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Nagolder TazblatlTer Gr:>-llja>ajtrr

Samstag. 9. März 1928

«nd Werall voll panischem Schrecken ersaht sei. Äußer anderen wichtigen Städten befinden sich auch Orizaba, Cor- dvva und Ialopa wieder in den Händen der BundeÄruppen Weiter wird die Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs mit Laredo in Texas angckündigt. Die Western Ilmon Telegraphenflcsellschask teilte andererseits mit, daß ihre letzten Landverbindungen mit Deracrnz und der mexi­kanischen Hauptstadt heute nacht zerschnitten werden seien.

Württemberg

Stuttgart, 8. März.

Todesfall. Oberbaurat Georg von Wundt, ein Bru­der des früheren Kricgsministers von Wundt, ist hier im Älter von 83 Jahren gestorben. Er war zuletzt Referent bei . der württ. Generaldirektion der Staatseisenbahnen und hat verschiedene Nebenbahnen gebaut, sowie andere größere Bauten geleitet. Auch schriftstellerisch ist er mehrfach hervor­getreten.

Personentreis der krisenunterstühung. Der Reicks­arbeitsminister hiH in Durchsübrung der Beschlüsse des , Reichstags die Präsidenten der Landesarbeitsämter ermäch­tigt, den Personenkreis, dem Krisenunterstützung gewährt werden darf, auf alle Berufsgruppen zu erweitern, deren Arbeitsmarkt gegenwärtig als besonders ungünstig bezeich­net werden muß. Das Landesarbeitsamt Südlvestdeullchlcmd hat auf Grund der ihm zur Verfügung stehenden stcit'stischen Unterlagen ein Bedürfnis zur Ausdehnung der Krisenunter­stützung für folgende Berufsgruppen als vorliegend erachiet: Dergbauarbeiter des Arbeitsanttsbez'irks Heidelberg. In­dustrie der Steine und Erden, Spiiinstossaewerbe, Tabak­arbeiter und Zigarrenarbeirer, Gravierer" und Ziselierer. Nerkehrsgewerbe, Fabrikarbeiter, Maschinisten und Heizer aller Art. Die Angehörigen dieser Berussgruppen sind daher mit Wirkung vom 25. Februar ab zum Bezug der Kriscn- untcrstützung zugelassen worden. Ausgenommen sind die ledigen, noch nicht 25 Jahre alren Angehörigen dieser Be­rufsgruppen. ferner allgemein diejenigen Personen, deren Arbeitslosigkeit durch den Berwaltungsrat der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung oder durch den Berwaltuugsausjchuß des Landcsarbeitsamts als berufsüblich anerkannt wurde. Die Dauer der Krisenuntei- ftützung ist vorübergehend nur mehr durch den 4. Mai d. I. (nicht mehr nach Wochen) begrenzt. Ousgesteuerten 'st die Krisenunterstützung vom 25. Febr. ob wieder zu gewähren, falls sie nicht vor dem 1. Dezember (Arbeiter) bzw. vor dem

1. Oktober 1928 (Angestellte) ausgesteuert wurden.

Schweres Autounglück bei Kaltental. Ein Toter und ein Schwerverletzter. Auf der Straße zwischen Kaltental und Südheim ereignete sich Freitag früh kurz vor drei vhr ein schwerer Autounsell. Von Cannstatt fuhr ein mit r ier Personen besetztes Auto nach Kaltental und setzte dort einen Insassen, der dort zu Hause war, ob. Auf dem Rückweg kam. kurz hinter dem Woldert der Wagen ins Schleudern. Er fuhr von der rechten Straßenseite auf die linke, wurde dann wieder auf die rechte geworfen, rutschte noch etwa zwanzig Meter und stürzte dann um, seine Insassen unter sich begrabend. Der Buchhalter Weiler aus Cannstatt war sofort tot. Der Führer des Wagens, ein Bauwerkmeister aus Cannstatt, erlitt einen schweren Schädelbruch. Mit leich­teren Verletzungen kam der dritte Insasse davon. Die Kri­minalpolizei hat gleich nach dem Unqlücksfall die notwen- diegen Erhebungen über die Sckuldfrage angestellt. Zur Zeit läßt sich noch kein abschließendes Urteil fällen. Der Führer hat anscheinend die Kurve zu spät bemerkt, mußte stark bremsen, wodurch der Wagen auf der mit einer leichten . Eisdecke überzogenen Straße ins Schleudern kam. Die Fahrtteilnehmer waren bis 1 Uhr in einer Wirtschaft in Cannstatt und wollten den in Kaltental wohnenden Fahrgast nach Hause bringen. Ob der Unfall vielleicht auf die Wir­kungen des Alkohols zurückzuführen ist. müssen erst die Er­hebungen ergeben. Der Führer des Autos ist zur Zeit nvck nicht vernehmungsfähig.

