Nagolber TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag» 9. August 1928

nnerstag, 9. August 1928

om L. Z. 127. Das Lust­taussichtlich nur noch bis gung zugänglich sein, weil ;robeslüge gerechnet wird.

, Woche des August statt- ben einen erfolgreichen 40- t. Wegen der Tassüllung

osthühnersarm. Eine tete vor kurzem Diplom-, Stuttgart zwischen Hvhen- rd die bisher größte Hüh- itsch-schweizer Grenzgebiets ikanischen Leghorns belegt

»nd Land

Nagold, 9. August 1928. ffen, die Wahrheit zu suchen; Vorrecht einer HSHeren Macht. Hel Eyguem de Montaigne.

n August

Imker das Jmmeujahr zu ers läuft noch weiter, nmen sind, wenn die Tracht- Drohnen abgebissen werden, er zu legen, aus denen die inter überdauern und näch- inbringen sollen, nnener und erst recht nach l zu tun hat, seine Scharen i, und zu neuen Schlachten

en motten- und staubsicher rch die Tracht mitgenomme- Volksstärke, Wabenbau und

und nicht mehr leistungs- as eigener Zucht zu ersetzen, rs Volk noch stark und jung ten samt ihren eigenen Kin- , beizugeben. Man nimmt ihnung, quartiert darin das in, trennt das herausgenom- -inen Vorräten und lägt es -en. Was von den Waben . dem umgeweiselten Volke

aufgehoben und mit starken vermag die Anstrengungen Winters nicht zu ertragen.

> der Wohnung, läßt sie an d kehrt sie dann aus den b. Was krank ist, wird erst ges, Lebenssrisches hat sein Was fällt, soll man noch

de füllt man aus eigenen Völker aus.

Immen zu erzeugen und m r triebfüttert der Imker Mt inmal) lauwarmer, duftiger, sung einen Abend um den - Tage fortgesetzt, also etwa nne 14tägige Pause und e in den September hinein.

tag, Montag

heraus!

Stundenglas gegen 8aS' draußen aus dem Markt­lau fen, denn es regnete Zrantners schlanke wnhe te Leinewand. Die weiße n Kleides gab ihr etwas fg, in

. das alte Bürgermeister- icr selber wurde schlästss hreibtisch. Bis das heile en an der Haustür ihn

Zeile, bis die alle Magd ternden Haube und de,

gestrengen Herrn Bürg-^

il ich ihn heraussü--renr

nimmer zufrieden lassen en Tag. Er soll heraus- n will."

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welle, die Kappe 'n °e"

Es war eine große ütupe m Angesicht des E erlumpt um die Glrcoer durch die Risse, sch'" «« ckig und lag.an werchen

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er das hübsch. , hob die Augen

setzung folgt)

Seite S Nr. 188

ep Soantagsjchuh und Sonnkaasseier. Der letzte evan­gelische Kirchenbezirkstag Ravensburg hat im Anschluß an seine Beratungen über die Frage des Son n- tagsschutzes und der Sonntagsfeier eine Ein­gabe an die Staatsregierung und das Württ Innenmini­sterium beschlossen, in der die Einbringung des Gesetzes über Äe geschützten Tage und die allgemeinen (bürgerlichen) Feiertage beim Landtag begrüßt und die Regierung nach, drücklich gebeten wird, in der zu erlassenden neuen Verord­nung die Forderung zu berücksichtigen, die der Evange- lische Volksbund schon im Jahr 1926 an die Regie- rung gerichtet hat (Beschränkung der Sonntagsarbeit aus das schlechthin unvermistiiche Mast. Sicherung des Sonn­tagsschutzes durrb Neufassung der Sonntagsschutzverordnung von 187195 usw.). In der Eingabe wird noch die besondere Bitte ausgesprochen, daß die kommenden Bestimmungen nicht in erster Linie auf die Verhältnisse der Großstadt zugeschnitten, sondern auch die Sitten der mehr ländlichen Bezirke berücksichtigt werden und für volle, einheitliche Durchführung der zu erwartenden Barschesten -orge ge­tragen werde.

