Nagolder Tagblatt „Der Eeiellschafter"
Montag, 8. Oktober 1928
8. Oktober 1928
und Land
Nagold, 8. Oktober 1928.
Die Aufgabe erhält lebendig.
Lagarde.
»richte«
hat den Rektor Fromm m an der evang. Lehrerbildungr- d hat je eine Lehrstelle an der ; OA. Nürtingen dem Haupt- )A. Neuenbürg. Kupprngen :er Fischer in Schweindorf OA. Rottenburg dem Ober- Calw, Uhinaen OA. Göp- >rle in Liebelsberg OA. Calw, m Lehrer Johannes Bizner
:i« in den Herbst
dorffs Worte an den Lenz der Himmel W-"
ssen, besonders an solch licht- ins gestern wiederum einer r dürfen uns nicht täuschen dem Wohlgeruch der letzten eseden, es geht wirklich dem ben will, der mutz am Mor- ! auf das Thermometer wer- rheit. Schließlich eine Wahrkommt, „schmecken" wir doch en saftigen Birnen, den duf- auben und er kitzelt uns in Dust des jungen Mostes und en Weines. Was wollen wir ge, nährende Gaben, schmack- Tagen der Vollendung, der l eines Weisen.
verlief ruhig. Sportverein ls Spielgegner Calw heraus j ihre Niederlagen die sport- ennen lernen. Der Schwarz- itzig seine Herbstwanderung ie Altpiet. Gemeinschaft und nsaal eine große Feuerwehrbesetzte Altensteiger Bähnle »er Obstausstellung in Altenrecht ehrenvoll abschnitten.
chaftskonferenz
rnwanderung" für die überaus estrigen Konferenz der Altpiet.
! Tages (Joh. 1l,9 .Wer des nicht, denn er sieht das Licht sie Höhen des Glaubens und oerden von Gott raube Wege und Mühseligkeiten lösen sich einer ist ihr Führer, ein hoher dieser unbeständigen Welt sich „Wer aber des Nachts wandelt, licht in ihm*. Auch die Ge- . ,3) waren nicht Leute, welche p . Sie sandten zu Jesus und n Du lieb hast, der liegt krank' onne über dem Freundeshause t schien, um so herzlicher war n Dein Antlitz, so genesen wir', n der Brüder wurde man an ert: „Das Wort Gottes hat die krachtet, hört und handelt, daß sondern neuen Verstand, Lust und Gedanken macht; denn es rn geschäftige, lebendige Worte, l des Tisches Rand vereint die und Hand! Da geht es immer n, wo ew'ge Frucht des Lebens
iw. Feuerwehr
ckte Sitten und Gebräuche -amilienabend am Schlüsse mschen, die jahraus jährlichen sind und in Bereitste haben das Recht, auch ins das Gefühl der Zürne folgten deswegen auch ife ihres Kommandanten, großen Familie zu ver- Kommandant Schneps S letzte Plätzchen des ge- dabei betonen, daß die - Kameradschaft zu pflegen Willkomm richtete er an Lenz, Stadtrat Kläger resse und an den früheren kommandanten der Feuer- isbesondere freute sich der n für 40- und Mahnge ßt dies als Zeichen dienen, mer zu ihrem fre,willigen
habe der Erkrankung des
if einen späteren Samstag irrschoben werden muffen. Auftrag des augenblicklich Vorstandes die GrM
Gemeinderates der ^
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in die Reihen derer getreten,
