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wo sie den Haushalt er­lernen könnte. Warschon in Stellung.

Zuschriften unter M- 740 an den Gesellschafter.

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«it den illustrierte» Unterhaltuugsbeilage» »Feierstunde»" u. »Unsere -ei«»t-

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Be»u,«»reise: Monatlich einschließlich TrLgerlohn 1.80; Einzelnummer 10 L. Erscheiut »» jede« Werttoge. Verbreitetst« Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. Schriftleitung. Druck und Verlag von E. W. Zaiser (Karl Zatser) Nagold

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A«^igeu»reise: Die Ispaltige Borgiszeile oder deren Raum IS Famillen-Anzeigen 12 Netlamezeile 4d L, Sammelanzeigen S0Ä Lusschld, Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben uno an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Chiffre-Anzeigen wird tein« Gewähr übernommen

Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. In Fällen höherer Gewalt besteht tein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Postsch.-Kto. Stuttgart S118

Rr. 208

Gegründet 1827

Mittwoch, den 5. September 1928

Ak ru f pu-cher Nr. 2»

I0L. Jahrgang

Tagerspiegel

Vor der Abfahrt zum Maximiliane««, in München empfing Reichspräsident von Hindenburg die Olympia­sieger Straßberger und Dölpert vor dem Haus -e» Ministerpräsidenten, denen er Glückwünsche zu ihren Leistungen aussprach.

»

Die englisch-französischen Manöver haben nach dem Echo de Paris" vom Standpunkt des Generalskabs aus besonders große Bedeutung. Es handelt sich um die Probe, den Krieg überraschend schnell aus feindliches Gebiet (über den Rhein) zu tragen. Zu diesem Zweck wird viel Reiterei mik Kraftwagen verwendet.

*

Der englische Vertreter in der Rheinlandkommissiou, William Fox. ist in dem französischen Badeort Niori plötz­lich gestorben.

*

Der griechische Ministerpräsident Venizelos ist an Dengue­fieber erkrankt.

Das Denguefieber, das in Griechenland, Bulgarien und in der Türkei sich ausgebreitel hat. hat seinen Einzug auch in Aegypten gehalten.

Sie VeMerungsdichle der well

Ein Beitrag zur Auswanderungsfrage

Wenn man die Großraumgebiete der Erde, d. h. solches die eine Fläche von mindestens 3 Millionen Geviertkilo- merrr zu einem Staat zusammenfassen, bezüglich der Bevöl- kcr«ngsdichte vergleicht und Europa als ganzen Welt­teil hinzufügt, obwohl es ja politisch und wirtschaftlich in viele Teile zerfällt aus bestimmten Gründen muß Ruß­land allerdings gesondert betrachtet werden so ergibt sich für die Bevölkerungsdichte folgendes Bild:

1. Russisch-Asien

2. Europa

3. China

4. Canada

5. Brasilien

6. Verein. Staaten (o. Alaska)

7. Australien

8. Europäisches Rußland 8. Britisch-Indien

Fläch« in qkm

15 047 000 11 IM OM 11 081 MO 9 659 832 8 485 824 7 839 064 7 703 867 5 232 000 4 668 821

VEszihl

18 796 513 470 MO 000 433 000 000 8 788 483 30 635 605 105 710 620 5 435 734 81686 541 319 130 055

Volksdicht« auf 1 qkin 1,25 42,30 39,08 0,91 3,61 13,49 0,71 15,61 68,35

Aus vorstehenden Zahlen ergibt sich, daß Britisch- Indien, Europa und China bevölkerungsmäßig Hochdruckgebiete der Erde sind, aus denen die überschüssige Bevölkerung in menschenarme Gebiete abwandern will. Unter den Großraumgebieten, die Einwanderer auf­nehmen könnten, scheidet sowohl das europäische wie das asiatische Rußland aus, solange dort der Bolschewismus herrscht. Es bleiben mithin übrig: die Vereinigten Staaten, Brasilien, Kanada und Australien. Unter ihnen nimmt aber nur Brasilien, ähnlich wie die übrigen Staaten Süd- und Mittelamerikas, Einwanderer ohne Hemmung auf. Da­gegen sind die Vereinigten Staaten und Australien der Ein­wanderung nur unter gewissen Voraussetzungen hold. Die Australier wünschen ein weißes oder vielmehr ein angel­sächsisches Australien, sehen aber auch die Zuwanderung von Proletariern aus Großbritannien ungern. Die eigene Bevölkerungszunahme ist ins Stocken geraten, die Zahl der Einwanderer aber, die auf Zulassung hoffen dürfen, nicht eben groß. Kanada ist (gegenüber weißen Zuwanderern) etwas entgegenkommender.