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2 Wohnhäuser und 2 Scheunen abgebrannt

1 Mann bei de« Rettungsarbeiten schwer verletzt

Nnlertalheim, 8. Aug. Als heute mittag gegen V-3 Uhr bei schönem, heißem Sommerwetter säst die ganze Bevölkerung am dem Felde tätig war, rief Feueralarm alles ^Wehrfähige in den Ort zurück. Kleine Kinder des Fr. Möhrle, Zimmer­mann, die daheim geblieben waren, wurden zuerst auf das Feuer in der väterlichen Scheune aufmerksam und liefen aufs Feld, um dies zu melden. Inzwischen sah man aber schon sprühende Feuergarben aus der Scheune des Möhrle gegen den Himmel emyorlodern. Obwohl die Untertalheimer und Obertalheimer Feuerwehr und ebenso die Nagolder Weckerlinie mit mustergültiger jSchnelligkeit an Ort u. Stelle waren, konnte man das Uebergreifen auf das Wohnhaus des Fr. Möhrle, sowie auf das Wohnhaus und die Scheune des Bauern Kle­mens Klenk nicht verhindern. Diese ganzen Baulichkeiten sind bis auf die Grundmauern abgebrannt. Zum Glück hatte Möhrle seine Fruchtvorräte in einer über der Straße liegenden Scheune untergebracht. Hingegen fiel in der Scheune des Klenk Frucht, Heu, Oehmd usw. und dazu noch die Ernte von Klenk's Vater dem Feuer zuw Opfer. Das Feuer griff weiter auf die Scheune des Andreas Köhler, die mit Vorräten gefüllt war, über und legte auch diese in Asche. Möhrle ist Vater von 10 Kindern; Klenk, Vater von 4 Kindern, der erst seit einigen Jahren verheiratet ist, hatte in letzter Zeit größere Anschaffun­gen an Mobilar usw. gemacht. An Vieh ist nichts umgekom­men, wogegen sämtlicher Hausrat vernichtet wurde. Der Ge- bäudeschaden beträgt für die beiden Gebäude ungefähr 11000 ^t, wogegen der Gesamlschaden nach Angaben der Betroffenen mit ca. 50000 geschätzt wird. Die Versicherungen belaufen sich aui ca. 40 008 «4k. Bei den Rettungsarbeiten verunglückte der frühere Darlehenskassenrechner Laver Müller schwer, als er durch ein Fenster einsteigend die Papiere der Kaffe bei dem jetzigen Rechner Möhrle retten wollte. Er wurde mit schweren Rückenqueischungen in das Nagolder Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr besteht je­doch für ihn nicht. Auch hier kann von Glück gesagt werden, daß ziemliche Windstille herrschte und den Verhältnissen entspre­chend genügend Wasser zur Stelle war. Dies ist in den letzten Tagen bereits der dritte größere Brand im hiesigen Oberamts­bezirk. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Die Löscharbeit stand wiederum unter der Leitung des Oberamtsbaumeisters Schleicher-Nagold.

Simmersfeld, 8. Aug. Die Brandstiftung zugestanden.

Der wegen dringenden Verdachts der Brandstiftung verhaftete Hausbesitzer Küfer Hauser von hier hat heute nach eingehen­der Vernehmung zugestanden, den Brand gelegt zu haben.

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Haslach O.-A. Herrenberg, 8. August. B r a n d. Gestern stüh ist die gefüllte Scheuer des Wilhelm Dingler vollständig ^gebrannt.