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der Pflichttreue und des narren Generation dienen, aKestr Stelle im Namen Zeichnung. Nicht wenige Jahre das ost schwere Am
h-m Es sind dies Z'mmer-
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der ^^orienen fu ^r Fahne stehen werden unter dem Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr'. Auch WaMmch -^dant, Schreinermeister Gabel, fühlte sich be- der irw'-' Abladung zu danken und weiß von einem /«.danken zu sprechen, der die Menschen, wie in keiner Vereinigung, in der Feuerwehr zusammenschweißt. Er ""deren ere^ aus, daß die jungen Männer, die heute
Er Verbände fernstehen, sich bestimmen lassen möchten, > ^ Webr den schönsten Dienst, den Dienst am Nächsten,
' - .-.k-n Wie alles, was Kommandant Schnepf, nicht nur ctt-.brer der Feuerwehr, sondern auch als Manager von ÄoLkeiten in die Hand nimmt, „einen Schlag' hat, so auch ^ Teil des Familienabends. Die flotten und auch ^-b-r einschmeichelnden Weisen eines Streichorchesters unter ^ Stabführung (oder richtiger gesagt „Bogen'fuhrung) des ^ Reick wechselten ab mit Vorträgen des Ver. Lieder- und SöErkranzes unter Leitung des Kommandanten Schnepf. Nne w klich einmal heitere Humoreske .Der Onkel schläft', s? betont, weil es auch Humoreske» .zum Heulen' gibt, da»u noch großartig gespielt, sorgte nach ihrer Möglichkeit zur ZGina der M uns Menschen so notwendigen Fröhlichkeit. Zum Scksilß des offiziellen Teils gab Landrat Baitinger seiner Nude darüber Ausdruck, einer Veranstaltung beiwohnen zu dürfen, nie im aewissen Gegensatz zu anderen Vereinigungen alle Beoölke- V,,««Eckten zusammenführt unter dem einigenden Gedanken des Rüraersinns, der sich verkörpert in der Feuerwehr. Dank sprach auch er im Namen des Oberamts der Weckerlinie als Kern der Wckc und der Feuerwehr selbst aus und gratulierte den Veteranen ru ibren Auszeichnungen. Sie möchten als Beispiel und Vorbild erzieherisch wirken. Dies war. wie bereits gesagt, der Schluß dä offiziellen Teils, wobei allen den Mitwirkenden herzlich gedankt sei, Liederkranz. Musik, Theaterspielern und vor allem auch dem Bruder des Kommandanten Schnepf, Kaufmann Scknepf aus Pforzheim, der mit seinem weichen und wohlklingenden Bariton durch die einschmeichelnde Melodie eines spanischen Liebesliedes, durch eine Schnurre und ein Volksliev zur Laute sich die Gunst der Zuhörerschaft erwarb. Dann kam etwas, daS aus dem Programm unbedingt falscher- licherweise keine .Nummer' bekommen hatte, obwohl es bei vielen die höchste Nummer hat: Tanz und Frohsinn! Und dies beides war soooo schön, daß sogar mit List und Tücke -ie Prominen. nein, hier schweigt des Sängers Höf
lichkeit!
Der Dienst ist aus, die Reserve hat Ruh', bis sie erst im nächsten Frühjahr, so Gott will, wieder zum neuen Dienst zur Fahne gerufen wird.
