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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

aufsuchten, fanden sie ihn tot im Lehnstuhl liegen. Eine Herzlähmung machte seinem Leben ein jähes Ende. Donnerstag früh wurde die Leiche mit dem Auto nach Stutt­gart übergeführt.

Bus Stadt and Land

Nagold, 29. Oktober 1928.

Schweigen können zeugt von Kraft, schweigen wollen von Nachsicht, schweigen müssen vom Geist der Zeit.

Letzter Oktobersonntag

Wer hätte es sich zu Beginn des Jahres träumen las- sen, daß 1928 einen solch herrlichen Sommer und dazu noch einen schönsten sonnigen Herbst uns bescheren würde, einen Herbst, der in seinem Füllhorn so reiche Gaben verbarg. Wohl drohten am Morgen trübe Wolken, doch bald hatte sich die Sonne durchgesetzt und wiederum ward uns ein gol­dener Herbsttag geschenkt, an dem es eine Lust war, draus- sen herumzustreifen.Herbstlich sonnige Tage, mir beschie- den zur Lust!" Die Wege sind dicht bedeckt mit welkem Laub, überschüttet mit einer Fülle von Farben. Manch ein Fuß schreitet achtlos über sie hinweg. Hört ihr denn nicht, was die welken Blätter euch zu erzählen haben, wenn ihr mit dem Fug sie berührt, sie, die aussehen, wie feinstes Seidengewebe, wie aus Goldblech gewalzt, wie mit Purpur überzogen oder wie lustige Zitronenfalter? Einem solch sonnigen Tage mutzte auch ein solcher Abend folgen, der sich einleitet durch eine jener Stunden, die zwischen Tageshelle und Abenddunkel liegen, Dämmerstunde. Da können unsere Gedanken weit ab vom Tageslärm im friedlichen Gar­ten der Erinnerung wandern, zurück bis in die ent­ferntesten Jugendtage, schwelgen und trauern im Herzen über Dinge, die ureigen sind. . . . eine Hand greift zum Licht, geblendet, erschrocken schließen sich die Augen, ver­gangen ist ein Traum. Draußen beschien der Mond in sil­bernem Glanze die müde und schlafende Welt, zog seinen Weg über unsere dunklen Wälder und tiefen Täler und schaute freundlich in jedes ihn suchende Auge. Der Sonn­tag im Städtlein selbst bot nichts Außergewöhnliches, es war Kleinstadtfrieden, den viele Menschen so lieben und den wir alle so notwendig im hastigen Getriebe des heuti­gen Berufslebens gebrauchen können.

Die Maggi-Werke im Film

Heute, abends 8 Uhr, wird in den Löwen-Lichtspielen ein interessanter Film der Maggi-Werke Berlin und Sin­gen (Hohentwiel) gezeigt. Wir machen unsere Leserinnen und Leser auf die Veranstaltung aufmerksam und empfeh len ihnen den Besuch. Der Eintritt ist frei!

Kapitän Finkkommt wieder

Der von seinen früheren Filmvorträgen her in Nagold bereits bestens bekannte und beliebte Kapitän Fincke aus Hamburg, wird, vielfachen Wünschen entsprechend, am Dienstag, 30 Okt., abends 8 Uhr in den Löwen-Lichtspielen in Nagold wiederum einen Filmvortrag halten und zwar kommt er diesmal mit dem Expeditions-PrachtfilmFeuer­land!" (In Schnee und Eis von Südamerika). Der Film führt in das bisher fast noch unerforschte Gebiet des Feuer­landes mit seinen märchenhaften Naturschönheiten, den schneebedeckten Bergen, gewaltigen Riesengletschern, treib- eisübersäten Fjords. Das Einfangen und Zureiten wilder Pferde an Patagoniens Küste sieht man, Seelöwenjagden, Erdölbohrungen, Kohlenbergwerke u. vieles andere Inter­essante. Und zu allem weiß Kapitän Fincke in seiner lie­benswürdigen, humorvollen Seemansart so anregend und unterhaltend zu plaudern, daß die Veranstaltung für alle Besucher zu einem Erlebnis werden wird, sodatz der Film allen nur empfohlen werden kann. Jugendliche haben Zu­tritt.

