Montag, 12. November 192k

rlen Dank

!M Nliturheiliirstitnt Fr. Os- aril a. N. für die schnelle Hei- :inem Gallensteinleiden aus. alvolle Schmerzen, und ärzt- :te man mir nur die Opera- Nge und letzte Heilungsmög- ihlen, bis ich von dem be­irrt hörte, und tvie ein Wun- r nach einigen Stunden über ogar in Taubeneigröße aus- fch Sin gesund und danke in-

Lelfer. (583)

Maria Rohr, Witwe.

te Verbreitung verdienen nach­les bekannten Arztes und Kin- med. Hans Hoppeler, die' andlung Zaiser, Nagold be-

Der Gesellschakter

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Mit den illustrierten Unterhaltungsbeilagen Feierstunden" u.Unsere Hei« nt"

Bezugspreise: Monatlich einschließlich TrSgerlohn 1.60; Einzelnummer 10 Erscheint an

jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. Echriftleitung, Druck und Verlag von G. W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold

Ketr GbLLlmrtsvVü^Mrgois

Mit der landwirtschaftlichen Wocheubeilage Haus., «arten. «.Landwirtschaft"

Anzeigenpreise: Die Ispaltige Borgiszeile oder deren Raum 15 -Z, Familren-Anzeigen 12 H; Neklamezeile 45 -Z, Sammelanzeigen 50H Aufschlag Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Ehiffre-Anzeigen wird keine Gewähr übernommen : : : : :

Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Postsch.-Kto. Stuttgart 5118

Nr. s«7

Gegründet 1827

Dienstag, den 13. November 1928

Fernsprecher Nr. 2V

192. Jahrgang

iter und Kind

Hererziehung u. Familienglück.

er der Menschengebnrt Iren an zur Aufklärung erzählt

und Rat für Jünglinge

in das geschlechtsreife Alter.

Verpflege und Kindererziehung

r Töchter und junge Mütter

ein junges Mädchen der Aufklärung und Mahnung :e weibliche Jugend.

uerhaft gebunden nur -ll 1.50

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Karl Häußler Z r in Gündringen. °

Tagesspiegel

Der preußische Minisierpräsidenk Braun feierte am 12. November fein lOjährlges Amtsjubiläum. Reichspräsi­dent v. Hindenburg. die Reichsregierung und der Reichsrat beglückwünschten den Jubilar.

Trotz vieler Streichungen schließt der bayerische Staats- haushaltplan für 1929 mit einem Fehlbetrag ab. Der bay­rische Landtag tritt am 13. November zusammen.

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Das Kabinett des nationalen Bauernsührers Maniu in Rumänien hat den Eid geleistet. Das Volk in Bukarest be­grüßte es mit stürmischem Jubel, denn die liberale Schrek- kensherrschaft war verhaßt. Das Kabinett hat sofort Neu­wahlen des Parlaments auf 12. und 15. Dezember an­beraumt. Die gegenwärtige liberale Parlamentsmehrheit war von Bratianu mit brutalster Vergewaltigung der Wäh­ler erzwungen worden.

In einer Rede an die amerikanische Legion des Welt­kriegs verwahrte sich Coolidge dagegen, daß Amerika in den Krieg eingetreten sei, um ein Geschäft zu machen. (Wel­chen Grund hakte denn Amerika überhaupt? D. Schr.) Die kriegskosten Amerikas werden vielleicht 460 Milliarden Mark betragen (?)- etwa die Hälfte des Nationalvermögens. Im Versailler Vertrag sei nicht nur die ganze Karte von Europa geändert worden, sondern die Verbündeten haben auch den großen Kolonialbesitz Deutschlands unter sich ver­teilt und den deutschen Privatbesih als Abschlag auf die Entschädigung einbehalken. Amerika habe dagegen trotz seiner hohen kriegskosten nichts genommen. Amerika habe den Eindruck gewonnen, daß die Forderungen Groß­britanniens auf eine Vermehrung, nicht auf eine Einschrän­kung der Floltenabrüstungen hinauslaufen. -Den An­regungen im englisch-französischen Abkommen könne Ame­rika nicht folgen. Die Vereinigten Staaken müssen auf der Rückzahlung ihrer Guthaben bestehen. Amerika sei nicht willens, für Sriegsrüstungen in Europa Geld zu geben. England und Frankreich machen große Ausgaben für Rü­stungen. Europa könne von Amerika nicht länger Geld­hilfe verlangen, es sei denn auf rein geschäftlicher Grundlage.

