»nerstag, 13. November 1828

Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter"

Donnerstag, 15. November 1828

Am letschte Sonntich Hemmer chwarzwald-Saal und do Hot venn 200 Leut' en Wildberg und a' Jedes 6 zahle tät, stelle. 75 hent se glei «'trage, no her, wenn mer jetzt en dr ,ht. Und dr Herr Stadtschult- ssle was gäb au' dr G'moi'de- n woischt, unser Städtle Hot Des isch 's Erscht und eiaent- ;m G'moi'de-Obe'd, wenigstens er vo' dr Evang. Bauraschuel Zchuel verzählt, was die Baura- enre könnet und wie guat des sich iber so manch's em Leabe hr isch a' Wildberger dort gwea goht wieder a' Bursch und i' Kurs. D' Frau Stadtpfarrer , mer sollet en reachte Bischer ek em Pfarrhaus hole. Aber 's Blättle ganz gründlich, do D' Frau Stadtpfarrer moint ann Hot se no vom Strickobe'd -re uf em Altar am Sonntich. sottet älle a' bissle derbei mit- Sonntich-Morga au' feschtlich >ir vo' Reachts weage no' vo' 's Wichtigscht am ganze Obe'd ane Auffiehrunge. Schö' send alte Jungsere und des Ehe- d. Und reacht hent die alte ose soll en der Kirch und au' und Streit hau soll, wo mer -be mueß. So, des isch älles,

:, des kannscht der selber denke, nt: ,schö' isch gwea, aber aus Wenter krieget mer wieder en' :t mir uns heut scho, so a' doch, und mer spiert ganz an- rg'wachle isch.

ov. Zur Gemeinderatswahl.

er 1928 findet hier die Neu- utgliedern statt. Aus diesem ins vorgestern Montag abend Vortrag über die gesetzlichen trug in verständlicher und m Bestimmungen vor. Die st und sprach dem Ortsvor- Danck aus.

lark streiten sich in Horb der >sbahnneubauamt. Letzterem , über städtisches Gelände ein i7,g einer Gebühr von 2 Mark, rs Neubauamt und erklärte, :n werde, würde die Reichs- Erlaubnis der Führung der dt über bahneigenes Gelände r. Wenn auch wünschenswert und Stadt ein gutes Einver- vom Eemeinderat mit allen aus dem Eebührenansatz zu und wieviel Arbeitsstunden gekostet! Und das alles in rtionsteusel besessenen Staat.

tssaal

Bluttat gesühnt

d 1V Jahre Ehrverlust.

grausige Bluttat an dem Gaft- jchietingen, dessen Ehefrau jeute vor dem Schwurgericht Later Ad. Glück ler wurde iegangen an Hr. Gutekunst äugen an Frau Gutekunst g zu einer Gesamtstrafe vo« lt; außerdem wurden ihm die die Zeitdauer von 18 Jahre« malt hatte die hochstzulässige Haus beantragt. Die Unter- aird in Anrechnung gebracht.

er Welt

DampfersVestris"

>erschiedenen Rettungsdampstr ie sich an Bord derVestris i, davon 23 von dem Lloyd- ohen See ist kaum eine §)off- etten. Eine Anzahl Leichen d gesehen. Es scheint, daß ein igeschlagen und das Rettungs-

Wellen auseinandergerissen

st keine Spur mehr von dem )eutsche Hermann Rücke rt. üerfirma Karl Krause, ist anischen DampferAmerican

; die Küstenkutter Ueber das Schick- Ungewißheit. Be­tas Schiss Samsiag oße Unordnung a» -chiff auf di- Seite

. blieben ergebniS- zahlleich-nA-rzten

den haben. Es sei e anderen scheinen ein-

mit diplomatischen .gangen. Die Nee- chse Mitteilung er- i der Ladung die les Schiffs gewesen

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L-i, - S - N-. 2«S _

Adam Röder 70 Iahre. Der als früherer Schriftleiter derDeutschen Reichspost" auch in Württemberg bekannte Journalist Adam Röder feiert? am 13. November den 70. Geburtstag. Seit mehreren Jahren gibt er in Karls- ruk-e eine Korrespondenz heraus.