Rosen im Oktober sehen. 3m Oktober ist die günstigste Zeit, die Rosen zu setzen. Der Garkenbesitzer, der schon länger Rosen zieht, weiß es: Ze feuchter und schwerer der Boden ist, desto früher muß das sehen erfolgen. Keinesfalls darf man bei Frost sehen, da die Rosenwurzeln sich dann nicht fest einwurzeln können und deshalb den Frostein­flüssen ungeschützt ausgeseht sind- Die Wurzel der Rose spielt bei der Herbstpfanzung überhaupt eine wesentliche Rolle, da man um diese Jahreszeit ein schlechtes Anwurzeln befürchten muß. Empfindliche Sorten pflanzt man daher im beginnenden Frühjahr.

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ep. Kirchenopfer am Totensonntag. Am 25. November feiern die evangelischen Gemeinden des Landes den Toten­sonntag zugleich als Gedächtnistag an die Gestorbenen und im Krieg Gefallenen. Das Kirchenopfer an diesem Sonntag soll nach einem Erlaß des Oberkirchenrats dem kommenden Geschlecht zugewendet werden, welches, in einer gefährdeten Zeit aufwachsend, der Pflege und Fürsorge in besonderem Maß bedarf. Das gesamte Kirchenopfer des Totensonntags ist für die Förderung der Arbeii an Kleinkindern, ins­besondere für die Gewinnung und Ausbildung von evan­gelischen Hilfskräften für diese Arbeit bestimmt.

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Freudcnstadt, 27. Okt. Die Brandstiftung in Schön- miinzach fand am Donnerstag vor dem Schwurgericht Rott­weil ihre Aburteilung. Der Angeklagte, Taglöhner Fried­rich Finkbeiner in Schönmünzach, hat nach anfängli­chem Leugnen am Tag vor der Verhandlung die Brandstif­tung ani Laborantenhaus und Schuppen zugegeben, die­jenige an deralten Sägmühls" jedoch in Abrede gestellt. Da der Angeklagte geständig war, wurden nur noch vier Zeugen vernommen, während ursprünglich zwanzig Zeugen geladen waren. Infolge des Geständnisses des Angeklagten dauerte die Verhandlung nicht lange. Der Staatsanwalt hatte 71s Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust be­antragt' das Urteil lautete auf sechs Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust.

Meine MchrWen « Klier Well

Das Denkmal des Kaisers Wilhelm I. in Spandau soll nach einem Beschluß der Stadtverordnetenversammlung ab­getragen werden.

Bom Welfenschah. Nach einer Wiener Meldung ist der vom Herzog von Braunschweig mit dem Verkauf des Melfenschahes beauftragte Wiener Altertumshändler Glückselig nach Amerika abgereist, um mit einem amerikanischen Konsortium den Kaufvertrag abzu­schließen.

Neue Altertumsfunde auf Gotland- Auf der Znsel Got­land, der reichsten Fundgrube Schwedens für Altertümer, ist in der Gegend des Waldemar-Kreuzes, das der dänische König Waldemar nach seinem Sieg 1361 über Gotländer und Deutsche in Visby errichtete, wiederum ein Massen­grab mit mindestens 100 Kriegern gesunden worden, mit guten Rüstungen und auch sehr seltenen Panzern, Hand­schuhen und eisernen Hauben. Von der Fundstätte sind be­reits 150 Kisten in das Nationalmuseum nach Stockholm ge­sandt worden.

Raffinierte Bühnenkunst. Aus Salzburg wird gemeldet, daß der Berliner Theatermann Max Reinhardt bei Salz­burg ein märchenhaftes Schloß Leopoldskron besitzt, dort ein Schloßtheater einrichien will, um die Aufführungen, die er für seine Berliner und Wiener Theater vorbereitet, vor­her einem gewählten internationalen Publikum zugänglich zu machen. Der 200 Personen fassende Zuschauerraum be­steht aus einem um ein Oval herumgestellten Logenkranz, das Oval des Bühnenhauses kann sowohl als Bühne wie als Zuschauerraum verwendet werden. Die eigentliche Bühne wird zwilchen den Zuschauerraum und einen Teich verlegt.

_ Montag. 2g. Okto ber 1928

Diese Dreiteilung der Bühnenanlage ermöglicht, die gewag­testen szenischen und bühnentechnischen Einfälle auszufühcen Das neue Theater scheint, dem Zeitgeist entsprechend, für die oberenFinanz-Zehntausend" berechnet zu fein, während Wagner sein Festspielhaus in Bayreuth den oberen Kunst­verständigen und Kunstfreunden widmete.

