Seite 2 Nr. 298

Nagolder Tagblatt »Der Eesellschaster"

Vr«and und der südamerikanische Streitfall

Paris, 19. Dez. Vricmd ärmere erleichtert aus, als er von der Bereitwilligkeit Boliviens, die Vermittlung der all­amerikanischen Konferenz im Streit mit Paraguay anzu­nehmen, Kenntnis erhielt. Ein Eingreifen des Völkerbunds wäre unmöglich gewesen und bätte zu einer Blamage führen müssen, da nicht nur die Vereinigten Staaten, son­dern auch die südamerikanischen Staaten keine Einmischung des Völkerbunds in diesen Streitfall wollen. Briand wird daher jetzt nur mit Befriedigung zu bestätigen haben, das; die beiden Staatendas in der Völkerbundssatzung vor­gesehene friedliche Verfahren" angenommen haben.

Württemberg

Stuttgart. 19. Dezembcr.

Dürlk. Landestheater. Generalintendant Kehm hat die beiden einaktigen Opern von dem Stuttgarter Komponisten Hermann ReutterDer verlorene Sohn" (Urauf­führung undSaul" (Erstaufführung) erworben, die mit der OperG a z e l l e n h o r n" von Hugo Hermann (Urauf­führung) in dieser Spielzeit an einem Abend gegeben werden.

Lohnkamps der Meßgergehilfen. Der Verband der Nah­rungsmittel- und Getränkearbeiter, Stuttgart, hat an den Bezirksverein Württemberg im Deutschen Fleischerverband eine Lohnforderung elngereicht. Ber den Verhandlungen machten die Meister das Angebot, den Wochenlohn der 1. Klasse um 3 NM. zu erhöhen. Line Versammlung der Fleischergesellen lehnte dieses Angebot ab.

Einefeurige" Rache nahm der 38 Iabre alte ver­heiratete Schmied Karl Stephan von Wendlingen OA. Eßlingen seiner Frau gegenüber, für den schon seit wah­ren bestehenden ehelichen Unfrieden. Ilm ihr die Möglichkeit eines Eigentumsrechtes au seinem beinahe schuldenfreien Haus lm Wert von 15 000 Mark zu nehmen, setzte er am 13. Oktober ds. 3s. den roten Hahn auf das Dach mit dem Ergebnis, daß sein ganzes Anwesen restlos niederbrannte. Selbstverständlich hatte das Schwurgericht Stuttgart, wo er zur Verantwortung gezogen wurde, für eine Rache die­ser Art kein Verständnis und brachte ihm dies in Form einer Zuchthausstrafe von 2 Zähren 1 Woche zum Be­wußtsein.

Stuttgart, 19. Dez. Neuordnung des Miktel- schuiw e s e n s. Auf eine kleine Anfrage des Abg. Mayer hak das Kultministerium folgende Antwort erteilt: 3m Zu­sammenhang mit den in Bearbeitung befindlichen Schul­gesetz wird auf Grund der Erfahrungen, die in den letzten Zähren gesammelt worden sind, das Mitkelschulwesen neu geordnet werden.

Vom Tage. In einem Haus der Kl. Falterstraße in Degerloch wurde ein 70 Jahre alter Mann erhängt auf­gefunden. Es. liegt Selbstmord vor.

Nach einer Mtteilung des Landeskriminalpolizeiamts Stuttgart sprang am 17. November 1928 das Dienstmädchen Marie Häußermann von Weiler z. Stein, zuletzt in Stutt­gart in Stellung, ln selbstmörderischer Absicht von der der König-Karlsbrücke in Cannstatt aus in den Neckar und ertrank. Die Leiche ist noch nicht gelandet.

