Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter-
Dienstag, 20. November 1928
Dienstag, 20. November 1928
Leite 3 — Nr. 273
K'-dienst zu schaffen. Geplant ist Ml von 74 auf 169 zu erhöhen, so viel Erwerbsbeschrönkre hat, ähige eingestellt werden. Da- tändige Handwerk, da die Be- bsfähigen Personen mit dem derspruch steht. Der Redner be- Vohlfahrtsamt den Antrag beim nd die soziale Abteilung ihm d gab der Hoffnung Ausdruck, Karteien diesen Antrag a b- Abstimmung werde man dann Herz für das Handwerk haben, erat Schwarz wandte sich olche Neuanschaffung städtischer n, daß ausgerechnet das städti- srlich 10 Millionen Mark ver- eb, der alle Gewerbetreibenden m der Aussprache stimmten die » Krämer (DVP.), Kau- edene andere Redner den Aus- u, wobei sie auch übeceinstim- gaben. daß für die kommenden istenverbindung sämt- starteten zustande kommen
immig eine Entschließung >n Einspruch gegen das gemein- fentliche Kosten erhebt und die dert, gegen übertriebene soziale Förderung jeglicher, auch ver- he eine geschlossene Einhnts-
iministerium bat den Ministerium, Dr, Meydin g. zum ies Disziplinarhofs für Staats- - Hauptamts ernannt, die Stelle des Direktors der rt dem Oberbibliothekar Prof, ragen.
rversorgung Stuttgarts. Das
beim Gemeinderat beantragt, der Wasserversorgung zur Zu- msser aus dem Eyachtal ir a) bei einer Versorgung von . cbm. mittlerer Jahresleistung, nstung und 19,1 Millionen Mversorgung der übrigen Ab- sorgung mit 20 Millionen cbm
> höchster Tagesleistung und m. Weiter wird beantragt der ; in der Nähe Stuttgarts als ostenaufwand von 3,2 Mill. ,1t. Kader Warmwasserguellen soll Gutachten ausgeschlossen sein.
werden für den Wasserentzug es große Neubauprojekt erfor- mzeit. Als eins Zwischen- mg des großen Neubaues bs- art, ihre Wasserversorgungs- itzenleistung durch Ausbau des ! Stuttgarts zu erweitern. Da- Bedarf bis zum Jahre 1935
Armierer. Die württ. Armie-
> 144 und 192 haben ihren im imeraden bei den Gedenkzeichen eile im Ehrenhain des Wald- rentafel mit Stahlhelmsymbol , die am Sonntag, den 16. De-
geweiht werden soll. Nach- Armierertag mit Familien im mschließen. Armierer und An- np. 71, insbesondere aber die nd zur Teilnahme herzlich ein-
isirieller hält am 28. November lerversammlung ab. Vorträge tor Dr. Heilner über die europäischen Zusammenschluß, Schall über Auslandskredite
heologiestudentinn e n. m 140 Frauen in Deutschland en 34, in Berlin 18. in Mar- -eifswald 9, Heidelberg und d Rostock je 5, Göttingen, Halle g 3, Bonn und Breslau je 2. rahme begriffen. Im Sommer- t 95 weibliche Studierende der
n Schwaigern
acht Scheuern abgebrannt OA. Brackenheim, 19. Nov-
m brannten in vergangener acht Scheuern nieder, darum Zum Ochsen". Eine dort unter- me des Kriegervereins konnte a. Der Orksfeuerwehr gelang lerwehren von Heilbronn und Morgenstunde dem Flammen' as stark bedrohte Wohn-^ und ung Haege, sowie das frühere iederbrennen zu schützen. 3m obdachlos geworden. Der Ge- > als 100 000 Mark geschätzt, gerettet werden. Die Brano- Gegend, in der kürzlich das s sich um den vierten Arand- idelk, vermutet man Brano-
nschaden, furchtbar itagnacht auf dAN Postwurden wie ein Spiel- ngestülpt. Die Planen eweht. Nur mit vieler lern, ihre Buden wieder
lovember. Schnee fall >m iauf des Samstagabends, der is bat es in den höheren Lagen 1000 Meter hinab geschneit.
