Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Montag» 6. August 1928

Montag» 6. August 1828

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Nr. 182

i großen Himmelsdom komme! Diesem Frühgot­eine große Gemeinde ge- in und wieder eine solche

Der Autoverkehr m in der Vorstadt» wo sich n postierte. Das An- und Fußgängern» Autos. Pferd rn» Kinderwagen usw. usw sten und wenn der Verkehr der Königsstraße in Stutt- ulich, berichten zu können» gnete. Und nun noch eine :hr in vielfach vergrößerter »offen, daß sich alles nach

tzteu

den Landwirtschaftslehrer )ekonomierat an der Land- rt.

n Güterinspektor Hopf in Direktion). die Reichsbahn- l nach Naumburg (Saales enfels (Saale), Höser in :l) in Ludwigsburg (Güter- arl) in Ulm (Bahnstation)

iir Organisten

,en Fortbildung in Orael- im 24. Sept. bis 13. Okt. o l d ausgeschriebener Lehr- ldienrats Schmid dienen, urs Lehrer in Betracht» die Teilnehmer, deren Zahl l2 isekostenersatz und ein Tag-

, Geburtstag, Dienststellung der beiden Dienstprüfungen gnis, ferner den Nachweis er Chorleiteramts und der ollen, sind bis spätestens Pfarramt und Dekaaatamt r, der den Zugelassenen bis stigung zugehen lassen wird.

»sichtiger Fahrer. Gestern mann aus Nagold, der als nntist, ohne Beleuchtung und >en hiesigen Ort. Er wurde i notiert, fuhr aber trotz dessen Straßenmille weiter. Ein in Motorradfahrer fuhr infolge dieses von hinten auf, ohne Schaden zu nehmen. Nach- ! Weiterfahrt des Fuhrwerks on dem Fuhrmann beleidigt Sache wird ein gerichtliches reut eine Mahnung an die Uhrwerke zu beleuchten, denn n Autoverkehr ein größeres

ue Postgebäude geht seiner ingen in demselben konnten ie Amtsräume gehen ihrer

MS aller Welk

deutschen Imker, die mit ora" verbunden ist, wurde Der jährliche volks- Bienenzucht durch die Tr­ist auf durchschnittlich ob

I, ohne den in Zahlen nicht ene durch Befruchtung der

> Gewerbekammertag wird rst in Köln abgehalten.

«r Erforschung des Alko-

ging Hand in Hand mit! orten die Fanfarenklänge » zierlich an den Finger- zsam und gemessen unter die die rauchgeschwärzten Wände schmückten. Paar rnger, bunter Zug. Aber i die Schönsten von allen, war aus glatter, schriee- n, weichen Falten an ihrer e schwarzen Haare waren »er Mantel über Schultern sie oben auf dem Haupte Ihr sonst so weißes Ge- iderschein der Fakeln und

ng gebeugt und sah weder n an ihrer Brust, die Josef die sie auf Befehl ihres ngen welk ihre Köpfe über beim langsamen Schrecken nblättlein zu Boden, 0 /«e

»r in die Augen zu sehen

vielschöne Jungfrau. ^Jst n, oder was macht Euch so

» mein Kops so schmerzt,

b, und der Reigen sie an eines der endluft wohltuend hlanker Jüngling, Alte Ratsherren haß die Jungfran e war mit «nein Augen flammten, geschmückt, Jnng-

cksetzung folgt.)

hoiismus hak sich' nach einer Meldung der D.A.Z. unter dem Vorsitz von Professor Dr. Reinhard Strecker- Berlin, dem früheren hessischen Kultusminister, gebildet.