Ellwangen. 19. Dez. Das Auto ohne Insasse. Gestern wollte ein Autoführer von Heilbronn seinen H.rrn in die Zagdgründe des Bühlertals bringen. Als das Auto nach langer Fahrt in Fronrot ankam und der Führer den Wagenschlag öffnete, war darin wohl Mantel und Luk. von dem Herrn selbst aber nichts zu sehen. War dieser unter­wegs verloren gegangen? Es stellte sich, so berichtet die 3pf- und Iagstzeitung, bald heraus, daß der Chauffeur ans irgend einem Versehen allein losgefahren war. Der herrenlose Aukoführer trat nach solch peinlicher Entdeckung sofort die Rückfahrt an, indes der Vermißte den Weg zum Heilbronner Bahnhof suchte, um mit Hilfe der Polsterklasse , sein waidmännisches Ziel zu erreichen. I

Reutlingen, 19. Dez. Aus dem Zug gefallen, i Gestern mittag stürzte auf der Strecke zwischen Reutlingen I

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( Fonletzung.)

Und als die Stimme Heydens dann mühelos anstieg, als sie anschwoll und gewaltig wurde, als sie in bezwingen­der Süße das lauschende Publikum bezwang, da verzerrte si.t, sein Antlitz

Es sang ein Besserer als Dalbade, der sich schon den g vßten Tenor der Gegenwart genannt hatte.

Er fühlte die Blicke der Kollegen, die um ihn standen, au» sich gerichtet, und wünschte, daß endlich diese Stimme verstumme

Aber sie wuchs und wuchs.

Und dann kam das hohe C, das nicht nur das Publikum m'.triß, das auch die hinter den Kulissen lauschenden Sänger b - zur Raserei begeisterte.

Ein Wunder, ein Stimmphänomen war Heyden!

Zum ersten Male sang er vor der Oeffentlichkeit . . . und morgen kannte ihn die Welt. Morgen war er berühmt.

Dalbade konnte es nicht länger aushalten.

Er verließ seinen Platz und zog sich in die Garderobe zurück.

Der Borhang fiel.

Das Publikum klatschte wie rasend, und dutzendemal mußten Heyden und Mara sich verneigen.

Als sie die Bühne gemeinsam verließen, sah ihn Mara mit heißen Augen an und sagte leidenschaftlich:Sie haben die Urstimme! Sie werden groß werden. Heyden. Wie gut daß Sie sich besonnen haben."

Er wich ihren heißen Augen aus und nickte.

Der Intendant, der Regisseur Bellmann, die anwesenden Sänger und Choristen drängten sich begeistert um Heyden und beglückwünschte« ihn.

So hat noch keiner hier gesungen!" sagte der Geheim­rat und hielt Heydens Rechte fest.Versprechen Sie mir, daß Sie mir das Engagementsvorrecht lasten."

Wenn ich ein Engagement eingehe, gern, Herr Geheim- rat." sagte Heyden.

Dann zog er sich, von Grütz umschlungen, in die Garde- zrvbe des alte« Sängers zurück, wo Feyerabend wartete.

Hauptdahnhof und Reutlingen Vorstadt ein 13 äayre altes Mädchen aus Betzingen aus dem fahrenden Zug. Es hatte sich gegen tie Tür gelehnt, diese ging auf und das Mädchen wurde aus dem Wagen,in den Schnee geschleudert, was sie vor schlimmen Verletzungen bewahrte. DaS sofortige Eingreifen des Schaffners veranlaßte das Halten des Zugs und das Mädchen konnte wieder ausgenommen werden. Milfahrenöe brachten das Mädchen in Betzingen in ihr väterliches Haus.

Holzelfingen OA. Reutlingen. 19. Dez. Durch Unfall erblindet. Der in den 30er Jahren stehende Paul Fromm verunglückte dadurch, daß er mit einem Auge an einen Wagen schlug. In der Augenklinik in Tübingen wurde das Auge herausgenommen. Der Unfall ist um so bedauerlicher, als Fromm das andere Auge ebenfalls auf solche Art verloren hat.

Tübingen. 19. Dez. Von der Universität. Dem Assistenzarzt an der chirurgischen Klinik der Universität Tübingen, Dr. Wilhelm Usadel, ist die Lehrberechtigung für Chirurgie an der medizinischen Fakultät erteilt worden.