Ae schwer kranke tandwirlschask

Bedeutsame Rede Hugenbergs

i.

Das Sterben des Dauern und seine Folgen

AM Reichstagsgebäude trat am 10. November der Deutsch- nationale Landwirtschaftliche Reichsausschuß zusammen. Die Versammlung war aus allen Teilen des Reichs sehr stark besucht. Der neue Parteivorsitzende, Geheimrat Abg. H u - genberg, führte u. a. aus: Es handelt sich nicht um For­derungen der Landwirtschaft, sondern um Forderungen zu­gunsten unseres Gesamtvolks. Unser Gesamtinteresse ver­langt, daß unsere Wirtschaft gesunde. Ihr kränkster Teilt st dieLandwirtschaft. Ganze Provinzen ster­ben wirtschaftlich ab, wenn der deutsche Bauer nicht wieder gesundet, besonders im Osten, wo noch etwas mehr Raum und Entwicklungsmöglichkeit vorhanden ist als in der sonsti­gen Enge unseres Vaterlands.

Das Sterben des Bauern ist gleichbedeu­tend damit, daßdie übrige Wirtschaftfolgen muß. Es bedeutet die Hoffnungslosigkeit des deutschen Volks. Darum müssen die übrigen großen Wirtschaftszweige sich darüber klar werden, daß es gewisse unerläßliche Vor­aussetzungen einer gesunden, einheitlichen Front gibt, ohne deren Erfüllung der deutsche Bauer nicht mehr leben und deshalb auch die deutsche Wirtschaft nicht gesunden kann, ohne deren Erfüllung wir offensichtlich in russische Verhält­nisse, in den Untergang der abendländischen Kultur, Hinein­treiben das letzte, wenn auch zum Teil ungewollte oder unbewußte Ziel aller Schattierungen des modernen Sozia­lismus.

Drei große Fragen

Die kreditfrage

Drei große Fragen müssen vor allem gelöst wer­den. Die erste ist die Kreditfrage, die Frage des deutschen Realkreditzinsfuß-s, die in mancher Beziehung Mit der Dawes-Frage zusammenhängt. Man ist in' diesem Punkt ganz im Widerspruch zu der sonstigen ungesunden seigung, alles von Staakswegen ordnen zu wollen so- Mgen fatalistisch und läßt alles kampflos über sich ergehen. <i°er ich bin überzeugt, daß es nicht mit Einzelkrediten, modern mit einer grundsätzlichen Anfassung der Frage Mhr wohl erreichbar ist, diesen wirtschaftlichen Krebsscbodev 3u heilen oder zum mindesten wesentlich abzumildern.

Wirtschaftliche Selbstverwaltung

Die zweite große Frage, die mit der ersten zum Teil öusommenhängt, ist die der wirtschaftlichen S e l b st-

Bayern «nd die Berfafsnngsreform

Dr. Held greift ein

München, 11. Nov. Auf der ersten Tagung der Länder- konserenz in Berlin im Januar 1S28 war'es allgemein an­erkannt, daß die Verfassungs- und Berwaltungsreform ihren Ausgang nehmen müsse von der Prüfung und BeseikigungderMängelderWeimarerBer- fassung. In der Ausschußsitzung vom 4. Mai wurden kenn auch folgerichtig Berichterstatter aufgestellt, die diese Mängel sammeln und dem Ausschuß Material darüber vorlegen sollten. Dann erst konnte über Aenderungen be­raten werden. In der Ausschußsitzung vom 22. bis 24. Ok­tober fehlten diese Gesichtspunkte, und es trat unerwar­tet der Gedanke herein, in welcher Weise der gegenwärtige Rechtszustand in der Richtung auf den Einheitsstaat -zu ändern sei. Damit wurde die Verfassungsfrage von dem sachlichen Gebiet auf das Gebiet rein politischer Absichten hinübergespielt. Gegen dieses Ver­fahren hat nun der bayerische Ministerpräsident Dr. Held beim Zusammentreten der beiden Unterausschüsse am 10. No­vember Widerspruch erhoben und verlangt, daß die Prüfung der Mängel nicht einfach von der Bildfläche ver­schwinde. Zugleich überreichte er bestimmte Vor­schläge, die einen Gesetzentwurf zur Abänderung der Weimarer Verfassung darstellen und die mit dem im Ja­nuar ü. I. von Dr. Held ausgestellten sieben Richtlinien in­haltlich übereinstimmen. Die Frage kann damit wieder auf den rein fachlichen Ausgangspunkt zurückgeführt werden.