Songretz für christliche Wirtschaftsethik. In Bregenz wurde am 2. August der 8. Internationale Kon­greß des Katholischen Werkes eröffnet. Er war aus verschiedenen Ländern Europas gut besucht. Bischof W a i tz - Feldkirch sprach über das Thema:Katholische Kirche, Industrialismus und soziale Fragen". Domvikar Dr. Landmesser-Aachen überDas christliche Eigen­tumsrecht als Grundlage der Reform des modernen In­dustrialismus. Pater Alexander H e r w a t H-Budapest über Das Eigentumsrecht". Der Kongreß wurde am Samstag geschlossen.

Lin Verbot der Rheinlandkomunsfion. Die Rheinland- kommission hat das Buch: Der Prozeß und die Erschießung Albert Leo Schlageters (herausgegeben vom Neue Brücke- Verlag in Düsseldorf) auf Grund des Art 21, Z 2 der Or­donnanz 308 im besetzten Gebiet verboten.

Auch ein Besehungsandenken. An der Rheinbrücke Ruhrort-Homberg müssen umfangreiche Ausbesserungen vcr- genommsn werden, da die Konstruktionsteile der Brücke vom Rost derart angegriffen sind, daß sie ausgebessert wer­den müssen. Die Kasten dieser Arbeiten belaufen sich auf etwa 6700 000 -4t und sind in diesem Umfang notwendig geworden, weil die Besatzung, solange sie die Brücke be­wachte, die erforderlichen Anstreicherarbeiten stets ver­hindert und nicht zugeiassen hat, daß an der Brücke die notwendigen lausenden Instandsetzungsarbeiten vorgenom­men wurden.

Geschenke Aman-Ullahs für Berliner Museen. Der König von Afghanistan Aman-Ullah hat kürzlich den Ber­liner Museen eine Reihe werkvoller Geschenke übsrmltkelk. So hat z. B. das Berliner Böikerkunde-Museum eine sehr wertvolle Figur Buddhas erhalten,' die aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. stammt. Rur Paris und Kalkutta sind bisher im Besitz eines ähnlich wertvollen Kunstgegenstands gewesen. Ferner hat Aman-Ullah den Berliner Museen zwei persische Handschriften, mit Miniaturen geschmückt, zum Gesckxnk gemacht. Es handelt sich dabei um wertvolle Denkmäler der persischen Literatur aus dem Jahr 148!- vor Ehr. ^'e slrmmm ans der königlichen Bib­liothek von Kabul. Dann bat der .König rmei Kästen mit Münzen den Berliner Mrckecii überwiesen. Darin sind besonders merlvolle afghanische, <obiscke. türkische und in­dische Münzen aus vergangenen. üabrbnn.deNen enthalten.

Der größte Treck der Weltgeschichte." Die Vorbereitun­gen für den größten Treck der Weltgeschichte, den meh­rere hundert Burenfamilien von Angola nach den südwest afrikanischen Mandatsge­bieten unternehmen wollen, sind nunmehr beendet. Der Treck wird am 13. August damit beginnen, daß sechs schwere Lastkraftwagen 15 Burenfamilien in ihre neue Heimat brin­gen werden. Diese Transporte sollen von da an regelmäßig alle 14 Tage vor sich gehen und man hofft, Ende Dezember sämtliche Einwanderer in ihre neue Heimat gebracht zu haben, wo sie von der Regierung zu äußerst günstigen Be­dingungen zur Verfügung gestellte Farmen übernehmen werden. Der einzigartige Umzug, bei dem zum ersten Mal statt der bisher gebräuchlichen Ochsenwagen Kraftwagen :n Anwendung kommen, wird von dem Direktor der öffent­

lichen Arbeiten in Windhuk geleitet und bedarf in Anbe- 1 tracht der unwegsamen Strecke umfassender Vorbereitungen. So ist bereits in Otjiwarongo eine große Ausbesserungs- werkstütte sowie ein Benzin- und Oellager errichtet worden. Fünf weitere Lager befinden sich verteilt an andern Punk­ten des Reisewegs. Außerdem mußten an mehreren Stel­len Wasserbehälter gebaut und Lebensmittelniederlagen ein­gerichtet werden. Der Treck, der von der südafrikanischen Unionregierung geplant und organisiert worden war, traf seinerzeit auf den erregten Widerstand der deut­schen Bevölkerung des Mandatsgebiets. Trotzdem konnte die Regierung ihren Willen durchsetzen. Sie trägt sich, wie verlautet, bereits mit der Absicht, nach Gelingen dieses ersten Besiedlungsversuchs einen zweiten Burenlreck in die Wege zu teilen.

