Ragolber TagblattDer Gesellschafter'

Donnerstag, 3V. August 1928

rerstag, 30. August 1828

die das Wirtschafts- Sinn einer gesunden uni» einflussen versucht. Die werden von den Vcr- r ihnen gegebenen Auf-

t schon wiederholt beim , die Bestimmungen des tlung und Arbeits - ern, die sich als schäd- astlich unmöglich Heraus­gen über Saisonarbeiter Seitragssatzes). Zeitbestimmungen etzes, die an die Stelle angen treten sollen, hak r Kleingewerbes wieder- enen in der Regel nicht ftigt werden, Sonder­arbeit zu treffen. Leider ägen, die vom Reichs- den, im Reichsrat nicht

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lagold» 30. August 1928 wen sind die erbittertsten

ne von Ebner-Eschenbach.

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oft genug so überheblich chzusagen, er habe keine res an ihm nicht gefiel,

Heid wußte, die dein ur- rst du dich schon einmal den wir an den Begriff ohl auch immer der rich- ran gedacht, daß der Le­dere Begriffe durch allzu im Laufe der Zeit ein nd die fatale Bedeutung 4 st? Gebildetheit in dem ; Leute mit Bildung be- ie Dinge, nicht aber das r diesen Leuten befinden ildungsphilister, die von och fürchten vor dem Ge­richts wissen, ils die Gestaltung. Wie mommene geistige Mate- ktuellem Wissen ein ver­so gebildet er ist. Das i Menschen liegt in ihm r, nicht aber in der An­der geistigen Durchdrin- rwert der Bildung hängt ad der Reinheit der Ee- newohnenden Kräfte und stich reifen lassen. Hier für eine wahre Bildung.

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'de war. u Aber eS kieH Drohend und mahnen» wenigsten daran.dacht^ wieder ausgeritten''«il k aller Herrgottsfrühe icherndem Rankwerk di« sucht, kamen die Pferde zum morgigen MsttaA Fischecmeister war krank, ige erboten, einen FmiL die Stelle wohl, wo «r gen Fischlein sprangen, reich war. Weiß schau- Bergwasser die moosige« Zucht zu einem kleinen rem Spiegel sich Felsen ippelten und zueinander im Moosgrnnd grase» irecht.

ite Bruder Heiko, indes zahme, friedvolle Berg- ne Ufer spült und mit daß dasselbe Wasser oben zu schmelzen be- Gesell zu Tale braust jäh und fessellos. Fels- Lauch dann mit hinab, Hütten an ihrem User

wilden Frühlingsnächten zum Opfer gefordert, eiler ein Liedchen fingen- rgsgräben zu Leibe gk» htS genutzt. Die Bergt" jenwerk, besonder» wen» esellen wurden." nklich geworden.

,eift stärker sein ak» die t beizeiten Dämme und er Stauwerke anlegen, sie den Mensche» ver-

' (Foxtschnng folglZ st

Seite 3 Nr. 203

Wer den Unterschied nicht empfindet zwischen Bildung und Gebildetheit, kann selbst nicht Anspruch darauf erheben, gebildet zu sein. ^

Dienftnachrichten

Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehrstelle an der katholischen Volksschule in Erlingen OA. Riedlingen dem Haupt­lehrer Schlegel in Baistngen OA. Horb, Musbach OA. Saulgau dem Hauptlehrer Ritter in Salzstetten OA. Horb übertragen.

Zum 80. Geburtstag

dürfen wir heute Frau Auguste Zaiser, der Gemahlin unseres im 85. Lebensjahr stehenden Seniorchefs, aufs herz­lichste gratulieren. An Geist und Seele noch frisch, ist ihr kein Weg zu viel, ist sie doch vom frühen Morgen bis zum Abend unermüdlich im Haushall und auch noch im Garten tätig. Heute in aller Frühe brachten ihr die Nagotder Turmbläser schon ein Ständchen. Möge ihr noch manches Jahr an der Seite ihres gleich ihr nimmermüden und noch berufstätigen Galten und im Kreise ihrer Familie in rüstiger Gesundheit geschenkt sein.

Zusammenstoß

Gestern nachmittag 2V, Uhr stieß in der Vorstadt an der gefährlichen Ecke des Kaufmann Friedrich Schmid ein Calwer Personenauto mit einem von der Bahnhofstraße kommenden Emminger Rasfahrer zusammen, der vom Rade geschleudert und eine Strecke weit geschleift wurde. Wie ein Wunder trug er nur leichtere Verletzungen davon, während sein Fahrrad vollständig zertrümmert wurde. Das Auto soll zu rasch ge­fahren sein.

