Ragolder TagblattDer Gesellschafter"

Mittwoch, 18. Juli 1928

Seite 2 Nr. 166

bereits durch Umstellung des Betriebs auf eine Schicht rund 600 Mann in einem Zeitraum von etwa 2 Monaten zur Entlassung gekommen. Ob es gelingen wird, die An­zahl der entlassenen Bergarbeiter auf die benachbarten Zechen unterzubringen, steht noch nicht fest.

Ein französisches Aii:gsgerich1surieil

Landau, 17. Juli. Am 17. Juni ds. Js. kam es auf dem Bahnhof in Maximiliansau vor Abfahrt des Zugs nach Landau zu einer Prügelei zwilchen dem fran­zösischen Leutnant Picardat und dem 21jährigen Fabrik­arbeiter Jakob Merz. Der Franzose traktierte den Merz, der aus Mund und Nase blutete, mit Faustschlägen. Der Streifdienstbeamte Bitz er aus Rohrbach eilte herbei, um die Personalien des Merz festzustellen. Reichsbahninspek- t»r Hotfmann gab, in der Annahme, daß der Streit beendet sei, das Zeichen zur Abfahrt des Zugs. Da riß sich Merz los, schlug mit einem Stock auf den Franzosen ein und sprang dann in den letzten Wagen des schon fahrenden Zugs, wo er mit dem Leib in die Türöffnung zu liegen kam. Der Franzose versuchte. Merz aus dem Wagen zu ziehen, wobei Gefahr war, daß Merz unter den Zug kam. Ilm die» zu verhindern, schlugen einige an der Tür stehende Mitreisende aus den Franzosen ein, um ihn zu veranlassen: Merz sahren zu lassen, was auch geschah. Die Mitreisenden waren her Mechaniker Walter Holzer aus Neulauter­burg. der Korbmacher Josef Kiefer, der kaufmännische Angestellte Eugen Monninger aus Karlsruhe. Das Kriegsgericht Landau verurteilte nun Merz, der ins unbe­setzt« Gebiet geflohen ist, in Slbwes-nbeit zu 2 Jahren Ge­fängnis und 200 Franken Gelöstere, Holzer zu 4 Monaten, Kiefer zu S Monaten. Monninoer zu 4 Monaten Gefängnis, Neichsbahnlnspektor Hofsmavn ru dOO Mk. Geldstrafe oder 2 Monate Gefängnis, den Pol:ze--eamten Bltzer zu 2 Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist und 500 Mk- Geldstrafe. Die beiden letzteren sollen gegenüber dem fran­zösischen Herrn Leutnant «ine unshrerb'eiige Haltung ein­genommen und di- Flucht des Merz nicht verhindert haben..

Württemberg

Stuttgart. 17. Juli.

Heimstättenbau der Beamten. Durch Verordnung des Staatsministeriums vom 14. Jult 1S28 betr. Ausführung des Reichsgesetzes über den Heimstättenbau der Beamten sind das Finanzministerium und das Innenministerium als Antragstellen und gleichzeitig auch als Zulassungstellen be­stimmt worden. Das Finanzministerium ist für die Landes- beamten und das Innenministerium für die Beamten der Der Aufsicht des Landes unterstehenden öffentlich-rechtlichen Körperschaften zuständig.

WSrtk. Landesthealer Stuttgart. Generalintendant Kehm hak für die nächste Spielzeit der Mürtt. Landes­theater das neue LustspielFeurio!" von Bernhard Blume, ein eben vollendetes Drama von Rolf Lanckner .Krisis', dessen Regie der Dichter selbst führen wird, zur alleinigen ttraufführung erworben: ferner sind zur Uraufführung in Aussicht genommen: .Amerikanische Tragödie der sechs Matrosen von S. N' von Günther Weisenborn, die Iüdas- tragödieDer Widersacher' von Alex von Frankenberg: ein groteskes SpielDie erste Ehe' von dem Schwaben Ludwig Hofmeister, dessen KomödieUm ihn' bei der Ur­aufführung in Kassel lebhaften Beifall fand, und der Ein- »kter eines fungen schwÄüschen Dichters Adolf Mohring 100 5S'. Diese beiden Einakter sollen mit der Erstauf­führung von Sebastian Sailers .Die schwäbische Schöpfung' zu einem Abend zusammengefaßk werden. Auf dem Gebiet der Oper sind dem Landestbeater bis jetzt 2 interessante Ur­aufführungen zugesagt, deren endgültige Annahme und Be­kanntgabe aber erst nach Klärung einiger Uebersehungs- und Besehungsfragen erfolgen kann.

