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Mittwoch, 20. Februar 1S2S.

». M. Februar t«L8.

Kette 3 " Nr. 43

vahl. Am Montag für das Lor-dkapit« -enen Dekans Mäschle rtadtpfarrer Ftnk-

eindasEvang.- am 11. Februar und en Prüfung sind 36 minar in Maulbronn

tplatz auf dem konnte man an der hdallmannschasten bat :m Eise beobachten-

Max Schilling», , eimonatigen Konzert- lird das nächste Kon» c lben am 28. Februar, Beethoven und Werke len, als Gastdirigent ^

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! 26. Februar 1929,

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schaft und ihre be- hte wohl auch aufhö- t in uns das Gefühl gestimmung wachs so- . . nd, glauben wir noch - um uns bestellt, wenn verloren haben. Die ill dessen, mn das sich lschlicßt wie der Kri- edingung der Freund- raus, daß man in al- nkt, wohl aber, daß Men und das hat zur »er Lebensziele. Die den höchsten Zwecken t das Verständnis in . >ens. Es ist ein edles man erkannt und er- denn man möchte mit sollen auch nicht blind und dürfen um ihre Wort des Tadels muß Liebe. Es gibt auch und« und Liebende, aserem Verstände dar­wert, weil es von nm und leicht". Wir u werden und Eim ' ' n und Trösterin, aber Das Veste weckt sie in lcht, den Glauben ans i Vorsatz aber auch d Verzweiflung. Ein Leiden teilen, und es geben, das ihm oer- i der Not ist dem Ge- ore weit auftut. Da- nden, Freundschaft zu Denn wer dem Men- iehlt ihm seine Aller-

den Deinen. Er legte n flotten Trab zurück^ unden kam das klein« gende Rolandshos ge­tagte Hanns und «yg Was ist denn in dt«

k das nicht."

.Ich mein... es l« en en doch, dat Mutter Dann könn ie für dat r Heyden, dal un nicht

ftiger Dorn befiel ihn zer und wußte, das der >r an ihn schreiben und en einmal die küni» man nicht plötzlich «lut e.

Sckäker.Wir wolle» l einen Briet schreibe« ünftautend M«Kk vor» K-rich» d»vonieren. d» Mutter Roland heran» ^gesprochen hat. Aber

h lauf nach de Stadt, macht mir nikbts au», lloland'n Der Braune, der muß ln den Stall."

,»n. ltetnen Raum lie­bste Geschrei mit einem ch den beiden Re«»

f und gravitätisch wie folgte und wie beide atz nahmen.

Rann. der tn seine« ltt dem Schäfer halt»

ersuchte den Wirt, ab» tzanjer und Feder. lFortse-«n» jotgt^ » i ^ "

heiligstes. Auch Menschen, die ihre Freundschaft aufgeben, sei es aus Menschenfurcht oder Eigennutz, diese berauben sich selbst der höchsten. Güter des Lebens und des Anrechts auf Achtung. Eifersucht ist der wahren Freundschaft wie der reinen Liebe fremd, eine Freundschaft oder eine Liebe, die uns von der ÜLeil isolierr, ist nicht tief genug. Wer beider sicher ist, der braucht sie der Welt nicht zu rauben. Je niedriger der Mensch steht, desto mehr wird er zur Eifersucht neigen: denn er hat ja umsomehr seinesglei­chen, die ihm etwas rauben könnten. Auch ist Eifersucht nnmer ein Zeichen von Mißtrauen gegen sich selbst; wer andere der Treulosigkeit für fähig hakt, ist selbst im tiefsten Herzen nicht treu. Der Zweifel an der Menschheit beruht zumeist an uns selbst. Nur Traurigkeit über Dinge, die uns menschlich nicht verständlich sind, können uns wie die Eifersucht ein Stück der Seele nehmen. Die Freundschaft »st die einzig erlaubte Selbstsucht: sie sucht im Freunde das sittliche Selbst, Das ist eine selbstlose Selbstsucht! Sie be­gehrt nichts, sondern gibt und schenkt und gerade dadurch -gewinnt sie sich die köstlichsten Gegengaben: Dankbarkeit. Liebe und Vertrauen!

Der Mensch hat nichts so eigen, so wohl steht ihm nichts an, als daß er Treu erzeigen und Freundschaft halten kann.

Wer ist schuldbewußt?

