Seite 3 — Air. 4L
Nagolder Tagblatt »Der Geiellickaiter
Montag, 18. Februar 1829
Heilbronn, 17. Febr. Deutsch nationale Indu- fkriellen-Tagung. Der Landesausschuß für Industrie -ind Handel der Deukschnaiionalen Volkspartei sWürttemb. Bürgerpariei) tritt am Samstag, 23. Februar, in Heilbronn zu einer Tagung zusammen. Auf ihr wird sich der bekannte Mrtschaftspolikiker, Reichstagsabg. Dr. Q u a a h. Berlin- Iber neue wirtschaftliche und politische Ziele äußern. Der Vortrag, an den sich eine Aussprache anknüpfen wird- wird brennende wirtschastspolitische Gegenwartsfragen behandeln und großes Interesse erwecken.
Mm. 17. Febr. Bestechung beim Wohn u n g s - amt. Ein Beamter des Ulmer Wohnungsamts, CSt u tz. hatte in seiner Eigenschaft als Beamter zu Anfang des Jahrs 1927 einem auswärtigen Wohnungssuchenden eine Wohnungszuweisung für Ulm zugeftellt. und zwar, nachdem ihm Ser Betreffende bedeutet batte, daß er «hm dafür einen bestimmten Betrag zukommen lasse. Die Frau des Wohnungssuchenden hat dann auch -- dr-- -weimal
Geldkouverts bei Frau Stütz abgegeben m.t Wissen des Angeklagten. Im ganzen soll der Betrag sich auf 150 RM. belaufem Das Gericht verurteilte Stutz wegen erschwerter Beamtenbestechung zu einer Gefängnisstrafe von 2 Monaten. Die 150 RM. wurden zugunsten der Staatskasse für verfallen erklärt.
Dom bayerischen Allgäu- 17. Febr. DasgrößteAll- güuerMilchwerk In Aikrang fand die Eröffnung des »euerbauten größten Milchwerks statt. Die milchwirtschaft- Kche Anlage ist 63 Meter lang und 13 Meter breit mit ^nem angeschlossenen Bau von 30 Meter. Die Neuanlage dient hauptsächlich der Herstellung von Comembertkäse. Täg- Kch können 10 000 Liker Milch verarbeitet werden.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 18. Februar 1929.
Die Anerkennung oder das Lob der Gegenwart ist - selten das der Zukunft.
Dieaftnachrichte«
, Die Reichsbahndveklwn hat die Oberlandinesser Stahl in Freud ensta dl nach Zt Utgart (Reick,soahl-dnektton) und Ha, sch in Tuttlingen nach Calw versetzt.jß
Der Herr Staatspräsident bat den Oöersekretär Wilbelm Braun b.i dem Amtegericht Calw an das Amtsgericht S.ull- zarl I versetzt.
Eine Februarwoche
Wohl leine andere Woche im Jahr hat ein solch zwiespältig Gesicht wie die vergangene, in der wir aus der fröhlichen Faschingszeit in die Fastenzeit hinübergehen. Bor der Faschingszeit ein Jubeln und Jauchzen ob der Freude, die uns noch erwartet und am Aschermittwoch Morgen, — vielleicht auf der Höhe eines Berges, im schweigenden Wold oder auch während der Berufsarbeit - beschleichen uns so manche andere Gedanken: Fastnacht oder nicht? Ein Zeitproblem! Die edelsten und niedrigsten Geister ringen um eine Lösung, bringen ihr Dafür und Dawider. Man weist allerorts auf die wirtschaftliche und politische Notlage des Vaterlandes, auf die soziale Rücksicht u. a. hin und doch — je schlimmer der Druck des Alltags,. der wirtschaftlichen und politischen Lage auf unserem Volk liegt, umso mehr stürzt es sich in den Fastnachtsbetrieb. Viele Menschen können das nicht zusammenreimeen. Hängt aber nicht Fastnacht und Not doch irgendwie miteinander zusammen? Wie oft hört man die Rede: O nur einmal wieder fröhlich, toll sein, den Druck der Not vergessen, betäuben, untertauchen im Strudel und Trubel einer ausgelassenen hemmungslosen Fröhlichkeit! Was ist das für ein seltsames Drängen nach Aussehen und Anstollen? Wer hinter die Fassade und Maskerade der Fastnachtszeit zu sehen vermag, entdeckt seltsam Dinge, die sich zusammenfassen lasten in den Schrei: Heraus aus meinem Dasein und Sosein, heraus aus meinem Alltag, aus meiner Sorge, aus meinem Schein nach außen. Hinter mancher Maske steckt ein vergrämtes Gesicht, unter manches Scherzwort schwingt tiefste Tragik und Verbitterung. Der Fastnachtsbetrieb entstammt einem elementar drängenden Erlösungsbedürfnis. Nur schade, daß das Bedürfnis nicht gestillt wird. Betäubung, Verschleierung, Vermummung, Entfesselung der mit Mühe beherrschten Triebe ist keine Erlösung. Und Freude, die um den Preis eines schlechten Gewissens, eines geschädigten Körpers, des leeren Beutels oder vielfach auf Kosten mancher Mitmenschen erkauft werden muß, ist keine Wohltat. Erlösung heißt los sein, frei werden von Fesseln. Der Mensch ist aber dann am wenigsten frei, wenn er tun u. lasten kann, wozu und wohin es ihn treibt. Es muß etwas ganz Anderes, etwas ganz Neues, etwas viel Mächtigeres und Wirksameres über den Menschen kommen, um ihn von seinem vielfachen Druck zu erlösen, als ein Fastnachtstrubel. Es ist das, was der Arbeiterdichter Woike in seinem Vers ausdrücken wollte:
„Nicht eher kommt auf Erden
die neue Zeit.