Don der Kolonial-Ausstellnng. Bon nun ab finden täg­lich besondere Führungen durch die Ausstellung stakt. Die Führung ist kostenlos und findet werktags ausgenom­men Samstag und Sonntag nachmittags 4 Uhr statt- Sammelpunkt ist am Eingang Lindenstraße.

Eisenbahnsache. Vom 18. Juli an wird der Schnellzug v 108, Stuttgart Abfahrt 8.36 Uhr vormittags, bis auf weiteres auf der Strecke Stuttgart Ulm in zwei Abteilungen gefahren. Die erste Abteilung befördert die Wagen Richtung Friedrichshofen unter Beigabe eines Speisewagens StuttgartLindau, die zweite Abteilung be­fördert den Münchener Zugteil und folgt der ersten im btationsabstand.

Bericht über die Lagr des Arbeitsmarkks. Die Arbeits­losenziffer hat sich weiterhin gesenkt. Am 11. Juli wurden im Bezirk des Landesarbeitsamt? Südwestdeutschland noch 23S73 Hauptunterstiitzungsempscinger gezählt gegenüber 24 922 vom 4. Juli. Nach Unlerstützungszweigen getrennt bezogen am 1. Juli 20 357 -SO 794) Personen versicherungs- mäßige Arbeitslosenunterstützung, 3616 (4128) Krisenunter­stützung. Nach Hoheitsgebieten getrennt, standen in Würt­temberg und Hohenzollern am 11. Juli noch 4306 (4395), in Baden 19 667 (20 52?) Personen in Unterstützung. Die Ent­lastung des Arbeitsmarktes beruhte zu einem guten Teil auf einer gesteigerten Aufnahmefähigkeit der meisten Außenberufe und der von ihnen unmittelbar abhängigen Gewerbe. Insbesondere forderte das Baugewerbe in der Berichtszeit iw weiteren Umfange als bisher Fach- und Hilfskräfte an. An Malern machte sich infolge der günstigen Witterung sogar verschiedentlich ausgesprochener Mangel bemerkbar.

Vom Evang. Volksbund Am Sonntag fanden in Neckargartach für den Kirchenbezirk Heilbronn Und in Gailenki rchen für den. Bezirk Hall starkbesucht« Bezirksfeste des Evang. Volksbunds statt

TriMaensunde in r tte mb erg. Seit Einführung der Trichinenschau in Württemberg (1. Ott. 1927) sind Trichinen Fesimben würden 1. in Tübingen bet einem Schlachtschwein «ms dem wSxtt. Oberland, 2. bei einem in Ulm geschlachteten Schwein au« der Gegend von Babenhausen (Schwaben) und gleich darauf in Neu-Ulm bei einem von demselben Händler stammenden Schwein, S. «n 8. Juli d. I. nn Tchtachthof Stuttgart bei einem aus dem bayr. Neg.-Bezirk Schmoben- Neuburg stammende« Schwein.

Stroßeabotzazusmmnenstotz. Gin schwerer Straßenbahn- Zusammenstoß ereignet« sich heure mittag kurz vor 1 Uhr «m Hindenburaplatz. Ein Zug der Linie 6 fuhr infolge falscher Weichenstevung einem in rnrgegengesetzter Nichiuna kommenden Zug der Sin« 15 in die Flanke und

Wl«f döbei den Anhängervag«» beinah« aus den Gleisen. Durch de« Zusammenstoß wurden 6 Fahrgäste, die eben im Begriff waren, ausursteigen, aus dem Wagen geworfen mch dabei verletzt. Außerdem ist ein großer Materialscha­den entstanden. Di« Schuld dürft* den Führer des Zugs der Ktnle 5 treffen. ^

Oehringe«, 17. Juli. Raobfkscherei mit Explo- ivsteff. In der Sall zwischen Mainhardt und Kirchen­all wurde ein« ganz« Anzahl Forellen, darunter bis zu 2 Pfund schweren, tot aufgefunden. Dem Befund nach han­delt es sich um «in« Raubfischersi mit Explosivstoff.

