Leite 3 Nr. 3t

Nagsidrr Tagblatt »Der Gesellschafter-

Mtttwach, 6. Februar IBS».

Seither wurden diese Schüler nur durch Schulaeldnachlatz un- teilrützt. Für die Latein- und Realschulen find vom Kultmi­nisterium neue Schulgcldhüchstsätze festgesetzt worden. Rach denselben kommt für die hiesige Latein- und Realschule M Höchstsatz von nunmehr 90 NM. anstatt bisher 60 RM. zur Anwendung! Von dem Höchstsatz werden wie seither )-( als Schulgeld für die hiesige Real- und Latcinschüler jährlich er­höben und zwar für hiesige wie für auswärtige Schüler. Die Auswärtigen haben also künftig nicht mehr das doppelte Schulgeld zu bezahlen. Der Brennholz-Verkauf vom 10. Januar, bei welchem 96 Prozent durchlchnittlich erlöst wur­den. und der Stangenoertauf vom 22. Januar mit einem Durchschnittserlös von 105 Proz. werden genehmigt. Die Be- chluszsassung über den Verkauf von Stammholz und Papier- Holz wird zuriickgestellt. Der Staat hat den Waldbe- wirlschaftungsbeitrag für das laufende Bcitragsjahr 1925 vorläufig aus 3.50 RM. je Hektar festgesetzt. Es wird be­schlossen, den staatlichen Satz auch für die mit der Stadtge- üreind« im Waldbewirtschaftungsoerband befindlichen Gemein­den in Anrechnung zu bringen. Von der städt. Forstver- evaltung sind 2 Anzeigen übergeben worden wegen Holzab­fuhr ohne vorher geleistete Bezahlung. Der Ge- ineinderat beschließt, gegen den einen Beschuldigten eine Ver­tragsstrafe von 3 RM. zu verhängen, weil er trotz Verwar­nung das Holz abgeführt hat, dagegen den anderen zunächst nur zu verwarnen. Die Stadtpflcge ist ermächtigt worden, in künftigen Fällen gegen Bürgschaft die Holzabfuhr zu gestatten und hierüber eine Bescheinigung auszustellen. Bei jeder Holz- idfukr ist aber auch der Loszettel dem Forstpersonal auf Ver­langen vorzuzcigen. In der Schadencrsatzsache des L. Lander z. Rühle hier wegen Hausschwamms wird erneut !»nd später in der Anwesenheit des Lander verhandelt. Die Gutachten der von beiden Teilen beigezogencn Sachverständi- PN stehen einander gegenüber, so daß nicht geklärt ist, wo der "des Schwamms sich befand, im Rathausanbau oder im Röhle. Ls wird nun der frühere Beschluß, wonach jeder Teil seine Ko­ten tragen solle und die Kosten der Arbeiten an der gemein­samen Trennwand je hälftig umgelcgt werde» sollen, dahin al^geändert, daß an den Kosten des Lander die Hälfte auf die Stadrkasfe übernommen wird. Diese weitere Kostenübernahmc wurde nur deshalb bewilligt, um einem Prozeß, dessen Aus­gang ungewiß wäre, aus dem Wege zu gehen, und unter der Bedingung, daß bei künftig weiter auztrctendcn Schäden durch Schwammwucherung kein Teil vom andern Anspruch auf Scha­denersatz erhebt. Friedrich Köhler, Schreinermeister hier beadfichtigt, in seinem Werkstattgebäude Wohnungen cinzu- bauen. Hiezu hat er um die Bewilligung eines Baudarlehens durch die Wohnungskreditanstalt nachgesucht. Zu dem Gesuch ibird die hälftige Ausfallhaftunq der Stadtacmeinde übcrnom-

hälftige Äusfallhaftung oer «raorgemeinoe uoernoin- , men. Hermann Lenk. Bäckermeister, piant die Vergröße­rung seines Bäckerladens und den Anbau eines Kaffeesl auf der Marktplatzscite) an die Wirtschaft. Zu dem Anbau ist städt. Platz notwendig, welcher ihm auch zugesichert wird.

