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NagolLer Tagblatt „Der Gcjclljchajter"
Samstag, 12. Januax 18LZ.
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eine Steindruckprefle hin- und herlief, von der Maschine er- faßt wurde, wobei ihm der Kopf zusammengedrückt wurde. An der Maschine wurde aus bisher nicht aufgeklärtem Grund während der Arbeit des Flaschners der Motor nicht abgestellt, was dem Verunglückten entgangen zu sein scheint. ..._
Waiblingen. 11. Jan. Bewerber um die Stadt- »orstandsstelle. Für die erledigte Stadtschultheißen- ftelle hier liegen 15 Bewerbungen vor. Die Namen der Kandidaten sind: Gottlieb Bürt. Obersekretär beim Amtsgericht Stuttgart 1, Schultheiß Gustav E g l e r - Musberg OA. Stuttgart, Dr. Friedrich Erbacher. Steuerinspektor beim Landessinanzamt Stuttgart, Schultheiß Otto Haller- Nuit OA. Stuttgart, Stadtschultheiß Ernst Henne- Neuen» stein OA. Oehringen, Schultheiß E. Keppler - Bernkausen OA. Stuttgart, Rechtsanwalt Dr. Max K ü h n l e - Stuttgart, Schultheiß Theodor Kurrle - Aldingen a. N.. Schultheiß Albert Maier-Schwaikheim OA. Waiblingen. Ratschreiber Emil Mühleisen - Heilbronn. Armin Müller. Polizeiinspektor beim Polizeipräsidium in Stuttgart, Karl Rebmann, Rechnungsrat beim Steueramt Ulm, Kar^ Sann wald. Rechnungsrat beim Jugendamt Welzheim, Hugo Wendel. Rechnungsrat beim Steueramt Heilbronn.
Mergentheim. 11. Januar. Neue Heilstätte der Reichsoersicherungsanstalt sür Angestellte. Um der immer mehr'zunehmenden Anzahl ihrer gallenkranken Mitglieder die Möglichkeit zu Spezi.il- behandlung in eingehender Badekur zu geben, hat die Reichsoersicherungsanstalt sür Angestellte Berlin von der Bad Mergentheim AG. die Kuranstalt Haus Ferdinand käuflich erworben.
Reutlingen. 11. Januar. Wahlen zur Handelskammer. Bei den Wahlen zur Handelskammer am 8. Januar wurden gewählt: Kommerzienrat Dr. Georg Böhrin ger in Göppingen, Fabrikant Otto Conzel- mann in Tailfingen, Fabrikant Frühwald Delling in Balingen, Fabrikant David Fleischerin Eislingen. Kommerzienrat Konrad Gminder in Reutlingen. Fabrikant Max Gutmann in Göppingen, Fabrikant Hugo Knapp in Pfullingen, Fabrikant Earl Krimmel in Reutlingen, Fabrikant Karl Kurtz-Hähnle in Reutlingen. Kaufmann Fritz Maut he in Rottenburg, Fabrikant Wilhelm Sattelmayer in Urach, Elektrizitätswerksbesitzer Josef Schneider in Horb. Des weiteren verbleiben folgende Herren in der Kammer: Fabrikant Heinrich Cleß in Ebingen, Generaldirektor Karl Ottens in Kirchheim u. T-, Diplom-Ingenieur Otto Erbe in Tübingen, Fabrikant Ernst Ammer in Reutlingen. Direktor Adolf Schott in Nürtingen, Kaufmann Emil Neust. in Reutlingen, Kaufmann Max Battenschlag in Kirchheim u. T., Kaufmann Friedrich Eßl in ger in Göppingen
Leutkirch, 11. Jan. In den Ruhestand. Stadt- schultheiß Fischer, der 35 Jahre lang an der Spitze der Stadt Leutkirch stand, trat im 70. Lebensjahr in den wohlverdienten Ruhestand. Der Gemeinderat übergab ihm aus Anlaß seines Abschieds eine wertvolle Ledermappe mit künstlerischen Bildern von den während seiner Amtszeit' geschaffenen Bauten.