Sotteldorf OS. Crailsheim, 17. Juli. Schadenfeuer. Bei den schweren Gewittern am Sonntag schlug der Mist in zwei große Sckeunen, di« sofort lichterloh brannten. Doch war es möKich, die stark gefährdeten Wohnhäuser und da» Bieh bis auf ein Schwein zu retten, wogegen der gesamte Heuvorrat und das landwirtschaftliche Inventar völlig ver­brannten.

Rottweii, 17. Juli. Wieder verhaftet. Der durch die Postrüubereien bekannte Einbrecher Frey ist wieder in Calw festgenommen und dem hiesigen Amtsgerichts­gefängnis zugcliefert morden.

Vlaufelden OA. Gerabronn, 17. Juli. Zündender Blitz. Der Blitz schlug in Blaufelden in das alleinstehende Oekonomieanwesen des Schäfers Kuephahn und zündete. Das ganze Gebäude stand in kurzer Zeit vollständig in Flammen und konnte nicht mehr gerettet werden. Gleich­zeitig ging ein Mokkenbruch nieder, der ziemlichen Schaden anrichkete.

Sindelfingen. 17. Jul!. Jubiläum der Weberei­fachschule. Die hiesige Webereifachschule feierte am Sonn­tag in der städt. Festhalte in Verbindung mit einer Schubert- und Dürerehrung ihr 50jähriges Bestehen. Am Nachmittag wurde ein Festzug veranstaltet. Ein schönes Feuerwerk be­endete die Feier.

Tübingen. 16. Juli. Der Christliche Volks­dienst st e h t hinter B a z i l i e. Am Samstag abend hatte der Christliche Volksdienst ins Vereinshaus eingsla- den, wo Hauptlehrer Staege, Botnang, über die von den Landtagsabgeordneten geleistete Arbeit im Landtag berichiete. Nach den Begrüßungsworlen durch Dr. Haug wies Haupilehrer Staege auf die Ueberbewcrtung der Re­gierungsbildung hin. Die Entscheidung liege immer beim Landtag, und seine Krästezusaminensetzung sei immer die­selbe, ob man Rechts- oder Linksregierung habe. Weiter kam dann der Redner aus die Wahl des Landtags- und des Staatspräsidenten zu sprechen. Was das Kultministerium betresst, so sei liier eine Aenderung. so lange kein besserer Mann als Bazille gefunden werden könne, nicht erwünscht. Im allgemeinen nehme der Christliche Volksdienst eine völ­lig neutrale Stellung em.

Aus Stadt und Land

Nagold. 18. Juli 1928.

Leute ohne Bildung beharren um so eigensinniger bei hrem Willen, je weniger sie dasür zu sagen wissen.

Jer. Gotthelf.

Die Hundstage

Die Tage von Margarethe (13. Juli) bis Laurentius (10. August) haben unsere Altvorderen die Hundstage ge­nannt. Wie uns der alte Cicereo belehrt, sind im Himmels­gestirn des Hundes zweivornehme" Sterne, einer auf der Zunge des Hunds, der große Hund, der andere auf dem Kopf, der Sirius oder Vorhund und weil dieser an Mar­garetha aufgeht und bis Laurentius sichtbar am Himmel steht, hat man diese Zeit die Hundstage genannt.

Dieser Stern scheint in der Vorstellung der Alten ein ganz gefährlicher Geselle gewesen zu sein, denn er vermehrte ihrer Meinung nach die Hitze der Sonne. Kein Wun­der, daß in diesen Tagen die Hunde gernetöricht" wurden. Aber nach Plutarch brauchte man, wenn man von einem tollen Hund gebissen war, nur Waldmeister in die Hand zu nehmen, auch bloßes Ansehen genügte schon, um von aller Unsinnigkeit" befreit zu werden. Deshalb sollte man auch Waldmeister um die Viehställe pflanzen, damit er im Not­fall gleich zur Hand war. Die alten Griechen hatten dazu allerdings wenig Zutrauen, sie opferten in diesen Tagen dem Sirius unter besonderen Zeremonien einen Hund, um so die anderen Hunde und zugleich die Menschen vor der Tollwut zu bewahren.

