Seite 2 Nr. 26k

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

6 Eine Falschmeldung. Gelegentlich der Zeppelinfcihrt war in einigen würtk- Blättern die Behauptung verbreitet worden, der Fahrgast bei der Amerikafahrk. Herr Dr. Rei­ner aus Weehawken (Nürtinger Bürgerssohn) habe sich ungünstig über die Luftschiffahrt ausgesprochen. Wie wir einem Telegramm Dr Reiners an deutsche Verwandte und Freunde entnehmen, ist gerade das Gegenteil der Fall. Er war von der Fahrt so begeistert, daß er ent­schlossen ist, bei Reisen nach und von Europa nur noch das Luftschiff zu benützen, sobald dieser Luftverkehr eingerichtet sein wird.

Stuttgart, 11. Noo. Rettungsmedaille. 2er Staatspräsident hat dem Werkmeister Albert Wörner in Marbach am Neckar die Rettungsmedaille verliehen.

Die Stuttgarter Lichlschau wurde am Samstag abend eröffnet. Bei der Einleitungsseier im großen Sitzungssaal des Rathauses wies Oberbürgermeister Dr. Lauten- schlager daraus hin. daß am 10. November vor 169 Jah­ren im nahen Marbach mit der Geburt Schillers, des größ­ten Sohns des Landes, eine Lichtquelle von unvergleichlicher Glanzfülie sich dem deutschen Geistesleben erschlossen habe. Der Eröffnungsfeier wohnten die Minister Dr. Bazille und Dr Deh! inger. Generalleutnant v. StülpnageI, Beamte, Vertreter des Landtags, der Kollegien, der Presse usw- an. Der Verkehr auf den beleuchteten Plätzen und in den Straßen war ungeheuer. Von auswärts waren Tau­sende nach Stuttgart gekommen. Die Lichkwirkungen sind außerordentlich schön, besonders hob sich die herrliche Iohanniskirche im Feuersee in der Bestrahlung durch zahl­reiche Scheinwerfer, ergänzt durch Bogenlampen im Innern des Turms, wundervoll ab-

Aus dem Lande

Lorch. 11. Noo. Besuch des Reichswehrmini­sters. Auf der Durchreise besuchte Reichswehrminister Grüner das Kloster Lorch, wo er sich längere Zeit mit seinem Stab aufhielt, um dann die Fahrt nrch Gmünd fort­zusetzen.

Oberndorf a. N., 11. Nov. Ein Farren vom Zug zermalmt. Donnerstag abend geriet auf der Bahnlinie MtoberndorfOberndorf ein aus der Stallung des Speise­meisters Baier entlaufener Farren unter den von Rottweil kommenden Gükerzug. Das Tier wurde von der Maschine erfaßt und etwa 100 Meter geschleift. Da etwa 15 Wagen über das Tier hinweggingen, wurde es vollständig zer­malmt. Auch am Zug selbst ist einiger Materialschaden ent­standen, insbesondere an der Luftbremsvorrichtung, wodurch auch das Anhalten oes Zuges erschwert wurde. Der Zug konnte nach etwa einer halben Stunde, nachdem das Tier aus den Rädern und dem Bahnkörper entfernt war, die Fahrt fortsetzen. Schon in früheren Jahren kamen dem­selben Besitzer frei herumlaufende Schafe unter den Zug.

Die Arbeiten zum Neubau des Amtskörperschaftsgebäu­des sind begonnen worden.

Giengen a. Br., 11. Nov. Gasfernversorgung. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung einstimmig den Anschluß an die Gasfernversorgung von Heidenheim be­schlossen.