Turnvater Friedrich Ludwig Sahn

Zum 150. Geburtstag 11. August 1928

Von Geh. Regierungsrat von Priesdorfs

Wenn in den kommenden Wochen der 150. Geburtstag Friedrich Ludwig Jahns von Behörden, Vereinen, Schulen usw. festlich begangen wird, dann möchte ich wünschen, daß bei diesen Feiern des öfteren eines Absatzes aus dem Deutschen Volkstum" Erwähnung getan wird, der da lau­tet:Noch sind wir nicht verloren, noch sind wir zu retten, aber nur durch uns selbst. Wir brauchen zur Wiedergeburt keine fremden Geburtshelfer, nicht fremde Arzenei, unsere eigenen Hausmittel genügen. Denn immer geht vom Haus­wesen jede wahre und beständige und echte Äolksgröße aus, im Familienglück lebt die Vaterlandsliebe, und der Hoch­altar unseres Volkstums steht im Tempel der Häuslichkeit: sie ist die beste Vorschule, Deutschtum heißt sie bei uns im großen. Für sie kann, jeder leben, er sei reich oder arm, vornehm oder gering, einfältig oder gelehrt, Mann oder Weib, Jüngling oder Jungfrau, Kind oder Greis." Die Kleinarbeit verlangt der große Meister hier von uns, ohne die ein Wiederaufbau unmöglich ist. Das ist ein Vermächt­nis an uns in dieser ernsten, schweren Zeit. Binnen kurzem wird die Büste Jahns in die Walhalla bei Regensburg ihren Einzug halten; verschiedene Stützet haben beschlossen, Straßen- R>er Plätze nach ihm zu benennen. Wir freuen uns über diese Ehrung des Meisters, wir ehren ihn aber am besten, wenn wir überall, nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch im Beruf, wo wir auch stehen, in treuer Pflichterfüllung die Kleinarbeit in seinem Sinne verrichten. Nur dann können wir aus innerster Ueberzeugung mit Jahn bekennen:Unsere Hoffnung für Deutschland lebt!"

Im Herzen Deutschlands, abseits der großen Strecke BerlinFrankfurt a. M., im lieblichen Unstruttal, liegt ein kleines Städtchen: Freyburg. Von den Höhen grüßen die Zinnen der alten Neuenb-urg, die Ludwig der Springer gleichzeitig mit der Wartburg als Wahrzeichen der Grenzen seines Landes einst erbaut hat. Nur wenige kennen dieses kleine liebliche Städtchen, und doch spielt es gerade in der deutschen Turn- und Tportgeschichte eine große Rolle. Hier hat Friedrich Ludwig Jahn jahrelang in der Verbannung gelebt: hier hat er die Augen geschlossen, und hier ruht er seit nunmehr über 75 Jahren aus von seinem Leben und Wirken, das nur dem deutschen Volk und Vaterland ge­golten hat. Mit Recht rüstet sich die deutsche Turnerschaft und rüsten darüber hinaus weite Kreise, Gemeinden, Be­hörden, um den bevorstehenden 150. Geburtstag des Alt­meisters würdig zu begehen.

Für die Masse des deutschen Volkes gilt Friedrich Lud­wig Jahn schlechthin nur als derTurnvater": er war viel viel mehr. Ludwig Jahn war der leidenschaftlichste Vorkämpfer der deutschen Volksgemeinschaft und der deut­schen Einheit. War es doch Arndts gewaltiges Trutzlied: Was ist des Deutschen Vaterland?", das er sich zu seinem Lieblingslied erkor. Jahn war meiter ein leidenschaftlicher Deutscher, er liebte sein Volk über alles. Durch alle seine Schriften ziehen seine Worts hindurch:

Ich küre mir kein ander Land

Zum Vaterland,

. Stand' mir auch frei

Die große Wahl."

Ueber dem Grabe Jahns in Freyburg a. d U. das die deutsche Turnerschaft in Dankbarkeit dem alten Meister er- richtet hat, lesen wir heute Jahns eigene Worte:Die Nach­welt setzt jeden in sein Ehrenrecht." Ja, wirklich, die Mit­welt verstand jenen Mann nicht und wollte ihn nicht ver­stehen. So kam es, daß er eines Tages vom Bett seines schwerkranken Kindes fort verhaftet, erst aus die Festung, dann in die Verbannung geschickt wurde. Bei allen großen Charakteren zeigt sich ihre wahre Größe erst im Unglück, ko auch bei Jahn. Nichts, keine Demütigung, keine Ver­

folgung, keine Verhöhnung, kein Mißerfolg brachte ihn ab von dem einmal eingeschlagenen Wege, und in den Zeiten tiefster Erniedrigung rief er es hinaM in die Welt:Meine Hoffnung für Deutschtum und Deutschheit lebt;

Glaube an die Menschheit wankt nicht." Können wi nach allem, was wir seit Ausbruch des großen Welt erlebt, nach aller Demütigung und nach all dem Tie, in dem wir uns trotz langsamen Wiederaufstiegs noch im­mer befinden, auch mit Jahn bekennen:Unsere Hoffnung für Deutschland lebt"? Die Turn- und Sportbewegung, wenn sie im Sinne Jahns arbeitet, gibt u»§ darauf die laute Antwort:Ja."

