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Mit de» illustrierte« UnterH»ltu»gsdell«-e» »Feierst»«-«»- u. »Unsere -e1»«t"

vrza>«preise: Monatlich einschließlich TrLgerlohn 1.60; Einzelnummer 10 ^. Erscheint «» jede» Werttege. Verbreitetst« Zeit»«« im O.-A.-Bezirt Nagold. Schriftleituag, Druck und Verlag von E. W. Zaiser (Karl Zaiser) Nagold

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Mit der landwirtschaftlichen WochenbeUuge »-«>».. S»»1«»>». Luudwi, tschüs t"

»uzeigeuPreise: Di« Ispaltiae Borgiszeil« oder deren Raum Familren-Lnzeigen 12 ^- Reklamezeile 45 Sammelanzeigen 50 Ausschuß ür das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten usgaben und an besonderen Plätzen, wie für

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Irlegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. Zn Fällen höherer Gewalt besteht tein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Postsch.-Kto. Stuttgart 511»

Rr. 204 «-gründet 1827 Freitag, de« 81. August 1988

Zur Erhöhung der Personenlarife

Zweiklaffensystem

Wie verlaukek, sollen bei der Neugestaltung der Per­sonentarife der ReichÄmhn, die auf dem Zweiklassen­system fußen wird, ein Eilzugszuschlag eingeMrk und der Schnellzugszuschlag verdoppelt wer­den. Die Grundpreise für den Personenverkehr werden sich dann (ab 1. Oktober) wie folgt gestalten:

Grundpreis in Pfennig je Kilometer

jetzt

künftig

4. Klasse

3,3

3.7

mehr 12 v. H.

3. Klasse

5

3.7

weniger 26 v. H.

2 Klasse

7,5

5,6

weniger 25F v. H.

Luxuswagen

10,8

g,3

weniger 13,9 o. H.

Der jetzige Reisende 3. Klasse wird die Wahl haben» gegen 26 Prozent Ermäßigung in der Holzklasse mit dem bisherigen Reisenden 4. Klasse zusammen zu fahren oder eine 12prozentige Mehrausgabe in Kauf zu nehmen und damit in die Polsterklasse Lberzugehen. Die Zeitkarten bleiben frei.

Die Schnellzugszuschläge werden folgendes Aussehen haben: ^

Holzkl:

Posierst.:

Luxsskü ^ m.Schlafw.

1.

Zone bis 75 km

1.-«

2

s

2.

Zone bis 15V km

2.

4.

6 - -tt

3.

Zone bis 255 km

3

6

9.

4.

Zone bis 3VV km

4.

8.

12. ^«l

5.

Zone über 300 km

5.

1V.

15. -4t

Um die Ueberlastung der Schnellzüge auf nahe End­fernungen zu vermeiden- ist eine Zujammenziehung der ersten und zweiten Zone in Aussicht genommen. Außerdem sollen die Eilzüge folgenden Zuschlag erhalten:

Holzklasse

Polsterklasse:

Nahzone bis 35 km

.25 -4t

.50 ^

1. Zone bis 75 km

.50 -4c

1. -4t

2. Zone bis 150 km

' i. -4t

2. -4t

3. Zone bis 225 km

1.50 ^tt

3. -4t

4. Zone bis 300 km

2 -4t

4. -4t

5. Zone über 300 km

2.50

5.

Die neue Verkehrsordnung

In der am 1. Oktober in Kraft tretenden neuen Eisenbahnverkehrsordnung wird nicht mehr von Fahrkarten, sondern nur noch von Fahraus­

weisen gesprochen, denn es gibt jetzt auch Fälle, z. B. bei Begleitern von Schwerkriegsbeschädigten, in denen bei freier Beförderung ein Ausweis notwendig ist. Im übrigen sollen die Fahrkarten wie früher den Fahrpreis auf­gedruckt erhalten und außerdem angeben, ob die Benutzung verschiedener Wege bzw. Beförderungsmittel gestattet ist. Um das reisende Publikum über Aenderungen im Fahr­plan zu unterrichten, sollen von nun an entsprechende Be­kanntmachungen rechtzeitig aus den Bahnhöfen ausgehängt werden. Darüber hinaus ist das Zugpersonal verpflichtet, im Zug selbst Auskunft über Reiseverbindungen zu erteilen.