Trotz aller Bemühungen der Deutschen Reichspost, die Absender zu richtiger Beanschriftung der Post­sendungen zu veranlassen, trotz aller ausgehängten Mufteraufschrtften, Hinweise usw. will die Zahl der unzu­stellbaren Postsendungen nicht abnehmen. So sind im Jahr 1928 nicht weniger als 13-83 000 Vriefsendun- gen der Vernichtung a n h e i m g e f a l l e n. weil sie wegen ungenügender Aufschrift oder auch aus son­stigen Gründen dem Empfänger mchr ausgehändigt und dem Absender, der seine Anschrist gar nicht oder unge­nügend angegeben hatte, nicht zurückgsgebcn werden tonnten, also endgültig unzustellbar waren. Wie viele Briese, dieIhn" oderSie" nicht erreichten, werden da­runter gewesen sein? Wie manches Schicksal ist durch die Nichtaushändigung dieser Briefe beeinflußt worden? Wie manches gewinnbringende Geschäft »kam nicht zu stände nur deshalb, weil der Absender zu nachlässig oder zu be­quem war, die Anschrift vollständig und richtig auf dem Brief anzugeden? Hinterher aber ist die bös«Post" an allem schuld; der Brief muß dann gestohlen oder unter­schlagen worden sein. Aber auch die vielen Millionen Sendungen, die wegen mangelhafter Aufschrift erst nach vielen Nachfragen schließlich dem Empfänger ausgehän­digt werden können, machen der Post viel unnötige Ar­beit und Kosten (mehrere 160000 RM. jährlich), dem Empfänger und dem Absender wegen der verzöger­ten Aushändigung viel Aerger und Verdruß, teilweise auch empfindlichen Schaden. Auf Namen wieMüller". Maier",Schmid",Schulze" und dergl. hören recht viele Leute, und Ortsnamen wieHochdorf",Oberndorf", Neustadt",Hausen" und so fort gibt es Dutzende, die vielleicht dem Absender unbekannt find, deren zusätzliche Bezeichnung er aber aus Bequemlichkeit wegläßt. Gelingt es dann der bekannten Findigkeit der Post, den Brief rich­tig, wenn auch mitunter verspätet, unterzubringen, dann ist der Absender natürlich ganz im Recht und er spart künftig noch mehr als vorher an der Aufschrift. Kommt der Brief aber nicht oder zu spät an, dann schimpft der Absender mörderisch über die Bummelei der Post; er täte aber besser daran, zuerst an seine sündige Brust zu schla­gen und seine Briefe mit besserer Aufschrift zu versehen. Man spare doch nicht an den paar Worten der Auf­schrift. Was nützt es, dabei einige Sekunden zu sparen und damit die rasche und sichere Aushändigung des Briefes in Frage zu stellen. Auch der so beliebte ZusatzEilt sehr" ist zwecklos, wenn der Absender tn der Eile vergißt, den Bestimmungsort anzugeben oder seinenMüller" oder Schmid" näher zu bezeichnen. Der Empfänger (Vor- «amen, Stand) u. der Bestimmungsort nebst Zustellpost­anstalt (mit etwaiger Zusatzbezeichnung), je nachdem noch Angabe des Landes oder Bezirkes, sowie Straße und Hausnummer (in großen Städten nochStockwerk") sind zur richtigen Aufschrift erforderlich und müssen unter al­len Umständen dann angegeben werden, wenn der Brief unverzögert ausgehändigt werden soll. Für Postabholer genügt die Angabe der Schließfachnummer (Postfach oder Schließfach Nr. . .) statt Straße und Hausnummer. Eine wesentliche Besserung wäre vielleicht zid erzielen, wenn in den Schulen auf die Notwendigkeit richtiger Aufschriften hingewiescn und die Schüler entsprechend be­einflußt würden. ^

Wart, den 19. Februar 1929.

Ständchen.

Anläßlich des 70. Geburtstages von Joh. Georg Hartmann wurde vom hiesigen Kirchenchor dem alten Sangesfreunde am vergangenen Sonntag ein Ständchen gebracht. Auch der Kriegerverein gedachte an diesem Tage keines Ehrenvorstandes und 30jährigen Mitgliedes

Generalversammlung des Obstbauvereins.

Am letzten Sonntag hielt der Vezirksobftbauveretn hier die alljährliche Eeneralversammmlung ab. Eine stattliche Anzahl von Mitgliedern und Gästen hatte sich dazu im Gasthaus z.Hirsch" versammelt. Der Vorsitzende, Ober­amtsbaumwart Walz, begrüßte die zahlreich Erschiene­nen und gedachte sodann der im vergangenen Jahre ver­storbenen verdienten Vorstandsmitglieder L. W. Lutz Ältensteig und Oberlehrer RenzHatterbach, zu deren ehrendem Gedächtnis sich die Versammlung von den Sit­zen erhob.

