Seite 2 Nr. 285

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Dienstag, 4. Dezember 1928.

Rottweil, 2 Dez. Po st raub Hungerstreik. Der vielbesprochene Einbruch in das Postgebäude in Aistaig OA. Sulz, der dieses Frühjahr von einer Einbrecherbande ausgeführt wurde, fand am Freitag seine endgültige Er­ledigung vor der Strafkammer hier. Vor etwa 2 Monaten wurden die Täter vom hiesigen Gericht verurteilt. Der Hauptangeklagte Artur Frey aus Cannstatt wurde wegen des Postraubs in Aistaig und noch anderer Straftaten zu einer Zuchthausstrafe von 6 Jahren verurteilt. Gegen dieses Urteil legte er Berufung ein und nun wurde er in der Berufungsinstanz abermals verhandelt und die Zuchthaus­strafe in eine 6jährige Gefängnisstrafe umgewandelt. Frey ist in letzter Zeit in den Hungerstreik getreten.

Neckartenzlingen OA. Nürtingen, 3. Dez. MikMann und Roß und Wagen in den Neckar. Durch ein aus Richtung Neckartailfingen kommendes Lastauto wurde das Pferd eines aus der hiesigen Oelmühle heimkehrenden Sielminger Bauern scheu und raste mit dem Gefährt, auf dem außer dem Bauern noch eine Frau saß, davon. Der Wagen überschlug sich zweimal und fiel in den ziemlich hoch­gehenden Neckar. Das Pferde hatte sich losgerissen. Wie durch ein Wunder trugen die beiden Personen keine ernst­lichen Verletzungen davon. Die Ladung, aus sieben Partien Oel und mehreren Säcken Leinmehl bestehend, fiel in den Neckar.

Reutlingen. 2. Dez. Handelskammer Reut­lingen. Durch Verordnung des Staatsministeriums vom 30. November 1928 ist die Zahl der bei der Handelskammer Reutlingen zu wählenden Kammermitglieder von 16 auf 20 erhöht worden.

Rottweil. 2. Dez. Aus der Schwarzwälder U h r e n i n d u st r i e. Nachdem das Kollektivabkommen in der Schwarzwälder Uhrenindustrie von der Arbeiterorgani­sation auf 1. Oktober gekündigt worden war, fanden dieser Tage in Rottweil zwischen den Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände Verhandlungen statt, in der die Regelung der Arbeits- und Urlaubszeit zur Erörterung stand. Da zwischen den Parteien eine Einigung nicht erzielt werden tonnte, wurde das Schlichtungsverfahren beantragt. Das Lohnabkommen läuft noch bis zum Frühjahr 1929.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 4. Dezember 1928.

Einsamkeit und Geselligkeit bilden erst zusam­men ein Ideal.

Dienftnachrichten.

Landjäger Schwarzkopf verließ gestern nach 9-jäh- rigem Wirken bei dem hiesigen Stationskommando unsere Stadt, um seinen Dienst fernerhin in Vellberg bei Hall zu versehen. Das hiesige Kommando verliert in ihm einen pflichtgetreuen, zuverlässigen und allzeit dienstbereiten Be­amten, der seinen oft schweren und heiklen Dienst stets mit einer möglichsten Zuvorkommenheit und doch mit Kon­sequenz auszuüben verstand. Aus diesen Gründen war er sowohl bei seiner Behörde, seinen, Vorgesetzten und bei sei­nen Kameraden als auch bei der Bevölkerung hoch ge­schätzt und man darf sagen, daß sein Scheiden von hier all­seitig bedauert wird. Wir wünschen ihm und seiner Fami­lie in seinem neuen Wirkungskreis recht viel Glück und die gleichen Sympathien wie hier in unserem heimischen Be­zirk.

Gnadengesuch für den Altensteiger Raubmörder

Im Altensteiger Mordprozetz hat Rechtsanwalt Dr. Ernst zugunsten des zum Tode verurteilten Friedrich Maier ein, Gnadengesuch eingereicht.

Bom Druckfehlerteufel

In dem Bericht über den Körperschaftsbeamtenverein hat dieser bewußte Teufel wieder einmal ein Schnippchen geschlagen. Es muß dort zu Beginn des Referats von Re­gierungsrat Huberich, so wie es sich ja auch aus dem Sinn ergibt, heißen: »Reichsbewertungsgesetz" u. nichtReichs­beamtengesetz".