Einwanderungshemmend wirkt auch die Furcht der orga­nisierten Arbeiter vor Unterbietung durch Zuwanderer mit bescheideneren Lebensgewohnheiten. In den Vereinigten Staaten sind schon in der Mitte der 80er Jahre mehrere Ge­setze erlaffen worden, welche die Einwanderung von Ver­tragsarbeitern verbieten, mit der weltwirtschaftlich sehr be­deutsamen Folge, daß fortan die Zuwanderung gelernter Arbeiter fast ganz unterblieb, während die der ungelernten Ml unerhörten Ziffern emporstieg. Kanada, Australien und Südafrika schlossen ursprünglich nur die Chinesen aus. Als aber die Japaner seit der Jahrhundertwende ebenfalls in größerer Zahl in fremden Staaten erschienen, richtete sich gegen sie, zumal in den angelsächsischen Ländern, dieselbe Feindschaft, auf Einwanderungsoerbote oder gleichwertige diplomatische Vereinbarungen drängend.

Damit ist eine wichtige Weltwirtschaftsfrage erster Ord­nung entstanden. Für die Zukunft ist daher ein Kampf um die Angleichung der Siedlungsdichten zu erwarten. Das Genfer Protokoll, das in der Versammlung des Völkerbunds im herbst 1924 zustande kam, ist ein erstes Anzeichen dafür, wie diese Angleichungskämpfe sich gestalten, -oft es gerecht, daß die menschenarmen Staaten mit teilweise "dch unbenutztem Boden sich beliebig gegen Zuwanderung abschließen? Die Gesetzgebung hat sich fast überall bemüht, dem naturrechtlichen Anspruch des kleinen Mannes auf Er­werb einer eigenen Scholle gegenüber dem Großgrundbesitzer ""Hilfe zu kommen. Logischerweise kann man diese Lösung siik " olks wirtschaftlich in fast allen Einzelstaaten durch- 'UYren, weltwirtschaftlich aber verhindern oder gar ver-

Der Reichspräsident in München

Grundsteinlegung zum Studienbau des Deutsche« Museums

München, 4. September.

Reichspräsident v. Hindenburg ist heute vormittag gegen 10 Uhr im Kraftwagen von seinem Sommerurlaubs­aufenthalt in Dietramszell in München eingetroffen, von einer ungeheuren Menschenmenge begeistert begrüßt. Er wurde im Palais des Ministerpräsidenten Dr. Held herz­lich empfangen und fuhr dann mit Dr. Held zum Deutschen Museum, wo sich das ganze bayerische Ministerium, die Reichsminister Dr. Schätze!, Seoering und Hilfer- ding, sowie viele Ehrengäste zur Grundsteinlegung bereits eingefunden hatten^ Die Feier begann mit dem Einzug der Zünfte, die die Grundsteinkassetten begleiteten. Nach dem niederländischen Dankgebet sprach zunächst der Vorsitzende des Vorstandsrats des Deutschen Museums, Dr v. Sie­mens, der an die Grundsteinlegung des Museums selbst vor 22 Jahren erinnerte, und einen Ueberblick über die Entwicklung der Technik in den letzten 100 Jahren gab.

Reichsminister des Innern Severing wies darauf hin, daß bereits drei Millionen Besucher aus dem Deutschen Museum Anregungen für das Kulturleben, die Wissenschaft und Technik des deutschen Volks geholt haben.