Aus dem nun folgenden Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden ging hervor, daß der Verein in einem er­folg- und arbeitsreichen Jahr seiner vornehmsten Pflicht, das Interesse am Obstbau zu heben durch zahlreiche Ver­sammlungen. Vorträge, Ausstellungen. Kurse und prak­tische Vorführungen nach Möglichkeit nachgckommen sei. Schriftführer Raas brachte die Protokolle der Versamm­lungen zur Verlesung. Kassier Mutz erstattete den Kas­senbericht. Hierauf hieß Schultheiß H a r t m a n nWart im Namen der Gemeinde die Versammmlung willkommen und wünschte, daß derselben auch ein Erfolg nicht fehlen möge. Ein weiterer Bericht über die vorjährige Lan- desversammmlung in Stuttgart durch Baumschulen- defitzer Reule brachte Erfahrungen des letzten Jah­res auf dem Musterobstmarkt zum Ausdruck. Es fehlt be­sonders ander Anlieferung von Frühobst (Gravenstei­ner). Der Erzeuger müsse sich mehr als bisher nach dem

Anforderungen des Marktes richten und diese seien Früh­obst und Winteräpfel. Einen breiten Rahmen nahm sodann ein überaus interessanter und.lehrreicher Vortrag von Oberamtsbamnwart Walz über Ob st Verpackung, Obstversand- und Schädlingsbekämpfung ein.

Wir haben ein für unsere Verhältnisse nach Quanti­tät, wie nach Qualität gutes Obstjahr hinter uns. Der Preis des Tafelobstes mit 12IS stand in keinem Ver­hältnis zum Preis des Mostobstcs mit 79 Mt. Es fehl« an fachkundigen Obsthändlern. Das Dafelobst müsse vom Erzeuger besser verpackt werden. Es müsse sich peinlich sortiert u. fachgemäß verpackt (mit reiner Holzwolle u. in Kisten) dem Käufer präsentieren. Daün fehle es nicht am Absatz zu güten Preisen. Der Großhandel müsse sich leider immer noch ans Ausland wenden, um reell und lockend verpacktes Obst zu bekommen, trotzdem dieses Auslands­obst geschmackvoll hinter unserem einheimischen Obst zu- -rückbleibt. Gerade unser Schwarzwaldobst zeichne sich durch hohen, aromatischen Gehalt aus- Je langsamer die Frucht reift, umso aromatischer ,und qualitätsreicher wird sie.

Mit Nachdruck; wurde, betont, daß es sich därum Handke, den verloren gegangenen Obstmarkt dem Ausland wieder abzugewinnen. Das könne nur erreicht werden durch Qua- litätserzcüguNg, sorgsamste Ernte mittels gepolstertem Pflückkorb, durch sachgemäße gut aussehendc und beson­ders auch ehrliche Verpackung in Kisten.Also nur Selbst­hilfe könne den Fortschritt bringen. Durch den beque­men Ruf nach Schutzzoll werde dem Obstbau, wie über­haupt auch der Landwirtschaft-nicht geholfen. Der Redner kam hierauf aus die Schädlingsbekämpfung zu sprechen und gab manchen wertvollen. Wink, besonders in der Richtung der vorbeugenden Schädlingsbekämpfung.

Aus der nachfolgenden lebhaften Debatte konnte man entnehmen, daß großes Interesse dem Gegenstand der Verhandlungen entgegengebracht wurde, und daß der Redner in der Wahl des Themas:Obstverpackung und Obstversand" einem wirklichen Bedürfnis entgegen ge­kommen ist.

In einem Schlußwort sprach Schultheiß Hartmann, sowie H .Laük den Dank an den Redner und Versamm­lungsleiter aus. Mögen die guten, von Erfahrung und Kenntnis zeugenden Worte nun auch in reichem Maße in die Tat umgesetzt werden. R.

Mötzingen, 19. Febr. Frostschaden. Der laug anhal­tende starke Frost hat auch hier große Schäden, besonders bei den Obstbäumen angerichtet. Dian kann dort oft 2 bis 3 Meter lange und 12 Zentimeter weit klaffende Riss« sehen. Der größte Schaden wird sich erst bei Tauwetter und im Frühjahr zeigen, wenn die Säfte in den Stäm­men zu steigen beginnen. Vcrständlicherweise findet man diese Frostschäden an älteren Bäumen häufiger denn an jungen Stämmen.