Sulz, 29. Aug. 50 jähriges Schulhausjubiläum und Kinderfest. 2m Jahre 1928 sind es 50 Jahre, daß in unse­rer Gemeinde das neue Schulhaus erstellt wurde. Die stän­dig zunehmende Schülerzahl in den 70 er Jahren erforderte gebieterisch diesen Umbau, der die Gemeinde vor eine große Aufgabe stellte. Unter der weitblickenden Führung des damaligen Schultheißen Gärtner erstand ein statt­licher Bau, der den Anforderungen auch in Zukunft noch lange genügen wird und der in feiner Wuchtigkeit jedem ins Auge fällt, der unser Dorf betritt. Sollten wir den wichtigen Zeitpunkt des 50. Jahrestages sang und klanglos verstreichen lassen? Nein, wir wollten die wackere Tat unserer Alten ehren, darum wurde auch vom Gemeinderat und Ortsschulrat beschlossen, diesen Lebensabschnitt unseres Schulhauses festlich zu begehen und daran ein Kinderfest anzuschließen. Am Montag nach dem Feuerwehrtag er­hofften wir die richtige Festesstimmung. Und wahrhaftig, es war der richtige Tag. Es war ein gutes Stück Arbeit für Schüler und Lehrer, das in der kurzen Zeit zwischen Ernteferien und Kinderfest zu bewältigen war. Aber alles gab sich mit freudigem Herzen hin für die schöne Sache, dann gings.

Als am Montag mittag um 1 Uhr der Festakt im Schulhof beginnen sollte, da hatte auch der Himmel seine Düstere Miene verloren und strahlender Sonnenschein, die erste Bedingung für ein schönes Fest, lag über unserem Tal. Die Feier auf unserem Schulhof galt zunächst unserem Jubilar, dem Schulhaus. Selten hat.dieser Platz so viel Leute versammelt gesehen. Nicht nur Sulzer, auch Aus­wärtige waren herbeigeilt, um die Feier zu verschönern. Nach einem gemeinsamen Gesang, begleitet von der Stadt­kapelle Wildberg, sprach Herr Schultheiß Henig nach der Begrüßung über die Entstehungsgeschichte unseres Schul­hauses. Aus den Akten des Eemeinderatsprotokolls aus der Gründungszeit konnte der Werdegang von Stufe zu Stufe verfolgt werden. Mit warmen Worten über die Bedeutung einer guten Schule und Schulbildung beschloß er seine Rede. Nach einem Gesang der Oberklasse sprach der Schulvorstand, Herr Hauplehrer Veyl, über die Schulhausgeschichte, das Tun und Treiben, Kommen und Gehen während dieser 50 Jahre. Besonders gedachte er der Lehrer und Lehrerinnen, die in segensreicher Arbeit hier gewirkt hatten. Auch Herr Schulrat Knödler, Na­gold, der zur Feier eingeladen und mit Freuden dieser Einladung gefolgt war, sprach zu den Festgästen über das Schulhaus ,als die Stätte, die die äußeren Vorbedingungen für einen guten Unterricht gewähren müsse und forderte die Festgemeinde auf, dafür Sorge zu tragen, daß es Leh­rern und Schülern jederzeit im Schulhaus gefallen möge. Herr Pfarrer Gerber sprach für die Kleinkinderschule, die ebenfalls im Schulhaus untergebracht ist und zugleich auf das 50 jährige Bestehen zurückblicken kann. Er gedachte auch der Pfarrer, die als Religionslehrer und früher als Ortsschulinspektoren ihr Amt in diesem Schulhaus versahen. Mit einem Gesang des hiesigen Liederkranzes endete die Feier auf dem Schulhof.