Marbach a. Neckar, 11. Nov. Vom Schiller-Na­tionalmuseum. Am gestrigen Geburtstag Friedrich Schillers konnte das Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar die Feier seines 25jährigen Bestehens begehen. Zu der Gedächtnisfeier im Festsaal des Museums hatten sich Gäste aus dem ganzen Reich in großer Zahl eingefunden, darunter als Vertreter der württembergischen Staatsregie­rung Kultusminister Dr. Bazille, Finanzminister Dr. Dehlinger, außerdem Vertreter des Landtags, der Uni­versität Tübingen, der Technischen Hochschule Stuttgart, der Stadt Weimar, der schwäbischen Dichtung und die Nach­kommen der Familie Schiller. Der erste Vorsitzende des Schwäbischen Schillervereins, Geheimrat Dr. v. Güntter, hielt die Festansprache. Die Grüße der Regierung über­brachte Kultusminister Dr- Bazille, der darauf hinwies, daß kein einziger deutscher Volksstamm auch nur entfernt so viele Dichte, heroorgebracht habe, wie das kleine Land Würt­temberg. Die Feier wurde beschlossen mit einer Huldigung vor Schillers Geburtshaus.

Mainhardt, OA. Hall, 11. Nov. Hunde im Schaf- pferch. Der Schäfer Ehr. Kuhn von Neuenstadt kam mit seiner aus 68 Schafen bestehenden Herde nach Hohenstraßen, wo er imGrünen Baum" übernachtete. Die Schafe wur­den im anstoßenden umzäunten Garten untergebracht. Nachts brachen aber Hunde in den Garten ein. Am andern Morgen waren nur noch 5 Schafe da, davon eines tot, ein anderes schwerverletzt. Die geängsteten Tiere hatten den Zaun durchbrochen und waren geflüchtet. In der Umgebung fand man noch 51 Tiere, von denen aber 11 so zugerichtet waren, daß sie geschlachtet werden mußten. 12 Schafe wer­den noch vermißt. Den Hunden ist man auf der Spur.

Lindau. 10. Nov. Die Pfänderbahn. Die Pfän­derbahn hat seit 4 Wochen Urlaub, der ihr nach den großen Anstrengungen des Sommers zu gönnen ist. Die Außer­betriebssetzung erfolgte aus Gründen der Auswechslung von Maschinenteilen, deren Ersatz noch nicht eingetroffen ist. Bom 1. Januar bis 15. September hat die Bahn rund 190 000 Fahrgäste, davon 106 OM bergauf und 85 OM tal­abwärts, befördert.

Vom bayerischen Allgäu, 10. Nov. Die Nebelhorn­bahn macht erfreuliche Fortschritte. Das Bergstations­gebäude auf dem Nebelhorn wurde dieser Tage im Rohbau fertig. Sämtliche Fundamente für die Hauptbahnstützsn sind errichtet. Die Talstation ist ebenfalls im Rohbau fertig. Auf der Mittelstation an der Seealpe dürften die im Bau befindlichen Gebäulichkeiten ebenfalls noch vor Winter­eintritt fertiggestellt werden können.

Anschlag auf einen Schnellzug. Unweit des Bahnhois Mindelaltheim (Schwaben) wurde am Freitag abends ein Kilometerstein auf die Schienen gelegt. Ein Beamter, der zufällig an diese Stelle kam, beseitigte das Hindernis, kurz bvor der Schnellzug StuttgartMünchen vorbeikam.

Erschreckender Tiefstand der Schlachtviehpreise

Die Preise für Schlachtvieh zeigen einen kaum dagewese­nen Tiefstand. Sie bewegten sich teilweise unter den Frie­denspreisen. wobei aber die Preise für die landwirtschaft­lichen Bedarfsartikel eine Steigerung wesentlich über 150 Prozent aufweisen. Der Bauer, der Vieh zur Mast im Mai kaufte und in mühsamer Fütterung und Pflege bis Oktober das Lebendgewicht von 8 auf 11 und bis 12 Zentner stei­gerte, stellt in verzweifelter Stimmung die Tatsache fest, daß er das gemästete Tier oft noch unter dem Einstandspreis verkaufen muß. Ochsen der Klasse B kosteten am 4. Juli

5860 -K und am 30. Oktober 4850 '-L; Kühe der Klasse C kosteten am 6. Mai 2632 und am 30. Oktober 2428 ^lt.

