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Freitag, den 8. März 1S2S Fernsprecher Rr r» ros. )ahrgan^

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Nicht zur Minderheitenkommission zugelaffen

Genf. 7. M«rz. Die Verhandlungen hinter den Kulissen über die Einsetzung des Ratsausschusses Mm Studium der Minderheitenfrage sind noch niH zum Abschluß gelangt. Zu Beginn der Ratssitzung am heutigen Donnerstag teilte der Berichterstatter Adatschi mit, daß seine Bemühungen noch nicht zu einem endgültigen Erfolg geführt hätten. Er be­antragte daher, die weitere Behandlung der Minderheiten­frage auf den Nachmittag zu verschieben. Dieser Antrag wurde ohne Aussprache angenommen.

Wie man hört, wird der Rat folgendes Verfahren be­schließen:

Der Rat fetzr zuerst einen Dreierausschuß unter Borsitz Adatschi« ein, dem voraussichtlich auch der englische Außenminister Chnmberlain angehören wird. Dieser Ausschuß bereitet die weitere Prüfung der Minderheiten­frage vor,-worauf dann kurz vor der Iunitagung des Völ­kerbundsrates der Gesamte Rat als besonderer Rats­ausschuß Zusammentritt und in die grundlegende Er­örterung der Minderheitenfrage eintritt. Dieser Ratsaus­schuß erstattet dann einen Bericht an das Plenum des Rates, das den Bericht entgegennimmt und prüft.

In dieser Form dürfte zunächst der Rat die weitere Be­handlung der Minderheitenfrage festsetzen, jedoch wird über den Vorschlag des Botschafters Adatschi beute nachmittag noch eine längere Aussprache stattfinden. Auf deutscher Seite scheint die Absicht aufgegeben worden zu sein, Briand sachlich auf seine gestrigen Ausführungen zu a n t- worten. In den gegenwärtig in Genf zahlreich ver­tretenen Minderheitenkreisen würde ein derartiger Verzicht sehr bedauert werden. Man betont hiebei, daß der Inhalt und der Ton der gestrigen Briandrede von deutscher Seite unter keinen Umständen unbeantwortet bleiben könne. Vor dem Beginn der heutigen Ratssitzung sah man die Vertreter der Großmächte in langen eingehenden Unterredungen in den Vorhallen des Völkerbundsgebäudes stehen. Cham- berlain führte eine längere vertrauliche Aussprache mit Briand, sodann mit dem spanischen Botschafter Quinones de Leon und dem heute hier eingetroffenen französischen Ar- beitsminister Loucheur. Da die Minderheitenfraas in der heutigen Vormittcigssitzung nicht zur Sprache gelaugt, ver­tritt Staatssekretär von Schubert den Reichsaußen­minister Dr. Stresemann. Zur Behandlung gelangen nur Fragen von geringerer Bedeutung.

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Die Rede Stresemanns über die Minderheiten muß»' natürlich alle mit einem schlechten Gewissen beha-reren Staaten auf die Beine bringen. Daß also Polen und die Kleine Entente alles tun würden, um Stresemann zu oppo nieren, war zu erwarten. Daß sie aber in Ehamber- iain, dessen kanadischer Landsmann es als eine Ehren­pflicht erklärt hatte, die Minderheitenfrage gerecht zu regeln, und der sehr brauchbare Vorschläge gemacht Halle, einen so beredten und verstockten Helfer finden würden, wie die

Vene Nachrichten

Der Reichspräsident beim Neichslaadbunb

Berlin. 7. März. Der Reichspräsident besuchte in Be­gleitung seines Adjutanten, Oberstleutnant von Hmdenburg. den Reichslandbund und besichtigte hierbei die im Land- bundhause veranstaltete Ausstellung landwirt­schaftlicher Selbsthilfe. Das vielgestaltige Mate- rial erregte das lebhafte Interesse des Herrn Reichs­präsidenten.