Kurzes Eheglück- Die ror einigen Monaten geschlossene Ehe des Dr. Benvenulo H a u " tmann, Sohn des Dichters Verhört Hauptmann, mit der Prinzessin Elisabeth von Schaumburg-Lippe wurde vom Landgericht Berlin 1 auf Antrag für nichtig erklärt.

Zwei deutsche Gelehrte Nobelpreisträger für Chemie. Die schwedische Akademie der Wissenschaften hat den Nobelpreis für Chemie für das Jahr 1927 dem Professor an der Uni­versität München, Heinrich Wieland, und den für das Jahr 1928 dem Professor Adolf Windaus an der Uni­versität Göttingen zuerkannt. Der Nobelpreis für Phy­sik für das Jahr 1928 ist zurückgestellt worden.

Letzte Nachrichten

Dr. v. Neurath lehnt den Moskauer Botschafterposten ab.

Berlin, 13. Nov. Wie die Vossische Zeitung erfährt, hängt die Anwesenheit des Botschafters Dr. v. Neurath in Berlin mit der Besetzung des durch den, Tod Brockdorff- Rantzaus verwaisten Botschafterpostens in Moskau zusam­men. Aus persönlichen Gründen habe Dr. v. Neurath ge­beten, von seiner etwaigen Ernennung nach Moskau Ab­stand zu nehmen und ihn auf seinem römischen Posten, zu belassen.

Ergebnislose Verhandlungen

im Hagener und Schwelmer Eifenbezirk

Voraussichtliche Kündigung

von 3S bis 40VV8 Metallarbeitern

Essen, 15. Nov. Nach Informationen des Westdeut­schen Handelsdienstes haben die am Mittwoch in Hagen abgehaltenen Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber­verband des Hagener und Schwelmer Eisenbezirks und der Metallarbeiter-Gewerkschaften zu keinem Ergebnis geführt, sodaß jetzt von Arbeitgeberseite die Gesamtkiindigung für sämtliche Belegschaften am 15. November ausgesprochen werden dürfte. Es kommen schätzungsweise 35 -18 888 Metallarbeiter in Betracht.

Dreihunderttausend Mark Schäden

durch die Bcsatzungsmanöver.

Düsseldorf, 15. Nov. In der Mittwoch Sitzung des Provinzialausschusses der Rheinprovinz wurde u. a. mit­geteilt, daß auch die Herbstmanöver der Besatzungsarmeen allein an den Provinzialstraßen Schäden in Höhe von mehr als 300 000 RM. entstanden sind, deren Erstattung vom Reiche angefordert ist.

Eisenbahnattentat auf der Lübeck-Hamburg-Strecke.

Lübeck, 15. Nov. Am Dienstag wurde, wie die Lübeck-Vüchener Eisenbahngesellschaft mitteilt, zwischen den Stationen Kupfermllhle und Bad Oldeste auf der Lübeck- Hamburg Strecke ein verbrecherischer Anschlag auf den um 20.06 Uhr in Bad Oldeslc eintreffenden Personenzug ver­übt. Von unbekannten Tätern wurde eine Telegraphen­stange über das Gleis gelegt, die aber glücklicherweise von, den Räumern der Lokomotive entfernt werden konnte, ohne daß weiterer Schaden angerichtet wurde. Auf die Er­greifung der Täter hat die Eisenbahngesellschaft eine Be­lohnung von 1500 Mark ausgesetzt.

