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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, 1. September 1928

Kellogg habe den Besuch in London wegen des englisch­französischen Flottenabkommens abgelehnt, an dem Bridge- man hervorragend beteiligt ist. Sein Rücktritt, der großes Aufsehen erregen werde, sei ein Zeichen der starken Meinungsverschiedenheiten im englischen Kabi­nett in dieser Angelegenheit.

Der französische Marineminister über das Flottenabkommen

pari». 31. August. Der französische Marineminister Leygues erklärte einem Zeitungsvertreter gegenüber, er könne sich nicht über die Bedingungen des englisch­französischen Flottenabkommens aussprechen, bevor sich sämtliche Unterzeichner des Washingtoner Abkommens von 1981 dazu geäußert hätten. Er könne aber sagen, daß der Vertrag keine geheimen Verabredungen und keine Ab­machungen über ein Zusammenwirken zu Land und zu Master zwischen Frankreich und England enthalte und daß er das Washingtoner Abkommen (Beschränkung der Groß- kampfschtffe) nicht beeinträchtige.

Spanien» Seerüstung

Madrid. 31. Aug. Der spanische Staatshaushaltplan für den nationalen Wiederaufbau, der Ende 1926 erschien, sieht «ine Gesamtausgabe von 3500 Millionen Peseten (2432 Mil­lionen Goldmark) vor, wovon 877,6 Millionen Peseten für das Marineministerium bestimmt sind. Nach dem Flotten- ptan soll die spanische Kriegsflotte die sechsstärkste der Welt werden. Die Schiffe usw. sollen hauptsächlich von der Spa­nischen Schiffsbaugesellschaft gebaut werden, in der aber die englische Firma Vickers herrschend ist. Das Zusammen­arbeiten zwischen spanischem und englischem Kriegsschiffbau gewinnt aber einen tieferen Sinn durch die Andeutung eines panischen Blatts, daß für die spanische und die englische Motte ein gemeinsames Operationsprogramm bestehe. König Alfons ist bekanntlich sehr für England eingenommen.

Newyork World" gegen die Besetzung der Rheinlands«

Reuyork, 31. Aug.Newyork World" bespricht in einem Aufsatz die Verhandlung in Genf über die Rheinlandfrage «md vertritt die Arrsicht, Deutschland habe bei den Verhand­lungen über die Räumung des Rheinlandes den Vorteil auf seiner Seite, daß diezweiteZone Anfang des Jah­res 1930 unter allen Umständen geräumt werden «üss«. Uebrigens sei schon längst jeder Vorwand geschwun­den, die Besetzung des Rheinlandes als eineGarantie der Sicherheit Frankreichs" zu betrachten. Deutschlands Ab­rüstung und Deutschlands Wunsch nach einem Frieden seien ßo offenbar, daß selbst Poincare nicht länger Furcht

Vorschüßen könne. Die Besetzung des Rheinlands sei ledig­lich ein Mittel für Frankreich, irgend ein Druck­mittel gegen Deutschland zu haben bis zur end­gültigen Lösung der Frage der Kriegsschulden und Kriegs­entschädigungen. - -

- r Mrllemberg

Stuttgart, 30. August. Fahrplanänderung. Von der Reichsbahndirektion wird mitgeteilt: Die Doppelführung bee Schnellzuges D 108, Stuttgart ab 8.36 vorm, fällt von Menstag 4. September an zwischen Stuttgart und Ulm weg; Die Münchener und Friedrichshafener Abteilung wird von «diesem Tag an wieder in einem Zug gefahren. Der Speise­wagen im Zug D 108 läuft von Stuttgart nach München durch. Die Friedreichshafener Abteilung erhält in Mm einen Speisewagen, der bis Friedrichshafen läuft. Der Speise- wagenkuff zwischen Friedrichshafen und Lindau in den Zügen 77/78 kommt ab 4. September in Wegfall. Der Zug DS1, Stuttgart ab 22.54 führt vom 3. bis 14. September wieder «ine» Speisewagen StuttgartMm.

Obermediziaalrat Dr. Gnant rettet eia Mädchen vom Tod de« Ertrinken«. Im Ostseebad Müritz geriet ein 14- jähriges Mädchen aus Oberhausen in Seenot. Einem Kur­gast, dem Obermedizinalrat Dr. Gnant aus Stuttgart, gelang es. das Mädchen vom Tod des Ertrinkens zu retten.

