Freitag, 20. Juli 1828

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Gegründet 1827

Samstag, den 81. Juli 1928

Hindenburg» Gruß an die deutsche n Turner

Berlin, 20. Juli. Reichspräsident v. Hindenburg hak an das 14- Deutsche Turnfest, in Köln, dessen Schirmherr er ist, folgenden Drahtgruß gerichtet:

Den vielen Tausenden deutscher Turner, die sich aus Teilen Deutschlands und auch von jenseits der Grenzen un­seres Vaterlandes in der altehrwürdigen Stadt Köln a. Rh. zum 14. Deutschen Turnfest zusammengefunden haben, ent­biete ick meine herrlichsten Grübe. Mit meinen aufricktiaen

Wünschen für einen guten Verlauf dieses wahren tzeckflcken Volksfestes verbinde ich den Wunsch und die HoffnvM daß diese große Feier nicht nur die Pflege körper­licher Hebungen verbreiten, sondern auch das Ge­fühl der Zusammengehörigkeit aller Deut­schen und derLiebezumVaterland vertiefen möge!

v. Hindenburg.

Das Sängersest in Wien

Wien, 20. Juli. Gestern war die riesige 80 WO Men­sche» fassende Sängerhalle beim Begrühungs- abend bis auf den letzten Platz besetzt. Der Thüringer Sängerbund (Chormeister Wilhelm Rückens) leitete die Gesangsvortrüge ein, worauf die Sudetendeutschen, der Steirische und der Oftmärtische Sängerbund sich hören lie­ßen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Fest­ausschusses Schulrat Iaksch hielt Bundeskanzler Dr. S e i - pel eine Begrüßungsansprache. Nach weiteren Ansprachen begrüßte auck der deutsche Gesandte Gras Lerchenfeld die Sänger, indem er auf den hohen Kulturwert und die verbindende Kraft des deutschen Lieds hinwies. Der Vor­sitzende der deutschen Kulturgemeinschaft in den Vereinig­ten Staaten, Klein, überbrachte die Grüße des Sänger­bunds in Amerika. Es folgten Gesangsvorträge des Stei­rischen Sängerbundes (Chormeister Prof. Roman, Kölln) und des Ostmärkischen Sängerbunds. Ergreifend war eine Ehrung für den anwesenden Dichter Ottokar Kernstock, der an diesem Tag den 80. Geburtstag feierte.

Mittags hatte beim deutschen Gesandten ein Frühstück

ftattgesunden, zu dem der Gesamtausschuß des Deutschen Sängerbunds, der Festausschuß und staatliche und städtische Persönlichkeiten geladen waren. Im Anschluß daran brach­ten 800 Sänger des schlesischen Sängerbunds vor dem Ge- sandtschaftsgebäude ein Ständchen.

Im festlich geschmückten Saal des Konzerthauses fand sodann die feierliche s an n e rüb e rg ab e an den Ost­mär tischen Sängerbund statt. Das Banner war seit dem Sängerfest Hannover 1924 in Verwahrung der Stadt Hannover gewesen. Bürgermeister Finke teilte mit, daß das Banner nunmehr als immerwährendes Wahr­zeichen des deutschen Männergesangs dauernd imSänger- mufeum in Nürnberg eine Stätte finden soll.

Eine Aufführung des Stuttgarter Lieders kränzes unter Leitung des Kammersängers A. Kleff

im großen Saal des Konzerthauses fand begeisterte Auf­nahme. Die sonstigen Aufführungen der verschiedenen Ver­eine in anderen Konzcrtsälen zeugten ebenfalls von dem hohen Stand des deutschen Männergesangs.

Neueste Nachrichten

Die Steuersenkung vom Reichsrak mit kleiner Mehrhei- angenommen

Berlin, 20. Juli. Im Reichsrat wurde gestern das durch Initiativantrag der Regierungsparteien geschaffene Gesetz der Steuersenkung behandelt. Der bayerische Ge­sandte v. Preger beantragte, gegen das Gesetz Ein­spruch zu erheben, erstens weil es mit den Grund­sätzen der Reichsverfassung das Verhältnis zwi­schen Reich und Ländern im Widerspruch stehe und zwei­tens, weil der Reichstag nicht befugt sei, über eine Steuer, die bis zu drei Vierteln den Ländern.und Gemeinden zu­sieht, durch Jnitiativgesetz zu verfügen. Die gering­fügige Entlastung der Steuerpflichtigen st ehe in gar keinem Verhältnis zu dem Scha­den, der den Ländern und Gemeinden ent­stehe. Der württ. Gesandte Basier unterstützte den Ein­spruch. Ueber diese Frage hätte zuerst eine Verständigung mit den Ländern gesucht werden müssen. Eine Senkung könne nur bei einer Neuregelung des Finanzaus­gleichs in Aussicht genommen werden. Von den Ver­tretern Sachsens, Thüringens und verschiedener preußischer Provinzen wird ebenfalls Einspruch erhoben. Der Reichs­tag habe seine Befugnisse wieder überschritten, die Steuer­senkung sei eine reine Parteisache. Schließlich stimmt der Reichsrat dem Gesetz mit 38 gegen 30 Stimmen zu. Dagegen stimmten Bayern, Württemberg, Sachsen, Thüringen, Olden­burg und die preußischen Provinzen Ostpreußen, Branden­burg, Pommern, Niederschlesien und Westfalen.

Stresemann reist nach Karlsbad

Berlin, 20. Juli- Minister Dr. Stresemann wird »m nächsten Sonntag van Baden-Baden in Karlsbad zum Kurgebrauch eintreffen. Er wird im Hotel Bristol Wohnung Nehmen, in dessen nächster Nähe, im Hotel Savoie Westen-, der tschechische Präsident Masaryk abgestiegen ist. Für die Zeit des Aufenthalts Stresemanns in Karlsbad werden auch Besuche des tschechoslowakischen Ministers des Aeußern As- B enesch und des rumänische» Ministers des Aeußern Tiiulescu erwartet.

Lösung der Koalitionsfrage in Bayern

München, 20. Juli. Nach langen Verhandlungen der. Aähcrigen Regierungsparteien, an denen sich auch der Bayer, ^auernbund, vertreten durch Landwirtschafisminister Fehr, uekeiligte, einigte man Ah dahin, daß die nach der Revolu­tion lediglich aus Parteigründen neugeschaffenen Ministerien wr Handel, Soziales und Landwirtschaft verschwinden in ein einziges Wirtschaftsministerium zu- lammengefaßt werden sollen. Damit wird die Zahl der Mi- tusterien von 8 auf 6 vermindert. Das Wirtschaftsmini- !. rlum und vielleicht auch das noch zu errichtende Sekretariat sur Landwirtschaft würde voraussichtlich dem Bauernbund uberlassen bleiben.

Haftentlassung der Münchner Eisenbahner

dlünchen, 20. Juli. Gestern wurde auf dem Münchner -ulluptbahnhof an der lingiückssteile vom vorigen Sonntag

von einer Gerichtskommijston eine örtliche Besichtigung un- i . Verwendung eines Probezugs und unter Beiziehung der drei in Untersuchungshaft genommenen Skellwerkswärter, sowie des Lokomotivführers und des Heizers des Nürn­berger Sporkzugs vorgenommen. Das Ergebnis war, daß die drei Verhafteten auf freien Fuß gesetzt wurden, da keine Verdunkelungsgefahr vorliegk. Die Voruntersuchung gegen die fünf Genannten wie auch die allgemeine Unter­suchung zum Zweck voSständiger Aufklärung der Schuldfrage nehmen ihren Fortgang

Bürgermeisterwahl in Karlsruhe

Karlsruhe, 20. Juli. Die gestrige Bürgermeistevwahl, die wegen Ablaufs der Amtsperiode erforderlich geworden war, ergab eine nahezu einstimmige Wiederwahl des bisherigen Oberbürgermeisters Dr. Finter sowie des derzeitigen Ersten Bürgermeisters Sauer und -der bisherigen Stell­vertretenden Bürgermeister Kleinschmidt und Schnei­der. Die abgesplitterten Stimmen entfielen auf den kom­munistischen Gegenkandidaten.