Weiter und breiter ist der Kreis derer geworden, die heute Leibesübungen betreiben. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn wir behaupten, daß die deutsche Turn- und Sport­bewegung mit all ihren großen Verbänden und Vereinen beute die gewaltigste Bewegung in Deutschland ist. und das ist gut so: denn auch dem Einfachsten und dem Aermsten muß Gelegenheit gegeben werden, nach schwerer Arbeit, fei es im Büro oder in der Werkstatt, etwas für seinen Körper zu tun. Hinaus mit den armen Kindern und mit der Ju­gend. die gerade in der Großstadt heute bei den schwierigen Dohnungsverhältnissen eng zusammengepfercht in wink­ligen. staubigen Straßen groß wird; hinaus mit ihr an die frische Luft und in die Sonne. Deshalb kann in der Schaf­fung von Spielplätzen und Turnhallen gar nicht genug ge­tan werden. Diese Notwendigkeit haben heute wohl alle führenden Stellen eingesehen, aber es erhebt sich die Frage: Würde Jahn die Art, wie die Leibesübun­gen zum Teil betrieben werden, heute gut» keißen?" Diese Frage ist nicht überall unbedingt zu be­jahen. Jahn wollte mit seinen Leibesübungen das ganze Volk erfassen: er wollte keineKanonen" züchten auf Kosten der Masse, er wollte kein reklamehaftes Verherrlichen ge­wisser Kanonen, dazu stand ihm sein agnzes Ziel viel zu hoch.

Wie steht es heute damit? Erleben wir nicht gerade auf dem Gebiet derKanonenzüchterei" Dinge, die recht wenig schön sind? Sind sich alle Vereins- und Verbands­vorsitzenden über die Gefahren, die hier heraufrvachsen. wirklich im klaren? Sind sie sich klar, daß die ganze Turn- und Sportbewegung, wenn sie im Mnne Jahns gehand- babt werden soll, nicht nur eine Bewegung zur Erkräf- ligung der Muskeln, sondern eine geistige Bewegung sein wuß? Auch diese Fragen sind für den, der die inneren Verhältnisse der Vereine kennt, zu erneinen. Es ist gut so und muß unbedingt als Grundsatz erhalten bleiben, daß in der Turn- und Sportbewegung Politik nicht getrieben werden darf: Ader die Erziehung des einzelnen zur Volks­gemeinschaft hat mit Politik nichts zu tun. Jahn verlangt in seinemDeutschen Volkstum" ganz kategorisch:Dell- nähme der einzelnen Staatsbürger am Wohl und Wehe des Ganzen, Entfernung der Absonderung, Hinleitung zum Ge­meinwesen." Er verlangt staatsbürgerliche Erziehung alles Deutschen im Sinne Schillers:

Immer strebe zum Ganzen.

Und bist du selber kein Ganzes,

Als dienendes Glied Schließ an ein Ganzes dich an."

Die deutsche Turn- und Sportbewegung muß sich klar sein, daß sie ihren Sinn und ihren Zweck verfehlt hat, wenn sie nicht auf diesem Gebiet im Sinne Friedrich Ludwig Jahns tätig ist. Was tut unserem wunden, von der Par­teien Zwietracht zerrissenen deutschen Vaterland dringender not als diese Erziehung zu staatsbürgerlicher Gesinnung? Deshalb muß auf das Geistige in der ganzen Bewegung noch viel mehr Wert gelegt werden.

Letzte Nachrichten

Deutschland Sieger im olympischen Wafferballtonrnier

Amsterdam, 9. Aug. Im Endspiel des olympischen Wafserballtourniers schlug am Mittwoch Deutschland Ungarn mit 5:2 (Halbzeit 2:2) nach Verlängerung. Der Sieg der deutschen Mannschaft kommt überraschend. Im Tore stand Erich Rademacher, der einen glänzenden Tag halte. Deutsch­land hat somit eine weitere goldene Medaille errungen.

DerDank" derGentleman Nation" Polen an Deutschland!

Warschau, 9. Aug. Zu den polnischen Pressestimmen über den mißglückten Ozeanslug ist noch ergänzend zu berichten, daß zwar die Tatsache der Rettung der Flieger mit großen Worten aber mit keinem einzigen Worte des Dankes der deut­schen Retter bedacht wurde. Im Gegenteil beklagt der Aurjer Poranny, daß das Geschick es gewollt habe, daß ein deutscher Dampfer die Flieger rettete. Ziemlich unverhüllt versuchen des weiteren fast alle Blätter die Leistungen der deutschen Ozeanflieger zu verkleinern, wie das bereits nach dem deutschen Ozeanflug seiner­zeit geschah und erwähnen bei der Aufzählung der Opfer der Ozean­stieger, daß dieBremen" mit zerbrochenen Rädern auf einer ameri­kanischen Insel liege. DieGazetta Warszawska" erklärt, daß es bereits groß sei. Großes gewollt zu haben und daß es eine Frage zweiten Grades sei, ob man es erreicht habe. Daß die polni­schen Flieger den Triumph nicht geerntet hätten, das verkleinere Mt die Größe ihrer Absichten. Mit einer nicht mißverständ­lichen Anspielung heißt es dann, bereits Shakespeare habe ge­sagt: Oft fällt der Triumph Gaunern und Tyrannen zu. Es embrigt sich wahrlich, auf diese polnischen Beschimpfungen Mer einzugehen. Es muß der Weltmeinung überlassen wer­ben, über die polnischen Taktlosigkeiten zu urteilen.

Schweres Flugzeugunglück in Frankreich Paris, 9. Aug. Der französische Flieger Drouhin, der »ch seit einiger Zeit zusammen mit Le Brix zu einem Uebersee- stug vorbereitete, stürzte am Mittwoch nachmittag mit seiner Maschine über dem Flugplatz von Orly ab. Drouhin wurde Sturz ein Bein, seinem Begleiter der Kopf abgetrennt, »st zwei übrigen Insassen des Flugzeuges wurden in hoffnungs- >siem Zustande unter den Trümmern des Flugzeuges hervor- tzezoge«.

Die Bergung der 27 Opfer desF. 14"

, Triest, 9. Aug. Am Mittwoch früh gegen 3 Uhr wurde verunglückte U-Boot F. 14 in den Hafen von Pola einge- >Meppt und in ein Dock gebracht. Nachdem die Giftgase aus

dem Innern des Bootes entfernt waren, konnten die Toten geborgen werden. 8 Leichen befanden sich im Hinteren Teil des Bootes, 2 beim Kommandoturm und 2 im Turm selbst. Die übrigen lagen im Bug. Die Gesamtzahl der Opfer beträgt ent­gegen der bisherigen Meldungen 27. Die Leichen wurden im Marinehospital ausgebahrt. Am Donnerstag vormittag findet die Beerdigung statt, an der neben hervorragenden Persönlich­keiten der Marine auch ein großes Aufgebot des Heeres leilneh^- men wird. Die Stadt Triest hat Trauerschmuck angelegt.

An Einzelheiten über die letzten Augenblicke der eingeschlos- senen Seeleute wird jetzt die letzte Botschaft der Sterbenden an die Rettungsmannschaft bekannt, die folgenden Wortlaut hat: Wir sind im Bug. Das Gas dringt vor. Wir sterben."

Stefan Raditsch gestorben

Agram, 9. Aug. Stefan Raditsch ist Mittwoch abend um 8.55 Ahr gestorben.

Blutige Streikunruhen

Belgrad, 9. Aug. Nach Meldungen aus Palanka ist es im Verlaus eines Streikes in einer Waggonfabrik zwischen Ar­beitswilligen und Streikenden zu schweren Zusammenstößen ge­kommen, wobei auch Schöffe gewechselt wurden. 2 Arbeiter wurden getötet, 2 so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt ivird. Verhaftungen wurden vorgenommen.

