MittwoiF, S. Januar 182g.

der U n i v e i s:: ä t. Der entliche Professor für ver- nd Slavistik an der philoso- fltäk Tübingen »dem ordent- "iktig an der Universität außerordentlichen Professor wirtschaftswissenschaftlichen mgen für seine Person d>e essor verliehen, fessor Dr. Otto Steurer, der Universität und Ober- m Ruf auf den ordentlichen ie und Laryngologie an der

Zentral Molkerei für erstatten fand eine Vor- eder der Molkerei-Genossen- Heldenfingen und Heuchstet- rtralmolkerei für die Albvrt- olkereisachverständige Karrer er Genossenschaften teilnahm.

Jan. Der Vermißte arl Ott, der, wie gemeldet, rde, ist tot aufgefunden wor­den in den Zug nach Mengen :g zum Bahnhof umgekehrt. Dabei hat er in der Dunkel- die Donau geraten. Man aufgefunden.

udendorffs. Am Mitt- eranlassung des Tannenberg- al Ludendorff über «Kricgs- ie Gattin Dr. Mathilde Lu- le deutsche Seele sprechen.

ze. 8. Jan. Versuchter ben erregender Vorfall, der Kahnzug nach Neuburg a. D. ie amtlicke Untersuchung be- istetez Mädchen wollte ihre ate in Neuburg, zum Christ- das Mädchen benutzte, be- >r Herr, der Annäherungs­in ein Gespräch verwickelte mbot, von denen es Ge­rn Genuß verfiel die Ber­lind wurde kurz vor Neu­erwegs eingestiegenen Be­rückt aussteigen wolle. Die m sich und mußte aus dem Genuß einer Tasse Kaffee der traumartige Zustand o es wieder zu sprechen be- Es handelt sich hier zroei- )chenbändlers, der die Ah- rschläferte und sie dann aus Auto mit ihr zu flüchten, kommen eines Bekannten chlimmen Schicksal bewahrt, eisende Mädchen!

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SP. u. Knleitx. grstlki.

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das macht es doch nicht

oarm war seine Stimme. >eschenktes Kind >ie Flieger und Passagiere > im Rathaus stattfmden en Räumen der Steuben-

tem Humor überstanden. Ihr. als die Piloten und ;e wieder vor dem Astor- rsehbaren Menschenmenge

ren Gäste bemächtigte sich Deutschen mit Heyden an hoben sich die Anwesende»

iegann.

>me und bei Laune war, ernenbanner-Lied in eng- mperamentvoll zum Dor- weilende deutsche Kapell-

in deutscher Sprache, und

> auf. Die Töne waren und Schönheit, wie fis

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ren steigerte sich der Bel» kühlen Amerikaner, die en. das waren Menschen, Erlebnis sich öffneten.

> singen, aber sie trotzten

och eine halbe Stunde zu. das Sternenbanner-Lied, cht weiter singen wollte, n.

ch Heyden von Menschen tert waren. Jeder wollte Hand drücken und freute aus Heydens Mund zu

äänger» dessen prächtige iso imponierte wie sei« chm keinerlei Ermüdung (Fortsetzung folgt.)

Seite 3 Nr. 7

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, 9. Januar 1928.

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Aus Stadt und Land

Nagold, den 9. Januar 1929

Jedes Wetter ist schön, wenn man Augen und Seele ausmacht ^ Hesse.