eh wir nicht Menschen werden
der Ewigkeit".
Fastnacht aus! Ein neues stand vor und liegt jetzt hinter uns: Landesbußtag! Der Landesbußtag ruftauf zur gemeinsamenVerantwortlichkeit u.aus Prophetenmund tm Alten Testament tönen uns Worte Entgegen: O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort! Viele Menschen haben am Sonntag ein wenig Sauberkeitsbedürfnis, ein wenig Gewohnheit und Pietät oder Gefühl für lleberliefe- rung. Und damit ist's genug! Weiler reichts nicht. Ein ^",*^?"^Soiintagsheiligkeit ist für die Schwarmgeister. Ja. Die Luft um den Sonntag, die müßte eigentlich lauter Sonnenglanz und etwas Frohes sein. Und Bußtag bildet einen gewaltigen Markstein im Leben eines Volkes, wie auch im Leben eines Einzelnen: „Denn dabei wird uns vorgelegt Leben und Tod. Segen und Fluch. Denn Gottes Gericht ist das Helle Licht und umstrahlt selbst un- leren inneren Führer, das Gewissen. Diejenigen verstehen noch lange ihr Gewissen nicht, die darunter verstehen ihre eigene Meinung, ihr eigenes Dafürhalten, die in der Stimme desselben nicht Gottes Stimme erkennen. Wer daher keinen Gott fürchtet und dessen Gericht, der hat auch eigentlich kein Gewissen u. keine innere Scham bei schlechten Taten, der wird handeln und dkngen, drehen und wenden, bis er das Gewissen einstimmig erhält zu dem, was d,e eigene Luft gleich anfangs verlangt hat." sL Harms)
Erfolgt dann ein Aufschl. des Herzens, so ist auch der Lan- desbußtaa keine tote Garnitur des Jahres, sondern er steht in hin- und herwirkenden segensreichen Beziehungen zu unserem Leben.
Mit dankbaren Herzen haben wir nunmehr aus dem Kalender feststellen können, daß der halbe Februar vorüber ist und uns so nun doch eine schwache Hofsnuna bleibt, in absehrarer Zeit wieder wärmere Tage erleben zu dürfen. Wenn auch Kälte und Schnee ein fröhliches Austummeln in wintersportlicher Beziehung zulasten — gestern haben Eisbahn und die die prächtigen Hänge unseres Tales wieder gehörig herhalten mästen —, so ist es doch eines jeden Wunsch, von diesen hohen Kältegraden endlich befreit zu werden und einem jungen Frühling bald in die Augen sehen zu dürfen. Neben den Schäden in Haushaltungen, an den Wasserleitungen usw. mußte auch die Stadtverwaltung ein Zerstörungswerk an ihrer neuen Korrektion vollziehen. Die Stellfalle oberhalb der Windenfabrik Benz mußte nämlich am Samstag Nachmittag herausgesägt werden, um einer Uebrschwcmmung der Insel durch den Kanal vorzugreifen. So sehr wir nun auch wärmeres Wetter wünschen, so sehr möge doch das Tau- weiter langsam einsetzen, um größte Schäden zu vermeiden. Heute morgen zeigte das Thermometer minus 18 Grad Celsius.