Letzt« Nachrichten

U Ein Rheinboot Fritz v. Opels bei der DersuchsfahrtMj _ verbrannt; _

Oestrich a. Rh.» 6. Aug. Das RheinbootOpel"4" ist auf der ersten Versuchsfahrt auf dem Rhein oberhalb des Binger Lochs am Samstag aberd explodiert und im Wasser versunken. Fritz v. Opel und seine Milfahrer konnten sich durch Heraus­springen retten und schwimmend das Ufer erreichen.

Eine schwere Unwetterkatastrophe in Süddeutschland

, Bamberg» 6. Aug. In der Nacht zum Sonntag wurde Bamberg und Umgebung von einer Unwetterkatastrophe heim- gesucht. Sie iit eine der furchtbarsten, die je in Deutschland vorgekommen sind. Mit furchtbarer Gewalt setzte am Spät­abend des Samstag ein heftiger Sturm ein, begleitet von schwe- ! reu Gewittern. Innerhalb kuizer Zeit waren sämtliche Änla-

> gen, Gärtnereien und Felder wie durch Artilleriefeuer verwüstet, s Fast kein einziges Haus in der Stadt blieb unbeschädigt. Das s Pavillon wurde vollkommen zerstört. Die Verkaufsbuden lagen j sämtliche am Boden und biloen einen wüsten Trümmerhaufen.

! Bis jetzt wurden drei Schwerverletzte aus v^r Trümmern ge-

> borge». Der Schaden beläuft sich aus über 1 Million Mark.

: Sämtliche Eisenbahnstrecken und Fahrstraßen von Bamberg ! nach allen Richtungen sind gesperrt, da alle Telephon- und ! Telegrophenmasten auf den Strecken liegen.

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Große Kundgebung

s anläßlich der Brüsseler Sozialistentagung

! Brüssel, 6. Aug. Von den hier versammelten Tcilneh- j mern der internationalen Sozialistentagung veranstalteten am ! Sonntag etwa lO OOO Mitglieder der .Roten Miliz" und 20000 ' Mitglieder der Jugendgruppen, darunter die Abordnungen ^ Deutschlands, Oesterreichs und der Tschechoslowakei einen Um­zug, der mehr als zwei Stunden dauerte und an den etwa 150 Musikkapellen und 4000 Fahnen letlnahmen.

iMarschall Pilsudski" von einem

deutschen Dampfer gerettet Hamburg, 6. Aug. Wie die Hamburg-Amerika-Linie mit- teilt, bestätigt cs sich, daß der DampferSamos" der Ham­burg Amerika-Linie die polnischen Ozeanstieger aufgefischt und