Die farbigen Besahungsfranzosen Nach neuen Fest, stellungen beläuft sich die Zahl der farbigen Franzosen im Besehungsgebiek immer noch auf 1300. Sie befiehl aus rund 800 Anamiten (Asiaten), 400 Algeriern und 50 Marok­kanern.

Ein Rehbock verschuld«! den Tod eines Motorradfahrers Nach einer Meldung aus Nürnberg fuhr auf der Land­straße von Behringersdorf nach Erlenstegen der ledige Stukateurmeisterssohn Stürminger von Nürnberg nach Haus. Plötzlich stand mitten auf der Straße ein Rehbock der anscheinend durch den Scheinwerfer des Motorrades so geblendet wurde, daß er nicht wußte, wohin er springen sollte und schließlich direkt ins Motorrad hineinsprang. Der Motorradfahrer stürzte zu Boden und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er, ehe ärztliche Hilfe zur Stelle war starb. Der Aehbock lag in einiger Entfernung von dem Ver­unglückten tot auf der Straße.

Schülerselbstmord. In Osfenburg (Baden) hat sich der 16jährige Oberrealschüler Leschke erhängt. Wegen einer Bal­gerei in der Schule hatte er eine Karzerstrafe erhalten doch soll der unglückliche Schritt des Schülers nicht mit dieser Strafe Zusammenhängen. Die Kriminalpolizei hat eine Un­tersuchung eingeleitet.

Fünf Todesopfer der Kölner Raubmörder. Der bei der

Verfolgung der beiden Raubmörder Heidger schwer ver­wundete Radfahrer, der Gärtner Willy Peters, ist seiner Verletzung erlegen.

Heinrich und Johann Heidger sowie ihr Spießgeselle Lindemann, der in Köln unverletzt festgenommen wurde, hielten sich, wie nunmehr festgestellt ist, von Mitte Juni bis 23. Juli ds. Js. in Seehausen in Oberbayern alsTouristen" auf und führten ein vergnügliches Leben, da sie anscheinend bei Mitteln waren. Am 19. Juli riefen sie in einem Wirts­haus einen Streit hervor, indem sie über die andern Gäste herfielen. Ein Kaufmann erhielt einen Messerstich in den Rücken, Lindemann wurde von einem Oberdayern nieder­geschlagen und erlitt eine Kopfverletzung. Darauf, am 23. Juli, mußte das Kleeblatt plötzlich abreisen, angeblich weil die Eltern sich um sie sorgten. Sie fuhren im Auto weg, blieben aber in München, wo sie am 29. August durch Einbruch in der Polizeidirektion halbseitige Pässe, Paß­formulare und Stempel stahlen. Wahrscheinlich fallen ihnen auch die 11 schweren Einbrüche zur Last, die in der Zeit vom 31. August bis Mitte September in Schwabing und in Bogenhausen verübt wurden.

Heilmittelprozeß gegen sieben Aerzke, Apotheker und Kaufleuke- Zn Berlin begann ein bereits seit 7 Zähren schwebender Heilmittelprozeß gegen den Chemiker Käs­bach, drei bei ihm als Berater und Hilfskräfte angeskellke Aerzte, zwei Apotheker und einen Kaufmann. Käsbach, der vor einigen Zähren noch mittellos war, nunmehr aber zwei große Güter, mehrere Villen und Autos besitzt, stellte in großem Maßstabe Chromonal-Tabletken her, die nach seiner Darstellung ein wirksames Heilmittel gegen Syphi­lis sein sollten. Den Angeklagten wird Betrug durch Ver­trieb von wertlosen Heilmitteln und Verstoß gegen die Ver­ordnung über den Handel mit Arzneimitteln zur Last gelegt.

Der Erfinder als Zuwelendieb. Vor drei Zähren waren in Brüssel Zuwelen im Wert von 3 Millionen Franken gestohlen worden. Nach langer Verfolgung der Spuren konnte nun der russische Flüchtling Professor Djoun- kowski, der mehrere Zimmer im Edenhokel in Berlin be­wohnt, verhaftet werden. Er steht mit der Brüsseler Ein­brecherbande in enger Verbindung. Djounkowski machte im August ds. Zs. Aufsehen durch die Vorführung seiner Er­findung der Aekherwellenmusik.