Spielbcrg. 5. Februar. Unglücksfall. Beim Rodeln brach hier der in Altensteig in der Lehre stehende Gott­fried Rentfchlcr den Fuß.

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Herrenderg, 5. Febr. Im Kampf gegen die Kriegsfchuld- lügc soll den aufrechten Männern und offenen Streitern um die Ehre unsrer Nation ein neuer Bundesgenosse er­stehen. Alle im ReichskriegerbundKyffhäuser" geeinten Vereine haben am 2. und 3. Februar ds. Js. Gelegenheit gehabt, sich in Kundgebungen gegen die Kriegsschuldlügc zu wenden. Auch in unsrem Vezirkskriegerbund ist hievon reichlich Gebrauch gemacht worden. Mit vollem Recht! Die reinen Herzens das Vaterland verteidigten, die mit rei­nen Händen das Schwert führten, empfinden die Schmach des Versailler Schuldspruchs als tiefe Verletzung nationa­ler Ehre. Daß darum der Vezirkskriegerbund Herrenberg mit seinen 2300 Mitgliedern dem Verlangen der Reichs­organisation sich anschließt, ist eine menschliche, soldatische und vaterländische Ehrensache. Was die 30 0000 Kricger- ocreine mit ihren 3 Millionen ehemaligen Soldaten aus­ruft und mächtig bewegt, ist auch zur Aufgabe und sittli­chen Pflicht unsres Bezirksbundes geworden. In diesem zehnten Jahre des Versailler Vertrages mit allen zu Ge­bot stehenden ehrlichen Mitteln für Wahrheit und Gerech­tigkeit in die Bresche zu springen und gegen die Kriegs- schuldlüge zu kämpfen, will auch unter der treudeutschen Leitung von Stadtaktziser a. D. E u n d e l-Herrcnberg unser Bund nicht zurückstehen. Nicht erlahmen wollen wir, bis der Schuldparagraph mit seiner niederschmetternden Last gefallen ist. Was soll alles Gerede und Getue von Menschlichkeit und Völkerverjöhnung, wenn man dem Herzen Europas" den normalen Schlag sperrt! In schwerster Mitleidenschaft ringt das staatliche, wirtschaft­liche und private Leben immer noch in den harten Fes­seln der -140 Artikeln des Versailler Diktates. Nichts Un­mögliches verlangen wir, nichts Ungerechtes, aber gleich allen andern Völkern den Platz unter Gottes Sonne, der uns innerhalb der europäischen Völkergemeinschaft zu­stehen muß.

^ Pfäffingen OA. Herrenbera, 5. Februar. Ueberfall. Nachts wurde der 24 I. a. Hilfsarbeiter Wilhelm Mozer von vier Burschen überfallen und mit dem Messer an Kops und Arm derartig zugerichtet, daß er in die Chirurgische Klinik nach Tübingen übergeführt werden mußte.

Lalw, 5. Febr. Ans dem Lebe» geschieden. Die frühere Lalwer Leichenfrau K. Lorch ist in der Nacht zum Mon­tag freiwillig in den Tod gegangen. Die bedauernswerte, alte Frau litt an einem unheilbaren Leiden, welches sie zu dem Entschluß veranlaßte, sich das Leben zu nehmen; als ihre Angehörigen sich Sonntag abend zur Ruhe be­geben hatten, suchte und fand sie in der Küche den Tad durch Gasvergiftung.