Aber der Hundsstern bewirkt die warme und trockene Luft nicht allein: ihm kommt das Sternbild des Löwen zu Hilfe. Von ihm sagt ein Kalender aus dem 16. Jahr­hundert, er sei ein von Osten kommendes zorniges und bit­teres Zeichen:Er herrschet in den Menschen über das Hertz/ Span/ Sen- oder Flachsadern/ Lenden/ Rücken und Stein, daher dann die Fieber zu entspringen pflegen. Es ist auch diese Zeit eine schwere Zeit für Leut/ die schwache Häupter haben/ die besessen oder irr im Haupte sind. Da- rumb soll man sich in diesen Tagen nicht sehr bemühen / noch beschweren/ auch groß Studieren Und Sorgen Nach­lassen."

Die Oeconomia ruralis et Domestica (Frankfurt 1672) gibt, wie übrigens auch andere Kunst-, Haus- und Wunder­bücher der damaligen Zeit, eine ganze Anzahl Verhaltungs­maßregeln. In den Hundstagen soll sich ein jeder Mensch wohl vorsehen/ das er nicht zu gehling/ trincke/ oder gar zu große Fraterschlücke thue/, wann er sich bemühet und er­hitzet bat/ dann sich einer hie leichtlich mit Trincken umb seine Gesundheit bringen kan. So soll man in den Hunds­tagen gar nicht baden/ oder ja nicht zu warm noch zu kalt baden/ und keinen Tranck/ der da laxiret oder weichet/ ein­nehmen/ auch nicht zur Aderlässen/ noch köpffen/ (schröpfen) noch zu viel schlaffen/ sich von heißer Speise enthalten. Salbeyenkraut ist in diesem Monat sehr gesund/ desgleichen auch Zerbster Bier und Braunschweigische Mumme/ und

Einbeckisch Bier/ doch mit Maßen getruncken/ daß man sich nicht zu sehr erkälte/ weil Hippocrates sagt: Bor, in um» nach Hundstagen ist schlecht kurieren.

Wenn die Sonn im Löwen gehet/,

Die große Hitz in Jahr anfühet/

Darums laß nicht/ meid Wein/ Lad/ ArthMhL . aber Eyer/ Salat/ Salbe-/

Und so durch Bewegung dir wird heiß/

Mutir dein Hembd/ lag weg den Schweiß./

Dienstnachrichten

Der Herr Staatspräsident hat übertragen: die Oberstudien­direktorstelle an dem Realgymnasium und der Oberrealschule in Freuden st adt dem Studiendirektor Dr. Fener daselbst je eme Studienrat stelle mit neusprachlichem Lehrauftrag an der Realschule in Calw dem Studienrat Herrmann an der Realschule in Rosenfeld, an dem Realgymnasium und der Oberrealschule in Freuden st adt dem Studienassessor Dr. Alios Vorbach an dem Reformrealgymnasium und der Oberrealschule in Feuerbach, dem Studienassessor Reinhold Kühne an dem Realgymnasium und der Oberrealschule in Göppingen und dem Studienassessor Joses Kopp an dem Realgymnasium u. der Oberrealschule in Freuden st adt an der Latein- und Realschule in Wangen i. A. dem Studien­assessor Eugen Harder an der Latem- und Realschule in Nagold, eine realistische S t u d i e nr a 1 st e ll e an der Realschule in Aipirsbach dem Studienassessor Dr. Arthur Riehle an der Realschule in Neuenbürg, eine Realleh­re r st e ll e für Turnunterricht an dem Äealgymnasinm und der Oberrealschule in Freuden st adt dem Hil slebrer Alfred Mahler daselbst. "

»

Im Bereich des Landesfinanzamts Stuttgart wurde ver­setzt : Obersteuersekretär Melzner bei vem Finanzamt Hall an das Finanzamt Freuden st adt.

