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Donnerstag, den 14. März 1S2S ^ipr^ «r, » 1Ü8. Jahrgang
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Nachdem Rechtsanwalt Klen-Ns Lauimers den Vorsitz -es Ausschusses zur An ersuchung der Erzeugunas- und Absatzbedingungen der deutsche» Mrlschafk (sog. Reichs, enqoeieausschuß) nirdergeleok hat, hat die Reichsregier ung Dr. Dernburg zum Vorsitzenden ernannt.
Der König von England wird voraussichtlich zum Kur- «mfevthalt im Mai nach La- Nauheim kommen. In dem Sanatorium Grocdel werden 4S Zimmer für den König and sei« Gefolge hergerichkek.
Das „Echo de Paris" glaubt berichten zu können, das, Briand und Ehamberkain sich über die Einladung der fünf großen Seemächte zu einer Seeabrüstungskonferenz in Genf NN den 15. Juni geeinigt hätten.
In Madrid sind bei weiteren Kundgebungen der Sin- -enteafchaft gegen die Diktatur blutige Zusammenstöße erfolg!.
Der ehemalige chinesische Sriegsminister General Tschut- sivsaag ist im japanischen Viertel von Tientsin ermordet worden. Ex war des Zusammenarbeiten» mit Tschang- kschongtfchaag beschuldigt.
Ne SNiW der Müiomre
Der Rückgang des deutschen Wohlstands
Zum ersten Mai seit 16 Jahren veröffentlicht das Statistische Reichsamt soeben eine Bewertung der deutschen vermögen unter -cm Titel „Statistik der Berrnögcnssteuer- Veranlagung".
Die Statistik ist ein vielsagendes Zeugnis der Verarmung des deutschen Volks. Insgesamt wurden Vermögen in Höhe von 87.8 Milliarden Reichsmark festgestellt. Die Vergleichszahl des letzten Dorkriegssahrs beträgt 1571 Milliarden Mark. Das gibt zahlenmäßig also bereits eine Verringerung um etwa 35 Prozent. Hierzu muß man noch die Verringerung der inneren Kaufkraft des Gelds infolge der allgemeinen Erhöhung der Preise mit mindestens 30 Prozent einsetzen, so daß tatsächlich die unter Zugrundelegung der „Einheitsweite" erfaßten Vermögen des Deutschen Reichs (die freilich nicht sämtliche Vermögen umfassen) kaum die Hälfte der Vorkriegsvermögen erreichen. Als Borkriegsoergleich find die Vermögen herangezogen, die von dem sogenannten Wehrbeitrag erfasst wurden, was ziemlich genau der heutigen Einheitswertdewertung gleichkommt.
Am stärksten hat sich die Zahl der ganz großen Vermögen verringert, im Gegensatz zu den Bereinigten Staaten, wo bekanntlich Millionäre „aus dem Erdboden gestampft" werden. Während vor dem Krieg 15 547 Millionäre in Deutschland gezählt wurden, gibt es jetzt nur nock» 2335 Besitzer von Vermögen von über einer Million Reichsmark. 1913 gab es 229 Relchsanqehörige, die einen Besitz von über 10 Millionen Mark hatten: heute können sich nur noch 33 eines solchen Reichtums rühmen.
Die Arhl' der über 5 Millionen „Schweren" (also zwischen 5 und 10 Millionen) ist schon größer, sie beträgt 140, als Besitzer von Vermögen zwischen 2 5 und 5 Millionen Reichsmark wurden 465 Deutsche gezählt, der Rest, also 1695 Deutsche, lebt zwischen 1 und 2L Millionen Reichsmark.
Wo innerhalb des Deutschen Reichs wohn->n mm diese Krösusse? Die ochsolute Spitze hält natürlich Berlin m t 890 M'Monären, aber es gibt in Hamburg doch auch 112 Millionäre.