Die Verhältnisse auf den Schlachtviehmärkten sind in die­sem Jahr weit schlimmer als im letzten Jahr. Die nie- bersten Schlachtviehpreise des letzten Jahrs sind durchschnittlich die höchsten Schlacht- viehpreise in diesem Jahr geworden. Kein Wunder, daß den Bauernstand angesichts dieser Zustände die Verzweiflung packen will. Die am intensivsten wirt­schaftenden Betriebe werden immer zuvorderst getroffen und am meisten geschädigt. Die Einfuhrstatistik von Rindvieh für das Jahr 1927 gibt eine Erklärung für eine der Haupt­ursachen, die zu den katastrophalen Verhältnissen auf unse­ren Schlachtviehmärkten führen. Während im Jahre 1926 die Gesamteinfubr an Rindvieh 90 613 Stück betrug stieg sie im Jahre 1927 auf 140 286 Stück oder um 74,3 Prozent. Der Wert des im Jahr 1926 einqeführten Rindviehs betrug 66 710 000 -R und stieg im Jahr 1927 auf 112 960 000 oder um 59,3 Prozent. Den Löwenanteil an der Rindvieh­einfuhr bestreitet Dänemark. Während im Jahr 1926 71 508 Stück Rindvieh aus Dänemark eingeführt wurden, waren es 1927 117 133 Stück. Dazu kommt die große Ein­fuhr von Gefrierfleisch. ' i.. e.

Aus Stadl «ud Land

Nagold, 12. November 1928

Freundschaft ist das beste Fundament für Liebe und Ehe; Güte, Reife und die Fähigkeit zur Lei­denschaft sind bei beiden Menschen die idealen Vor­bedingungen.

Dienstnachrichten

In den Monaten September und Oktober wurden auf Grund der allgemeinen Sekretärprüfung 84 Anwärter für fähig erklärt und unter ihnen: Emil Vaumann>, Neuen­bürg, Richiard Daiber, Freudenstadt, Karl Frey, Ton­bach OA. Freudenstadt, Heinrich Gönner, Obertal OA. Freudenstadt, Abraham Hetze!, Freudenstadt, Wilhelm Knorr, Haiterbach, Karl Rathfeld er, Oftersheim OA. Calw, Paul Rau, Wildbad, Richard Schlichter, Wa­chendorf OA. Horb.

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die III. Stadtpfarrstelle in Freuden st adt dem Stadt­vikar Otto Bossert daselbst und die Pfarrei Rohrdorf Dek. Nagold, dem Pfarrer Schrempf in Cleebronn, Dek. Brackenheim, übertragen worden,.

November-Sonntag

In unserem letzten Sonnragsbericht konnten wir noch von mildem Sonnenschein schreiben und sprachen doch zugleich von einer Ahnung, die uns beschleicht, wenn man von dem No­vember hört, eine Ahnung von kommenden Nebeln, von feuch­ter Kälte und Regen. Und so ist es auch gekommen. Schon in der Woche wollte es gar nicht mehr richtig hell werden und an manchen Tagen brannte das elektrische Licht fast ununter­brochen den ganzen Tag. All diese schönen Novembereigen­schaften wies auch der gestrige Sonntag aus, an dem man nur vor die Türe ging, wenn man unbedingt mußte oder schließlich, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Auch ein Lied durf­ten wir gestern hören, das Regenlied, doch dumpf und mono­ton, so ganz anders wie z. B. im Frühjahr, wo die Noten dieser Regensymphonien in allen Lagen und Tonarten lustig durcheinander purzeln. Dieser ganzen Stimmung angepaßt war gestern das Leben in unserem Städtchen. Träge und müde ging der Verkehr, die Kirchgänger gingen und ka­men schnell vom Gotteshaus ohne vielleicht ihr übliches Schwätzchen vor der Nachbarintür zu halten. Nur unsere wasser- und wetterfesten Sportler und Turner gingen trotz allem ihrer Liebhaberei nach und konnten, soweit auswärtige Mannschaften ihnen entgegenstanden, den Sieg an ihre Fahnen heften. Die ganze Stimmung war wohl auch dazu angetan, das Kino im .Löwen" das übringens. wie wir hören, mit seinem diesmaligen Film sehr Schönes bieten soll und den Film heute abend wiederholt zu besuchen oder in derTraube" um einen Preis Kegel zu schieben. War dieser Sonntag nun still, so sollte er jedoch nur die Ruhe vor dem Sturm, vor dem Sturm all der vielen Vereinsveranstaltungen bedeutet haben. Nächsten Samstag kommt der Schwarzwaldverein, am Sonntag der Der. Lieder- und Sängerkranz und der C. V. j. M. mit einem Werbetag anmarschiert. Der Reigen wird er­öffnet, der Tanz kann beginnen!