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Unterer Schwarzwald-Nagoldgau. Die großen ein­drucksvollen Festtage des deutschen Turnfestes in Köln sind vorüber und haben bei den Hunderttausenden von Zuschauern Helle Begeisterung für unser deutsches Turnen ausgelöst. Doch sehr vielen war es aus irgend einem Grunde nicht möglich, dasselbe zu besuchen und sich turnerisch zu betätigen. Sie sollen jedoch anderweitig Gelegenheit haben, ihre Kräfte zu messen. Der Untere Schwarzwald Nagoldgau unternimmt am Sonntag, den 19. August, seine Gauturnfahrt nach Schwann, mit welchem ein volkstümliches Wetturnen ver­bunden ist. Es ist dies die erste größere Veranstaltung, die der wiedervrreinigte Gau unternimmt, und dürste eine statt­liche Zahl Wetturner auf den Plan bringen. Während von vormittags 9 Uhr ab der Wettkampf vor sich geht bestehend im Weithochsprung, Kugelstoßen, Kugelschocken, Stabweitsprung, 100 m-Lauf, Freiübungen und Ringen für Turner, sowie Hoch­sprung, Kugelstoßen, Keulenübungen, Stabübungen und Frei­übungen für Turnerinnen, wird der Nachmittag durch Geräte­turnen, Spiele usw. ausgefüllt. Dieser Tag verspricht recht arbeitsreich und interessant zu werben und der T.V. Schwann bürgt dafür, daß die Besucher vollauf befriedigt werben. Möge

daher unseren Turnbrüdern vom Nagoldtal ein Tag echt turn­brüderlicher Freundschaft beschieden sein und möge diese erste gemeinsame Arbeit den im Januar erfolgten Zusammenschluß aufs Neue besiegeln. Gut Heil! Sch.

General Heye in Amsterdam. Der Chei der deutschen Heereo- leitung, General Heye, wird dem am 8. August beginnenden olympischen Reitturnier, an dem u. a. auch mehrere deutsch« Reichswehroffiziere teilnehmen, beiwohnen.

Deutsche Turnerleistungen in Amsterdam. Am 7. August zeich­neten sich die deutschen Turner im Olympia-Gymnastiktag besonders aus. Die deutschen Turnoorführungen bildeten den Glanzpunkt des Tages. Sir gaben ein Bild der vorzüglichen deutschen Körpererziehung. Die 60 männlichen und weiblichen Studierenden der deutschen Hochschule fjir Leibesübungen boten tadellose Leistungen <m Schuklauf, Hürdenlauf, Handball, Boden- turnen, in Tänzen und Reigen. Die deutschen Turner ernteten ungewöhnlich starken Beifall. Die Königin der Niederlande und der Prinzgemahl wohnten den Vorführungen an.

5m vorläufigen Schwimmturnier zum 200 Mrter-Brust- schwimmen für Damen gewann Hilde Schrader-Magdeburg ihren Borlauf in 3,11,6 Sek. Dies ist zugleich sin Welt­rekord.

Rener Weltrekord im 400 Meler-Hürdenlaus. Bei einem in Köln veranstalteten Abendsportfest stellt« der Schwede Petter - son im 400 Meter Hürdenläufer« mit 52,4 Sekunden einen neuen Weltrekord auf.

Das Flugbook Coorkneys geborgen. Der von Algier nach Neu-Schottland (Nordamerika) fahrende italienische Dampfer .Balprato' entdeckte das Flugboot des englischen Fliegers Courtney, das bei -er Rettung Conrtneys im Äich gelaffen wor­den war. und nahm er an Bord.

Ferrari und Delprele verunglückt. Me italienischen Flieger Ferrari und Delprete, denen vor etwa einem Monat der Streckrnrekordstug ötakienSüdamerika gelang, wurden bei einem Flugzeugunfall in Rio de Janeiro (Brasilien) schwer ver­letzt. Ferrari brach beide Beine, Delprete erlitt ein Kinnbruch und Halsverlehungen.

Sandel vnd Verkekr

Der Fernsprechverkehr Mischen Deutschland und Spanien s»- wie Portugal wir- am 10. August eröffnet werden. Auf deutscher Seite find aste Orte zum Verkehr zuaelaffen, in Span«« und Portugal die Orte, mit denen Verbindungen hergesiellt werden können. 5n Portugal ist dies vorerst nur Lissabon. Zunächst können nur gewöhnlich« Gespräche geführt werden. Der nie­drigste Gebührensatz für ein Dreiminutengespräch betrügt 8 ^l. Die Gebühren erhöhen sich mit der Entfernung -er Eprechorte von den Landesgrenzen. So kostet «in Dreiminutengespräch Z-B- zwischen Frankst,rr (Main) und Barcelona gleich 9.70 RM zwischen Berlin und Madrid gkich 14,10 AM.