Nach Berlin und Hambura kommen in der absoluten Bewertung Leipzig mit 55 und Frankfurt sowie Köln mit 48 Millionären. München weist bei 680000 Einwohnern 42 Millionäre auf, Dresden zählt unter feinen 630 000 Einwohnern 39 M'llionäre Es folgen dann hinter diesen Städten ohne Rücksicht auf ihre Einwohner- zahlt als Millionärssitze Düsseldorf mit 35. Stuttgart mit 26, Bremen und Chemnitz mit 21. Hannover mit 19, Essen a. d. Ruhr mit 13, Breslau, das in bezug aus seine Einwohnerzahl hinter Dresden und vor Düsseldorf stehen würde, schneidet mit 12 Millionären verhältnismäßig besonders ungünstig ab. Kassel hat 10 Millionäre aus 170 000 Einwohner, Wiesbaden dagegen auf seine 105 000 Einwohner ebenfalls 10 Millionäre, zählt also zu den mit Millionären aelegn-tsrcn Städten, und kommt, wenn man die Zahl der Millionäre in ein Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt, gleich hinter Hamburg, das verhältnismäßig die meisten Millionäre hat.
Aber selbstverständlich gibt die Zahl ihrer Millionäre noch kein zutreffendes Bild von dem Wohlstand einer Stadt. Dies wird z. B. an der Bermögensverteüung in Hamburg ohne weiteres klar. Hamburg, die zweitgrößte deutsche Stadt mit rund 1,1 Million Einwohner, hat 324 346 Haushaltungen (mit durchschnittlich 3—4 Köpfen). Davon sind aber nur rund 28 000 „vermögend", d. h. sie besitzen Vermögenswerte von mehr als 5000 Mark, auf je 1000 Haushaltungen kommen also nur 80, die über ein Vermögen verfügen, lind von den 26 000 sind es nur 2526 Haushaltungen, die ein vermögen von 100 000 bis 1 Million besitzen, 112 besitzen mehr als eine Million. Außerdem gibt es 208 Gesellschaften, mm Lenen jede mebr als eine Million besitzt. Das in den Händen von Gesellschaften befindliche Vermögen in Ham- Lurg ist mit rund 1500 Millionen überhaupt rößer als m»s in den Händen von Privaten befindliche vermögen von rund 1400 Millionen Mark.
As MW AkMNt ist echt
Haag. 13. März. 3n der Angc ^genhcit der Enthüllungen des ttl.echler Tagb'atts wird in Eingeweihten Krrllcn mitgeteilt. daß das in holländischen Händen befindliche Dokument über den sranzöfllch-belgischen Angriffskrieg gegen Den fchland und Lolland tatsächlich echt ist. Es sei aus dem Archiv in Brüssel entwendet worden, und als man dorr zur größten Bestürzung den Verlust entdeckt habe, Hobe man in Brüssel ein zweites Dokument herge- steüt und dieses als „Fälschung" noch Holland geleilet, uw die ganze sür Belgien so peinliche Sache zu verdunkeln. In Holland befinden sich demnach mindestens zwei Doku-
m ' n i e: Das erste echte und das zweite, das nachträglich vom beffuschen Spionagedienst hergestellt wurde. 3n den nächsten Taren seilen weilere Anhaltspunkte zu erwart»« sei-
Der Beröstentlicher des Dokuments, na n Leuningen, erk'ürto. es ,ei geradezu lächerlich, wenn man in Brüssel versuche, einen angeblichen deutschen Spionagedienst lrereinzuspielcn. Ein solcher komme in keiner Weise in Frage: die ganze Cache sei ausschließlich französisch belgische A.rbeu.
Mißbrauch öffentlicher Gelder in Polen
Vorschau 13. März. Die Untersuchung gegen den früheren Finanzminister Czechowicz wegen der Budgetüberschreitung im Jahre 1827,"28 mir etwa 562 Millionen nimmt ihren Fortgang. Es wurde u. a. icsrgestettr, daß i" den Monaten Dezember 1627 und Januar und Februar 1928 (d. h. in der Zeit der Vorbereitungen sür die Wahlen) die Ausgaben aus dem Dispositionsfonds des Ministerpräsidiums um das -Mache von 200 000 Zloty aus 8 Millionen Zlory gestiegen sind. Offenbar sind diese Summen als Wahl ge Id er für de» Pü! s u d s k > b l a ck verwendet « worden.