Wer in Zukunft sich ein Abteil Vorbehalten lassen will, muß seinen Wunsch mindestens eine Stunde vor Ab­fahrt des Zugs (bisher eine halbe Stunde vorher) an­melden. Für den Fall, daß man wegen Ueberfüllung des Zugs oder aus anderen Gründen keinen Platz in der Klaffe, für die man einen Fahrausweis besitzt, erhalten kann, ist der Zugschaffner verpflichtet, dem Reisenden einen Platz indernächsthöherenKlasse anzuweisen. Frauen­abteile gibt es nur noch, wenn ein wirkliches Bedürfnis dafür besteht. Es wird also nicht mehr Vorkommen, daß Frauenabteile leer oder nur teilweise besetzt sind, während der übrige Teil des Zugs überfüllt ist. Nichtraucher­abteile müssen in sämtlichen Klassen geführt werden.

Als Reisegepäck sind Gegenstände aller Art zugelassen, sofern sie in Reisekoffern, Körben, Taschen, Säcken oder in sonstiger Weise verpackt sind. Motorrad­fahrer werden es als große Erleichterung empfinden, daß sie jetzt nicht mehr die Tanks vor der Aufgabe vollständig entleeren müssen. Für die Mitnahme von Handgepäck sind die Bestimmungen über gefährliche Gegenstände (Schußwaffen usw.) verschärft worden. Die einzelnen Reise­gepäckstücke müssen deutlich mit Name, Wohnung und Wohnort, Versand- und Bestimmungsbahnhof gekennzeichnet sein; ist dies nicht der Fall, so können sie zurückgewiesen werden. Die Zollabfertigung wird in Zukunft wenn der Reisende nicht selbst dafür sorgt von der Eisen­bahn gegen Erstattung der Gebühren und Auslagen ver­anlaßt werden. Nimmt man bereits aufgegebenes Gepäck wieder zurück, so erhält man die bezahlte Gepäckfracht er­stattet, 50 Pfennig werden als Gebühr abgezogen. Die Ge­päckträger müssen nach der neuen Verkehrsordnung eine , gedruckte Dienstanweisung mit Gebührentarif bei sich tragen,

I die sie auf Verlangen vorzuzeigen haben.

Neueste Nachrichlen

Eröffnung des Völkerbvndsraks

Genf. 30. Aug. Heute wurde in nichtöffentlicher Sitzung wie üblich, die Tagung des Bölkerbundsrats eröffnet. Au! Vorschlag des finnischen Außenministers Procope wur­den an Dr. S t r e f e m a n n und Chamberlain Begrüßungs­telegramme mit den Wünschen für baldige Genesung ab­gesandt.

Ehamberlains Erholungsreise

London, 30. August. Sir Austen Chamberlain ist heut« stütz nach Liverpool abgereist, wo er sich für eine lange Er­holungsreise einschiffen wird. Er sah blaß aus und hatte müde Züge. Er trug den durch Nervenschmerzen geschwäch- ten linken Arm in einer Binde, ging langsam und stützte M "Vf seinen ältesten Sohn. Man mußte ihn fast in den Eisenbahnwagen hinauftragen. Seine Reise wird ihn nach dem Panama-Kanal führen Die Rückkehr erfolgt über van Franziska und Montreal. Seine Frau, sein zweiter Sohn cknd seine Tochter begleiten ihn.

Reise englischer Bergwerksleiker nach Deutschland

London, 30. August. Eine Gruppe von 100 Mitglie- oern des Nationalverbands der Bergwerksleiker Englands fahren am 8. September zu einem Besuch nach Deutschland ao Sie werden deutsche Zechen im Ruhrgebiet besichtigen " die dortigen Arbeitsmethoden studieren. Es sollen u. a. E Kruppwerke in Essen, sowie die Städte Oberhausen, tilgen und Köln besucht werden.

