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Nr. 195 Gegründet 1827 Dienstag, dem 21. August 1928 Fernsprecher Nr 2 S 182. Jahrgang

Der Sturm im Wasserglas

Berlin, 20. August. Die sozialdemokratische Reichstags- fraktion und der Parteiausschuß haben ihr Bedauern ausgesprochen, daß die sozialdemokratischen Reichsminister dem Beschluß des Reichskabinetts betreffend den Bau des Panzerkreuzers zugestimmt hätten, es liege aber keine Notwendigkeit vor, die Genossen zum Aus­tritt aus dem Kabinett aufzu fordern. Es bleibt also beim Alten.

Christlich-soziale Reichsvereinigung

Vielefeld, 20. August. In einer Vertreterversammlung der Christlich-sozialen Vereinigungen und Gesellschaften von Berlin, Breslau, Westdeutschland-Siegen ufw. wurde im Hinblick auf die politische Gesamtlage einstimmig die Grün-

Lord Haldaae s

London, 20. Aug. Viscount Haldane of Cloan ist im Alter von 72 Jahren gestorben.

Lord Haldane war früher im liberalen Kabinett Camp­bell Bannermann britischer Kriegsminister und wurde 1912 nach Berlin gesandt, um die Reichsregierung und den Kaiser zu bewegen, den deutschen Flottenbau einzustellen. Vielfach wurde es so dargestellt, als ob Haldane im Sinn der Er­haltung des Friedens seine Vorschläge gemacht habe. Dies war, wie nun erwiesen ist, keineswegs der Fall. Haldane arbeitete vielmehr schon lange daran, das englische Söldner­heer zu einem auf europäischen Schlachtfeldern verwend­baren Volksheer umzugestalten für den bevorstehenden großen Krieg, den auch Haldane im Auge hatte. Von man­cher Seite wird sogar behauptet, Haldane habe in Berlin mehr Spionage getrieben und für eine Schwächung der deutschen Flotte Stimmung machen wollen. Das mag zu weit gehen, aber jedenfalls wäre es verfehlt, in Haldane einen Friedensapostel zu sehen, dessen gute Absichten etwa nur durch die Hartnäckigkeit des Großadmirals v. Tirpitz und -es Kaisers, sowie durch die Unfähigkett Bethmann Hollwegs vereitelt worden wären. In Berlin traute man der Londoner Friedenstaube nicht. Nach dem Krieg warnte Haldane: in Deutschland gebe es zwar nur wenige Persön­lichkeiten, aber Deutschland sei noch nicht tot, es steht

düng einer Christlich-sozialen Reichsvereinigung beschlossen. Zum ersten Vorsitzenden der Reichsvereinigung wurde Dr. von Viebah n-Spandau, Johannesstift, zum 2. Vorsitzen» den Reichstagsabgeordneter Dr. Mumm gewählt.

Die thüringischen Demokraten verlassen die bürgerliche ^ Regierung

Weimar, 20. August. Die Vertreter der Demokratischen Partei haben beschlossen, die Parteifreunde aus der Regie­rung zurückzuziehen und die jetzige bürgerliche Regierung zu sprengen. Veranlassung gab die Weigerung der Ro- gierung, den wegen Falscheids verurteilten früheren Obtzp» staatsanwalt Frieders zu begnadigen. " ^

immer noch in Wissenschaft und Industrie, Erfindungen usw. auf einer hohen Stufe, deshalb werde n an bald wieder von Deutschland hören. In der kur:n Oiegierung Mac Do­nalds war Haldane Lordkanzler, er trat aber politisch nicht mehr hervor.