Herbst 1928 und Bauernsorgen

Vollmaringen, 14. Nov. Trübe Nebelschw«>en zer­reißen an den Giebeln unserer Bauernhäuser. Der Himmel glättet sich wie ein geeggtes Feld und senkt sich so tief herab, daß er sich auf Bollmaringens Kirchturmspitze und aus den Pappeln hinter Ackermanns Haus zu stützen scheint. Die Tage im Gäu bleiben trüb, nur zögen Mittag ein wenig hell, aber nur so, als ob jemand mit einein brennen­den Kienspan hinterm Schelmenwasen oder hinter den Tannen durch die Luft geschwenkt hätte.

Jetzt ist die Zeit, wo auch im Heckengäu und am Schwarzwaldrand das Landvolk seine arbeitsmüden Hände von der Mutter Erde abheben und die gebeugten Nacken aufrichten darf, um die sorgenbeladenen, Herzen aufatmen zu lassen im Bewußtsein des vollbrachten Tagewerkes der herbstlichen Monate; gewiß auch die beste Stunde, um etliche ernsthafte Heimatgedanken in die offenen Furchen der Bauernseele zu säen.

Der Herbst ist vorbei. Die schweren Garben der rei­chen Ernte sind bei uns in Vollmaringen allenthalben aus­gedroschen. Die Güte unserer diesjährigen Körnerfrucht kann kaum übertroffen werden. Die Hopsen in unserer Markung hatten wohl unter dein ersten Hagel des Som­mers teilweise gelitten, aber unsere Hopfenbauern, die viel Zeit und Geld aus ihre Gärten verwendet hatten, konnten erstklassige Ware einheimsen. Die Sommerhitze hatte Schäd­linge kaum auskommen lassen. Auch der von der Land­wirtschaftskammer auf dem Gute von Herrn St. Müßig- mann durchgeführte Versuch mit schiefgestellten Hopfen­anlagen ist gut ausgefallen. Alte Anlagen wurden zwar in hiesiger Gemeinde letztes Jahr vielfach ausgerissen. Da­für verlegten sich in Vollmaringen wieder mehrere Land­wirte mit Gewinn auf die Zuckerriibenpslanzung. Die Mühe ist kleiner, das Wagnis ist geringer und die Ernte ist sicherer. Die neuen Zuckerrllbenpflüge zweier hiesiger Bauern erregten viel Interesse und Hunderte von Zentnern, wunderten auf den Ergenzinger Bahnhof. Die Frllhjahrs- fröste konnten in unserer hohen Lage den Blüten unserer Obstbäume wenig schaden, und so hatten wir Heuer in Voll­maringen eine Obsternte, wie alte Leute im Dorfe sich keiner besseren erinnern können. Pflaumen und Birnen fehlten, Zwetschgen auch fast ganz; aber die Apfelbäume bogen sich unter ihren schweren, Last. Der Mostobsthandel ging flott und um das Brechobst laufen die Händler ein­ander den Rang ab. Auto um Auto voll der gesuchten Früchte rollen den Städten zu. Ein schönes Stück Geld brachte der von unserem Hergott geschenkte Obstsegen ins Dörslein.