Ein Rekordwinier

Auf ganz Europa lastet ein Winler. wie man ihn seit Jahrzehnten nichi eriebk hak. Selbst an Ser Riviera. an der Adria, auf Sizilien sind mehrere Grab Kälte seit vielen Ta­gen. Der Äsonzo ist zum größten Teil zugesroren. In Venedig tragen oie Lagunen teilweise eine 20 Zeniimeter dicke Eisschicht. Aus den, Veiuv ist viel Neuschnee gefallen. I» Rom tragen die vielen Brunnen mächtige Eiszapfen. Die Akropolis in Athen hat sich ein überaus seltener Anblick in ein weißes Winterkleid gekülll. An der nörd­lichen Adriaknste haben Schnecstürme so hohe Schneeschanzcn ausgeweht, daß die Bewohner der Dörfer Castelnuovo und Passiaco seit einer Woche van jedem Verkehr abgeschnitten sind. Mün versucht, Tunnels durch den Schnee bis zu einer Höh« von drei Metern zu graben um Fuhrwerke mit Lebens­rnitteln heranzuschassen. Aus Konstantinopel wird berichtet, daß die Züge des Simplon-Expreßdienstes zwischen Adriast- opel und Konstantinopel eingeschneit sind. In Konstantinopel macht sich infolge der gestörten Zufuhren ein Mangel an Mehl fühlbar. Aus dem Peloponnes wurden Sonntag obenv heftige Cchneestürme gemeldet. In Rumänien verzeichnet« inan am Sonntaa in einigen Gebieten 30 Krad Kälte. In

Paris Zeigte das Tbsrmor>eter 8 Grob unter Null, vor den Toren der Sic. t 1! Grad. R u^Iand bat natürlich die größte Kälte. In der '.lirgiiensicpne sind "u.izc Karawanen '-mgekommen. In drr lltroiue zeigte das Thermometer -- Grad und in Sibirien 42 Grad Celsius.

Die erdwisjenschastüche Landeswarte der Provinz Odcr- schlesien verzeichnet«: am Montag eine Temveratur von minus 30 Grad. In den höher gelegenen Teilen des Kreises Natibor wurden Frosttemperaiuren bis zu 34 Grad gemessen. Die Saarschisfohr, wurde auf der ganzen Strecke eingestellt. Der Bod-nsre und der ganze Untersee sind zu- gefroren. Die dänischen Inseln werde» durch die Eis- cmhäusuiig immer inehr abgejchr.itten. Das inilitäiisö'e Fliegerlorps ist bereirgestellt worden, um gegcbenenjalls für die Postverwciltunc, den Ve'.kehr mit den Inseln aufrechr- zuerhalten.

Die Ostsee ist i» ihrer ganze» Ausdehnung stark »ernst und inacht dem Schiffsverkehr erhebliche Schwierigeren. Der Nord-Ostsee-Konal mar seit ,3. Februar gesperrt. 27 Schiffs liegen im Eis fest. Der Kanal konnte aber mittler­weile wieder befahrbar gemacht werden.

Der Nhei n ist aus weite Flächen unterhalb von Bingen mir ^.rs bedeckt und'nur eine ganz schmale Rinne in dem sogenanntenneuen Fahrwasser" zwischen dein linken Rdcin- user und dem Mäuseturm ist eisfrei. Die Fahrrinne bei . Kaub zwischen der Pfalz und der linken Rheinleite ist voll- r kommen zugeirorsn und in der Nabe der Loreley staut sich teilweise das Eis so lehr, daß die Möglichkeit besteht, daß der Rbein an dieser Steile ganz zugelriert. D > e S ch i f f a h r t ist nunmehi- aus dem Rhein r> o I! k v nmn e e, ngestclll. Die Schisse haben größtenteils die ---chmn Hasen ausgesucht. Die zu Tal kommenden Schollen haben eine beträchtliche Ausdehnung und teilweise bis zu 15 Zen­timeter Dickr. . ^ . ...