Der bayer. Kultusminister Dr. Goldenberger stellte fest, daß trotz der Ungunst der Verhältnisse des letzten Jahr­zehnts das Deutsche Museum seinen Sammlungsbau der Meisterwerke, der Naturwissenschaften und Technik fertig­stellen und nun die Grundsteinlegung zu seinem Gebäude für Studienzwecke vornehmen konnte, dank der reichen Stif­tungen von den verschiedensten Seiten, auch aus dem Aus­land. Von der Mehrzahl der deutschen Verleger lieaen wertvolle Zusagen für die Stiftung von über 10 000 Bänden für die Büchersammlung vor, und Herr und Frau Krupp von Bohlen und Hallbach haben ein beträchtliches Kapital zur Verfügung gestellt, aus dessen Zinsen alljährlich wert­volle Lehrbücher an eine größere Zahl von Studierenden und Arbeitern verschenkt werden sollen. Allen Freunden sprach der Minister herzlichen Dank aus und gab bekannt, daß auch in diesem Jahr der Museumsring in Gold an 20 und in Silber mit Goldplatie an 17 besonders ver­diente Persönlichkeiten von der bayer. Staatsregierung ver­liehen werden können, und zwar in Gold u. a. an Reichs­präsident v. Hindenburg, Reichstagspräsident Loebe, Reichspostminister Dr. Schätzet, Reichsfinanzminister a. D Dr. Köhler, dem Chef der Marineleitung Admiral Zenker, Reichsbankpräsident Dr. Schacht, Generaldirek­tor Dr. ing. Vögle r-Dortmund. Reichspräsident v. Hin­denburg führte die ersten Hammerschläge aus den Stein mit folgenden Worten:Deutscher Arbeit, deutschem Auf­

stieg und deutscher Zukunst diene dieser Baut Mes St»»-' den und Schaffen, das hier geleistet wird, möge geieeuck sein von dem Gedanken: Alles fürs Vaterland!"

Weitere Hammerschläge führten Ministerpräsident Äc. Held, Minister Severing, Kultusminister Dr. G Idenüerger und als letzter Ingenieur Oskar v. Miller, dem die Entstehung und der Bau des Deutschen Museums zu dan­ken sind. Mit dem Absingen des Deutschlandlieds fand die überwältigende Feier ihren Abschluß. Als der Reichs­präsident mit Dr. Held die Feststätte verließ, brach das Publikum in stürmische Hochrufe aus, die sich aus dem gan­zen Weg der Fahrt in ungeminderter Kraft fortsetzten. Die Stadt war reich beflaggt, die staatlichen Gebäude zeig­ten nur die bayerischen Landesfarben Weiß-Blau, das Rat­haus war zum erstenmal in den beiden Reichsfarben, in den bayerischen Farben und in den Stadtfarben Schwarz-Hz^ beflaggt.

Bei dem sich anschließenden Festessen hielt der Herr Reichspräsident ein« Ansprache. In besonderem Maß Kette heute der Dank !km Mann, der in zäher Lebensarbeit, mit genialem Blick und in nie erlahmendem Eifer das gnche Werk des Deutschen Museums geschaffen hat und verwaltet, Oskar von Miller. Der heute begonnene neue Stu­dienbau wird das stolze Werk des Deutschen Museums krö­nen und die Wechselwirkung zwischen der reinen und der a«- gewaiMen Wissenschaft zum Segen deutscher Arbeit mit im­mer neuen Kräften bellen und fördern. Daß das Deutsche Museum und nun auch diese neue Studien- und Forschungs­stätte in Bayern und in der schönen Stadt Münche« seinen Sitz erhielt, ist kein Zufall, sondern wohl begründet. Bayern und München sind nicht nur vorbildlich auf dem Gebiet der Kunst, sondern auch von jeher mit besonderem Erfolg auf vielen Gebieten der Wissenschaft tätig. Bon einem kunstsinnigen und gebefreudigenFär- stenhaus begründet und gepflegt, von verstänimrs- vollen Regierungen und dem Gemeinsinn blühender Städte unterstützt, haben sich gercSe in diesem Land Künste und Wissenschaften reich entfaltet. Das Deutsche Museum, das vor nunmehr 3)4 Jahren seine Pforten öffnete, ist ein Sammelpunkt für die deutsche Naturwissenschaft und Tech­nik und ein leuchtendes Zeichen deutscher Kultur geworden. Das Deutsche Museum und das heute begonnene neue Haus sind ein Werk einigen Willens und zusammengesaßter Kraft Deutschlands. Mögen von hier aus reiche Ströme frucht­bringenden Schaffens ausgehen, und möge diese Stätte auch über die unmittelbaren wissenschaftlichen und technische« Zwecke hinaus eine einigende Wirkung aussenden für d« ganze deutsche Volkl ^

bieten wollen. So ist die Forderung auf Umgestaltung des Völkerrechts entstanden, damit die landbedürftigen Millio­nen übervölkerter Staaten nicht in Hunger oder Halbhunger dahinzuleben brauchen, während es auf dem Erdball noch ausgedehnte ungenutzte Flächen gibt.