Und unsere Vollmarkngcr Bauern haben doch noch Sorgen? Ja, manches Haus ist wohl durch die augenblick­liche Obsteinnahme in eine gewisse Sorglosigkeit eingelullt. Aber Bauern, Augen auf und den Blick offen gehalten fürs Große! Ist nicht manche Mark der herbstlichen Einnahmen nötig gewesen, um die letzjährigen Obstschulden oder die Zinsen bei der Darlehenskasse zu tilgen? Sind nicht die Preise für die landwirtschaftlichen Bedarfsartikel alle ge­stiegen? Gibt das nicht bäuerliche Not? Sind das noch rentable Betriebe? Wie ein Tropfen auf einen glüheirden Stein ist da unsere augenblickliche Einnahme. Ein Weizen­preis von 12 Mark bei der heurigen Qualität ist doch ein Jammer. Und die Viehpreise, die teilweise unter den Friedenspreisen stehen, die müssen unsere Bauernfäuste bal­len vor Verzweiflung. In unserem Dorfe fehlt es dem Landbauer am billigen Betriebskapital. Die Realsteuern sind zu übermäßig angespannt. In den letzten Tagen wur­den hier noch etwa 15 Ballen Hopfen verkauft; 40 bis 180 Kart für den Zentner. Da scheint doch dem Großkapital und dem Großhandel jede Schranke geöffnet zu sein. Müßte sonst der Hopfenbauer seine Qualitätsware unter dem Er- zeugungspreis abgeben? Hat der Hopfenbauverein seine Mitglieder richtig beraten oder sind die Eäubauern selber Mild an dieser Preisgestaltung, indem sie zu Beginn der Pflücke einfach zum ersten besten Gebot abgaben und nicht geschlossen höheren Preis erzwangen? Und die Zwischen- h«»delspreise sind viel zu hoch. Wir haben es in Voll- maringen gesehen, wie die Händler unser Obst kauften und was underntags der Stuttgarter Opstmarkt für Preise mel­dete. Viele unserer kleinen Landwirte im Dorfe hatten schon ihre dieses Jahr besonders gut und gesund geratenen ^"."offeln zum Verkauf hergerichtet. Aber die Hoffnung aus Erlös wurde kläglich zuschanden gemacht, denn 2 50 -4t vis 3 sür den Zentner heißt die Ware verschenken' Doch wenn sie die Bauern der Not gehorchend um diesen Preis »erkaufen, dann kosten sie trotz alledem doch das doppelte ks sie in die Hände der Verbraucher gelangen.

Und noch trauriger ist es, daß das deutsche Reich jähr­lich Waren im Werte ovn 1 Milliarden Goldmark vom Auslande bezieht, weil manche Kreise der Bevölkerung der Ansicht sind, nicht ohne ausländische Nahrungsmittel leben zu können. Was könnte mit diesem Eelde angefangen wer­den, wenn die Warenüberschwemmung vom Auslande ein­gedämmt würde? Bauern erwacht, die deutsche Landwirt­schaft allein hat 12,5 Milliarden Schulden, darum trotz der augenblicklichen Höhenwelle in unsrem Dorfe aufs Ganze, auf die Not des Ganzen schauen!

Aber wie es anfassen, die Not zu mildern? Hier iu Vollmaringen hat ein Obstzüchter, der seine Sorten be­sonders gehegt und verpackt hatte, 33 -N für den Zentner Tafelobst erhalten, also gut das Zweifache des sonstigen Preises. Könnte das und die ganze gute Obsternte Heuer nicht manchen unserer Bauern zwingend lehren, daß er dem Obstbauverein beitritt und daß er seinen Obstbäumen, die Sortenwahl und der Schädlingsbekämpfung größere Sorgfalt angedeihen läßt? Wir müssen bescheiden sein, mit den kleinsten Mitteln arbeiten, keinen Pfennig sür un­nötige Veranstaltungen vergeuden. Nicht zu viel Schulden machen, auch nicht 100 Mark mehr als nötig ist. Die Aus­nahme von Schulden hat manchen Landwirt auch in unserer Gegend in den Abgrund gestürzt. Bei den jetzigen lang­fristigen, Krediten heißt es größte Vorsicht walten zu lassen. Ein wichtiger und richtiger Weg zum Aufstieg, der hier in Vollmaringen erfreulicherweise schon länger beschritten wird, ist die rechte Anwendung der Düngemittel, planmäßige Volldüngung. Die örtliche Darlehenskasse erleichtert den Vollmaringern den Bezug. Aber erst die Düngemittel des eigenen Betriebe anwenden, dann erst die künstlichen.

