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Ragolder Tagblstt »Der Sesellschafter"
Freitag» 1«. August 1828
die Fangverhältnisse außerordentlich schlecht. Von Güttingen bis Bregenz und von Rorschach bis Meersburg wird mit dem Klusgarn kein Blaufelchen mehr gefangen. St. Gallische und Thurgauische Klusgarnsischer trifft man bei mageren Tagesfängen bei Ueberlingen, Sipplingen, Dingelsdorf und Bodman. Die Schwebnetzsischerei ruht seit 10 Tagen vollständig. Heute haben Schrvebnetzfischer in 25—30 Netzen, die zusammen eine Länge von mehr als zwei Kilometer aufweisen. ganze 5 Blaufelchen herausgebracht. Der Kretzer hat schon im Laich völlig versagt. Seit dem Jahr 1911 hat man keine solch schlechten Fangverhältnisse mehr gehabt. Es sieht so aus. als ob der Bodensee keine Fische mehr hätte.
Stetten a. k. M„ 9. August. Heide- und Waldbrand. Vormittags brach durch Unvorsichtigkeit eines Schäfers aus dem ehmaligen Truppenübungsplatz Heuberg, etwa 4 Kilometer nordwestlich des Lagers, ein Heidebrand aus, der rasch bedrohliche Formen annahm. Das Gras der Heide, die als Schafweids benützt wurde, ist auf eine Länge von 1800—1500 Meter und eine Breite von etwa 400 Meter abgebrannt. Ebenso haben kleinere Waldteile mehr oder weniger Schaden erlitten.
Lindau. 9. Aug. Auf dem Pfänder stock abge- stürzt. Auf dem Weg zum sog. Haggen gegen Lochau stürzten der Gastwirt zur Bregenzer Klause, Gustav Wander l i k, und fein Schwiegervater, Johann Steger, etwa 300 Meter unterhalb des Gasthauses Haggen ab. Sieger konnte mit einem Seil gerettet werden, da er sich an einem Baum festhielt. Wonderlik, der über zwei 7—8 Meier hohe Felswände abgestürzt war und bewußtlos liegen blieb, konnte erst am anderen Tag mit schweren Verletzungen geborgen werden.
vom bayerischen Astgau, 9. Aug. OpferderBerge. — Mit einem gestohlenen Motorrad verun- lückt. Der Sohn des Schreinermeisters Karl Feuerte in indenberg ist bei einer militärischen Hebung der Reichswehr im Kasernengebirge tödlich abgestürzt. — Der Zimmergehilfe Wilhelm Hon old von Ämendingen stahl in einem Gasthaus in Memmingen ein Motorrad, fuhr aber bei Schwaighausen gegen ein Straßengeländer und wurde vom Rad geschleudert, so daß er bewußtlos liegen blieb.
Sirchheim u. T.. 9. Aug. Schwere Unfälle. In Dettingen stürzte der 42 I. a. Landwirt Jakob König von seinem Wagen und wurde überfahren. Im Bezirkskranken- Ams verschied er. — Auf der Straße zwischen Reudern und xirchheim siel der Pächter zum Lamm. H. Henzler von Neu- von einem Lastauto und erlitt tödliche Zerlegungen.
Ser Handwekkslammerprozetz
Das Urteil
Stuttgart. 9. Aug. Gestern wurden die Verteidigungsreden zu Ende geführt. RA. Dr. Läpple trat entschieden für Freisprechung von Fischer und Silier ein, ebenso RA. Dr. Maier für den Angeklagten Rößler. Es sei unbestreitbar, daß sie bezüglich der Diäten durchaus in gutem Glauben gehandelt haben, um so mehr als dieselbe Praxis auch bei den andern Handwerkskammern üblich sei.
Heute abend wurde das Urteil verkündet.
Es werden verurteilt die Angeklagten
Wolf zu 3 Jahren 4 Monaten Gefängnis, wobei 4 Monate Untersuchungshaft abgerechnet werden:
Dr. Gerhardt zu 2 Jahren Gefängnis, wovon 10 Monate Untersuchungshaft angerechnet werden:
Klemm zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 10 Monate Untersuchungshaft:
die Kassiererin Vetter zu 3 Monaten 15 Tagen Gefängnis, durch die Untersuchungshaft verbüßt:
der frühere Landtagsabgeordnete und jetzige Präsident der Handwerkskammer Theodor Fischer erhielt an Stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von 3 Wochen eine Geldstrafe von 400 Mark:
die anderen Angeklagten, nämlich der frühere Reichstagsabgeordnete Silier, der Schlossermeister Paul Rößler. sowie der Bauwerkmeister Herkommer, sämtliche Vorstandsmitglieder der Handwerkskammer Stuttgart, wur- de» freigesprochen.
Aus Stadt «ud Laub
Nagold, 10. August 1928.
Nur Feigen, die sich selbst verlassen, legt die Verzweiflung Fesseln an. Aug. Langbein.
Rur noch ein Tag
trennt uns von Nagolds großem Festtag. Fieberhaft wird nunmehr in allen Ausschüssen gearbeitet, die Fahnen an den Straßen stehen zum Teil schon, der Torbogen »nimmt täglich an Schönheit zu', auf dem Festplatz haben die Buden, Schiffschaukel usw. ihr Asyl bereits aufgeschlagen, die Tische warten nur noch auf die Bierkrüge und die Bänke auf die durstigen Gäste, die Tribüne erstand bereits vor Wochenfrist als erstes Wahrzeichen dessen, was da kommen soll, fast stündlich gehen neue Meldungen von teilnehmenden Vereinen und Rennfahrern ein usw., ja, man brauchte noch nicht so schnell aushören zu erzählen, wenn man alles einzeln nennen wollte. Es gehört ein gut Teil Liebe zur Sache dazu, um sich für einen Verein so ins Zeug zu legen und dabei oft die Berufsarbeit hintan- zustellen oder aber .Vereins-Ueberstunden' in Menge machen zu müssen. Doch gerne erfüllt man alle diese Pflichten, gilt es ja so vielen Gästen einen freundlichen Empfang zu bereiten, zu dem allerdings aber auch die ganze Bevölkerung unbedingt beitragen muß, schon aus ureigenstem Interesse, geht man doch nach alter Erfahrung immer wieder dort gerne hin, wo man freundlich ausgenommen wurde. Darum richten wir nochmals die Bitte an die ganze Bevölkerung, große und kleine Fahnen flattern zu lassen, mit dem heute von der Stadt zur Verteilung kommenden Reisig auch wirklich Fenster, Türen und Wände zu schmücken und es nicht nur, wre es manchmal vorgekommen ist, lediglich als Brennmaterial zu betrachten und zu verwenden. Dies verbietet schon oer Anstand und die Tatsache, daß man Bürger einer Stadt ist. Aber nicht nur die Straßen sollten in Festesschmuck prangen, durch die der Festzug geht (Freudenstädterstraße, Vorstadt, Hnrenbergrr-, Neue-, Leonhard-, Bahnhof-, Markt-, Burg-, Bahnhof-, Lange-, Cakwer- und Burgstraße), nein, auch die andern Straßen und Gäßchen sollen freundlich den Fremden entgegenlachen. Das Fest nimmt am Samstag um 2 Uhr durch das Ausfahren der Saalmeisterschaften im Saalbau z. .Löwen' und mit dem Radball- wettbewerb in der Turnhalle (nicht in der .Traube') seinen offiziellen Anfang. Festabzeichen, die zum Eintritt zu allen Veranstaltungen an den 3 Tagen, und das sind nicht wenige, berechtigen einschl. Festbuch und Startliste der Opelrenner usw., werden im Straßenoerkauf oon'1.50 erworben.
Ium Tode des Badbefitzers Karl Schwarzkopf
Am Montag ist nach längerem Leiden und doch unerwartet rasch der Badbesitzer und Gerbern.eister Karl Schwarzkopf im Alter von 76 Jahren verschieden. Der Verstorbene war ein in allen Kreisen der Bevölkerung bekannter und geachteter Bürger, ein arbeitsamer und strebsamer Meister seines Berufes, ein eitriger Sänger und während langen Jahren Kirchen- gemeinderatsmitglied, auf dessen Rat man stets gern hörte. Mit dem Jahre 1901 hatte der Verstorbene das bekannte Lohtanninbad eingerichtet und bis 1906 übte er seinen Beruf als Gerbermeister aus. Wie so vielen schlug auch ihm der Krieg schwere Wunden, durfte er doch seinen einzigen Sohn und seinen Schwiegersohn nicht mehr heimkehren sehen. Die Liebe und Achtung, mit der man ihm zu Lebenszeit stets begegnete, kamen auch am Mittwoch an seinem Grabe in den Nachrufen zum Ausdruck, wo Gerbermeister Mayer das frühere Kirchengemeinderatsmitglied und Präzeptor Wieland den Ehrensänger des Verein. Lieder- und Sängerkranzes ehrte.
Sich selbst gerichtet
Gestern konnten wir von dem Geständnis des Brandstifters Hauser aus Simmersfeld und in einem Teil unserer Auflage von dem Selbstmord des H. in der Gefängniszelle berichten. Hierzu erfahren wir noch, daß H. aus die grausigste Weise Selbstmorg begangen hat. Er brach einen Eßlöffel ab und schliff auf einem Stein den Stiel so lange, bis er scharf war. Dann stieß er ihn vorne durch den Hals in die Luftröhre. Man fand H. gegen Morgen tot auf. Der Tod ist infolge des Eindringens von Blut in die Luftröhre durch Erstickung erfolgt. — Üeber die Person des H. und sein Eingeständnis lesen wir in „Aus den Tannen' folgendes: „Wie man hört, soll er in der Untersuchungshaft die Tat eingestanden haben. Trotzdem wird hier diesem Geständnis kein rechter Glauben geschenkt, da Hauser als Mensch bekannt ist, dessen Geistestätigkeit für krankhaft gestört gehalten wird. Diesem
Umstand trug schon seine, vor sechs Jahren in Spielberg verstorbenen Mutter Rechnung, sie enterbte ihn, setzte seine Kinder als Erben ei« und bestimmte Gärtnermeister Burkhardt von dort als Pfleger für die Kinder. Sie schätzte ihren Sohn, wie sich immer mehr herausstellte, richtig ein! Von Haus aus schlecht begabt, wurde er durch den Alkohol immer mehr degeneriert.'
Zum Eisenbahnverkehr am Verfassungslog. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die in den Fahrplänen mit 8 bezeichneten Züge im Bezirk der Reichsbahndirektion Stutt- gart am 11. August, dem Verfassungstag. nicht verkehren sofern ihre Aufführung im Fahrplan nicht ausdrücklich oer-' merkt ist, wie z. B. bei der Strecke Freudenstadl—Kioster- reichenbach—Gernsbach—Rastatt.
ep. Im Kampf gegen den Schmutz. Erfreulicherweise imchren sich die Stimmen, die aus eine wirksamere Durchführung des Gesetzes zum Schutz der Jugend gegen Schmutz und Schund drängen. So wurde auch aus der letzten Generalversammlung des Vereins Katholischer Deutscher Lekre. rinnen eine Entschließung gefaßt, in der eine Erweiteruna des Gesetzes dahingehend gefordert wurde, „daß auch ae- troffen werden, die Auslagen von Bildern und Zeitschriften die neben dem Text auch durch hie Illustrationen verderbt lich auf die sittliche Entwicklung unserer Jugend wirken und die Würde der Frau herabziehen".
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Freudenstadt» 9. Aug. Tödlicher Ungliicksfall. Der
56 Jahre alte Friederlesbauer Adam Kilgus in Grüntal ist gestern tödlich verunglückt. Beim Abladen von Garben stürzte er so unglücklich von der Tenne, daß der Tod augenblicklich eintrat.
Neuenbürg» 9. Aug. Kartoffelkrebs. In den letzten Tagen wurde hier in einem Hausgarten an der Wilddader- straße der Kartoffelkrebs festgestellt. Es handelt sich dabei um eine der gefährlichsten Knollenkrankheiten der Kartoffel. Pflanzen, die von ihr befallen sind, zeigen an ihren oberirdischen Teilen meist keine Veränderungen. An den Knollen dagegen bemerkt man da, wo sonst die .Augen' sitzen, mehr oder minder große fleischfarbene oder hellbraune, blumenkohlartige Geschwülste. Oft findet man diese auch am Stengel in den Blattachseln oder an den unteren Ausläufern. Bei starkem Auftreten der Krankheit besteht der ganze Knollenansatz nur aus Krebsgeschwülsten. Gelangen diese an die Erdoberfläche, so werden sie grün. Gegen Ende des Sommers zerfallen die Krebsgeschwülste im Boden, so daß bei der Ernte nur noch ihre Reste zu finden sind. Die an den Knollen sitzenden Geschwülste werden mitgeerntet und faulen, oder trocknen den Winter über ein; s dabei werden durch Hinzuiritt von Fäulnispilzen häufig auch die Krebsknollen zerstört, so daß sie meist vollkommen wertlos sind. Abgesehen vom Schaden im Kartoffelbau soll der Genuß krebskranker Kartoffeln beim Menschen auch Gesundheitsstörungen Hervorrufen. .. ^
Kleine Nachrichten ans aller well
Eine Ausstellung des Aberglaubens. Bei dem Internationalen Medizinischen Kongreß in Budapest, zu dem 50V Fremde und über 2000 ungarische Aerzte im September erwartet werden, wird eine „Ausstellung des Aberglaubens" stattfinden, die von dem Direktor des Budapester Hygienemuseums, Dr. Gortvay, geschaffen wird. Es werden hier u. a. die Methoden der Wahrsager, Zauberer, Hellseher, Gesundbeter usw. vorgeführt: alle sog. „Wunderkräuter", zahlreiche Zauberformeln und ähnliches wird ausgestellt.
klemm zu lebenslänglicher Zwangsarbeit „begnadigt". Der ehemalige deutsche Fremdenlegionär Klemm, der bekanntlich wegen Unterstützung Abd el Krims zum Tod oev- urttilt worden war, ist durch den französischen Staatspräsidenten zu lebenslänglicher Zwangsarbeit begnadigt worden.
Schweres Doolsunglück auf dem Main. Zwei Leipziger .Studenten, die sich auf einer Paddelbootfahrt befanden»' gerieten bei dem Vierether Loch (bei Bamberg) in eine» Strudel und gingen mit ihrem Boot unter. Ein Schiffer eilte zu Hilfe und rettete beide lebend in einem Kahn. Als der Kahn mittels eines Seils ans Ufer gebracht werde« sollte, kippte er plötzlich um. Die beiden Studenten und ihr Retter, der sich erst kürzlich verheiratet hatte, kamen in des Fluten um.
Der Schmleb von Murbach.
Roman oo« Leontme v. Mnterseld-Platm.
Echyrtght iy Grell« t L««p., Berlin W 30.
Nachdruck verbM».
b Fortsetzung.
„Ich bin arm geworden auf der langen Wanderschaft", sagte er leise, „und möchte Heuer einen gestrengen Lat der Stadt herzlich bitten, daß er mir Arbeit gibt."
Der Bürgermeister kaute an seinem Gänsekiel.
,ZZas für ein Gewerbe treibst du? Und wie ist hei» Name?"
,Mei einem Waffenschmied war ich in der Lehre und möchte weiterlernen in dem Handwerk. Heißen tue ich Ulrich Umfelder."
Jäh zerbrach der Gänsekiel zwischen den Fingern des Grantner.
Er fuhr hoch.
.Umfelder? Ulrich Umfelder? So bist du gar versippt mit jenem verfluchten Buben, der unsere Stadt »erriet?"
Der junge Waffenschmied wand seine Kappe zwischen den starkknochigen Händen. Sein Gesicht war blaß.
„Er ist mein Vater gewesen", sagte er leise. „Und was er gefehlt, will ich sühnen. Das habe ich ihm geschworen auf dem Sterbebett."
Die hageren Finger des Bürgermeisters zuckten in gr»ßer Erregung.
„Keinen Raum hat unsere Stadt für einen Sohn jenes Mannes, der uns das getan."
Urck» er drehte seinen Stuhl mit hartem Ruck und wandte dem Fremden den Rücken.
Der stand einen Augenblick unschlüssig. Dann hob er beide Hände, die die zerrissene Kappe hielten, gegen die Brust. Ein heißes Flehen war in den ernsten blauen Augen. So trat er jäh einen Schritt vor.
„Höret mich an, gestrenger Herr, und verachtet meine Bitte nicht, ob ich auch ein armer, fahrender Geselle bin.