Landw. Bezirksverein Nagold

Am Freitag, den 30. Noo., nachm, von 1 Uhr ab, fand im Gasthaus z.Krone" in Nagold eine Ausschußsitzung statt. Der Vors. Kleiner, begrüßte die beinahe voll­zählig erschienenen Vorstands- und Ausschußmitglieder und gedachte des verstorbenen Vorstandsmitglieds, des Gutsbe­sitzers Dettling, Obertalheim. Die Versammlung ehrte sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. Herr Dr. Zeltner vom Landw. Hauptverband nahm hierauf das Wort zu der vom Landw. Hauptverband vorgeschlagenen Mustersatzung, welche einstimmig angenommen wurde. Hierauf wurden die fälligen Wahlen vorgenommen. Als Vorsitzender des Vorstands wurde fast einstimmig wiedergewählt Herr Hirschwirt Kleiner in Ebhausen, als dessen Stellvertreter Herr Gemeindepfleger K «lin­kt ach in Egenhausen,. Wiedergewählt wurden sämtliche bisherigen Vorstandsmitglieder. Als Ersatz für die durch Tod und Wegzug ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder wurde gewählt: Schultheiß Stockinger, Schönbronn und David Steimle, Landw. Altnuifra. Neu hrnzuge- wählt wurde Oekonomierat Häcker, Nagold. Entsprechend der genehmigten neuen Satzung wurden als Ausschußmit­glieder sämtliche Obmänner der Ortsvereine gewählt. Außerdem entsenden die Ortsvereine mit über 50 Mitglie­dern einen weiteren stimmberechtigten Vertreter. Hierauf ergriff Herr Dr. Zeltner das Wort zu einem längeren ein­gehenden Vortrag über die heutige Lage der Land­wirtschaft, welcher von den Zuhörern aufmerksam bis zu Ende verfolgt wurde. Besonders berührte er hiebei die ungünstigen Preisverhältnisse in Getreide und Vieh, fer­ner behandelte er die immer schwieriger werdende Lage des Milchmarktes, um dann wertvolle Ratschläge in allen die Wirtschaft des Landwirts berührenden Fragen zu ge­ben. Vor allem muß auf Qualitätsverbesserung und Stan­dardisierung der wichtigsten Erzeugnisse gedrungen wer­den. Eine lebhafte Diskussion folgte dem anregenden Vor­trage, an welcher sich die Vorstands- und Ausschußmitglie­der zahlreich beteiligten. Einer Anregung des Herr Vete- rinärrat Dr. Metzger zufolge wurde einstimmig be­schlossen, in Zukunft die Vorstandssitzungen abwechselnd in den Orten des Oberamtsbezirks unter Einladung der be­nachbarten Ortsvereine öffentlich abzuhalten. Es dürfte hierdurch eine wesentliche Hebung des allgemeinen Inte­resses an den Belangen des Vereins erreicht werden. Ein weiterer wichtiger Antrag des Bereinsvorsitzenden auf Ab­haltung einer Landw. Ausstellung im Herbst 1929 aus An­laß des 90jährigen Bestehens des Vereins wurde begrüßt und zum Beschluß erhoben. Hierauf konnte der Vorsitzende die 5ftündige äußerst anregende Versammlung schließen.

Zur kommenden Gemeinderatswahl

Die Zahl der Wahlberechtigten bei der Gemeinderatswahl beträgt nach der abgeschlossenen Wählerliste 2352, im Jahre 1925 waren es 2232, 1922 2183 und 1919 2090. Die Zahl der Wahlberechtigten ist somit ständig gestiegen.

Herz, was begehrfcht!

Die Schnoga Karle-A.E. imGrenzer" schreibt:

Schau lang Hot mer disamat ond duschlat, dr Jakob hot's am Grischdian ond dr Grischdian am Dävad ond dr Dävad am Schorschle onder am Siegel dr strengste Ver- schwiegaheit verzählt, daß er's ganz genau wiß, nämlich dia Kandidat« vo de Bürgerliche, vo de Sozialkamerade, ond mer däd sogar monkla, daß de Christliche ond de Kom­munist«, also sozusage dr Antichrist (miar lauft a Eashaut da Buckel nuff), dr. Rauch- ond Schnupfklub ond dr Kegel­klub, d'Fuaßbäller ond dr Radsahrerverei a oagene List uffstella wölltat ond daß 's dösmol a Wahlschlacht gäb, wo drgega sämtliche Kreuzzüg, ei'schließlich Christaverfol­geng, a wahres Kenderspiel gwea seiat. I hau desweaga au zo meira Karlen« gsait, wurscht seha, jetzt lebat mer en dr letschda Zeit, wo älles geganander ischt, wo se oan bei lebendicham Leib uffressa ond wo koa Stoa mai uff am andere blqibt. Aber mer sait ällamol, s' wurd net so hoaß g'gessa, wia's kocht wurd ond so ischt es jetzt au bei dr Enthüllung vo deane verschiedene Wahlvoarschläg gsei. Aber nex destotrotz, i muaß saga, dös ischt a reichhaltige Auswahl, daß oam tatsächlich d'Wahl wai tuat. Wenn se no erscht amolHerr Eemeinderot" send ond em Rothaus­saal a deam grauße Tisch sitzat ond dr Schuldis a bißle uffs uffbaßt, no send se meischdens ganz dugedsanz ond dia- jeniche, dia voarhear bald aus dr Haut gfahra send, dia nickat no nau no mit am Kopf ond manche sollst so so­wieso nau nick« oder a Nickerla mach«, wia mer so sait. Aber soweit sem der jetzt no net. Jetzt müaßa mer erscht dia Kandidada amol no acht Tag lang durananderhechla, ihre guade ond nadierlich au ihre schleachte Seite gega­nander abwäaga, denn au Gemeinderötskandidada sollst mitonder schleachte Seite hau ond mer miiaßet also schau uffbassa, net daß mer aus Verseah da Bock zom Gärtner machat. Mer hent jetzt also reichliche ond begründete Ee- legaheit zom Schelta önd zom Räsonier« ond dös ischt viel­leicht ganz gut so, no weand hoffentlich auch deReachde" aus dem Fegfeuer, geläutert a Leib ond Seel ond am Geldbeutel, en onserem Emeinderat Ei'zug halta. Nau müaßa mer uffbassa, daß koaner mit am andere verwandt ischt, sonst ischt d' Wahl o'gültich, hent mer jo neulich glesa. Allerdings Hot dös nex mit drVetterleswirtschaft" z' tont, weil dia Verwandtschaft net anders Gesetz fällt, die ischt also nooch wia voar erlaubt ond verstaußt net gega da Artikel 26, ganz abgseha do drvo, daß zom Beischbiel noch am gleich« Gsetz a o'eheliches Kend mit seim Votier jo iberhaubt net verwandt oder verschwägert ischt, weil dia jo anander sowieso n,et leida könnat, dia beide gehand anander also nex a, die Sach ischt verjährt, beglich« ond quittiert.

Aus dem Schwarzwald"

Das Inhaltsverzeichnis ist diesmal in den Blättern des Württ. Schwarzwaldvereins ziemlich ausgedehnt: Allerlei aus dem Kniebisgebiet, Burg Hohenhewen, Schwäbisch pfälzischer Mundartbummel von Stuttgart bis Pforzheim, vom Platten- brünnele und Setzebrünnele, vom neurenovierten Horber Rat­haus, Wanderabzeichen, aus der Jugendarbeit und schließlich »Ortsgruppenberichte". Unter dieser Rubrik finden wir auch unseren Nagolder Verein mit einem Bericht über das ... . Waldpicknick!

Vom Neckar-Schwarzwald-Musikgau.

Am Sonntag hielt der Neckar-Schwarzwald-Musikgau eine außerordentliche Versammlung im Gasthof zurBier­halle" in Horb ab. Die Beteiligung der vollzählig anwe­senden Kapellen war erfreulich. Veranlaßt war die Zu­sammenkunft, wie Herr Schneidern:. Gfrörer-Wettingen als 2. Vorstand bei der Begrüßung betonte, durch denRiick- tritt des ersten Vorstands, Herrn Frey-Nagold und andere interne Punkte. Nach eingehender ersprießlicher Aussprache wurde die Wahl auf die ordentliche Versammlung, die spä­ter in Haiterbach stattfinden soll, vertagt. Herr Gfrö- rer versieht bis dahin die Vorstandsgeschäfte und wird in der Person des Herrn Dentist Hairer-Freudenstadt als Schriftführer für die so mannigfaltigen Geschäfte einen tüchtigen Berater haben. Besonders erwähnenswert ist die Anwesenheit vom Herrn Musikdir. F i s ch e r-Rottweil (derzeitiger Kapellmeister der NagolderConcordia") und Herrn Appenzeller-Emiind vom Südd. Musikverband. Sie gaben Aufschluß über die wirklich ideellen Zielee und Bestrebungen des Südd. Musikverbandes und das aner­kannte Eintreten für seine Mitglieder.

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Um die Anwartschaft in der Angestelltenversicherunq nicht verfallen zu lassen, müssen die Nachzahlungen für frei­willige Beiträge für das Jahr 1926 bis zum 31. Dezember d. I. erfolgen, woraus wiederholt aufmerksam gemacht sei.