Der Staat kann helfen. Aber von dieser Hilfe werden wir in Vollmaringen wenig zu spüren bekommen. Selbst­hilfe ist das erste. Und da können wir Bauern nur etwas erwarten von der Berufsbildung.Die Volksernährungs- frage ist letzten Endes eine Bildungsfrage der Landwirt­schaft", führte kürzlich Oberlandwirtschaftsrat Dr. Weiß- Stuttgart sehr richtig aus. Hätten wir früher so viel Schulen gehabt, dann würden wir uns besser stellen. Der Vauernabgeordnete Schultheiß Lins prägte das Wort: Die Schule ist der Frühlingsgarten einer Gemeinde". Wir brauchen geschulte Bauern, geschulte Nachkommen auf un­serer Väter Scholle. Dann erst kann uns Bauern geholfen werden. Aber vielen Landwirten fehlt der richtige Weit­blick, das zu begreifen und einzusehen.Jungbauer, er­wache!" überschrieb A. Keinen, einen Freund des Land­volkes, ein Lehrer und ein Weiser, eines seiner Bücher. Die Lage der Landwirtschaft ist ein denkbar schlechte. Bauern, spart nicht die paar Mark Vereinsbeitrag und tretet alle geschlossen eurer Berufsorganisation bei. Ge­schlossenheit allein macht auch die Bauern stark. Der Lohn­kampf der Eisenindustrie könnte es auch wieder lehren. Und laßt auch die kleine Auslage für euer Bezirksblatt, für euer Heimatblatt, für eurenGesellschafter", der doch Tag für Tag die Bauernnot predigt und Wissenswertes für eure Bauernarbeit meldet, nicht gereuen!

Und so weitergeschult brauchen wir Bauern auch den Mut nicht zu verlieren; denn unsere Not ist nicht die ein­zige auf der Welt. Es gibt noch Volksgruppen, denen es schlechter geht, als uns. Im Waldenburger Industrie­gebiet in Niederschlesien kommen nach amtlichen Angaben im Winter 40 Prozent der Kinder nüchtern in die Schule. Viele unserer Vollmaringer Bauern sahen vor 14 Tagen auf dem Heuberg Landstriche, deren Ertrag weit unter dem unseres Eäubodens steht. Auch die Heimarbeiter dort oben, sind minder daran.

Wir werden wohl einen herben Winter haben und die Not und Frau Sorge werden auch in unserem lieben Eäu- dörfchen nicht überall vorübergehen können; aber wir wer­den auch den Samen betreuen, den wir dem Schoße unserer schweren Bauernscholle anvertraut haben. Und so wird die freudige Liebe der Männer, die in Regen und Sonnen­schein und mit rauhen Schwielenhänden jahraus jahrein unseren Heimatboden durchfurchen und durchackern, auch wieder Eottessegen ernten und mit dem Bauerndichter Huggenberger werden wir Bauern sprechen: Und:

Dennoch darf ich vom Bock nicht steigen;

Das Leben zwingt uns, wir müssen schweigen.

Lärme und schasst, mein harter Genoß,

Der einer starken Zeit entsproß!

Wer sich mit ihrem Geist nicht verträgt,

Wird hilflos von ihr ins Grab gelegt."

Ri.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Donnerstag, IS. November:

IV.M17.00: Schallplattenkonzert. 71.00: Nachrichtendienst. 12.30: Wetter­bericht, Schallplattenkonzert. 71.00: Nachrichtendienst. 70.7S: Nachmittags- konzcrt. 78.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.1.',: Vortrag: Das Portrat. l8.4öi Acrztcvortrag: Die Erziehung des Kleinkinds. 70.4S: Vortrag: Die Entstehung des Berufswunschcs. 1S.4S: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00: Oscar-Ludwig-Brandt-Abend, Sinfonie der Maschine. Anschließend: Schlagen­stunde, Nachrichtendienst.