Einweihung desASeminarlnrnhalle-Uurbaus

Ganz im stillen ist diesmal ein Werk gediehen, das für unsere Schulen, unsere sporttreibenden Vereine, über­haupt für die ganze Stadt von großer Bedeutung ist. So­gar der Presse, die doch sonst im allgemeinen findig ist, entging diesmal das Wirken in diesem' Bau. Wohl wußte man. daß der Umbau der Halle geplant sei, daß es aber so bald Wirklichkeit werden sollte, haben wohl nicht viele geglaubt. Nun ist es aber so und wir wollen uns freuen mit all denen, denen es zur Freude und zum Segen ge­reicht. Die offizielle Eröffnungsfeier am gestrigen Nach­mittag um 3 Uhr im Seminarfestsaal wurde eröffnet durch einen Marsch, worauf Oberstudiendirektor Vau- fer die Gäste begrüßte, unter ihnen den Leiter des Baues Baurat Scheufele vom Bezirksbauamt Calw, Bauwerkmeister Theurer den örtlichen Bauleiter von der gleichen Behörde, die Vertreter der Stadt, des Ke­in c i N'd e r a t s, der Schulen, der Vereine, der Unternehmer und der Presse. Er wies aus die Notwendigkeit des Umbaues hin, der bedingt war einmal durch den schlechten baulichen Zustand vor allem des Bo­dens und dann auf die völlige Unzulänglichkeit der Ge­räte. Die Entwicklung des Turnens habe es mit sich ge­bracht, daß Geräte überflüssig wurden und andere fehl­ten.. Es wäre nun bestimmt zu hoffen, daß etwas geschaf­fen worden sei, das auf Jahrzehnte hin jedem Bedürfnis genüge. Im kommenden Jahr möchte wohl der Schluß­punkt zu diesem Umbau gesetzt werden durch die Legung einer Dampfheizung, die man im nächst.Jahr auch für das Seminar erhofft. Der Redner sprach weiter über die Bil­dungswerte der Leibesübungen und wünscht, in der Turnhalle eine Stätte zu sehen der körperlichen Durchbil­dung. der Willensschulung und der staatsbürgerlichen Erziehung. Oberstudiendirektor Bauser'dankt vor allem den Bauleitern für ihre geleistete Arbeit und vergißt nicht, auch den leider bei der Einweihungsfeierlichkeit nicht anwesenden Herrn zu erwähnen, von dem die Pläne zu dem Umbau geschaffen wurden, BauinspektorK n, e ch t- Calw. Dank spricht er auch der Stadtverwaltung für die finanzielle Unterstützung, den Vereinen und den Unter­nehmern gegenüber aus. Zufammenfassend wünscht der Redner, die Turnhalle möchte ein Baustein sein in der Erneuerung unseres Volkes und Staates. Für die Turn­lehrer des Seminars sprach Stud. Rat Grau, für die Stadtverwaltung Stadtschultheiß Maier, für den Turn­verein, den Sportverein und den E. V. I. M. Sattler­meister und Eemeinderat Braun und schließlich für die Schulen Stud. Rat. Nagel. Bei allen Ansprachen kam die Freude über das neue Werk und der Dank für die maßgebenden Stellen, besonders für Oberstud. Dir. Baufer zum Ausdruck.

Anschließend wurde der Umbau einer Besichtigung unterzogen und wahrlich, man kannte die bald Fünfzig­jährige nach ihrer Verjüngungskur kaum wieder. Nicht mehr durch die große Pforte gelangt man jetzt zur Halle, sondern durch einen schmäleren Durchgang, von dem aus man die Aus- und Ankleideräume erreichen kann. Die Empore enthält fünf Räume für die einzelnen Vereine usw. Der Platz der bisher mit Lohe aufgefüllt war und ein erstklassiger Stauberzeuger darstellte, ist verschwun­den, alles ist mit einem neuen parkettahnlichen Boden bedeckt. Außerdem wurde aus einer Jsoliermasse (Cello- tcx) eine Zwischendecke eingezogen, die nicht nur mit ihrem Grau gegenüber dem rot gehaltenen Balkenwerk sehr dekorativ und anheimelnd wirkt, sondern auch die Außentemperaturen nicht in dem Maß wie bisher auf das Halleninnere wirken läßt. Die Geräte wurden eben­falls alle erneuert: Pferd, Bock, Barren, Reck, Leiter, Ringe, Sprunggeräte, Kletterstangen- und Taue. Ganz neu findet man nun den Rundlauf, ein sehr schönes Ge­rät, besonders auch für das Frauenturnen, die Schwedi­schen Leitern und noch manches anderes, was dem neuen Turnen entspricht. Alle Geräte wurden in der besten mo­dernsten Ausführung von der Firma Venz-Winnenden geliefert. Ein neues Pferd und einen Barren stellte der Turnverein zur Verfügung. Gewisse Oertchen sind bei der Renovierung ebenfalls nicht vergessen worden u. Wasch- räume geben das Anrecht, die SeminarturnhaÜe als eine der Neuzeit entsprechende Stätte für Leibesübungen an­zusprechen. Wollen wir nun hoffen, daß alle die, die die Nutznießung der Halle haben, dieses neue Werk zu schät­ze» und zu pflegen wissen.

