Seite 2 Nr. 247

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag». Oktober 1928

kordat ausgesprochen. Jedenfalls wird dieser heikle Punkt eine nicht unwesentliche Rolle bei der Frage spielen, ob die Deutsche Volkspartei in die preußische Regierungskoalition ausgenommen werden kann. Ehemals, im Bismarckschen Kulturkampf, waren ja die Nationalliberalen, die Vorgänger der Deutschen Volkspartei, die allerschärfsten Gegner des Zentrums.

Was unsere wirtschaftlichen Verhältnisse betrifft, so ist unsere Einfuhr im Monat August erfreulicherweise abermals zurückgegangen (Juli: 1300,64 Mill., August: 1145,30 Mill.), während unsere Ausfuhr erheblich zu­gelegt hat (Juli: 916,75 Mill., August 1028,61 Mill.). Also immer noch ein Einfuhrüberschuß, aber doch weniger als in früheren Monaten. Freilich sind wir in unserer Selbstver­sorgung noch lange nicht so weit, wie wir sein sollten. Deutschland muß sich mit jedem Jahr und Monat auf dem Gebiet der Lebensmittel immer mehr vom Ausland freimachen.Die Agrarfrage ist eine Staats­frage. Es ist keine Uebertreibung, wenn man in der richtigen und umfassenden Behandlung der Agrarfrage unsere größte volkswirtschaftliche Aufgabe erblickt." (Dr. Luther).

Weniger erfreulich aber ist die Mitteilung, die neuer­dings Reichsfinanzminister Dr. Hilferding machte, daß nämlich der nächste Reichshaushaltplan, der gegen­wärtig vorbereitet wird, einen Abmangel von 600 Mill. Reichsmark aufweisen werde. Wie ist nun dieses große Loch stopfen? Weitere Drosselung von Ausgaben (9671 Millionen) scheint kaum möglich zu sein. Am Finanz­ausgleich läßt sich auch nichts abzwacken. Denn die Länder und Gemeinden beschweren sich sowieso hart dar­über, daß sie am Tisch des Reichs so gar schmal gehalten würden. Bleibt also nur noch Erhöhung der Steu­ern übrig, etwa die Einnahmen aus Bier, Branntwein, Erbschaftssteuer und dergl. Eine üble Aussicht in einer Zeit, wo alle Stände über die Unerträglichkeit der Steuerlasten mit Recht auf bitterste klagen! VV. 14.

Neueste NachrWen

Die Führung in der Deutschnaiionalen Volksparkei Hugenberg oder Westarp?

Berlin. 19. Okk. Nachdem gestern vormittag die Par­teileitung der Deutschnationalen Volkspartei und nach­mittags die Parteileitung zusammen mit der Reichstags­fraktion im Reichstag beraten hatten, ohne daß über die Frage der Führung ein Beschluß gefaßt worden wäre, werden am Samstag und Sonntag unter Zuziehung der Vertreter der Landesverbände neue Sitzungen abgehalken. Einige Blätter melden mit Vorbehalt, so viel verlaute, sei Graf Westarp nicht gesonnen, das Amt des ersten Vorsitzenden niederzulegen (der Vorstand besteht aus drei Personen, darunter Geheimrat Hugenberg). Gegen die Erklärung, daß die Fraktion die bisherige Führung durch Graf Westarp, der auch Fraktionsvorsttzender ist, billige, hätten Hugenberg, Dr. Bang und Freytagh-Loringhoven gestimmt.

Weiter verlautet, Abg- Geheimrak Hugenberg beab­sichtige ein sozialpolitisches Programm dem Vertretertag vorzulegen. Wenn er damit nicht durchdringe, beabsichtige er, aus der Partei auszutreken.

Abg. Treviranus hat das Amt des politischen Be­auftragten der Deutschnationalen Volkspartei uiedergelegt. Der Posten soll nicht wieder besetzt werdest

Spaltung in der polnischen Sozialdemokratie

Warschau, 19. Oktober. Die pilsudskitreuen So­zialdemokraten des Warschauer Bezirks haben den Beschluß gefaßt, unter dem vorläufigen NamenPol­nische sozialistische Partei, früher gewesene re­volutionäre Fraktion" eme neue Partei zu bilden. Das vor 10 Tagen begründete BlattPizedswid", das ebenfalls sozialistisch und pilsudskifreundlich ist, hat sich Sen Sozialisten zur Verfügung gestellt.

