Dienstag, 21. August 1928
Seite 3 — Nr. 195
Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter*
Dienstag, 21. August 1928
ig brachte die Hauvtver- Kircher begrüßte die beschickte Ausstel- darf in der Turnhalle, -fssorgen und -Nöte bil- -sprachen und Vorträgen, r und Biedemann- Handwerkskammer Heil- nen, und die gipfelten in und. soweit eine solche zu -Hilfe. Steuerüberlastung, andere Schäden sind, wie er gesunden Entwicklung, Zungen und Entschließun- kräftigt. Am Nachmittag ehungspunkt und gegen ofahrt durch einen schönen machte mit geschichtlichen Schönheit der Gegend denn noch Gäste und Einlas dank der Mitwirkung sowie der Theatergruppe chen Streichorchesters sich verhaltend gestaltete und gen der Tagung und der lschaft zum Ausdruck kam. tscheidung über die Ber- g gestellter Anträge und s als nächstjähriger Ta-
lnd Land
Nagold, 23. August 1928.
>d, Treue erfahren Ehre.
M. v. Ebner-Eschenbach.
in in Tätigkeit
am Sonntag die beiden gen Schar Schwarzwaldkurzer, schneidiger Fahrt 1er nahmen wir den Weg gssonne und das stramme wandertüchtigen Damen, auf die Stirn der „Voll- d Oberwaldach, malerisch ;r uns, und der Waldeskühler Rast. Nach einer s im Moose gings weiter ein von Vesperweiler, so r Bilderbuch. In Lützenhause sind, erfreuten wir — eines guten Tropfens, lders schön war die Ausmächtigen Eiche recht ge- ete Höhen und halbver- cmen, das hübsche Hörschübel in Schopfloch, hatte ig des Vereins eingefun- Die Tanzlustigen waren eifere" Jugend kam auf der Terrasse beim kühlm r mit bunte Reihe machte >" war oder einem schmel- >egabten Mitglieds Herz nd gut. Der Mond stand l als ein Wagen der Fa. nderer in nicht ganz un- grasenweiler und Alten-
lnfall auf dem Bahnhof
lgarter 8-Uhr-Abendzuges les Bahnhofes Calw ein lusgang. Ein vermutlich isender (der Verunglückte ich) versuchte den bereits Herr und kam beim Aus- nglücklich zu Fall, daß er und schwere Verletzungen wrt zum Vezirkskranken-
i, und die Jsenburgeri« en Wohlstand gebracht, hl. Die Leute dienten ihr eine gute und gerechte Frucht, und die abge- eder aufgebaut werden, md Leiden prophezeien ibseliger geworden und Lun und Treiben ihrer
z der Graf Rother von nnigen Frau Ermintrud , daß Herr Kunrad im wmehr zur Heimat zu- ner sieben lange Jahre ihre lang verschollen ist, rachen sie alle, auch der Jsenburgerin, und ein
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Haus erlegen ist. — Ein weiterer Unfall wird aus Althengstett gemeldet: Bei dem unweit der Station Alt- hengstett an der Strecke nach Calw befindlichen schienengleichen Uebergang stieß gestern der von Stuttgart kommende Abendzug (10.22 Uhr in Calw) mit einem Kraftwagen zusammen, der sich trotz geschlossener Schranken auf dem Bahnkörper befand. Durch die Aufmerksamkeit des Lokomotivführers, der noch rechtzeitig die Bremse zog und den Zug zum Stehen brachte, wurde der Kühler des Kraftwagens nur leicht erfaßt und zur Seite geschleudert. Von den Insassen des Wagens soll niemand verletzt worden sein.
Oberkostbach, 20. Aug. Einbrüche. In einem Falle drang der Dieb in der Nacht vom Samstag auf Sonntag durch ein Fenster in ein Zimmer, in dem zwei junge Leute anscheinend sehr fest schliefen und stahl aus den dort befindlichen Kleidungsstücken mehrere Mark. Im andern Falle holte wohl der gleiche Täter ebenfalls aus einem bewohnten Zimmer 1 Paar Autoschlüssel, 1 Briefmappe und 1 Paar Halbschuhe.