Dom Bereinigte» Lieder- und SLngerkranz

Am Sonntag, den 18. Nov., veranstaltet der Ver. Lieder­und Sängerkranz einen Familienabend. Der 1. Teil, dessen Mittelpunkt die Ehrung des seitherigen Chormeisters, Herrn Oberlehrer Grieb sein soll, bringt Männerchöre und Vorträge eines hiesigen Streichorchesters. Im 2. Teil folgt die Aufführung eines schwäb. Schwanks von Max Dürr mit den bewährten Kräften der Liederkranzbühne. Nachher werden die Tanzlustigen noch auf ihre Rechnung kommen. Es ist an­zunehmen, daß diese Veranstaltung eine starke Anziehungskraft ausüben wird, zumal da es gilt, den geschätzten bisherigen Chormeister zu ehren.

2V Jahre Gäuwafserversorgung

Am 22. Oktober so schreibt die Horber Chronik waren 20 Jahre verflossen, seitdem das segensreiche Werk der Eäuwasserversorgung seine Weihe empfing. Schon im April 1905 hatten in Eutingen und Vondorf Ver­handlungen stattgesunden, an der sich die Vertreter zahl­reicher Gemeinden aus den Oberämtern, Herrenberg, Horb, Nagold und Rottenburg beteiligten. Im Juni des genann­ten Jahres wurde dann in einer sehr stark besuchten Ver­sammlung in Eutingen der Eemeindeverband der Eäu­wasserversorgung ins Leben gerufen. Damit war einer der größten Gruppenwasserverforgungen Württembergs (man zählt hier deren jetzt mehr als 50 mit über 400 Gemeinden) und gleichzeitig einem Unternehmen von hoher kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung die feste Form gegeben. Der umfangreiche und schwierige Bauplan wurde von dem Staatstechniker für das öffentliche Wasserversorgungs­kommen der Anlage haben sich außerdem verdient gemacht: wesen, Oberbaurat Groß, entworfen. Um das Zustande- Der bekannte Schöpfer der Abwasserversorgung, Oberbau­rat Dr. v. Ehmann, die Vorstände der beteiligten Ober­ämter und nicht zuletzt die Ortsvorstände Schlayer von Bondorf, Bauer von Ergenzingen und Vogt von Eöttel- fingen, die den engeren Ausschuß bildeten.

