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Nagolder TagdlattDer Geielljchaster'

Mittwoch. 13. März WA

November 1924 hatte er weitere 3t6 900 Kriegerleichen um- zubetten zum Preis.von je 66.8V Franken. Insgesamt er. hielt er 21 Millionen Franken. Dann fand er Nachahmer. Ein Vortänzer tat ebenfalls eineUmbettungsgesellschaft" auf und er erhielt von der Regierung einen Auftrag von 495 000 Leichen, wofür er 23 Millionen Franken einsteckte. Als nun aber in zwei Schriften das schamlrse Gewerbe an den Pranger gestellt wurde (im November 1924), ging ein Schrei der Entrüstung durch Frankreich. Die Unternehmer hotten die Frechheit, wegenBeleidigung" zu klagen, und sie strengten sogar gegen den Staat eine Klage auf Schadenersatz an. weil er von dem Vertrag zurück- aetreten sei. Darüber wird nun die 12. Strafkammer zu befinden haben. Die auf Veranlassung der Abgeordneten­kammer angestellte Untersuchung hat indischen ergeben, daß die Regierung für die Umbettungen folgende Ueber- oreise bezahlt hat: in der ersten Zone kostete c'ne Um, bettung 17.65 Franken, bezahlt wurden dafür 52 Franken, in der zweiten Zone 15.25 Franken, die Unternehmer steck­ten dafür 66.80 Franken ein. In der dritten Zone beliefen sich die Unkosten auf 14.07 Franken: das Ministerium aber bezahlte oarür 44 Franken. Insoesamt hoben diese Schie­ber mit ihrem schmutzigen Geschäft den Staat um etwa 20 Millionen geschädigt.

Viirrlemberq

Stuttgart. 12. '-z.

Vebirgstruppeatagmig. Am 4. und 5. Mai ds. Is. tref­fen sich in Stuttgart alle früheren Angehörigen der wiirtt. Gebirgstruppen seheni. Eebirgsschützen, GebTgsarkillerist.'n, Gebirgsmaschinengewehrler) zur Gedenk st einweihe auf-dem Waldfriedhof und zu kameradschaftlichem Beisam­mensein in Erinnerung an gemeinsam verlebte Kriegsjahre. Alle Kameraden der genannten Truppenteile sind herzlich . eingeladen. Anmeldungen an Rudolf Weckler, Stuttgart, llohannesstr. 86 a, Hans Bücher, Cannstatt. Wilhelm­straße 14 und Erich Wcippert, Stuttgart, Herzogskr. 3.

Der Arbeitskampf in den Schuhfabriken Sigle in 6orn wefibeim. Auf Veranlassung des Schlichiers für Süd West­deutschland fanden gestern Verhandlungen über die Bei­legung des in den Schuhfabriken Sigle (Salamander) aus­gebrochenen Arbeitskampfes statt. Eine Einigung war bis jetzt nicht zu erzielen. Der Schlichter wird seine Bemühun­gen fortsetzen.

" - Schramberg. 12. März. E i s k a t a st r o p h e. Eine Eis-

kaiastrophe hat sich in der Uhrenfabrik Gebr. Junghans AG. ereignet. In der Turbinenhochdruckleitung lösten sich die i. Eismassen und fuhren mit einer solchen Wucht nach dem Turbinenhaus, daß die starken Rohre wie Glas zerbrachen.

. Das nachschießende Wasser kam mit furchtbarer Kraft und verwüstete in wenigen Sekunden das ganze Turbinenhaus. Das siebenatmosvhärige Druckleitungswasser brachte zentner­schwere Eisschollen mit, die im Turbinenhaus zurückblieben, io daß dieses mehr einem Eiskeller gleicht. Der Betrieb " dürfte teilweise auf einige Tage gestört sein.

Mundelsheim OA. Marbach. 12. März. Das Mun- , delsheimer Wehr durchbrochen. Infolge des Eisganges ist das Mundelsheimer Wehr gerissen, west am Sonntag morgen die Wehrfallen nicht rechtzeitig gezogen waren. Die Eisschollen haben Steine aus einer Wehrgasse oon etwa 10 Meter herausgerissen.