Vortrag Dr. Heutz

Gestern abend fand im gutbesetzten Nebenzimmer der ..Traube" ein Vortrag des früheren demokr. Reichstags­abgeordneten Dr. Heuß über Außen- und Innenpoli­tik statt. Wie bereits im Frühjahr fesselte der Redner be­dingt durch seine politischen Ausführungen, unbedingt in dem sachlichen, logischen Aufbau seines Vortrages und durch seine einzigartige Rhetorik. Besonderer Umstände halber müssen wir den Bericht über diesen Abend zuriick- stellen.

Abbau der Tagungen

Erfreulicherweise bricht sich die Erkenntnis immer mehr Bahn, daß sich der Abbau allzu vieler Tagungen aus mehr als einem Grunde als dringende Notwendigkeit erweist. So hat z. V. der Deutsche Städtetag statt der vielen oft mit hohen Unkosten verknüpften Wohlfahrts­veranstaltungen eine gemeinsame Wohlfahrtswoche vor­geschlagen. Die Wirtschaftspartei im preußischen Landtag hat sich allgemein für Zusammenlegung von Kongressen ausgesprochen. Auch der Deutsche Verein für Wohnungs­reform, der im letzten Jahr 46 also beinahe jede Woche sein Arbeitsgebiet betreffende Tagungen fest­stellen mußte, schlägt eine zusammenfassende Wohnungs- umd Städtebauwoche vor. Es wird dabei darauf hinge­wiesen, daß mit der Beschickung dieser an Dutzenden von Orten stattfindenden Tagungen nicht nur für die betref­fenden Organisationen allmählich eine fast untragbare finanzielle Belastung entsteht, sondern daß auch die Ar­beitskraft der Organisationsleiter zu zersplittern droht. Dazu kommt, daß Kundgebungen, die anläßlich solcher gemeinsamen Veranstaltungen gefaßt werden, ein ganz anderes Gewicht in der Oesfentlichkeit und bei den Re­gierungen erhalten. Es wäre sehr erwünscht, daß der Ge­danke einer solchen Planwirtschaft auf recht vielen Ge­bieten immer mehr Platz griffe.ep.

Aus dem Schwarzwald".

Die Blätter des Württembergischen Schwarzwaldver­eins sind in den letzten Tagen wieder in die Hände der Vereinsmitglieder gekommen. Das Inhaltsverzeichnis würde wie folgt zusammengestellt: Weihnachtskinder des Waldes, von Dr. I. Pasig, zur Vaugeschichte von Freu- dcnstadt, von Pros. Dr. Eimer, Ein Brief aus Chile, Deutsche Weihnacht, Im Zauberwald zwischen Schliff­kopf und Zuflucht hierzu eine ganz hervorragende Aufnahme eines unsagbaren Winterwaldes. Forstdirek­tion und Wegbezeichnung, Aus der Sitzung des Haupt­vorstandes, Mitteilungen der Vereinsleitung, Jung­schwarzwald, Aus den Ortsgruppen (Naglod ist auch da­bei mit seinem Wildberger Ausflug), Bücher- und Kar­tenschau und schließlich die Fortsetzung des Mitglieder­verzeichnisses. Besonders darf wohl auf das Inhaltsver­zeichnis des Eesamtjahrganges 1928 der BlätterAus dem Schwarzwald" hingewiesen werden.

Altensteig. 8. Jan. Karl Kaltenbach jr. 's. Gestern starb nach längerem Leiden der frühere Fabrikant Karl Kaltenbach jr. im 60. Lebensjahr. Der Verstorbene hatte zusammen mit seinem Vater und Bruder die be­kannte Silberwarenfabrik Karl Kaltenbach L Söhne hier geführt und sie zur Blüte gebracht, so daß es lange Jahre das größte industrielle Unternehmen Altensteigs war. Nach dem Tode des allverehrten Eeniorchefs Karl Kal­tenbach sen., führte der Verstorbene mit seinem Bruder Hermann die Firma weiter, erstellte einen großen Neu­bau neben das alte Fabrikgebäude, erwarb dieLinde" die er abbrach und erstellte ein neuzeitliches stattliches Wohnhaus hinter dieselbe. Als die Inflation und Schein­geldwirtschaft vorüber war, hatte auch diese Firma gleich vielen anderen einen schweren Kampf infolge des Feh­lens der nötigen großen Betriebsmittel zu kämpfen. Dieser Daseinskampf zermürbte den Wagemut und die Unternehmungslust des Verstorbenen, welcher schließlich leidend wurde und aus der Firma ausschied. Ueberblickt man seine Tätigkeit, so war die Zähigkeit, mit welcher er seine Pläne verfolgte, bewundernswert. Daß er sie nicht zu Ende führen konnte, zehrte an seinem Lebensmark. Durch seine Bau- und Unternehmungslust hat er vielen Arbeit und Brot verschafft.