Eechingen, 20. Aug. Burgenforschung. Auf Anregung des Schwarzwaldvereins und dank der Opferwilligkeit verschiedener Eechinger Bürger konnten in den letzten Tagen verschiedene Grabungen zur Erforschung der Ruine bei Gechmgen vorgenommen werden. Die Leitung derselben lag in den Händen des bekannten und bewährten Burgen- sorschers K. A. Koch, Burlafingen. Dabei ergab sich — entgegen der früheren Meinung —, daß die Burg, die wohl aus dem frühesten Mittelalter stammen dürfte, keinen viereckigen, sondern einen runden Bergfried besaß. Der äußere Durchmesser derselben betrug 10 Meter, die Mauerstärke 2,70 Meter. Außerdem konnten noch die Ringmauer und die Mauern des Hauptgebäudes festgestellt werden. An Hand dieser Ergebnisse war es Herrn Koch möglich, einen genauen Grundriß der früheren Befestigung herzustellen.
Calw, Aug. Das Fenerwerk i« Liebenzell war
von seltener Pracht und Großzügigkeit. Ueber dem Burgturm der gegen 9 Udr mit Lämpchen und Scheinwerfern beleuchtet wurde, dehnte sich still und klar ein prächtiger Sternenhimmel. Gespannt warteten die Kurgäste und die Liebenzeller. Plötzlich durchzogen Raketen und unerschöpfliches Feuerwerk die Luft. Die Burgruine wurde beschossen. Sie verteidigte sich und ergoß Sprühregen und in allen Farben schillernde und leuchtende Geschosse in den Abendhimmel. Kein Ende wollte das großartige Schauspiel nehmen. Ein Zuschauer, der von der Heidelberger Schloßbeleuchtung kam, meinte, das Feuerwerk sei hier reichhaltiger und abwechslungsreicher als in der Neckar- univerfität. — In Hirsau beschränkte man sich auf Beleuchtung der Ruine. In rotes Licht getaucht, schien das herrliche Gebäude zu brennen. Man lebte unwillkürlich die Melacsche Schandtat nach. Jedoch das bunte Leuchten dieser schönsten Ruine unserer näheren Umgebung ließ schließlich alles wehmütig Stimmenden vergessen, und man gab sich ganz der Schönheit des Augenblicks hin. Rot durchglüht strahlte nock lange die herrliche Ulme, die Uhland ja so unvergleichlich besungen.
Freudenstadt, 20. Aug. Prominente Kurgäste. Der hessische Staatspräsident Adelung ist zum Kuraufenthalt im Hotel Rappen eingetroffen. — Gestern weilte Fritz v. Opel hier und machte hier Halt auf dem Weg nach dem Bodensee, wo er mit seinem Raketenboot weitere Versuche anstellen will. — Im Hotel Waldlust ist zu längerem Kuraufenthalt der Ton- künstler Professor Fritz Kreisler mit Gemahlin aus Wien emgeiroffen — Dieser Tage ist Graf Westarp, der bekannte Führer der Deutschnationalen, nach mehrwöchigem Kuraufenthalt in Freudenstadt nach Berlin zurückgekehrt.
ArEnsiüdr. 20. August. A m t s u n t e r s ch l a g u n g.
Verhandlung erkannte das erweiterte Schöffengericht Freudenstadt gegen den früheren Schultheißen B. in wegen erschwerter Amtsunterschlagung u. a. auf eme Gefängnisstrafe von 1 Jahr und 8 Monaten unter Anrechnung von 2 Monaten llnterfuchungshaft-
kleine Nachrichten ans aller Dell
Zur Verhaftung Warneckes. Der Leutnant a. D. Fried- Ach Warnecke war. wie gemeldet, auf Veranlassung der Reichsregierung auf einem holländischen Schiff verhaftet worden, als er auf Grund der Amnestie aus Guatemala nach Deutschland zurückreiste. Die holländische Regierung hat indessen die Auslieferung abgelehnt, worauf er nach Guatemala zurückkehrte.
Aus Versehen 17 000 Mark unterschlagen. Ein 17jäh- riger Kaufmannslehrling einer Teppichfabrik in Wurzen (Sachsens unterschlug bei seiner Firma einen eingeschriebenen Wertbrief von 300 Mark-, der Brief enthielt aber 17 W) Mark. Mit einem Freund, einem 17jährigen Schlosserlehrling, wollten sie nun „das Leben genießen". Zuerst wurden den Freundinnen wertvolle Halsketten und goldene Armbanduhren gekauft, dann gings von Stadt zu Stadt. In fünf Tagen waren 6000 Mark verjubelt, bis die Kriminalpolizei in Breslau die Ausreißer, die sich durch ihre großen Geldausgaben auffällig gemacht hatten, festnahm.