Politische Ausführungen des Bischofs voa Skraßburg

Paris. 20. Aug. In dem elsäfsischen Dorf WischeM sollte gestern eine Gedenkfeier für die am 13., 14. und August 1914 bei den dortigen Kämpfen gefallenen fravA, fischen Soldaten veranstaltet werden. Der Pfarrer voW Wisches erklärt« aber, daß er aus einem solche» Anlaß kein» religiös, Feier mehr abhalten werde, «nd er hat auch a» der Kirche nicht die französische Flagge aufgezogen. Wege» dieser Haltung des Pfarrers hatte der Bischof von Strntzl !>rug, Monsignore Ruch, selbst die Messe übernommen, uluw der religiösen Feier hielt der Bischof, wie Havas be­richtet. eine Ansprache, in der er u. a. sagte: Eure Bäte» haben im Jahr 1871 Frankreich aufgefordert,nichts AE vergessen" lb, h. haß Elsaß zu Frankreich gehöre), und de», halb feiern wir heule das Gedächtnis derjenigen, die, «M den Wunsch ihrer Väter zu erfüllen, auf dieser französische» Erde gefallen sind, obgleich sie euch nicht kannten.

Lsgesiviegel

Dr. Stresemann ist von Oberhof in Berlin eingelroffen und hat die Geschicke des Auswärtigen Amts wieder über­nommen.

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Wie verlautet, wird die Reichsregierung mik Rücksicht auf die gegenwärtige schwierige Loge darauf verzichten» Skresemann für seine Reisen nach Paris und Genf bestimmte Aufträge und Richtlinien mlkzugeben.

Londoner Blättern wird aus Washington berichtet, das englisch-französische Wehrabkommen habe in Amerika sehr verstimmt. Wenn nötig, werden die Vereinigten Staaten eine so starke Kriegsflotte bauen, daß sie den Flotten der beiden Möchte gewachsen sei.

Sie Mionalisienmg der kMwirtstzosl

Produkkionssteigerung und Standardisierung

Vom 1. Januar bis zum 30. Juni 1928 hat Deutschland Lebensmittel und Getränke im Gesamtwert von 2075,2 Millionen Mark ein- und für 268,4 Millionen ausgesührt. Das erste Halbjahr 1928 verzeichnet also in unserer Handels­bilanz einen Einfuhrüberschuß an Erzeugnis­sen der Land- und Viehwirlschast von rund 1807 Millionen Mark, Die Frage, ob die gewaltige Lebens- miiielmenge, die wir heutzutage noch für schweres Geld aus dem Ausland einführen, nicht auch auf deutschem Bo­den erzeugt werden kann, und die angesichts der heutigen Notlage der deutschen Landwirtschaft auf Lösung ohne Zeit- > oerlust drängt, ist keine Frage der Parteipolitik, sondern ' geht das g a n z e V o l k, den g a n z e n S t a a t an.

Alle gründlichen Kenner der deutschen Landwirtschaft stimmen darin überein, daß der größte Teil der heutigen Lebensmitteleinsuhr durch heimische Erzeugnisse ersetzt wer­den kann, wenn die Leistungsfähigkeit der deutschen Pro­duktion planmäßig gesteigert wird. Es ist bekannt, daß heute eine ganze Reihe von Maßnahmen aus dieses Ziel hinwirken, unter dem gemeinsamen Losungswort desNot­programms" der vorigen Reichsregierung. Große Be­träge aus Reichsmitteln sind dafür bereitgestellt. Durch die Umschuldungsaktion werden hochverzinsliche, kurz­fristige Personalkredite umgewandelt. Eine zweite Maß­nahme gilt der Rationalisierung der landwirtschaft­lichen Genossenschaften durch Zusammenschluß der führen­den Verbänds, wofür das Reich eine Beihilfe von Ä Mil­lionen Mark gewährt. Die dritte Maßnahme will die Ver­wertung von Schlachtvieh und Fleisch fördern; zu diesem Zweck sind mit Reichsbeihilfe eine Viehverwer­tungszentrale in Berlin und zwei Fleischwarenfabriken in Schleswig-Holstein und in Ostpreußen geschaffen worden. Die vierte Maßnahme gilt der Förderung des A b - satzes von Milch und Milchprodukten, von Eiern,, Ob st, Gemüse, Saatgut, deutschem T a- ! brk, Zuchtvieh und Flußfischen mit einem Gesamtaufwand von 30 Millionen Mark. Abschließend sei d« große Plan zur beschleunigten Durchführung der Bo - l denoerbesserung genannt; das Reich gibt 30 Mil­lionen Mark her, um die Verzinsung einer Ausländsanleihe für die Bodenverbesserung so weit zu verbilligen, daß der Landwirt nur 4,5 Prozent Zinsen zu bezahlen hat. Schon im ersten Halbjahr 1928 wurden von den insgesamt 1083 Millionen Mark Ausländsanleihen, die neu nach Deutschland Hereinflossen, 302 Millionen von der Landwirtschaft aus­genommen. Es kennzeichnet die Kapitalaustrock- nung der deutschen Landwirtschaft, daß min­destens noch die vorhin erwähnte große Ausländsanleihe abgeschlossen werden muß, um eine notdürftig ausreichende Kapitalsgrundlage einer weltwirtschaftlich konkurrenzfähigen Lebensmittelerzeugung Deutschlands zu schaffen.