Tettnang, 8. März. Wegen Schwarzbrenners! verurteilte das hiesige Amtsgericht den Landwl-t Wil­helm Heimpel aus Poppis (Gemeinde Hemigkofen- zu insgesamt 12486 RM. Geldstrafe und Wertersatz und ^inen jugendlichen Sohn wegen Beihilfe zu 1390 RM. Geldstrafe, während die Mitangeklagte Ehefrau freigesprochen wurde. Auch wurde auf Einziehung der Brennerei erkannt. Fe.ner hatte Heimpel. der wegen eines gleichen Delikts bereits vor­bestraft ist, einen Strafbescheid des Hauptzollamts Friedrichs- Hafen über 2453 RM. erhallen.

Vom Bodensee. 8. März. Fata Morgana am Bodensee. Dieser Tage wurde zwischen Friedrichshafen und Jmmenstadt bei klarstem Wetter am Nordufer des Sees eine Fata Morgana beobachtet. Auf etwa 8 Kilometer von Immenstadt entfernt erschien dieser Ort mit dem dahinter liegenden Schloß Herschberg. als ein kolossales, iäh zum 6«e abfallendes Felsenmassiv, bei dessen Anblick man an süd­ländische Küsten gemabnt wurde. Die ollen Bsscbauern un­vergeßliche Naturerscheinung wurde bisher am Bodenfee noch »ie beobachtet.

Ellwangen. 8. März. Tot aufgefunden. Am Mitt­woch wurde Fräulein Bauer, die in der Mitte der sech­ziger Jahre stehende Tochter des verstorbenen früberen Kanzleirats Bauer an der Kreisregieruni. ln ihrer Wob. nung tot aufgefunden. Vermutlich ist sie einem Schlaganfall erlegen.

Mergentheim, 8. März. Vermißt wird, wie schon früher berichtet, seit 18. Dezember o. I. der 16 I. a. Kauf­mannslehrling Martin Dietrich aus Bernsfelden. Der Junge, dem von seiner Lehrfirma Lichdi das beste Zeugnis ausgestellt wird, wurde von seinem Vermieter zu Unre.yt des Diebstahls beschuldigt der vermißte Geldbetrag wurde zwei Tage später gefunden. Diesen Borwurf nahm sich de»- Junge so zu Herzen, daß er sofort das Haus verließ und jeitber spurlos verschwunden ist. Sachdienliche Mitteilungen wollen an das Sibultbeißenamt Bernsfelden gerichtet werden.

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Aus Stadt und Laud

Nagold, den 9. März 1929.

Das Unverhoffteste, wenn es getreten ein, sieht endlich aus, als könnt' es gar nicht anders sein.

* Friedr. Riickert,

Vom Rathaus

Gemeinderatssitzung am 6. März 1929

Anwesend: Der Vorsitzende und 12 Eemeinderäte. Ab­wesend: Die Eemeinderäte Häußler, Bernhardt, Bauer, Walz krank.

Mitteilungen:

Die Autolinie WildbergSulzHerren derg hat auch im Monat Februar das gleich günstige Ergebnis wie im Vormonat. Die Ministerialabteilung für die höheren Schulen hat die Weiterführung der privaten 7. Klaffe an der Latein- und Realschule ausnahms­weise auch für das Schuljahr 1929/30 genehmigt. Mu­sikdirektor Fischer von Rottweil ist von der Leitung der Stadtkapelle zurückgetreten. Das Innenministerium hält in Uebereinstimmung mit dem Wirtschaftsministe­rium die Bestrebungen auf Wegverlegung der Schmal­spurbahn N a g o l d-A l t e n st e i g von der Staats­straße für aussichtslos. Eine den Verkehrsbedürf­nissen entsprechende und die bisherigen Miß stände beseitigende Lösung will das Jnnnenmini ste­ll um darin suchen, daß die Straße von Nagold nach Alten steig von der Belastung der Schmalspur­bahn neben der Straßenfahrbahn im Benehmen mit der Reichsbahngesellschaft nach neuzeitlichen Richtlinien ausgebaut wird. Mit den technischen Vorarbeiten soll im Frühjahr dieses Jahres be­gonnen werden. Eemeinderat Schmid hat als Mit­glied der Handelskammer und in Vertretung des erkrank­ten Stadtvorstands der Fahrplankonferenz bei der Reichsbahndirektion angewohnt und berichtet heute über das Ergebnis derselben. Die Wünsche der Stadtver­waltung, und des Eewerbevereins sind in einem erfreulich weitgehenden Matze erfüllt worden. Die Züge des Vor­jahrs verkehren ohne Einschränkung im neuen Jahre wie­der, außerdem sind auch sonst noch gerade für das mitt­lere und obere Nagoldtal wertvolle Verbesserungen erzielt worden. Wenn auch nicht allen Wünschen, so z. B besseren Frühverbindungen von Stuttgart und dem Neäartal. Rechnung getragen wurde, so gebührt dem Herrn Ober­bahnrat Küh leisen doch für die wohlwollende Be­handlung des mittleren Nagoldtals besonderer Dank. Die einzelnen Fahrplanverbefferungen werden nach Erscheinen des ersten Fahrplanentwurfs noch bekanntgegeben. Der Vorsitzende dankt dem Eemeinderat Schmid für die wert­vollen Mitteilungen und die Reise nach Stuttgart. Die Schließung der städt. Schulen wäre hier nun ebenfalls notwendig geworden, wenn es den hiesigen Kohlenhänd­lern nicht noch im letzten Augenblick gelungen wäre, Koh­len hereinzubringen.

Bau- und Straßensachen:

Der Deutsche Venzo l-V ertrieb in Vaihingen- Filder bringt ein erneutes Gesuch um Errichtung einer Straßentankstelle ist der Freudenstädterstraße bei der Gastwirtschaft zur Linde. Die Anlage kommt in eine künftige Baulinie. Solange aber die Straße nicht ausge­führt und das Trottoir nicht hergestellt wird, bestehen bei diesem Platze keine verkehrspolizeilichen Bedenken. Die Anlage ist aber eine stets widerrrufliche gegen die übli­chen Gebühren. Die Firma C. Klinglers Erben legt vorläufige Pläne über den Umbau des Leitungs­netzes der Stadt vor, zu welchen sie nach dem neuen Elektrizitätslieferungsvertrag von 1927 innerhalb der nächsten Jahre verpflichtet ist. Die Ausführung ist wie folgt gedacht: Das Stadtgebiet in der un um die Calwer- str. wird wie bisher v. Werk aus direkt versorgt, während die übrigen Stadtteile innerhalb Etters ihren Strom über 3 Transsormatorenstationen erhalten und zwar T 1 beim Klebsteg, T 2 beim Durchlaß (Klenk) T 3 beim städt. Spi­tal. Im Plan sind die vorhandenen und bereits geneh­migten Hochspannungsleitungen von 3 mal 5 000 Volt Drehstromspannung in rotem Farbstrich eingetragen, wäh­rend die neuen Hochspannungsleitungen in roter Farbe punktiert angegeben sind und betreffen: Der Anschluß im Kleb zu T 1 im Sand zu T 3 und der Anschluß zu T 2 bei T 1, der letztere Anschluß ist als Kabelleitung durch die Bad- und Hirschgaffe gedacht. Eine Hochspannungslei­tung von T 2 durchs Kreuzertal nach dem städt. Stein­bruch und Kalkwerk. R a u s e r kommt unter Umständen in Frage.

^Die Stromverteilung innerhalb der Stadt ist so gedacht, daß die schweren Speiseleitungen als Kabelleitungen ge­nommen (Erdkabel), während die vorhandenen Oberlei­tungen den heutigen Verhältnissen entsprechend umgebaut und modernisiert werden sollen und so als Stromzufüh­rungsleitungen für die Konsumenten dienen sollen. Für diese Verteilung sind folgende Speisepunkte nötig:

1. am Earteneck Schittenhelm in der Bahnhofstr.

2. Beim Brunnen Neuestraße

3. 2n der Geländerecke, Nähe der Präparandenanstalt.