Freitag, 16. Nopembcr:

IOV0-1I.OO: Schallplattenkonzert. 77.00: Nachrichtendienst. 12.30: Wetter, bericht, Schallplattenkonzert. 14.00: Nachrichtendienst. 1K.7S: Nachmittags- kouzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. Ueber- licht Uber die Hauptvcranstaltungen der kommenden Woche. 18.70: Vortrag- Schwäbische Grotesken. 18.45,: Vortrag: Aus Freiburzs Kunst und KuIInr in der Vergangenheit. 79.70: Zeitangabe, Wetterbericht. 1! konz-rt sFrantsnrtl. Anschließend: Vivat Baccbns! Baechus lebe! Schach. ,uni. Nachrichtendienst, Sportvorbericht. Konzert.

Sporl

Der Polarflug des Zeppelins. Das russische Interesse an einem Polarflug des Zeppelins zur wissenschaftlichen Arktiserfor- schung ist groß. Man erörtert zur Zeit in Rußland die Frage oenauer als in Deutschland und Kat bereits bestimmte Pläne. In der Lemngrader Akademie der Wissenschaften beschäftigte sich die Rätegruppe der internationalen Gesellschaft Aeroarktis mit der Ausarbeitung eines Fahrwegs Leningrad Nowaja Semlja Behringstraße Name auf Alaska. Vier bis fünf Tage werden dafür vorgesehen. Leningrader Gelehrte beabsichtigen, gemeinsam mit dem Sekretär der Geselllchast Kapitän V'nbns und Professor Villinger zu landen und vom Eis Veabachtunaen anzustellen. Wie die Eis'andnng bewerkstelligt werden soll, scheint jedoch auch in Lcningiad nr^ nicht klarzuüegen

Hendel und Verkehr

Der Zigarettenverbrauch in Deutschland ist im Rechnungsjahr 1927/28 auf fast 33 Milliarden Stück angewachsen. Im letzten Rechnungsjahr vor dem Krieg waren es noch 13 Milliarden Stück. Bemerkenswert ist, daß der Verbrauch der billigeren Sorten (bis 3 ^) infolge der Steuererhöhung auf den siebten Teil zurück- gegangen ist, während der Verbrauch von 4- und 5-^-Stücken, selbst der von 6-^-Stücken außerordentlich stark zugenommen hat. Die unrentable Herstellung von Zigaretten um 2 ^ wurde fast ganz eingestellt und die der 3-^-Stücke stark eingeschränkt.

Die deutsche kraskwagenerzeugung betrug nach der Reichs­statistik im Jahr 1927 125 226 Stück (1926: 51302. 1925: 70117), Krafträder wurden 84 256 l1925: 55 980) hergcstellt. Auf Per­sonenkraftwagen entfielen 72,8, Lieferungs- und Lastkraftwagen 17,6, Sonderfahrzeuge 8.3, Kraftomnibsse 1.3 v. H. Die Kesamt- erzeugung hat einen Wert von 863 (1926: 466. 1925: 713) Milk. Mark.

Psorzheimer Schlachlviehmarkt. Auftrieb: 16 Ochsen, 18 Kühe, 46 Rinder, 21 Farrcn, 9 Kälber, 465 Schweine. Preise: Ochsen -1., 5254, 2. 4751, Farren 1. 50, 2. und 3. 4845. Kühe 2. und 3. 3828. Rinder 1. 5356. 2. 47-51, Schweine 1. 8284, 2. und 3. 8183, 4. 7478, 6. 6872 -4t. MarPverlauf: mäßig belebt.

viehpreise. Aalen: Ochsen 610800. Stiere 480590, Farren 250530, Kühe 230-465, Kalbeln und Jungvieh 170490, Kälber 80112. Brackenheim: Kühe 320580, Kalbinnen 500650, Rinder 300385. Kleinvieh 150275. Lchterdingen a. F.: Kühe 320640. Kalbinnen 413612. Rinder 340405. Jungvieh 230260. Göppingen: Großvieh 600780, junge Farren 350 bis 410, Schmalvieh 200280. Lorch OA. Welzheim: Farren 330, Stiere 420460, Kühe 200530, Jungvieh 200430. Oberndorf a. 71.: Jungvieh halbjährig bis einjährig 150170, bis zu 2 Jahren 240, Kalbinnen 525, trächtige 570, Nutzkühe 480. 1 Ochse 852, 1 Paar 1220. Ochsenhausen. Metzgkuh 200, träch­tige Kalbel 450 -4t.

