nnerstag, 2. August 1828
> „<c, Schlachifa^en 370 für 1 Paar Ansetzlinge ,e Kuh 550, für ein« Wurst. 5 -1t, Jungvieh ^jährig bi, -^jährig 190—280 Handel
-eine 21—27. — Vopfiugeuk — Eppingen: Milchschweine i: Milchschweine 12—16, Läu- oeine 118—130. Milchschwein« 14—26 — Schwenningen: : Milchschweine 12—15, Läu- zeine 19—27 -K. Handel flau.
Haber 13,50—14. — liörd- —13,60, Gerste 11,80, Haber m 12,50, Haber 13, Kernen er 15. — Tuklingen: Weizen Ztr.
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rt. Für Freitag und Sam,, geneigtes, im übrigen aber weiter zu erwarten.
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Holzhauer, Veteran 1870. !« 51 I.
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August 1928
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Mit dev illustrierte« Unterhaltungsbeilagen „Feierstunden" u. „Unsere Hei««t"
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Mit der landwirtschafUichea WochenbeUage »Haus., Garte n-u. Landwirtschaft"
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Nr. 180 Gegründet 1827 Freitag, den s. August 1928 Fernsprecher Nr 29 102. Zahrgang
Spaltung Südslawiens?
Belgrad, 2. Aug. Die Skupschtina (AbMordnetenhaus) lrat gestern zum erstenmal nach den MordDfchlägen vom Ä. Juni wieder zusammen. lieber dem Haus lag eine gedrückte Stimmung, wie wenn ein großes Unheil vorgefühlt würde. Die Mitglieder der neuen Regierung waren m Trauerkleidung erschienen, da die erste Sitzung als eine Trauerkundgebung für die ermordeten und verwundeten Abgeordneten gedacht war. Die Kroaten, die deutschen Abgeordneten und die Vertreter der serbischen Landwirtepartei waren ferngeblieben, was einen fast niederschmetternden Eindruck machte. Mi» nisterpräsident Korosetsch gedachte des Verbrechens vom 20. Juni. Die Abgabe der Regierungserklärung erfolgte m der heutigen Sitzung.
Das kroatische Gegenparlament Tm Mittwoch trat in A g r a m, der Hauptstadt Kroatiens, kroatische Gegenparlament im Sitzungssaal Lcs ehemaligen kroatischen Landtags (unter österreichischer Herrschaft, die jetzt als golden gepriesen wird, gegenüber der jetzigen serbischen) zusammen. Es waren die Mitglieder der serbischen und kroatischen Bauernvartei und
Nationalsozialistischer Ankrag aus Einberufung des Reichstags
Berlin, 2. Aug. Der nationalsozialistische Abgeordnete Dr. Frick hat im Namen seiner Fraktion den Reichspräsidenten im Zusammenhang mit den Eisenbahnkatastrophen um sofortige Reichstagseinberufung ersucht.
Dazu wird bemerkt, daß die Nationalsozialisten des Reichstags nicht berechtigt s^ien, von sich aus einen Antrag zu stellen, da sie nicht Fraktionsstärke besitzen. Außerdem müßte ein Antrag auf Einberufung des Reichstags während -es Sitzungsschlusses von einem Drittel der Reichstags- abgevrdneten gestellt sein. Es liege auch keine sachliche Notwendigkeit vor, well die Vertreter der Fraktionen bereits mit dem Reichsverkehrsministerium und der Reichsbahndirektion über die Eisenbahnunfälle und die Mittel zu ihrer Beseitigung verhandelt haben.
Die allgemeine Slvdenlenschaft lehnt die Beteiligung an der llniversilälsseier ab
Berlin, 2. Aug. Die allgemeine Studentenschaft in Berlin hat die Beteiligung an der alljährlichen Feier der Gründung der Universimt abgelehnt, solange die Universität auf Befehl des Kultusministers Becker sich weigert, die all- gemeine Studentenschaft anzuerkennen.
B-eamlenbeförderungen am Verfastungska«,
Berlin, 2. August. Der, Berliner Magistrat wird anläßlich der Verfafsungsfeier Änstellungs- und Beförderungs- Mkunden an städtische Beamte überreichen lassen. Auch die Behörden des Reiches und der Länder, besonders in Preußen werden, der „Boss. Ztg." zufolge, den Verfassungstag Mm Anlaß nehmen, um eine Reihe von Bearntenbeför- -erungen bekannt zu geben.