Der Unfug der

Neue Wege der

Das traurige Fiasko derNobile-Expedition" hat wieder einmal den Unwert solcher Reklame- und sportlichen Unter­nehmungen gründlich kennzeichnet. Was wollte jener Offi­zier der italienischen Luftstreitkräfte eigentlich am Nordpol? Wahrscheinlich nur die Fahne Italiens am Pol aufpflanzen, des Italien, dasselbst im Kampf mit der Natur Sieger bleibt". Wer aber die Natur beherrschen will, muß ihre Gesetze kennen. Leider kann man auch beim besten Willen nicht behaupten, daß Nobile über die Eigenheiten der ark­tischen Gegenden Bescheid wußte. Es ist jetzt an der Zeck, in aller Oeffentlichkeit die Frage zu erheben: Welchen Nutzen hat die Menschheit von einer Ueber- fliegung des Nordpols? Lohnt diese nicht sehr zweckvolle Demonstration des menschlichen Geistes die zahl­reichen Opfer, die man einem leeren Schauspiel denn anders kann man die Ueberfliegung des Nordpols nicht nen­nen bringt? Warum befragt man, wenn man schon Ex­peditionen aussendet, nicht vorher die Meinung der be­deutendsten Fachgelehrten? Eben in diesen Tagen hat die »Berliner Gesellschaft für Erdkunde" dem sogenanntenRe­volutionär der Polarforscher", Vilhjamur Stefans- Ion , ^ Anerkennung seiner Verdienste ihreSilberne Me­daille" verliehen. Das will zwar bei einem verhältnismäßig jungen Wissenschaftler schon viel heißen, wir sind aber über­zeugt, daß die Goldene Medaille bald folgen wird. Auch Amundsen hat mit derSilbernen" angefangen. Hätte man vor dem Beginn der Expedition Nobiles die Wissenschaft um Rat angegangen, so hätte sie gewiß vor dem unsicheren Abenteuer gewarnt. Sie hätte dabei aus den Polarforscher hingewiesen, der heute in den fachkundigen Kreisen als der Mann gilt, dem die Zukunft gehört.

Die Aufgabe des Luftschiffs in der Potarforschung kann nur sein, meteorologische Beobachtungen zu «rnwgtjchen. Auch Nansen, der sich mit Ecken er be­kanntlich bei seiner geplanten Nordpolreise eines Luft­schiffs bedienen will, wird das steht wohl schon heute fest ias Luftschiff nur als Ausgangspunkt einer spä­ten Landexpedition benutzen. Denn Stefansson hat von Beweis erbracht, daß die einzig richtige Art Po­larforschung die ist, sich vom Land zu nähren und sich dort, wo seit den grauenerregenden Tagen der ver­unglückten Expeditionen Sir John Frunktins, Scotts und derJeanette" Hunderte von Menschen elend ums Leben gekommen sind, mit leichtem Gepäck in aller Ruhe wisien- Ichastlichen Forschungen hinzugeben.

Stefansson hat den sogenanntenHelden" der Polar- korschung endgültig ihren Nimbus genommen. DieserRe­volutionär", dem kein durch Alter oder allgemeine Ueber- ourstimmimg gehaltenes Vorurteil heilig ist, fragt: Wo ist Aröde",leblose",schweigende" Norden, wo sind die Drecken der Polarnacht? In den Eis-Wüsten" gewinnt durch Jagd Lebensmittel in Hülle und Fülle. Die -ich a urj ge" Polarnacht ist für die Eskimos "" Zeit der höchsten Freude, in der sie nach Her- L/blust tanzen, springen und schmausen. Nicht umsonst hat Aesansson einem seiner bisher bei F. A. Brockhau» er- tchienenen drei Werke den Titel:Länder der Zukunft"

Bande mit 119 Abbildunaen und Karten. 860 Seit«»

Polartragödie«

Polarforschrmg

Text) gegeben. In diesem Buch verwandelt I Stefansson den furchtbaren Norden, der so v i e-i grausame Tragödien gesehen hat, in ein Land, in dem es sichebenso gutleben läßt, wie in der übrigen Welt. Von den Tropen an nimmt der Betrag an Tierleben in der Raumeinheit bis zu den Polarkreisen ständig zu. Die großen Fischereigründe liegen in den nördlichen Meeren. Das Tierleben ist ge­rade in der Nähe desPolarmeers ohne Leben" reich­lich vorhanden.

Stefansson war nicht zu überzeugen, daß dieser Reich­tum nicht auch in jenem Meer zu finden sei. Gegen den Glauben und die Tradition der Eskimos, gegen die allge­meine Erfahrung und die feste Meinung der hervorragend­sten früheren Polarforscher, gegen die Ansicht der Wal­fänger hielt Stefansson an seiner Theorie fest, und er begab sich in das Eis der Beaufortsee hinein, indem er nicht nur sein Ansehen, sondern auch sein Leben aufs Spiel setzte. Zwei Gefährten, später auch der Nordpolflieger Wilkins, begleiteten ihn. 96 Tage trieben die drei aus dem Eis. Nach einigen Tagen der Entmutigung, als sich die vermuteten Anzeichen reichen Tierlebens nicht blicken ließen, ergab sich die glänzendste Rechtfertigung einer der größten und kühn­sten Theorien der Geschichte, die höchstens noch mit der Hy­pothese des Entdeckers Amerikas zu vergleichen istt Ein neues Geheimnis war dem Meer des Nordens abgerungen. Fünf und ein halbes Jahr lebte Stefansson von derEis­wüste", und wenn er nicht fett wurde, lag das nur an seinem feurigen Temperament, das ihm seine Vorfahren, die Wi­kinger, vererbt hatten. Er entdeckte ferner riesige Kohlenlager, viele tausende Quadratkilometer neuen Landes und die berühmtenblonden" oder Kupfer"-Eskimos, Steinzeitmenschen, die wahrscheinlich von normannischen Einwanderern herstam­men. Stefansson bringt in seinem BuchDas Geheimnis der Eskimos" (mit 85 Abbildungen und 2 Karten) unwider­legbare photographische Beweise dafür.

Daraufhin haben ihn alle, die vorher an seiner Zurech­nungsfähigkeit zweifelten, mit Auszeichnungen überhäuft. Der kanadische Ministerpräsident Sir Robert Laird Bor- den der Forscher Greely unterstützten ihn, der be­rühmte Admiral Peary hielt seine letzte Rede vor seinem T>K> zu Ehrendieses jungen Mannes, der auszog, einem der größten Jrrtümer der Menschheit den Garaus zu machen". Me glänzendsten wissenschaftlichen Gesellschaften Mcken ihm Orden und Ehren. In Deutschland beginnt sich Stefansion wie gesagt jetzt ebenfalls duvchzusetzen. Auch die breite Oeffentlichkeit muß sich also endlich daran gewöhnen, Stefanssons Worten vomfreundlichen Eis- meer" allerdings nur für diefreundlich", die wie er Vorgehen zu glauben und alles Unglück, das ähnlich dem der Nobile-Expedition im hohen Norden geschieht, der Un­kenntnis oder dem Streben nach Ruhm zuzuschreiben. Un­ter diesem Gesichtswinkel betrachtet, gibt es in Zukunft bei. nahe keine Entschuldigung für Polar -Märtyrer" vom Scksiage eines Nobile mehr, die sich lieber nach der «in- sch,Lg,gen Literatur richten, als die Menschheit mit un­nötigen «n- tp«gisthen Sensationen aufregen sollte,

an die portugiesische Küste gebracht hat. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

Aus Paris wird hierzu ergänzend gemeldet, daß die Polen bereits um 16.40 Uhr am Samstag ins Meer gefallen sind.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Dienstag, 7. August:

12 30- Wetterbericht, Schallplattenkonzert. IS A: Nachrichtendienst, 1515: Vortrag- Die Frau und die Auswanderung. 18.15: Nachmittagskonzert. I8.00-. Zeitangabe. Wetterbericht. 18.15: Vortrag: Das Theater Schwei^ IS.«: Funktechnik für Alle. 19.15: Vortrag: Der Aufstand der 2000 Söldner in Rio de Janeiro vor 100 Jahren. IS 45: Der Sternenhimmel im Monat Auanst Anschließend- Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten süddeutscher F^o-r-in-, M15: F. M-ndel-sohn.Ba-tholdv.Ab-nd. Anschließend: Süd- deutscher Abend. Anschließend: Nachrichten, und Sportfunldienst.