Herrenberg, lg. Febr. Wegen Kohlenmaugel sind die Hie­gen Schulen. Volksschule und Realschule, aus 3 Tage geschlos­sen worden.

Herrcnberg. L0. Febr. Siedcnjahrhundertieier. Der äußere Rahmen der Siebenjahrhundertfeier unsrer Stadt ist seit kur­zem sestgelcgt und das bedeutungsvolle Ereignis auf einen Samstag und Sonntag (AI. und 21. Juli) bestimmt. Mit In­teresses öhrt man von den Plänen der Stadtverwaltung u. er­höhte Aufmerksamkeit folgt den Vorbereitungen. Stecken sie auch erst in den Anfängen, so darf doch berichtet werden, daß der Grundriß desGebäudes" gezeichnet, derBau" ausgesteckt ist und daß dieBauleute" gewonnen sind. Als besonders glück­licher charakteristischer Zug der Veranstaltungen muß es gelten, daß die umsichtige Stadtverwaltung sich um den Rat und die Mitwirkung des Landesamts für Denkmal pflege be­mühte. Dieses Bemühen war nicht vergebens. Führende Män­ner werden sich aus diesem seltenen Anlaß unseres Jubeljahres in den Dienst stellen, dem ihre ganze Lebensarbeit gewidmet ist, in den Herzpunkt von Volk und Heimat. August Lämmle, der schwäb. Volksdichter, wird uns in seiner heroischen Kraft und Größe und voll seiner unbegrenzten Heimatliebe unser Fleckchen Heimaterde in nie gesehenemSonnengold leuchten las­sen. Quellen der Heimat wird er uns erschließen, die bisher verborgen oder verschüttet, Hcimatklänge wird er an unser Ohr tragen für deren Harmonie uns bislang Instrument und Künstler fehlten. Und Dr. Schmidt, der Kenner des schwäb. Städtebildes, der Hüter und Hort schwäbischer Landschaft wie Dr. Schwenke! werden uns in ihrem Schrifttum durch Tor und Turm, durch Wege Winkel und Gasten führen, in deren Rinnen und Runen Schicksal und Geschichte vieler Jahrhun­derte geschrieben steht und zu lesen ist. Unter der Leitung von Dekan Dr. Schmid wird eine umsastende Festschrift dem fiebenhundertjährigen Jubiläum sein geistiges Gepräge geben. Es kann nicht genügen (und dessen ist sich die Stadt und ihre leitenden Männer wohl bewußt), daß etwa nur mit äußerem Gepränge, mit schnell verschwindendem Festesglanz solch ein Tag seinen gewöhnlichen Ablauf nimmt. Siegel und Spiegel solchen ungewöhnlichen Erlebens wird die geistige Well sein müssen. Worin jeder eine Seele, seine Seele steht und etwas ahnen kann von dem Werden, Wachsen und Vergehen der Men­schen, die ehedem waren.Welcher Reichtum an Schätzen des Gei­stes und der Kultur auch in unsremStädtlein" durch die Zeit­läufte erworben, gehütet und vererbt worden ist, wird uns aus berufenster Feder gesichtet und niedergeschrieben werden. Und daneben wird in Wort und Bild erstehen und für Stadt, Be­zirk und Bezirksnachbarschaft aufgedeckt so manches Kleinod an landschaftlicher Schönheit, an architektonischer Eigenheit und Sonderart, an geschichtlicher Ueberlieferung und kulturellem und wirtschaftlichem bleibendem Gut. Ein Juwel der Sieben­jahrhundertfeier aber mag genannt werden die unter Mitar­beit von Dr. P. Göhl er geplante kunsthistorische Ausstel­lung. Nicht nur ausgezeichnete Männer nennft unsere Stadt wie: Burkhard Krebs, den nachmaligen Domdechant zu Pas- sau um 1438 gestorben; Heinrich Schickard, den berühmten Baumeister seiner Zeit 15581634, Johann Valentin An­dres, den vielseitigen überragenden Geist voller reichst, dichte­rischer Anlage, glänzender Schriftstellergabe, tiefster Religiosi­tät und brennendstem Eifer um das wahre Christentum, son­dern unsre Stadt war und ist auch im Besitz so manch köstlicher Perle, die aus dem seltenen Anlaß den Gasten und der Ein­wohnerschaft zugänglich sein sollen. Kunstwerte find es, die nicht mit dem Maß des hastenden Tages sondern mit dem Auge der Anteilnahme und Liebe und mit der Summe der Jahre und Jahrhunderte gewürdigt werden müssen. So wird es gerade die Vergangenheit sein, welche diese "siebenmal hundert Jahre" unsrer guten Stadt verklärt und der schassenden Gegenwart im Abglanz der Ruhe und des Ruhmes, des Friedens n. der Frei­heit zeigen wird.