1. Beim Garten, Brenner L Vrösamle, Waldach­straße.

5. Beim Eartenzaun der Brauerei Schwane

6. Bei der Brücke auf der Insel, gegenüber Lehre

Mehlhandlung.

7. Beim Eartenzaun der Brauerei zur Krone.

Bei unserer Stadt wurde schon öfters als Uebelstand beklagt, daß sie zu sehr mit Draht und Masten kreuz und quer überzogen sei. Bei dem jetzigen Umbau des Leitungs­netzes ist auf die Schonung des Stadtbildes weitgehendst Rücksicht zu nehmen, insbesondere soll der alte Kirchturm von allen Leitungen befreit werden. Wo irgend möglich, sollen an Stelle von Holzmasten Dachständer verwendet werden. Die 7 Speisepunkte sollen entweder als Stahl­rohrmast oder Eisenbetonmast oder Gittermast ausgebaut werden. Da im Verfahren der Bund für Heimatschutz von Amts wegen zu hören ist, wird dieser sein Gutachten über die zweckmäßigen Masten abgeben. Von der Stadtverwal­tung ist auch Fühlung mit dem Telegraphenbau­amt Tübingen genommen, das anläßlich der Auto­matisierung des Fernsprechwesens im nächsten Jahre eben­falls eine Anzahl Kabel legen mutz. Wo es nötig ist. sol­len die Kabelkanäle für die Telefon- und die elektrischen Leitungen möglichst gleichzeitig erfolgen, um ein zweimali­ges Aufgraben und Sperren der Straßen so gut als mög­lich zu vermeiden. Im großen ganzen hat der Eemeinderat gegen die Pläne nichts besonderes einzuwenoen. 3m ein­

zelnen muß natürlich Vorsorge getroffen werden, daß die Kabelkanäle mit den städt. Hauptkanälen nicht collidieren. Es wurde weiter angeregt, eine direkte Hochspannungs­leitung vom Werk zu T 2 zu führen, um die Stromver­sorgung im Herrenberger Gebiet wirksam zu sichern.

§ In Sachen der Baulinie in der Weingarten- j straße wurde mit Sparkaffenkontrolleur Vulmer eine j wiederholte Erörterung seiner Einsprache vorgenommen, j Die Akten gehen nun zwecks Genehmigung der Vaulinte j wiederum an das Oberami.

Einige Bürgschaften für Vaudarlehen wurden über nommen.

Sonstiges:

Die Entschädigung des Totengräbers wird für das Grab eines Erwachsenen in Klaffe 1 auf 12, in Kl. 2 auf 10, für das Grab eines Knaben von 614 Jah­ren auf die Hälfte dieser Sätze und für das Grab eines Kindes unter 6 Jahren auf 4 bezw. 3 Mk. erhöht. Es ist notwendig, darauf hinzuweisen, daß die Hinterbliebenen' die Wahl für eine Beerdigung 1. oder 2. Klasse haben; ist aber gewählt, so sind alle Ausgaben nach der gewählten Klaffe zu machen. Es steht nicht im Belieben der Hinter­bliebenen, den Leichensager beispielsweise nach 1 und den Totengräber nach Kl. 2 zu belohnen. Die Varbelohnung des Pumpenwärters im Wasserwerk Schwan- ' dorfer Tal ist infolge der gesteigerten Inanspruchnahme' von 300 auf 400 M erhöht worden. Stadtbaumeister Lang ist nach dem Winterurlaub noch nicht so hcrgestellt, daß er sein Amt wieder übernehmen könnte Es soll ihm weiterer Urlaub gewährt werden. Da Bau­meister Gauß austritt, um den Wafferbaukurs zu besu^ chen, soll ein Stellvertreter durch Ausschreiben gesucht/ werden. Dem Anzusteüenden kann unter Umständen die- Uebertragung der Stadtdaumeisterstelle in Aussicht gestellt' werden. Auch Stadtpfleger Lenz ist genötigt, wegen eines schon über ein Jahr andauernden Kops- und Herz­leidens um einen Krankheitsurlaub nachzusuchen. Die vor­übergehende Stellvertretung wird auf Antrag der Städt- pflege dem dortigen Assistenten Hans Braun über tragen. Kassenbericht der Stadtpslege, eine Erundstücks- schätzung und Dekreturen zum Schluß.

