Ragolder TagblattDer Gejelljchaster"

Donnerstag» K. September 1928.

stag» «. September 1SL8.

Leite 3 Rr. 209

die Aufwendungen für den Vorjahr 19960 Der

n Vorjahr 29570 und

und Teerungen der Straßen, r die Instandhaltung des

Wohngebäude abgebrannt.

bisher unbekannter Ursache Anwesen des Bauunterneh- se, das in der Gewandung gehülltffo daß es den Umwoh- äeh und etwas Mobilar zu rsbronner Feuerwehr war i zur Untätigkeit gezwungen, die benachbarten Häuser cschont blieben.

ms aller well

rg Ehrenbürger von Li«.

»rfeier, die in den Tagen hat die Stadt Liebenthai ten von Hindenburg daZ Reichspräsident hat diese anks angenommen.

Der Finanzausschuß der Düsseldorf hat dem Kol- rk für ein Heinedenkmal daß in der Bürgerschaft verden. Heine ist be-

peration. Eine neue ärzk- ußer der Beinverlehung, r" zuzog, einen Bruch des : Bruch in den letzten drei rd eine schwierige Opera-

Hsfinanzministerium teilt is keine Akten deir. das Reichskommiffars Heinz- Oie Angabe von Stinnes

»er Berliner Polizeipräsi- akerländischen oder wohl- Plätzen oder an sonstigen des Publikums verboten.

end. Gestern wurde ge- primaner einer Berliner Lehrer und seine Mit- gungswahn mit dem Re» ellung ist nicht ganz zu- )en strebsamsten Schülern kohol genoß, litt an ner- litten im Unterricht aus zu erschießen. Der Junge ibnizgymnasiums in Ber- Etlichen Schulsystems in Jugend Raubbau treibt, rterricht und oft langem iders in den Oberklaffen, gaben zu arbeiten, und nner Schüler zusammen- )üler die Dinge ruhig an >on vornherein überzeugt n zu können. Bekannt- »ersitäten schon Klage ge- chulsystem den Wert auf n die frühere Gründ» nldung zum Universitäts- md mehr zu vermissen sei.

üebstahl halb aufgeklärt, rem Juwelengeschäft am hen im Betrag von etwa tohlen worden. Bei den schäfts, Aron Waletzki raße in Charlottenburg, funden worden. Die Po- dadurch aufmerksam ge- die aus München nach stet worden waren, nach i und Waletzki scheinen r weitverzweigten inter- bern zu sein. Beide sind

rines Autounglücks. Am nführer in Berlin in eine r hineingefahren» wobei e leicht verletzt wurden, ieser Tage stattfand, gab :blickt habe, habe er aus- zlich eine Benommenheit n versäumt. Der Ange- ches Zeugnis bescheinigte, n g, er pflegte nämlich rauchen. Der Sachver- , eine derartige Nikotin­nachtsfälle Hervorrufen.

chung.

d eine seit längerer Zeit »betrag von 13 000 Mk.»

und lieferte ihn bei der )at sich noch kein Ber-

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rückst»- Dienst- , sofort em zu« >er Be­ten ist s Pri-

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Amundsen ^

Rach dem Auffinden eines Schwimmers des Flugzeugs Latham" in der Gegend der Bäreninsel ist es wohl als sicher anzunehmen, daß Amundsen und seine Fluggefährten den Tod gefunden haben.

Noald Amundsen wurde am 6. Juli 1872 in Börse m Norwegen geboren. Kaum dem Knabenalter entwachsen, hatte er den glühenden Wunsch, gleich dem verunglückten Nordpolforscher John Franklin fein Leben für die Cr- forschung der Arktis emzusetzen. Der Wunsch wurde ange­stachelt, als sein Landsmann Fridtjof Nansen hochgefeiert am 30- Mai 1889 von seiner Grönlandreise nach Lhristiania (heute Oslo) zurückkehrte. Nach dem Tod seiner Mutter ließ sich Amundsen 1894 auf einem Seehundsfänger als Leichtmatrose anwerben und fuhr mit ins Eismeer. Sein Streben war die nordwestliche Durchfahrt zu finden und den magnetischen Nordpol, dessen Lage Roß ermittelt hatte, neu festzustellen. Bekanntlich verändern sich aber die mag­netischen Pole, die erneute Feststellung war daher nament­lich auch mit Rücksicht aus die Sicherheit der Seeschiffahrt

unerläßlich. , .. ......

Um für diesen Zweck mit den notigen wissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet zu sein, nahm er dann Unterricht bcj dem damaligen Direktor der deutschen Seewarte, Prof, von Neu mayer in Hamburg. Was Amundsen an arktischen Fachkenntniffen im weitesten Sinn besaß, das ver­dankt er der gründlichen Ausbildung des deutschen Gelehr­te:». Es war daher schnöder Undank, wenn Amundsen während des Weltkrieges sich als einen der gehässigsten Dmischenseinde bezeigte.

Im Jahr 1901 kaufte Amundsen ein ganz kleines Segel­schiff, dieG j ö a", zunächst zu einer Studienfahrt im Nord- ii:c:r, und im Jahr 1905 trat er dann, erst 29 Jahre alt, seine Fahrt in die Arktis an mit dem leichten, beweglichen Schiff, das für die Durchfahrt in den engen, eiserfüllten Sunden an dcr Nordwestküste des amerikanischen Festlandes wie ge­sächsen war. An der Südostküste von King-Williams-Land and Amundsen eine sichere Bucht, die er Gjöahafen nannte. Dort schlug er das Winterquartier auf und stellte 19 Monate lang magnetische und meteorologische Beobachtungen an. Nachdem er die Lage des magnetischen Nordpols (der mit dem geographischen nicht gleich ist) genau bestimmt hatte, iührte er im Hochsommer 1905 die eigentliche nordwestliche Durchfahrt durch Treibeis zwischen King-Williams- und Vik- wnaland einerseits und dem amerikanischen Festland an­dererseits aus. Nach einer dritten Ueberwinterung kehrte Amundsen durch die Beringstraße im Oktober 1906 zurück. ^ Seine zweite Großtat war di? Erreichung des Südpol s. Er war 1910 mit einem neuen SchiffF r a m" zu einer Tristsahrt ins nördliche Eismeer aufgebrochen, da wurde unerwartet gemeldet, daß dieFram" ihren Kurs geändert habe und nach der Antarktis, dem Südpol steuere. Amundsen hatte sich dazu entschlossen, weil inzwischen der Amerikaner Peary den Nordpol oder dessen Nähe erreicht hatte. Zum Ueberfluß hatte kurz vorher der Schwindler Cook (Koch) die Welt mit seiner frechen Lüge in Auf­regung gebracht, daß er, Cook, als erster den Nordpol be­treten habe. So war die Nordpolforschung ein wenig in Mißkredit gekommen.

Iw kühnem, aber geschicktem und soroiältia vorbereitetem

Borstoß gelangte Amundsen mit vier Gefährten nach 45- tägigsr Hundeschlittenfahrt über den 2060 Meter hohen eis­bedeckten antarktischen Kontinent am 14. Dezember 1911 zum Südpol, wo sie um 3 Uhr nachmittags an dem Ort, der nach ihren Berechnungen der südliche Scheitelpunkt der Erde sein mußte, die seidene norwegische Flagge, die ihnen ihre Königin mitgegeben hatte, mit einem dreimaligen Hoch auf das norwegische Vaterland hißten. Der unglückliche eng­lische Kapitän Scott fand einige Wochen später diese Flagge noch vor und mußte zu seinem Schmerz feststellen, daß die ihm die Norweger zuvorgekommen waren. Die Kriegsjahre legten Amurrdsens Tätigkeit lahm. In vein- licher Erinnerung bleibt die wühlerische Hetze, die er damals gegen Deutschland in Skandinavien und soweit sein berühmt gewordener Name Einfluß hatte, ins Leben rief. In Norwegen selbst hört man, er sei dafür von England bezahlt worden. Amundsen erinnerte sich dieser seiner unbegreiflichen und unschönen Haltung nicht gern, und er hätte manches gern vergessen gemacht, was in Deutschland, von dem er nur Gutes erfahren hat, nicht ver­gessen werden kann. Der Zeppelinheld Dr. Ecke ner hat es daher stets abgelehnt, mit Amundsen in irgendwelchen Verkehr zu treten.

Nach dem Kriege ging es aus neue Fahrt. Zwei Trist­fahrten derMaud" 1918 und 1922 blieben ohne Ergebnis.

Im Juni 1925 startete Amundsen von Spitzbergen aus in zwei Walflugbooten zu einem Polflug. Die Flug­zeuge verbrauchten vorzeitig ihre Brennstoffvorräte und kamen nicht ans Ziel. Eine Eislandung wurde beinahe zum Verhängnis. Endlich, nachdem ein Monat verstrichen war, landete Amundsen mit seiner Mannschaft mit einem Wal­flugzeug wieder in Königsbucht. Die wissenschaftlichen Er­gebnisse der Fahrt waren gering. Die sportlich-menschliche Leistung erzwang sich allseits Achtung.

Der zweite Arktis-Flug führte Amundsen mit Nobile zusammen. Amundsen und der Amerikaner Ells- worth hatten das italienische Luftschiff, das den Namen Nor ge" erhielt, gekauft und den Obersten Nobile als Kapitän engagiert. Amundsen startete mit Ellsworth und Nobile am 10. Mai von Königsbucht, passierte den Pol und landte am 15. Mai bei Tekor in Alaska. Auch die Ergebnisse dieser Fahrt waren geringfügig.

Amundsen hatte sich auf dieser Fahrt mit Nobile über- worfen. Der eine Grund: Für die Norweger war Nobile eingeheuerter Kapitän" für Nobile war die Fahrt eine Prestigeangelegenheit seiner Nation. Dazu koinmt, daß Nobile bereits auf dieser Fahrt völlig ver­sagte. Der Streit der beiden Männer wurde später vor aller Oeffentlichkeit mit oft unfeinen Mitteln ausgetragen. Das öffentliche Urteil hat sich nach allem, was Nobile später allein zeigte, in der Sache wohl ganz aui die Seite Amund-

sens gestellt. Daß Amundsen selbst auszog, einen verach­teten Gegner zu retten, zeigt, daß doch Größe in ihm war. Und es will auch scheinen, daß diese große Menschlichkeit alle Urteile, die Amundsen und Rijser Larsen über den schlechten Kameraden" Nobile, über dieseneitlen und stecken" Italiener gefällt haben, in unumstößlicher Weise erhärtet. Nobile war dieses Opfer gewiß nicht wert.

vatieben, da erfahrungsgemäß grobe Maßlosigkeiten Vorboten dienstlicher Unstimmigkeiten sein können. Sofern ein Beamter oder Angestellter der Kasse nur ein einziges Mal dadurch Aufsehen erregt, daß er über Gebühr zecht oder betrunken ist, oder wenn bekannt wird, daß er Rennplätze! besucht, so besteht Anzeigepflicht."

Große Dynamikexplosion. Mehrere Kilometer von de« Skadk Johannesburg (Südafrika) entfernt flog in des Lssenspanse ein mit 300 Zkr. Dynamit beladener Eisenbahn- wagen in die Luft. Ein Europäer wurde schwer verletzt, ein Eingeborener wird vermißt.

-r FKlenfwchUger leb« 11 Jahre als Frau. Best FnÄ>hof Paire Lachalse in Paris erschoß kürzlich eine 3k lahrige Frau ihren Mann, der ein Trunkenbold war un Frau und Kind mißhandelte. Dadurch wurde das oben Gerüche Dasein des Mannes aufgedeckt. Beim Ausbruc oes Krieges war Justin Mappe eingezogen und in einer oer ersten Gefechte leicht verwundet worden. Als er miede als geheilt zur Front geschickt werden sollte, nahm er Reiß aus und ging nach Paris. Mehrere Monate hielt er sic verborgen und ließ sich die Haare wachsen die Rubi ^>pfe waren noch nicht Mode. Dann verschaffte er sst ^wuenkleider. übte sich im Nähen und fand Arbeit al Schneiderin in einer Frauenkleiderfabrik. Er nannte sst ^ustnne Langhien. So lebte er 11 Jahre lang, ohne sein E zu vergessen. Als im Jahr 1925 eine allgemeine Am Waffen wurde, legte er zu aller Erstaunen di -trauenkleider ab. Kurz darauf heiratete er, ergab sich abe machte feine Frau so unglücklich, daß si

Letzte Rachrichte«

Der Inhalt der Unterredung zwischen Müller «nd Briand . Senf, 8. Sept. Ueber den Inhalt der Unterredung zwi- M! Reichskanzler Müller und dem französischen Außenminister -vncmd ist kein amtliches Communiquö ausgegeben worden;

wurde vonseiten der deutschen Delegation folgende -Welle Mitteilung gemacht:

. »Zwischen Reichskanzler Müller und dem französischen ^"ckenmmister fand am Mittwoch Nachmittag die in Aussicht Unterredung statt, deren Gegenstand die Frankreich kux-. utschland betreffenden Probleme (Rheinlandräumung) ^ Besprechung, die 1'/, Stunden dauerte, hatte ^ A<"ur der Sache nach einen vorbereitenden Charakter. Es venem beiderseits der Wunsch, daß weitere Besprechungen mit °«n Besatzungsmächten in Genf folgen".

Wahlwollenbe englische Hattnng gegenüber de« deutsche« Anstrengungen

*2?"' b- Sept. Der Genfer Sonderkorrespondent des ^ Standard will von gut unterrichteter Seite erfahren b och Entwicklungen von größter Bedeutung im Zu- Seit^ > 2 mit der Besatzungsstage anbahnen. Auf englischer unteeril'. den Gang dieser Besprechungen genügend

bat t. "ud der britische Hauptdelegierte Lord Chushendun den Ministerpräsidenten Baldwi» in Aix-tex-Bams «ormiert. Eine aktive Rolle werden die britische Delegation

nicht spielen, sondern sich auf eine passive, aber wohlwollende Haltung gegenüber den deutschen Anstrengungen beschränken.

Bundeskanzler Seipel über seinen Besuch bei Briand Berlin, 6. Sept. In einer Unterredung mit dem Vertreter eines Berliner Blattes in Genf wandte sich der österreickiscke Bundeskanzler Dr. Seipel gegen eine Darstellung der New-Dork- Times über seinen Besuch bei Briand, wonach er Briand habe bewegen wollen, gegen den Anschluß aufzutreten. Eine solche Kombination sei so grotesk, daß sie nicht ernst genommen wer­ben können. Weiter sagte Dr. Seipel, daß er mit seinen Be­sprechungen in Genf namentlich finanzielle und ökonomische Ziele verfolge, insbesondere eine Beseitigung der technischen und bürokratischen Schwierigkeiten, die sich aus dem Kontrollappar-st, der dreifach gegliedert sei, ergäben. Eine Schwierigkeit mit den Gläubigern Oesterreichs über die Bedingungen für die Aufnahme einer amerikanischen Anleihe bestehe nicht mehr. Seine Bespre­chung mit Briand, zu der der Tod des Ministers Bokanowski den Anlaß gegeben habe, habe vor allem der Darlegung der wirtschaftlichen und finanziellen Situation gegolten. 7 v

Schwerer Unfall bei einer Bersuchsfahrt Mannheim, 6. Sept. Während der Vorführung einer Neuerung im Automobilwesen, der Halbflachfelge Hering, über­schlug sich in einer Kurve der Wagen bei einer Geschwindigkeit von 70 km. Der Fahrer, ein Franzose erlitt neben einem Schädelbruch auch innere Verletzungen und wurde in hoff­nungslosem Zustand in das Krankenhaus gebracht. Die Ver­suchsfahrt wurde mit einem französischen Wagen vorgenommen. Der erste Versuch, das Platzen eines Schlauches bei voller Fahrt, war geglückt.

Der deutsche Schwimmer Bierkiitter in Front Ontario-See» 6. Sept. Im 15 Meile»«-Schwimmen auf dem Ontariosee führt jetzt, nachdem Äsung und Roß, die bis­her vorn lagen und nach 5 Meilen ausgegeben haben, der Deutsche Vierkötter.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A^G. Stuttgart n««n«*» 7. S«pt««t«r

»M«>erkcht, Schallplattenkonzert. 1S.W: Nachrichtendienst. 1615: Nachmittassronzert. ILM: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnach- richten. IS IS.- «ortrag: Tinnens Brentano (zum ISO. Geburtstag). 18.45: «ortrag: Da« Mieterrecht. ,1SUL: Esperantokur». 1S.4S: Die -anptneranstal- tungen »er kommenden Woche, Zeitangabe, Wetterbericht. 26.1S: Die lustige Witwe, Operette (Frankfurt). Anschließend: Nachrichtendienst. Tanzmusik.

Samstag. 8. September:

12S6: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 181»: Nachrichtendienst. 14.60: Jugendstunde. 12ZX>: Bunter Nachmittag. 18.66: Zeitangabe. Wetterbericht. WUL: Bortrag: Der Wettbund der Jugend für den Frieden. 18.45: Vortrag: Dt« Stecht« des Nimfmanns bei MLngeln der Naufsache. 1S.IL: Bericht des »wcheswckeitsamts. Anschließend: Zeitangabe. Wetterbericht, Eportfunk. Wanst. 16.4S- Bartrag: Tolstoi (zum 166 . Geburtstag). S6.1S: Tolstoi-De- Nmkftier. Anschließend: Nachrichtendienst, Sportbericht, Funkbrettl.

Die neuesteFunk-Illustrierte- (20 stet» vorrätt, bei G. W. Zatser-Ragol».

Spott

10 Kito«et«r Minnienpeichtvindigkett -ine, Ftnszeng,. Der

LondonerDaily Expreß" berichtet, da» schnellste Fl» g - lug der Welt habe in der Flngzeugfabrik in Feltxtown (England) seine Versuch« beendet, da« Neberieessua^eua S. 5, E«

soll den italienischen Rekord von 318 englischen Meilen (etwa S1V Kilometer) überbieten, und man hoffe, dem neuen Flugzeug eine Geschwindigkeit von 360 Meilen (etwa 580 Kilometer) in der Stunde oder annähernd 10 Kilometer in der Minute geben zu können.

Die französischen Ozeanflieger Assolant und Lefevre mußten am 4 September nachmittags 4.40 Uhr bei Casablanca (Marokko) eine Notlandung vornehmen, da die Oelzuführung ihres Mo­tors nicht arbeitete. 'Die Flieger waren morgens 7 Uhr in Paris- Le Bourget aufgestiegen. Nach einer Ausbesserung setzten sie den Flug in der Richtung Saint Louis (Senegal) fort, trafen aber schon nach kurzer Zeit wieder in Casablanca «in. Siewerdenwahr-

scheinlichnachPariszurückkehrev.

Einer anderen Meldung zufolg« wollen sie doch von Dakar aus den Ozean nach Pernambuco (Brasilien) überfliegen und dann nach Neuyork steuern.

Levin» Pech. Der von dem Europaflug Chamberlins bekannte Flugliebhaber Levin beabsichtigte, mit einem von ihm erworbe­nen Fluqzeug mit dem Flugzeugführer Bert Acosta und zwei Be­gleitern Mencken und Wickeam von Paris aus nach Neuyork zu fliegen. Auf dem Flugplatz Le Bourget beschlagnahmte die fran­zösische Polizei das Flugzeug, weil alle Ausweispapiere fehlten. Levin evtflot, und wird mit dem DampferLeviathan (Vater- land"), aus dem sich auch Kellogg soeben eingeschifft hat. nach Neunork zurllckkehren. Die übrigen drei wurden der Polizei vor­geführt.

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkur». 5. Sevt. 4.193 G., 4.201 B.

Franz. Franken 124.23 zu 1 Pfd. St., 25.60 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 5. Sept. Tagesgeld 6.58.5 v. H. Monatsgeld 89 v. H., Warenwechsel 7 v. H.. PrivatLis- ko nt 6.625 v. H. kurz un» lang.

Umsahsteuer-llmrechnungssütze für August. Aegypten 1 ägypt. Pfund 20.89: Argentinien 100 Papierpeso 176.83; Belgien 100 Belqa 58.35: Brasilien 100 Milreis 50.02: Bulgarien 100 Lewa 3 03- Kanada 1 Dollar 4,19: Dänemark 100 Kronen 111.98: Danzig 100 Gulden 81.40: Estland 100 Kronen 112.17; Finn.and 100 finnische Mark 10.56: Frankreich Ivü Francs 16.39: Grie­chenland 100 Drachmen 5.43: Großbritannien 1 Pfund Sterling <>0 36; Holland 100 Gulden 168.28; Island 100 Kronen 92.25: Natten iO(i Lire 21.96; 3apan 100 Yen 188.21: Südslawien 100 Dinar 7.38; Lettland 100 Lat 80.95; Litauen 100 LitaS 41.51: Norwva>°n 100 Kronen 111.95: Deutsch-Oesterreich 100 Schilling 59.16; Polen 100 Zloty 47.01: Portugal 100 Eskvdo 18.97; Ru­mänien 100 Lei (Noten) 2.55; Schweden 100 Kronen 112.28; Schweiz 100 Franken 80.77; Spanien 100 Peseta 69.66; Tschecho- ilowakei 100 Kronen 12.43: Türkei 1 türkisches Pfund 2.16: Ungarn 100 Pevgö 73.13: Uruguay 1 Goldposo 4.29; Vereinigte Staaten von Amerika 1 Dollar 4.20 Reichsmark.

Zusammenlegung der Berliner Verkehrsunternehmungen. Der Verkehrsausschuß des Berliner Magistrats hat der Zusammen­legung der Straßenbahngesellschaft, der Hochbahngesellschaft und der Omnibusgesellschaft in eine rein städtischeBerliner Verkehrs- Aktiengesellschaft" mit einem Kapital von 400 Millionen Mark zu- gestimmt. Die neue Gesellschaft übernimmt zugleich die von der Hochbahngesellschaft schon früher aufgenommenen Amerika-An­leihen. Durch die Verschmelzung soll eine Steuerersparnis von jährlich 5 Millionen Mark, ein rascherer Ausbau des Verkehrs­netzes und ein einheitlicher Betrieb herbeigeführt und überflüssige Doppelarbeit vermieden werden.

Die Lohmannbank liquidiert. Zum 25. Sept. ist eine General­versammlung des Berliner Bankvereins einberufen worden, die über die Liqudation der Lohmannbank beschließen soll. Es handelt sich hier um die Bank, deren Aktienmehrheit Kapitän Lohmann seinerzeit für das Reichswehrministerium erworben hat. Die Ver­suche. für dieses Unternehmen, das dem Reiche schon beträchtliche Verluste gebracht hat und wohl noch bringen wird, einen Inter­essenten zu finden, sind nun als aussichtslos aufgegeben worden.

Entlassungen in der Schebera. Im Karosseriewerk Schebera in Heilbronn kommen heute Mittwoch 48 Arbeiter, rund 50 v. H. der Belegschaft, zur Entlassung, nachdem schon vor vier Wochen die Arbeitszeit vor» 52 Stnuden auf 26 Stunden verkürzt worden war. Mangel von Absatz an Wagen soll der Grund sein.