Studium der deutschen Wohlfahrtspflege durch einen englischen Regierungsverlreter
London, 2. Aug. In den kommenden Parlamentsferien wird der parlamentarische Sekretär des Wohlfahrtsmini- ^eriums Sir Kingsley Wood der Tschechoslowakei uno Deutschland einen Besuch abstatten, um die öffentliche Wohlfahrtspflege zu studieren.
Das Eisenbahnunglück bei Dinkelscherben
Von der Reichsbahndirektion Augsburg wird noch nut- geteilt:
Die Zahl der bisher gemeldeten 16 Toten hat sich nicht Wr erhöht. Neu festgestellt wurden weiterhin die Leichen °er Maria Fischer, ledige Näherin aus Wolfratshausen, des Hausmanns Ietter aus München, sowie der Frau Buck aus Msenhausen (Württ.). Die Leiche eines etwa 50jährigen -Nannes, ausgebahrt ln Dinkelscherben, konnte jetzt festge- aellt werden. Der Tote ist der Pfarrer Oskar Löhrl von Westheim OA. Hall. Von den im Krankenhaus Zus. warshausen untergebrachten Verletzten ist Frau Oberlehrer schenk aus Weilheim nach Hause gereist. Im übrigen sind «wa 10 Verletzte als Schwerverletzte anzusprechen. Die "brigen haben leichtere Verletzungen erlitten. Die Gesamt- Zahl der Verletzten beträgt etwa 60. Die Bestattung ! ° vr Opfer, die voraussichtlich sämtlich nach ihrer Hei- wat überführt werden, wird voraussichtlich in den nächsten "gen stattfinden.
*
,^Dvr 40jährige Weichenwärter Hiedler in Dinkel- w"ben hat sich über den Unglückssall wie folgt geäußert: ^ ."Der beschleunigte Personenzug war abgeläutet. Hieraus o»e ich dem diensthabenden Beamten gemeldet: „Fahr-
der Demokratischen Partei unter Vorsitz von Pribirsche » witsch, des Führers der altserbischen Bauernpartei. Di« Abgeordneten faßten eine Entschließung: das Parlament in Belgrad sei nicht ermächtigt, Beschlüsse für das ganze Land zu fassen. Alle Beschlüsse, und besonders solche, welche dem Volke finanzielle Verpflichtungen auferlegen, seien als nichtig zu betrachten und das kroatische Volk brauche sich nicht solchen Beschlüssen zu fügen. Die Versammlung erklärte, daß sie den Kamps für die volle Gleichberechtigung aller Staatsbürger entschlossen führen werde. Weitere Beschlüsse in dieser Angelegenheit sollen in einer Sitzung gefaßt werden, die stattfinden soll, wenn Raditsch genesen ist.
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Die Nachricht von der Sitzung des Sonder-Parlaments in Agram hat in Belgrad Bestürzung hervorgerufen. Es wird aber entschieden bestritten, daß es sich um eine Spaltung des Landes handeln könne. Pribitschewitsch möchte eine Verbindung beider Landcsteile durch einen gemeinsamen König befürworten, während die Kroaten völlig» Trennung verlangen.
z-lngze u> Gleis gegelli und Schlüget am Brett." Wenn die Weiche nämlich nicht in Ordnung ist, kann der Schlüssel nicht herausgezogen werden. Der Schlüssel hing am Brett, also war die Weiche in Ordnung. Vom Fahrdienstleiter kam die Weisung, die Einfahrt in Gleis 3 zu ziehen. Ich zog die Einfahrt: sie arbeitete ganz wie sonst, nicht leichter und nicht schwerer. Dann schloß ich die Schranken. Dabei bemerkte ick plötzlich falsche Weichenstellung. Ich versuchte n^ch die Weiche umzustellen, es war aber nicht mehr möglich. Der Zug brauste dahech Ich rief den auf Gleis 4 beschäftigten zehn bis zwölf Bahnarbeitern zu, wegzugshen. Die Arbeiter folgten der Warnung und bewahrten sich dadurch vor dem Ueberfahrenwerden."
Ser tzan-werkskallimervrozeb
VI.