Nun gings zum Festzug. Was gab es da nicht alles zu sehen! Könige und Königinnen, Prinz und Prinzessin Dornröschen" mit ihren bis an die Zähne bewaffneten Soldaten, dieSieben Schwaben", wandelnde Blumen, einheimische Bauern und Bäuerinnen zu Fuß und auf dem Erntewagen, die Vrechgasse mit ihrem munteren Ge­schnatter und Geklapper. Auch war ein Indianerhäuptling aus dem fernen Westen Amerikas erschienen, um hoch zu Roß am Festzug teilzunehmen neben den Vereinen und Behörden unseres Dorfes, kurz: ein Festzug von großer Länge und farbigem Glanz, wie ihn Sulz an einem Kinder­fest noch nie durch seine Straßen ziehen sah. Alles strömte Mm Festplatz, wo die Schüler der einzelnen Klassen mit musikalischen, deklamatorischen, dramatischen und sportli­chen Darbietungen wetteiferten, so daß es immer etwas zu Mn und zu hören gab, bis nach vollbrachter Leistung sämtlicher Schüler ihre wohlverdiente Wurst mit 2 Bretzeln w Empfang genommen hatten. Da war plötzlich Ruhe und alles still beschäftigt. Doch nicht lange. Nach dieser Stär­kung war man zum Klettern bereit und nicht nur Knaben, wie sonst üblich, sondern auch Mädchen holten sich ihren Lohn. Im Handumdrehen war auch die reifere Jugend und das Mannesalter zum Kampf bereit und der Festplatz entwickelte sich zum Sportplatz aller Arten. Auch der Reit­verein hatte seine Künste gezeigt und jeder seine Wurst geschnappt. So schwanden die Stunden des Nachmittags dahin, etwas rascher als man gewünscht hatte, doch so, daß auch jedermann befriedigt war. Es war denn auch höchste Zeit, den Rückmarsch anzutreten, bei welchem die Musik­kapelle dafür sorgte, daß die Trennung leichter geschah. Mit Dank für den schönen Tag schieden die Festenden wohl­befriedigt auseinander.

- Bad Liebenzell, 29. Aug. Fliegerlaudung. Die für

«onntag vorgesehene Versuchslandung eines Flug- ieuges ging ganz prsgrammäßig von statten. Punkt zwei uyr tauchte der Flieger am Horizont auf und nach verschiede­

nen Rundflügen über der Stadt ging er auf den Wiesen an der Nagold nieder. Hier hatte sich eine große Zuschauermenge eingefunden, die dem Apparat großes Interesse entgegenbrachte. Stadtschultheiß Mäulen begrüßte den Piloten, Herrn Burk­hardt, aus Calw, als ersten Flieger, der im engen Nagoldtal gelandet ist. Die hiesige Feuerwehrkapelle spielte während des Aufenthalts das Deutschlandlied und einige Märsche. Auch der Wiederaufstieg ging unter begeistertem Tücherwinken der Zuschauer ohne Anstand vor sich und nach einigen eleganten Schleifen über Stadt und Flugplatz setzte der stolze Vogel seinen Weg fort, uns in der Hoffnung zurücklaffend, daß dieses neuzeitliche Verkehrsmittel bald auch jGäste in unser Tal bringen möge.

kleine Nachrichten nur aller Veil

Der Frankfurter Goethe-Preis für 1S28 in Höhe von 10 000 Mark wurde von der Stadt Frankfurt a. M. dem Professor Lic. theol. Albert Schweitzer verliehen. Schwei» tzer ist 1875 in Kaysersberg im Elsaß geboren. Er studierte Theologie und Medizin und errichtete 1911 in Lambarene in Französisch-Aequatorial-Afrika ein Hospital zur Be­kämpfung der Schlafkrankheit und des Aussatzes.

Lord haldane, der kürzlich verstorbene frühere englische Kriegsminister, hat der Universität Göttingen, auf der er studiert hat, 20 000 Mark vermacht.

1K0 Millionen für Wohnungsbau ln Frankfurt. Die

Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt a. M. geneh­migte ein Programm, nach dem in den nächsten vier Jahren 16 000 neue Wohnungen im Kostenbetrag von 160 Mill. Mark erbaut werden sollen.

Der Tierpark Stellingen geht ein. Der berühmte Tier­park der Herren Hagenbeck in Stellingen bei Hamburg wird aufgegeben. Die preußische Regierung beharrte trotz aller Gegenvorstellungen darauf, daß Stellingen nach Altona eingemeindet werde, worauf die Stadt Hamburg, die bekanntlich wegen Hafenerweiterungsstreits auf die preußische Regierung nicht gut zu sprechen ist, die Fort­führung der Straßenbahn bis Stellingen ablehnte. Da das Hagenbecksche Unternehmen ohnedies mit einem Jahres­fehlbetrag von 26 000 Mark arbeitet und durch die Ein­gemeindung nun eine weit höhere Steuer bezahlen müßte, haben die Inhaber beschlossen, den Tierpark, der einzig in der Welt dasteht, aufzugeben und einen solchen inDetroit (St. Michigan) in Amerika zu errichten. Von dem dortigen bekannten Großindustriellen Heinrich Ford und anderen Amerikanern werden sie kräftig unterstützt werden.