Re SlulgMM«

Gegenwärtig findet vor dem Schwurgericht in Essen die Verhandlung wegen eines Mords an dem Gymnasisten Daube in Gladbeck statt. Des Mords angeklagt ist ein Freund des Daube, der Gymnasist Hußmann, bei dem am Tag nach dem Mord ein Bluttropfen am Schuh bemerkt worden war. Huhmann leidet an Nasenbluten. Dieser Bluttropfen bildet den Hauptbeweisstützpunkt des Staatsanwalts gegen Huß- .. mann, während die andern Verdachtsgründe durch Zeugen- > aussagen mehr oder weniger entkräftet worden sind. Der Bluttropsen wird also für das Urteil des Gerichts wichtig sein.

Noch vor 30 Jahren galt es in der gerichtlichen Medizin für unmöglich, Menschen- von Tierblut zu unterscheiden. Der Gelehrte und Blutforscher Uhlenhuth hat inzwischen, den Beweis geführt, daß Menschen- und Tierblut bei wis­senschaftlicher Untersuchung überhaupt nicht verwechselt wer­den könne, so scharf sind die Unterscheidungsmerkmale. Man ist aber noch viel weiter gekommen. Von allen den geheim­nisvollen Wundern des Bluts ist eine Entdeckung des Wiener Forschers Land st einer bemerkenswert, der mit­tels der phsiologisch-chemischen' Reaktion den überraschenden Nachweis' führen konnte, daß Menschenblut keineswegs immer, wie man bis dahin als selbstverständlich angenom­men hatte, gleich Menschenblut ist, sondern daß dem Blut eine ausgesprochene Individualität innewohnt.

Der Gedanke, einem ausgebluteten Menschen den ver- lvrengegangenen kostbaren Lebenssaft durch Zufuhr frem­den Blutes zu ersetzen, ist zu allen Zeiten vielfach Gegen­stand theoretischer Erörterungen und praktischer Versuche der Chirurgen gewesen. Schlimme Erfahrungen mußte man zunächst mit der Transfusion (Ueberleitung) von Tierblut machen. So wandte man sich dann schließlich dem Menschenblut zu in der bestimmten Erwartung, daß hier böse Zufälle ausgeschlossen seien. Aber auch die Erfolge dieses Vorgehens waren keineswegs immer gut; neben Transfusionen, die tadellos verliefen und unmittelbar lebensrettend wirkten, gab es solche, bei denen diese ohne nachweisbare technische Fehler den bestehenden Zustand verschlimmerten, ja den schnellen Tod des Kranken im Ge­folge hatten, hier stand man vor einem anscheinend unlös­baren Rätsel.

Die Landsteinerschen Untersuchungen haben, wie Dr. Hartkopf in der Köln. Ztg. ausführt, derartige Vor­kommnisse ihres geheimnisvollen Charakters entkleidet. Die Erklärung knüpft sich an die Erscheinung der sogenannten Agglutination. Bringt man menschliches Mutserum jene gelbliche, klebrig-wässerige Flüssigkeit, di« sich im

Reagenzglas aus dem Blut oben abscheidet, nachdem die Blutkörperchen sich zu Boden gesenkt haben mit Tierblut­körperchen zusammen, so gewahrt man alsbald, daß sich diese zusammenballen und verklumpt (agglutiniert") wer­den. Daß ein solcher Vorgang, wenn er sich bei einer Blut­übertragung im menschlichen Blutgefäßsystem abspielt, zu überaus gefährlichen Zuständen innerhalb des Körpers führen muß, versteht sich von selbst. Das Verdienst des Ge­lehrten ist es, gezeigt zu haben, daß sich genau dieselbe ver­hängnisvolle Reaktion vollziehen kann, wenn man, wie dies bei der heutigen Methode der Bluttransfusion ja stets der Fall ist, menschliches Serum zu Menschenblut fügt. Für dieses Verhalten des Serums gegenüber den Blutkör­perchen hat man folgende theoretische Erklärung gefunden. Das Serum enthältAgglutinine", Stoffe, die gegebenen­falls jene Zusammenballung Hervorrufen; die Blutkörper­chen besitzenagglutinable" Substanzen, die im Fall der Unverträglichkeit der beiden Blutarten von den Agglutininen zusammengeballt werden.