Neueste Nachrichten

Französische Militärgerichtsbarkeit

Mainz, 4. Sept. Vor den französischen Militärgerichten und Kriegsgerichten des besetzten Gebiets in Mainz, Kob­lenz, Trier, Kaiserslautern, Landau und Düren hatten sich nach einer Blättermeldung in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli d. I. insgesamt 89 Deutsche wegen Vergehens gegen die Paragraphen der Rheinlandkommission und des Militärstrafgesetzes zu verantworten. Die in dieser Zeit ver­hängten Strafen betragen 20 Jahre Zuchthaus, 15 Jahre Aufenthaltsverbot, 16 Jahre und 6 Monate Gefängnis, 3532 Reichsmark und 1991 Franken Geldstrafe. Die Zahlen erstrecken sich jedoch nur auf Fälle, die von deutschen Ver­teidigern vertreten worden sind.

Die Prager Kirchenkonferenz

Prag, 4. Sept. Die internationale Kirchenkonferenz be­handelte in ihrer zweiten Vollsitzung wichtige soziale Fra­gen. D e Ergebnisse der Beratungen der Konferenz sollen in einer Reibe formeller Erklärungen zusammengefaßt werden. Zur Verhandlung stehen insbesondere die Frggen des Glücksspiels, des Alkoholmißbrauchs und das internationale Zusammenleben der Völker. Das Ar­beitsfeld ist dadurch wesentlich erweitert worden, daß di* evangelischen Kirchen folgender Gebiete in den Rat de»- Christenheit ausgenommen worden sind: Indien, Japan, China, Latein-Amerika, Westasien und Nordafrika. Der Weltprotestantismus ist damit einheitlich zusam­mengeschloffen. Es ist beschlossen worden, mit dem Welt­bund für internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen und anderen verbündeten Bereinigungen, die sich die Be- bandluna sozialer und internationaler Fragen vom christ-

lichen Standpunkt aus zur Aufgabe machen, in enge« Fühlungnahme zu treten.

Die Konferenzteilnehmer wurden heute vom Tschecho­slowakischen Unterrichtsminister Dr. Hodza empfange».

Das Ziel der Kroaten

Wien, 4. Sept. Nach Agramer Berichten erklärten die kroatischen Führer Dr. Matschek und Pri Kitsche- witsch Pressevertretern gegenüber, die Bäuerlich-Demo­kratische Union könne sich nicht mehr mit Neuwahlen bo, gnügen, sondern verlange jetzt Wahlen für eine ver fas- sunggebende Versammlung, die alle DerfaffungsartikÄ mit Ausnahme derer über die monarchische Staatsform und Dynastie Karageorgjewitsch ändern müsse.

Derlagung der Abrüstungskonferenz bis 1S3V?

Paris, 4. Sept. Der Genfer Sonderberichterstatter des .Echo de Paris' glaubt die Haltung Frankreichs und des Kleinen Verbands in der Abrüstungsfrage folgendermaßen darlegen zu können: Nur auf Grund einer weitgehenden europäischen Entspannung kann man zu einer allgemeinen Abrüstungskonferenz gelangen. Diese Entspannung jedoch ist nur durch ein einziges Ereignis möglich, nämlich die allgemeine Regelung der Kriegs­entschädigungen und Kriegsschulden mik anschließender vorzeitiger Rheinlandräu- mung. Da bei dieser allgemeinen Regelung notwendiger­weise die Vereinigten Staaken eine wichtige Rolle spielen müssen, kommen die Vertreter Frankreichs und des Kleinen Verbands zu der Schlußfolgerung, daß es angebracht sein würde, die Einberufung der Abrüstungskonferenz bis 1930 zu vertagen.

Das ist Heuchelei, Erpressung und Betrug in einem Atemzug.

vor neuen Kämpfen in China

London, 4. Sept. Wie Zeitungen aus Peking berichten, hat der Scchn Tschangtsolins und Herrscher -er Mandschurei, Tschangtsoliang, den mit der Durchführung des An- griffs gegen die Reste der Nordtruppen beauftragten na- tionolistischen General Paitschungsi telegrazchisch um einen lOtägigen Waffenstillstand für die Schandung. und Tschilitruppen ersucht. Er soll dabei von der Hoffnung g«.