Letzte Nachrichte«

Entscheidende Besprechungen über^die Räumungsfrage in Genf HW

Genf, 30. Aug. Staatssekretär von Schubert, der in Genf eingetroffen ist, hatte am Mittwoch vormittag in Baden-Baden eine längere Aussprache mit Dr. Stresemann über die Unter­redungen, die dieser in Paris mit dem französischen Minister­präsidenten und dem französischen Außenminister anläßlich der Unterzeichnung des Kelloggpaktes geführt hatte. In der Unter­redung zwischen Dr. Stresemann und Staatssekretär von Schubert sind, wie mitgeteilt wird, sämtliche die deutsch-fran­zösischen Beziehungen berührenden Fragen zur Erörterung ge­langt, ebenso sind in der Aussprache zwischen Dr. Stresemann und Briand alle die zur Erörterung stehenden deutsch-französi­schen Fragen erörtert worden. Ueber den Inhalt der Unter­redungen wird vorläufig von den beteiligten Seiten mehr als gewöhnlich Zurückhaltung geübt. Es wird lediglich betont, daß nach der Kollektionote der deutschen Regierung bei den Be­satzungsmächten nunmehr anläßlich der Tagung des Völker­bunds in Genf Verhandlungen zwischen den fünf auf der Botschasterkonferenz vertretenen Mächten England, Frank­reich, Belgien, Italien und Japan und Vertretern der deut­schen Regierung zur endgültigen Klärung der Frage der Räumung des gesamten Rheinlandes stattfinden. Ferner weist die deutsche Regierung auf den ihr juristisch, politisch und moralisch zustehenden Anspruch auf volle Räumung des Rhein­landes hin, der mit der Erfüllung der Versailler Vertrags­bestimmungen, der Reparationsregelung, mit dem Dawesplan, mit dem Abschluß des Locarnopaktes und dem Beitritt zum Völkerbund voll begründet ist. Von deutscher Seite ist hierzu besonders darauf hinzuweisen, daß die kommenden Verhand­lungen in Genf mit den Vertretern der auf der Botschafter­konferenz vertretenen Mächte einer restlosen Klärung der Räu- -nungsfrage in der einen oder anderen Richtung dienen sollen. Insbesondere soll Klarheit darüber geschaffen werden, welchem Zwecke heule noch die Besetzung des Rheinlandes dient, da von alliierter Seite in offiziösen Auslastungen mehrfach ver­schiedenartige Gründe für die Aufrechterhaltung der Rheinland­besetzung angegeben worden sind. Die Verhandlungen werden naturgemäß jedoch erst nach Eintreffen des Reichskanzlers Müller in Gens, somit also erst im Laufe der nächsten Woche, beginnen. An den Verhandlungen wird als Vertreter Eng­lands Lord Cushendun, als Vertreter Frankreichs Briand, als Vertreter Belgiens der Außenminister Hymans, als Vertreter Italiens der Senator Scialoja und als Vertreter Japans der Pariser Botschafter Adatschi teilnehmen.

Schweres Unwetter bei Mailand

Zahlreiche Tote und Verwundete

Mailand, 30. Aug. In den späten Abendstunden traf hier die Meldung ein, daß Monza, eine der bedeutendsten Industriestädte, von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht wurde. Es begann mit einem schweren Gewitterregen und Hagel, der auf den Feldern großen Schaden anrichtete. Dann setzte ein furchtbarer Sturm ein, der vier Fabrikschlote zum Einsturz brachte. Die Trümmer durchschlugen die Dächer der Fabrikgebäude, wobei zahlreiche Arbeiter getötet und verwundet wurden. Die Zahl der Toten ist noch nicht sestgestelt, dagegen beträgt die Zahl der Verletzten weit über hundert.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Anita,, S1. «»gast:

12.S0: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. ILL0: Nachrichtendienst. 10.15: Nachmittagskonzert. 1S.VV: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschastsnachr. 10.15: Bortrag: Die fahrenden Bürstenbinder in Schwaben. 18.40: Bortrag: Di« Sicherung von Ansprüchen durch Hypothek, Bürgschaft und Beibringung beweglicher Sachen. ISIS: Bortrog: Erinnerungen an Öftersten. IS.4S: Uebersicht über die Hauptvrranstaltungen der kommenden Boche. Ansisst.: Zeitangabe, Wetterbericht. MM: Osear Ludwig Brandt-Abend. AnWsteß.r Nachrichtendienst, Sportoorbericht, Unterhaltungskonzert.