Der Entwurf Dr. He!ds enthält folgende Punkte:

1. Verfassungs selb st ändigkeit der Länder und ihre Sicherung;

2. G e b i e t s s e l b st ä n d i g k e i t der Länder, d. h. ibre Sicherung gegen Beeinträchtigungen des Gebiets der Länder ohne ihre Einwilligung auf dem Wege des Ar­tikels 18;

3. Einschränkung der Gesetzgebungs­rechte des Reichs durch Beseitigung oder Abänderung der Artikel 7 bis 10 der Reichsoerfassung, Rückgabe von Polizei, Wohlfahrtspflege, Unterrichts- und Bildungswesen sowie des Kultuswesens an die Länder;

4. Sicherstellung der Verwaltung der Länder gegen Eingriffe der Reichsverwaltung;

5. Wiederherstellung einer größeren finanziellen Selbständigkeit der Länder durch Ausscheidung der Steuerquellen und Rückübertragung der Steuerverwaltung für die eigenen Steuerquellen, Erstellung eines Finanzaus­gleichs, der den rechtlichen und tatsächlichen Verhältnissen entspricht und die Erhaltung der Länderselbständigkeit er­möglicht;

6. Ausbau des Reichsrats zum Gefetzgebungs- körper;

7. verfassungsmäßige Sicherung aller dieser Forderun­gen der Länder nach Artikel 76g der Reichsverfassung, Drei­viertelmehrheit im Reichsrat für Aenderung von Bestim­mungen über Länderrechte.

Reichstagsbeginn

Friedlich sind die Aussichten wahrlich nicht, unter denen am Montag der Reichstag seine Sitzung wieder begonnen hat. Die innere Krise, die der Panzerkreuzeran- traa Heraufziehen läßt, hat mittlerweile eine schwere Ver­schärfung erfahren. In der westdeutschen Eisenindustrie ist ein Üohnkampf entbrannt, der Gegensätze wieder auf­reißt, auf deren Ueberbrückung man schon hoffen durfte, der Leidenschaften aufpeitscht, die zu keiner Zeit verheeren­der wirken könnten, als gerade jetzt, der die innere Be­ruhigung und Festigung des Reichs um Jahre zurückzu­werfen geeignet ist. Es ist möglich, daß wir zu gefestigten Zuständen in der Wirtschaft, zu geregelten Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit, so wie sie in England gesucht werden, nicht kommen, ohne daß vorher noch einmal die Kräfte im größten Stil gemessen werden. Eine ungünstigere Heit zur Austragung dieser Kraftprobe hätte aber schwer­lich gefunden werden können, als die, wo Kapital und Ar­beit sich vernünftigerweise zur Einheitsfront für die begin­nenden Verhandlungen über den endgültigen deutschen Kriegstribut zusammenschließen müßten.

Wenn Reichstag und Regierung diesen Sturm heil über­standen haben, wollen sie sich sogleich an einegroße" außenpolitische Aussprache machen. Die außenpolitische Entwicklung durch eine mehrtägige Auseinandersetzung im Reichstag zu unseren Gunsten zu beeinflussen, ist zur Zeit völlig unmöglich. Im Gegenteil, es besteht die Gefahr, daß da vor dem Zusammentritt des neuen Dawesausschusses noch schnell etliches Porzellap zerschlagen wird. Für uns kommt alles auf die richtige Auswahl der Männer an. die unsere Sache zu führen bekommen, und dann dar­auf, daß wir in leidlich geschlossener Haltung hinter diesen Männern stehen. Diese geschlossene Haltung wird erfah­rungsgemäß durch nichts leichter gefährdet, als daß im Reichstag über die zugehörigen Fragen geredet wird.

Wissest über den Lohnkampf

Berlin. 12. November.