Bad Mergentheim. 12. Liärz. Unordnung in der Stadtkassen-Verwaltung Mergentheims Schon seit längerer Zeit ist das Rechnungswesen der Stadl Gegenstand lebhafter Erörterungen unter der Einwohner­schaft. Als Tatsache ist bekannt, daß an die Stadtkasse zu leistende Schuldigkeiten aller möglichen Art, wie Steuern. Wohnungsmietge(der, Pachtgelder, Holz- und Obstgelder usw. schon seit dem Jahr 1924 nicht ordnungsmäßig bezahlt bzw. eingefordert wurden. Da die Forderungen der Stadt­kasse nun zum Teil verjährt sind und die Schuldner kaum tn der Lage sein werden, die angelaufenen Schuldigkeiten nachzuzahlen, wird die Stadtkasse einen bedeutenden Ver­lust erleiden.

Lauterbach OA. Ebingen, 12. März. Ueöerjchwem- mung Infolge der Schneeschmelze kom eine große Menge Wasser das Wolfstal berunter und floß, da das Lauterbett mit Eis ausgefüllt war. über die Wiesen nach Lauterbach und in nieder geleaene Grundstücke, setzte einen großen Teil der Hauptstraße unter Wasser und drang in einwe Ställe ein. Pioniere aus Olm waren tätig, um das Flußbett vom . Eis zu befreien.

Langenargen. 12. März. Oas Bodenseeagu- arium. dessen Bau und Einrichtung in Meersbura jetzt wohl ünzweiselkast ist, wird unter Mitwirkung der Anstast für Bodenseeforschung der Stadt Konstanz und des Instituts für Seenforschuug in Langenargen ins Leben gerufen wer­den. Es wird das erste und einzigartige Institut sein oon Norddeutschland bis hinab zum Mittelmeer.

Schuilheißenwahlen. Am Sonntag wurde bei der Schnlt- heißenwahl in Gerhausen OA. Blaubeuren der bis­herige Schultheiß Haasmit 478 von 490 Stimmen wicder- gewählt. Bei der Schultheißenwahl in Capvel OA. Oehringen wurde der bisherige Ortsvorsteher Kreuz­berger mit 100 von 101 Stimmen wiedergewählt. Zn Kapfenhardt OA. Neuenbürg wurde der bisherige Amtsinhaber. Schultheiß Kirchherr, mit sämtlichen 141 gültig abgegebenen Stimmen wiedergewählt.

Ans Stadl and Laad

Nagold, den 13. März 1929.

' Unkraut sprosset ungesät, wo schönes Korn zu

s Grunde geht. Vridankes Bescheidenheit.

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- Generalversammlung des Schwarzwaldoereins, des Fremdenverkehrs« «. Berfchöaerungsoereins

Die diesjährige Generalversammlung am Samstag, den 9. ds. Mts. in derLinde" erfreute sich von Seiten des Schwarzwaldvereins eines guten Besuches. Der Vor­stand. Herr Rechnungsrat Lenz, begrüßte die Versamm­lung und dankte für das Interesse, das dem Schwarzwald- Verein im letzten Jahre entgegengebracht wurde. Nach dem Geschäftsbericht ist die Mitgliederzahl im Jahre 1928 auf 178 angewachsen. Im ganzen fanden 3 Ausschuß- fitzungen, 9 Wanderungen. 1 Waldpicknick und 2 Saalver­anstaltungen statt. Das Vereinsehrenzeichen für Wjähr. treue Zugehörigkeit konnte an folgende 5 Mitglie- , der verteilt werden: Frau Buchbindermeister Wolf

und die Herren Oberreallehrer Vodamer, llhrmacher- meister Günther, Veterinärrat Dr. Metzger, Rech- nungsrat Vollmer. Der Kassenbericht weist 1140.35 RM. Einnahmen und 989.37 RM. Ausgaben auf. Ein lleberschuß von 150.98 RM. konnte auf die neue Jah­resrechnung übernommen werden. Als Jahresbei­trag werden wieder 6 RM. erhoben und je hälftig am 1. April und 1. Juli zum Einzug gebracht. An den Haupt­verein müssen künftig 3 RM.. anstatt 2.50 RM. wie bis­her, abgeführt werden. Der Wanderplan 1929 wurde in einer Sitzung des Ausschußes vorberaten und von der Generalversammlung genehmigt. Mit Befriedigung wurde der Vorschlag ausgenommen, auf das Wanderprogramm eine Tagestour zur Kirschenblüte in das Remstal und eine zweitägige Pfingstwanderung in die Balinger Alb zu set­zen. Beide Wanderungen bieten Naturschönheiten seltener Art. In dankenswerter Weise hat sich die Fa. G. W. Za i- s e r wieder bereit erklärt, die Wanderprogramme für die Mitglieder unentgeltlich zu drucken. Wir möchten nicht ver­säumen, für dieses Entgegenkommen herzlich zu danken.