Freudenstadt, 8. Jan. Winter! Der vergangene wun­dervolle Wintersonntag brachte in die Stadt und auf die Höhen einen Verkehr durch Wintersportler, wie er diesen Winter noch nicht erreicht wurde. Von Stuttgart waren vier Sonderzüge ausgeführt worden. Einer brachte am Vormittag nicht weniger als 1300 Skileute hieher. Abends benützten gegen 3000 Leute die Züge zur Heimkehr. Die Schneeverhältnisse hätten nicht günstiger sein können,. Dazu kam das wundervolle Bild, das der Rauhreif her- oorgezaubert hatte. Die Easthöfe und Privatwohnungen in den Höhenorten waren schon am Samstag abend über­füllt. In das hiesige Krankenhaus mußten zwei Cki- fahrer ausgenommen werden, von denen der eine einen Knöchelbruch, der andere eine Armverrenkung beim Ski­fahren auf dem Kniebis erlitten hatte.

Wildbad, 8. Jan. Stadtpfarrer v Federlen s. Die hiesige ev. Kirchengemeinde hat einen herben Verlust er­litten. Am Sonntag Nachmittag starb nach kurzem Kran­kenlager infolge Herzschlags Stadtpfarrer Dr. Feder- lin im Alter von 64 Jahren. Der Verstorbene stammte aus Straßburg; als aufrechter Bekenner deutscher We­sensart wurde er nach Kriegsende von den Franzosen ausgewiesen. Seit 1. November 1919 war er hier tätig. Die ev. Kirchengemeinde und der ev. Volksbund, dessen Vorstand l) Federlin war, verliert in dem Verstorbenen einen ernsten Seelsorger und Führer.

Aas aller Welt

Deutsche Siedler im Vulkangebick

Die sogenanntechilenische Schweiz", ein vulkanreiches Seengebier, 350 Meilen südlich von Santiago, befindet sich in einem Zustand wachsenden Schreckens infolge der zuneh­menden Tätigkeit des Vulkans Ealbuco. Obwohl bisher der benachbarte Vulkan Osorus noch nicht in Tätigkeit getreten ist, wurden Sicherheitsmaßnahmen getroffen. U. a. wurden alle Boote des am Fuß des Vulkans liegenden Sees auf- geboten, um das Vieh aus der von deutschenSiedlern bewohnten Gegend zu retten. Das Weideland wird bereits von der Lava und der glühenden Asche zerstört. Da das heiße Wasser aus dem Vulkan den See erreicht hat, sterben die Fische, Hunderte von Bewohnern sind in die Berge ge­flohen, um der Lava und den in die Ebene herabsinkenden Gasen zu entrinnen.

Zimmernianns-Degräbnis. Am 7. Januar wurde in Berlin der junge Hamburger Zimmermann Mörwitz. der bei dem Ueberfall am Schlesischen Bahnhof von Leuten des VerbrechervereinsJmmertreu" erschlagen worden war, von seinen Kameraden zu Grabe getragen. Vor dem Friedhof der Leichenzug war vom Polizeipräsidium oer- boten worden bildete sich ein Zugfremd geschriebener" Zimmerleute. Sie führten Fahnen und nach altem Brauch neue blinkende Aexte mit sich, auf die Zitronen gespießt waren. Den Sarg begleiteten sechs weißgekleidete Zimmer­leute; ihnen voran gingen andere in hohen Stiefeln mit Wanderstäben und Bündeln. Am Grab sprach der Reichs­kassenwart der Zimmerleute, der in scharfen Worten die Polizei für das Verbot des Leichenzugs verantwortlich machte und der von dem Toten erzählte, daß der junge Mensch zum erstenmal auf Wanderschaft war und kn der Berliner Herberge kaum fünf Minuten geweilt batte, als ihn das Schicksal ereilte. Dann senkten sich zu Ehren des Toten die Fahnen über dem Grab und die Zitronen wurden hineingeworfen.

