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Die Mutter der .Alten Weiblein" H
Ein Lebensbild.
Mit Nachwort von ^
Auguste Supper.
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»ttt de« illustrierten Unterhaltungsbetlage» .Feierstunden" u. „Uujere Hei» nt"
Bezugspreise: Monatlich einschließlich Trägerlohn ^t 1.60; Einzelnummer 10 P. — Erscheint »n irdem Werktage. — Verbreitetste Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. — Schriftleitung, Druck und Verlag von E. W. Zaisrr (Karl Zaiser) Nagold
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Mit »er landwirtschaftlichen Wochenbeilage ans», «arte». ».La, »Wirtschaft"
Anzeigenpreise: Die Ispaltige Borgiszrile oder deren Raum 1b P, Familien-A»zeigen 12 P; Neklamezeile 4b P, Sammelanzeigen SV?L Aufschlag ,Zür das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Thiffre-Anzetgen wird keine Gewähr übernommen
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Lir. 292 Gegründet 1827 Mittwoch, den 12. Dezember 1928 Fernsprecher Nr 2 Ü 102. Jahrgang
Lilwinow über die
Moskau» 11. Dez. Im Zusammenhang mit dem Schicksal der sowjetistischen Abrüslungspläne erinnerte Litmiiiow in einem im Zentralexekutivkomitee der Sowjetunion gehn.- lenen Bericht über die internationale Lage an seine schriftliche Anfrage im August an den Vorsitzenden der Ar rüstungskommission über den Termin der Einberufung d^r Kommission. ES sei für die imperialistischen Länder nicht angängig, einzugestehen, daß sie n i chr ubrüsten w o l - len; deshalb zweifeln sie die Aufrichtigkeit unserer Vorschläge an. Wären die Mächte wirklich von unserer „Unaufrichtigkeit" überzeugt, so hätten sie. um diese aufzudecken. unseren Vorschlag wenigstens zum Schein cmnehmen sollen. Wenn Poincares Abrüftungsvorschlag ernst und ausrichtig wäre, so brauchte er nur vorzuschlagen, sofort eine vorbereitende Abrüstungskommission einzuberufen und im Namen der Sowjetunion verpflichte ich mich feierlich, unseren Vorschlag nochmals zu wiederholen und uns in beliebiger Form zur Auflösung der Roten Armee gemäß unseren Paktvcr- schlägen bereit zu erklären. Die Sowjetregierung würde keine Armee bei.öligen, wenn die anderen Regierungen ihre Heere auflösten. Lriands Behauptung, die Rote Armee wachse schneller als die Heere anderer Staaten, wies Lit- winow ms unrichtig zurück. Frankreich habe kein mächtiges
Sie „verbieten"
Berlin, 11. Dezember.
Der Neichclng na'.un heute nach fast achttägiger Pause, die wegen des Zcmn.msparteitages emaelegt worden war, seine Arbeiten wieder auf. Er will aber noch acht Tage zusammenbleiben, um dann in die Weihnachtsferien zu gehen.
Auf der Tagesordnung stand zunächst das Genfer Protokoll wegen Verbot des Gaskriegs. D e es Protokoll ist bisher von 40 Staaten, darunter von sämtl'ch-n Großmächten einschließlich der Sowjetunion m,o de> Vereinigten Staaten von Amerika unterzeichnet word n. Ratifiziert ist es bisher von Frankreich, Venezuela, Flauen, der Sowjetunion und Oesterreich. Nunmehr soll es auch von Deutschland ratifiziert werden.
Abg. Stöcker <Komm.) erklärte, es handle sich hier '' um eines jener völkerrechtlichen Abkommen, die allein zur Irreführung und Täuschung der werktägigen Bevölkerung bestimmt seien. Keine der Mächte denke daran, sich an das Abkommen zu halten. Schon zweimal, 1899 und 1907 sei der Gaskrieg verboten worden. 1914 aber habe sich niemand, auch Deutschland nicht, darum gekümmert. In vielen deutschen Städten seien große Giftgaslager vorhanden. 163 000
auswärtige Lage
deutsches Heer gegen sich und sei gemäß dem Locarnovertrag der Unterstützung Großbritanniens sicher, ganz ob- gesehen von den Bertragsverpflichtungen der Tschechoslowakei, Rumäniens und Polens gegenüber Frankreich. Dem- gegenüber könne die Sowjetregierung mit keinerlei militärischer Unterstützung rechnen.