BonderSilberfuchsfarm. Die neu gegründete Silberfuchsfarm „Germania" im nahen Tautenhofen ist jetzt mit 20 Tieren (10 Rüden und 10 Fähen) belegt. Die Tiere stammen von Kanada und Alaska und sind teilweise als bereits akklimatisiert aus der St. Anna-Farm bei Mindel- heim (Bayern) bezogen worden. Die Farm ist 10 Morgen groß. Finanziell beteiligt sind 7 Personen aus den Oöer- amtsbezirken Leutkirch, Wangen, Waldsee, Tettnang. Während die Anlage bisher auf Anmeldung jederzeit besichtigt werden konnte, bleibt sie ab 15. Januar wegen der beginnenden Ranzzeit geschlossen. Die nächsten Silberfuchsfarmen in der Umgebung sind an der bayerischen Grenze in Ermengerst und Mindelheim, sowie in Riezlern im Walsertal bei Oberstdorf.
Aus Stadl und Land
Nagold, den 12. Januar 1929.
Die Kunst ist frei. Sie soll auch das Volk in den and der Freiheit versetzen. Sie soll
Freiheit versetzen. Sie soll das Bewußtsein einer unsterblichen Seele in ihm erwecken.
Kleinlich
Unser Zeitalter verlangt Großzügigkeit im Denken, Handeln und Gewährenlassen. Technik und Zeitgeschehen haben die Menschheit aus der mittelalterlichen Enge ur- großväterlicher Beschaulichkeit gerissen, haben so vieles, was gestern noch Gesetz war, aus den Berg veralteter Lächerlichkeit geworfen und stehen siegesbewußt vor dem Wall alter Sitte und Gewohnheit.
kehrswesens einigermaßen von Katastrophen zu bewah-
Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold
In der ersten Januarwoche hat sich die Arbeitsmartt- lage im gleichen Tempo wie in den letzten Dezem- berwochen weiter verschlechtert. Am 9. Januar standen im Arbeitsamtsbezirk Nagold über 4 000 Personen im Genüsse der Arbeitslosen- oder Krisenunterstützung; das find säst S00 mehr als zu Beginn des Jahres. In Verhältniszahlen ausgedrückt ist im Bezirk zur Zeit fast jeder vierte gegen Arbeitslosigkeit Versicherte Unterstützungsempfänger und auf die Bevölkerung des Eesamtbezirks bezogen kommen auf 1000 Einwohner etwas über 30 Unterstützte. Das Arbeitsamt hat keine Möglichkeit außer Acht gelassen, den Arbeitslosen Arbeitsgelegenheit zu beschaffen. Unter anderem wurden die Gemeinden in einem Rundschreiben zur Beschaffung von Arbeitsgelegenheit sür Arbeitslose, sei es in Form von Notstandsarbeiten oder Gelegenheitsarbeiten, aufgefordert und den Gemeinden der Weg gewiesen, der dabei zu beschreiten ist. Jedoch werden die vom Arbeitsamt eingeleiteten Maßnahmen durch den anhaltenden Frost und die teilweise hohe Schneedecke außerordentlich erschwert. Im Oberamtsbezirk Freudenstadt haben sämtliche Forstämter, Sägewerke und Baugeschäfte wegen Frost, Schneefall und Arbeitsmangel den Betrieb stillgelegt. Der Andrang der Arbeitsuchenden aus dem Arbeitsamt war in den letzten Tagen ungewöhnlich heftig. Permittlungen konnten, da fast keine Arbeitsmöglichkeiten bestanden, nur wenige erzielt werden. Es mußten daher die Arbeitsuchenden, soweit sie nicht in Notstandsarbeiten eingewiesen werden konnten, in die Arbeitslosenunterstützung ausgenommen werden.
ten. Das Titelblatt der „Feierstunden" bringt eine Ausnahme mit der durch die Wucht der Explosion aufgerissenen Straße. Die anderen Bilder zeigen: Inneres der Thomaskirche in Leipzig, Die Poesie der Winterabende, Eine der grüßten Vrandkatastrophen in Berlin, Der Mann mit den teuersten und stärksten Zähnen, Der erste Oberbau- Meß-Wagen der deutschen Reichsbahn, Revolution in Afghanistan, Eine neue Straßenkehrmaschine, Der größte handgeknüpfte Teppich, Hirsche im verschneiten Winterwald u. a. m. Der Textteil enthält neben dem spannend begonnenen Roman „König Ringangs Töchterlein" eine Skizze von Efros „Das Kochbuch", „Mehr Glauben und Freudigkeit", „Gesetz und Recht im Januar" und die Ecke „Rätsel und Humor".