hilferdings Ltalsbesprechungen mit den Parteien

Berlin. 7. März. Reichsfinanzminister Dr. Hiljer- ding hat gestern die Besprechungen mit den Steuersachver- itändigen der Parteien begonnen und heute fartgeietzt. Die Verhandlungen haben jedoch, wie das Nachrichtenbüro des V. d. Z. hört, bisher noch nicht zu irgendwelchen Ergebnissen geführt. Die Nationalliberale Korrespondenz schreibt dazu: Reichssinanzminister Dr. Hilserding hat die Fühlungnahme mit den Steuersachverständigen der Parteien ausgenommen, um mit ihnen die Verabschiedung des Etats zu besprechen. Er folgt damit nicht nur einem Wunsch, sondern auch einem Rat der Deutschen Volkspartei, die nach wie vor der Ueber- zeuguirg ist, daß der Etat verabschiedet werden kann und muß, ohne daß neue Steuern bewilligt und eingeführt wer­den. Da aber der Finanzminister selber der gegebene Spar­kommissar sein und bleiben muß, ist nichts natürlicher, ats daß er auch die Führung in der Sparpolitik übernimmt und zunächst seine Sparvorschläge den Parteien unterbreitet. Die Parteien können aus Gründen der Loyalität wie der Zweck­mäßigkeit ihrerseits Sparoorschläge beispielsweise machen. Danach wird auch die Deutsche Bolkspartei in den Be-

iiacysolgHpüeii Ausführungen zeugen, bedeurer einen neuen Fehlgriff des englischen Außenministers nno wird seine Folgen haben. Wir erhalten aus Genf über die Aussprache folgenden Drcchtbericht: Die Aussprache begann mit einer Erklärung des polnischen Außenministers Zateski. Sodann erklärte Titulesc u. daß sich die rumänische Ne­gierung vollständig den Ertlärungcn des polnischen Vcr- rrerers anschiicße und sich gleichfalls für das von diesen-, vorgeschlagene Dreierkomiree einsetze.

Daraus hielt Außenminister C i amberlain eine ein- stündige Rede. Er erklärte, der Rat habe auf Grund des Völkerbundvertraaes keinerlei Z u st ä n d i g k e i t, sich mit der Minderheitenfrage zu befassen (!). In längeren Ausführungen stellte er das gegenwärtige Be- schwerdcverfahrvn als zweckentsprechend und förderlich hin, lobte hierbei insbesondere den früheren Leiter der Minder­heitenabteilung des Bälkerbvndsekretariats Colban. Er sehe nicht, welche Aenderungen an dem gegenwärtigen Be- schwerdeversahren vorgenomme» werden könnten.

Der f i n n l ä n d i s ch e A u ß e n m i n i st e r Procope sagte, die Minderheitenfrage berühre alle Staaten, ob sie Minderheitenoerträge eingegangen seien oder nicht. Man müsse ein Verfahren finden, das eine gerechte Be­handlung der Minderheitenfragen durch den Völkerbund sichere.

D r. Stresemann ergriff aufs neue das Wort. Er wies darauf hin, daß, wenn,der eng.nche Außenminister mn bei seiner Erwähnung des Nicht-ewig-wührens gegenwär­tiger Verträge, nicht verstanden habe und daß, wenn er dar­auf hinwies, man solle keinen Mißbrauch mit dem Art. 19 treiben, seine Rede offenbar nicht verstanden worden sei. Der Irrtum wäre nick! entstanden, wenn Chamberlain der Wortlaut seiner Erklärung Vorgelegen hätte.