Folgenschwerer Zusammenstoß.

Kayh, 18. Febr. Heute nachmittag ereignete sich hier an der fast rechtwinkeligen Kurve der von Tübingen kom­menden Straße ein schwerer Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Schlitten. Möbelfabrikant E. Koch aus Nagold wollte mit seinem Personenwagen langsam rechts fahrend und vorschriftsmäßig Signal gebend in die Kurve einbicgen, als ihm ein herrenloser Schlitten mit 2 wildgewordeneu Pferde« entgegcngcrast kam, dem er un­möglich «ehr «usweichen konnte. Die Deichsel des Schlit­tens drang in den Führersitz des Wagens ei» und ver­

letzte die neben dem Fahrer sitzende Frau des Krimiual- lommissars Mühleisen aus Stuttagrt am Kaps so schwer, daß der Tod augenblicklich eintrat. Der Führer» Herr Koch selbst, sowie die hinten im Wagen sitzende» beiden Damen, die Tochter der tödlich Verunglückten und deren Schwiegermutter, kamen mit dem Schrecken davo». Tragisch bei dem ganzen Vorfall kann man neunen, daß sie Tochter, die als Braut Möbel in Nagold kaufe» wollte, vorher den Platz neben dem Steuer inne und erst ungefähr 18V Meter vor der Unfallstelle mit ihrer Mut­ter den Platz gewechselt hatte. Der Schlitten gehört eine« Landwirt Horr aus Kayh. Der Führer des Schlitte« hatte die Gewalt über sein Fuhrwerk verloren und war äbaeworscn worden. Die sofort au der Unsallstell« durch Staatsanwalt, Landjäger usw. vorgcnommenc Untersu­chung des Falles ergab eine zweifelhafte Schuldlosigkeit des Autofahrers. Wie weit den Schlittenbefitzer eine Schuld an dem Unfall trifft, bleibt durch das Ergebnis der Untersuchung abzuwarten.

Reuenbürg, 19. Febr. Zur Stadtschnltheißeuwahl. Am Sonntag nachmittag wurde unter Vorsitz des ältesten E«- meinderats, Oberamtspfleger Kühler, aus Anlaß der Neuwahl des Stadtoorstandes eine Wahlversamm­lung gelallten. Der Bewerber Otto Gerlach aus De­litzsch Harle sich nicht eingefunden. Einziger Bewerber :vär deshalb nur noch.der seitherige Stadtschulthciß Knö­del, der in längerer Rede einen Geschäftsbericht über die letzten zehn Jahre erstattete. Dieser Bericht wurde von der lherjammlung mit starkem Beifall ausgenommen. Die Wahl wird also aller Voraussicht nach einen ruhigen und vorl-er zu bezeichnenden Verlauf nehmen.

Stndesolg« »er Südtz. Rundfunk A--G. Stuttgart

MUtwoch. A>. Aekruar:

1»L0: SchaSplatt-uk-nzert. U.vv: Rachricht-nLiruft. I3.tr. Schavplattr». kouo-rt. I2.5S: Raueiler Zeitzeichen. ILtXt: Wetterbericht, vchaliplat«-«. konzert. IL.ÜV: «inderstunde. IS.VO: Briesmarlenlund«. RachmittÄc-

t-nzcrt. 17«: Jugosiavisch« Stunde vjLO: Vortrag: Sardinien, »in Znsel der entschwindenden Romantik. Ig.00: Voltaire als Philosoph. tgM Symphoiliekoazert. Anschließend: Rachrichlendieust, Zeitangabe, SnnkslllUe

Kerne RschrWen ans aller Nett

Der König von Dänemark französischer Ehrensergrank. Der Kong von Dänemark, der sich zurzeit in Cannes aushäih hat am Samstag in Nizza eine Parade des 22. Bataillon» der Alpenjäger abgenommen-, er wurde zu dessen Chren-s lergeant ernannt. Dieses Bataillon bildete die Besatzung dcf» nordschieswigschcn Abstimmungsgebiets. ;

Hochwassergefahr. In Koblenz fanden Beratungen der verWedenen Behörden statt über Maßnahmen, um der drohenden Hochwassergefahr in Zusammenarbeit mit der Be­völkerung zu begegnen.