bleiben? Nur durch „kleinliche" Genauigkeit ist es doch
ist
möglich, beispielsweise Len Riesenapparat unseres Ver-
ren. Oder ist es uns angenehm, wenn unsere Mitmenschen rlichkeit , ' ^
Inwieweit die rückwirkend mit dem 2. Dezember 1928 in Kraft getretene „Sonder fürsorge für den Fall der berufsüb l. Arbeitslosigkeit" eine Entlastung der Arbeitslosenversicherung bringen wird, läßt sich im Augenblick noch nicht voll übersehen. Nach der Regelung fallen unter diese Maßnahme nur die Berufe, die erfahrungsgemäß in der Wintermonaten von saisonmäs- siger Arbeitslosigkeit betroffen werden. Angehörige dieser Berufe, die in den letzten 26 Wochen ihrer versicherungspflichtigen Arbeitnehmertätigkeit vor der Arbeitslosmeldung mehr als die Hälfte in den vom Verwaltungsrat der Reichsanstalt bekanntgegebenen Betrieben gearbeitet haben, erhalten nach sechswöchigem Bezug der Arbeitslosenunterstützung Sonderunterstützung. Dies aber nur dann, wenn wie bei der Krisenunterstützung Bedürftigkeit vorliegt. Die Kosten der Sonderfürsorge werden zu vier Fünfteln vom Reich und zu einem Fünftel von der Reichsanstalt getragen.
Evangelisolions-Borträge
Im Saale der Methodisten-Eemeinde (Evang. Freikirche) finden von Montag bis Freitag, jeweils abends 8 Uhr Ev. Vorträge statt, bei welchen Prediger Ferdinand Neuhäuser aus Backnang als Redner dienen wird. (Siehe Inserat.)
Unsere „Feierstunden"
Die Katastrophen häufen sich in den letzten Jahren ins Unheimliche. So hörten wir auch von einer Explosion der Easrohrleitung in den Straßen Londons, von der wir uns beim bloßen Hören kein richtiges Bild machen konn-
Es wird wärmer. Nach der ungewöhnlich strengen Kälte der letzten Tage soll nun doch wieder etwas wärmeres Wetter eintreten. Die Aenderung ist auf wärmere Luftmassen zurückzuführen, die von Nordosten nach Mitteleuropa strömen und schon Ostpreußen erreicht haben. Im Osten Deutsch» lands soll die Milderung des Frvstwetters rascher, im mittleren Deutschland langsamer vor sich gehen. Im Westen und Süden wird es vorerst noch kalt bleiben. Fast überall ist mit Bewölkungszunahme zu rechnen.
Calw, 11. Januar. Schulfragen uud ihre schwierige Eine der schwierigsten Aufgaben sür die Stadtverwaltung bildet die Schulfrage. Es handelt sich dabei um Schaffung neuer Unterrichtsräume und um organisatorische Aenderungen bei den höheren Schulen und bei der Mittelschule. Ein Schulhausbau ist dringend notwendig geworden, da die Gewerbeschule, die Volksschule, die Frauenarbeitsschule und die höheren Schulen ungenügend untergebracht sind und die notwendigen Räume fehlen. Eine Abhilfe läßt sich dadurch erreichen, daß an dem Schulhaus für die höheren Schulen die zwei vorgesehenen Flügelbauten ausgesührt werden. Der Ausbau des Ge bäudes wird erhebliche Mittel erfordern, aber nicht mehr länger aufzuschieben sein. Ohne ein neues Schulhaus kann aber auch die Neuorganisation der höheren Schulen und der Mittelschule wie auch die Gründung eines Schulverbandes bei der Gewerbeschule nicht durchgeführt werden. Verschiedene Umstände drängen also zu einer Lösung der Vaufrage. Aber auch die innere Organisation, die Frage des Ausbaues zu einer Vollanstalt, mutz bei den höheren Schulen im Lause des näch- stenJahrzehnts entschieden werden. Bei der Neuordnung des höheren Schulwesens im Jahre 1924 wurden die beiden hiesigen Anstalten grundsätzlich als sechsklassige bezeichnet. Die seit vielen Jahren bestehende 7. Klaffe am Realprogymasium uno die erst 1921 errichtete 7. Klaffe an der Realschule wurden damit als staatlich unterstützte Klaffen abgeschafft und mußten nun seitdem ganz auf städtische Kosten weitergeführt werden. Die Erkenntnis, daß im Stande des Schulwesens die Grund läge sür die Kulturhöhe eines Eemeindcwesens erblickt wird, rechtfertigt auch allein die großen Lasten, die die Stadtverwaltung sür das Schulwesen teils freiwillig, teils durch Gesetz ge-
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Berichte aus dem kulturellen und wirtschaftlichen Leben im Oberami Nagold aus der Zeit des Herzogs Karl Eugen
iNachdruck auch im Auszug verboten).