Kämpfe in Südmarokko

Paris, 20. Juli. Im Wüstengebiet südlich des Hohen Atlas wurde eine französische Truppe von Eingeborenen überfallen. Die weißen und farbigen Franzosen hatten einige Verluste. Die Eingeborenen verschwanden nach dem Gefecht nach Süden.

Die britische Antwort zum Lelloggvorschlag

London, 20. Juli. In der am 18. Juli der amerikani­schen Botschaft in London überreichten Antwort des Aus­wärtigen Amts wird gesagt, die britische Regierung nehme den Vorschlag Kelloggs an unter der Voraussetzung, daß die Verpflichtungen aus der Völkerbundssatzung und den Locarno-Verträgen dadurch nicht berührt werden. Mit Befriedigung wurde die Anerkennung des Grundsatzes durch Kellogg festgestellt, daß die Unterzeich­ner des Kelloggpaktes von selbst von ihren vertragsmäßigen Verpflichtungen gegenüber jedem andern Unterzeichnungs­staat erübunde:-, werden, der unter Verletzung der Pakt­bestimmungen zum Krieg schreitet. Es sei gut, daß zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes in seiner jetzigen Gestalt alle an den Locarnoverträgen beteiligten Mächte eingeladen seien, und es werde gehofft, daß auch alle übrigen dem Völkerbund ungehörigen Staaten dazu eingeladen werden.

Zugleich mit der englischen Antwort werden auch di- zustimmenden Noten von Kanada, Neuseeland, Australien, Südafrika und Indien, die alle von Chamberlain unter­zeichnet sind, veröffentlicht.

Württemberg

Slukkgark. 20. Juli. VomRathaus. Um die Zusam­menlegung mehrerer städt. Stiftungen zwecks sachdienlicher Verteilung der Erträgnisse zu ermöglichen, beantragte der Stuttgarter Gemeinderat, beim Innenministerium anzure­gen, die Ziff. 4 Art. 181 des Entwurfes der neuen Gemeinde­ordnung in folgender Weise zu fassen:Ist die Erfüllung des Stiftungszwecks unmöglich oder infolge Unzulänglichkeit der Mittel oder aus ionstiaen Gründen unmöglich gewor-

Fernsprecher Nr. 29

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Reichspräsident von hindenburg trifft am S. August zu einem Besuch der Flotte in kiel ein. Der Reichspräsident wird an Bord des LinienschiffesSchleswig Holstein" Schiffsübungen beiwohnen und am Abend desselben Tags die Rückreise nach Berlin mit der Bahn antreken.

Infolge des Staatsstreichs in Aegypten (Kaltstellung des Parlaments) herrscht im ganzen Land große Aufregung. Die Regierung muß Sicherheitsmaßnahmen gegen die mäch­tige nationalistische Wafdpariei treffen.

In Guadalupe (Mexiko) wurde das Kloster, wo der Wundertätige Schrein unserer lieben Frau von Guadalupe" verwahrt wird, geschlossen und 20 Rönnen wurden ver­haftet unter der Beschuldigung, im geheimen die Religions- gefehe verletzt zu haben.

Zwischen den Abgesandten der Mandschurei und der Nanking-Regierung soll bei den Verhandlungen in Peking eine Einigung zustandegekommen sein. Die Mandschurei ver­sprach Treue gegenüber der nationalistischen Regierung. Der japanische Gesandte erklärte, Japan betrachte die Man­dschurei als besonderes Vertragsgebiek und es werde mit Waffengewalt Vorgehen, falls die Mandschurei sich von Nan­king beeinflussen ließe, ebenfalls die alten Verträge mit den Fremdmächten zu kündigen.

den, so kann der Gemeinderat bezw. die Ortsfürsorge­behörde mit Zustimmung der Ministerialabteilung für Be­zirks- und Körperschastsverwaltung der Stiftung eine an­dere Zweckbestimmung geben oder sie aufheben".