Württemberg

Stuttgart, 19. Oktober. Ein Handwerksreferat beim Württ. Wirtschaftsministerium? Am 12. Oktober 1928 fand im Württ. Wirtschaftsministerium zwischen den Vertretern der vier württ. Handwerkskammern und den Vertretern des Ministeriums, Staatsrat Rau und Ministerialrat Dr. Staig er, eine Besprechung über die Frage der Errichtung eines Handwerksreferats beim Württ. Wirtschaftsministerium statt. Als Ergebnis der Beratungen gaben die Vertreter des Wirtschaftsmini­steriums die Zusicherung, daß das Ministerium auf Grund der Erörterungen in eine eingehende Prüfung dieser Frage eintreten wird.

In den Ruhestand. Der Skaakspräsidenk hak den Direk­tor Dr. Rakh an der Landesbibliothek seinem Ansuchen entsprechend in den Ruhestand versetzt.

Straßenbahn nach Rohr a. F. Dom nächsten Sonntag, 21. Oktober, an wird die Straßenbahnlinie 1 über Vaihingen, Wirtsstraße, bis zum Rathaus Rohr verlängert.

ep. Tagung des Württ. Vereins evang. Lehrer. Unter zahlreicher Beteiligung fand am Samstag die Jahresver­sammlung des Württ. Vereins evang. Lehrer statt, bei der auch Vertreter des Ministeriums und des Evang. Oberschul­rats zugegen waren. Der bisherige Vorstand, Rektor a. D. Ietter in Korntal legte nach der Bibelbesprechung den Jahresbericht vor. Zugleich teilte er mit, daß er gesund­heitshalber die Vorstandschaft des Vereins niederlegen müsse. Rektor Kern und andere dankten ihm warm für seine treue und aufopfernde Hingabe während seiner 10jährigen Vorstandschaft. Einstimmig wurde Rektor Ietter zum Ehrenvorstand gewählt. Die Neuwahl des Vorstands fiel mit fast derselben Einstimmigkeit auf den bisherigen Schriftleiter des Lehrerboten, Mittelschuloberlehrer Kühnle in Cannstatt. Vertreter des Vorstands im Beamtenbund ist nach wie vor Oberlehrer List in Stuttgart. Die Nachmit­tagsversammlung brachte einen Vortrag von Oberschulrat Gsller überDie alte und die neue Bildung des Bolksschullehrers". Er besprach die Vorzüge und Nachteile der seminarischen Bildung und forderte die Trennung der Lehrerbildung in eine allgemein wissenschaft­liche und eine besondere berufliche Ausbildung. Voraus­setzung für die Zulassung zur beruflichen Bildung soll die Hochschulreife sein, die auf einer höheren Schule ein­schließlich der Aufbauschule zu erwerben sei. Die berufliche Bilduna soll hochschulmäßigen Charakter tragen, auf einer

Hochschule oder einer mit dieser in enger Verbindung stehen­den pädagogischen Akademie erfolgen und einen Zeitraum von 3 Jahren beanspruchen. Rektor Gengnagel, Land­tagsabgeordneter Rektor Kling, sowie Schulrat Haehnle aus Besigheim und Studienrat Bader aus Eßlingen er­gänzten den Vortrag in einzelnen Punkten: Als Voraus­setzung für die Hochschulreife sollte eine Fremdsprache ge­nügen. Der Aufenthalt in Internaten sollte 3 Jahre nicht übersteigen. Die Aufbauschulen und pädagogischen Aka­demien müssen konfessionellen Charakter tragen. Die Auf­bauschulen sollen staatlich sein, nicht etwa nur städtisch.

Stak. Handbuch für Württemberg. Das Statistische Hand­buch für Württemberg 1922 bis 1926, herausgegeben von dem Statistischen Landesamt, ist neu erschienen. Dieser Band ist der 24. seit dem erstmaligen Erscheinen des mit dem Jahr 1885 begonnenen Statistischen Handbuchs. Es ist ziemlich umfangreicher als die meisten der früheren Jahrgänge.

Raubmord? Am 28. Juni 1928 wurde bei Fellbach im Wald am östlichen Abhang des Kappelbergs, abseits des zum Kernen führenden sog. Dreibrunnenwegs, in der Nähe des Wasserbehälters der Landeswasserversorgung die halbver­weste Leiche des 32 Jahre alten Schneiders Jakob Oster- tag, geb. in Eschach OA. Gaildorf, gefunden. Osterkag ver­ließ am Sonntag, 10. Juni 1928, morgens zwischen 5 und 6 Uhr seine Wohnung in Stuttgart, Hirschstr. 28. Wo er in der vorangegangenen Nacht sich befand, ist unermitkelt. Der beschädigte Skrohhuk des Verstorbenen lag etwa 250 Meter von der Leiche entfernt: der Geldbeutel leer am Kopf der Leiche: vermutlich fehlen 50 Mk. in Papiergeld. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart vermutet ein Verbrechen und erläßt ein Ausschreiben.

Aus dem Lande

Zuffenhausen, 19. Okt. Tödlich verunglückt. Der 25 I. a. Sohn Hermann des Möbelfabrikanten Karl Pflieger in Zuffenhausen verunglückte in Berlin bei einer Fahrt mit seinem Motorrad tödlich. Er wurde nach Zuffenhausen über­geführt und dort beerdigt.

Kleinbottwar OA. Marbach, 19. Okt. Unter schwe­rer Anklage. Unter dem Vorsitz von Landgerichtsrat Dr. Dopffel-Heilbronn fand gestern die Voruntersuchung gegen den hiesigen Ortsvorsteher Robert Bacher statt. Die Anklage geht noch in die Inflationszeit zurück und betrifft hauptsächlich Meineid in mehreren Fällen. Trotz dieser schweren Anklage versieht Bacher hier noch die Amtsgeschäfte. Bei einer durch das Oberamt anberaumten, ohne Ortsvor­steher stattgesundenen Gemeinderatssitzung am vergangenen Sonntag wurde Bacher mit 8 gegen 2 Stimmen das Ver­trauen abgesprochen. Es ist daher anzunehmen, daß die Amtsenthebung durch die Aufsichtsbehörde demnächst ge­schehen wird.

Walheim OA. Besigheim, 19. Okt. Fund römischer Tonwaren. Beim Ausheben einer Güllengrube fand man gestern schöne Reste römischer Tonwaren, Tassen, Tel­ler, Krüge und Ziegelplatten.

Göppingen, 19. Okt. Der flüchtige Motorrad­fahrer von G a m m e l s h a us e n verhaftet und geständig. Wie gestern berichtet, verunglückte der Wag­ner Georg Allmendinger von Dürnau dadurch tödlich, daß er von einem Motorradfahrer, dessen Fahrzeug nicht be­leuchtet war, angefahren wurde und verblutete. Der flüch­tig gegangene Motorradfahrer wurde in der Person des Adolf Frosch von Gammelshansen verhaftet. Cr hat die Tat eingestanden und ist wieder aus der Haft entlassen worden.

Marbach OA. Münsingen, 19. Okt. Verkauf des Schloß Grafeneck? Wie verlautet, wurde Schloß Grafeneck mit sämtlichen Gebäulichkeiten an ein Stuttgarter Samariterstift verkauft, das das große Anwesen als Alters- bezw. Fürsorgeheim benützen will. Der bisherige Besitzer, Eugen Wörwag, bewirtschaftet seit Juni d. I. das neuzeit­lich umgebaute Höhen-RestaurantKurhaus auf der Heid" in Stuttgart.

Flein OA. Heilbronn, 19. Okt. Bübische Tat. Hier wurde von einem unbekannten Täter einem Weingärtner, der sein Traubenerzeugnis, wie es dort üblich ist, vor sei­nem Haus in Butten stehen hatte, Erdöl in den Wein gegossen.

Gaildorf, 19. Okt. Ablehnung einer Wahl­anfechtung. Die von Wagnermeister Friedrich Hanne­mann hier eingereichte Einsprache gegen die Gültigkeit der Stadtschultheihenwahl ist von der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung als unbegründet ab­gelehnt und die Wahl für gültig erklärt worden.

ep. Tuningen, 19. Okt. Einweihungein es Jung­männerheims. Im Lauf dieses Sommers hat der hie­sige evang. Jünglingsverein an der Straße gegen Talheim ein bescheidenes, aber hübsches, eigenes Heim, bestehend aus Aufenthalts- und Turnraum, erbaut. Die Vollendung des Baus wurde am Sonntag festlich begangen. Für den Fest­gottesdienst hatte Pfarrer E b b i n g h a u s-Mählheip, am Bach die Predigt übernommen.

Ulm, 19. Oktober. Ausbau der Iller-Kraft­anlagen. Der Aufsichtsrat der Unteren Iller AG. hat beschlossen, die Wasserkräfte der unteren Iller zwischen Kell- münz und Böhringen in zwei Kraftstufen mit je 14,5 Meter Nutzgefälle zur Erzeugung elektrischen Stroms auszubauen. In den beiden Kraftstufen zusammen können im Durchschnitt 100 Millionen Kilowattstunden jährlich erzeugt werden, die als Drehstrom auf die Dauer der Wasserkraftkonzession an die beiden Hauptaktionäre, die Bayernwerke AG. München und die Lechelektrizitätswerke AG. Augsburg abgegeben werden. Mit dem Bau wird sofort begonnen werden. Das Aktienkapital wird von 4 auf 8 Millionen Mark erhöht.

Tübingen. 19. Okt. Bon der Universität. Prof. Dr. Hermann Walbaum von der hiesigen Medizinischen Fakultät hat einen an ihn ergangenen Ruf als Professor und Vorstand des pharmakologischen Instituts der Universi­tät Kanton (China) erhalten und angenommen.

Conweiler OA. Neuenbürg, 19. Okt. Tödlicher Un­fall. Der 61 I. a. Fuhrmann Wilhelm Büchert wurde vergangene Woche in seinem Stall, als sein sonst lammfrom­mes Pferd unvermutet nach rückwärts ging, an die Wand gedrückt, wobei er eine Wunde am Hinterkopf erhielt. Der Arzt stellte eine Gehirnerschütterung mit innerer Blutung fest. Trotz des Widerspruchs seiner Angehörigen fuhr er am Montag zu einem Deckreisigverkauf nach Langenbrand. Auf dem Heimweg wurde er von Conweiler Bürgern bei der Eyachbrücke mit seinem Fuhrwerk in bewußtlosem Zu­stand gefunden und nach Hause gebracht, wo er in der Nacht verschied, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

Aus Stadt uud Laud

Nagold, 20 Oktober 1928.

Man sollte das Gute nichtan", sondern in" sich haben. "

O

Sich ausleben oder sich eknleben?

Lebe dich aus! Das ist das Recht jedes Menschen, ja seine Pflicht, wenn er den Sinn seines Daseins erfüllen will " So lautet die Botschaft des neuen Evangeliums, das nun freilich längst auch nimmer neu ist. Hat es seine Wirkung getan zum Heil der Gläubigen und der menschlichen Gemein­schaft? Ist es beispielsweise den in sich gekehrten Naturen gesund, wenn man sie ermuntert, nur ja recht ihre Welt in sich selber zu suchen,und wenn sie alle dich verschrei», so hülle in dich selbst dich ein"? Und muß man die weltossenen Menschen noch besonders auffordern, doch gewiß aus allen Blumen Honig zu saugen und sich in jeden Strudel, den sie brausen hören, hineinzustürzen? Es ist erstaunlich, wie wenig die Apostel des Evangeliums vom Sichausleben die gefäna- nisartige Verengung des Horizonts gewahr werden, in die sie ihre Jünger hineinsperren, und die heillose Zersplitterung, in die sie jedes Zusammenleben auflösen.

Nicht:Lebe dich aus", sondernlebedichein" ist die richtige Losung. Den Sinnierern, die dazu neigen, Einspän­ner zu werden, muß man sagen, daß nicht sieder Mittelpunkt sind, um den alle Sonnen kreisen. Sie sollen sich einieben in das D u, in die andern um sie her, von denen sie getragen sind, ohne es zu merken, denen sie dienen müssen, wenn sie vor sich selbst bestehen wollen. Und den Diesseitsfrohen, die in Gefahr sind, zum Hansdampf auf allen Gassen oder auch zum Raubtier auf unaufhörlichem Raubzug zu werden, gilt der Ruf: Geh in dich und rette deine Seele! Wenn deine Seele an Unterernährung zugrunde geht, dann gehörst du zu den Vielen, die vor ihrem Tod starben. Sich einleben! selt­sam, man gehört erst dann in bestem Sinn sich selber, man kann erst dann den andern in vollem Maß etwas sein, wenn man sich einlebt in den, der uns füreinander und zu sich ge­schaffen und von der eingefleischten Jchpflege wie von der Narkose der Weltseligkeit erlöst hat.

Und so lang du das nicht hast,'

dieses Stirb und Werde,

bist du nur ein trüber Gast

auf der dunklen Erde." H. Pf.

Dienstnachrichten.

Der Herr Staatspräsident hat den Notariatsprakti­kanten Schweizer in Neuenhürg zum Obersekretär bei dem Amtsgericht Marbach, ernannt.