Als Ausschußmilglieder wurden wieder ge­wählt wurden die Herren: Oberreall. Vodamer, Ma­lermeister Hespeler, Oberpostmeister Hartmann, Schulrat Knödler. Kaufmann Knödel, Georg- bele, Stadtschultheiß Maier, Eugen Rentschler, Kaufmann P. Schmid. Der Vorstand war amts­müde. Da beim Schwarzwaldverein aber durchaus kein Bedürfnis nach einem anderen Vorstand vorliegt, »mußte auch er auf dem Posten bleiben. Die neugewählte Weg­markierungskommission soll unter Führung des bewähr­ten Herrn Malermeister Hespeler dieses Frühjahr kräf­tig in Aktion treten.

Wie im Ausschreiden bekannt gegeben wurde, hatte die Generalversammlung des Schwarzwaldvereins sich mit der Loslösung des Fremdenverkehrs- und Ver­schönerungsvereins zu befassen. Ein diesbezügli­cher Bsechluß wurde auch in der Ausschubsitzung herbeige­führt, da es sich in den letzten 4 Jahren zeigte, daß die Verbindung der beiden Vereine für den Schwarzwaldver­ein eine starke Belastung bedeutete, zumal die Kreise, die sich für den Fremdenverkehr besonders interessieren, es an der nötigen Unterstützung fehlen ließen. Der Schwarz­waldverein ist vor allem Wanderverein und will in Zu­kunft sich ganz der Aufgabe widmen, den Wandergedanken zu pflegen. Auch von Seiten des Fremdenverkehrsvereins teilte man die Ansicht, daß eine Trennung durchgeführt werden soll. Es ist wohl der Mühe wert, daß ein selbstän­diger Verein sich tatkräftig mit der Pflege des Fremden­verkehrs befaßt. Zweifellos fällt diese Aufgabe in das Ge­biet der Förderung der heimischen Wirtschaft überhaupt. Cd soll auch hier anerkannt werden, daß die Stadtver­waltung Nagold für diese Fragen immer ein lebhaftes Interesse hatte und die Pflege des Fremdenverkehrs auch finanziell unterstützte. .

Aus dem Geschäftsbericht des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins entnehmen wir noch folgendes: Die aufgebrachten Mittel beliefen sich im Jahre 1928 auf 105899 RM.: Beitrag der Stadtgemeinde Nagold 500. Reichsmark, Beitrag der Mitglieder 350. RM., der Lan­desversicherungsanstalt Württemberg 200. RM. Dem­gegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 1050 23 RM. Verursacht wurden diese Auslagen vorwiegend durch An­zeigen in Zeitungen, Zeitschriften, Reiseführer, Reisehand­bücher, Fahrplänen, sowie durch die Instandhaltung von Fußwegen und Ruhebänken. 192 Führer von Nagold wur­den für Werbungszwecke teils an Verkehrsverein und teils an Private versandt.

Plan für die Wanderungen und sonstigen Veranstaltungen im Jahr 1929.

7. April: Nachmittags-Wanderung nach Haiterbach

aus markiertem Waldweg (2)4 Std.). Zu­rück mit Auto oder zu Fuß.

Ende April oder Anfangs Mai:

Tagestour zur Kirschenblüte ins Remstal mit Autobenützung. Marschzeit zusammen etwa 4 Std. Fahrkosten etwa 5 -4t pro Person. Einzelheiten siehe besondere Be­kanntmachung.

19./2V. Mai: 2-tägige Pfingstwanderung in die Balin­

ger Albberge: Plattenberg Schafberg Lochenstein Lochenhörnle Eräbeles- berg Hossingen Meßstelle« (über­nachten). Andern Tags: Lautlingen Heersberg Schalksburg Böllatfel- sen Dürrwangen. An- und Rückfahrt mit Auto. Fahrpreis etwa 6 -4l pro Per­son. Marschzeit am 1. Tag 5 bis 6 Std., am 2. Tag etwa 4 Std. Näheres siehe be­sondere Bekanntmachung.

23. Jüan Tageswanderung: Bahnfahrt 7.23 llhr vormittags nach Vittelbronn. Wanderung über Dettlingen Ober- und llnteriflin- gen Elattal Leinstetten Betten­hausen Hopfau Sulz a. N. (5 bis 6 Stunden). »

7. Juli: Frühwanderung in der Umgebung von

Nagold mit geologischem Vortrag.

28. Juli: Wald-Picknick ab 4 Uhr nachm. Näheres

siehe besondere Bekanntmachung.