Ochsenhausen OA. Biberach, 19. Okt. Erstickt. Der in der hiesigen Nudelsabrik mit Reinigung eines Oeltanks beauftragte 18jährige Jos. Ant. Härle aus Ulm, der als Pollwaise bei seinen Großeltern hier war, begab sich mit einer brennenden Kerze in den Tank, um besser zu seiner Arbeit sehen zu können. Auf einmal explodierte eine neben ihm stehende Benzinkanne, wodurch seine Kleider Feuer singen. Auf Hilferufe herbeigeeilte Mitarbeiter fanden Härle erstickt im Tank vor.
Aus Stadt uud Land
Nagold, 20. November 1928.
Niemand ist sein eigener Herr, und sei er nur der Sklave der eigenen Launen.
*
Werbe-Abend des C. B. 3. M. Nagold
am Sonntag Abend
Diese Veranstaltung der bewußt evangelischen Jugend unserer Stadt übt immer eine große Anziehungskraft aus. Zwar ließ der Besuch seitens der Männer zu wünschen übrig. Daran mag einerseiis eine zur selben Zeit stattgefundene u»c> alljährlich gut besuchte andere Veranstaltung schuld gewesen sein (das Zusammentreffen war natürlich beiderseits nicht beabsichtigt!-, andererseits aber sind offenbar für viele Männer die gegen das Vereinshaus bestehenden Vorurteile immer noch unüberwindlich — sogar, wenn ein General spricht! — Immerhin, der Saal war übervoll, bis auf den letzten Platz besetzt, auch sah man viel hoffnungsvolle Jugend! Das Programm war gut und bot viel Wertvolles. Der Männerchor und ein flotter Streich-Chor boten unter der bewährten Leitung von Rektor Kiefner ihr Bestes; von Mitgliedern vorgetragene eindrucksvolle Gedichte stimmten die Herzen der Zuhörer auf den rechten Ton. Im Mittelpunkt des Abends stand ein packender Vortrag von Generalleutnant a. D. Niethammer über das (ihm gestellte) Thema: »Auf der Seite des Siegers".— Vor wenigen Monaten wegen Erreichung der Altersgrenze als Jnfanterieführer (Brigade-Kommandeur) in Allenstein in Ostpreußen aus dem aktiven Dienst entlassen, lebt dieser (im Frieden, im Krieg und in der Nachkriegszeit gleich bewährte und beliebte) hohe Offizier nun in Calw im Ruhestand. . Eine sehr sympathische Erscheinung, eine energische, straffe, geschloffene soldatische Persönlichkeit, in Gedanken, Führung und Art zu sprechen durchaus Soldat und zugleich ein warmherziger, entschieden religiöser Mensch — so stand er während seiner etwa ^ständigen Ansprache vor seinen zahlreichen älteren und jüngeren Zuhörern, die ganz unter dem Eindruck seiner überlegenen, zwingenden Art stehend, ihm angespannt und aufmerksam lauschten. Er betonte einleitend, daß e>, der während seiner 40jähr. Dienstzeit so oft zu jungen Menschen gesprochen habe, heute zum ersten Mal zu Nicht-Soldaten spreche. Es sei von unsrer Seite und für ihn ein Wagnis, aber er sei doch der Aufforderung gerne gefolgt, weil er ja spreche zu Kämpfern im Lebenskampf, die auf der Seite des