Zunahme der Arbeitslosigkeit in England. Trotz der Massen­verschiffung von Erntearbeitern aus England nach Kanada ist die Zahl der Arbeitslosen gegen die vorige Woche um 11000 auf 1320 000 gestiegen (letzte Augustwoche 1927 1 050 000).

Die Urbarmachung der Heide. In Mailand wird demnächst, wie die HandelszeitungSole" meldet, ein von der deutschen Re­gierung beauftragter Sachverständiger eintrefsen, um die Versuche der Bepflanzung von Heideland mit Fruchtbäumen zu studieren, die unter der Leitung Arnsldo Mussolinis, des Bruders des ita­lienischen Ministerpräsidenten, im oberitalienischen Heideland unter­nommen .werden.

Konkurs: Nachlaß des Flaschnermeisters Karl Kurz, Wein­garten.

Vergleichsverfahren: Albert Faßnacht, Kausm., Geislingen.

Märkte

Schlachlviehmarkl Pforzheim. Auftrieb: 5 Ochsen, 4 Kühe, 41 Rinder, 15 Farren, 10 Kälber, 396 Schweine. Preise: Ochsen 1. 5355, 2. 4852, Farren 1. 4850, 2. und 3. 4644, Kühe 2. und 3. 4028, Rinder 1. 5457, 2. 4850, Schweine 1.3. 79 bis 82, 4, 7072 Marktoerlauf: mäßig belebt.

Schafmarkk Aalen. Zutrieb: 112 Stück, und zwar 12 Göltschafe, 35 Brackschafe, 65 Lämmer. Verkauft wurde alles: Göltschafe zu 105, Brackschafe zu 6265, Lämmer zu 78 je Paar. Der Markt war schlecht befahren.

Pferdemarkk Bietigheim. Der gestrige, vom Wetter ebenfalls aufs beste begünstigte Pferdemarkthaupttag hatte große Anziehungs­kraft. Insgesamt wurden dem Markt 450 Pferde zugesührt. Nach der Mittagspause wurde zum Festzug gerüstet, der ein schönes Bild bot. Der Verkauf von Pferden setzte am Nachmittag gegen- über dem Vormittag reger ein. Es wurde bezahlt für schwerste Arbeitspferde 20002100, mittlere 17001800, jüngere 1200. 1300 und 1400, ältere Arbeitspferde 500600, ältere Pferde leichteren Landschlags 500600, mittlere Belgier 870, 1000 u. 1100, fleischige Schlachtpferde 80100

Frachtpreise. Aale«: Weizen 1212.50, Mischling 11.70, Rog­gen 11.60, Dinkel 9.7010, Gerste 1111.50. Hafer 11. Heiden- heim: Kernen 12.10, Weizen 11.30, Hafer 10.45. Nördlingen: Weizen 11.4011.50, Roggen 11.20-12, Gerste 12.3012.60, Hafer 9.5010.50, Bohnen 69.50. Leutkirch: Roggen 13.50 bis 16, Gerste 12, Hafer 10.50-11.25, Dinkel 12-12.50. Ried­linsen.- Korn 1112.50, Roggen 12.5014, Gerste 12.70-13.10, Wicken 18. Tuttlingen: Weizen 1516. Hafer neu 12, alt 15. Urach: Dinkel 911, Gerste 14, Hafer 10.5013.60, Weizen 14

Hopfen. In Rottenburg ist die Hopfenernte in vollem Gang und der Handel hat schon begonnen. Etwa 12 Ztr. wurden um 170 Mark nebst kleinem Trinkgeld verkauft. Auch in Oberndorf ist die Hopfenente in vollem Gang. Die Erträge sind gut. Die ersten Hopsen wurden um 170 Ut je Ztr. nebst Trinkgeld gehandelt.

Da* Melker

Di« Wetterlage über Mitteleuropa steht weiter unter der Herrschaft eines Hochdrucksgebiets, so daß für Freitag und Sams­tag vorwiegend heiteres and trockenes Wetter zu erwarten tst.

Me heutige Nummer ««faßt tz Seite» einschließlich de» Beilage »-«»s-, Sarte». »,h L««vwirisch»st-.