Die neuesteFnuk-Jllustrierte- (20 stet» vorrätig bei 8. W. Zaiser-Ragold.

S»»kt

vauerflug SpandauPeking. Wie dieBörsenzeitung" meldet werden di« beiden Junkerspiloten Risticz und Zimmer - mann, di« Inhaber des Weltdauerflugrekords, mit der Maschine W. 33" einen Langstreckenflug ohne Zwischenlandung nach Osten unternehmen. Der Flug, für den Betriebsstoff für 8100 Kilo- meter mitgesührt wird, soll über Peking hinaus durchgeführt werden. <

Aufgegebener Rekordslug. Der französische Flieger Finat versuchte von Le Bourget (bei Paris) aus, den Weitstreckenreckord für Leichtflugzeuge zu schlagen. Räch einem Flug von 17 Stun­den 55 Minuten, in dem er 1740 Kilometer zurücklegte, mußte er aufgeben.

Zwei französische Flieger-Sergeanten Assolante und Le- fsvr«, di« am 29. August mit einem Eindecker nach Amerika fliegen wollten, haben auf ungünstige Wetterberichte hin den Abflug verschoben.

Handel «nd Verkehr

Die Leipziger Herbstmesse steht, wie das auch sonst zu beobach- ten ist, hinter der Frühjahrsmesse zurück, aber der Erfolg dürfte auch den der Herbstmesse 1927 nicht erreichen. Die augenblick­liche wirtschaftliche Lage und der Geldmangel in Deutschland drücken aus das Geschäft. Die Amerikaner sollen indessen ein» bemerkenswerte Kauflust an den Tag legen, wie überhaupt das Ausland bei den Abschlüßen verhältnismäßig am stä-rK. sten beteiligt ist. Guten Absatz hat die Süßrvaren- und die kunst­gewerbliche Messe. Auch an der Buchmesse entwickelte sich die Nachfrage zusehends besser.

Wieviel Geld schicken Amerika-Auswanderer nach Europa? Zwischen 5 und 8 Millionen Dollar wurden nach Ermittlungen des amerikanischen Handelsministeriums im letzten Jahr von Deutschen in den Bereinigten Staaten von Amerika, haupt­sächlich an Verwandte und Bekannte in der alten Heimat, über­wiesen. Insgesamt wurden im 3ahr 1927 von Einwanderern 241 Millionen Dollar aus den Bereinigten Staaten nach Europa und anderen Ländergebisten geschickt, während oon ihnen in der gleichen Zeit nur rund 35 Millionen Dollar in die Bereinigten Staaten eingeführt wurden.

Aussperrung von Mitgliedern des Detriebsraks ist unzulässig, solange ein Betrieb noch eine Anzahl Arbeiter beschäftigt und nicht stillgelegt ist. Bon der Firma Bleichert u. To. AG. (Seil­bahnenfabrik) in Leipzig waren am 11. Februar 1927 von ihren, etwa 550 gewerblichen Arbeitern 470 ausgesperrt worden, dar? unter auch 8 Betriebsratsmiiglieder. In dem Betrieb verblieben noch etwa 150 Personen, unter ihnen 97 gewerbliche Lehrlinge. Die ausgesperrten Detriebsratsmitgliedsr verlangten nun die Bzahlung des Arbeitslohns für die Aussperrungszeit. Bon dem Arbeits- und Landesarbeitsgericht Leipzig wurde der Klage der Betriebsrat-Mitglieder stattgegeben und die Firma Bleichert und Co. zur Lohnzahlung verurteilt. Gegen das Urteil, legte die Firma Revision ein, um eine grundsätzliche Entscheidung! herbeizuführen. Sie machte geltend, daß sie nach § 96 des Be. triebsrätegesetzes ein Recht hätte, die Betriebsratsmitglieder aus- zusperren. Las Reichsarboitsgericht verwarf die Revi» sion. Aus der Begründung geht hervor, daß di« Betriebs- rats Mitglied er einen besonderen Schutz nach § 96 des Betriebsrätegesetzes haben, und diese Schutzbestimmungen wären hier durchbrochen worden. In den Betrieben sei noch ein« Anzahl Leute beschäftigt gewesen, und daher dürsten auch die Be- triebsratsmitglieder nicht mitausgesperrt werden. Eine SM- legung des Betriebes habe ebenfalls nicht Vorgelegen.