Nun ist auch die Zeit im Vereinsleben gekommen, in der es gilt, Rechenschaft über das letzte Arbeitsjahr abzulegen. Wohl jeglicher Verein, Genossenschaft oder wie die Zusammenschlüsse heißen mögen, haben ihre Generalversammlungen in „die stille Zeit" gelegt. Die Berichte des Turnvereins, des Bereinigt. Lieder und Sänger- kranzes finden unsere Leser an anderer Stelle der heutigen Ausgabe.
Noch eine Ueberraschung ward uns an diesem Wochenende geschenkt: Max Jakobs künstlerische Hand- puppenspielc oder wie sie besonders im Kindermund genannt werden Kasperle". Die Spiele brachten gar mancherlei Freude wieder für jung und alt. Am Nachmittag des Samstags lebten die Kinder mit dem Kasperle und seinem Troß im wunderschönen Märchenland und die Resonanz, die die Spieler aus der Zuhörerschaft heraus- zuzuziehen verstanden, verdoppelte ohne Zweifel die Freude der kleinen Schar. Der Abend war nicht minder genußreich und ergötzlich. Nicht nur Hans Sachs köstlicher Schwank in seiner feinen humorvoll-derben Sprache, auch die treffliche Glossierung der heutigen Zeitverhältniste in „Die Verlobung im Haus Schiebrich" sprachen ohne Zweifel für die Tatsache, daß wir es hier nicht mit einer Entartung der Puppenspiele wie z. V. beim „Kölner Hännesche" zu tun haben, sondern daß es sich hier um etwas handelt, das Gutes zu bieten vermag. Eine wunderbare Satyre und Ironie lang auch über dem letzten Stück von der „göttlichen" Frau und Romanschriftstellerin Courth-Mahler. Die Bor- und Zwischenspiele zeugten von einer fabelhaften Orts- und Sachkenntnis in unserem Heimatstädtchen und man darf gewärtig sein, wenn im kommenden Jahr das „Kasperle" hoffentlich wiederkommt, seine sämtlichen „guten Eigenschaften" vom Herrn Kasper oder seinen Freundinnen und Freunden aufgezählt zu bekommen. Schadet aber nichts, es geschieht wenigstens offen und . . . macht bei keinem halt.'Aus Wiedersehen Kasperle, und wenn du Stoff zum „Veräppeln" brauchst, komm nur zu uns!
Generalversammlung des Turnverein Nagold e.B.
Mau schreibt uns:
Am letzten Samstag, abends 8 Uhr hielt der Turnverein im Gasthaus zur ,;Linde" seine jährliche Generalversammlung ab, die einen sehr guten Besuch aufweisen konnte. Der 1. Vorsitzende, Herr Sattlermeister Braun, gab nach herzlichen Vegrüßungsworten die Tagesordnung bekannt und berichtete anschließend eingehend über das verfloss. Vereinsjahr, das für den TV. ein an Arbeit, aber auch an Erfolgen reiches gewesen ist, konnte doch der neue Turnplatz im September eingeweiht, die schöne neuhergerichtete Turnhalle in Benützung genommen werden und die Turner auf den Veranstaltungen des Gaues schöne Erfolge erringen. Das Handballspiel, das neu ausgenommen wurde, machte bis jetzt ebenfalls befriedigende Fortschritte. Anschließend sangen die jüngeren Mitglieder unter der Leitung ihres Dirigenten den Turnerwahlspruch, der zeigte, daß auf diesem Gebiet ein schöner Anfang gemacht worden ist. Die Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung durch den Schriftführer wurde beifällig ausgenommen. Der Kastenbericht gab ein gutes Bild über die Vermögenslage des Vereins. Trotz der vielen Ausgaben für die laufenden Kosten und hauptsächlich der erheblichen Kosten für die Neuinstandsetzung des Spielplatzes und der Geräte konnten noch 18 Anteilscheine ausgelost werden. Durch die neuen Aufgaben im Handballspiel und den weiteren Ausbau des Platzes erwachsen im kommenden Vereinsjahr auch weitere erhöhte Ausgaben und die Beschaffung der Mittel hiezu ergab einen lange gründliche Aussprache. Verschiedene Vorschläge mit und ohne Beitragserhöhung wurden erörtert und man kann zu dem Beschluß, daß eine Erhöhung des Beitrags, der bis jetzt der niedrigste aller hiesigen Vereine war, nicht zu umgehen ist. Der Mitgliederbeitrag wurde sodann auf 5.