18. August: Tageswanderung: Bahnfahrt 6.10 Uhr

vorm, nach Altensteig. Wanderung auf Waldweg bis Neumühle Straße bis Schnaitbachtal talabwärts über Schilt- mühle nach Wolfsmühle Simmersfeld Köllbachtal Berneck (6 Std.)._

IS.'"September: Tageswanderung: 7.20 Uhr vormittags mit Omnibus nach Seebronn. Wanderung über Heuberger Warte Wendelsheim Wurmlinger Kapelle Schwärzlocher Wald Tübingen. (5 Sdt ). Zurück mit Bahn.

13. Oktober: Nachmittagswanderung: 10.31 llhr vor­

mittags Bahnfahrt nach Hirsau. Wande­rung über Bruderhöhle Köllbachtal --- Beinberg Liebenzell. (3)4 Std.).

10. November: Nachmittagswanderung: 12.30 llhr

Bahnfahrt nach Eündringen. Wanderung übers Hochdorfer Tunell Bildechingen Eutinger Tal Ruine Staufenberg Mühlen Horb. (3)4 Std.). Für weni­ger Marschfähige Bahnfahrt bis Eutin­gen.

23. November: Familienabend.

> Der Konsum» und Sparverein

l hielt vergangenen Sonntag im vollbesetztenTrauben j saale" in Nagold seine ordentliche Mitgliederversammlung ab. Derartige Veranstaltungen beweisen, wie notwendig ! es ist, wenigstens einmal im Jahre mit zwar sparsamen s Worten sich über die Eenossenschaftsbewegung zu unter­halten. Herr Schor pp, Vorsitzender des Äusstchtsrats begrüßte in üblicher Weise die Mitglieder und erteilte dem Geschäftsführer das Wort zum Geschäfts- und Revi- swnsbericht. Man durfte mit großer Befriedigung feststet- len, daß der Verein trotz schlechten wirtschaftlichen Ver­hältnissen im verflossenen Geschäftsjahre befriedigende Umsätze erzielen konnte. Auch die vorgetragene Bilanz wurde ohne Anstand genehmigt und der Verwaltung Ent­lastung erteilt. Die ausgeschiedenen Auffichtsratsmitglie­der die Herren Schorpp, Stark, Ziegler sind ein­stimmig wiedergewählt worden.Dem ehrenamtl.Vorstands- mitglied Herrn Huber, konnten für seine^reue Mitar­beit herzliche Worte des Dankes gewidmet werden nebst ebenfalls einstimmiger Wiederwahl (als Vorstandsmit­glied). Unter Punkt Verschiedenes entspann sich eine leb­hafte Aussprache wegen Kauf eines weiteren Anwesens, doch ist mit fast einstimmigem Beschluß der vorgelegte Ver­trag genehmigt worden. Mit der Bitte, Treue dem eige­nen Unternehmen mehr denn je zu bewahren, konnte Herr Schorpp die Versammlung gegen 7 Uhr schließen.

Das Oberbayrische Bauerntheater

gab gestern mit EanghofersDer Jäger oon Fall" sein letztes Gastspiel. Die Theatergemeinde war zwar nicht all­zu groß, dafür aber um sotreuer" und zollte dem Spiel volle Anerkennung. Die Glanzrollen lagen in den Händen der beiden Sennerinnen. Fräulein Mizzi Müller, die mit wirklicher Hingabe spielte, und Frau Dir. Müller, die wie immer dieKomische" einzigartig mimte. Ein ver­kappter Vua war wieder Fräulein Joh. Müller, die sich in Herrenrollen gut eingelebt hat. Der Weg der Truppe führt nun nach Altensteig.

Matthias Koch,

der Verfasser desKohlreisle" wird morgen (Donners­tag) abend 815 llhr im Seminarsaal aus seinen pracht­vollen schwäbischen Gedichten lesen. Eintritt 1 <tt und 0.50 Mark.