Im weiteren Verlaufe der Aussprache des Rates ergriff der französische Außenminister Briand das Wort, in dem er Nim Nicke Aenderungen des gegenwärtigen Standes des Minderhei­tenschutzes durch den Völkerbund ablehnte, falls hierdurch die Souveränität der Staaten und die An­gleichung der Minderheiten an die Mehrchilsoölkcr in Frage gestellt würae. Der Völkerbund habe über alle Erwägungen den Schutz der Souveränitäten der Staaten zu stellen. Die­ser Grundsatz babe allen anderen vorzugehen. Es sei nicht Aufgabe des Völkerbundes, sich hier mit 0er Ewigkeit zu befassen. Zu der Frage des Beschwerdenoerfahrens er­klärt: Briand, daß diese Ausschüsse von der Oessenrlichkeit außerordentlich stark kritisiert worden seien. Man solle ein neues, besseres Verfahren finden, wenn es möglich sei. aber bei einer Neuregelung müsse alles vermieden werden, was eine Berüündigung verhindern könne. Zum Schluß der Sitzung gab der kanadische Vertreier Danduranü eine kurze Erklärung ab. in der er noch einmal auf seinen schon am Vormittag erläuterten Vorschlag hinwies. Man rede so viel von Souveränität. Er frage, was es der Sou­veränität eines Staates schade, wenn eine Klage führende Minderheit künftig auch einmal etrvas darüber erfahre, was mit ihrer Beschwerde denn eigentlich geschehen sei. . ..

sprechungen mit dem Reichssinanzminister handeln. Nach wie vor bleibt es in erster Linie Sache der Regierung, ins­besondere des Reichsfinanzministers, die Verabschiedung des Etats ohne neue Steuern durchzuführen."

Schwere Niederlage» der mexikanischen Rebellen

Neuycrk, 7. März. Die mexikanischen Regiernngstrup- pen haben die von den Aufständischen besetzt gehaltene Stadt Monterey zurückeroberr. Rach Meldungen aus Mexiko- Stadt haben die Regier» igstruppen Cordoba, etwa IM Kilometer westlich Leracruz, zurückerobert. Die amerikanische Regierung gibt bekannt, daß die Aufständischen aus-.ailen Fronten im Rück.zugc begriffen sind- Die Stadt B e r a- cruz befindet sich wieder in den Händen der mexikanischen Rcoierrmgstruppen. General Aguirrc, der Führer der Aufständischen, hat mit 2090 Monih die Flucht ergreifen müssen, nachdem sich' aunähernd drei Vierte! der Aufständi­schen von chm losgelöst hatten und zu den Aegicrungsirup- pen übcrgcgangcn waren. Wie weiter gemeldet wird, ist auch Saltiüo wieder in der Hand der Regierung. Ge­neral Escobar, der die Stadt mit etwa 2000 Mann be­setzt hielt, befindet sich auf der Flucht. Die Aufständischen versuchten, die Verfolger durch Aufreihen der Schienen- sträng« aufzuhalten. Mit der Niederlage Escodars gilt die Entscheidung für den Nordosten als gefallen- Zur Zeit werden 17 000 Mann Regierungstrnppen zusammengezogen, um gegen Sonora vorzugehen. An der amerikanischen Grenze in der Nähe von Laredo und Elpaso sind größere amerikanische Grenzschutz - Abteilungen zusanunengezogen worden.

ragessoiegel

Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers setzte das Reich»- kodinett heute die Aussprache über die Vorschläge de» Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft zur Be­hebung der Notstände der deutschen Landwirtschaft fort. Beschtüsse wurden noch nicht gefaßt, da die Beratungen über diese» Gegenstand noch nicht abgeschlossen sind.

Wie den Blättern wilgeteitt wird, trifft es zu, daß die Wiederaufnahme der deutsch-lschechoslowokischen Handelr­oertragsverhandlungen beabsichtigt ist. Lin Termin sei jedoch noch nicht festgesetzt.

Der mexikanische Botschafter Wannet Tellez teilte de« Staatsdepartement heute abend mit. daß die Aufständischen gegenwärtig lediglich die Staaten Sonora und Veracruz und einen Teil Chihuahuas beherrschen.

In Bolkingsield wurden zwei Lenkluftschiffe der ameri­kanischen Marine während eines starken Sturme» gegeu die Schuppen gedrängt und vollständig zerstört. Zwei an- dere Luftschiffe konnten nur mit großer Mühe durch ela Aufgebot von 700 Soldaten vor dem gleichen Schicksal be­wahrt werden.

Württemberg

Stuttgart. 7. März.