größten Siegers stehen wollen. Gewürzt mit vielen anschaulichen Beispielen aus seinerreichen Kriegserfahrung, die übrigens in ihrer schlichten Darbietung von der warmherzig und teilnehmend mittragenden Art des Redners, um nicht zu sagen von seiner seelsorgerlichen Art, zeugten, führte er nun in eindringlicher Weise aus: »Christ sein heißt: Kämpfer sein. Den großen Widerständen im Lebenskampf, die von den natürlichen Lebenshemmungen, von den Menschen, von Welt und Sünde'kommen, sind wir aber als ei» zelne nicht gewachsen. Wir brauchen dazu Kameradschaft, die einen hebt und trägt, da man für einander ein steht, einander nicht im Stiche läßt, da man fest auf einander bauen und trauen darf. Die höchste, wertvollste und festeste Form der Kameradschaft ist aber die Gemeinschaft, die unter dem einen großen Führer steht, ein ganz bestimmtes Ziel hat und — im Vertrauen auf den Führer — durchpulst ist von Siegeszuversicht. Um solche Gemeinschaft gilt es zu ringen mit dem Einsatz der ganzen Person; es gilt mitzubringen den Willen zum Kampf und zum Sieg". Er schloß mit den packenden Worten: „Kämpfet bewußt, kämpfet tapfer, gestützt durch treue Kameradschaft, getragen von einer glaubenden Gemeinschaft mit dem Blick auf den Sieger Jesus Christus! — Gott hat uns in den Kampf gestellt; Er will, daß wir kämpfen; Christus will, daß wir siegen mit Ihm". —
Nach ihm sprach später noch Stadtpf. Presse! (ausgehend von der Schilderung eines Gemäldes mit der Unterschrift Okrwtlm Victor (Christus ist Siegers) über die beiden Grund- Elemente.des Christwerdens und Chrrstseins „Kommen" (Matth. 1t,28) und „Bleiben" (Joh. 15,4).— Inspektor Bauer schloß den wertvollen, reiche Eindrücke vermittelnden Abend mit herzlichen Worten des Dankes, mit einem kräftigen Appell an die anwesende Jugend und die Eltern und mit Gebet. Möge der Abend viele nachdenklich gemacht haben und seine Früchte tragen!
Mufikvereiu Nagold
Gestern abend veranstaltete der Musikverein im Seminarsaal eine äußerst gut besuchte Schubertfeier, auf die wir noch zurückkommen werden.
Zu« Vortrag des Landessürsorgers:
Oberrechnungsrat Stettner.
Wenige wissen, wie es in einer Strafanstalt aussieht und zugeht. Mancher hätte schon gern^ einen Blick in das Leben hinter die hohen Eefängnismauern getan! Der Vortrag von Oberrechnungsrat Stettner will Männern und Frauen in Wort und Bild interessante Hinblicke gewähren in das Gefängnisleben und den Strafvollzug alter und neuer Zeit. Der Vortragende, der jedes Jahr mit Tausenden von entlassenen Strafgefangenen in, Berührung kommt, wird also auch deren Leben und ihre eigenartige Verhältnisse darstellen und damit ein dunkles, aber sehr wichtiges Stück unseres Volkslebens zeigen, jedermann wird eingeladen! Der Eintritt ist frei! (Siehe Anzeige.)
Rohrdorf, 19. Nov. Beerdigung. Das gestrige Leichenbegängnis des verstorbenen Herrn Fabrikanten Eugen Koch vereinte eine übergroße Trauergemeinde aus nah und fern, die ihm die letzte Ehre erweisen wollte und sprechend Zeugnis ablegte, wie groß seine Wertschätzung und Allbeliebtheit gewesen sei. Dem Leichenkondukt schritt die ganze Arbeiterschaft wohlgeordnet voraus. Ihr folgten die Angestellten der Firma, Kirchenchor und Liederkranz. Hinter der Bahre hatte sich an die Angehörigen, der ganze Gemeinderat und Kirchengemeinderat und der Aufsichtsrat eingereiht, denen sich ein fast unübersehbares Trauer- geleite anschloß. Herr Pfarrer Eötz, Ebhausen, hatte die rirchl. Funktionen übernommen, u. sprach am Grabe, nach kurzem Lebensbild über I. Korinther 13, 13, herzliche Trostesworte. Kränze wurden gewidmet vom Eemeinderat, vom Auffichtsrat, von den Angestellten und der Arbeiter
schaft. Aus all den Nachrufen sprach heraus, daß das Andenken des Verstorbenen fortleben und im Segen bleiben werde. — Nicht unangesügt darf der Empfang bleiben, den das ganze Personal am Samstag früh dem tot heimkehrenden Chef bereitete. Die Ankunft war erst für den Nachmittag vorgesehen gewesen. Man durfte es fast als Fügung betrachten, daß sie früher erfolgte. Dieses Erwarten, dieses Empfangen, dieses sich so familiär um die Bahre Drängen, diese Augenblickstotenfeier, hätte selbst das Innerste eines Unbeteiligten tief ergreifen müssen. Da kam offen das herzliche Verhältnis zwischen Firma und Personal zum Ausdruck.
Pfrondorf, 20. Nov. Gemeinderatswahl. Die Gemeinderatswahl findet hier am 8. Dezember statt. Die auszuscheidenden, aber wieder wählbaren Eemeinderäte sind: Bihlcr Fr., Bauer, Brenner Jak., Gipser, Dingler Joh. Eg. z. „Hirsch", Hartmann Joh., Fischzüchter.
Kriegerdenkmal. Zehn Jahre nach Kriegsende ist man auch hier daran gegangen, den im Weltkrieg Gefallenen ein ehrendes Denkmal zu erstellen. Eine schlichte Sandsteintafel, an der Außenseite der ftaatseigenen Kirche angebracht, enthält die Namen von 15 Gefallenen. Die Gedenktafel wird am kommenden Sonntag, am Totensonntag, im Anschluß an den Vormittagsgottesdienst eingeweiht.
Brötzingen, 19. Nov. Die Gemeinderatswahl in hiesiger Gemeinde findet am Sonntag, den 9. Dezember ds. Is., von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 3 Uhr statt. Die Wahlperiode ist für folgende Eemeinderatsmitglieder ab- ! gelaufen, die aber wieder wählbar sind: Gottllieb Harr, ! Molkereirechner, Christian Kußmaul, Bauer, Wilhelm ! Luginsland, Sägewerkbesitzer, Karl Morlock, Bauer im Steig, Christian Hiller, Gastwirt z. „Löwen", Johan- j nes Wagner, Schneidermeister, Wilhelm Lug ins- j land, Zimmermann, Eottliebs Sohn. Wahlvorschläge i sind bis spätestens Montag, den 26. November, abends ! 7 Uhr einzureichen. j
Nexingen, 19. Növ. Schultheißenwahl. Bei der am! Samstag vorgenommenen Neuwahl des Ortsvorstehers > wurde der seitherige Ortsvorsteher Schultheiß Kinkels wiedergewählt. :
Freudenstadt, 19. Nov. Dienstliches. Mit Ablauf des ! 31. Januar k. Is. tritt Amtsgerichtsrat mit der Amts- , bezeichnung Amtsgerichtsdirektor Rentschler in den > Ruhestand.
M« MchMken ms Äer Vell
Professor Friedrich Lienhard ist in Anerkennung feiner ^ Verdienste um die Deutsche Schillerstiftung zum Ehrenmit- l glied der Stiftung ernannt worden. ^
Wieder eingefangen. Der Einbrecher Dernotat, der dieser Tage aus dem Zuchthaus Gallnaw in Pommern ausgebrochen war — als fünfter in weniaen Monaten — konnte in Dresden wieder festasnommen werden.
Thealernot in Dessau. Das Friedrichskheater, das vormalige Herzogliche Hoftheater, in Dessau hat in den letzten-, Jahren eine Schuldenlast von 1,5 Millionen angesammelr. Das anbaltiicke Skaatsministerium bat nun dem Landtag
Im einzigen internationalen Kampf des Sonntags, der in Berlin stättfand, siegte der Meister der Reichshauptstadt, Hertha-B. S. L., über den Deutschen Fußballklub Prag mit 5:2 Toren. Seit die Prager wieder zum Amateurismus zurückgekehrt sind, ist ihre Spielstärke nicht mehr die alte, das mußten sie nun hintereinander in bitteren Niederlagen in Deutschland erfahren.
Ergebnisse der Bezirksligaspiele Gruppe Württemberg:
Sportklub Stuttgart — Kickers Stuttgart 0:2 Germania Brötzingen — F. L. Birkenfeld 4:2 Union Bückingen — V. f. R. Heilbronn 2:0
Gruppe Baden:
F. L. Freiburg.— Phönix Karlsruhe 4:4 F. L. Villingen — F. V. Rastatt 7:2 Beim Stuttgarter Lokalkamps ist der Sieg der Kickers letzten Endes verdient, nachdem Sportklub eine ganz unmögliche Mannschaftsaufstellung herausbrachte und sich nie so recht zusammenfand. Allerdings waren die Tore, die das Schicksal des alten Stuttgarter Vereins wohl besiegelten, vermeidbar. Die -Kickers gefielen auch nicht sonderlich; ihre Leistung reichte an die gegen Brötzingen nicht ganz heran.
Brötzingen läßt sich die Führung kaum mehr nehmen. Am Sonntag schlugen sie Virkenfeld mit klarer Differenz, was allerdings erwartet wurde. Dagegen wurde nicht erwartet, daß Vöcki n g e n gegen Heilbronn sich so gut zur Geltung bringen würde. Der Sieg ist verdient, und bringt nun die Böckinger nach wie vor in ernste Konkurrenz mit V. f. B. und Sportfreunde Stuttgart um den dritten Platz.
Die Tabelle von Württemberg:
Sp. gew.
une.
verl.
Tore
P.
Germania Brötzingen
11
7
4
0-
24:12
18
Stuttgarter Kickers
10
7
1
2
21:9
15
Union Bückingen
11
5
2
4
18:15
12
V. f. B. Stuttgart
10
4
3
3
18:12
11
Stuttgarter Sportfreunde
10
4
2
4
16:18
10
B. f. R. Heilbronn
10
3
2
5
20:21
8
F. C. Birkenfeld
11
3
1
7
15:30
7
Stuttgarter Sportklub
11
1
1
9
11:26
3
Die Spiele der Kruppe Württemberg.
Sportklub Stuttgart Kickers Stuttgart 0:2 (0:1j.
Das Spiel war nicht schön, zeitweise langweilig und pomadig. Wohl waren die Platzverhältnisse nicht gut, besonders in der Mitte des Spielfeldes sah man viele Wassertümpel. Da die Mannschaften richtigerweise auf Flügelspiel hinzielten, alle vier Flügelstllrmer die schwächsten Punkte der Stürmerreihen waren, so kam nicht viel Erfolgbringendes heraus. Man sah überhaupt viel Einzelleistungen und wenig Zusammenhang in der Spielweise der Mannschaften. Bei den Kickers ging es noch an, aber der Sportklub hatte schon eine ganz unglückliche Aufstellung gewählt. Mit dem Schiedsrichter waren die Sportklubleute nicht einverstanden; sie glaubten sich durch seine Entscheidungen benachteiligt. Dem war aber nicht so; die Ueber- empfindlichkeit rührte eben daher, daß das drohende Gespenst des Abstiegs über diesem Spiele lag. Der Regenbogen, der sich w der ersten Spielhälfte über das Himmelsgewölbe spannte, vermochte dem Sportklub keine goldenen Brücken zu bauen. Schließlich setzten sich die Kickers auch besser durch und ihr Sieg ist an und für sich verdient. Nur fielen beide Tore auf recht unglückliche Art, beide waren glatt vermeidbar. Der Besuch des war verhältnismäßig schwach, um so lauter der Lärm, der sich gegen den Spielleiter richtete, weil er dem Sportklub einen Elf
ten Vorschlag unterbreitet, die Schuld auf Staat und Stadk zu übernehmen und dem Theater einen jährlich festzus.'henken, von Staat und Stadt aufzubringenden Zuschuß von etwa 860 000 Mark zu bewilligen.
Neueste Rachrlchteu
Die Berliner Presse zur außenpolitischen Debatte.
Berlin, 20. Nov. Die Erklärung Dr. Stresemanns über den Stand der deutschen Außenpolitik und der Beginn der außenpolitischen Debatte wird von den Berliner Blättern ausführlich besprochen.
Die „Germania" sagt, was Stresemann gesagt habe, sei, obwohl man nichts Neues gehört habe, in der Formulierung klar und in der Sache mitunter sogar scharf gewesen. Es sei eine außenpolitische und doch wieder innenpolitische Rede gewesen, da man ihr anmerkte, daß sie darauf angelegt gewesen sei, der Opposition Wind aus dem Segel zu nehmen. Weiter stellt das Blatt fest, daß die Opposition des Grafen Westarp maßvoll in der Form gewesen sei, bemängelt aber, daß die Rede im Verhältnis zur Kritik zu wenig positive Vorschläge enthalten habe.
Nach der „Börsenzeitung" haben die Reden Stresemanns, Westarps und des Zentrumsabgeordneten Dr. Kaas zusammengenommen trotz aller unterscheidenden Schattierungen einen Eindruck von dem deutschen Lebenswillen gegeben, der hoffentlich auch in London, Paris und Washington nicht unbemerkt bleibe.
Die „. A. Z." ist der Auffassung, daß die Ausführungen Dr. Stresemanns auf jenen Pessimismus gestimmt gewesen seien, der unserer heutigen Lage entspreche. Er habe sich darin mit allen anderen Rednern begegnet. Lediglich die Dosierung sei verschieden gewesen.
Der„Börscnkurier" stellt fest, die außenpolitische Auseinandersetzung sei dem Ernst und der Bedeutung der Aufgabe angemessen geblieben.
Das „Berliner Tageblatt" schreibt, der Außenminister habe sehr scharf und sehr bestimmt gesprochen, ohne aber inhaltlich etwas Neues zu dem bekannten Standpunkt der Reichsregierung hinzuzufügen. Weiter stellt das Blatt fest, daß die Rede Westarps als überaus maßvoll angesehen werde könne.
Die „Vossische Zeitung" hebt aus der Erklärung den Hinweis daraus hervor, daß alles, was heute an Forderungen vertreten werden könne, auf der Grundlage der bisherigen Außenpolitik beruhe.
Der „Vorwärts" schreibt, die Rede Stresemanns habe schon deshalb kaum Widerspruch Hervorrufen können, weil das, was er gesagt habe, in Deutschland längst anerkanntes Gemeingut sei.
Der „Lokalanzeiger" sagt, die Rede Stresemanns sei am Ende matte Resignation gewesen. Es gebe eine Unbeweglichkeit der politischen Ideen, die unserem Volke gerade jetzt sehr gefährlich sein könne.
Der „Tag" stellt fest, daß Dr. Stresemann ganz der Alte geblieben sei. Aus seinen Feststellungen zu den drei Themen,, Räumung, Abrüstung, Reparation, habe er eigentlich nur ausgeführt, daß wir nichts erreicht hätten, ohne aber die Schlußfolgerungen daraus zu ziehen.
meter angeblich vorenthielt. Das aber noch mehr besprochene Abseitstor der Roten war ein wirkliches Abseits und wurde zu Recht nicht gegeben.
Union Bückingen — B. f. R. Heilbronn 2:0 (1:0).