Wie groß die Not tatsächlich ist, das zeigt eine Fsststel- -ung des Reichsuntersuchungsausschusses, wonach von 2500 unparteiisch untersuchten Landwirtschaftsbetrieben im Wirt- chastsjahr 1925/26 nicht weniger als 41 Prozent Ver­lustbetriebe waren. Das beleuchtet den Ernst des »rage. Umfaßt doch die deutsche Landwirtschaft immer uoch 30,5 Prozent aller Erwerbstätigen und ist nach wie vor Deutschlands größteIndustrie". Preisgabe der Land- vurtschaft wäre Vernichtung des Jnlandsmarktes für Han- Al und Industrie und Verzicht- auf eigene, unabhängige -»olksernährung. England hat einst seine Landwirtschaft ei- einseitigen Industrialisierung ausgeopsert; heute wird >e Sünde der Väter an zahllosen notleidenden Industrie­ll und einem Millionenheer von Arbeitslosen heim-

z - ml England liegen zwischen einst und heute rund rei Menschenalter. Bei uns würde das kaum solange bau- krn. Daher streben alle einsichtigen «reise nach einer or a - lisierun g der Landwirtschaft. Soll die ursche Landwirtschaft reichlicher, besser und billiger pro- uzieren und dadurch sich dem Auslandslieferanten über- /A. zeigen, so hilft, wie Professor Kurt R i t t e r, der Sach- i Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer,

! ua, erklärte, nur eins: Der deutsche Landwirt muß ein

Lurch und durch schari kalkulierender Unternehmer werden, wie es der Landwirt in Dänemark, Holland, Amerika schon heute ist; der Landwirt muß Kopfarbeiter werden wie der Kaufmann, der Ingenieur, der Fabrikant; körperliche Ar­beit mag er weitgehend den Maschinen übertragen, die er heute immer noch zu wenig benutzt. Landwirtsar- beit als Qualitätsarbeit!

Ueber der Durchführung des Notprogramms werden Jahre vergehen. Es wird ein schweres Ringen um den Er­folg sein. Die Notlage stuft sich heute verschieden ab. Mit am größten ist sie wohl in der Vieh- und Milchwirt­schaft. In den ersten fünf Monaten 1928 haben wir an Milch, Butter und Käse für 212 Millionen Mark eingeführt, bei einer Ausfuhr von kaum einer Million. Bedeutet das, daß unsere Erzeugung an Milch, Butter und Käse unzurei­chend sei? Wie die Praxis lehrt, keineswegs! Während wir Butter und Käse in Massen aus dem Ausland beziehen, muß man mit ansehen, wie gleichzeitig in weiten deutschen Gebieten gewaltige Mengen von Milch, /nan- gels Absatzmöglichkeit buchstäblich umkom- men. Im Allgäu gibt es Tage, wo 40 000 Liter Milch übrig bleiben, die der Hauptkonsument, die Stadt Mün­chen nicht mehr auszunehmen vermag. Mit bitterem Hohn spricht der Landwirt von derMilchschwemme", und wenn er die Milch schließlich dann noch los wird, dann nur zu Bevlustpreis.