Drei Eisstößc, die sich in der n i e d e r b a >) e r i . cg e n Donaustrecke bei Sandl,och und a» der Jsarmimdung bei Deggendorf nnd oberhalb der Dsggendorscr Straßen­brücke bildeten, sind nunmehr zu einer durchgehenden Packcisstr - cke bis Regsnsburg zusammengesch',open und haben zusammen einL Äusdehnuna von runb 4Wko- Metern. Die Stärke des Packeises beträgt bis 1.50 Meier. Gleichzeitig hat sich oberhalb Kelheim an der langen Wand ein Eisstoß angesetzt, der sich bereits bis bolbmegs Jnzoi- stadt-Ncnbmg ans einer Länge non rund 50 Kilometer er­streck!. Auch bei der steinernen Brücke in Regensburg Hai sich die Donau geschlossen.

Bei Ricklingen (Würtibg.) ist die Donau vollständig zugefroren. Die Eisschollen sind hoch übereinander getürmt.

Island hat warmes Wetter. Auf Island herrscht an­dauernd Früblingswetter. Im Südland haben die Bauern während der Wintermvnate die Feldarbeit fartsetzen können, nur im Norden und auf den Bergen ist Schnee gefallen.

Neme KaHMlen sus Ger Wett

August Halm 's. Der bekannte schwäbische Musikschrift- stlller und Komporrisl August Halm ist in Saalseld (Thü­ringen) im Alter von 59 Jahren gestorben. Er war als Lehrer in dem Land-er.ziehungSheim Haubinba. dann vis zum vorigen 5ahr in der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf tätig. Sein erstes Buch war das «Bon zwei Kulturen der Musik (Sonate und Fug:)", mit dem er eine ganz neue Art moderner Musikpsycho'ogle und eine Erneuerung des Form- wilienL bekundete. Seme Mtchkbetrachtimg erledigte die alte romantiche Musikfühierwe.se und bahnte eine neue Aesthetik an. Sein Werk über die Brucknersche Sinfonie, dag freilich in der Aburteilung des Becthovenschen Sub­jektivismus zunächst befremdete, baute diese Aesthetik weiter aus. Auch eine Harmonielehre und eine Klavierschule Halms sind bekannt geworden. In seinen Kompositionen, vor allem einer Sinfonie für Streichorchester und einem Klavierkon­zert, suchte er an Ausdruck und Form altklassischer Musik anzuknnpfcn. Halm war ein eigener Kopf, um den sich eine zwar kleine, aber begeisterte Gemeinde bildete.

Der deutschböhmische Dichter Hugo Salus, ein erfolg­reicher Lyriker, ist in Prag, wo er seit 1895 als Arzt tätig mar, im 63. Lebensjahr gestorben.

Ein 8 Zentner schwerer Geldschrank gestohlen. In Ott weiter (Saargebiet) haben Einbrecher aus der Rheinischen Chamottefabrik aus einem 414 Meter über der Erde ge­legenen Raum den 8 Zentner schweren Geldschrank ge­stohlen, indem sie ihn durch ein Fenster auf die Straße hinabließen und auf einem Lastkraftwagen fortschafften. Der Schrank wurde erbrochen auf freiem Feld gefunden. Der Inhalt an Bargeld (125 000 franz. Franken) war ge­raubt, die Wertpapiere in Höhe von 75 000 Fr. fand man aus dem Feld zerstreut. Zwei Verdächtige wurden fest­genommen.

In Hamburg wurde in einem Kontor ein Kassen- (chrank mit Sauerstosfgebiäse erbrochen und daraus 17 000 Mark in bar und ein Paar Brillantohrringe im Wert von 2000 Mark gestohlen.

Live originelle Akahnungskascl. Eine originelle Mah­nunastasel, die in den Forsten Liebespaare vom Beschneiden der Baumrinden abhalten soll, erregt auf der Berlin.Grünen Woche" humorvolles Verständnis.Ich schnitt es gern in alle Rinden ein..." mag für Liebespaare recht poetisch sein, ist aber für die Land- und Forstwirtschaft durchaus schäd­lich. Die Inschrift der Mahnungstafel lautet: An Liebes­paare: Schreib niemals in die Rinden Herz, Pfeil und Namen ein! Die Rinde glatt zu finden Wird jedem lieber sein. Auch ist es gänzlich schnuppe. Ob hier zu lesen ist, Daß du mit deiner Puppe Mal hier gewesen bist.