lieber die Beziehungen der Sowjetunion zu Groß- britnnnien führte Litwinow u. a. aus. wenn die englische Regierung durch den Bruch mit der Sowjstrsgierung diese in eine solche Lage bringen wollte, daß sie sich neuen Bedingungen fügen, daß ihr Prestige im nahen Osten leiden und sie in völlige Isolierung geraten müßte, so sei fetzt festzustellen, daß von diesen' Absichten nichts erreicht worden sei. Materiell habe die Sowjetunion durch den Bruch weniger gelitten als England.
Im weiteren Verlauf seiner Rede wies Litwinow auf den freundschaftlichen Charakter der Beziehungen zu Deutschland hin. Ueber die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten äußerte sich Litw'now sehr zuversichtlich. So befriedigend gegenwärtig die Wirtschaftsbeziehungen auch seien, so würden sie um ein Mehrfaches wachsen, wenn zwischen beiden Mächten amtliche Beziehungen bestünden.
den Gaskrieg
Kilogramm Blaukreuzgas lagerten mitten in der Millionenstadt Hamburg und seien erst auf die Anschuldigungen der Kommunisten hin entfernt worden. (Unter großem Krachen setzten kommunistische Abgeordnete eine große Granate auf den Tisch des Hauses.) Der Redner erklärte, das sei eine der 100 000 Granaten, die in der Schichau-Wsrß h»rgestellt werden, einer der geheimen Aufrüstungswerkstätten, die das Reich jetzt mit 40 Millionen aufkaufen wolle. (Stürmisches Hört! Hört! bei den Kommunisten.)
Abg. Ritter von Epp (Nat.-Soz.), der seinerzeit die kam. mumstische Räteregierung in Bayern bekämpft hatte, wurde von den Kommunismen mit Zurufen: Arbeitermörder! empfangen. Der Redner erklärte, es wäre ein Glück, wenn der Gaskrieg verboten werden könnte. Es gebe aber keine Möglichkeit dafür. Seine Partei stimme der Ratifizierung des Genfer Protokolls zu, wenn sie auch bezweifle, daß der Gaskrieg dadurch eingeschränkt werde. Daneben müßten aber Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung gegen Gasangriffe getroffen werden. Der Redner beantragte 10 Millionen Mark für diesen Zweck in den Haushaltsplan für 1929 einzustellen. Wenn bei Schi-bau tatsächlich Granaten hergestellt würden, so erklärte der Redner, dann sei es tief bedauerlich, daß dies hier im Reichstag mitgeteilt werde.
Die Vorlage wurde mit dem Antrag der Nationalsozialisten dem Auswärtigen Ausschuß überwiesen.
Tagesspiegel
Das Sesamtfammlunasamt in Berlin, das das »Reiche gesehblalt" herausgibt, führt vom 1. Januar 1S2S ab die Bezeichnung »Reichsverlagsamt".
Das Befinden des Königs von England ist unverändert besorgniserregend. Die Schwäche ist groß.
Der Prinz von Wales ist mit Sonderzug durch Italien, die Schwei; (Lugano) und Frankreich gereist und wird am Mittwoch in London eintreffen.
In Washington eröffneke Präsident Eoofidae die panamerikanische Konferenz für Ausgleich und Sckfiedsgerichts- barkeit. an der 21 Rationen teilnehmen.
Der panamerikanische Kongreß erachtet den Streitfall zwischen Bolivien und Paraguay für so ernst, daß eine sofortige Sitzung des Sonderausschusses einberufen wurde, um die Lage zu erwägen.
erkämpfen. Zn Iedda, der einzigen Hafenstadt des Hedschas, die Nichtmohammedaner betreten dürfen, hat sich eine unabhängige Partei gebildet, und die Bewegungen der Aufständischen werden von dort aus geleitet. Wie schwer der Bestand der Hedschas-Regierung bedroht ist, erhellt daraus, daß Jbn Sa'ud der Stadt Taif, wo er seine treuen Truppen zusammenzieht, volle Unabhängigkeit versprochen hat, wenn sie nicht zu den Rebellen Übertritt. Die Lage erscheint äußerst bedrohlich. Auch in Transjordanien machen sich bereits Anzeichen von bevorstehenden Unruhen bemerkbar, und das dort stehende englische Flugzeugkorps sowie die Panzerwagenabteilung sind in Alarmbereitschaft gesetzt worden. In unterrichteten Kreisen werden die Vorgänge mit dem Ausstand in Afghanistan in Verbindung gebracht.