Die neuesteFunt-Jllustrierte" (20 stet» vorrätig

Spiel Md Sport

Fußball.

Freundschaftsspiel Sportverein Nagold I

V.f.R. Sulz a. N. I 8:1

Halbzeit 3 : 0, Eckenoerhältnis 10:2

Gestern Sonntag, den 5. August, trafen sich die ersten Elf des S.V. N. und des V.f.R. Sulz zum fälligen Rückspiel. Beim Vorspiel mußten die ersteren eine knappe, ungünstiger Platzverhältniffe wegen aber unverdiente Niederlage einstecken. Sie wollten und mußten das Rückspiel deshalb unbedingt ge­winnen. Der Wille und das Können der Elf des Sportver­eins N. verhalf deshalb auch zum voll verdienten Sieg; das Ergebnis wäre bei plazierteren Torschüssen, die es in Menge gab, zweistellig ausgefallen. Der Sportverein N. spielte fast durchweg überlegen, die Mannschaft verstand sich gegenseitig im großen und ganzen gut und hielt das ganze Treffen durch­weg in sehr flottem Zug. Die Sulzer Elf tat ihr Möglichstes, um die Angriffe des Gegners zu zerstören und hin und wieder auch selbst dem anderen Tore nahe zu kommen) ihr Können, oas dem V.f.R. Sulz in seiner Spielstärke ohne Zweifel zu Ehre gereicht, konnte trotz großen Eifers der besseren Nagolder Elf eine nochmalige Niederlage nicht beibringen. Die erste Viertelstunde des für ein Freundschaftsspiel einigermaßen scharf durchgcführten Spieles brachte der ständig in der gegnerischen Hälfte befindlichen Nagolder Elf keinen Erfolg, ein Torschuß nach dem anderen verfehlte knapp das Ziel. Mit Beginn der zweiten Viertelstunde war aber dann der Bann doch gebrochen: sas erste Tor war für N. geschaffen. Etwa in der 36. Min. kam durch einen Elfmeter der zweite und in der 42. Min. schön getreten der dritte Erfolg. Zehn Min nach Halbzeit mußte der ohne Zweifel gute Sulzer Hüter zum 4. Male das Leder aus dem Netz holen, weitere zehn Min. darauf zum 5. und letzten Male. Nicht zulange Zeck darauf war für Sulz ein ohne jeden Zwang veranlaßter, aber ganz berechtigter Elfmeter fällig; er wurde trotz größter Anstrengung des Nagolder Torhüters zum einzigen Torerfolg für Sulz verwandelt. Die gegnerische Mannschaft strengte sich nun energisch an, die Torzahl für sich zu erhöhen; Nagold wußte aber, um was es ging, und konnte die jetzt etwas häufigeren Besuche in seiner Hälfte vielleicht verein­zelt auch mit etwas Glück zurückwcisen. Zwei noch für Nagold gegebene Elfmeter konnten den Weg ins Netz nicht finden; einer prallte am linken Torpfosten ab. der andere wurde nach Ausstoß an der oberen Latte vom Sulzer Hüter abgewehrt. Es kann sein, daß in diesem Fall tatsächlich schon ein weiteres Tor zu geben war; weil zweifelhaft, war der Schiedsrichter aber entgegengesetzter Ansicht. Der Unparteische war in seiner Spielleitung gut, er hätte nur gleich vom Anfang an alle Vor­stöße ahnden und die Zügel nicht zu lange schleifen lassen sollen.

In Amsterdam wurde am Sonntag mit den Staffeln und dem Zehnkampf der Höhepunkt erreicht. Ueber 4mal IVO in siegte Amerika in 41 Sekunden knapp vor Deutschland und über 4mal 400 m ebenfalls Amerika in 3.14,2 Min. wiederum vor Deutschland. Die Zeit ist neuer Weltrekord. 4mal 10V Meter für Damen gewann erwartungsgemäß Kanada vor Amerika und Deutschland in 48,4 Sek., ebenfalls in Welt­rekordzeit. Den Zehnkamps gewann der Finne Frjöla mit olympischer Rekordleistung.