Der Auckerlieferungsjchwindel. Wegen Beteiligung an der betrügerischen Verschiebung von 600 000 Zentnern deut­schen Reparationszuckers wurde in Paris der aus Griechen­land stammende Direktor des Comptoir National de France in Paris, Mavronatis, verhaftet.

Nachträgliche- zu« Stradivari-Fund. Der Geigenbauer Leandro Aiflach, der Besitzer des Stradivari-Fundes von Bergamo, schreibt dem .Corriere della Sera', vorderhand sei es nicht möglich, auf Grund der in den Schriftstücken enthaltenen Mitteilungen den Grigenlack herzustellen, dessen sich Stradivari bediente. Hierzu seien Studien. Aeber- legungen und Erfahrungen vonnöten. Denn di« Wirkung de» Lack» beruhe nicht allein auf dessen Zusammensetzung, son­dern auch auf der Art und Meise der Verwendung, was schon aus dem Umstand hervorgehe, bah die Schüler des Stradivari nicht imstande waren, die vom Meister erzielten Wirkungen zu wiederholen

Letzte Nachrichten

Freiherr von tzünefeld -j-

Berlin, K. Febr. Der Ozean- und Ostafienstieger, Ehrea- fried Günter Freiherr o. Hiineseld ist am Dienstag abend S.15 Uhr im Weftsanatorium nach geglückter Magen-Ope­ration entschlafen.

Berlin, 6. Febr. Freiherr o. Hünefeld wurde 1892 in Königsberg in Preußen geboren. Bei Beginn des Krieges war er als freiwilliger Motorradfahrer zum Stabe der Marinedivision in Flandern kommandiert und wurde im Dezember 1914 vor Antwerpen durch Schrapnellschutz an beiden Beinen schwer verwundet. Die Verkürzung eines Beines verhinderte ihn an weiterer militärischer Tätig­keit. Seit 1915 wurde er deshalb vom Auswärtigen Amt mit verschiedenen Spezialaufträgen nach Konstantinopel und Sofia gesandt. Ende 1916 kam er als Vizekonsul nach Maslrich in Holland. Nach der Revolution nahm er feine« Abschied vom auswärtigen Dienst und verbrachte die näch­sten Jahre bis 1920 beim ehemaligen deutschen Kronprin­zen in Wieringen. Seit 1923 war er beim Nordd. Lloyd in Bremen. Am 12. April 1928 startete v. Hiineseld mit Köhl und Fitzmauricc zusammen auf der Bremen auf dem Flugplatz Baldonell in Irland zu dem ersten geglückten Oft-Weft-Flug. Am 14. April 1928 landete dieBremen" wegen Nebels und eingetretenen Bezinmangels auf Greenly Island. Im Sommer unternahm v. Hünefeld noch einen Ostafienflug, der ihn bis nach Tokio führte.

Die Krise im Reich

Der Druck des Zentrums.

Nach der Borstandssitzung der Zeutrumsfrattiou begab sich Reichsverkchrsminifter von Guerard zum Reichskanz­ler. um ihm seinen Rücktritt mitzuteilen.

Von Guerards Demission nicht angenommen. Entschei­dung auf Mittwoch vertagt.

Berlin, 6. Febr. Der Reichsverkehrsminiftcr v. Eue- rard ist im Lause des Dienstag abend, nachdem ihm der Beschluß der D. V. P. bekannt ^worden ist, den Vermitt­lungsvorschlag, wonach dem Zentrum zwei weitere Sitze in der Reichsregierung ohne koalitionsmäßige Bindung eingeräumt werden sollten, abzulehnen, beim Reichskanz­ler erschienen, um ihm mitzuteilen, daß er während der ganzen Regicrungsoerhandlungen stets den Standpunkt vertreten habe, daß er im Kabinett nicht verbleiben könne, wenn den Wünschen des Zentrums nicht stattgege­ben werde. Da dieser Tatbestand jetzt eingetretcn sei, sehe er sich genötigt, die Zentrumsfraktion zu bitten, ihm nun den Austritt aus der Rcichsregierung zu gestatten. Reichs­kanzler Müller bat den Reichsverkchrsminifter, seine end­gültige Entschließung vorerst noch zurückzustellcn, da er noch einen letzten Vermittlungsversuch vornehmen wolle Von Guerard hat dann seiner Fraktion von dem Wunsche des Reichskanzlers Kenntnis gegeben. Diese hat beschlos­sen, die endgültige Entscheidung bis Mittwoch 12 Uhr mit­tags zu verschieben, um auf diese Weise dem Reichskanzler Müller nicht die Möglichkeit zn nehmen, seinen letzte« Vermittlungsversuch durchzuführen.

Die Kreuzervorlagc vom amcrik. Senat angenommen.

Rcwyork, 6. Febr. Der amerikanische Senat hat die Kreuzervorlagc angenommen.

Borahredc im Senat.

Newyork, 6. Febr. In der Senatsaussprache über die Flottcnvorlagc erklärte Borah, daß die Welt gegenwärtig bedeutend mehr gerüstet sei, als 1914. Der größte Betrag von den Steuern werde für Rüstungszwecke verwendet, weshalb jedes Programm zur Verminderung der Seerü­stungen zu begrüßen sei. Es sei Pflicht, alles cinzusetzen, einen neuen Krieg zu vermeiden.

Sendefolge der Sübd. Rundfunk A.-G. Stuttgart )

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ir.IL: Schallplattenkonzert. ILM: Ni»d»rstunde. IS (X>: Rriefinorkenk»»«« kstr dir Zug«»». WLL: Alte üpecrtten. I»l»: gtitangod«, BrNerbrricht- 1«ld: Bortrar: Vom pol. und wirtschasrlichra Lrbrn Austral!«»». IL«e Bortrap: Au» dem alten Strich der Inka. IS.lL: Englischer Sprachuntrrrtchch IS «: Konzert der AunkreName. 2 V.I 1 : Der Cchlcksalstag. Anschließende Schachst«»». Nachrichtendienst,Uederraschungcn", Funkstille. H

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Berliuer Geldiimrkl, 5 Febr. Tagesgeld b8 v. h.. Monat» geld 6.758 v. 5).. Warenwechsel K.I25 v. H

prwatdiskonl: 5.625 v. H. kurz und Ion».

Dostscheckverkehr in Württemberg im Januar INS. Zahl Nee Postscheckkunden Ende Januar 38 239. gegen Dezember also mehk 101. Von dem Umsatz <546 Millionen RM) sind 437 Million«» RM. bargeldlos beglichen worbe». Im Ueberweisungsverkehr m* dem Ausland wurden 953 000 RM umgesetzt

3,5 Millionen Briese vernicklet. Im Jahr 1927 hat die Deutsch« Reichspost 3^ Millionen Briessendungen. die wegen fehlender oder ungenügender Anschriften unbestellbar waren und keinen Absender- Vermerk Halle», vernichten müssen.

Die Gewerbebank in Vlberach hotte im abgelausenen Geschästi- jahr einen Reingewinn von 128 942.69 Aus di« Geschäftsanteil« werden 10 v. H. Gew'nnonieil verteilt. Der gesamte Umsatz !» Jahr 1928 betrug 126 476 064 RM. auf einer Buchseite, gegen 121 291 922 RM. im Vorjahr. Rücklagen sind in Höh« von 4000V RM. vorgesehen. Die Geschäftig» haben der Mitglieder betragen auk End« de» Jahres 1S28 SS2826 RM.. die Haftsummen 3 410100 RM. Dt« Mitglirderzahl beträgt 25 26. Im Jahr 1928 wurden 368 Kredite Im Betrog von etwa 2 Millionen RM. genehmigt.

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