Die Türkei unterzeichnet das Liiwinow-Protokoll
korrstantinopcl, 13. März. Obwohl von einer besonderen türkisch-russischen Freundschaft, von der in Moskau soviel die Rede ist, kaum gesprochen werden kann, hat die Unter- zeicbnuna des iooenomnen Vi-owreN-; durch die
Türkei dach ihre vedrmu»-.«. D,e Türkei :riu dann« in Sie Reihe der osteuropäischen Slaa-eu die zwar dc.i Ksllogg- Benrag in ".lln r »r'.prüiig'.ichen Aosichr mitmachten, aber die S n ii s e r l) e d i n g u n g e ir Englands ab - eh - n e n. Englands Msich: geh: beic-nnttich daraus hinaus, daß den Eng,ä> der» nach einer Art euglilcher „Mouroe- lehre" im Orient und anderswo „Jnteressenkreise" ein- st-rä-imi und durch d-rn euch,h uiug-ebc-h-men Kellogg- T'-r.-'a» i zusmzen völkerrechtlich beschefnigk werden. Da» ist'?. > w m.-,'!nkv!l greift aber auf ist? ursprüngliche Form des ». - agb'Aertrags im ^wusstest Gegensatz zu der eng- 0 ch m Absicht zu ück. Ist es de» Unterzeichnern des Lit- » stow Pralokvlls (z. B. den sog Randstaaten) mit ihrer '.',>:rr-chrifl ernst, so dürfte allerdings der Beitritt der Türkei nie wesentliche Stärkung der Gruppe bedeuten, die ein Scheitern der englischen Absichten im Orient herbeisühren will.
Neue Nachrichten
Zu den Besprechungen des Sterchsoankpräsidenten
Berlin, 13. März. Den Besprechungen, die Reichsbank- prästüent Dr. Schacht gestern in Berun hatte, rommr, wie die „B. Z." danegl, mehr als rein berichtende Bedeutung zu, doch wäre es satjch, wenn man sich in Paris der Hvf,nung hingäbe, daß Berlin zur Annahme der von den Franzvstn angemeldeien Forderungen auch nur entfernt bereu wäre. Die Reichsregterung have von Anfang an den Standpunkt angenommen, oaß in die Substanz der oeutschen Wirtschaft mchr eingegrffsen werden dürfe und jede End regetung der Reparattviisfrage iyre naturgemäße Grenze cm der deutschen Leistungsfähigkeit finden müsse. Weisungen have Dr. Schacht nicht erhalten, wohl aber >ei die praltlsche Seite der Pariser Konferenz noch einmal erörtert worden.
Die Reparationssachverständigen kommen nach Berlin?
London, 13. März. Der Berliner Berichterstatter der „Financial Times" meidet: In deustchen finanziellen Kreisen wird die Ansicht vertreten, der Sachverständlgenausfchuß sollte jetzt nach Berlin kommen, wo alles Material über Deutschlands wirkliche Zahlungsfähigkeit verfügbar j in würde. Die Sachverständigen würden sich dann an Ort und Stelle über die wahre Wirtschaftslage Deutschland unterrichten können.
Das Konkordat in Preußen
Berlin, 13. März. Auf einer Tagung der Demokratischen Partei teilte der preußische Finanzminister Höpker- Aschoss mit, die Konkordatsverhandtungen seien jo weit gediehen, daß der Vertragsentwurf bereits an die römische Kurie zur Aeußerung gegeben werden konnte. Der Minister stellte sich auf den Standpunkt folgender Forderungen:
1. Bei der Besetzung der wichtigsten Kirchenämter müsse dem Staat ein Mitwirkungsrecht eingeräumt werden:
2. der nationale Charakter und der Bildungsstand des Klerus, sowie die Freiheit der wissenschaftlichen Lehre dürfen durch das Konkordat nicht beeinträchtigt werden:
3. das Konkordat dürfe keine Schulfrogen behandeln:
4. durch dos Konkordat dürfen dem Staat keine weiteren finanziellen Verpflichtungen erwachsen, auch nicht auf dem Gebiet der Pfarrbesoldungen: 5. das Konkordat dürfe nur befristet abgeschlossen werden, müsse also kündbar sein.
Das Lateinische als Amtssprache de» Vatikans
Rom, 13. März. Die römischen Blätter melden, der Vatikan habe das Lateinische als die Amtssprache des Vatikans erklärt. Infolgedessen werde nun das Lateinische nicht mehr als „tote Sprache" betrachtet werden können, sondern sie werde unter die Sprachen der verschiedenen Staaten ausgenommen werden müssen. Als Umgangssprache werde im vatikanischen Staat das Italienische gebraucht werden, während im diplomatischen Schriftverkehr das Französische oder das Italienische verwendet werde.