Der Gemeinderat hat folgende neue Straßenbenennun­gen beschlossen: eine Friedrich-Ebert-Straße, eine Gösstraße, zur Erinnerung an den früheren Tübinger Oberbürgermeister Gös, eine Liststraße, eine Per- thesstraße, zu Ebren des verdienten Professors Dr. Perthes, gewesenen Direktors der hiesigen Chirurg. Uni­versitätsklinik, eine Jahnstraße und einen Völker­weg, zu Ehren des Begründers der Turnsache in Tübingen, Universitätsprofessor Völker.

Wurmlingen. OA. Rottenburg, 19. Dez. Eigenarti­ger Krankheitsausbruch. Ein eigenartiger Vor­fall spielte sich gestern hier ab. Nachdem die in einer Vor­mundschaftssache zur Versteigerung kommenden 3 Kühe, zwei mit Kälbern, bereits ihre Käufer gefunden hatten, blähte plötzlich eine auf und stürzte zusammen. Die Kuh mußte sofort getötet werden. Nach kurzer Zeit zeigten sich auch bei der zweiten und gleich darauf auch bei der dritten dieselben Krankheitserscheinungen. Sämtliche mußten ge­tötet werden. Untersuchung ist eingeleitst.

Heidenheim, 19. Dez. Abmangel beim Schäfer­lauf. Beim letzten Schäferlauffest hat sich ein Abmangel von 3661 ergeben. Der Gemeinderat beschloß, hievon 2000 vtt zu übernehmen und dem Verkehrsverein insofern, ein Entgegenkommen zu beweisen, als ihm das Inventar (Dudelsack, Kronen, Schippen u. dergl.) von der Stadt ab­gekauft wird.

_ , Donnerstag, 20. Dezem ber IgZz

liches, sondern im Gegenteil: mastenpsychologisch not wendig und in dieser Form dem Alkoholrausch aea-n über wünschenswert". ^

Nun wissen wir es ja!

Bom verfrühten Ehristbaum

Sicherlich ist es schön und niemand will es tadeck daß der Christbaum volkstümlich geworden ist. Daß aber lange vor Weihnachten brennende Christbäume in den Schaufenstern Kauflustige, in den Gaststätten Trinklustige anlocken sollen, ist eine Herabwürdigung, daneben aber auch eine Geschmacklosigkeit.

Doch leider geht das Herauszerren des Christbaumes aus der Familie noch weiter. Da alle Vereine, Kegelklubs Sängerkranz, Liedertafel, Familienkranz, Jungmadchen-' Jungmanner-, Frauen-, Hausfrauenvereine, und wie sie alle heißen, ja auch alle politischen und studentischen Ver- bande ihr Weihnachten haben wollen, die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr aber für diese Ueberfälle m kurz stnd, beginnen Weihnachtsfeiern schon bald nach dem 1 Advent. So flammen landauf, landab vor dem heiligen Abend schon so viele Christbäume auf, daß Jung und Alt früher von sehnsüchtigen Träumen bis zur Feier am hei­mischen Herd begleitet, nun übersättigt vor dem reizlos gewordenen eigenen Baum steht. Die Folge dieser Gleich­gültigkeit für den Baum, daS Symbol des zu uns gekom­menen Lichtes, ist ein einseitiges Gefesseltwerden- von dem, was unter ^ihm aufgebaut liegt.

Ist das der Sinn des Christbaums, daheim im Fami lienkreis als Attrappe zu stehen, und außerhalb dieses eine Rolle zu spielen"? Und leider oft eine recht würde lose.

Gewiß Weihnachten ist das Fest der Fülle! Aber nicht einer Fülle, die übersättigt und erschöpft, die abstump'i und unbedingt zum Zerfall dieser lieben, rrauten Sitk führen muß. Darum all ihr Willigen, helft mit Weih­nachten wieder auf die Weihnachts'tage und die Familie zu beschränken und es aus der Umklammerung einer ge­schäftstüchtigen Welt zu lösen. Denkt an die Kinder denen der verfrühte Christbaum tausendmal mehr nimmt als ihr ihnen an Weihnachten durch eure Gaben ersetzen . könnt.