Freiwillige Abendkurse der Gewerbeschule
Die Gewerbeschule wird, wie in den letzten Jahren, im Winterhalbjahr (Ende Oktober 1928 bis März 1929) durch freiwillige Abendkurse Gelegenheit zur Weiterbildung geben. Die vorgesehenen einzelnen Kurse sind aus dem Anzeigenteil ersichtlich. Der Pflichtunterricht während der Lehrzeit kann in vielem nur den Unterbau und die Wissensgrundlagen geben, welche zur Weiterbildung in den einzelnen Fackgebieten nötig sind. Auch fehlt während der Lehrzeit teilweise die Einsicht der Notwendigkeit, andererseits aber auch die Erfahrung, welche später in besonderem Maße das selbständige Arbeiten als Gehilfe mit sich bringt. Früher erwarb der einzelne diese Kenntnisse in Tageskursen und Fachschulen unter größeren finanziellen Opfern. Heute fehlen aber den meisten dafür die Mittel, ganz abgesehen davon, daß bei der heutigen Wirtschaftslage der einzelne in erster Linie dahin gehen muß, wo er Arbeit findet. Die Entwickluna des Gewerbeschulwesens gibt nicht nur in den größeren Städten die Möglichkeit der Einrichtung von Abendkursen. Wie groß das Bedürfnis hiefür ist, zeigt die Tatsache, daß siach der Statistik der Ministerialabteilung für die Fachschulen die Zahl der Teilnehmer an solchen Abendkursen der Gewerbeschulen 1924 2500 betrug, 1927 dagegen schon 5600. Die Einrichtung von Kursen in diesem Winter wird in erster Linie von oen eingehenden Anmeldungen ab- hängen. Für jeden Kurs ist eine Mindestteilnehmerzahl von 10 notwendig. Das Kursgeld ist ebenfalls abhängig von der Teilnehmerzahl und wird je nach der Zahl der Teilnehmer HlL 5—10 betragen. Versucht wird werden, durch einen Beitrag von einer der Stellen, die sonst immer wieder ihre Bereitwilligkeit und die Notwendigkeit der Förderung des Handwerks und der Gehilfen erklären, die Kosten für den einzelnen herabzusehen. Ob das möglich ist, wird in erster Linie von dem Willen des einzelnen, die gebotene Gelegenheit zur Weiterbildung zu ergreifen, abhängig sein. Möge sich aber später niemand darüber beklagen, er hätte keine Möglichkeit zur Fortbildung gehabt.
Hauptversammlung des Dez. Obstbauvereins Ragold verbunden mit Bezirks-Obstausstellung vom 6.-8. Oktober in Attensteig.
Schon am Freitag, den 5. Okt., eilten von allen Seiten des Bezirks die Obstzüchter nach Altensieig, um ihre Erzeugnisse in der dortigen Turnhalle zu einer großen Obstschau aufzustellen und bereits am Freitag Abend war die Turnhalle mit einer Fülle prächtiger Früchte der besten Obstsorten ausgestattet, ist doch der Bezirk Nagold in diesem Jahre mit einer besonders reichen Obsternte gesegnet worden. Auch Vogelschutz- und Obstbaugeräte waren in der Ausstellung aufgestellt. Das Preisgericht traf schon am Samstag Morgen in Altensteig ein und hatte den ganzen Tag vollauf zu tun, um die Bewertung vorzunehmen. Es waren hiezu erschienen die Herren Obstbau- mspektor Hiller von der Württ. Landwirtschaslskammer Stuttgart, Oberamtsbaumwart Weber, Herrenberg und Oberamtsdaumwart Rehn, Holzgerlingen. Die Landwirtschaftskammer hatte die Aufgaben und Bedingungen zur Ausstellung gestellt. Die verschiedenen Ausstellungen wurden vom Vereinsvorstand vorerst nur mit Nummern versehen, sodaß das Preisgericht keinerlei Namen wußte und daher vollständig unparteiisch arbeiten konnte.
Am Sonntag Vormttiag 11 Uhr wurde die Ausstellung von Herrn Oberamtsbaumwart Walz mit einer Ansprache eröffnet und sodann dem Besuch der Oeffentlichkeit freigegeben. Um >/,i2 Uhr war Vorführung der Motorbaumspritze durch me Firma Holder in Metzingen und den Vertreter Herrn Otto Kappler-Nagold.
Die Hauptversammlung des Vereins fand nachm. 2 Uhr im Gasthof zum .Sternen' statt. Vorstand Walz begrüßte die zahlreich Erschienenen und gab einen Ueberblick über d>e heurige Obsternte. Sodann erteilte er das Wort an Herrn Obstbauinspektor Hiller-Stuttgart zu einem Vortrag über .Erzielung von besserem Tafel- und Wirtschaftsobst'. In kla- ^n, sachlichen Ausführungen schilderte der Redner die verschiedenen Maßnahmen, welche zu obigem Thema gehören und gab gmaue Winke und Ratschläge an, welche befolgt werden muffen, um besseres Obst zu erzielen. Reicher Beifall lohnte "en Redner. Vorstand Walz dankte dem Redner für seinen
gediegenen Vortrag. Nachdem noch von den Herren Julius Raaf-Nagold und Ehr. Stempfle-WendenWorte des Dankes an den Redner und Worte der Ermahnung an die Obstzüchter gerichtet wurden, erfolgte die Preisoerieilung.
Ergebnis des Preisgerichts bei der Obstausstellung Alteusteig 1928
1. Julius Raaf, Baumschulen, Nagold, für Gesamtleistung: Ehrenpreis der Württ. Landwirlschafts- kammer; ferner zwei 1. und ein 2. Preis,
2. Stadtgemeinde Nagold: Ehrenpreis der Stadt Altensteig (Baumwart Breyer),
3. Joh. Georg Nikolaus, Baumwart in Effringen
1. Preis (Ehrenpreis des Bezirksobstbauoereins), und zwei 2. Preise,
4. Eugen Kalmbach, Baumwart, Garrweiler, 1. Preis
5. Ehr. Kübler, Baumwart, Rohrdorf, 2. ,
6. Jakob Helber, Gärtner, Haiterbach, 2. ,
7. Schwemmte, Schultheiß, Fünfbronn, 2. .
8. Eugen Schleeh, Baumwart, Garrweiler, 2. „
9. Adam Zahn, Baumwart, Grömbach, 2. und 3. „
10. Baumwart Köhler, Mindersbach, 2. „
11. Fr. Stockinger, Baumwart, Schönbronn 3. ,
12. Albert Walz, Baumschule, Rohrdorf 3. ,
13. Wilhelm Helber, Landwirt, Alt-Nuifra 3. .
14. Wilhelm Krauß, Anwalt, Alt-Nuifra, 3. .
15. Johannes Ehrsam, Baumwart, Emmingen 3. ,
16. Karl Klent, Baumschule, Haiterbach, 3. .
17. Anton Klink, Landwirt, Untertalheim 3. „
18. Joh. Rath, Baumwart, Egenhausen, 3. und 4. ,
19. Mich. Baier, Seiler, Altensteig Dorf 4. ,
20. David Schaible, Baumwart, Beihingen 4. „
21. Georg Handle, Baumwart, Ebhausen 4. ,
22. Gemeinde Sulz, Baumwart Schechinger, Diplom a. B.
23. ^ » » Dengler, „ » »
24. Anwalt Wurster, Monhardt, ein Diplom
25. Andreas Rau, Baumwart, Ebershardt, „ „
26. Friedrich Teufel, Spielberg, „ ,
27. Gottlob Weik, Baumwart, Wildberg, , „
28. Georg Ungericht, Baumwart, Rotfelden, , „
29. Johannes Walz, Baumwart, Rotfelden „ „
30. Jakob Brenner, Baumwart, O'schwandorf „ ,
3». Martin Hauser, Landwirt, Monhardt, „ „
32. Haussrauenverein Altensteig „ „
außer Bewertung:
33. Ludwig Walz, Stadtgärtner, Altensteig „ „
34. Heinrich Walz, OA.-Baumwart, Altensteig , „
Weitere Preise und Diplome erhielten: Für besonders gute
Obstbaumpflege:
Landwirt Kleiner, Egenhausen, die Gemeinde Ebhausen,
Baumwart Handle, Ehhausen,
Landwirt Baier, Altensteig-Dorf.
Für langjährige Tätigkeit im Obstbau wurden vom Württ. Obstbäuverein mit Ehreendiplomen bedacht:
Baumwart Bihler, Rohrdorf,
„ Brenner, Oberschwandorf,
„ Harr, Simmersfeld,
„ Helber, Haiterbach,
„ Handle, Ebhausen,
„ Nikolaus, Effringen,
„ Raaf, Nagold,
. Reule, „
„ Stempfle, Wenden,
„ Teufel, Spielberg,
„ Ludwig Walz, Altensteig,
„ Heinrich Walz, Walddorf,
. I. Walz, Rotfelden.
Nach der Preisoerteilung beglückwünschte der Vorstand die Preisträger und forderte sie auf, auch fernerhin eifrig in der guten Sache des Obstbaues tätig zu sein. Nach Schluß der Versammlung wurde die Ausstellung besichtigt. Der Obstbauverein hat mit dieser Ausstellung bewiesen, daß hier fortschrittlich gearbeitet wird. Möge der Verein auch fernerhin blühen und gedeihen!
Schietingen, 8. Okt. Versuchter Mord. Wie wir hören, wurde heute nacht der Gastwirt Hr. Gutekunst von hier in seinem Schlafzimmer überfallen und mit einem Beil und einem Rasiermesser schwer verletzt. Als Täter kommt der frühere bei G. bedienstete 24 Jahre alte Knecht A. Glück! er, gebürtig aus Schwenningen (Baden), zuletzt bedienstet in Hochdorf in Frage. Der Täter ging flüchtig und konnte bis jetzt nicht gefaßt werden. Die Frau des Gutekunst und dessen Mutter wurden ebenfalls verletzt. Gutekunst selbst mutzte in das Bezirkskrankenhaus überführt werden.
Kleine Nachrichten aus aller Vell
Berliner Rachtidyll. In der Nacht zum Samstag wurde im Norden der Stadt Berlin ein Passant von etwa 10 jüngeren Leuten überfallen und zu Boden geschlagen. Ein zu Hilfe eilender Polizeibeamter erhielt von einem der Burschen mit einem Bierglas einen Schlag ins Gesicht, so daß er eine klaffende Wunde davonkrug. Darauf ergriffen die Rowdies durch mehrere Straßen die Flucht, wobei einer von ihnen auf den verfolgenden Beamten zwei scharfe Schüsse abgab, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Der Beamte folgte der Bande in ein Lokal, in das sie sich zurückgezogen hätte, und w es sich als Palizeibcamter aus. In diesem Augenblick erlosch das Licht und man siel über den Polizeibeamten her, !chlug ihn zu Boden und würgte ihn. In dieser höchsten N-si gab der Beamte vier Schüsse ab. wodurch ein 18jähriger und cm 2<>jähriger Arbeiter schwer verletzt wurden. Ein dritter Angreifer, der nochmals auf den Beamten eindrang, erhielt einen Schlag mit dem Pistolenkolben auf den Kopf. Aus die Schüsse eilte ein Streifkommando der Schutzpolizei herbei und nahm vier der Täter fest.
Schweres Flugzeugunglück bei Gerona. Ein Flugzeug der Linie Barcelona — Perpignan — Toulouse mit zwei Fahrgästen und Post aus Casablanca an Bord ist infolge Nebels bei Gerona (Katalonien), etwa 100 Km. östlich von Barcelona, im Gebirge abgestürzt und verbrannt. Die drei In- fassen kamen ums Leben.
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Letzte Nachrichten
Die rheinisch-westfälische Presse für baldige Räumung des Rheinlandes.
Trier, 8. Okt. Die außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes der rheinisch-westfälischen Presse tagte am 7. Oktober in der besetzten Stadt Trier. Auf der Tagung
wurde folgende Entschließung gefaßt: „Die Schriftleiter der im Verbandsgebiet erscheinenden Zeitungen haben alles getan, was notwendig ist, um den Boden für eine Verständigung der Völker zu bereiten. Sie fühlen sich aber im Gewissen verpflichtet, darauf hinzuweisen, daß die Fortdauer der Besetzung deutschen Gebietes dem Gedanken der Verständigung hinderlich ist. Sie geben der Erwartung Ausdruck daß das besetzte Gebiet in allen seinen Teilen bald geräumt, das deutsche Saargebiet zurückgegeben und die deutsche Souveränität vollkommen wiederhergestellt wird. Sie gründen diese Hoffnung auf die unbestreitbare Tatsache, daß Deutschland die ihm aus dem Friedensvertrag erwachsenen Beipflichtungen fortdauernd gewissenhaft erfüllt." i
Der Sonntag in Wiener-Neustadt, überall ruhiger Verlauf.