Die Landeswirtschafksfkelle als Bankinstitut
Stuttgart, 2. August. Die Landeswirtschastsstelle, di« im Dezember 1923 mit einem wertlosen Aktienkapital gegründet worden war, hatte den Zweck, dem Handwerk durch Erstellung von 100 Häusern Arbeit zu verschaffen. Da aber der Zeitpunkt der Gründung sehr ungünstig lag und die Landeswirtschaftsstelle ausschließlich auf fremde Gelder angewiesen war, konnte sie sich nie recht entfalten. Die Hypo- thekenzinsen nahmen mit der Zeit einen solchen Umfang an, daß die ohnehin auf schwankenden Füßen stehende Gründung immer mehr dem Zusammenbruch nahe kam. Ins, gesamt ergab sich ein Abmangel von 80 000 -K, der sich vielleicht hätte vermeiden lassen, wenn einmal eine ordnungsmäßige Bilanz vorgelegt worden wäre. Die Vorlegung von Bilanzen konnte aber durch das Registriergericht nur durch Verhängung von Geldstrafen erlangt werden. Zudem fand innerhalb von dreieinhalb Jahren nicht eine Auffichtsratssitzung statt. Der Zusammenbruch der Lan- deswirtschastsstelle war dann die Veranlassung, daß die Mißständc ln der Handwerkskammer aufkamen. Den größten Nutzen aus der Landeswirtschaftsstelle hatte jedenfalls der Angeklagte Wolf, denn ein Darlehen von 1500 Dollar, das ein Wohnungssuchender gegeben hatte, «änderte vollständig in seine Tasche, wogegen er behauptete, nur 4500 Mk. erhalten zu haben. Er gab zu, keine Zinsen für diese Darlehen bezahlt zu haben, obwohl die Landeswirtschaftsstelle dem Geldgeber rund 700 Mk. an Zinsen bezahlen mußte. Ein weiteres Geldgeschäft der Landeswirtschastsstelle wurde dann noch aus Betreiben Wolfs mit dem Landesverband der Friseurmeister getätigt. Wolf bewog diesen Verband, der Landeswirtschastsstelle ein Darlehen von 6000 Mk. zu geben, das ebenfalls restlos von ihm für Privatzwecke verwendet wurde. Ein Schaden ist den Friseurmeistern nicht entstanden, da sie ihr Geld zurückerhielten. Weiter soll Wolf noch insgesamt 10—15 000 Mk. in kleineren Beträgen vorübergehend entnommen haben, was er entschieden in Abrede stellte. Da Wolf in seiner Privatfirma vielfach Wechsel in Zahlung er- hielt, ließ er hievon der Landeswirtschastsstelle 27 Stück im ungefähren Betrag von 10 000 Mk. zugute kommen. Den Nutzen hatte nur er, denn die Wechsel waren nur zur Diskontierung gegeben und ein Teil davon ging auch zu Pro- test. Sie wurden teilweise durch Wolf selbst ersetzt. Ein Mitglied des Ausschusses soll dem Angeklagten einmal wegen dieser Wechsel Vorhaltungen gemacht haben, woraus sich Wolf äußerte, die Landeswirtschastsstelle müsse ihm dankbar sein, daß er ihr überhaupt die Wechsel gegeben habe.
Württemberg
Die Verunreinigung des Neckars
Stuttgart, 2. Aug. Gegenüber Ausführungen in der „Ludwigsburger Zeitung", die die Verseuchung des Neckars
aus fehlerhaften Betrieb der Stuttgarter Kläranlage unterhalb Münster zurückführte, wird seitens der Stadt Stuttgart erklärt:
Die Stuttgarter Kläranlage arbeitet in jeder Beziehung einwandfrei, was durch die Untersuchungen des stüdt. chem. Ilntersuchungsamks sowie durch die staatliche Ilntersuchungs- stelle der Chem. Lgndesanstalk des Württ. Landesgewerve- amts festgestellt wurde. Erst im letzten Winter seien mit einem erheblichen Aufwand die biologischen Tropfkörper so erweitert worden, daß bis zu ein Drittel der m. g. (mechanisch geklärten) Abwässer auch noch bis zur Fäulnisfreiheit gereinigt werden kann.
