verständlich! Kommt doch der vollzogene Akt bei der bisherigen etwas eigenartigen Verquickung der zusammengeschlossenen Vereine ohne selbständigen Mitgliederstand einer völligen Liquidation gleich. Diesem kümmerlichen Tatbestand steht die große noch ungelöste Frage gegenüber, ob überhaupt, in welcher Form und von welchen treibenden Kräften persönlicher und sachlicher Art dem kranken Gebilde wieder auf die Beine geholfen werden kann. Die allgemeine Frage, ob man auch in unserer Stadt dem Fremdenverkehr eine besondere Förderung angedeihen lassen soll, ist längst bejahend entschieden. Dieser besseren Einsicht der überwiegenden Mehrheit unserer interessierten Einwohnerschaft stand in früheren Jahrzehnten teilweise eine andere Anschauung gegenüber, die aber, dank der zähen Tätigkeit eifriger Männer, in voller Erkenntnis der Sachlage mit Erfolg heftig bekämpft wurde. Es ist nicht uninteressant und ohne Wert, den Werdegang des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsver eins, an Hand der vorhandenen Aufzeichnungen in kurzem zu verfolgen.
Im Dezember 1894 wurde auf Betreiben des Verjcho- nerungsvereins, der damals anscheinend schon längere Zeit bestand, der Schwarzwaldverein gegründet. Vorstand und Ausschuß beider Vereine waren personengleich. Damit war die Union hergestellt, die am Heile des „Krisenjahres 1929" in Brüche ging. Das Jahr 1905 hat durch eine Bürgerversammlung im „Rößle" eine Weiterung des Firmenschildes durch Hereinnahme des Begriffs „Fremdenverkehr" anscheinend in der Absicht gebracht, besonders diesem Zweig interessierte Aufmerksamkeit zu schenken.Die Aktivität in der Pflege des Fremdenverkehrs war zu jener Zeit in der Tat eine recht rege. Man staunt, wenn man dem Bericht des Protokollführers entnimmt, daß an zwei Wo- chcnabenden Konzerte der Stadtkapelle auf dem Stadtacker dem damals schon heiß unstrittenen „Kurpark" ftattgesunden haben. Und meldet die Chronik gar noch von der Herausgabe von Kurlisten, so darf man ohne Zweifel annehmen, daß die Hebung des Fremdenverkehrs damals auf großzügige Weise betrieben worden ist. Der Tatendrang der schassenden Kräfte, ich nenne nur einige besonders Prominente, Brodbeck, Weinland und Rechtsanwalt Knödel, wurde allerdings, und davon weiß das Protokollbuch manches zu melden, des öfteren durch die Interesselosigkeit beteiligter Kreise ungünstig beeinflußt. Besonders die Generalversammmlungsberichte wissen da von zu melden, so z. B. 1906: „Die Versammlung war nicht so zahlreich besucht, wie man nach der Wahrnehmung im vorigen Jahre hätte erwarten dürfen. Hoffentlich ist dies kein schlimmes Vorzeichen eines Mangels an der im
vorigen Jahre vom „Bürgerocrein" in Szene gesetzren Begeisterung". Ein Beweis, wie sich doch manche Erscheinung der letzten Jahrzehnte im Strudel der Zeit bis heute erhalten hat. Ein Bild von der herzerwärmenden Werbung gibt uns ein Bericht im Gesellschafter von 1900 der wörtlich lautet: „Ihr Bürger von Nagold, kommen wir M Euch, seid doch so gut und haltet fest zu Eurem Euere eigensten Interessen verfolgenden Verein, was sollen denn die paar Groschen Beitrags heißen gegenüber der wegbahnenden, bänkesetzenden, jchattenspendenden, sremdenbrin genden, drot-, wurst- und bier- sowie weinvertilgenden nimmerrastenden Tätigkeit des Lokal- u. Verschönerungsoereins Nagold." Man sieht hieraus, daß es im Verein sehr nahrhaft zugegangen sein muß. Kehren wir uns wieder der ernsteren Seite zu, so tritt das Schaffen, besonders des Verschönerungs-Vereins augenfällig in Erscheinung. Längst hatte man erkannt, daß nur ein freundliches sauberes Städtchen mit gepflegten Wegen und Plätzen empfehlend wirken kann und man hat weder Mühe noch Kosten gescheut, Anlagen zu schaffen, die heute als gegeben keiner sonderlichen Betrachtung unterstellt werden. Ich greife einige größere Projekte heraus, die der Verkehrs- und Ver- schönerungsverein aus sein Konto schreiben darf:
1898: Anpflanzung der Teufelshirnschale mit Wald und Erstellung eines Pavillons. 1897: Anlage u. Verbesserung des Waldwegs auf den Kühlen Berg und Schaffung einer Schutzhütte daselbst. 1898: Schaffung des Kkebwegs unter Beihilfe des Verschönerungs-Vereins. 1900: Weganlage vom Durchlaß zum Wolfsberg. 1902: Schaffung des Pano rama-Wegs auf den Schloßberg. 1903: Herrichtung der Moltkeplatzes. 1904: Weganlagen auf Luginsland? 1988: Anlage beim Bahnübergang in die Haiterbachstr. usw.
Man muß ohne weiteres zugeben, daß die Tätigkeit in früheren Jahren eine wirklich produktive war? Dir Folge war auch eine tatsächliche Zunahme des Fremden-Ber- kehrs. Der große Krieg brachte ein völliges Ruhen der Werbung, die erst wieder nach der Inflation auf Anregung der interessierten Geschäftswelt ausgenommen wor den ist.
So stehen wir heute am Scheidewege, juchend, tastend, mitten im Brennpunkte der Meinungen. Was sich aus diesem friedlichen Gedankenaustausch herausschälen wird, ist noch ungewiß. Eine Voraussetzung fördernder Tätigten läßt sich aber jetzt schon festlcgen und zwar die Erkenntnis aller direkt und indirekt interessierter Kreise, daß sich er" Fremdcnverkchrsocrein nur aus dem Boden reger Anteilnahme und Zusammenarbeit zweckentsprechend entfalten kann. Fehlt ihm diese Triebkraft, so wird alles Schasse» vergebliches Mühen sein. Diese Fundamental-Tatsache wird die Grundlage der angeftrebten Reukonstitution bilden müssen. Erst einmal der Sache den richtige« Geist ein- blaßen, so wird sich wohl auch leichter der Mann" finden lassen.
Hirsau. 21
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