Gebt mir die schlechteste und niedrigste Arbeit, so Ihr habt. Ich will auch keinen Lohn dafür. Nur die Luft laßt mich atmen, die mir und meinem Vater einst Heimat gewesen. Daß ich wieder gutmache, was er gefehlt. Ich bitte Euch darum. Ach, so sehr bitte ich Euch, Eiring Grantner."
Der Bürgermeister hatte die Zähne zusammengebissen. In seinen schmalen Aeuglein stand ein tödlicher Haß.
„Spar dir deine Worte, Bursche. Sie gehen an meinen Ohren vorüber wie leerer Schall. Nie darf mit meinem Willen ein Umfelder wieder wohnen in den Mauern dieser Stadt. Und wenn ich ihn herauspeitschen muß mit eisernen Ruten."
Des Jünglings gewaltige Brust begann zu keuchen. ES war, als ob er an sich halten müsse vor großer, innerer Erregung. Es war solch Kampf in ihm, daß der Schweiß ihm auf die Stirn trat. Da war es Plötzlich, als zwänge ihn etwas, nach dem Fenster zu sehen. Urck» als er den Kopf hob, sah er Edula Grantners Augen voll und tief auf sich gerichtet.
Und jetzt lächelte sie und sagte langsam und weich mit ihrer schönen, ernsten Frauenstimme, die tönend wie eine Glocke durch die Stille schwang:
„Ulrich Jlmselder, so seid Ihr es gewesen, der heute «acht den Rats Herren allen das Leben gerettet hat? Der mit seiner Bärenkraft die geborstene Säule stützte, bis alle gerettet waren?"
Der Bürgermeister fuhr herum.
„Ist es wahr, daß er es gewesen ist? Warum hast du dich nicht gemeldet, Bursche? Ich habe einen Hohen Lohn ausgesetzt."
Da wandte er sich an seine Tochter.
„Bist du sicher, Edula, daß dieser eS war, der die ungeheure Last zu tragen vermochte?'"
Sie nickte.
„Er ist es, Vater. Ich habe ihn gleich erkannt, als er in die Tür trat/"
Da warf der alte Grantner den Beutel Gold» der vor ihm auf dem Schreibtisch lag, dem Fremden vor die Füße, daß es klirrte.
„So nimm deinen Lohn, Bursche, und laß dich nicht! wieder blicken in den Mauern dieser Stadt."
Der junge Waffenschmied hob den Beutel nicht auf.
Er preßte seine Lederkappe in der Hand und wandte sich zur Tür.
„Behaltet Euer Gold selber, Eiring Grantner. Ich j brauche es nicht. Nur Arbeit hütt' ich gern in meiner ! Heimatstadt. Was versagt Ihr mir die?"
Es war, als warte er noch einen Augenblick, als sein Fuß zögernd über die Schwelle trat. Aber niemand ries ihn zurück. Da stapfte er die Treppe herunter.
Edula biß sich auf die Unterlippe. Ihre Stirn war in Falten.
„Warum ließest du ihn von dir gehen, Vater? Er hat dir das Leben gerettet.""
Der Alte knirschte mit den Zähnen.
„Er ist ein Jlmselder.""
Mehr sagte er nicht. . .
Aber in seinen Augen brannte noch immer der grenze Haß.-
aw
Weit draußen vor der Stadt, wo der Hochwald fing, und die Felsen steiler wurden, wo der Gieß schäumend zu Tal sprang und sich jäh hindurchbrach durch Schluchten und Klüfte, führte der schmale Saumpfad höher hinauf in die Berge, den nur Jäger uno Waldbäuer kannten. . . Man hatte von hier oben einen weiten Rundblick auf das umliegende Land. Wre em blaues Band schlängelte sich die übermütige Lauch durch das träumende Blumental. Sanft hoben sich dre um risse des nahen Wasgaus wie blaue Schatten vom ye" Sommerhimmel. Aus dem Wälderkranze ragten die swrz. Türme der Abtei Murbach, die in jenen Jahren, zur B
Türme der Abtei Murbach, die in jenen Jahren, S^r Li des Unterganges der Hohenstaufen und des JuAregn Herrscherin und Königin des Wasgaus war. Ihre L waren Fürsten, und ihre Mönche Söhne der Edelsten dem Elsaß. Es hatte das Kloster Murbach in semem Wappen einen schwarzen Hund, und eine alte Chrom ,°g.: ,.D-° ho. °i-l g-bM-"-' k«