Die Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten zu Weihnachten beginnt am Samstag, 22. Dezember, mittags 12 Uhr, und endet am Donnerstag, 27. Dezember, um 9 Uhr vormittags.

Die neuen Wagen 2. Klasse der Reichsbahn, von denen zurzeit 737 Wagen im Bau sind, werden nach einem Ein­heitstyp mit vier Achsen mit Drehgestellen und einer Länge von über 20 Metern hergestellt. Die Wagen haben nach früherem württembergischem Muster einen durchgehenden Mittelgang, zu dessen beiden Seiten die gut ausgestatteten Sitzplätze abteilungsmäßig angeordnet sind. Sie haben an beiden Enden Türen und geschlossene Vorbauten. Um das Ein- und Aussteigen zu erleichtern, sind an jedem Wagen­ende auf jeder Seite zwei Türen vorgesehen.

Ebhausen, 2. Dezember. Vom Turnverein. Am 1. Dez. ist der Turnverein Ebhausen in einer gut besuch­ten außerordentlichen, Generalversammlung der Gewin­nung eines idealen Sport- und Vadeplatzes einen bedeu­tenden Schritt näher gekommen. Im Verlauf der Ver­sammlung trug der Vorstand, Herr Eberhard Schüttle, in wohldurchdachter Rede zunächst die allgemeinen Pläne und Ziels hinsichtlich des Sportplatzes vor, wobei er beson­ders die glückliche Vereinigung von, Sport- und Badeplatz ins rechte Licht setzte. Mit der Größe von fast drei Morgen genügt der Platz den Forderungen eines neuzeitlichen Spiel- und Sportbetriebes. Auch soll eine Belästigung der Anlieger dadurch vermieden werden. Nachdem dann Herr Dr. med. Sigel sowohl als Arzt wie auch als Sport­freund das Unternehmen freundlichst begrüßt und kräftig unterstützt hatte, ergriff der Ehrenvorstand, Herr Sattler- meister Pfeifle das Wort, um die finanztechnische Maß-

hinter der Mühle" gelegenen Grundstücks beträgt 2900 Mark. H. Pfeifle schlug vor, nach allbewährter Weise unverzinsliche Anteilscheine auszugeben und zwar auf breitester Grundlage, so daß bald jedem Gelegenheit gebo­ten wäre, sich am guten Werk zu beteiligen. So war e« denn auch ein recht erfreuliches Ergebnis, daß die Ver­sammlung in, großer Mehrheit dem Plan zustimmte bezw. den Kauf genehmigte. Auch die sofort begonnene Zeich­nung von Anteilscheinen ergab noch eine schöne Summe Man darf den Turnverein und damit auch die ganze Ge­meinde Ebhausen beglückwünschen, daß sie auf dem Weqe sind, vor allem der Jugend dieses wertvolle Geschenk zu schaffen, -nämlich die Gelegenheit, sich in Licht, Luft und Wasser zu tummeln. Herzlicher Dank sei hier den Männern gesagt, die den Weitblick und die llneigennützigkeit besitzen sich für eine Sache einzusetzen, von der sie, äußerlich be' trachtet, nur Arbeit und gewiß auch mancherlei Widerwär­tigkeiten haben. Aber es gibt zum Glück noch Leute die auch da säen können, wo sie selber nicht mehr ernten wer den. Viel Arbeit ist noch nötig, um aus dem Grundstück den schonen Sportplatz zu schaffen, der später ein Schmuck der Gemeinde Ebhausen sein wird. Die Versaminlunq schloß mit einigen strammen Turnerliedern. Auch sei noch berichtet, daß die guten Einleitungsreden da und dort noch verschiedene Junge bekamen, die teils humoristisch teils grotesk gerate» waren. Gut Heil!

^ Wildberg, 3. Dez. Gemeinderatswahl. Gestern fand hier die Gememderatswahl statt. Es lagen 2 Wahlvorsckläge vor Der Wahloorschlag l enthielt die Namen der ausschei­denden Gememderatsmitglieder, die sich aber sämtlich wieder zur Wahl stellten. Im Wahlvorschlag n waren von L Burgerversammlung neue Männer ausgestellt. Die Wahl ver­lief im allgemeinen ruhig, trotzdem noch ein Flugblatt gegen die alten Gemeinderäte in Umlauf gesetzt wurde Gewählt wurden vom Wahlvorschlag I die seitherigen Gemeinderäte Ludwig Gärtner mit 346 Stimmen, August Dürr mit 332 Stimmen und Kaufmann Eber Hardt mit 227 Stimmen Als neue Männer ziehen in den Gemeinderat ein (vom Wahl­vorschlag II): Georg Hörrmann mit 472 Stimmen, Seiler Brey mai er mit 254 Stimmen, und Mechaniker Christian Böhler mit 215 Stimmen. Möge das Raten und Taten der Gewählten immer zum Wähle unserer Stadtgemeinde geschehen!