Das Licht, das vom Christbaum ausstrahlt, heitzt Opferbereitschaft und Herzenswärme. Frage sich doch je der, der in Vereinen vor dem Fest einen brennenden Baum sieht, ob seine warme Flamme in dieser Umgebung ' diese Sprache sprechen kann. Wenn nicht, dann b'edcutü der Baum ein Schaustück ohne Seele und Geist, also etwas Unechtes. ' H H

Bus Stadt und Laub

»Nagold, den 20. Dezember 1928

Die vornehmste Aufgabe der Frau ist die Aufrich­tung und Steigerung des männlichen Lebensmutes; nur diejenigen Frauen, die ihr in feinfühliger trieb­sicherer Erfassung der jeweils geeignetsten Mittel stets gerecht zu werden vermögen, besitzen damit die Zauberkraft, sich den Mann ihrer Liebe ganz und dauernd zu eigen zu machen.

Sport

ep. Einen beachtlichen Artikel entnehmen wir aus dem neuen Dezember-HeftSport und Sonne", in dem fol­gende interessante Bemerkungen stehen: stehen:

Im Sport entsteht der Wunsch, einmal dieser Enge (zwischen Wohnung, Werkstatt und Büro) zu ent­fliehen, einmal, sei es auch nur für Viertelstunden, den Alltag zu vergessen der Wunsch nach dem Rausch. Wer einmal die Zuschauermenge eines Fuß­ballspiels oder Boxkampfs beobachtet hat, weiß, daß dieser uralte u. heilige Wunsch heute seine Erfüllung durch den Sport findet, Sie haben das Erlebnis des Kampfes, fühlen heldisch, strömen über den Rand ihres Selbst, So ist der Sport für sehr viele Menschen unserer Zeit geradezu eine verkappte Religion gewor­den. Daher ist die Sport-Sensation nichts Verwerf-

Junge, Willmar!" tagte der alte Chordirektor.Daß ich diese Freude noch erleben darf! Das werde ich dir immer danken. Du hast gesungen, wie ich noch keinen gehört habe."

Ja, Bernhard! Wir alle bis zum Dalbade sind Stümper gegen ihn. Aber bleib' der Kerl, der du bist, Willmar. Laß- dir den Erfolg nicht zu Kopf steigen. Ein großer Künstler muß ein einfacher Mensch bleiben, sonst geht es bald bergab." .

Willmar faßte Grütz' beide Hände.Alter, lieber Freund." sagte er.Du kennst mich! So wie ich bin, will ich bleiben. Ich habe gern gesungen, und ich will weiter singen. Ich will mich freuen, wenn ich andre erfreuen kann. Aber der Ruhm ist mir gleichgültig. Mensch sein, das ist alles."

Dalbade stand Mara gegenüber.

Sie sah die maßlose Wut der Enttäuschung in den Augen des ehrgeizigen Mannes.

Hast du den Stümper gehört?" fragte sie hart.

Ja!" stieß er heftig hervor.Er kann singen, aber ich werde ihm zeigen, daß ich mich nicht zu verstecken brauche."

Du wirst dir alle Mühe geben müssen, wenn du ihm das Wasser reichen willst."

Das Wort traf. Aber Dalbade verharrte im Eigensinn.

Laß' erst unsere Stimmen nebeneinander klingen, Mara. Im nächsten Akt treffen wir uns nicht, aber im dritten. Ich bin gut disponiert. Ich will dir zeigen, daß ich der Beste bin."

Du kannst nur damit rechnen, ihn zu zwingen, wenn er sich ausgegeben hat, wenn er müde ist, sonst nicht. Ja, Lucian, das alte Sprichwort vom Hochmut hat immer wieder Geltung Wenn dich Heyden von deiner Höhe stürzt, dann wird sich an der Staatsoper nicht einer ärgern."

Nicht einer, Mara! sagte er langsam.Und . . . Du?"

Vielleicht auch ich nicht!" sagte sie zynisch.

Die beiden Schwestern Engst waren überselig.

Ob er gleich nach der Vorstellung heimkommen wird?" fragte Elisabeth.

Ich glaube nicht." sagte Anna.Sicher ist eine Feier, an der Herr Heyden teilnehmen muß."

Auf alle Fälle wollen wir noch heute für Blumen sorgen. Wie bin ich glücklich, daß er bei uns wohnt!"