Bei den Olympischen Spielen erzielten die Finnen im 3000-Meter-Hindernislauf einen dreifachen Erfolg. Den moder­nen Fünfkampf gewann der Schwede Thofelt vor seinen Lands­mann Lindmann und Kahl-Deutschland.

Die olympischen Kämpfe im Schwimmen nahmen am Samstag ihren Anfang.

Den Marathonlauf gewann in Amsterdam der Franzose El. Quasi in 2:32,57 Minuten. Der amerikanische Favorit Jye Ray kam erst an dritter Stelle ein; die Deutschen un- placiert.

Römers Faltbootfahrt

Der deutsche Schiffsosfizier Franz Römer, der kürzlich mit feinem Faltboot auf der Insel St. Thomas (bei Kuba) landet«, gibt einem Zeitungsberichterstatter eine interessante Beschreibung seiner kühnen Fahrt. Kurz nach der Abfahrt von Las Palmas (Kanarische Inseln) am 2. Juni geriet er in schlechtes Wetter, da, mit wechselnder Stärke während des größten Teils des Weges an­hielt. Manchmal hatte er gegen Stürme, die fünf Tage lang mit gleicher Heftigkeit tobten, an.zukämpfen. Während solcher Zeiten gab es keinen Schlaf und es mar auch fast unmöglich, etwa» Nahrung zu sich zu nehmen. Die Kissen und das Segeltuch, womit er seinen Brotvorrat und Wassertank bedeckte, wurden über Bord gespült. Auch wurde ihm der Hut vom Kopf gerissen. Somit hatte er fast einen Monat lang nichts auf dem Kopfe. Doch hef­tige Regenfälle machten die Lage in dieser Beziehung erträglicher. In heißer Gegend, wo auch der Sturm aufgehört hatte, wurde er von Haifischen belästigt. Einmal erschienen vier von diesen gefährlichen Raubtieren, die dem Boot lange Zeit nack­schwammen. Ein Hai machte einen Angriff auf das Boot, ver­fehlte es jedoch und glitt, ohne Schaden anzurichten, unter dem Kiel hindurch. Jedoch konnte Römer deutlich fühlen, wie der Hai sein Schiff streifte. Schließlich wurde ihm dies zu bunt, er riß den Flaggenstock los und schlug damit den nächsten Hai auf die Schnauze. Dies hatte einen vollen Erfolg, denn die Tiere ver­schwanden sofort in der Tiefe und ließen sich nicht wieder blicken. Infolge des schlechten Wetters, das er wieder beim Annähern an die Küste antraf, war Römer gezwungen, Ende Juli in St. Tho­mas zu ankern. Römer trank täglich ein abgemessenes Liter Wasser und einige eingemachte Früchte. Römer hat den Ozean in 58 Tagen überquert und dabei etwa 5300 Kilometer zurück­gelegt. Mit einem kleinen, nur 6,50 Meter langen und 05 Zenti- meter breiten zerlegbaren Klepperboot hat Kavitän Römer, dritter Schiffsoffizier bei der Hamburg-Amerika-Linie mit dem Patent für große Fahrt, eine sportliche Groß'ot vollbracht, die eine nhr,- fische Leistung und eine Nervenprobe voraussetzte, bi« unfaßbar erscheint.

Im brennenden Flugzeug auf hoher See. Der englische Flieger- hnnp.'mann Courtney, der auf dem Flug über den Ozean auf dem Meer notlanden mußte und von dem amerikanischen Dampfer .Minnewaska" gerettet wurde, sandte von Bord dieses Schiffs salzenden Funkspruch aus:Mein Flugzeug fing um