Mit den Bauausführungen wurde im Februar 1906

Montag, 12. November 1928

oegonnen uno NN A.ugu,r rannte erstmals Wasser an die angeschlossenen Ortschaften abgegeben werden. Bei der Wasserarmut der Eäuhochfläche konnten als Was erspender nur die ergiebigen Talquellen bei Eündringen und Schie­tingen in Frage kommen. Ihre Schüttung geht auch in trockenen Jahrgängen nicht unter 25 Sekundenliter zurück und steigt im Frühjahr bei Schneeschmelze oft über 80 Se­kundenliter. Das Wasserhaus und die Pumpstation wur^ den im idyllischen, Steinachtal bei Eündringen errichtet Von hier wird das Quellwasser mt elektrischer Kraft den Hochbehältern bei Schietingen (160 Kubikmeter) und Ober­jettingen (1200 Kubikmeter) zugeleitet. Da für die einzel­nen Ortschaften noch 13 Zwischenbehälter vorhanden sind' so betragt der Gesamtnutzungsraum sämtlicher Behälter fast 4000 Kubikmeter, eine Zahl, die dem dreifachen mittle­ren Tagesverbrauch der Gruppe gleichkommt

Von der großen Ausdehnung des Rohrnetzes zur steit seiner Fertigstellung vor zwanzig Jahren gaben folgende Zahlen ein Bild: Quellzuleitungen 1100 Meter Druck­leitungen 17 600 Meter. Zu- und Verteilunqsleitunaen 80 000 Meter. Privatleitungen 63 000 Meter also zusam men 161 Kilometer, was in der Luftlinie etwa einer Ent' fernung von Nagold bis Mainz entspricht. Die Zahl der Hausanschlusse betrug 3400, die der Feuerlöschhydranten 610. Die Gesamtkosten, bezifferten sich "auf rund 1400 L Mark. Heute umfaßt H,e Gauwasserversorguna 25 Gemein­den (gegen 23 im Jahre 1908) und versorgt auf einem Ge­biet von 20 Kilometer Länge und 14 Kilometer Breite also aus einer Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern' nahezu 19 000 Menschen. '

Haiterbach. 12 Nov. 25i°hrlges Jubiläum. Heute sind es 2o.^ahre daß Friederike Dettlingals Handarbeits­lehrerin an hiesiger Schule angestellt wurde Viele Hun­derte von Mädchen unserer Gemeinde, die inzwischen zu Jungzrauen herangewachsen, sind oder schon als Haus­frauen in häuslichem Kreise walten, verdanken ihr die Ge­schicklichkeit in der Anfertigung von Näharbeiten. Die Be­deutung des Handarbeitsunterrichts wird in unserer heu­tigen Zeit nicht gering geachtet, er trägt dazu bei den Familiensinn, der immer mehr zu schwinden droht, zu' stär­ken; er zeigt den Mädchen, daß rein, und ganz auch einem alten Kleide Glanz verleiht, daß der Gewinn mit ordnen­dem Sinn gemehrt werden kann, wenn die Hausfrau ver­steht, die ausbessernde Hand an manch Kleidungs- und Wäschestück zu legen, das sonst wertlos beiseite geworfen wird. Vor allem soll der Handarbeitsunterricht den Mäd­chen zeigen,, wie in der Häuslichkeit zum Guten der Glanz und der Schimmer gefügt werden kann, damit das Haus der Mittelpunkt des Familienlebens bleibe. Frl. Dettling hat ihre wichtige Aufgabe jederzeit in diesem Sinne auf­gefaßt. Mit steter Treue und unermüdlichem Fleiß hat sie ihres Amtes gewaltet, so daß sie heute mit Stolz auf ihre langjährige erfolgreiche Tätigkeit an hiesiger Schule zurllck- blicken darf.. In Anerkennung ihrer Verdienste und ge­wissenhaften Arbeit übermittelte Stadtschultheiß Bern­hardt die Glückwünsche und ein, Geschenk der Stadt­gemeinde. Auch von Seiten der Schule wurde ihr herzliche Anerkennung zuteil. Die Schülerinnen, denen sie stets in mütterlicher Liebe zugetan ist und auf die sie in ihrer ruhigen, bescheidenen Art auch erzieherisch einen wohltäti­gen Einfluß ausübt, wetteiferten an ihrem Ehrentag in, der lleberreichung von Blumenspenden. Auch von anderer Seite durfte sie Beweise der Liebe und Verehrung entgegen nehmen. Die besten Wünsche der Gemeinde begleiten sie auch auf ihrem ferneren Lebenswege.