Kündigungen in der Schuhindustrie. Die Schuhfabriken in Klev>e am Rhein Haben infolge Absatzmangels großer Arbeiter- Kündigungen in der Schuhfabrik G. Hoffmann allein 500 vornehmen müssen. Die Geschäftsstockung ist insbesondere auf den starken Wettbewerb der Firma Data in Zlin (Tschechoslowakei» zurückzuführen.

Preiserhöhung für Bleiweiß. Der Deutsche Bleiwekßoerband hat enssprechend den gestiegenen Bleipreisen seine Verkaufspreis« um 1 Mark für 100 Kilogramm erhöht.

Konkurse- Fa. Fuchs und Börner, AutomobilhaMuua, Stuttgart. Otto Zwicker u. Co.. Möbelfabrik, Grohaspach OA. Backnang. Fritz Wilhelm, Lederhandluna. Tuttlrnoeu.

Märkte

Skutkgarker Schlachkviehmarkk, 28. August. Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 11 Ochsen, 43 Bullen, 500 Jungbullen, 448 Jungrinder, 298 Kühe, 1324 Kälber, 1937 Schweine, 1 Schaf, 1 Ziege. Davon blieben unverkauft: 10 Ochsen 150 Jungbullen, 100 Iungrinder, 40 Kühe. ^50 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh langsam, Ueber- stand, Kälber und Schweine mäßig.

Ochse«

rusaemöstet

vollfleischig

ileischia

Bullen: ^ »»»gemästet oollfleischig fleischia

Jungrind«:

rusgemästet

vollfleischig

Irisch!«

gering genährte

«llh«

rusgemästet

sollfletschia

28. 8.

23. 8.

«llhe:

28. 8.

23. 8.

56-53

fleischig

2626

26-28

44-48

gering genährt«

14-18

15-1»

Kälber:

feinste Mast, und

4344

43-45

beste Saugkälber

68-72

69-72

3942

38-42

mittl. Mast» und

3S-38

gute Saugkälber

66-66

63-67

geringe Kälber

5658

58-62

52-55

5356

Schwein«:

46-50

4650

über SM! Pfd.

7677

7673

40-44

40-44

240860 Md.

7677

7678

266-246 Pfb.

78

77-78

166-260 Pfd.

7678

7476

126186 Pfd.

74-75

76-73

39-44

unter 126 Psd.

74-75

76-73

2836

3038

Sauen

58-67

66-68

Pforzheimer Schlachtviehmorkt, 28. August. Austrieb: 9 Ochsen, 6 Kühe, 38 Rinder, 21 Farcen, 12 Kälber, 360 Schweine. Preise: Ochsen a 5355, b 4852, Farren a 4850, b und c 46 und 44, Kühe b und c 40 und 28, Rinder a 5457, b 48 bi- 50, Schweine a bis c 7982, d 7072 -k. Marktoerlauf: Groß­vieh schleppend, Schweine langsam.

Mehpreise. Aalen: Ochsen 10001150, Stier« 430-500, Far- ren 300580, Kühe 270480, Kalbeln und Jungvieh 130530, Kälber 80-110.

Schweiaepreise. Aalen: Milchschweine 2335, Läufer 63. Schwenningen: Milchschwein« 2125. TuMingen: Milch­schweine 1630 -K d. St.

Stuttgart« Sartofselgrotzmarkt aus dem Leoahardsplah: Zu­fuhr 200 Ztr., Preis 6.207 <4l -er Ztr.

Filderkraotmarkt aus dem Leoahardsplah: Zufuhr 100 Ztr.. Preis 1215 -N der Ztr.

Mostobstmarkt auf dem Milhelmiplatz: Zufuhr 250 Ztr Pr«t 4.50-5.60 der Ztr.

Laufs« a. N., 29. August. Gemeindeobstverkauf. Bei dem diesjährigen Verkauf des Gememüeobstes wurden insgesamt 4171,20 -4t «rlvst. Der Zentner dürste sich auf etwa 750 stellen.

Dm Detter

Dos Tiefdrucks«» in Nordeuropa beginnt zuf a mnv- nz ustnke«, so daß für Freitag und Samstag wieder zeitweise aufherterndes, kühleres, ab« auch »l Niederschläge« gewiegte» AlMl« » er-

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Nn»«»rt» Lestmbene.

Pfalzgrafeuwetler : Heinrike Kirschenmann geb. Heintrl 78 I. Neuhengstett: Kath. Kirchherr Wwe., geb. Laun 48 I.

Bad Teiuach: Kalh. Pfrommer geb. Flaig 48 I.