Schrveinepreise. Aalen: Milchschweine 2334. Läufer 5663.

Göppingen: Milchschweine 2739. Hall: Milchschweine 22 bis 34, Läufer 45. kirchheim u. T.: Milchschweine 2535, Läufer 4065. Lorch: Milchschweine 2832. Oberadorf: a. 71.: Milchschweine 2230. Ochsenhausen: Milchschweine 31 bis 35. Riedlingen: Milchschweine 2232, Mutterschweine 235 -4t.

Fruchtpreise. Leutkirch: Hafer 12.5013. Dinkel 10. Gerste 12. Riedlingen: Gerste 12.20-12.50, Hafer 1112. Vesin 8.70.

Saulgau: Gerste 1212.30, Hafer 1111.20. Reutlingen: Weizen 13.50-14.50, Dinkel 911. Gerste 1213, Hafer 11.50 bis 13. Urach: Weizen 12-14, Dinkel 9.50-12.50, Gerste 11 bis 12.50, Hafer 1112, Roggen 11.50 -4t.

Aalener Pserdemarkt. Zufuhr 67 Stück, darunter 6 Fohlen. Verkauf 4 Arbeitspferde zu 2001200 -4t d. St.

Nürnberger Hopfen vom 13. Nov. Keine Zufuhr. 40 Ballen Um­satz bis ^12 Uhr. Geschäftslage unverändert. Cs wurden bezahlt für Hallertauer Hopfen 150180 und für Württcmberger Hopfen- 190 RM.

Gekreideschauen in Württemberg

Die Abhaltung der von der Würtr. Landwirtschastskammer vorgesehenen Getreideschauen ist gesichert. Die erste Schau wird voraussichtlich am 20. und 21. Dezember 1928 in Stuttgart stattfinden. Es solgen die Schauen in Aalen am 12. Januar 1929, in Bib-erach am 23. Januar 1929 und in Reutlingen am 16. Februar 1929. Die Landwirte- die sich an der Schau de- (eiligen wollen, werden darauf hingewiesen, daß di« Getreide- Vorräte spätestens vier Wochen vor der Schau zur Drobenahme bereit liegen müssen, um die Untersuchung und die Beurteilung der Proben noch rechtzeitig vornehmen zu können. Anmeldungen sind baldmöglichst an die zuständigen Landwirtschaftsfchuien bzw. landwirtschaftlichen Bezirks vor« ine zu richten.

Viehseuchenumlage in Württemberg. Die Beiträge zur Bieh- seuchenumlage sür das Jahr 1929 sind wie folgt festgesetzt worden: a) für jedes 1 Jahr alte und ältere Pferd (ausgenommen Pferde kleiner Rassen) und für jedes Maultier 3 RM., b) sür jedes unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlen) 1 RM., c) für jedes einer kleinen Rasse angehörige Pferd (unter 140 Ztm. Stock- maß), sowie sür jeden Esel und Maulesel 1 RM., ck) für jedes 3 Monate alte und ältere Stück Rindvieh 50 RPsg.. e) sür jedes unter 3 Monate alte Kalb 15 RPsg. Für Ziegen wird kein Beitrag erhoben.

Wetter

Ueber Südüeutschland liegt schwacher Hochdruck. Infolge einer nördlichen Depression ist aber für Freitag und Samstag vielfach bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarten.

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ei«schließlich der BeilageDie Mode vom Tage". Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite«