Nagoldcr TagblattDer u,e,rüschafter"

Mittwoch, 1v Oktober 1928

Mittwoch, 10 Oktober 1928

Seite 3 - Nr. 238

sie stehen daher in ständiger lachweisen.

derarbeitsstätten hat sich be­ere in der bedeutenden Ver- wegen Bettels und Land- ückgang der Kosten der Haft- lentransports in den Wände» -druck. Zurzeit sind 40 Wan- - ganze Land umspannenden

lizeiabteilung des württ. In- Landerarbeitsstätten des Lan- de 1927 eröffnet) in Anspruch mgsjahr 1925 zusammen von '71 Verpflegungstagen, 1926 -T., 1927 148 324 W. und

s im Jahr 1926 ist durch die !it in diesem Jahr zu erklären.

>> mr aller well

ilage" von Professor Kempff- nd wurde in der Garnison- ferstock für die Witwen und illenen von Potsdamer Aegi- r der Feier hakte Professor e «Heldenklage" komponiert. Komposition von der Kapelle ter Musikmeister Hagemann ar von guter Wirkung auf

tereits berichtet, beabsichtigt ; den Gmundener Welfen- twerken und geschichtlichen schen und frühen niederdeut, nzen zu verkaufen. Da der ind besonders Preußen von ritte getan werden, um den hindern. Ob freilich die Pro- die Mittel zum Ankauf auf­fraglich.

Liebe. Das Hilfswerk der et die Kinder' für die durch Bulgarians geht seiner Voll- Ort ist entstanden, der den » wird, d. h. Stadt der bürder- r jedes der ersten 70 Wohn- chaut von der Bevölkerung

reiten einer Straße in Berlin s Ehepaar von einem Kraft- :t getötet.

ZerlinKöln. In der Nacht nd 1 Uhr fuhr der D-Zug bei Magdeburg und Deters- mten Tätern auf das Geleis ch Beseitigung des Hinder- Minuten Verspätung weiter, rden.

lesterreich. Die österreichische en, Graz und Salzburg ge- sialistischen Republikanischen )le und sonstige Nachrichten hauptstelle in Wien mit Ge- ermiktelk wurde, verbreitet standen schon über ein Jahr im 15. Juni o. I. errichtet

zweite Vorsitzende des Aera- geschäftsführende Vorsitzende - a. D. von Tschudi, ist r Berlin gestorben.

Der berühmte Welfenschatz nschloß Gmunden am Traun- >eiz übergeführt worden sein. ; beauftragte einen dortigen doch solle der Schatz nur im Der Welfenschatz besteht aus

ürzen müssen mit aller ur einem Bürger von Geb- n Strafverfahren emleiten nlich jenen jungen Waffen- Seuche in die Stadt ge- schreibt. Ich diktiere. Und Schreiben in der ganzen -rufen "

Grantner, Bürgermeister er kleinen Fischerhütte an efunden hatte. Dieweil er te, hatten ihn die einfachen und ihm Obdach gegeben, er, und Baldrian, sein ge- immer Nachricht vermitteln »hnern. Jeden dritten oder e bei ihm und brachte ihm ß der blasse Stadtschreiber lster und ließ sich von dem er Stadt verkünden sollte. >em kleinen, engen Raume n, langen Finger spielten seines grauen Kinnbartes.

s ich Euch sagen werbe/

cgermeister in und zu Geb- nd all« Bürger der Stadt Huden auf den Murbacher so alleine schuld ist ""

rme Vaterstadt he-mgefuch' n nach Recht »nd Gesetz^

, da er schuld an so vieler

und blinzelte zum Bürger-

rube machen, wenn er von tte, er ist jetzt schon langst

- (Fortsetzung folat.1

--ner Sammlung kostbarer Gegenstände, die Heinrich d. Löw« 1173 von emer Siegersahrt mitgebracht haben soll. Bei der mst-nnkuna des Welfenistuseums durch König Georg V. von Hannover war dieser Schatz der bedeutendste Teil der Samm- n.ra Nach dem Krieg von 1866, der dem König Land und Aron kostete, wurde in der Auseinandersetzung mit Preu- g/n 1867 der Welfenschatz dem König als Privateigentum ruae, '»rochen und bald darauf zum größten Teil nach Men gebracht, von wo er in letzter Zeit nach Gmunden verlegt

wurde.

Dem deutschen Gesandten in Südflawien wurde im Schnellzug nach Agram ein Koffer im Wert von 1500 Mark gestohlen.

Der Ozeanslieger haupmann Köhl erlitt während einer Nortraqsreife auf der Fahrt nach Bonn einen Autounfall. Bei Weißenthurm stieß sein von Amerika ihm gestifteter Waoen beim Ueberholen mit einem anderen Auto zusammen. KSbl blieb unverletzt und konnte mit einem anderen Auto seine Reise fortsetzen. Auch die Insassen des anderen Autos kamen mit dem Schrecken davon. Der Wagen Köhls wurde stark beschädigt.

Sendefolge der Südd. Rundfunk R.-B. Stuttgart

Mittwoch, 1». Oktober:

I0.S011.00: Schollpkattenkonzert. UOO: Nachrichtendienst. 1L.M: Wetter, bericht, Schallplattenkonzert. IS.OO: Mittagsständchen. 14.00: Nachrichten- dienst. '15.00: Kinderstunde. 10.00: Schallplattenkonzert. 18.05: Nachmittags, konzert (Verdi). 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtfchaftsnachrichten. 18.13- Werbevortrag des Stiidt. Gaswerks Stuttgart. 18.43: Bortrag: Eine Steife in die Heimat des Don Quichote. 19.13: Bortrag: Der Wert des Mißgeschicks. 10.43: Vortrag: Das Suchen nach dem Nordpol. 20.13: Unga. rischer Abend. Anschließend: Nachrichtendienst.

Donnerstag 11. Oktober;

11.8011.00: Schallplattenkonzert. 1100: Nachrichtendienst. 12.80: Wetter- bericht. Schallplattenkonzert. 13.00: Mittagsständchen. 14.00: Nachrichten, dienst. 13.43: Plauderei Uber Blumenpflege. 18.13: Nachmittagskonzert. 18.00- Zeitangabe, Wetterbericht, 18.13: Vortrag: Landstreicherwesen und -Unwesen. 18 43: Aerztenortrag: Fleischvergiftung. 10.13: Bortrag: Ein Sang durch Greiners Großgaststätten im Hindenburgbau in Stuttgart. 10.43: Vortrag: Die Wonnen der Einsamkeit. 20.13: Geistliche Abendmusik. 21,00: Peripherie. Schauspiel. Anschließend: Nachrichtendienst.

Letzte Nachrichten

Seldtc über die Ziele des Stahlhelm.

Pforzheim, 10. Okt. Am Dienstag abend sprach in Pforzheim der erste Vundesführer des Stahlhelm Franz Seldte über die Ziele des Stahlhelms, wobei er u. a. aus­führte, daß es in Deutschland allzugern mißverstanden werde, wenn deutsche Männer dem Zorn ihres Herzens Luft machten. Der Stahlhelm habe niemals den Staat gehaßt, sondern lediglich seine Versklavung bekämpft. Der Stahl­helm liebe den Staat, aber er wolle ihn formen, so wie er ihm paffes durch Arbeit und wenn es notwendig sei durch das Schwert wolle der Stahlhelm für die Freiheit käm­pfen und unserem Volke wieder erringen, was ihm un­gerecht genommen worden sei.Wir denken nicht daran", so fuhr der Redner fort,mit den Parteien zu brechen, aber der Stahlhelm will sich keiner Partei unterordnen, denn keine Partei kann die Freiheitsidee so vertreten, wie ein nach allen Seiten unabhängiger Bund, der den unbeirr­baren Willen zur Macht habe. Wenn Deutschland frei wer­den soll, muß eine große Welle des Freiheitswillens durch unser Volk gehen". Der Stahlhelm habe nicht in Eegen- putschen, sondern in harter Arbeit den Weg beschritten, den sein Volksbegehren anzeige, den Zeitpunkt der Bekannt­gabe seiner Forderungen müsse sich der Stahlhelm Vor­behalten.

Gründung von Heimatwehren in Schleswig-Holstein

Jthehoe, 10. Okt. Auf einer in Freudental stattgesun- denen Versammlung junger Landwirte aus dem Kreise Steinburg wurde eine Jungnordmarkwehr, Kreisgruppe Steinburg, gegründet. In der Eründungsversammlung wurde eine Entschließung angenommen, in der es u. a. heißt, daß die anwesenden Jungmannen nicht nur reden, sondern Taten wollten, und daher die Mobilisierung der gesamten wehrfähigen nationalen Jugend des Kreises Steinburg aller Berufe im Alter von 17 bis 32 Jahren in Form eines Heimatwehrverbandes beschlossen hätten, der den Namen Jungnordmarkwehr tragen soll und dessen Mit­

glieder für Heimatscholle und Vaterland kämpfen wollen.

Wie es heißt, sollen in ganz Schleswig-Holstein der­artige Versammlungen stattgefunden haben oder noch statt- sinden und zwar im Zusammenhang mit dem österreichischen Heimwehraufmarsch in Wiener-Neustadt..

Neun Jahre Ztalienisch-Südtirol

Trauerkundgebung in Innsbruck

Innsbruck» 10. Oktober.' Heute jährt sich zum neun­ten Male der Tag, an dem Südtirol offiziell von den Ita­lienern annektiert worden ist. Aus diesem Anlaß fand an diesem Abend eine große Trauerkundgebung statt. Vom Landes- und Rathaus sowie von anderen öffentlichen Ge­bäuden Innsbrucks wehen Trauerfahnen. Punkt 6 Uhr setzte von allen Kirchen Innsbrucks sowie von den Kirchen sämtlicher Gemeinden Nordtirols Trauergeläute ein. In Innsbruck trat eine Dreiminutenpause im Verkehr ein, während der auch der Straßenbahnverkehr ftillstand. Um 7 Uhr begann im großen Stadtsaal unter massenhaftem Andrang eine Trauerkundgebung, in der Nationalrat Prof. Dr. Kolb in ergreifenden Worten das Leid Südtirols schil­derte und einen Apell an die gesittete Welt richtete. Zum Schluß wurde eine Entschließung angenommen, in der von der österreichischen Negierung verlangt wird, alle möglichen Wege zu beschreiten, um das Los Südtirols zu erleichtern. Es wird daraus verwiesen, daß Nordtirol nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht habe, die Minderheiten­fragen an entsprechenden Orten anzuschneiden. Die Bundes­regierung möge die Südtiroler Sache durch entscheidende Interventionen bei den internationalen Stellen anhängig machen. Bevor sich die Bevölkerung Südtirols gezwungen sehe, ohne Rücksicht auf die Einstellung der Regierung selbst die ihr geeignet erscheinenden Wege zu beschreiten. Die Kundgebung verlief in voller Ruhe.

Schwere Sturmfahrt desAlbert Ballin".

35 Passagiere verletzt.

New Park, 10. Oktober. Infolge schwerer Stürme ist der Hapag-DampferAlbert Ballin" mit 24 Stunden Ver­spätung in New York eingetroffen. Durch eine Riesenwelle, die über Deck wegging, wurden die Bullaugen, Relingstan­gen usw. eingedrückt und die Eesellschaftsräume arg mit­genommen. Dabei wurden 35 Personen verletzt.

Sport

Pferde-Rennen in Weil. Die im herbstlichen Schmuck prangende Weiler Rennbahn öffnet am Sonntag, den 14. dieses Monats, an­läßlich der vom Schwäbischen Reitoerein veranstalteten Halttlut- Rennen zum letztenmal in diesem Jahre ihre Pforten. Das Pro­gramm sieht 2 Flachrennen, 3 Jagdrennen, sowie zwei Jagden mit Auslauf, davon eine für Mitglieder der städtischen Reitvereine Württembergs vor. Zu den Hauptrennen des Tages, die aus­schließlich den Herrenreitern Vorbehalten sind, liegt eine große An­zahl Meldungen der besten Halbblüter des ganzen Reiches vor. So werden u. a. besondere Transporte aus Bremen, Hannover, West­deutschland. Berlin usw. eintreffen; selbstverständlich finden sich die in Süddeutschland befindlichen Halbblutpferde aus Baden, Bayern und Württemberg ebenfalls in großer Anzahl vor. Den Abschluß des Tages bildet wiederum wie im vorigen Jahre eine Jagd mit Auslauf im roten Rock für alle am Platz befindlichen Reiter und Pferde.

Beim Badländerkampf SchweizFrankreichDeutschland am Samstag, den 13. Oktober in der Stuttgarter Stadthalle wird auch der bekannte französische Rennfahrer Renä Maronnier auf- treten.

Aufstellung des Zeppelin-Ankermastes ln Skaoken. Mit der s Aufstellung des Ankermastes für denGraf Zenpelin" auf dem Gelänge des Luftichiffbafens Staaken bei Berlin ist begonnen mor­den. Der Mast soll bis Sonntag, den 28. Oktaber fertig dastehen. Dis vierbeinige Eisenkonstruktion bat eine Höhe von 16 5 Meter mit einem drcbbaren Kavf oben, über den dos Haiteseil läuft, das an der Svitze das Luftschiff befestigt wird. Durch eine von zwei Mann bediente Sa-ndwinde wird es dann langsam herangezogen.

Der 501. Freiballonslug Dr. von Abercrons. Oberst a. D. Dr. von Abercron landete bei seinem 590. Freiballonflug am Freitag um 3 Uhr bei Neuhaldenslebon. Der Ausstieg war in Münchritz bei Riesa in Sachsen erfolgt. Wenn Dr. van Abercron seine vielfachen Flüge im Flugzeug und in Luftschiffen seinen ' 600 Freiballonfahrten zurechnet, dann ist er etwa drei Jahre I seines Lebens in der Luft gewesen. Er ist einer der Pioniere I der deutschen Luftfahrt. Das Freiballonwesen, das er etwa 20 I Jahre geleitet hat. verdankt ibm sebr viel. Cr war es. der den

Eines Effringer Bürgers Urfehde (1520)

(Nachdruck verboten.) Wie war doch früher alles viel besser und schöner! Die Bilder von einst haben das Herbe und Derbe verloren,' die Vergangenheit hat sie verklärt. In sentimentalen Tönen wünscht man sie zurück und läßt ganz außer Acht, daß auch die alten Zeiten beschwert waren mit der Unvollkommen­heit und Unzulänglichkeit alles Menschlichen.- Man denke Mr daran, wie grausam, wie unmenschlich hart Vergehen geringfügigster Art einst abgestraft wurden. Wer sich beim Trünke vergaß, wer mit Fluch- und Drohworten um sich warf, wer seine Berufspflichten vernachläßigte und einen Wechten Haushalt führte, wurde kurzerhand in den Turm gesprochen. Von den Mißhandlungen mit der Folter bei bei Voruntersuchungen, vom Handabhauen, Augenausste- chen bei Jagdfreveln ganz abgesehen. Das Gesetz forderte vielfach eine so schwere Sühne, daß es den Richtern bei ihrem Urteilsspruch nicht selten recht bange ums Herz wurde. Sie fürchteten die Rache des Verurteilten und beug­en ihr vor, indem sie den Missetäter nach Verbüssung sei- "er StrafeUrfehde" schwören ließen. Mit einer Ausfuhr- Weit und Umständlichkeit, die unser heutiges Geschlecht recht fremdartig anmutet, setzte der Stadtschreiber aus einem großen Pergament einen Vertrag auf, in welchem der Be­strafte verpflichtet wurde, sich nie an seinen Richtern oder Anklägern zu rächen, keine Waffe mehr zu tragen und kein Wirtshaus mehr zu besuchen. Davon ein Beispiel.

, Ein Effringer Bürger hatte sich gegen die Klosterin- wtzen zu Reuthin bei Wildberg wiederholt Verfehlungen schulden kommen lasten, bis diesen der Geduldsfaden riß W sie ihn ins Gefängnis stecken ließen. Da dem Kloster we niedere Gerichtsbarkeit zugesprochen war, konnte es dem ^huldigen die Strafe selbst zudiktieren. Aber den Voll- W der Strafe überließen Aebtistin und Konvent dem Wrmherrn des Klosters, der anordnete, daß der Uebel- in das Gefängnis zu Wildberg gelegt werde. Unter Krumm st ab war, wie ein altes Sprichwort mit '"«gewissen Berechtigung sagt, gut wohnen; aber un- h«m Krummstab zusitzen", war weniger angenehm, ^rltm bemühte sich unser Effringer Bürger, mit Hilfe

seiner Freunde wieder frei zu werden. Nicht durch Gewalt, durch gütliche Verhandlungen suchten sie seine Freiheit zurückzugewinnen. Dieser Weg führte auch zum Ziel, mußte zum Ziel führen, da ja Milde und Güte in erster Linie bei Klosterleuten zu finden waren. Nachdem der Gefangene 10 Tage lang im Turm geschmachtet hatte, ließ man ihn wie­der frei. Zuvor mußte er eine Urfehde schwören, die in unser heutiges Deutsch übertragen folgend. Wortlaut hatte:

Ich, Galt Krußhar zu Esslingen seßhaft, be­kenne öffentlich mit diesem Brief, nachdem ich in der wohl­geborenen, strengen, hochgelehrten, edlen, festen, weisen, hispanisch-römischen, königlichen Majestät, des Statthalters und der Räte des Fürstentums Württemberg Gefängnis zu Wildberg wegen der Klosterfrauen zu Reuthin, deren Enad ich so oft mißbraucht, gelegen, daß es ihrer Gnade Befehl gewesen ist, mich bis auf ferneres Geheiß in den Turm zu legen, darin ich auch zehn Tage gelegen bin. Auf Fürbitte meiner guten Freunde bin ich aus dem Gefängnis und Turm entlasten worden, nachdem ich mit dieser Urfehde ver­sprochen, die durch Atzung und Bewachung entstandenen Eefängniskosten selbst zu bezahlen und an Eidesstatt ver­sichert hatte, mich ob der erlittenen Strafe an niemand M rächen, nicht mit Worten oder Werken, nicht öffentlich und nicht heimlich, noch sonst auf irgend eine Weise, weder an den Räten, Dienern oder Amtsleuten, noch an deren Ver­wandten. Wenn ich dieses Versprechen nicht halten sollte, dann haben mein gnädiger Herr und seine Amtsleute Recht und Gewalt, mich darum oorzunehmen und mit mir zu handeln u. peinlich verfahren (d. h. zu foltern) nach ihrem Willen u. Gefallen. Davor soll mich nichts beschirmen, weder geistliches noch weltliches Recht oder Gericht, keine Enad, kein Geleits- oder Freiheitsbrief, man soll vielmehr mit mir verfahren, wie es sich für einen meineidigen, treu­losen Mann geziemt kraft dieses Briefes. Zu Urkund alles alles dessen hat auf mein ernstliches Bitten der ehrsame und weise Peter Rathfelder, der alte Bürgermeister zu Wildberg, ohne übrigens eine Verpflichtung für ihn oder seine Erben damit einzugehen, sein Jnfiegel aufgedrückt. Gegeben am Freitag nach Valentin 1520."

Sport, also die Wettfahrten eingerichtet und der die Ballonverfol­gungen durch Autos und Motorräder ins Leben gerufen hat.

DaMandung eines Luftschiffs. Zum erstenmal ist es einem Luftschiff gelungen, auf dem Flachdach eines Hauses zu landen. Am 5. Oktober ist dos unstarre Luftschiff N. E. 7 der Goodyear- Niibber-Gesellschat (nicht zu verwecheln mit der Goodyear-Zeppe- lin-Gesellschaft) nach drei vergeblichen Versuchen auf das Doch eines Wolkenkratzers in Washington niedergegangen, wo es fest- gemacht wurde. Nach fünf Minuten erhob sich das Luftschiff wie­der in die Lüfte.

Handel und MM?

Berliner Dollarkurs, 9. Okt. 4.201 G., 4,209 B.

6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 87.

Dt. Abi. Anl. 50.

Dt. Abi. Anl. ohne Ansl. 15 87.

Franz. Franken 124.14 zu 1 Psd. St., 25 50 zu t Dollar.

Berliner Geldmarkt, 9. Okt. Tagesgeld 57 v. H., Monats­geld 89 v. H., Warenwechsel 6,875 v. H.

Prwatdlskont: 6,5 v. H kurz und lang.

Postscheckverkchr in Württemberg im September 1928. Zahl der Postscheckkunden Ende September 37 984, gegen August mehr 92. Von dem Umsatz (479 MN NM.) sind 379 Will. RM. bar­geldlos beglichen worden. Im UeberwessungSoerkehr mit dem AuS- land wurden 640 000 RM. umgesetzt.

Eine chinesische Zentralbank. Die nationalistische Regierung beabsichtigt eine chinesisch- Zentralbank zu errichten, deren oberster Leiter der Finanzminister sein soll. Das Kapital soll 20 Millionen chinesische Dollar betragen und Eigentum des Schatzamts sein. Kapitalerhöhung Ist Vorbehalten. Private Anteile dürfen 49 v. H. des Gesamlkapitals nicht übersteigen. Das Privileg der Bank soll vorläufig auf 30 Jahre erteilt werden. Außerdem soll eine neue Münzstätte in Schanghai errichtet werden. Die kleinen Münzstätten von Nanking und Hangschau würden aufgehoben.

Große Seidenraupenzucht im Hegau. Ein württembergisches Konsortium beabsichtigt die Anlage einer Großseidenraupenzucht . im Hegau.

Die Verlagsdruckerei Weber in Heilbronn verkauft. Bei der gestrigen Versteigerung der fr. Weberschen'Verlagsdruckerei wurde der Zuschlag der einzigen Bewerberin, der Continental-Monotype- A.G. in Basel mit einem Gebot von 155000 Mark erteilt. Wegen der strittigen Steuerrückstände ist kein Bescheid erfolgt. Man hasst sie noch aus der Konkursmasse in der Hauptsache decken zu können.

Bankkrach. Bei der Gläubigerversammlung im Konkursver- fahren Rämpp u. Cie in Psaffenhausen (Schakaben) stellte der K.-Berwalter eine Uebsrschuldung von 80 000 fest. Die Bank, eine Jnflationsgründung, die die ihr anverlrauten Gelder und Depo­siten fast restlos veräußert hat, stand von Anfang an auf schwachen Füßen und das Kommanditverhältnis soll nur aus einem Teil­haber mit 1000 Mark Haftung bestehen. Unverbindlich wurde den vielen Gläubigern eine Verteilung von 30 Prozent in Aussicht ge­stellt.

Märkte

Stuttgarter Schlachiviehmarkl, 9. Oktober. Dem Markt waren zugetrieben: 47 Ochsen. 44 Bullen. 350 Jungbullen, 435 Jung- rindcr. 178 Kühe, 1177 Kälber, 2172 Schweine. Davon blieben unverkauft: 50 Jungbullen, 50 Jungrinder, 28 Kühe und 32 Schweine. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Ochsen:

vollfleischig

kleUckra

3 1v-

32 - 38 45-50

4 10.

Bullen:

ausgemästet

vollfleischig

k'.eischig

45-47

42-44

45-48 41 -44

Jungttnber:

onsgemäste! voll fleischig fleischig

gering genährte

52-57 48-50 42-45

53-57

46-61

44-45

Kühe:

aurgemästet

oolltteischlg

40-46

30-88

40-4«

30-37

Kühe:

8 10.

4 10.

Neilch:«

20-28

20-23

gering genährt«

15-18

Kälber:

'elnlle Mast, und beste Saugkälbe-

77-kO

77-86

mittl Mast, und gute Sauakälbei

86-74

83-70

geringe Kälber

55-84

Schwein«;

über 300 Pfd.

82-83

-84

-40800 Pfb.

8182

-84

200-240 Pfd.

80-81

8384

160-200 Pfb.

77-73

80-82

120160 Pfd.

74-76

78-80

nie- 120 Pfb.

74-76

78-80

Sauen

58-70

53-75

Skutkgarker Filderkrautmarkk (Leonhardsplatz), 9. Oktober. Zu­fuhr: 100 Ztr.: Preis 8 Mark für 1 Zentner.

Stuttgarter karkosfelmarkt (Leonhardsplatz, 9. Oktober. Zufuhr 1000 Zentner: Preis 56 Mark für 1 Zentner.

Stuttgarter Vloskobstmarkt (Wilhelmsplatz), 9. Oktober. Zufuhr: 500 Ztr.: Preis: 1011 -K für 1 Zentner.

vlostobst auf dem vordbahnhof. Seit 5. Okt. sind 32 Wagen neu zugeführt, und zwar aus: Württemberg 12, Frankreich 1. Italien 11, Schweiz 3, Oesterreich 4. Tschechoslowakei 1. Nach auswärts sind 21 Wagen abgegangen. Preis wagenweise für 10 000 Kilo von 16002000 -4t und zwar für Obst aus Italien 16001700, aus den übrigen Ländern 19502000 -K, im Kleill- oerkauf 9,2010.60 -4l für 50 Kilogramm.

Untertürkheim, 9. Oktober. In der Stadtkelter hier kommt am Donnerstag Weinmost aus den Herzoglichen Weinbergen zur Ver­steigerung.

kirchheim a. N., 8. Okt. Heute verschiedene Bestellungen ohne festen Preis. Der Wein wird vorzüglich. Der Ortsvorsteher ist zu jeder Auskunft gerne bereit. Rufnummer 9.

Hinausschiebung der Weinlese. In einigen Gemeinden des Bottwartals, des Zaubergäus und des Unteren Neckartals hat die Weinlese begonnen. Im Hinblick auf die außerordentlich günstigen Witterungsverhältnisse ist dieser frühe Beginn sehr zu bedauern und die Weingärtner dürfen sich nicht wundern, wenn die Käufer noch ausbleiben. Nach den bisherigen Erfahrungen erhöht jeder schöne Herbsttag das Oechslegewicht des Weins um etwa 1 Grad; es wäre daher ein Unrecht, wenn diejenigen Weingärtner, die ihre Erzeugnisse zur Vollreife kommen lasten, nicht einen höheren Preis erzielen würden. Auch in anderen deutschen Wernbaugegenden (mit Ausnahme der Pfalz, tn der die Portugieser Ernte zum Teil schon beendet ist,^ hat man die Weinlese hinausgeschoben. Wir raten den Weingartnern nochmals, den Beginn der Lese solange als möglich hinauszuschieben.

«»»wiirt» Gestorbene.

Ahldorf: Rupert Saile, Bahnwärter a. D. Fllnfbronn: Eg. Theurer, 19 Jahre alt.

Calw: Jak. Schühle, Schneidermeister, 69 Jahre alt.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten

Da, Wetter

Das mitteleuropäische Hochdruckgebiet hat sich weiter nach Osten verlagert. Die vom Atlantischen Ozean vordrlngende Depression !>j A* ^ ä"'" Kanal vorgedrungen. Bei warmen Südwestwinden ist für Donnerstag und Freitag Fortdauer des milderen Herbst­wetters zu erwarten.

beseitigt üblen Mundgeruch n. häßlich gefärbten Zahnbelag

Schilling-Mano

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