Was kann helfen? Es gibt nur einen Ausweg: durch Rationalisierung, durch strenge Herausarbeitung der Quali­tät noch bessere Butter liefern als Dänemark, noch besseren Käse als die Schweiz, Holland und Frankreich, noch bessere Milch als die amerikanischen Büchsenfüller, und das alles zu einem konkurrenzfähigen Preis. Ostpreußen hat bereits soeben mit weitblickenden Maßnahmen zum Ausbau seiner KäseproduktionTilsiter Käse" den Anfang ge­macht. Auch in Süddeutschlaicki ist man a»ck dem Wog, zu­nächst die Milcherzeugnisse zustandardPereu", wie der handelstechnische Ausdruck lautet. Nur mutz die Sache auch von der richtigen Seite angesaßt werden; zur Durchführung der Standardisierung sind in erster Linie die Landwirt- schaftskammern berufen.

Ilcuesle Sachrichlen

Einberufung des Aetlestenrals des Reichstags

Berlin, 20. August. Reichstagspräsiüent Lobe hat den Aeltestenrat des Reichstags für Montag, den 27. August, vormittags 11 Uhr eingeladen, um über den kommunisti­schen Antrag auf Einberufung des Reichstags wegen In­angriffnahme des Panzerkreuzerbaus zu entscheiden.

Reberfall auf einen Zollbeamten

Wyslorvih (Oberschlesien), 20. August. Wie die Zoll- direktion mitteilt, nehmen die Ueberfälle auf Zoll- und Grenzbeamte ständig zu. In der letzten Zeit sind 14 solcher Ueberfälle gezählt worden, die durch gutorganisierte Schmuggler verübt wurden. So wurde gestern in Herby ein Zollbeamter von einer Schmugglerbande überfallen und der­art mißhandelt, daß er besinnungslos ins Lazarett geschafft werden mußte.

An der Grenze bei Beuthen wurde ein« Bande verhaftet, die eine größere Menge Dynamit nach Rcchzionko« schmuggeln wollte. Unter den Verhafteten befindet sich der Führer der polnischen Aufständischen-Gruppen in Rad­zionkau.

Ws Riffen vermißt

Flensburg, 20. August. Der bekannte dänische Polrtikmk Ms Nissen, ein Anhänger des norüschleswigschen P. Z. Haussen, der bekanntlich die Selbstverwaltung Rbrdschles- wigs verficht, wird seit mehreren Tagen vermißt. Riffe» war früher preußischer Landtagscchgeordneter.

Der wichtigste französisch-britische Flugzeug-Stützpunkt

Pari», 20. August. Im Hinblick auf das englisch-franzö­sische Wchrabkommen ist es interessant zu hören, daß de» Ausbau Cherbourgs als wichtigster FlottenstüsMNnkt für den Kanal und die Atlantikküste im vollen Gang ist. <k» werden dort zahlreiche Hangars, zum Teil unter Beton» er­baut und Brennstofsbehälter, die bis zu 20 000 Tons fasse» sollen, gearbeitet. Der Minister der Auswärtigen Angelegen­heiten hat gestattet, daß die englischen Flugzeuge de» Imperial Railways urck> der Withe Star-Linie dies« An­lagen benutzen. Bei einem ausgesprochenen Kriegshafen «iS etwas eigenartiges Zugeständnis!

Gespannte Lage ans dem Balkan

Belgrad, 20. August. Der italienische Geschäftsträger hol erneut einen scharfen Einspruch Mgen die iialienseindkchen Kundgebungen in Spalato und Sebenico (Dalmatien) der hiesigen Regierung überreicht und die Bestrafung der ver­antwortlichen Behörden, sowie Sachentschädigung verlangt. Man rechnet mit der Möglichkeit des Rücktritts der Regie­rung, in welchem Fall wahrscheinlich die serbische und di« kroatische Bauernpartei (Pribitschewitsch) zur Regierungs­bildung berufen würden, da man sich überzeugt hat, daß auch die Bestätigung der Nettuno-Verträge durch das ser­bische Rumpfparlament die Beziehungen Italiens zu Süd- flawien nicht freundlicher gestaltet hat.

Andererseits glaubt man feststellen zu können, daß der gemeinsame Schritt des englischen und des französischen Ge­sandten bei der bulgarisch'!' Regierung in Sofia gegen die