Aswestija zum Scheitern der Locarno-Politik

zg August. DieIswestija" schreibt: Deutsc i«no steht vor der Notwendigkeit, aus der vierjährigen L den Schluß zu ziehen. Die russische Presse h. iederholt auf die Erfolglosigkeit der deutsche d -» " Ersüllens und des wohlwollei ^ ° rtens hingewiesen. Es liegt jetzt auf dl das russische Urteil richtig war. Es beda ki>en^n?»'^s dafür, daß die Hoffnungen derjenigen Heu 'ker. die von Locarno Gutes für Deutschland e Stim ^ch zuschanden geworden sin d'e englisch-französische Entente gespalten, dc und noch mancher andere Traum erfül befestig die Entente der beiden Staaten noch mel

g worden, das Rheinland bleibt erst recht besetzt uri

das neue englisch-französische Geheimabkommen wirft Deutschland in die außenpolitische Lage zurück, in der es sich vor der Unterzeichnung der Locarnooerträge befand. Ja, in mancher Beziehung ist Deutschlands Lage schlechter als da- mals.

Als Verfasser des Artikels wird der Volkskommissar für Auswärtiges Tschit scherin selbst vermutet, der als einer der wenigen befähigten Diplomaten unter den Staatsmän. nern der Gegenwart gilt.

Amerikas Zweifel

Washington, 30. August. Die Blätter beginnen mehi und mehr den Wert des Kelloggvertrags zu bezweifeln uni sie befurchten, daß er zu einem GegenstückdesVölker bunds, über dessen Wert oder Unwert niemand mehi im Zweifel sei, werden könne. Offen wird jetzt zugegeben daß der Kriegsächkungsoertrag zwar ein Ziel, abei : ^' "L" W e g zeige, daß er einen Wunsch ausdrücke, abei keine Erfullungsmittel vorsehe. Ob der amerikanische Serial oem Vertrag zustimmen werde, sei daher fraglich. Und andere Völker (die Einladungen an sie sind schon ergangen! werden wohl abwarten, was der Senat in Washington tue Der Berliner Berichterstatter derNew York Times' meldet die deutsche Botschaft in Paris sei nach der Unterredung Stresemanns mit Poin- :are umdust ert gewesen, denn der Ausblick s?r Deutschland sei schwarz. Glücklicherweise setze Toolidge selbst keine allzugroßen Hoffnungen auf den Berkrag, und Staatssekretär Soover habe sich für ge­sunde amerikanische Politik des p r a k t i sch e n I d e a l i s- ernsthaft für den Frieden zu arbeiten, aber das Pulver trocken zu halten.

Do« Pros« KirchenkonMeß

Prag, 28. August. In der heutigen Sitzung des Welk- koygresses für Friede und Freundschaft entwickelte Dr. M e r r i l l-Neuyork, ein führender Ver­treter des amerikanischen Protestantismus, die religiösen and sittlichen Grundlagen des Weltfriedens. In weiten- Kreisen sei man noch immer der Ueberzeugung, daß die Sicherheit der Völker auf Heeren, Verträgen, Sicherungen und Strafen beruhe. Viel wichtiger als Völkerbund. Schiedsgericht und internationale Verhandlungen set der Geist des gutenWillens, der hinter diesen Oraani- lationen stehen müsse. Es sei die höchste Pflicht der chrlst- licken Kirchen, eine sittliche und geistige Attaosptzir« zu

Fernsprecher Rr M 192. IahrgMW

Tagedspiegel

Das Befinden Dr. Stresemanns in Baden-Baden ist nach dem ärztlichen Bericht des Prof. Dr. Zondeck g»H « stH die AnstrenMngen der Pariser Reife gut übersianden. wkß aber einige Wochen zur Festigung der Gesundheit in Bade» Baden bleiben.

»

Der hessische Landkagsabgeordaeke und frWere lang­jährige Rejchstagsabgeordneke Professor Dr. Werner Gieße« keilt -er »Deutschen Zeitung" mit, lüch er ans der Denifch- nationalen Dolksvartei ausgetreten ist.

schaffen, in der der Krieg schließlich «»«kerben «llsse. Mg christlichen Kirchen sollten mit ihrer Arbeit die national- Selbstsucht, die Herrschsucht und Eifersucht durch «chA Geist gegenseitigen Vertrauens ersehen. AW Vertreter der griechischen orthodoxen Welt sprach stn glei­chen Sinn Bischof Irenaus aus Serbien. Dann V»b> die Entschließung zur Abrüstung besprochen-

Württemberg

Stuttgart. SV. August.

Dom Landtag. Der würkt. Landtag wird am 28. nud 29 September die Vorarlberger Illwerke besichtigen.