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Wichtig für Nordamerika-Auswanderer! Aus Neue wird dem Deutschen Ausland-Institut miigeteilt, daß letzter Zeit sich die Fülle gemehrt haben, in denen dev Einwanderer bei Krankheitsfällen Schwindlern und Pfuschern in die Hände gefallen sind. Es sei darur hingewiesen, daß in Neuyork folgende deutsch- ken Häuser bestehen: Lenox Hill Hospital, and. 76th Str, New Port City: German Policlir 137 Second Ave. Außerdem haben die meiste Polikliniken, in denen eine gute Behandlung wird. Es empfiehlt sich also für alle deutschen die deutschen Hospitäler bzw. die Poliklinik guten Krankenhauses aufzusuchen, damit sie nm>L lern in die Hände fallen und an ihrer Gesundheit leiden.

Rohrdorf, 19. Dez. Investitur. Heute am 3. Advents-, sonntag wurde in unserer festlich geschmückten Pfarrkirche' der neue Herr Pfarrer Schrempf durch Herrn Dekan Otto-Nagold feierlich in sein Amt eingesetzt. Die ganze Gemeinde und die Filialgemeinde Mindersbach nahmen daran teil. Die schönen Schriftstellen der Adventszeit bie­ten ja einzig paffende Stellen für einen eine neue Pfar­rei übernehmenden Seelsorger. Und jene, dem Sonntap- evangelium entnommene, von der Stimme des Predige» in der Wüste, der dem Herrn den Weg bereitet, hatte dn neue Herr Pfarrer sich zu seiner Antrittspredigt ausge­wählt. Diese, schon an sich gut gewählte Textauswahl, die s erschöpfende Aufastung in Parallele mit den Amtspflicht

Ja," antwortete Anna Engst.Und ich glaube fest, daß! er bei uns bleiben wird, und uns das Kind nicht nehmen i wird. Der Erfolg wird ihm nicht in den Kops steigen."

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Der zweite Akt begann.

Als Dalbade auftrat, war die Spannung vor und der Bühne zur Siedehitze gestiegen.

Dalbade wußte, um was es ging, und sang schöner, airl er je gesungen hatte. Er, der sonst so ökonomisch rnit seinen^ Stimme umging, der sich manchmal sehr schonte, ging dies«*? mal voll aus sich heraus. ^

Sonst hätte er sicher damit das Publikum hingerissen ui/ - begeistert, aber . . . diesmal hatten sie einen besseren o» hört.

Dalbades Stimme war groß und gewaltig, aber ^cht i» voll, so warm wie die Heydens, das Quellende des Tones fehlte ihr, die mühelose Stimmführung, die betörei^e Süße des Gesanges ging ihm ab. Er mühte sich um den wohllaut und schuf auf diese Weise eine glänzende Leistung i

Mara stand ihm nicht nach. '

Der Akt ging unter starkem Applaus des Pubfkums zu , Ende. . ^

Der große Erfolg der Oper stand nicht meb Frage. I

* » *

Als Dalbade die Bühne verließ, stani ihm Grütz im ( Wege. Der alte Sänger sah ihn herausfcrdernd an.

Ich gratuliere, Herr Dalbade!" sage er mit leichtem Hohn in der Stimme.Sie haben wirklich nett gesungen. Ich freue mich auf den dritten Akt."

Dalbade kochte vor Wut. aber er schw-eg und ging ohne ein Wort der Erwiderung an ihm vorbei- Ich freue mich auf den dritten Akt." tagte Grütz abe^ mals, und diesmal zu dem Regisseur Di Bellmann.Ich fürchte nur, das Publikum wird nicht ganz damit einver­standen sein, daß Berthold vom Wald kn Sängerwettstreit verliert"

Sicher! Der Heyden ... so ein Teufelskerl ... der singt den Dalbade in Grund und Boden.

Der dritte Akt begann. ^ ^ . .

Heyden als Berthold vom Wald und Dalbade als der italienische Sänger Poncelli standen sich im Sängerwettstreit gegenüber. Und der Sängerwettstreit wurde zu einem Er­lebnis ohnegleichen. Zwei gottbegnadete Sänger kämpfte» um die Palme. (Fortsetzung folgte