Beraubung der Opfer von Dinkelscherbe». Wie nachträglich bekannt wird, haben entmenschte Schurken das furchtbare Eisenbahnunglück in Dinkelscherben benützk, um auf Beute auszugehen. Zahlreiche Reisende meldeten den Verlust von Mänteln und Koffern an, einem Arzl kam sein Besteck abhanden, und mehreren zur Hilfeleistung her- deigeeilken Personen sind während der Bergungsarbeiten die mitgebrachten Fahrräder gestohlen worden. Mm dem Gestohlenen fand sich in Dinkelscherben nichts vor. — Nun- »>ehr befinden sich im Krankenhaus Zusmarshausen An noch zwei Verletzte des Eisenbahnunglücks, die sich außer Gefahr befinden. Inzwischen ist die Zahl der im Hauptkrankenhaus Augsburg untergebrachken Verletzten v>m 27 auf 25 zurückgegangen. Augenblicklich liegt Frauen Klara Brändle aus Heilbronn, die neben einem Beinbruch bedenkliche innere Verletzungen erlitten hak, am schwersten darnieder, wenn man auch an das Aufkommen «laubt.
Skowronnek 70 Jahre. Der bekannte Jagdschriftsteller, der Ostpreuße Fritz Skowronnek vollendete am 20. August das 70. Lebensjahr.
... In München ist der Chefredakteur des „Baye-
lschen Kurier", Dr. Paul Eg enter, im Alter von 58 wahren einer Herzlähmung erlegen.
Ein Den^r als buddhistischer Abt. Die höchste StA- ung, die bisher ein Europäer in der buddhistischen Kirche i-Angenommen hat, ist jetzt von einem Deutschen erricht worden. Wie englische Blätter melden, wurde Bruno An Deutscher, der früher Lehrer in Tokio war, Zum Abk eines großen Budöbiskenklvsters gewählt. Petzold
war zum Buddhismus ühergeiielen und 1923 buddhistischer Priester geworden.
Ausstellung der Kiamaringer Kunstschätze. Die vom Stä- delschen Institut angekauften Kunstschätze des Fürsten von Hohenzollern sind in Frankfurt a. M. eingetroffen und werden in dem Institut vom 24. August an öffentlich ausgestellt.
Das Deutschlandlied auf der Kölner Presseausstellung verbalen. Die Leitung der Internationalen Presseausstellung (Pressa) hat das Spielen von Nationalliedern, darunter auch das Deutschlandlied, in den Gaststätten der Ausstellung untersagt.
Der Bestand der Nobelpreisstistung. Die Nobelpreise werden in Zukunft je 156 938 Kronen (etwa 174 000 Mark) ausmachen, je 25 Kronen mehr als bisher. Man führt die Erhöhung auf den von der Steuerbehörde bewilligten Steuererlaß zurück. Die gesamte Stiftung beträgt zurzeit 31 036 812 Kronen (etwa 34,5 Millionen Mark).
Der neue Zeppelin L.Z. 127 wird auf seiner ersten großen Fahrt am 7. Oktober auf dem Luftschiffhafen Staaken bei Berlin erwartet. Schon jetzt werden Maßnahmen vorbereitet. um den zu erwartenden Massenandrang der Schaulustigen zu regeln. An späteren Tagen wird das Luftschiff innen zu besichtigen sein. In etwa vier Wochen wird in Staaken mit der Ausstellung des Ankermastes begonnen, der in Friedrichshofen bereits fertig gebaut worden ist.
Letzte Nachrichten
SOS-Rufe eines deutschen Dampfers.
Berlin, 21. Aug. Nach einer Meldung des Lokalanzeigers aus Paris hat die Radiostation Quessant SOS- Rufe des deutschen Dampfers „Braga" aufgefangen, der sich im Atlantischen Ozean in Seenot befindet.
Königreich Albanien?
Tirana, 2l. Aug. Wie halbamtlich mitgeteilt wird, fand Montag vormittag eine große Volksversammlung der Einwohnerschaft von Tirana und Umgebung statt, in der mit großer Begeisterung beschlossen wurde, in Albanien die Monarchie ein
zuführen und die Krone dem Präsidenten Achmed Zog» anzubieten in Anerkennung der Verdienste, die dieser sich um sein Vaterland erworben hat. Dem Beispiel der Hauptstadt ist ganz Albanien gefolgt. Auch in anoeren Städten fanden ähnliche Kundgebungen statt. »
Eine Demonstration gegen Huysmans.
Berlin, 21. Aug. Wie Berliner Blätter aus Brüssel melden, kam es bei einem Konzert im Kursaal von Ostende an dem der ruffische Sänger Chaljapin mitwirkte, zu einer Demonstration gegen den ehemaligen sozialistischen Minister Huysmans, weil er angeblich beim Spielen der Nationalhymne nicht aufgestanden war. Während die Polizei den ehemaligen Minister und seine Angehörigen aus dem Saale geleitete, wurden eine Dame und die Tochter Huysmans verprügelt.
Der Petroleumskandal in RumSnien Bukarest» 21. Aug. Der Bukarester Justizminister hat den Haftbefehl gegen die II Personen, die in den Petroleumskandal verwickelt sind, bestätigt. Unter den Verhafteten befinden sich namhafte Persönlichkeiten der Regierungspartei, so die Vizepräsidenten der Kammer und des -Senats. Verschiedene Abgeordnete haben sich zu einem Block zusammengeschloffen, der die Interessen der alten liberale« Abgeordneten gegenüber dem Justizminister Popecu wahren soll.
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Wildberg. Bei der am letzten Sonntag stattgefundenen Gauturnfahrt nach Schwann beteiligte sich der hiesige Turnverein mit gutem Erfolg. In des 4 X 100 in Pendel-Staffel belegte er den 2. Platz unter 7 Mitbewerbern. Im volks- rümlichen Vierkampf der Männer (Unterstufe) errangen Wilh. Dengl er einen IO. Preis, Fritz Böhler den 14. Pr. und Eugen Bischer den 18. Pr. Im 100 m Einzel-Lauf wurdä Alfred Wochele Gaumeister in der guten Zeit von 11 Vs Sekunden. Abends gegen '/-9 Uhr kamen die Turner wieder in der Heimat an, wo sie im Dereinslokal noch einige Stunden froh beieinander verweilten. Allen Siegern ein dreifaches „Gut Heil".
Sportrundschau vom Sonntag
Fußball.
Nun hat sie wieder begonnen, die Fußballsaison, und gleich überall setzte das Interesse hiefür machtvoll ein. Selbst bei Konkurrenzspielen am Platz Stuttgart wurden beide Spiele mir gutem Besuch bedacht, ein Zeichen, mit welcher Spannung die Anhänger der einzelnen Parteien den kommenden Ereignissen entgegensetzen. Die reisenden Mannschaften wurden von Hunderten ihrer Vereinsmitglieder begleitet und so bildeten sich auf allen Plätzen zwei Lager, die je nachdem das Glück ihnen hold war, ihrer Stimmung entsprechend lauten Ausdruck gaben. Das eine zeigt schon den Vergleich der beiden Ergebnislisten von Württemberg und Baden, daß in Württemberg, wie wir auch von vornherein vermuteten, die größere Ausgeglichenheit der Mannschaften vorhanden ist, während Baden die Siegermannschaften durchweg mit hohen Ergebnissen über ihre Gegner triumphieren sah. Die Resultate des vergangenen Sonntags sind folgende:
In Baden brachten die Spiele normale Ergebnisse, die höchstens nach der Seite überraschen, daß man sie nicht so hoch erwartet hat. Vor allem ist sich der badische Meister, Karlsruher Fußballverein seiner Würde wieder bewußt geworden und schlug den Neuling Rastatt auf eigenem Platz mit 6:1 Tore». Auch Phönix Karlsruhe und F. C. Freiburg haben haben ihren Gegnern bewiesen, daß sie ihnen an Können überlegen sind. Die Lehre daraus für die Unterlegenen ist die, daß sie sich in diesem Jahre zusammennehmen müssen, um nicht ganz ans Ende der Tabelle zu kommen.
Ueberall ging auch sonst in Süddeutschland der Verbandsspielbetrieb an. Ein einziges unvorschristsmäßiges Resultat hebt sich aus den vorliegenden Zahlen heraus, nämlich die Niederlage des süddeutschen Meisters, Bayern München in Regensbürg mit 1:2 Toren. Sonst sind noch an Resultaten bedeutender Spiele folgende erwähnenswert:
Gruppe Main.