Me Vorgänge von Erbach im Finanzausschuß. Me Vor­gänge in Erbach beschäftigen nunmehr den Landtag, nach­dem die Gemeinde Erbach sich in ihrer Finanznot an dia Staatsregierung um Hilfe gewandt hat. In einer Sitzung des Finanzausschusses, die am gestrigen Mittwoch statkfand, legte zunächst Innenminister Bolz die Verhältnisse dar, wie sie durch die Presse bereits bekannt sind. Neu war, daß die beiden Haupkwechselgläubiger die Badische Hypokhekeu- versicherungsbank in Freiburg mit 130 000 Mark und di« Eidgenössische Bank in Zürich mit 350 000 Mark sind. De» Berichterstatter, der sozialdemokratische Abgeordnete Möh- ner, beleuchtete eindringlich die verschiedenen Winkelzüge des ehemaligen Schultheißen, und ein Vertreter des Innen­ministeriums äußerte sich über die Maßnahmen, die von staatlicher Seite ergriffen wurden, nachdem die Behörde« von den Schiebungen und Ilnerlaubtheiken Kenntnis bekom­men hakten.

Dr. Wilhelm ZUchaer hiricht. D«r bekannte Tibet- Forscher Dr. Wilhelm Filchner hält am Freitag, 38. September, im Feslsaal der Liederhall« einen Deutlichen Vortrag mit Lichtbildern über fein« Tibet-Expedition 1S2S/28.

Der Wärst. Krankenkaffenver-and hält am Montag, 17. September in Stuttgart im Bürgermuseum seine ordentliche Landesversammlung ab. Nach dem Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers, Verbandsdirekkor Elw ^.rt - Stuttgart, wird die Frage der Reform der Krankenversicherung (Ber.- Erst.: Verwaltungsdirektor Dr. S i e g r i st - Stuttgart) an­der Gesundheitsfürsorge in Württemberg (Ber-Erst.: Ver­bandsdirekkor E l w e r k - Stuttgart), besprochen werden.

Der Ientralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Be­triebe hält vom 2. bis 5. September seinen 4. Verbanüstag in Leipzig ab.

Vienenwirtschaftliche Tagung mit Fachausstellung 1930 in Stuttgart. Auf der diesjährigen Tagung des deutschen Imkerbundes und der Wandervereine der Bienenwirte deutscher Zunge in Köln wurde beschlossen, dis nächste Tagung Anfang August 1930 in Stuttgart abzuhalten und gleichzeitig eine große bienenwirtschaftliche Ausstellung zu veranstalten. Der Württ. Landesoerein für Bienenzucht, sowie der Bienenzüchterverein vom mittleren Neckar feiern 1930 je das 50jährige Jubiläum.

Milchpreisaufschlag. Der Verband der Milchbedarss- gemeinden hat in Verhandlungen mit der Landwirtschaft mit Rücksicht auf die außerordentlichen Witterungsverhält­nisse dieses Sommers einen Zuschlag auf den bisherige« Milchpreis von 1 Pfennig zugestanden. Pa auch die Milch­versorgung diesen Zuschlag '«-zahlen muß, erhöht sich der Milchpreis in Stustaart um 1. September 1928 um 1 Pfg. pro Liter.

Aus dem Lande

Hohenheim, 30. August. Russische Hochzeit. Die 1877 in Moskau geborene Professorin Baronesse Marga­rethe Wrang el, die seit 1923 ordentliche Professorin für Pflanzenernährung in Hohenheim ist, wird sich mit Oberst a. D. Fürst Wlavimir Andronikow, wohnhaft in Belgrad, verheiraten. So ergibt sich die Tatsache, daß ein russischer Fürst in eine württ. staatliche Dienstwohnung einzieht und daß wohl zum erstenmal eine russische Fürstin an einer deutschen Hochschule lehren wird.

Eßlingen, 30. August. Guter Stand der Wein­berge. Heuer darf man hoffen, daß die Winzer wieder Freude an ihren Weinbergen erleben, die Stöcke stehen prächtig Im Laub, die Trauben sind schön und gesund, ohne »Mtätle", wie die Wengerker sagen, das Holz ist vortreffliche ausgereist. Im Frühjahr hat zwar der Frost mancherlei Schaden angerichtet, aber wir dürfen nach dem jetzigen Stand