Wenn wir im folgenden in einer Reihe von Bildern das kulturelle und wirtschaftliche Leben im Oberamt Nagold vor 150 Jahren zu zeichnen versuchen, so folgen wir den Schilderungen von Zeitgenoffen, die durch ihren Berus mit den Verhältnissen in den Amtsstädten und Amtsorten genau vertraut waren. Die drei Amtsvorstände der Aemter Wildberg, Nagold und Al ten steig und die Schultheißen der einzelnen Gemeinden erzählen uns von ihren Amtsuntergebenen, wie sie in zähem Kamps um ihre Existenz ringen, wie sie leben und lieben, wie sie leiden und streiten.
1. Wie stand cs um die Erziehung und Bildung im Amt Nagold?
Oester als sonst hört man daher die Mahnung. „Sei doch nicht so kleinlich". Die Tochter sagt es den Eltern, wenn diese sich dagegen sträuben, dem „Freund" der Halbslüggen Tür uns Haus zu öffnen. Der Sohn benutzt cs als Waffe, wenn er sich den freien nächtlichen Ausgang erkämpfen will. Die Frau zerbricht dadurch den Widerstand des Mannes gegen eine zur Zeit unnötige Ausgabe. Der Mann wieder versucht damit allen Einwänden der Gattin zu begegnen, wenn ihm keine bessere Erklärung für sein Verhalten einfällt. Manchem Geschäftsmann ist es eine billige Waffe, um einen anderen zu schnellerem Entschluß für ein „großzügiges" Geschäft zu bewegen. „Ist der Mann kleinlich" sagt die Stenotypistin ärgerlich, wenn der Chef ihr den. Brief, in dem sie in einem Wort zwei Buchstaben vertauscht hat, zur nochmaligen Abschrift zurückgibt. Wie würden aber erst alle Bewerber um einen freien Posten über die Kleinlichkeit zetern, wenn sie wüßten, daß ein vergessener Punkt in ihrem Bewerbungsschreiben ausschlaggebend für ihre Ablehnung war.
Ist es aber wirklich so kleinlich, wenn trotz aller nöti-
E " ' - - - -.
ger Großzügigkeit auch die Kleinigkeiten nicht unbeachtet
auf dem Wege der Ehrlichkeit nicht so kleinlich find, gelegentlich aus dem „Mein" in das „Dein" hinüberzustolpern? Kleinlichkeit kann man einem Menschen schnell vorwerfen,soll man sie jedoch unparteiisch beurteilen, so würde sich das Zünglein der Wage in den meisten Fallen dem „Kleinlichen" zuneigen.
Es mar zur Zeit der französischen Revolution. Da mag es für den württembergischen Fürsten eine angenehme Lektüre gewesen sein, wenn ihm der Oberamtmann Mitteilen konnte, daß in seinem Bezirk von Widersetzlichkeit gegen obrigkeitliche Anordnungen, von einem Keim des Aufruhrs nichts zu verspüren und bei der erprobten Treue der württembergischen Untertanen auch niemals zu erwarten sei. Es kämen zwar Fälle von Unbotmäßigkeit, Betrügereien und Trunkenheit vor, es seien dies aber Einzelerscheinungen und keineswegs Anzeichen von einer Verwilderung der Sitten. Der Oberamtmann kann seinem Herzog aus Nagold melden, daß es hier keine öffentlichen Verächter des göttlichen Wortes gibt, daß die Gottesdienste fleißig und mit Andacht besucht werden und daß die Sitten und der Lebenswandel der Bezirksbewohner durch den Geist der Aufklärung und dem Verlangen nach vermehrter Freiheit im Denken, Reden und Schreiben nicht nachteilig beeinflußt worden sind. Es sei zwar zu befürchten, daß manche durch den Wind, der von, Westen kommt, in die neuzeitliche Strömung hineingerissen, auch eine Verwirrung der sittlichen Begriffe und das Verlangen nach Befriedigung der sinnlichen Leidenschaften, des Ehrgeizes und des Eigennutzens um sich greife. Anzeichen, hiefür sieht er in der Lieblosigkeit der Menschen gegeneinander, in dem Mangel an Eemeinsinn, an Rücksicht aus das Eesamt- wohl. Die religiösen Begriffe, die den Kindern in der Schule gegeben werden, sollten sich im praktischen Leben auswirken. Statt besten müsse man, feststellen, daß viele zum Aberglauben neigen und von Betrügern, die sich diese Neigung zunutze machen, hintergangen werden. So wäre also, meint unser Berichterstatter, eine Eeistesaufklärung in mancher Hinsicht sehr zu begrüßen, nur sollte mit ihr die Zunahme und Festigung der Moral gleichen Schritt halten.