Württemberg
V. f. B. Stuttgart — V.f.R. Heilbronn 4:1 ,
Stuttgarter Sportfreunde — Germania Brötzingen 1:3 F. L. Birkenfeld — Stuttgarter Kickers 2:3 Union Bückingen — Stuttgarter Sportklub 2:0 Die Heilbronner Rasenspieler sind in Stuttgart gern gesehene, aber auch gefürchtete Gäste. Es gab eine Zeit, da war sehr schwer gegen sie zu gewinnen und in Heilbronn überhaupt nicht. Erst in den letzten Wochen haben sie wieder durch bedeutende Siege von reden gemacht und so kam es, daß man den Bewegungsspielern nicht von vornherein einen Sieg zuzusprechen können glaubte. Die Richtigkeit dieser Vorhersage brachte gerade der Spielverlauf zum Ausdruck, wenn auch das Resultat das Gegenteil besagt. Denn der Sieg von 4:1 ist zu hoch ausgefallen, wenn man in Betracht zieht, daß die Heilbronner mindestens eine Halbzeit lang das Tempo angaben und den Stuttgartern dabei hart zusetzten. In der ersten Hälfte fanden sich die Leute vom D. f. B. gar nicht recht zusammen; Heilbronn hatte mehr vom Spiel und schoß auch das erste Tor durch seinen Mittelstürmer Staab. Dem Stuttgarter Mittelstürmer Vallendar gelang noch oor der Pause der Ausgleich. Nach dem Wechsel hatten die Heilbronner die grelle Sonne gegen sich und taten ziemlich schwer. Bald ließ ihr Spieleifer nach und in diesem Maße konnte V. f. B. nun auftrumpfen und durch Koch und Rebmann, seine beiden Halbstürmer, 3 weitere Tore schießen. Das Spiel war zeitweise hart und erforderte einen energischen Schiedsrichter, welchem Amt Herr Keller, Karlsruhe nicht immer gewachsen war. Die beiden Mannschaften waren noch nicht komplett; auf der einen Seite fehlten Nutz und Seibold, auf der anderen Schmidt und Bühler.
Das zweite Stuttgarter Spiel ging in Degerloch vor sich und hatte ebenfalls einen annehmbaren Besuch aufzuweisen. Von dort nahm die Brötzinger Germania ihren ersten Sieg mit nach Hause. Die Sportsfreundemannschaft war nicht schlecht, aber sie krankte an ihrer Verteidigung, die durch fehlerhafte Abwehr den Brötzingern sehr billige Gelegenheit zu 3 Torerfolgen gab. Nachdem die Brötzinger diesen Vorsprung erzielt hatten, spielten sie nicht mehr so sehr auf Sieg und kamen auch die Sportfreunde mehr auf, bedrängten sogar sehr stark das Brötzinger Tor, das aber gut bewacht war. Nur das Ehrentor gelang noch durch den Mittelstürmer Eisele. Hier war ein ausgezeichneter Schiedsrichter in Herrn Sauter-Ulm zur Stelle, der alle Ansätze zu gefährlichem Spiel im Keim erstickte.
Der andere Degerlocher Verein, die Stuttgarter Kickers, weilten in Birkenfeld, wohin sie ein großer Trotz von Anhängern begleitete. Sie hatten sich sicher den Sieg in Birkenfeld leichter vorgestellt, als er sich tatsächlich ergab. Im Anfang ging es ckuch ganz gut, schon nach wenigen Minuten hatten die Kickers durch ihren Mittelstürmer Vaier 2 Tore erzielt. Dann aber kam Birkenfeld mehr auf und holte diesen Vosprung überraschend schnell auf, sodaß man bei einem unentschiedenen Stand von 2:2 Toren in die Pause ging. Nach dem Wechsel glaubte man schon, daß es bei diesem Untschieden bleiben würde, bis wiederum Bayer eine der wenig günstigen Situationen für die Kickers erfaßte und das Siegestor einschoh. Hier war Herr Delank-Mannheim zur Zufriedenheit aller Schiedsrichter.