3n der heutigen ersten Aeichskagssitzung nach den Som­merserien nahm Reichsarbeitsminister Wissel! das Wort zu den Großeck Anfragen der verschiedenen Parteien zu der Aussperrung in der nordwestdeutschen Eisenindustrie. Er machte zunächst Mitteilung von dem Urteil des Ar­beitsgerichts Duisburg und erklärte dazu, er wolle dahin wirken, daß die endgültige Entscheidung des Reichs- arbeiksgerichts möglichst schnell herbeigeführk werde. Der Minister schilderte dann die Entwicklung der Lohnstreitig­keiten in der nordwestdeutschen Eisenindustrie und der ersten Schlichkungsverhandlungen. Die Unternehmer hät­ten die Entlassung nicht durchführen dürfen, weil ja indessen schon wieder durch den Schiedsspruch ein rechtsgültiger Tarifvertrag entstanden sei. Die von der Arbeikgeberorganisakion gegen die Rechtsgültigkeik des Schiedsspruches gemachten Einwände seien ab­wegig. Bon sich aus wolle er keine neuen Vermitt­lungsversuche machen, denn er könne nicht die Hand dazu bieten, daß ein rechtmäßig zustande gekommener Tarifver­trag durch eine unrechtmäßige Kampfhandlung der Arbeit­geber zugunsten der Arbeitgeber geändert werde. Der rich­tige Weg sei der, die Klärung der Rechtslage ab- zu warten, aber inzwischen die Arbeiter wieder zu be­schäftigen. Geg e n die Gewährung der Arbeits­los e n u n t e r st ü tz u n g an die Ausgesperrten äußerte der Minister Bedenken. Es gehe nicht an, die Kosten einer solchen Kampfhandlung auf die Arbeitslosenunterstützung abzuwälzen. Hier müssen zunächst die Gemeinden mit Unterstützungen Vorgehen und die Reichsregierung wolle gemeinsam mit der preußischen Regie­rung den Gemeinden beispringen.

Verwaltung der Landwirtschaft. Ich habe mich früher vergeblich bemüht, und zwar mit rechtzeitig vorgebrachten und bis ins einzelne ausgearbeiteten Plänen, hervorragende Vertreter der Landwirtschaft zum festen Anpacken dieser Frage zu bewegen. Heute sieht jeder vor Augen, worüber damals mancher lächelte. Ich habe damals gesagt, wenn es so weitergehe, so könne es dazu kommen, daß der deutsche Bauer wieder seine Freiheit verliert und wieder hörig wird, wie er es im Mittelalter gewesen ist. Allerdings würde an die Stelle der mittelalterlichen Mächte die mo­derne Macht des demokratisch-internatio­nalen Kapitals treten. Heule liegen die praktischen Grundlinien dieser Entwicklung in einem erschreckenden Bei­spiel klar zutage. Die Demokratie hat sich über den preußi­schen Staat der Preußen lasse bemächtigt und schickt sich nun an, die Stellungen der Genossenschaftsdirek­toren in den einzelnen Provinzen zu besetzen. Man sicht da deutlich den Weg, auf dem Fron vögte der Land­wirtschaft aus dem eigentlich als Selbstverwaltung ge­dachten ländlichen Genossenschaftswesen herauswachsen'

Die Lücke, die diese Entwicklung ermöglicht hat, war der Mangel eigener einheitlicher, starker Geld- und Ware n zentralen des ländlichen Genos­senschaftswesens, die auf der Grundlage der Selbst­verwaltung aufgebaut waren. Ihr Mangel war auch ein Hauptgrund, weshalb die ganze wirtschaftliche Organisation

der Landwirtschaft sozusagen in den Kinderschuhen stecken­geblieben und jedenfalls keine große, starke Macht des Wirtschastslebns geworden ist. Einer solchen Macht hätte die Landwirtschaft bedurft, um die Möglichkeiten des mo­dernen Marktes und Betriebes auszunutzen, die gemein­samen wirtschaftlichen Interessen erfolgreich wahrzunehmen und nicht der hilflose Spielball fremder Interessen zu werden.

Alle anderen Berufe und Gruppen haben ihre Syndikate, Kartelle, Verkaufs- und Ankaussvereinigungen, Geiverk- schaften usw., nur die Landwirtschaft, immer noch der größte deutsche Gewerbez-weig, hat es zu etwas Gleichwer­tigem nicht gebracht. Alle anderen Berufe haben das drin­gende Interesse, daß die Landwirtschaft diesen Mangel ab­streift und dadurch erst die Möglichkeit ihrer Gesundung schafft. Aber sie hat selbst die Kraft nicht mehr dazu. Das Reich muß ihr helfen. Hilfe erfährt sie jedoch damit nur dann, wenn das, was aufgebaut wird, ihrer freien Selbstverwaltung unterstellt wird. Das will die Demokratie aller Schattierungen aber nicht.

Der handelspolitische Schutz

Die dritte, die wichtigste Frage betrifft den han­delspolitischen Schutz und damit die Rentabili­tät der Landwirtschaft. Es wird alles vergeblich sein, wenn auf diesem Gebiet nicht eine wirkliche Verstän­digung zwischen den Nächstbctrosfenen, Industrie und