Die Aufklärung müßte ihren Ausgangspunkt in der Schule nehmen. InNagold war aber damals der Stand der Schulen nicht der beste. Die männliche Jugend wurde von einem Präzeptor und einem Kollaborator unterrichtet. Jeder hatte in seiner Klasse zwei Abteilungen: eine
deutsche und eine lateinische. Unter dieser Errichtung litten beide Arten von Schülern. Legte der Lehrer besonderen Wert auf die Erlernung der lateinischen Sprache, so mußte er wohl oder übel die deutschen Schüler (Volksschüler) vernachlässigen; wollte er dagegen den Volksschü lern gerecht werden, so kamen die Lateiner ins Hintertreffen. Geistliche und weltliche Vorsteher wandten sich daher an das Konsistorium mit der Bitte, es möge ein Lehr- rer für die Latein lernenden, Schüler und ein deutscher Schulmeister für die übrigen Knaben angestellt werden. Das Konsistorium wollte aber diesem Wunsche nicht entsprechen und ließ den alten, unbefriedigenden Zustand de stehen.
Viel günstiger gestalteten sich die Schulverhältniste in Haiterbach. .Dieses Städtchen zeichnete sich im Schulwesen vor andern Orten des Nagolder Amtes aus. Schon in früheren Zeiten müssen die Leistungen der Haiterba- cher Schule vorzügliche gewesen sein. Das bewiesen die hervorragenden Kenntnisse der Haiterbacher Bürger im Lesen, Schreiben und Rechnen. Viele junge Haiterbacher wurden von den Nachbargemeinden, die keinen ständigen Lehrer hatten und ihre Kinder nur während des Winters in die Schule schickten, als Winterschullehrer angestellt. Zeugmacher von Beruf, verließen sie für ein halbes Jahr ihr Heimatstädtchen und vermehrten ihren bescheidenen Verdienst durch Schulunterricht in irgend einem Nachbardorf. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Schulbetrieb überall auf das ganze Jahr ausgedehnt wurde, bewarben sich die Haiterbacher Winterschullehrer auch um ständige Schulstellen, sehr viele mit Erfolg.
Die gute Schulbildung, mit der die Haiterbacher Jugend ausgerüstet wurde, war neben der Arbeit der Lehrer auch dem klugen und weisen Rat des Städtchens zu verdanken, der sich bei der Wakl der Schulmeister nicht, wir es anderwärts häufig vorgekommen sein soll, von persönlichen Rücksichten auf Vettern, oder sagen wir bester Basen leiten ließ, sondern die tüchtigsten Bewerber sich aussuchte und diese so gut bezahlte, als es die Eemeindemit- tel immer zuließen. Die Schulmeister wurden nicht, wie in den meisten andern Orten, als ein notwendiges Uebel angesehen, sondern als Eemeindediener, denen man das beste Gut eines Volkes anvertraut und deren Arbeit darum auch entsprechend gewürdigt wurde.
Anders sah es in dieser Hinsicht in Emmingen, Jselshauscn, Schietingen, Schwandors, Beihingen, Bösingen, Wart, Ebershardt, Nuifra u. a. Orten aus. Alle diese Gemeinden waren außerstande, einen Lehrer so zu besolden, daß er sein Leben auf anständige Weise hätte fristen können. Er mußte nebenher noch ein Handwerk treiben. Und weil das Hand werk meist mehr Verdienst einbrachte als das Schulhalte», so wurde diese als Nebensache behandelt und die Heranbildung der Jugend vernachlässigt.
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