Spielberg, 11. Nov. Ortsvorsteherwahl. Etwas mehr als sechs Jahre sind verflossen, seit die Gemeinde Spielberg letztmals einen Ortsvorsteher zu wählen hatte. Damals war es der in Pfalzgrafenweiler geborene Stadtpfleger a. D. Wagner aus Stuttgart, dem die Leitung der Ge­meinde anvertraut wurde. Er ist vor kurzer Zeit alters­halber vom Amt zurückgetreten. Heute nun hatte Spielberg Gelegenheit, sich den Nachfolger für ihren verdienten Orts­vorsteher zu wählen. Neben dem seitherigen Amtsverweser hatten sich insbesondere noch zwei einheimische Bewerber zur Verfügung gestellt. Mit mehr als die Hälfte der ab­gegebenen Stimmen errang sich Landwirt und Holzhauer Karl Morhardt das Vertrauen der Wählerschaft; 132 Wähler haben sich für ihn entschieden. Von 323 Stimm­berechtigten kamen 242 zur Wahlurne, das heißt rund 75 Prozent. Auf Steinhauer Michael Burghardt enn fielen 63, auf Schindelfabrikant Matthäus Kalmbach 23, auf Christian Henßler 9 Stimmen; die übrigen waren zersplittert; dazu 13 ungültig. Wir wünschen, daß das Wahlergebnis zum Wohl und Gedeihen der ganzen Gemeinde ausgefallen sein möge und beglückwünschen den neuen Ortsvorsteher, der in den letzten Jahren schon öfters Schultheißenamtsverweser in Spielberg war, zu seinem schönen Erfolg.

Berneck, 12. Noo. Wjähriges Dienstjubiläum. Der weithin besonders auch in Fischereikreisen bekannte Oberlehrer Schwarzmaier konnte gestern in unserer Gemeinde aus eme 35jährige Lehrertätigkeit zurückblicken. Wieviel ersprießliche Arbeit «r hier geleistet, ist aus der Tatsache zu ersehen, daß er bald die ganze jetzt in Berneck lebende Generation von den 50ern abwärts unterrichtet hat und ihnen die Vorbereitung für das spätere Leben gab. Als Rentamtmann der hiesigen Guts­herrschaft ist Oberlehrer Schwarzmaier ebenfalls eine bekannte Persönlichkeit. Wir wünschen dem Jubilar noch manches Jahr gesegnete Tätigkeit im Kreise seiner Kinderschar, als Rentamt­mann und, nicht zu vergessen, als führendes Vorstandsmitglied des FischereivereinsOberes Nagotdtal".

Mötzingen. 12. Nov. Hopfeuverkauf. Nachdem -m zpfenhandel längere Zeit Ruhe herrschte, lebte derselbe S ioche wieder etwas aus. Der größte Teil der noch nen Hopfen wurde verkauft. Aber wie sahen sich die-o ihren Hoffnungen betrogen? Bezahlt wurden "ur n M !ark für den Zentner. Nicht umsonst heißt es nn rnd:Dr Hopf ist e Tropf".

Mötzingen, 12. Nov. Bortrag. Vergangenen Samstag irde im Rathaus ein Vortrag über Haltbarmachu g bstes und Obstbaumpflege gehalten. Eine ?anz an tz ck chörerzahl hatte sich zu diesem Vortrag eingefunden un -sichtet war anzusehen, daß sie mit Interesse demselben

lgten. Für beides wußte der Vortragende manche v

rechende Mittel zu empfehlen. Zum Schluß semer hrungen hatte er auch noch ein Mittel gegen RheumcMmus erwähnen. Wenn auch vielleicht nur einzelne d ck ^ . asführungen von der Wirksamkeit der angepriesenen erzeugt waren, so wird doch mancher noch durch P ersuche seine eigenen Erfahrungen sammeln.