^ Zar Aussperrung der Sonfekkiousschneider. Die Zentral­leitung legte der Versammlung der ausgesperrten Arbeiter und Arbeiterinnen eine Entschließung vor, die einstimmig angenommen wurde. In dieser Entschließung heißt es u. a.: .Die in Stuttgart am 29. August versammelten Arbeit­nehmer der deutschen Herrenkonfektion erblicken in der Be­gründung, die der ablehnenden Entscheidung des Reichs­arbeitsministeriums über die Verbindlichkeit des Schieds­spruchs in der Herrenkonfektion beigegeben ist, eine wirk­lichkeitsfremde Stellungnahme. Nachweislich zählen die Löhne der Arbeiterschaft in der deutschen Herrenkonfektion zu den niedrigsten aller Industrie- und Berufsgruppen und bleiben selbst nach Verwirklichung des Schiedsspruchs noch vielfach hinter den Lohnsätzen der ungelernten Arbeiterschaft zurück. Wie angesichts dieser unbestreitbaren Tatsache von einer Untragbarkeit der Löhne in der Industrie gesprochen werden kann, bleibt ein Rätsel"

Allgemeiaverbindlichkeitserklärung. Das am 28. April 1928 abgeschlossene Gehaltsabkommen für kaufmännische und technische Angestellte ist vom Reichsarbeitsminister mit Wirkung ab 1. Juni 1928 für allgemeinoerbind- lich erklärt worden. Dies hat die Wirkung, daß auch die Angestellten in denjenigen württ. und hohenzollerischen In­dustriebetrieben. die der Bereinigung württ. Arbeitgeber­verbände nicht angehören, Rechtsanspruch aus die tarif­lichen Gehaltssätze des Abkommens erlangen.

Stuttgart, 31. August. 75. Geburtstag. Rektor a. D. Franz Treiber, der als Lehrer seit 1881 in Stutt­gart wirkte und 1914 zum ersten Schulvorstand der kath. Schulen Groß-Stuttgarts ernannt wurde, feiert am 2. Sept. den 75. Geburtstag. Er trat 1924 in den Ruhestand..

Prefseprozetz. Wegen Beleidigung des Slaaksanwalks Luhorst in Stuttgart durch einen Zeitungsarkikel wurde der Schrftsieiter der .Schwab- Tagwacht", Brotbeck, vom Großen Schöffengericht Stuttgart zu 300 Mark Geldstrafe evtl. 30 Tage Gefängnis verurteilt.

Die Kraftfahrzeuge in Württemberg. Die Zahl der in Württemberg zugelasienen Kraftfahrzeuge aller Art betrug am 1. Juli 14 371 (ohne die Kraftfahrzeuge der Wehrmacht und Reichspost) gegenüber 32 325 am 1. Juli 1927. Davon waren 20 967 Krafträder (14 824 i. V.), 16 686 Personen­kraftwagen (11942 i. V.). 5948 Lastkraftwagen (5025 i. V.) und 770 andere Kraftfahrzeuge (534). Die Kraftomnibusse haben sich von 232 auf 345 vermehrt. Von den Personen­kraftwagen sind nur 84,7 Prozent deutsches Fabrikat. Der Lastkraftwagen, und zwar vor allem der leichte Liefer­wagen und der Schnell-Lastwagen von 12 Tonnen Trag­kraft erobert immer neue Käuferschichten. Die Lastkraft­

wagen tragen zu 90 Prozent deutsche Favrikmarten. An oer Spitze steht Stuttgart-Stadt mit 10 510 (8203 i. V.), Heil­bronn mit 1787 (1320), Ludwigsburg, das Ulm überholt hat, mit 1402 (1028). Ulm mit 1368 (1062), dann folgen Reutlingen mit 1214 (949), Ravensburg mit 1126 (849). und Waiblingen, das seine Zahl vermutlich infolge des zu­nehmenden Vorortsverkehrs nach Stuttgart annähernd ver­doppelt hat, mit 1007 (560).

Heilbronn, 31. August. Der älteste Buchdrucker in Württemberg. Heute kann der frühere Schrift­setzer Karl Streicher, der im Erholungsheim seinen Lebensabend verbringt, in körperlicher und geistiger Frische seinen 85. Geburtstag begehen. Nahezu 60 Jahre lang war Streicher bis zu seiner Zuruheseyung im Jahr 1918 in der Schellschen Druckerei als Schriftsetzer tätig.