Landtagsbejuch in hall. Ms Abschluß der langen Wi» terberatungen wird der Landtag am Donnerstag, 21. März, die Stadt Hall, einer Einladung der dortigen Stadt»., wal- tuna folqend, besuchen.

Aus dem Lande

Oeffingen, OA. Waiblingen, 7. März. Oeffingen mit nach Stuttgart. In der Gemeinderatssitzung vom 23. Februar wies der Orisvorsteher Schultheiß Datphäus auf die Stuttgarter Absichten hin, sich zunächst durch Ein­beziehung der Gemeinden Fellbach und Schmiden zu er­weitern. Er machte darauf aufmerksam, daß Oeffingen mit diesen Gemeinden wirtschaftlich aufs engste verbunden sei. daß seine Interessen nicht nach Waiblingen, sondern noch Stuttgart gravitieren und daß deshalb gleichzeitig mit Fell- Vach und Schmiden auch Oeffingen nach Stuttgart ein- gemeindet werden müßte. Der Gemeinderat stimmte dieser Auffassung zu.

Heilbronn, 7. März. Das Urteil im zweiten Schwaigern er Brand st ist» ngsprozeß. Am Mittwoch wurde das Urteil in dem zweiten' Schwaigcrner Brandstiftungsprozeß gefällt. Die Ehefrau Pauline Beck wurde wegen eines Verbrechens der schweren Brandstiftung zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, vom Vergehen des gemeinschaftlichen Betrugs aber freigesprochen. Philipp Beck wurde freigesprochen von der Anstiftung zur Brand stiftung, dagegen wegen eines Vergehens des Betrugs gegen­über der Versicherungsgesellschaft Helvetia zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Von beiden Strafen kommen je drei Monate Untersuchungshaft in Abzug. Der Ehemann Beck wurde auf freien Fuß gesetzt.

Tübingen, 7. März. Bonder Universität. Dem Assistenten an der medizinisch«, Klinik der Universität Tü­bingen Dr. Mayer-List ist die Lehrberechtigung für das Fach der inneren Medizin an der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen verliehen worden. Dem Assistenz arzt Dr. Max Sch w a rz an der Universitätsklinik für Hals-. Nasen, und Ohrenkrankheiten der Universität Tübingen wurde die Lehrberechtigung für das Fach der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der medizinischen Fakultät der Uni­versität Tübingen erteilt. Professor Dr. Schirmer in Bonn hat die Berufung auf die ordentliche Professur für englische Philologie an der Universität Tübingen als Nach­folger von Professor Dr. Franz angenommen:

Schwenningen. 7. März. Tagung des Landes- euerwehrverbands. Der Württembergische Landes- euerwehrverband hält seinen diesjährigen Weckerlinientag am 8. und 9. Juni d. I. in Schwenningen a. N. ab.

Süßen OA. Geislingen, 7. März. Betriebsauf­nahme. Die hiesige Firma G. Kuntze beabsichtigt, ihre schon seit dem Jahr 1889 bestehende Dampfziegelei, die seit Ausbruch des Kriegs stillgelegen hat, am 1. Avril wieder in Betrieb zu nehmen.

Ulm. 7. März. General o. Gagstätter gest o r b e ». Generalmajor a. D. v. G a g st ä t r ist am 4. März in seiner Heimatstadt Ulm im 73. Lebnsjahr einem lanK- w engen asthmatischen Leiden erlegen. Im Herbst 1908 enolgte seine Ernennung zum Oberst und Kommandeur des Füsilier-Regts. Kaiser Franz Joseph Nr. 122 in Heilbronn. Hier erlitt er während der Herbstübungen 1910 «inen-tag- anfall, der seiner militärischen Laufbahn ein Ende bereitete.

Neues Hotel. Der im ganzen Land bestbekannte Easthof zur Neuen Post hier wurde in einen neuzeitlichen Hotelbetrieb umgewandelt. Dieser Tage wurde der Betrieb eröffnet.

j Verhalt u n g.- Meldung von der Verhasttmg dev