Württemberg
Stuttgart, 11 Dezember.
Eingaben an den Landtag. In der Zeit vom 10. Nov. bis 6. Dez. sind beim Landtag 44 Eingaben eingegangen. U. a. befindet sich darunter eine Eingabe der Vereinigung würkt. Ortsvorsteher zur Gemeindeordnung, eine Eingabe des Gemeinderats Deubach. OA. Mergentheim, um Belos- sung bei Württemberg, eine Eingabe des SanitätsrakL Dr. Römer in Hirsau um Gewährung einer staatl. Beihilfe zur wissenschaftlichen Erforschung der chronischen Kopfgrippe.
Handwerkskammer. Im Monat November haben die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Stuttgart mit Erfolg abgelegt: 9 Bäcker, 10 Elektro-Installateure, 2 Drechsler, 6 Friseure, 5 Installateure, 13 Mechaniker. 4 Metzger. 1 Optiker und 14 Schreiner.
Der Landesausschuß des Verbands Württ. Gewerbevereine hielt hier am 8. Dezember eine Sitzung ab. Die Beratungen fanden ihren Niederschlag in folgenden Leitsätzen: 1. Aenderung des Reichs- und Landtagswahlgesetzes (Beseitigung der gebundenen Wahllisten bei Aufrechkerhalkung der Verhältniswahl. Einerwahl, einheitliche Gestaltung der Wahlbezirksverbände. 2. Den bürgerlichen politischen Parteien soll nahegelegt werden, bei Aufstellung von Wahllisten mehr Vertreter des Handwerks und Gewerbes zu berücksichtigen.
Suche nach einem verschollenen Studenten. Zur Aufklärung des rätselhaften Verschwindens des 19 Jahre alten Berliner Studenten der Rechte, Wilhelm Baß. auf einer Gebirgstour haben sich Beymte der Berliner Kriminalpolizei nach Paris und Tübingen begeben. Baß, der mit einem langjährigen Berliner Studienfreund das Sommersemester in Tübingen verbrachte, hat mit ihm und der 19jährigen, aus Ulm a. D. gebürtigen Studentin Lucra Grämlich während der Ferien eine Gebirgswanderung unternommen. Am 3. August trennte sich Wilhelm Baß von seinen Begleitern, mit denen er in der Nähe von Feldkirch iw Zelt übernachtet hatte, um einen kurzen Spaziergang zu unternehmen, kehrte aber nicht mehr zurück. Die Nachforschungen in der gesamten Umgebung blieben ohne jeden Erfolg. Lucia Grämlich, die inzwischen nach Paris übergesiedelt ist, soll nun zur Aufklärung der Angelegenheit einem Der >hr unterzogen werden. Der inzwischen nach Berlin zurückgekehrte Studienfreund ist dort bereits vernommen morden Die Württ. Zeitung erfährt dazu: Baß. der ebenso wie Schmidt einer studentischen Verbindung angehörte, die das Keuschheitsprinzip verfolgt, soll eine tiefe Zuneigung zu seiner Kcüle- gin, der Studentin Grämlich, gehabt yaben. Fräulein Grämlich, die 22 Jahre alt ist, stammt übrigens aus Schelklingen bei Ulm. Wie es heißt, soll Baß sie in der Nähe von Par- tennen mit Schmidt auf einem Berggipfel als Liebespaar überrascht haben. Diese Entdeckung soll ihn so überrascht haben, daß er die beiden verließ und von diesem Aeitvunkt an nicht mehr gesehen wurde. Schmidt und Fräulein Grämlich haben die Behörden von dem Verschwinden ihres Begleiters zunächst nicht in Kenntnis gesetzt. Erst nach fünf Tagen benachrichtigten sie die Eltern des Baß auf einer Postkarte davon, daß dieser sich von ihnen getrennt habe
neueste Nachrichten
Der Reichskanzler beim Reichspräfidenken
Berlin, 11. Dez. Reichspräsident von Hindenburg empfing heute den Reichskanzler zum Vortrag.