Die bei dem wüsten Ueberfall beteiligtenJmmertreuen" sind bezeichnenderweise aus der Haft entlassen worden, nack- träglich wurde aber der ehrenwerte Verbrecherverein auf­gelöst.weil die Zwecke des Vereins den Strafgesetzen zu­widerlaufen"

Letzte Ra ch r i ch't ^

Reichskadinett und Etat.

Berlin, 9. Jan. Wie derVorwärts" meldet, sind nun­mehr auch die Steuervorlagen, die der Reichssinonzmini- ster zum Ausgleich des Etats vorschlägt, fertiggestellt. Der Entwurf des Etats ist balanciert. Das Reichskabinett werde sich am 14. Januar mit den Vorlagen beschäftigen.

Don Deutschen verraten .

Die Stahlhelmleute vor dem französischen Militärgericht.

Mainz, 9. Jan. Die Verhandlungen gegen die fünf von den Franzosen vor einigen Wochen verhafteten Etahl- helmleuten fanden am Dienstag vor dem französischen Militärgericht in Mainz statt. Es handelt sich um eine Anklage der französischen Militärbehörde gegen 5 junge Leute aus Oppenheim und Wiesbaden, die beschuldigt werden, Stahlhelmpropaganda im besetzten Gebiete ge­macht zu haben, weiter, an Stahlhelmübungen im unbe­setzten Gebiete teilgenommen, und mit Stahlhelmorgani­sationen des unbesetzten Gebietes in Verbindung gestan­den zu haben, sowie den Versuch der Gründung von Orts­gruppen des Stahlhelm im besetzten Gebiet gemacht zu haben. Angeklagt waren Albin Löhl aus Wiesbaden. Hermann Knos aus Oppenheim, Karl Gerhard, Erich Eötz und Adam Prätkowsky aus Oppenheim. Als sie sich in das unbesetzte Gebiet begeben wollten,, wurden sie von den Franzosen gefaßt. Die heutige Verhandlung ergab, daß ein Deutscher die jungen Leute verraten hatte. Eine am folgenden Tage vorgenommene Haussuchung för­derte belastendes Material zutage, belastendes Material, weil die Franzosen Propagandaschriften des Stahlhelms fanden und aus der Korrespondenz mit den Stahlhelm­gruppen erkannten, daß die Absicht bestand, im besetzten Gebiet insgeheim Stahlhelmgruppen zu gründen. Eine solche Gruppe erkannte die französische Gendarmerie in einem Verein in Oppenheim. Ein gleicher Verein sollte in Wiesbaden errichtet werden^ Die Angeklagten bestritten jedoch, daß diese Wandervereinc irgend etwas mit dem Stahlhelm zu tun hätten, sondern nur dem Wandersport dienten. Die Angeklagten, vor allem der Hauptführer Löhl, waren im Verlaufe der Verhandlung in vollem Umfang geständig und gaben weitgehende Auskünfte über die Stahlhelmorganisationen im unbesetzten Gebiet. Auch die übrigen Angeklagten zeigen keine besonders tapfere Haltung, indem sie auf Drohungen des Gerichts hin weit­rehende Aussagen machten. Die Franzosen erfuhren so in > inem Umfange über die Tätigkeit des Stahlhelm mehr, -Us sie vielleicht erwartet hatten. Dieses sonderbare Ent­egenkommen, der Angeklagten mag auch das Gericht zu er verhältnismäßig geringen Strafe bestimmt haben. Es wurden nämlich Löhl und Knos zu acht Tagen Gefängnis i iit Strafaufschub und 50 Mark Geldstrafe verurteilt, während die übrigen Angeklagten mit geringen Geldstra­fen davonkamen.

Sendefolge der Südd. Rundfunk 21. G. Slutlgar»

Mittw-ch, S. Januar:

10.30: Schallplattenkonzert. Il.gv: Nachrichtendienst. 12.00: Wetterbericht. 1213: Schallplattenkonzert. IS.4S: Nachrichtendienst. 12.00: «lnderstuude. 16.00: Brietmarkenkunde. I6.LS: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirlschastsnachrichten. 18.15: Vortrag: Reise durch Dal- mutten. 18.45: Bortrag: Reise nach Süd. und Mitteiamerika. IS.15: Sou- zert der Funkwerbung. IS 45: Englischer Sprachunterricht. 20.15: Marsch. >nsrk. Anschließend: Nachrichtendienst, Funkstille.