Etwa 80 Familien, die bisher auf dem neu-vatikanischen Gebiet gewohnt haben, die aber mit dem vatikanischen Staat in keiner Beziehung stehen, haben das vatikanische Gebiet verlassen müssen. Der Gouverneur von Rom hat ihnen neue Wohnungen zugewiefen
Württemberg
Stuttgart. 13. März. Landtag und Technische Hochschule. Der Finanzausschuß des Landtags besichtigte am Dienstag vor- und nachmittag die Anlagen de- Technischen Hochschule. Unter Führung des Rektor» un - der Professoren wurde das sehr ausgedehnte Institut einen« gründlichen Augenschein unterzogen. Die Mitglieder des Finanzausschusses, denen sich die Minister Dr. Bazille und Dr. Dehlinger, sowie mehrere Ministerialbeamte angeschlossen hatten, überzeugten sich, wie das Heilbronner Neckar-Echo berichtet, von der großen, für die Zukunft unerträglichen Raumnot k^r für unser württembergisches Wirtschafts- und Kulturleben so überaus wichtigen Tech Nischen Hochschule. Es ist dringend notwendig, daß neuer Raum für die Hochschule geschaffen wird. Am nächsten Mittwoch, den 20. März, besichtigt der Finanzausschuß die als Bauplätze für die neuen Anlagen der Hochschule vorgeschlagenen Gelände in Ludwigsburg und Stuttgart. Er wird alsdann in einer späteren Sitzung sicki mit der Frage beschäftigen, ob für die Hochschule unbedingt Neubauten auf völlig neuen Gebieten erforderlich sind, oder ob man auch mit Erweiterungsbauten der bereits bestehenden Institute auskommen kann
Steuererhebung vom 1. Aprit 1829 ab. Eine Verordnung des Finanzministeriums besagt: Aus Grund von 8 50 der Verfassung Württembergs werden die Steuererhebekassen angewiesen, die durch das Staatshaushaltsgesetz sür 1928 vom 11. Mai 1928 verwilligten Staatssteuern vom 1. April 1929 an und, wenn eine andere Verfügung nicht früher ergeht, bis zum 30. Juni 1929 auf Rechnung der neuen Berwilligung nach den bisherigen Vorschriften einstweilen zu erheben.
Cannstatt, 13. März. 2 00000 Mark unterschlagen. Dos Schöffengericht verurteilte den 37 Jahre alten verheirateten Kaufmann Christoph Roth von Mettingen zu 2 Jahren 8 Monaten Gefängnis, weil er bei seiner Firma, einer bekannten Wollspinnerei in Eßlingen, vom Jahre 1924 bls September 1928 in seiner Eigenschaft als Lohnbuchhalter über 200 000 Mart unterschlagen hatte. Er hatte regelmäßig für die Lohnzahlung der Belegschaft mehr Lohngelder von der Kasse anHefordert als er in Wirklichkeit benötigte und diesen Betrag leweils dann sür sich behalten. Als eine Nachprüfung vorgenommen wurde, floh er nach Paris, wurde aber dort verhaftet und ausaeiiesert. Bon dem veruntreuten Geld konnte etwa die Hälfte wieder bei- gebrocht werden.
Aus dem Lande
Heilbronn. 13. März. Gegen die Kujchüttung des Neckars. Vom Verein der oberen (südlichen) Stadt wurde folgende Entschließung gefaßt, die an den Gemeinderat geschickt werden soll: Die Generalversammlung des Vereins der oberen Stadt nimmt Kenntnis davon, daß die Absicht bestehe, aus Anlaß des Baues des Neckarkanals da» Kanalbett im Weichbild der Stadt zuzuschütten Die Versammlung nimmt energisch Stellung gegen ein Vorhaben, das das schöne Stadtbild für die Dauer vernichten würde.
Reutlingen. 13. März. Die A m t s e i n s e tz u n g d e s neuen Stadtoorstands, Dr. Haller, wird über nächste Woche, etwa am 26. Marz, stattsinden. Es ist su- diesen Tag eine Festsitzung auf dem Rathaus und an fließend ein Bankett in der Bundeshalle vorgesehen