Der Gemeinderat beschloß, zur Erweiterung der Stutt­garter Elektrizitätswerke einen Restbetrag von 3,77 Milli­onen aus Anleihemitteln zur Verfügung zu stellen, ferner für den Schwimmbad-Neubau in Heslach 400 000 Mark nachzubewilligen, für einen Anbau an die Kinderkrippe in Untertürkheim 27 WO Mark, für die Erstellung eines neu«! Kindergartengebäudes in der Gartenstadt Luginsland 60 WO Mark, für die Erstellung eines Kindertagheims mit Kindergarten im Hallschlag in Cannstatt 80000 Mark und für den Volksschul-Neubau Raitelsberg 100 000 Mark zu bewilligen.

Verivalkungsändernngen bei der Reichsbahndireklion Stuttgart. Am 1. September 1928 treten im Oberbau-, stoffwesen folgende Aenderungen in Kraft: 1. Die Oberbaumaterialienverwaltung in Heilbronn wird auf­gehoben. 2. Zur einheitlichen Behandlung aller den Oberbau und die Bahnunkerhaltunq berührenden Anaelegsn- heiten, einschließlichder Beschaffung von Rettungsstoffen und von Geräten für die Bahnunterhaltung, wird bei der Reichs­bahndirektion als neues Direktionsbüro das Oberbau­büro eingerichtet. Diesem Büro wird auch die Beschaffung und Bewirtschaftung der Oberbaustoffe zugewiesen. 3. Für die Lagerung und Verwaltung der neuen und gebrauchten Oberbaustoffe sowie der Altstoffe und für die Auffrischung und Zusammenstellung gebrauchter Weichen und Oberbau­stoffe wird das OberbauhauptlagerHeilbronnals unmittelbar der Reichsbahndirektion unterstellte Normal­dienststelle neu geschaffen. 4. Die S ch w e lle n t r ä n k a n- stalt Zuffenhausen wird eine der Reichsbahndirektion unmittelbar unterstellte Normaldienststelle.

Direktor Dr. Hans Buchheit 50 Jahre alt. Dieser Tage vollendet der Direktor bei den staatlichen Kunstsammlungen Württembergs, Dr. Hans Buchheit, sein SO. Lebens­jahr Er ist der Schöpfer unseres Schlost-nuseums.

Reue Fohrbrücke über den Neckar. Es ist vorgesehen, an Stelle der -der Neckarkorrektton zum Opfer fallenden Wilhelmsbrucke eine 6 Meter breite Fußgängerbrücke zu er­richten, die aber als Ersatzbrücke von Anfang an so gebaut werden sollte, daß sie später bei eintretendem Bedürfnis durch zwei ausladende Gehwege verbreitert und in eine Fahrbrücke umgewandelt werden kann. Auf vielfachen Wunsch der Cannstatter wurde vom Gemeinderat be­schlossen, die zwei Gehwege in einer Breite von je 2,5 Me­tern an der neuen Brücke sofort anzubringen mit einem Aufwand von 115 000 Mk.

Vom Landestheater. Die Gesamtzahl aller künsterischen Veranstaltungen der Landestheater in der abgelaufenen Spielzeit beträgt 570- Davon waren 253 Opervorstellunqen, 293 Schauspielvorstellungen. 10 Symphoniekonzerke im Fest- laal der Liederhalle, 8 Morgenfeiern, 2 Abendseiern, 2 Tanzgastspiele, ein Bunter Abend im Festsaal der Liederhalle und eine Aufführung der Opernschule der Württ. Hochschule für Musik im Kleinen Haus. Auswärtige Veranstaltungen sind 11 zu verzeichnen.

Deutsche Flugspende. Für die deutsche Flugs--» de zu Ehren^der Transoreanflieger ist in Württemberg bei der Geschäftsstelle des Württ. Lustfahrt-Verbandes eine Landes­geschäftsstelle errichtet worden. Aus Württemberg ein. gehende Spenden werden von den im ganzen Land bei sämt­lichen Postanstalten, Reichsbankanstalten, Danken. Spar­und Girokassen und zahlreichen Geschäftsleuten eingerich- teten Annahmestellen auf das Postscheckkonto Nr. 17 WO der Deutschen Flugspende beim Postscheckamt in Stuttgart über­wiesen. Der Württ. Luftiabrtverband bittet die in Würt-