Diensterledigung

Die Bewerber um die Pfarrei Rohrdrf Dek. Nagold haben sich binnen 3 Wochen beim Ev. Oberkirchenrat zu meiden

SSngerfahrt

Aus! Vorbei! Schluß! Punkt! Nun gehts wieder zum Alltag, denn heute nacht ^2 Uhr sind die drei Autobusse von der Sängerfahrt wieder glücklich in der Vorstadt gelandet. Alles war guter Dinge, vollgepfropft von neuen Eindrücken und_so müd!

»

Altensteig, 17. Juli. Temeinderatsfitzung am 11. Juli.

Der Vorsitzende begrüßt den wieder in der Sitzung erschienenen GR. Haug, welcher infolge Zusammenstoßes mit der Eisen­bahn einen schweren Motorradunfall erlitten hat, nun aber so­weit hergestellt ist, daß er wieder an den Sitzungen teilnehmen kann. Die Verpachtung des Platzes unter den Eichen im Stadtgarten an Wirt Theurer auf ein Jahr um 20 wird genehmigt. Der evang. Oberschulrat teilt mit, daß dem Gesuch um einen Staatsbeitrag zum Besoldungsaufwand der Lehrkräfte an der evang. Volksschule hier für 1927 nicht habe entsprochen werden können, da die vorhandenen Mittel bedürftigeren Gemeinden zugewiesenzworden seien. Ferner wird vom Vorsitzenden des Sieuerverteilungsausschusses in Stuttgart mitgeteilt, daß das Gesuch um einen Zuschuß ans dem Aus­gleichsstock für das Rechnungsjahr 1927 mit Rücksicht auf die zahlreichen bedürftigeren, besonders belasteten Gemeinden, abgelehnt worden sei. Gegen diese Beschlüsse soll Einspruch erhoben werden, da die finanziellen Verhältnisse der Stadt nicht so günstige sind, wie anscheinend vom Kultministerium und Steueroerleilungsausschuß angenommen wird. Die Heil- «ud Pflegeanstalt Stetten 1. R. ist kürzlich durch 2 Feuers- brunsten heimgesucht worden. Auf den öffentlichen Aufruf im Staalsanzeiger" werden der Anstalt 50 als einmaliger Beitrag bewilligt. Forstmeister Mutschler, welcher sein neues Amt am 7. d. Mts. übernommen hat, wird vom Vorsitzenden im Gemeinderat begrüßt und alsdann gemäß der Gemeinde- Ordnung verpflichten Einem Waldangebot wird nach län­gerer Beratung nicht näher getreten. Da eine allgemein schlechte Waldbeerenernte zu erwarten ist, wird beschlossen, besondere Vorschriften über das Beerensammeln in den Stadt­waldungen nicht zu erlassen. Nach dem G.R.-Beschluß vom 25. Februar 1925 ist der Zinsfuß für die von der Stadtgemeinde gewährten Baudarleheu nach Ablauf von 3 Jahren neu zu legeln. Es wird beschlossen, am Zinsfuß von 5°/« keine Än­derungen vorzunehmen, dagegen ab t. Ott. 1928 bis zur all­gemeinen Regelung der Rückzahlung im Jahr 1930, eine Til­gung am Darlehen von 2°/« jährlich, halbjährlich zahlbar, vor­zuschreiben. Ein Antrag des Vorsitzenden, dem Fremdenver- kehrsverein zu dem Blumenschmuck Wettbewerb einen Beitrag von 100 zu bewilligen, wird mit 7:6 Stimmen (Acker­mann, Luz, Schittler, Zimmermann, Brenner, Henßler) abge­lehnt. Ein Gesuch des Forstmeisters Müller um Ersatz der Kosten des Amzugs von hier nach Wildbad wird ein­stimmig abgelehnt. Gottfried Lutz, Schneidermeister wird mit sofortiger Wirkung bis 15. Oktober gegen eine Vergütung von 2.50 pro Tag, als Feldschütze angestellt. In der Egenhauserstraße wird die Einlegung von Zementröhren für den Wasserablaus an Stelle der über den Gehweg führenden Gräben vom Waldeingang bis zur Waldfriedhofstraße, geneh­migt. Zu dem Baugesuch des Iohs. Seeger, Bade­anstaltsbesitzer betr. die Erstellung eines Werkstattanbaues und Ledertrockenschuppens sowie Einrichtung einer Oberledergerberei aus seinem Anwesen wird dem Oberamt gegenüber eine Aeuße- rung in befürwortendem Sinne abgegeben.