Getverbeoerein

Der Gewerbeverein hält am morgigen Sonnlag im Gasthaus zur Traube seine jährliche Hauptversammlung,' wozu im Anzeigenteil besondere Einladung ergeht. Mit der Versammlung ist diesmal eine Ehrung einer Reihe verdienter Mitglieder verbunden, welche nun seit 25 und mehr Jahren treu dem Verein und seinen Interessen ge­dient haben. Es ist für den Verein eine besondere Freude, wenn er eine so große Zahl von alten und treuen Mit­gliedern haben darf und es geht daraus hervor, daß diese Männer schon in besseren Zeiten erkannten, wie notwen­dig Zusammenschluß und Zusammenarbeit ist. In der Zeit der Innungen hält mancher einen Eewerbeverein für überflüssig, aber gerade das Gegenteil ist richtig. So not­wendig und wertvoll auf der einen Seite der Zusammen­schluß zu rein beruflicher Aussprache in den Innungen ist, so notwendig ist der Zusammenschluß des selbstständigen Handwerks, Handels und Gewerbes im Eewerbeverein, weil diese aus breiterer Basis ausgebaute Organisation die Gesamtintereffen mehr wahren kann. Keiner fehle des; halb in der morgigen Generalversammlung.

Derivaltungssonderzüge (Werbesonderzüge)

Die Reichsbahn wird dem Wunsch weiter Kreise nach billiger und bequemer Reisegelegenheit auch in diesem Jahr durch Führung einiger Verwaltungssonderzüge nach landschaftlich bevorzugten Reisezielen, die für gewöhnlich in dieser kurzen Zeit nicht erreichbar sind, Rechnung tra­gen. Vorgesehen sind Sonderzüge an den Rhein (Kob­lenz), nach den Königschlössern (Füßen-Reutte und Zug­spitze) und ein 5-tägige Fahrt nach der Wasserkante (Bremen Hamburg und Helgoland). Die Fahrten ha­ben sich seither einer großen Beliebtheit erfreut.

Missionar Seeger 's?

Gestern ist hier im.hohen Alter Missionar Seeger ge­storben. Damit hat ein von edlem Tatendrang beseeltes, mit der weiten Miffionstätigkeit eng verwachsenes Leben seinen Abschluß gefunden. Wohl hat in den letzten Jahre» eine schwere Erkrankung ihn von seiner Arbeit fern ge­halten, aber nach seiner Genesung erfüllte er mit doppel­ter Freudigkeit und nie erlahmenden Pflichtgefühl seinen Dienst. So verliert nicht nur die Familie ein treusorgen­des Oberhaupt, sondern alle Miffionsfreunde einen leutse ligen Menschen von guten Charaktereigenschaften. Möge das Wort von Psalm 92 auch von ihm gelten: Die ge­pflanzt sind in dem Hause des Herrn, werden in den Vor­höfen dieses Gottes grünen. Am Dienstag wird der Verstorbene in seiner ihm stets lieb gewesenen Heimat Zwerenberg beigesetzt werden.

's trutzige Dirndl*

Es ist nun einmal Nagolder Eigenart, wenn irgend möglich, Versuchskaninchen aus Erkundung vorzuschicken, bevor man selbst einer Veranstaltung beiwohnt. Nun, die Versuchskaninchen fühlen sich nach dem gestrigenBesuch des 1. Gastspieles des Oberbayrischen Bauerntheaters sehr wohl und freuen sich, einige solch schöne Stunden genos­sen und wiederum durch weitere Gastspiele solche noch vor sich zu haben. Klassiker finden wir nicht nicht, aber die su­chen wir ja auch garnicht, sondern Handlungen aus dem Volksleben, aus dem die Volksseele zu uns spricht und wer könnte dies bester wiedergeben, denn Menschen aus dem Volke. Sie bieten wahres Volkstum und wie sie es geben, das ist Volkskunst. Die vielköpfige Familie Müller und zwei weitere Spieler find es, die uns erfreuen, in ihrer schmucken oberbayrischen Tracht, schmuck wie der Edelweiß

ümiimii.

Unterhaltung und wissen"

enthält:

1. Die Expedition zum Gipfel des Pic« del Paque

von Karl Mast

2. Die Technik des Tonfilmes

von H. E. Eehrke

3. Reichtum, der tötet

von I. T. Waters

4. Gerissene Bindung

von E. Rath

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