— Mark pro Jahr festgesetzt. Bei Handballspielen soll pro Mitglied 10 V Eintritt erhoben werden (anwesende Familienangehörige sind frei) von Nichtmitgliedern jedoch pro Person 30 Jugendliche unter 16 Jahren sind frei. Bei außergewöhnlichen Spielen kann der Ausschuß jeweils die Preise entsprechend erhöhen. Die nun folgenden Wahlen ergaben nur kleine Veränderung. Für den altershalber zurückgetretenen Oberturnwart Rähle wurde Wilh. Hezer gewählt, dem der seitherige Oberturnwart als Ersetzender noch treu zur Seite stehen will. Ein Antrag aus der Versammlung, Oberturnwart Rähle zum Dank für seine Verdienste und Treue zum Verein zum Ehren- turnwart zu ernennen, wurde freudigst angenommen. Herzliche Worte der Begrüßung fand Vorsitzender Braun für den inzwischen in der Versammlung erschienen 1. Vorsitzenden des Sportvereins Hrn. Köbele und hob dabei das gegenseitige Verständnis und Freundschaft der Vor- standschaften beider Vereine hervor. Herr Köbele dankte in
(ZNPPSgsfQkf
gleicher Weise. Zum Jahresprogramm wurde beschlosten, außer den zu besuchenden Eauveranstaltungen am Himmelfahrtstag wie alljährlich eine Vereinswanderung vorzunehmen, zu der 3 Vorschläge ausgearbeitet werden sollen. Im Lauf des Sommers soll ein kleines Sommerfest veranstaltet werden. Punkt Verschiedenes brachte noch einige kleine Besprechungen und mit einem frischen Turnerlied wurde die in allen Teile sehr gut verlaufene Versammlung beschlosten. Und nun „Gut Heil" zu neuer vvr- wärtsschreitenden Vereinsarbeit.
Generalversammlung des Bergt. Lieder« nud Säugerkranz
Man schreibt uns:
Mit einem Rückblick auf das Jahr 1928 begann der Vorsitzende, Herr Präzeptor Wieland, nach Beg-üßunaswmten Ke Milgliedeiversainmluna. Das verflossene Veieinsj hr war zurcb zwei einschne dende Ereignisse gekennzeichm t: einmal durch Ke 3 tägige, gelungene Sängerfahrl in die bayrischen Alpen, welche allen Teil, ehmern in lieblichster Erinnerung in und dmch sen nachfolgenden ausführliche» Bencht des Schriftführers nochmals lebendig vor Augen gestellt wurde; zum anoern mar eS z?r notnnndig gewordene Di'igenienwechlel, als die erschütterte Gesundheit des seiiherigen Chormeisters, Oberlehrer Grieb, seine Aibeit im V>rein nicht mehr weiter gestaltete. Der Ver -in ist froh und da, kbar, daß er in Herrn Haupckehrer Nicht zen Eilatz gefunden hat, der >m gleichen Sinn ui d Geist am deutschen Lied zu arbeiten begonnen hat. Der Kasten bericht zes KKsters. Herrn Schnabel, gab in seiner Klmheu ein erfreuliches Bild der finanziellen Verhält, iste und der müster- baiien Kossenführung. Herr Cchr ftfüiircr Ott verlas einen Geschäftsbericht, der nicht nur nach Gründlichkeit u. Gliederung, sondern auch in sprachlicher Farm ein Glanzstück darstellte. Die nachfolgenden Waol-n ergaben eine ei»sti, mrge Wieder- der,fung der treuen u. tüchtgen Männer auf'ihre verantwortungsvollen Post n: I. Vorstand: H>rr Präz. Wieland, II. Vo- staud: Herr Lpinnereibe'itzer Rei,Hehler, Kaifier: Herr Kfm. Schnabel, Cchr>ftfüh>er: Herr Spa,kastendireklor Olt. Auch 2 er weitere Ausschuß sieht oieseloen Männer wieder.
Den Schluß der schönen Taiung bildete eine Ehrung hes Vorstandes anläß >ch d.sstn >5jähr>ger Vorstandschaft dehn L'tdeikianz und IO,voriger tm V>,gt. Li'd -r- und Sängerkranz. V'zeoorstand Rentschler führte in erw öpfender Rede aus, wie Herr Wiela, d dmch seine ruhne, sachlicie, vornehme Per'Ä, llchkeck bas Vereinsschiff seit >5 beim. 10 Jahre durch manche glippe sicher geleitet hat, baß es keinen Schaden nahm, wie er dmch sein sollst,>ches Sangertalenl die zahlreichen Konzepte Zes Ve>eins verschönte un" mcht zum letzten durch seine theatralische Begabung die Luderlran,bühne aufs beste zu leiten ve,steht, wie dos auch die jüngste Darb elung .Das Dreimäd«i- yaus' glänzend b>w es. Arrgenchts dieser vielseitigen Verdienste um das Gedeihen -es Birgt. Lieder- und Säng«rkranzes ließ ldm derielbe eine goldene Uhr überreichen. Möge sie chm lange, lange den Herzenstakt der ihn umgebenden Sängeriiebe schlagen. .Das deutsche L>ed" von Allenhofer beschloß die würdige Zängeroersammlung.