Das Stuttgarter Abwasser habe vor Einleitung in die Kläranlage eine Verschmutzung von durchschnittlich 500 Milligramm/Liter. Durch mechanische Reinigung im Emscher-, Neustädter- und Stuttgarter Becken bei zweistündiger Klärzeit vermindert sich dieser Betrag auf 125 MilligramnttLiter, d. h. es werden demnach 375 Milligramm/Liter in der Kläranlage zurückgehalten, was einer Klräwirkung von ca. 75 v. H. entspricht. Die für ein Drittel der Abwassermenge durchgeführte biologische Reinigung verursache neben der Fäulnisfreiheit des Abwassers auch noch eine Entfernung der Schmutzstoffe um weitere 15 bis 20 o. H. Was die Wirkung der Einleitung der gereinigten Abwässer der Stuttgarter Kläranlage in den Neckar anlangt. so haben sich während der 12jährigen Betriebsdauer der Kläranlage bei normalen Wasserständen des Neckars keine Mitzstände ergeben. Die starken Ablagerungen im Flußbet und die damit verbundenen Mißstände könnten nicht den gereinigten Abflüssen der Stuttgarter Kläranlage zugeschrieben werden, sie seien vielmehr auf die starken Verunreinigungen des Feuerbachs zurückzuführen. Eine Verbesserung der Verhältnisse laste sich nur dadurch erzielen, wenn die Regierung darauf abhebt, daß nicht nur die Stadt Stuttgart, sondern auch die anderen Gemeinden zur Reinigung ihrer Abwässer angehalten werden und für die Reinhaltung des Flusses ebenfalls Mittel aufwenden, wie dies von der Stadt Stuttgart in vorbildlicher Weise geschieht. Es sei dringend zu wünschen, daß, nachdem die technische Untersuchung ergeben hat, daß die Abwässer von Feuerbach und Zuffenhausen sich zusammen mit dem Stuttgarter Abwasser in der Hauptkläranlage reinigen lassen, dem bereits vorliegenden Plan der gemeinsamen Reinigung seitens der beteiligten Gemeinden zugestimmt und die nötigen Opfer übernommen werden.
Stuttgart, 2. August
Verbandskag der Fleischbeschauer. Am 19. August, vormittags 10 Uhr, findet im Saal des Schlachthofs in Stuttgart der Landesverbandstag der württembergischen Fleisch- und Trichinenbeschauer statt.
Das Cannstatter Volksfest findet Heuer, wie wir schon früher berichten konnten, vom 22. bis 26. September statt.
Vom Tage. Bei Dacharbeiten ist Ecke Gutenberg- und Hasenbergstraße ein Arbeiter abgestürzt. Kurz nach Ein- lieferung ins Spital ist der Mann den schweren Verletzungen, die er erlitten hat, erlegen.
Aus dem Lande
Reutlingen, 2. Aug. Erstickt. Der 54 I. a. Prokurist Rudolf Gerster fiel wahrscheinlich infolge eines epileptischen Anfalls gegen die noch gefüllte Badewanne, nachdem er im Lindachbad ein Wannenbad genommen hatte. Als Geister die Vadkabine längere Zeit nicht verließ, sah man nach und fand ihn mit dem Kopf im Master erstickt vor.
Tübingen. 2. Aug. 8 0. Geburtstag. Gestern konnte Dr. med. und Dr. rer. nat. h. c. Krauß bei bester geistiger und körperlicher Gesundheit seinen 80. Geburtstag feiern. Als Arzt wie als Mensch gleich geschätzt, hat Dr. med. Krauß seine Praxis in Tübingen beinahe zwei Generationen hindurch ausgeübt. Um die Insektenkunde hat er sich große Verdienste erworben. Noch heute kann Dr. Krauß dank seiner Gesundheit tagtäglich dem Beruf nachgehen.
Tübingen. 2. Aug. Von der Universität. Die Königsgesellschaft (Roigel) feierte am 31. Juli ihr 90. Stiftungsfest.
Ludwiasburg, 2. August. Der Vertrag mik der .Gesellschaft der Freunde'. Der von der Stadt- Verwaltung mit der Gesellschaft der Freunde abgeschlossene Vertrag sieht vor, daß die Stadt eine Boufläche von 25 Ar in der Gegend des Mathildenhofes zur Verfügung steltt und darauf mit einem Aufwand von 300 000 AM. ein VerwalkunMebände für die Gesellschaft der Freunde erstellt, wofür die Gesellschaft einen Mietzins von 18 000 -4L bezahlt. Der Vertrag läuft bis zum 1. Juni 1949. Dje Gesellschaft erstellt dagegen für verheiratete Angestellte Ai Wohnungen. Hierzu gibt die Stadt 20 Prozent der Baukosten als Darlehen. Die Gesamkauslagen, die mik der Uebersiedlung der Beamten und der Erstellung des Verwaltungsgebäudes in Ludwigsburg umgesetzk werden, be- tragen lk. Ludwigsburger Zeitung et»a 700 000 Mark.. Dieser Vertrag wird als absolut tragbar bezeichnet.