Der 4. Stuttgarter Verein, Sportklub mußte gleich in die Höhle des Löwen, nämlich zur Union Bückingen fahren. Dort erlitt er auch erwartungsgemäß seine erste Niederlage, die ihm die gut disponierte Union beibrachte. Bei Bückingen war der Sturm sehr gut und es bedurfte des ganzen Kräfteeinsatzes der Stuttgarter Hintermannschaft um mehr Erfolge zu verhüten. Beide Tore erzielte der Böckinger Linksaußen Baumgart. Für die reibungslose Abwicklung dieses Treffens sorgte der als streng und gerecht bekannte Ludwigshafener Schiedrichter, Herr Fritz.
Baden.
Phönix Karlsruhe — F. C. Villingen 4:1 F. V. Rastatt — F. V. Karlsruhe 1:6 F. C. Freiburrg — Sp. Vgg. Freiburg 7: 0
Viktoria Aschaffenburg - - F. Sp. V. Frankfurt 2:4 Eintracht Frankfurt — Hanau 1893 7:1
Gruppe Hessen:
V. f. L. Neu-Isenburg — F. Sp. V. Mainz 4:2 Sportverein Wiesbaden — Wormatia Worms 1:2
Bayern:
Sp. Vgg. Fürth — V. f. R. Fürth 8:0 F. C. Bayreuth — F. C. Nürnberg 0:1 D. S. V. München — 1860 München 2:4 Schwaben Ulm — Wacker München 0:7 Auch die Kreisliga hat am Sonntag, wenigstens im Schwarzwald und im Kreis Alt- Württemberg mit ihren Verbandsspielen begonnen. Auch aus dieser Klaffe hört man manche beachtenswerte Ergebnisse:
Kreis Alt-Württemerg:
Sportvereinigung Prag — Sp. V. Feuerbach 0:1 F. V. Zuffenhausen — Sp. Vag. Stuttgart 8:2 Eintracht Stuttgart — F. V. Kornwestheim 0:3 V. s. B. Lugwigsburg — Jahn Stuttgart 4:2
Kreis Ulm:
F. V. 1894 Ulm — Eintracht Neu-Ulm 4:1 Prioatspiele:
Sp. V. Schorndorf — V. f. V. Stuttgart Reserve 2:2 F. V. Offenburg — Red Star Straßburg 1:0
«
Probesahri mit dem Trelooo! Hummel-Hummel. Das Tvet- boor „Hummel-Hummel", mit dem zwei deutsche Seeleute di« llebersahrt nach Amerika wagen wollen, har am Samstag abend Cuxhaven verlassen, um zunächst ein« Reise nach England aus- zusühren.
Zwischenlandung des Fliegers Marlens. Der deutsche.Flieger Artur Martens mußte auf seinem Werbeflug durch Europa für die Jla auf der Strecke Köln—Paris l,el dem Dorf Rovin (unweit Mezieres) eine Notlandung vornehmen, wobei das Flugzeug leicht beschädigt wurde. Martens blieb unverletzt.
Greater Rockford vermißt? Bon dem amerikanischen Flugzeug Hassels, .Greater Rocksord' aus Rocksord, das den Flug über Grönland und Island nach Stockholm durchführen will und am 16. August in Cochrane (Kanada) die erste Landung vor- genommen und am Samstag den Flug fortgesetzt batte, hat man inzwischen keine Spur mehr gesehen, obgleich die kanadische Regierung alle in Betracht kommenden Funkstellen zum Bericht aufgefordert hat.
Die englische Schwimmerin Jvy hawkey ist am Samstag rben-d kurz nach 10 Uhr von Kap Gris Nez abgeschwommen und am Sonntag nachmittag 5.15 Uhr einige Kilometer von Dover auf englischem Boden gelandet. Sie hat den Kanal in 19 Stunden 16 Minuten durchschwommen.
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Eine umsaffende Sammlung sportlicher Ausdrücke jeder Art, ihre Erklärung auf Zugehörigkeit, Anwendung und Ausübung, Geschichte der Sportarten und Spiele, Ratschläge und Anleitungen. Sämtliche deutsche und Welt- Rekorde, Welt-, Europa- und deutsche Meisterschaften. Namen der Sport- und Turnverbände, sowie der lebenden und toten deutschen Sportgrößen. Anhang: Spielregeln; mit vielen Bildern; geb. Mk. 12.50.
Zu haben bei E. W. Zaiser, Nagold.