Einen ehrenvollen Ruf hat der von der Turngemeinde Heilbronn zum Studium an der Hochschule für Leibes­übungen nach Berlin entsandte Turner Willi Wagner erhalten. Er ist nach soeben abgeschlossenem Studium unter 30 Bewerbern aus dem Reich zum ersten Lehrer und stell­vertretenden Direktor der deutschen Turnschule in Berlin berufen worden.

Backnang. 31. August. Inbetriebnahme der 60 000 Voltleitung. Die vom Kraftwerk Altwürttem­berg in den letzten Monaten erstellte 60 000 Voltleitung PleidelsheimMaubach, sowie das große Umspannwerk Maubach wurden am gestrigen Tage in Betrieb genommen.

Oehringen, 31. August. Professor Goppelt- Stiftung. Anläßlich des 70. Geburtstags des Professors Goppelt haben einige seiner ehemaligen Schüler eine Professor-Goppelt-Stiftung ins Leben gerufen. In einem Schreiben an die Leitung des Progymnasiums und der Realschule hat nun Professor Goppelt in der Weise über die Stiftung verfügt, daß er nach den Wünschen des Ausschusses der Spender die Zinsen der Stiftung für die Unterstützung bedürftiger Schüler des Progymnasiums und der Realschule bei der Anschaffung von Lehrmitteln und bei der Teilnahme an Schulausflügen bestimmte. Der hiesige Gemeinderat Hut bei der Benennung neuer Straßen der Straße westlich des Verwaltungsgebäudes des Ueberlandwerks auf der oberen Bürg den NamenGoppeltstraße" gegeben.

Heilbronn, 31. August. Um das Lehrerseminar. Bor einiger Zeit ist in der Presse von der Wegverlegung des Seilbronner Lehrerseminars gesprochen worden. Dazu bemerkte Oberbürgermeister Beutinger. er habe sich, um darüber Klarheit zu erlangen, an das Kultministerium gewandt. Das Kultministerium betonte daraufhin in einem Schreiben, daß es sich in dieser Frage nur um unbegründete Gerüchte handle. Die Stadt wird jedenfalls alles versuchen, um die eventuell beabsichtigte Lehrerakademie für Heilbronn zu gewinnen. Der Vorsitzende bemerkte u. a. noch, daß dem Kulkministerium nahestehende Persön­lichkeiten den früheren Skadkpfarrer von Heilbronn und jetzigen Seminarvorstand von Nürtingen, Geizes, nahe- gelegk hätten, sich beim evtl. Seminar in Reutlingen um die Leitung zu bemühen.

- Lorch, 31. Aug. Tausendjährige Linde. In Lorch in Württemberg steht vor dem im Jahr 1102 ge­gründeten Kloster eine 1000jährige Linde, die Barbarossa- Staufen-Linde genannt. Sie grünt in jedem Frühjahr und spendet weithin Schatten, obwohl sie der Blitz zweimal traf, am 1. November 1755 (Erdbeben Lissabon) und 1. Novem­ber 1870 (Einnahme von Metz).

Schwäb. Hall. 31. Aug. Traurige Erinnerung. Heute jährt sich der Tag zum zweihundertsten Mal, daß in Hall ein furchtbarer Brand wütete, dem gegen 400 Wohn­gebäude, 43 Holzhütten, 2 Kirchen, das Rathaus, das Bür­gerhaus, das Spital, 3 Stadttürme, die Wachtgänge auf den Mauern, eine deutsche Schule, 2000 Fuder Wein, etliche 1000 Scheffel Korn und eine Menge Holz zum Opfer fielen.

Bad Mergentheim, 31. Aug. Mörike-Besuch. Die­ser Tage kamen die Tochter, die Enkelin und die Urenkelin unseres einstigen Mitbürgers Eduard Mörike hieher. Die alte Dame hat zuerst das Grab ihres Schwesterchens besucht. Dann wurden all die vielen noch so klar in Erinnerung stehenden Häuser und Plätzchen ihrer Jugendzeit ausgesucht. An vierzig Jahren war sie nicht mehr hier. Erfreut zeigte sie sich besonders an dem erstmals geschauten Denkmal ihres Vaters und an den jetzt zahlreicher gewordenen Mörike- Erinnerungen in der städtischen Sammlung.

Münsingen, 31. Aug. Neue Munitionsanstalt. Die Arbeit an den acht Gebäuden für die neue Munitions- anstalt auf dem Truppenübungsplatz in der Au schreitet rüstig vorwärts, so daß die Gesamtlage aller Voraussicht nach schon im Herbst ds. Is. vollendet sein wird.