Der Heilbronner Rivalenkampf verlief verhältnismäßig fair und ließ die Böckinger einen großen Triumpf feiern. Allerdings war die Böckinger Mannschaft sehr beieinander, besonders der Sturm überragte den von Heilbronn trotz Wunderlich erheblich. Der gefährliche Mittelstürmer v. Bückingen, Sammet ll, schoß beide Tore.
Germania Brötzingen — F. C. Birkenfeld 4:2 (3:1j.
Den Germanen ist es ernst um ihre Meisterschaft, sie ließen deshalb auch Virkenfeld nicht zu nahe an sich herankommen. Zwar konnte Birkenfeld durch Eigentor des Verteidigers Burkhardt den von Brötzingen oorgelegten Führungstreffer wieder aufholen. Brötzingen reihte aber noch bis zur Pause zwei weitere Erfolge an und erhöhte den Stand nach dem Wechsel sogar auf 4:1. Birkenfeld korrigierte das Resultat allerdnkgs noch um ein Tor, aber dabei verblieb es verdientermaßen für die Brötzinger.
Sonstige süddeutsche Ergebnisse:
A. S V. Nürnberg — V. f. R. Fürth 6:1 Sp. Vgg. Fürth — F. V. Würzburg 6:1 1860 München - Wacker München 4:1 Schwaben Ulm — Jahn Regenburg 0:4 F. C. Pirmasens V. f. R. Pirmasens 3:2 Borussia Neunkirchen — Sportfreunde Saarbrücken 3:0 . C. Hanau 1893 - F. Sp. V. Frankfurt 1:4 intracht Frankfurt — Germania Bieber 3:1 Rotweitz Frankfurt Union Niederrad 0:2 Kreis Enz - Neckar:
. C. Pforzheim — Ersingen 5:0 ermania Union Pforzheim — B- f- R. Pforzheim 3:0 Eutingen — Dill-Weißenstein 1:2 Jspringen — Niefern 2:2
.Enzberg — V. S. L. Pforzheim 1:1
Maiinjchastska»'"' im G'-räle'.unstluruen. <.un>- und
Sportimlle (ehem. Kgl. Reithous) in Stuttgart fand am Sonntag ein Mannschaftswettkampf im Kerätekunsttnrnen zwischen der Turngemeinde Wümburg und dem Manner-Turnverein Stuttgart tje 6 Mann und 1 Ersatzmann) statt. Die Würzburger siegten mit 370 Punkten über MTV. Stuttgart mit 355 Punkten.
Siulkgarlcr Radrennen. Am Samstag, den 24. November, abends 8.15 Uhr, findet in der Stuttgarter Stadthalle wieder ein Radrennen statt. Am Start Erich Möller-Hannover.
Wolf hirkh landete bei motorlosem Forschungsfluq vom Dreisaliigkeitsberg bei Spaichingen bei Zimmern am Fuß des Hohenzollern (31 Kilometer).
Frhr. v. tzüneseld ist am Sonntag mit seinem Flugzeugführer Lindner wieder in Berlin eingetroffen. Die Reise durch Si- birien, Rußland usw. haben sie im Expreßzug in 14 Tagen zurück- gelegt. Hünefeld wird wieder seinen Posten beim Norddeutschen Lloyd in Bremen übernehmen, Lindner ist nach Malmö weiter- aefahren wo er erster Flugzeugführer und Leiter schwedischer Fluggesellschaften ist.
Internationale Luslfahrlmisstellung in London. Der Verband britischer Flugzeugfabrikanken wird in Verbindung mit dem Verband der Motorenfabrikanten vom 16. bis 17. Juli 1S2S in der Olympiakalle in London «ine international« Luftfahrtausstellung veranstalten. Das britische Luslsahrminlsterium, das sich ebenfalls an der Ausstellung beteiligt, wird am 13. Juli ein großes Schau- ilicgen der britischen Luststreitkräste okkulten. Die letzte Ausstellung dieser Art fand in England im Jahr 1920 statt, -
Sportrundschau vom Sonntag