Sültliugen» 17. Juli. Aeberfall. Blitzschlag. Gestern mittag Uhr wurde auf der Straße Gültlingen-Deckenpftonn ein hiesiges 16jähr. Mädchen von einem Handwerksburschen mit unsittlichen Anträgen belästigt und schließlich tätlich an­gegriffen und zu vergewaltigen versucht. Auf die energische Gegenwehr und die Hilferufe der Ueberfallenen hin, ließ der Unhold von seinem bös zugerichleten Opfer nach längerem Kampf ab und suchte das Weite. Er konnte jedoch durch den telefonisch alarmierten Deckenpfronner Landjäger kurz vor Gärt- ringen sestgenommen und dingfest gemacht werden. Der ge­ständige Täter ist ein 25jähr. verheirateter Tunichtgut aus Lahr. Gestern nachmittag von V-2 Uhr ab tobte ein außerordentlich schweres Gewitter über einen Teil unserer Markung, das leicht böse Folgen hätte haben können. Nachdem ein Blitzstrahl durch den Blitzableiter des Kirchturms unschädlich gemacht war und ein weiterer einen Baum in der Nähe des Orts traf, schlug ein dritter Strahl in den Scheunengiebel des Metzgers Jakob Pfeiffle ein, sprang von dort auf den Giebel des Wohn­hauses über, glücklicherweise ohne zu zünden. Lediglich ein paar Dachziegel gingen kaput. Immerhin haben die außer' ordentlich schweren Donnerschläge etliche Aufregung gebracht und wenn man an den derzeit herrschenden Wassermangel dach«, und nachher erfuhr, daß die Apparate der Postagentur infolge des Gewitters beschädigt waren und dadurch die rasche Alar­mierung auswärtiger Brandhilfe unmöglich gewesen wäre, konnte man schon ein leichtes Gruseln bekommen.

Fünfbronn, 17. Juli. Ortsvorsteherwahl. Alters- und gesundheitshalber hat Schultheiß Schwemmte sein Ortsvor­steheramt, das er nun nahezu 31 Jahre versehen hat, nieder gelegt. Mit ihm scheidet wieder ein bewährter, tüchtiger Beam ter aus dem öffentlichen Dienst, von dem man beim Rucrvu auf seine Amtszeit und Tätigkeit wohl sagen kann, daß 0 Gemeinde seine Wahl nicht bereuen braucht. Die Neuwahl Y auf Samstag, 11. August anberaumt.

Seite 3 R

Deseufel und Militärs« Jubiläum. 3 verlaufenes F

Morgen brach Stadtkapelle 2 Kriegeroerein 1 den Kirchgang Musik nach de fallenen die ih 1.30 bewegte schmückten Orl Ansprachen gei Hirsau, 1 26 Jahre alte Malerarbeiten Vaihingen a. l sich ab, daß schweren Verte Calw, 17. Der kleine Teil Uhr auf der Z brücke infolge nach noch gliir befehle Wagen einen Holzplat fassen trugen ' Prellungen un!

Freudeuft Nach einem E Schulen vom 1 Oberrealschule Realgymnasiun Abhaltung eine

Ebhausen,

schwere Gewittei Hagel schwer hl ein Bild des I vernichtet sein.

Wart, 17. uniern Bezirk zi unserer hiesigen prächtigen Feld, gen. so daß di Landwirte, sow wird. Auch die Bild der Zerstöi Ebershard ging zwischen 1 Hagelschlag aus Stunde lang vi stehenden Getrei und Halme bis liegt mit vielen hast unter den 2 cher Wucht her Feusterscheiben Gaugeuwa das am Montag nicht nur den la auf die große H Hagelschlag. Di von Taubeneiern Gattengewächsen zu 70«/«. Es ist schnittlich jede I standen nt und r

Das L Entri Auf de mit R,

in die

In kr

füllte

aus. - heim > und z steckte

Bes-

noch

alles