Pfronsietleu OA. Münsingen, 31. Aug. Verhaftung wegen Vergiftungsversuch. Dieser Tage wurde eine hiesige Bürgersfrau in Untersuchungshaft genommen, die im Verdacht steht, ihren Mann vergiften zu wollen. Die Sache kam durch einen ebenfalls darein verwickelten Sol­daten heraus, der in Tübingen in Garnison steht und einen von der Frau geschriebenen Brief, worin sie stärkeres Gift angefordert hatte, verloren hat. Der Finder hatte den Brief der Polizei abgeliefert.

Tuttlingen, 31. Aug. Einrichtung einer Haus­wirt s ch a f t s s ch u l e. Die Donaugemeinden Fridingen, Mühlheim, Nendingen und Stetten haben beschlossen, ge­meinsam eine Hauswirtschaftsschule einzurichten. Die Bau­arbeiten und notwendigen baulichen Aenderungen werden so gefördert, daß der Unterricht mit Beginn des Winter­halbjahrs am 1. November beginnen kann.

Ulm. 31. Aug. Donauverschmutzung. Im Laus der letzten Jahre machten sich die Schmutzungen, die aus den Abwasserkanälen in die Donau geleitet wurden, immer unliebsamer bemerkbar. Besonders in den letztoergangsnen Monaten beinslußten sie das Wasser und die Luft derartig stark, daß das Baden unterhalb Ulm kaum mehr möglich war. Nun wird auch noch aus Thalfingen gemeldet, daß dort ein starkes Fisch st erben eingetreten ist, das aus Vergiftungserscheinungen durch die Abwässer zurückgeführt wird. Für die Donau entlang der Stadt Ulm wird der im Bau befindliche Altstadtsammler eine Besserung der Ver­hältnisse bringen.

Rottenburg. 31. August. Erdbeben. Um 9.12 Uhr kündigten sich mehrere Erdstöße bäum bemerkbar an. Man hätte meinen können, die Bewegung stamme von einem schweren Lastkraftwagen. Gleich darauf, etwa nach 10 Se­kunden, erfolgte ein mächtiger, druckartiger Stoß. Die Grundmauern ächzten. Viele Leute sprangen aus den Häusern. Nach dem großen Stoß setzte ein längeres, donnerähnliches Rollen ein.

Aus Stadt «ud Land

Nagold, 1. September 1928.

Bei den Frauen Glück haben, bedeutet nichts durch eine Frau glücklich werden, alles!

^ Maximilian Bern.

Heimaisgefühl

Zum Sonntag

Wer aber aufsteht und sagt:Redet mir nicht von Hei­mat, da, wo ich mein Brot verdiene, ist mein Vaterland" der begehet sin großes Unrecht und versündigt sich an eige­ner Art und am eigenen Volk.

Denn siehe, immer wo du geschaffen, und aus welchen Stoffen und aus welcher Art. wurde dir auch ein Stempel gegeben, der dich zeichnet für alle Zeit, und der dich ver­pflichtet zur Verantwortung.

So du nun aber sagst,rede mir nicht von Heimat" so verleugnest du dich selbst und begibst dich deiner höchsten Pflicht und deines höchsten Wertes.

Denn glaube, alle Ehren und aller Ruhm und aller gute Verdienst in fremden Landen und unter fremdem Volke erworben, machen nicht, daß du dich bis zur letzten Zufriedenheit einfühlst in den Charakter deiner Umgebung, den du nicht trägst. Und in den großen Fragen des Lan­des wirst du nicht mitreden dürfen, denn du bist der Fremdling.

Und an dieser Lücke wirst du kranken, denn deine Sehn­sucht ist immer da und deine tiefsten Wünsche werden un­erfüllt bleiben..

Siehe, es klärt sich der Begriff Heimat in seinem .Grunde aus den reinsten Stimmen und Schwingungen, die aus der Wurzel unserer Seele kommen, und wir soll­ten das Wort Heimat immer nur in großen, aufrechten, sauberen Lettern schreiben.

Feste und Veranstaltungen.

Nagold

Samstag: 3 Uhr Einweihung der Kinderschule.

Sonntag: ab 8 Uhr Wetturnen anl. der Turnplatzeinweihung des Turnvereins, l'/s Uhr Festzug, 8 Uhr Fami­lienabend mit Jahngedenkfeier imLöwen".

2 Uhr Missionsfest.

Wart

Sonntag: Sommerende Wettschwimmen i. Wärter Schwimm bad.