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- Freudenstadk. 2. Dez. Tödlicher Anfall. Freitag vormittag verunglückte der 61jährige Gemei rat Bertram Vetter von Rippvldsau beim Holzmachen im Bälde in der Nähe des Zwieselbergs dadurch, daß ihm ein Holzfiück die Hirnschale verletzte. Der Verunglückte starb n Kranken­haus in Nippoldsau.

Herrenberg, 2. Dezember. Die Amtsversammlung nahm in ihrer Sitzung vom Donnerstag drei Entschließungen über wichtige Bezirksfragen an. Die erste wünscht höhere S t a a t s b e i t r ä g e für die vom Durchgangsverkehr be­rührten Körperschaftsstraßen u. für die Unter­haltung von Etterstrecken im Zuge von Staats­straßen, ferner die baldige Aenderung des Wegge­setzes- Die zweite Entschließung weist auf die stark er­höhten Fürsorgelasten hin, und die dritte übt Kritik an der erfolgten Aufteilung der Arbeitsäm­ter. Sie protestiert gegen die Zusammenlegung der Be­zirke Herrenberg und Nagold und wünscht Lostrennung von Nagold und Zuteilung nach Stuttgart.

Ecchingen, 3. Dezember. Schultheißenwahl. Bei der letzten Samstag stattgehabten Ortsvorsteherwahl wurde der seith. Inhaber des Amts, Herr Schulth. Schmidt, mit großer Stimmenmehrheit wiedergewählt. Von 661 Wahlberechtigten stimmten 549 bei der Wahl ab. Von die­sen Stimmen entfielen 377 auf Schultheiß Schmidt. Der Gegenkandidat Amtsverweser Stoll in Westerhausen er­hielt 168 Stimmen, 4 Stimmen waren ungültig.

Kleine Nachrichten ans aller Welt

Hochwasser im Schwaizwwt. In den niederen Lagen des südlichen Schwarzwalds war am Sonntag Tauwelker eingetreten, so daß riesige Mengen Neuschnee den Schwarz- waldflüssen zufließen. Insbesondere schwoll die Kinzig in kurzer Zeit stark an. Das untere Kinzigtal wurde teilweise überschwemmt.

Das Sturmwekter der letzten Wochen hat in den Wal­dungen des Schwarzwalds verheerend gehaust. In einzel­nen Gemeindewaldungen sind bis zu 2000 Festmeker Holz umgeschlagen worden. So haben die Gemeinden Donaueschingen, Hüfingen und Wolfach einen Schaden von weic über 100 000 -it erlitten.

Die Ruhr in einer Irrenanstalt. In der Irrenanstalt Herzberge bei Berlin sind von 1600 Insassen 110 an Ruhr erkrankt.

Der Typhus in Lyon.., In Lyon und Umgebung sind bis Samstag 1757 Erkrastkungsfälle gemeldet worden. 147, Aerzte und Pflegerinnen wurden vom Typhus ergriffen.

Raubüberjäll auf eine Skationskasse. In der Nacht zum Sonntag -rangen drei Räuber in den Dienstraum der Bahn­station Oberhaid (Oberfranken), hielten den diensthabenden Beamten mit Revolvern in Schach und versuchten, den schweren Geldschrank auszurcmben. Da dies nicht gelang, weil der Beamte den Schlüssel zum Geldschrank nicht be­saß, mußten die Räuber mit einer Beute von 30 Mark abziehen.

Messerstecherei beim Leichentrunk. In Lohberg bei Furth im bayerischen Wald saßen vier Brieder, sämtlich Holz- Hauer, beim Leichentrunk, der in eine wüste Schlägerei aus­klang. Der Wirt und anwesende Gäste wollten den Streit schlichten, wurden aber selbst von den Holzhauern mit Mes­sern schwer bearbeitet. Der Wirk und vier am Raufhandel unbeteiligte Gäste trugen erhebliche Verletzungen durch Messerstiche im Gesicht und am Oberkörper davon. Ein Holzhauer erhielt u. a. einen Stich in die Herzgegend.

Sechs Opfer eines Rkagnetophaten-Pulvers. Wie die B.Z." berichtet, sind in Berka sechs Personen durch das Pulver eines Magnetophaten unter schweren Vergiftungs­und Verbrennungserscheinungen erkrankt^ und ins Kranken­

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