Wien, 8. Oktober. In Wiener Regierungskreisen ist man von dem ruhigen Verlauf der Heimwehrtagung und des Arbeitertages in Wiener-Neustadt sehr befriedigt. Die Staatsautorität hat sich überall Geltung verschafft. Nicht ein einziger blutiger Zwischenfall, ja nicht einmal ein Unfall, wie er bei so großen Menschenansammlungen selbstverständlich ist, konnte verzeichnet werden. Die militärischen und polizeilichen Vorkehrungen waren sehr umfassend. Starke Formationen mit Maschinengewehren standen in Bereitschaft.
Die Heimwehren waren auf ihrem ganzen Zuge von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge stürmisch begrüßt. Von den Fenstern ging überall ein Blumenregen auf die Heimwehrleute nieder, die überall straffste Disziplin hielten. Während man im Zuge der Sozialdemokraten viel Frauen marschieren sah, sah man bei den Heimwehren nur Männer. Der Zug der Heimwehren hatte eine Stärke von 18 bis 20 000 Mann. An dem Aufmarsch nahmen auch Abgeordnete des Deutschen Turnerbundes von 1819 und des Frontkämpferbundes teil. Der Turnerbund führte deutsche Flaggen mit sich und die Frontkämpfer trugen den Stahlhelm.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-E. Stuttgart
Montag, 8 Ok'ob:k:
10 30-1100: SchaNplatl.'ntonzcrt. 1100: Nachrichtendienst. 12.30: Wetter- berickt. Sckallplattentanzert, 13.00: MU>oq--stln,dchen. 14.00: Nachrichtendienst. 16 35: Französische Opcrnmnsik, 18 00: Zeitangabe, Wetterbericht, Spricht der. Landcaarbeitc-amt- EDwcsid'utscbland. IS IS: Bastelstunde. 18^i: -lu-i Mrtschakt, Finali, und Viirse. 1!>M: Vortrag: Die Ethik der Spiegel». 1" 30: Die toten A''ge» (M >äk von Eugen d'Albert). Anschließend: Bor» t"ag: Znm 60. Geburtstag ran Mex Slcvogt. Nachrichtendienst., Unter» haitu: gekon,cr>.
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Handball.
T. B. Nagold Jugend — T. B. Ebhausen Jugend 3:S. Die beiden Mannschaften zeigten beide ein eifriges Spiel. Durch besseres Zusammenspiel konnten die Nagolder das Spiel gewinnen.
T. V. Calw I T. B. Nagold I 5:2. Es war ein, von beiden Seiten mit voller Energie durchgeführtes Spiel. Der äußerst flinke und ballsichere Calwer Sturm war auch im Zusammenspiel den hiesigen überlegen und konnte verdient gewinnen. Uebung im Ballfassen und rechtzeitiges Abgeben fehlte noch dem Nagolder Sturm und wird bei fleißigem Trainieren die hiesige Elf sicher auch zu Erfolgen führen. ^
Spiel und Sport
Calw l — Nagold l 1:0 (1:0) Ecken 5:3 >
Unsere I. Mannschaft mußte gestern wohl zu ihrem schwersten diesjährigen Verbandsspiel nach Calw fahren. Calw, in dem Bestreben, die Eaumeisterschaft und womöglich den Aufstieg in die Kreisliga zu erreichen, steht schon seit Monaten wöchentlich zwei Mal in dem Training eines bekannten Stuttgarter Bezirksligaspielers. Daß Calw dem gestrigen Spiel gegen Nagold besondere Bedeutung beimah, war schon daraus zu ersehen, daß ihr Trainer eigens zu diesem Spiel von Stuttgart hergereisi kam, um seine Schützlinge zu betreuen. Die gute Absicht, Nagold mit 5 Toren Unterschied abzusertigen, ist zwar nicht durchgeführt worden, immerhin muß man Calw zugestehen, daß die Mannschaft ein stabileres Gebilde darstellte und insbesondere in Bezug auf Ballbehandlung ihrem Gegner um Einiges überlegen war. Trotzdem hätte Nagold bei mehr Aufmerksamkeit und Eifer des Sturmes, insbesondere der Sturmmitte, den Kampf unentschieden gestalten können. Alles in allem genommen bewegte sich der Kampf, abgesehen von einigen Entgleisungen beiderseits, in recht anständigem Rahmen. Jedenfalls hat Nagold's Elf in Calw einen recht guten Eindruck hinterlassen, was vom portlichen Standpunkt aus besonders begrüßenswert ist. Der Schiedsrichter war wohl nicht ganz dem Spiel gewachsen, bemühte sich aber in anerkennenswerter Weise, ein gerechter Leiter zu sein.