Dienstnachrichten__

Der Herr Staatspräsident" hat "je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Neubulach OA. Calw dem Haupilehrer Bischoffin Oberreichenbach OA. Calw, Neuen- bsü r g dem Hauptlehrer Geißlerin Waldrennach OA. Neuen­bürg, Rötenbach OA. Calw dem Lehrer Siegfried Wanner in Feldstettey OA. Münsingen, Schainbach OA. Gerabronn der Lehrerin Elisabeth Josenhansin Wildberg OA. Nagold, Widdern OA. Neckarsulm dem Lehrer Karl Böhr inger in Wildbad OA. Neuenbürg übertragen.

Mit Ablauf' des Monats September tritt VerwaltuiqZ- assistent Finkbeiuer bei dem Forstamt Freudenstadt in dm bleibenden Ruhestand.

Erdstoß

Manch einer hat vorgestern abend kurz nach 9 Uhr etwas empfunden, was nicht in Ordnung war. In der häuslichen Kemenate dachte er vielleicht, ein schweres Last­auto würde mit großer Schnelligkeit vorbeirasen, denn das Haus ächzte in seinen Fugen und das Porzellan im Schrank begann sich für Sekunden mit hellklingender Stimme zu unterhalten. Saßman" vielleicht im Wirtshaus, so konnte es als das Gerumpel eines neu anzustechenden Bierfasses gedeutet werden. All dies waren aber Fehlvermutungen und falsche Diagnosen, es war vielmehr, wie es sich durch die Meldung der Erdbebenwarte Hohenheim bestätigt, ein Erd­stoß, der genau um 9 Uhr 10 Minuten 58 Sekunden regi­striert wurde. Auch aus Rottenburg und Freudenstadt liefen Meldungen über einen deutlich bemerkbaren Erd­stoß ein.

Ausblicke

Die Einweihung des «mgebauten und erweitert«« Krankenhauses» sowie der Nagold- und Waldachkorrektio«

findet sicherem Vernehmen nach nunmehr endgültig am 24. Sep­tember, einem Montag, im Anschluß an eine außerordentliche Amtsversammlung statt. Zu dieser Feierlichkeit hat u. a. der Herr Staatspräsident sein Erscheinen zuqesagt und andere Pro­minente werden hiezu geladen werden. Zuerst wird man den Einweihungsakt im Krankenhaus, sodann an der Korrektiv» vornehmen. Im Anschluß ist dann ein offizielles Esten >,« Hotel »Post" vorgesehen.Der ArbeitergesangvereinFroh­sinn" führt am 16. September nochmals diePreziosa" aus» die seinerzeit guten Anklang und großen Beifall gesunden Halle. Am morgigen Sonntag fährt auch wieder ein fahrplan­mäßiger Souderzng mit außerordentlicher Fahrpreisermäßigung von Pforzheim «ach Konstanz. In Nagold ist die Abfahrts­zeit 6.15 Uhr, die Rückkehr erfolgt um 22.58 Uhr.

Zum Kinderschulneubau

Wie aus dem Anzeigen- und lokalen Teil gestern er­sichtlich war, findet heute mittag 3 Uhr die offizielle Ein­weihung der Kinderschule statt, zu der allerseits vom Kirch­gemeinderat, dem Bauherren, herzlich eingeladen wirv- Diesen Freudentag der Kirchengemeinde, überhaupt unserer ganzen Einwohnerschaft und insbesondere unserer jünSstA* Jugend haben wir benützt, um durch eine besondere Fest- ausgabe diese mutige Tat zum Wohle unserer Kinder Z" würdigen. Die Ausgabe umfaßt sechs Seiten und entym neben einer Aufnahme des Neubaues eine kurze BEe- bung vom Neubau selbst, eine Arbeit über die geschichtlich Entwicklung der Kinderschule (Dekan Otto), ein 'urz Stimmungsbild zum NeubauGedanken eines Vierzig­jährigen zur Kinderschule-Einweihung" von Eeorg K "' bele und schließlichWas eine Kinderschwester zu jagen weiß". Dies letzte sind Zeilen aus der Feder der sruy an der Kinderschule tätigen Kinderschwester Lina B e cy r i > die heute hier noch ihren Wohnsitz hat. Außerdem enth die Nummer eine Reihe von Inseraten der an

beteiligten Unternehmer und Lieferanten und wir t"tt , auch diesem Teil der Festausgabe rege Aufmerksamkett z schenken.