Haiterbach, 10. März. Gründung eines Musikoereius. Am Sonntag hatte der Musikverein Haiterbach alle Mu­sikfreunde zu einer Versammlung zwecks Gründung eines Musikoereins eingeladen. Als Redner wurde der Schrift­führer des Neckar-Schwarzwaldgaus, Herr Hauptlehrer Storz, gewonnen. Um 4 Uhr konnte der Vorstand des Vereins, Gottlob Bacher, die leider infolge des schönen Frühjahrswetters nicht sehr zahlreich besuchte Versamm­lung eröffnen und herzliche Begrüßungsworte an die ver­sammelten Musikfreunde richten. Nach dem Geschäftsbe­richt, vorgetragen von Herrn Fritz Eutekunst und Al­bert Schüler, ergriff der Siadtvorstanv Bernhard das Wort und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß sich die Kapelle entschlossen habe, passive Mitglieder anzu­werben. Er dankte im Namen der Stadtgemeinde und der Vereine für die bisher geleistete Arbeit der Kapelle und ermunterte die Musiker und alle Anwesenden, durch rege Mitarbeit die Haiterbacher Stadtkapelle immer mehr zu vervollkommnen. Nun folgte der mit Spannung erwartete Bortrag des Eauschriftführers Hauptlehrer Storz. In pak- kenden, zündenden Worten verstand es der Redner, alle Anwesenden für die hohen und schöne Ideale der Musik zu entflammen. Seine von hohem Idealismus beseelten Ausführungen werden sicher jedem Anwesenden im Ge­dächtnis bleiben. Abends nach 6 Uhr konnte der Vorstand die in allen Teilen wohlgelungene Veranstaltung Mies­sen mit dem Erfolg, daß sich ungefähr 30 passive Mitglie­der dem Verein anschlossen. Erwähnt sei noch, daß die Stadtkapelle durch flott und sauber vorgetragene Musik­stücke der Versammlung den richtigen Rahmen gab. Abends folgte noch ein gemütliches Beisammensein der Musiker in den gemütlichen Räumen des Gasthauses zumLamm". Es wäre nun zu wünschen, daß recht viele aktive und passive Mitglieder dem Verein beitreten würden, um so eines der heiligsten kulturellen Güter des deutschen Volkes, die Mu­sik, pflegen und fördern zu helfen. H

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Mötzingen, 11. März. Dienstliches. In der Sitzung des Eemeinderats am letzten Samstag wurde an Stelle von Waldschütz Christ ein, der mit Ablauf dieses Monats in den Ruhestand tritt, Friedrich Wagner mit 7 Stim­men zum Waldschütz gewählt. Feldschütz wird Johann Vetterle, der ebenfalls 7Stimmen erhielt.

Vollmaringen, 11. März. Begräbnis. Wer am letzten Freitag in Vollmaringen den großen Trauerzug sah, der mußte sich sagen: hier wird jemand zu Grabe getragen, der mit dem Dorfe innig verwachsen war. Im schönsten Mannesalter von 47 Jahren mußte Polizeidiener An­dreas Nesch von uns gehen. Den ganzen Krieg hatte er als tapferer Soldat mitgemacht. Ruhig, »erschwingen und still versah er das verantwortungsvolle und oft mit Un­annehmlichkeiten verbundene Amt des Polizeidieners. Als ob er den Tod geahnt hätte, sträubte er sich immer wieder gegen eine Operation. Aber sein Magenleiden ver­schlimmerte sich. Die Operation war nicht mehr zu um­gehen und das ganze Dorf war tief erschüttert, als aus dem Horber Krankenhause die Todesnachricht eintraf Hochw. Herr Pfarrer Glück würdigte in einem warmen Nachrufe die Verdienste des Verstorbenen und fand trö­stende Worte für die Hinterbliebenen. Ein Zittern ging durch die Seelen der Trauernden, als er der kleinen, nun vaterlosen Kinder gedachte. Herr Schultheiß Schach sprach dem Dahingeschiedenen Dank aus für seine Pflicht treue und legte im Namen der Gemeinde einen Kran« am Grabe nieder. Kirchenchor und Musikkapelle verschön ten die Trauerseier.

Bollmaringen, 12. März. Generalversammlung dev Krieger­oereins. Im vollbesetzten Saale des Gasthauses zurKrone" hielt unser Kriegerverein am vergangenen Sonntage seine Ge­neralversammlung ab. Vorstand Wagnermeister L. ML gig­mann begrüßte mit kernigen Worten die Kameraden und ge­dachte zuerst ehrend des verstorbenen Vorstandsmitgliedes Jo­hannes Weiß. Hierauf verlas Schriftführer Lindenwirt Teu­fel den ausführlichen Geschäftsbericht, der einen schönen lieber blick über die reiche Arbeit im verflossenen Vereinsjähr bot. Der Kassenbericht unseres Finanzwartes Jos. Miller ergad ein erfreuliches Bild und der Mitgliederbeitrag kann im kom menden Jahre herabgesetzt werden. Vereinsleitung, Schriftler- tung und Kassenleitung wurde für richtig befunden und so konnte allenthalben Entlastung erteilt werden. Mit Freude