Homöopathischer Verein
Gestern hatte d>r Verein die Fnu^e, den Veibanvsvor- ntzenden H. Wolf von Stuttgart übr .Erkältungs krankhellen' spnch.n zu hören. E> behandelte die Fragen: Was ist Erkältunp? Wie geht sie vor sich? Warum eriättet sich nicht jede, ? Wa um erkaltet sich rin und de> selbe Mensch mcht zu jeder Zeit? Wo uns wie zeigen sich Erkältungen? Er zeigte, wie in Fällen von Erkülim g auch die Tatsache gilt, saß Vorbeugen bester ist nls Heilen, Abvärlung durch Wasser, Licht und Luft, Einährungsemft'chheit u. a. Wenn nun doch die E'kältung da ist, so gelte in erster Linie die Anwendung von Wärme in Fvim von heißen Fußbädern, Schwitzbädern, heißem Tee, — unter Umständen Fasten. Die Zuhörer fola'en den hochinteressanten Ausführungen mit größter Aufmerksamkeit.
Fischerei'Lehrkurs
Die Württ. Lanbwtittchaftsk.iminer beabsichtigt, durch den Landesfischeietsochoersläud'ften, Reu.-Rat Dr. Imolian, im April rinen dreitägigen Fischerei lehrkurs in Heil- dronn abzuhalten, sosein sich »ine ausreichende Teilnehmer- zahi hiezu nuld.t Das Programm umfaßt das Gesamtgebiet der Fischers, namentlich auch de künstliche Fischzucht und Forellenzucht samt Teichwirtschaft. Abends fi det immer ein 2 2'/zstündiper Lichibildeivoriiag statt. Am Ku>s kann jedermann und zwar kostenlos teilnehmen. Anmeldungen wären alsbald an den Kursletter zu richten. ,
«
Iahrcsnachweis jür die gewerbliche Unfallversicherung. Die Frist für die Einreichung des Iahreslvhnnachweises an den Unfallversicherungsträger lBerufSgenossenschaft) ist am 11. Februar abgeiaufen. Gesuchen um Verlängerung kann nicht entsprochen werden. Den Unternehmern gewerblicher Betriebe ist in ihrem eigenen Interesse zu empfehlen soweit es noch nicht geschehen ist, die Lohnnachweise sofort ihrer Berufsgenossenschaft einzusenden, wenn sie Strafe und Einschätzung durch den Versicherungsträger vermeiden wollen Im Fall der Einschätzung ist eine Beschwerde über zu hohe Beitragsfestsetzung im allgemeinen ausgeschlossen.
»
Calw, 17. Febr. Schließung der Schulen bei Fortdauer der Kälte. Der Gcmeinderai hat in einer Sitzung beschlossen- bei Fortdauer der Kälte in etwa 8 Tagen bis auf weiteres sämtliche Schulen infolge Brennmaterialmangels zu schließen. Die Versorgung der städk. Bevölkerung mit Koks soll weiterhin durchgeführt werden.
Freudenstadt. IC Febr. Wassernot. Seil Samstag früh fehlt In einem großen Teil der Skadt das Master. Man vermutet einen Aohrbruch an der Hauptlitung. doch hat man am Vormittag noch keine Bruchstelle gefunden. Da der Boden bis auf eine Tiefe von 90 Zentimeter gefroren ist. sind die Nachforschungen sehr erschwert. Die öffentlichen Brunnen wurden ausgetant
Freudcnstadt, 16. Febr. Brand in Frutenhof. Freitag vormittag brach in dem Doppelwohnhaus von Borro und Iäckle in Frutenhof Feuer aus, das sehr schnell um sich griff, sodaß das stattliche Haus binnen weniger Stunden bis auf 1>en Grund niederbrannte. Dje Erünta- ler Feuerwehr war alsbald zur Stelle und konnte den Brand auf seinen Herd beschränken. Vermutlich ist das Feuer im Stall ausgebrochen, jedoch ist die Ursache des Brandes noch nicht geklärt. Leider fielen dem wütenden Element eine Kuh, eine Ziege und einige Hühner zum Opfer, auch ist verschiedenes Mobilar mitverbrannt, da« nur nieder versichert war.