Die genauere Prüfung hat nun ergeben, daß man bei menschlichem Blut mit vier Gruppen (durch internatio­nale Vereinbarung mit N u l l, 6 und bezeichnet) zu rechnen hat, die sowohl in dem Gehalt der Blutkörperchen an agglutinabeln Substanzen wie auch hinsichtlich der agglu­tinierenden Eigenschaften ihres Serums grundlegend voneinander abweichen. Bei den Blutkör­perchen unterscheidet man je nach der Art, wie sie auf Zusatz von Serum der einzelnen Blutgruppen reagieren zwei Typen-, den Typus und den Typus 6, beim Serum zwei verschiedene Agglutinine: Anti-^ und Anti-6. So hat man ein Schema aufgestellt, aus dem man genau ersehen kann, wie eine jede der vier Blutgruppen sich verhält, wenn sie mit einer der anderen zusammentrisft. Durch unmittel­bare Untersuchung der Blutkörperchen und des Serums, etwas weniger sicher auch allein mit Hilfe zweier Testsera, die man vorrätig halten kann, läßt sich die Blutgruppe, der ein Mensch an-gehört, nach Entnahme einiger Tropfen Blut mühelos und schnell bestimmen. Ja das Blut verliert seine Eigenart auch nicht durch Eintrocknen: es kann sogar noch klassifiziert werden, wenn es in Gestalt eines alten Blutflecks an den Kleidern oder an der Wäsche zur Untersuchung gelangt.

Und noch eine Feststellung ist außerordentlich bedeu­tungsvoll: als ererbte Eigenart eines jeden Menschen ist seine Blutgruppe so fest in ihm verankert, daß sie zeit­lebens unverändert bleibt. Mögen wir auch irgendwelche beliebige Krankheiten durchmachen, die unserem Mut aewisie neue Eiaenschasten Unempsänalichkeit aeaen

bestimmte Bakteriengifte usw. verleihen: die Blut­gruppe, der wir angehören, wird dadurch in keiner Weise beeinflußt.

Auch über die Verteilung der einzelnen Typen innerhalb der Bevölkerung haben uns die umfassenden Erhebungen der letzten Jahre näheren Aufschluß gegeben. Es hat sich herausgestellt, daß weitaus die meisten Menschen bei uns den beiden ersten Gruppen (Null und H) angehören und daß die gefundenen Verhältniszahlen innerhalb engerer Bezirke keine großen Schwankungen aufweisen. Ein am deres Bild freilich gewinnen wir durch einen Vergleich ganzer Völker und Rassen. So sehen wir, daß m Europa die Gruppe ^ gegenüber der Gruppe 6 bedeu­tend überwiegt, daß indessen die letzgenannte nach dem Osten zu immer häufiger wird, eine Tatsache, aus der man den Schluß gezogen hat, die gegenwärtige Bevölkerung Europas und Asiens bis nach Indien hin habe von zwei Zentren, einem westeuropäischen und einem indischen, ihren Ursprung genommen.

Allerhand Erfahrungen und Beobachtungen aus dem Bereich der Biologie und Pathologie, für die uns bisher jede Deutung fehlte, erscheinen uns in einem neuen Licht, wenn wir sie aus dem Gesichtswinkel der Blutgrupp^n- unterschiede betrachten: die Unfruchtbarkeit mancher Frauen und ihre Neigung zu Fehlgeburten in der Ehe mrl einem bestimmten Man-n, die eigentümliche Häufung einzelner Krankheiten bei ganz bestimmten Farm- liengliedern, deren Blut derselben Gruppe angehört, die ver­schiedene Empfindlichkeit von Geschwistern endlich gegem über gewissen Bakteriengiften und stark wirkenden Heu­

mitteln.

Ihre Triumphe in der praktischen Medizin ^

bereits oben angedeutet, unsere heutige weitgehende » ^

nis von den Blutgruppen aus dem Gebiet der B l u t u

tragung, die heute in allen Einzelheiten durchfo Ick >

und sich an jeder gutgeleiteten Klinik mit vollster «ck^ ausführen läßt. Großstädte, namentlich solA« ^ und England, verfügen über regelmäßige Blutspen - auf Anrrus im Bedarfsfall in karzesteer Frist Sur sind. Ihre Blutgruppe ist den Aerzten ein sur allem , kannt, so daß nur das Blut des Empfängers bestnn z^ werden braucht. Sachgemäß ausgeführt beseitigt d^ T fusion jedenfalls oft mit einem Schlag die bvchs -

keine andere Weise abzuwendende Lebensgefahr, m dem Körper des Ausgebluteten die unbedingt not 8 Vermittler des Gasstosfwechsels zuführt und stickungstod verhütet. Die Blutkörperchen des «p ..