Handel und Verkehr

Deutsche Haede'.sGstsahri 1918. Die Deutsche Lusthan-sa be­förderte iw vergaß,ri:en 5-ihr etwa N1000 Passagiere gegen 102 000 im 5cbr 1027, 1030 Tonnen Fracht argen 04; Tonnen, 870 Tonnen Gepäck gegen 821 Tonnen. 485 Tonnen Post und Zeitungen gegen 479 Tonnen i. 5. 1927. Während 1927 9.2 MK- iiinen Kilometer zurückzetegt wurden, flogen 8>e Flugzeuge der Deutschen Lufthanl« im Jahr 1928 nn planmäßiges Dienst 10,1 Millionen Kilometer.

Der Vierverbrcmch In Deutschland. 5m Rechnungsjahr 1S18U4 wurden in Deutschland versteuert und steuerfrei abgelaflen 68 847 000 Hektoliter Bier, im 5ahre 1927 28 51 608 000 'Hekto­liter. Die Einfuhr betrug 458000 dzv. 184 000 Hektoliter, die Ausfuhr 820 000 bzw. 558 OM Hektoliter. Im 5ahr 191.1/14 kam auf eine erwachsene Perlon ein Bicrverbrauch von 181 Liter, im Jahr 192728 von 110 Liter. Der Verbrauch aus den Kopf ist also um ein Drittel ziirückgcxangen.

Steigende Aundholzpreise in der Tjchechoslowal-ei. D>e Er- Hebung des polnischen Ausfuhrzolls hat die ohiicdies steigenden Aun/dbolzpreise weiter befestigt, obwohl das Ausfuhrgeschäft noch darniederliegt. Schleisholz ist zu den bisherigen Notierungen gut archringlich. Mit Preissenkungen ist iricht zu rechnen.

Konkurse: Richard Siegel, Glascrmeister, Renfrizhausen OA. Sulz. Johannes Evangelist Sauter. Käser, Tübingen.

Vergleichsverfahren: Fa. Gustav Müller. Inhaber Fritz Eicham, Kaufmann, Ulm a. D Ehinger Straße 1.

Markte

Slulkgarker Schlachtviehmarkt, 8. Jan. Dem Markt waren zu­getrieben: 55 Ochsen, 20 Bullen, 300 Jungbullen, 351 Jungrinder, 192 Kühe, 1238 Kälber, 1777 Schweine und 4 Schafe. Davon blieben unverkauft: 5 Ochsen, 25 Jungbullen, 31 Iungrinder und 50 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh und Schwein» mäßig belebt. Kälber langsam.

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Frachtpreise. Ellwangen: Weizen 11.8012, Roggen 10 bis

10 50. Gerste 11. Hafer 10.40-10.60. Nagold: Weizen 12 bi» 12.50, Dinkel 10. Gerste 12. Hafer 11.50, Ackerbohnen 10. Ravensburg: Besen 8.75, Welzen 1212.50, Roggen 11.50 bis 11.90. Gerste 11 4011.75. Hofer 1111.30. Saulqan: Gerste

11 7011.80, Roggen 10.50. Reutlingen: Weizen 13.50. Dinkel Eisenbahnwagen nach und von Linau, 22 382 Eisenbahnwagen bis 11L0, Roggen 10.3010.40. Hafer 10.90-11.50 ^t.

Vetter

Infolge des östlichen Hochdrucks ist für Donnerstag und Frei­tag Fortsetzung des zeitweilig ousheitcrnden und frostigen Wst- ters zu erwarten.

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«8-53

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beste Sangbälbei

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mittl. Mast, und

37-38

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gute Saugbdlbei

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über 86«, Psd.

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140-306 Psd.

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166246 Psd.

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78-81

166266 Psd.

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126-166 Psd.

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unter 126 Psd.

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74-7«

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28-35

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S5-6S

Familieu-Rachrichte«

Gestorbene: Karl Roth, Kaufmann,, Altveteran 1870/71, Birkenfeld. Eugen Treiber, Schult­heiß a. D., 65 Jahre, Wilsbach-Altingen.