Bei Koblenz. Wollersheim. Neocndorf und an der Mo- stlmündung werd.en große Sprengungen des weit in de« Rheinstrom vorgeschobenen Dfereises vorgenommen. I» Kaub wird das Kriegerdenkmal in der Weise vor de» erwarteten Eisgang geschützt, daß ein von früheren Ei)-, gangen noch vorhandener Eisbrecher davor aufgestellt wird-

Durch ein Bierfaß erschlagen. In einer Wirtschaft i« Mannheim stürzte ein Bierfaß mit dem Auszug auf den 28 I. a. Brauereiarbeiter Adolf Geiger, der tödlich ver* letzt wurde. Anscheinend ist dem Verunglückten die Kurtzet aus der Hand geglitten, so daß der Auszug in den Koller stürzte.

Bluttat. Der Viehhändler Kirmse in Altenburg (Thürin­gen) hat den Viehhändler Lichtenstein, mit dem er in Streit geraten war, mit einem Messer angegriffen, ihn getötet und und Leiche den Kopf abgeschnitten. Die Frau Lichtenstein» wurde durch Stiche in den Hals lebensgefährlich verletzt- Der Täter ist geflüchtet.

Spure» im Berliner Bankraub. Die Berliner Krimi­nalpolizei hak drei Brüder Saß im Ater von 23 bis 36 Jahren fesigenommen, bei denen zahlreiche Schmuckfachen, Eindruchswerkzsuge und Holzveistel,'ungen gefunden wur­den. Außerdem entdeckte man einen Zettel mit den Worten: .Suche Anterstellraum für einen . . .' Ferner wurde ein Schreinermeister ausfindig gemacht, bei dem einige Tage vor dem Raub in der Diskoniogesellschoft von zwei gutgekleideten Herren eine Anzahl kräftiger Hoft- sprießen bestellt worden waren. Der Meister glaubt in den Sprießen des unterirdischen Gangs sein Holz wiedsc- zuerkennen. Von den drei Brüdern Saß hak der eine seit Ende vorigen Jahrs ein kleines Zigarrengeschäft, sie haben aber in den letzten fünf Jahren nichts gearbeitet und trotzdem auf großem Fuß gelebt. ,

Letzte Nachrichten

Die Eisversetzungen des Rheins.

Koblenz, 20. Febr. Rach Mitteilung der Haupt--Eis» Ueberwachungsstelle in Koblenz haben sich die Eisversetz­ungen auf dem Niederrhein bis Knjpp und am Oberrheft» bis Sonternheim ausgedehnt. Die Eisversetzungen habe« einen größeren Umfang angenommen. Um dem in nächster Zeit zu erwartenden schwierigen Eingang, dem die Bevöl­kerung tn den Uferortschaften mit großer Sorge entgegen­steht, nach Möglichkeit einen Weg ^zu bahnen, ist an» Dienstag im Gebiet des Mittelrhexns damit begönne» worden, Eisfelder auf dem Rhein und auf der Mosel z« sprengen.'Unterhalb des Deutschen,Ecks ist eine Eisfläche von etwa 10 000 Quadratmeter gesvrengt worden. Ueber- all in den Dörfern find die Bewohner beschäftigt, eiligst Vorkehrungen zu treffen, um allzugroße Schäden abzu­wehren.

Trotzkis Einreiscgesuch.

Berlin, 20. Febr. Nach einer Meldung der Vossische« Zeitung aus Konstantinopel soll Trotzki am Montag vor­mittag dem deutschen Konsulat ein regelrechtes Gesuch um Erteilung des Einreisevisums nach'Deutschland überreicht haben. Die deutsche Botschaft habe Trotzis Gesuch sofort nach Berlin gekabelt.

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Kammerfieg Poincares mit 8 Stimmen Mehrheit, l Paris, 20. Febr. Am Dienstag hat Poincare in der Kammer einen neuen Sieg allerdings mit außerordentlich geringer Mehrheit , davongetragen. Bei der Abstimmung über den Antrag der Radikalsoztalisten zur Frage der In- stizreform, dem die Regierung die Vertrauensfrage gegen­übergestellt hatte, wurden 291 Stimmen gegen und 285 Stimmen für den radikalen Antrag-abgegeben. Auf Grund i des Abstimmungsergebnisses, das eine Mehrheit für die