Unsere Feierstunden"

Dieses Mal wandern dieFeierstunden" mit uns in die Nähe von Berlin, nach Teltow, dann nach Berlin selbst. Dort sehen wir eine VroMegruppeDauerläufer" und gleich darunter den Start des HindenburgläufersRund um die Welt". Setzen wir unsere Reise noch weiter gen Norden fort, so kommen wir auch einmal nach Helgoland, von dessen Sicherung durch eine Schutzmauer ein anderes Bild erzählt. An alten, schönen Prachtbauten sind wir Deutsche reich, so zeigt die nächste Seite alte Backsteinbauten aus Franfturt a. O. Hildesheim, Pyritz und Stargard. 2n den Bildern vom Tage sehen wir: die Explosion von Fort Melitta, Gras Bernsdorff, Admiral Dr. h. c. Raeder, das von den Russen zerstörte Ortelsburg vor und nach dem Wiederaufbau, das kleine Flugzeug für zwei Personen für 5200 Mark, einen deutschen Meisterringer in Amerika, zwei von Deutschland nach Irland mit einem Paddelboot gefahrene Deutsche, eine Erfindung zur Rettung der Mannschaft untergegange. ner U-Boote,Graf Zeppelin" über Köln und schließlich den Käsemarkt in Alkmar in Holland.

Schönbronn» 19. Okt. Renovierung und Einweihung. An Ostern hatte man begonnen, unser Kirchlein von Grund auf zu renovieren. Nun ist die Arbeit glücklich vollbracht. Am Kirchweihsonntag soll die feierliche Einweihung er­folgen.

Sulz, 20. Okt. Obstausstellung. Wir möchten nicht ver­säumen, auch an dieser Stelle nochmals auf die morgen, Sonntag, im Kinderschulhaus stattfindende Obstausstellung aufmerksam zu machen, (s. Anzeige)

Calw, 19. Okt. Vom Gemeinderat wurde der Termin für die Ortsvorsteherwahl auf Sonntag, 11. Nov. festgesetzt. Eine Verbindung der Ortsvorsteherwahl (Die Amtsperiode für Stadtschultheiß Eöhner ist abgelau­fen.) mit den Gemeinderatswahlen wurde als unzweck­mäßig bezeichnet: von einer Ausschreibung der Stadtvor­standsstelle wird auf einmütigen Wunsch des Eemeinderats Abstand genommen.

Alkburg OA. Calw, ä9. Okt. Einweihung. Am letz­ten Sonntag konnte das im Lauf des vergangenen som­mers umgebaute Rathaus und die darin neu eingerichtete Kleinkinderschule feierlich eingeweiht werden.

Freudenstadt, 19. Oktober. Gemeindehauseinweihung. Am Kirchweihsonntag wird in Freudenstadt das neu­erbaute Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde eingeweiht, wohl eines der schönsten und zweckmäßig­sten Gemeindehäuser unseres Landes. Ein jahrzehnte­alter Wunsch und ein dringendes Bedürfnis haben damit ihre Erfüllung gefunden. Machtvoll erhebt sich der Bau, in der Nähe des Stadtbahnhofes an der Ringstraße er­stellt, fern von der Unruhe des Kurlebens und doch dem Mittelpunkt der Stadt, dem Marktplatz nahe. Der Bau zerfällt in drei Raumgruppen, deren Anordnung so er­folgte, daß der Hauptsaalkör per in einem Abstano von 17 Metern parallel zur Ringstraße angeordnet Ol. Dieser Bauteil enthält den 13 Meter breiten, 19 Dcere langen und 6 Meter hohen Festsaal mit Sitzplatzen l 400 Personen, ferner zwei Säle für männliche u. weivl Jugendvereine mit einem Flächeninhalt von 90, oezw. Quadratmetern, ein Sitzungs- und Lesezimmer, zugier^ zur Aufnahme der Ortsbibliothek bestimmt und Lmrl- schaftsräume für den Betrieb desRinghof", eurer alkayol- freien Gaststätte. Senkrecht zur Ringstraße als wes - sicher Flügel bis zur Straße vorreichend, der Baulorp des Pfarrhauses mit Schwesternwohnung, Stab-

pfarrwohnung und Stadtvikarszimmer. Die "^tte «a - gruppe, östlich an den Hauptbau sich anschließend und - gelagert, enthält die Wohnung des Verwalters, ^

mer und Dienstbotenzimmer. Das ganze Bauwesen, geben von Höfen und Gärtchen, eingeschlossen "on S - steinmauern, rühmt seinen Erbauer, die bekannte Arcyl - tenfirma Klatte und We igle, die bewahrte ort-

O