Zum Spielverlauf: Calw hat Platzwahl. Nagold stößt an. mutz aber schon in den ersten Minuten erkennen, daß mit Calw nicht zu spassen ist. Geradezu unheimlich ist das Tempo, das Calw anschlägt. Man hat den Eindruck, daß Calw den Gegner überrumpeln will und tatsächlich gelingt dies auch in gewissem Maße, denn im Eifer des Gefechts wäre beinahe ein Eigentor gegen Nagold gefallen. Glücklicherweise ging der Schuß daneben. Doch kurz nachher wieder ein Fehler der Verteidigung, der Ball kommt einem gegnerischen Stürmer vor die Füße und unhaltbar für den Torwart sitzt der Ball in Nagolds Gehäuse. Dies geschah in der sechsten Minute. Calw angespornt durch diesen billigen Erfolg suchte das Ergebnis mit aller Macht zu verbessern und Nagolds Verteidigung hatte vollauf zu tun, um alle die Angriffe abzuwehren. Eine Anzahl Eckbälle für Calw waren aber die einzige Ausbeute dieser Drangperiode. Nach und nach verringerte sich das Tempo und der Nagolder Torwart, der übrigens gestern besonders gute Leistungen zeigte, bekam etwas mehr Ruhe. Nagold konnte das Spiel etwas ausgeglichener gestalten. Nach Halbzeit ändert sich das Bild. Offenbar hat Calw sich in der ersten Hälfte zu viel zugemutet. Zunächst ist es nun Nagold, das das gegnerische Tor gefährdet. In wenigen Minuten sind zwei Ecken aufgeholt, die jedoch ergebnislos verlaufen und nun sieht man ein ausgeglichenes Feldspiel, das beide Seiten gleichermaßen im Vorteil sieht. Nagold hat zeilenweise etwas mehr vom Spiel, doch ist der Sturm zu hilflos, um gegen die gute Calwer Verteidigung sich durchzusetzen. Nagolds Läuferreihe und Verteidigung sind nun vollauf auf der Höhe und lassen kaum noch einen gegnerischen Angriff durchkommen. Schöne Gelegenheiten schafft die Läuferreihe ihrem Sturim doch dieser zeigt sich einfach unfähig. In den letzten zehn Minuten hat Nagold noch zwei schöne Gelegenheiten zum Ausgleich, aber der Torwart von Calw ist einmal der Retter und zum andern wird der Ball über den Kasten getreten. So muß sich Nagold eine unverdiente Niederlage gefallen lassen. Hoffentlich zieht unsere Elf aus dem gestrigen Kampf ihre Lehren.
Calw Jugend — Ragold Jugeud 1:1. Das Vorspiel auf unserem Platze brachte unserer Jugend ja eine empfindliche Niederlage. Gestern wollten unsere Jungen die Scharte auswetzen und tatsächlich gelang es ihnen rn einem wirklich famosen