Severing fährt nochmals nach Düsseldorf
Berlin. 11. Dez. Minister Severing wird nach Prüfung des ihm von den Tarifparteien der nordwestlichen Gruppe vorgelegten Materials am Donnerstag in Düsseldorf nochmals mit den Vertretern der Gewerkschaften und der Arbeitgeber über die endgültige Regelung der Lohnsind Arbeitszeitfrage in der rheinisch-westfälischen Metallindustrie beraten. Für Freitag und Samstag sind weitere Beratungen mit anschließenden Werksbesichtigungen in Aus- sicht genommen. Es besteht somit die Möglichkeit, daß der Schiedsspruch Ende dieser oder Anfang nächster Woche gefällt werden wird.
Der Messerstecher von Karlshorst verhaftet
Berlin, II. Dez. Der 20jährige Tischler Meyer aus dem Berliner Vorort Lichtenberg wurde heute in seiner Wohnung fcstgenommen. a.: I er dringend verdächtig ist, den Referendar Günther Schaffer am Sonntag bei der kommunistischen Kundgebung in Karlshorsi durch einen Messerstich getötet zu haben. Es wurde bei ihm ein b>ut- befleckter Do'ch gefunden, außerdem eine blutbefleckte Windi'cke. Meyer ist Mitglied der kommunistischen Jugend.
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Reparation und Abrüstung
Lngano, 11. Dez. Briand gab gegenüber der französischen Presse der Hoffnung Ausdruck, daß der Sachverständigenausschuß für die Reparationsfrage Mitte Januar und der vorbereitende Abrüstungsausschuß Mitte Februar zusammentreten können. Der Abrüstungsausschuß soll bekanntlich nach einem Beschluß der
letzten Bundesversammlung von seinem Vorsitzenden London (Holländer) spätestens im März nächsten Jahrs einberufen werden, um die seit bald zwei Jahren ins Stocken geratenen Vorarbeiten für die Einberufung einer ersten internationalen Abrüstungskonferenz wieder aufzunehmen, auch wenn bis dahin die Meinungsverschiedenheiten über die Seeabrüstung und die ausgebildeten Reserven der Land- Heere noch nicht beigelegt sind.
Heute nachmittag hatte Dr. Stresemann eine Unterredung mit dem italienischen Unterstaatssekretär G r a n d i.
Der südamerikanische Streitfall vor dem Bölkerbundsrak
Lugano, 11. Dez. Die vertrauliche Sitzung des Völkerbundsrates dauerte 1)4 Stunden. In einer allgemeinen Aussprache befaßte sich der Rat mit den „durch die Presse hierher gelangten Nachrichten" über den Abbruch der Beziehungen zwischen Bolivien und Paraguay. Heute nachmittag fand wieder eine Geheimsitzung des Rats statt, in der beschlossen wurde, bei den beiden südamerikanischen Regierungen vorstellig zu werden.
Irgendwelches Einschreiten des Välkerbundsrats würden die Vereinigten Staaten auf Grund der Monroedoktrin verbieten.
Aufstand im Hedschas
Jerusalem, 10. Dez. Die „United Preß" meldet: Im Hedschas ist ein allgemeiner Aufstand gegendenKönig Jbn Saud ausgebrochen. Der König zieht die ihm treu gebliebenen Stämme in der Nähe von Tals zusammen, um den Aufstand zu unterdrücken, an dem unter anderm auch die zwei mächtigsten Stämme Arabiens beteiligt sind, von denen einer allein mehr als 60 000 Menschen zählt. Der Ausstand verbreitet sich mit großer Schnelligkeit über ganz
Arabien. Anscheinend haben sich bereits fünf Sechstel der gesamten Bevölkerung gegen die wahhabitische Herrschaft erhoben.
Die arabischen Nomaden haben Jbn Sa ud niemals voll anerkannt: jetzt sind sie entschlossen, ihre Unabhängigkeit zu