Samstag. 7. Juli 1828
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Samstag, 7. Juli 1828
Seite 3 — Nr. 157
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rimat* führt uns auf die nd im Herzen von Würt- Anfang an schon mit der >aren. Das kommt auch m Ausdruck. Außerdem und Arbeit der Ftlder-
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i soundsovielten Male an Ue im Grünen, die Ein- Suropas, das Marinege- die ersten Aufnahmen zang von Sansiouci, die Peter Roseggers Grab Wort und Schrift nach daß trotz des herrlichen Erzählungen und Skiz- e ihre Freunde finden.
istneubau. Am l. Iuli ban verlegt. Das alte irin eine Konditorei mir ingerichtet.
>ung. Wiederum konnte reisen L Sohn A.G. in Neuenbürg, für treue u. der Medaille der Königwerden. Damit hat die nmsmedaille ausgezeich- Haueisen <L Sohn A.G.
>d Bode». Ein Stück Lehrerschaft aus Schön- i Forstmeister Burger r weite Teile des Forst- das angrenzende Revier lautete das weitgesteckte und überaus fesselnde >g auf das örtlich Wert- ger Beachtung und ein- mmenhänge geologischer, virtschaftlicher und — lr dankbaren Hörerschaft
aller Welt
bischen Pionierverein« onieren bei der Burg richten.
c. Der Reichsoerband vom Reich eine Bei- rg der Notstände der sollen in erster Linie immen.
Strelih. Der sozial- Mecklenburg-Strelitz, Demokratische Pressehaben, der am Hals ldaille für Kunst und schiedenen Klassen an ger verliehen.
fanden Badende im kt, die anscheinend ein Strafverfahren wegen i sollte, in den Rhein ' Flaschen heraus und Am Abend waren so ! mehr in Ehrenbreit-
1 X8 Uhr wurde der i der Einfahrt in den rufenden Güterwagen isrnde aus Augsburg -rletzt. ;
droßfeuer wurden in Wohnhaus des Land- unen der Landwirte ller eingeäschert. Die dagegen ist bei dem Mobilar verbrannt.
Ein siebenjähriges lrcht vor der Untertan der Hindenburg- kanal der Oder und
ah Hannover stürzte Hochschule mit dem lauen i. P., der me- as 200 Meter Höhe die Maschine wurde
den letzten Monaten eld-Steinbeck—Sonn- allen entwendet wor- r ltung und Polizei ist ung der Reichsbahn chrsamt) angehörige führt worden. Er ie Stoffe hat er an tzk konnken für 1560 erden. Die Kriminal- H ein großer Rest in e nun ausfindig ge-
and. Aus Reykjavik ohrungen zur Unter- rde in der Nähe von auf Eistonschichten, n, gestoßen sei. Von rkt man dazu, seil Reykjavik durch die Vermutlich-seien die imen w orden.
rn einschließlich der eilige Bilderbeilage
Letzte Nachrichten
Nisticz und Zimmermanu 42 Stunden in der L uft ^ Dessau, 7. Juli. Die Junkersflieger haben am Freitag mn 22 Uhr die 42. Stunde erreicht. Die Befürchtungen, daß im Laufe des heutigen Nachmittags infolge eines heftigen Gewitters eine Notlanvung notwei dig sein würde, erwiesen sich als unbegründet. Auch für die heutige Nacht wird das Flugzeug nicht zwischen Leipzig und Dessau pendeln, sondern über Dessau kreuzen.
Die Genfer Handelskonvention angenommen Genf, 7. Juli. Die diplomatische Handelskonferenz zur Abschaffung der Ein- und Ausfuhrverbote faßte am Freitag folgenden Beschluß: Für das Inkrafttreten der Konvention zur "Abschaffung der Einfuhr- und Ausfuhrverbote, ist die Radifi- kation von 18 Staaten erforderlich, unter denen sich Deutschland, Amerika, Oesterreich, England, Ungarin Italien, Japan, Polen,. Rumänien, Jugoslawien, die Schweiz, die Tschechoslowakei und die Türkei befinden müssen. Die Radifikationen müssen am 30. Sept. 1929 vorliegen. — Am 1. Januar 1930 wird dann die Kommission in Kraft treten. Am 30. Juni 1930 müssen die nicht anerkannten Verbote verlöschen. Sollten die Bereinigten Staaten infolge der besonderen politischen Lage bis zu dem vorgeschriebenen Termin nicht ratifiziert haben, so tritt die Konvention trotzdem in -Kraft, wenn die Zustimmung aller beteiligten Staaten vorliegt.
Abschaffung der Doppelfprachigkeit in Südtirol noch in diesem Jahre
Bozen, 7. Juli. Gelegentlich der Verordnung durch die die Zweisprachigkeit in Südtirol bekanntgegeben wurde, waren vorläufig die sieben größeren Gemeinden des Landes ausgenommen. Es sollte noch einige Jahre die Doppelsprachig- keit in den öffentlichen Aufschriften geduldet bleiben, bis in den oberen Klassen der Mittelschule die Doppelfprachigkeit eingestellt worden sei. Nun erschien eine Verordnung des Präfekten von Bozen, durch die verfügt wird, daß auch in den Gemeinden Brixen, Eppan und Lana ab Oktober ds. Js. fdie Doppel-
sprachigkeit aushören soll und sämtliche öffentlichen Aufschriften nur noch in italienischer Sprache abgefaßt werden würden. Gleichzeitig veröffentlicht die „Aradana" einen Aufsatz, in dem mitgeteilt wird, daß die Doppelfprachigkeit in sämtlichen Orten Südtirols noch in diesem Jahre abpeschafft werden soll.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart
Sonntag, 8. Jalj.
11- 80: Musikalische Morgenseier. 12-88: Promenadekanzert. Anschließend: Schallplattenkonzert- 14.88: Funkheinzelmann. 15-88: Vortrag: Die Geliebte des Iud Eiiß, ein Frauenschicksal- 15-38: Vortrag: Deutsche Wirt- schaftsstchrer: Die Rothschilds. 18-88: Bundeskonzert. 18-88: Zeitangabe, SportsunUnenst- 18-15: Vortrag: Gemeinschaftsgeist im täglichen Leben. 18.45: Dichteistunde: Friedrich Wolf liest die Novelle „Lächle, Mensch". 18.45: Zeitangabe, Eportfuntdienst. 26-88: Bunter Abend-
Montag, 8. Juli:
12- 38: Wetterbericht. Anschließend: Schallplattenkonzert. 1358: Nachrichten, bienst. 13,15: Nachmittagskanzcrt. 18 - 88 : Zeitangabe, Wetterbericht. 18-15: Vortrag: Grundlagen der Musikbeurteilung, l. 18-45: Dr. Richard Suelse». deck liest aus seinem Weltreisebuch „Acht Knoten die Stunde". 18.45: Zeit- angabe. Wetterd-rickt- 28.88: Aus der Stiftskirche Stuttgart: Geistliche Musik- Anschließend: Ein- Schlager.Rcvue. Anschließend: Nachrichtendienst.
Sport
Die Bremen-Flieger beim Kaiser. Die Bremen-Flieger Haupt- mann Köhl, Freiherr von Hünefeld und Major Fitzmaurice trafen am 6. Juli, vom Rotterdamer Flughafen Kaalhaoen kommend, inil Kraftwagen in Haus Doorn ein, um dem Kaiser Wilhelm den bereits früher zugesagten Besuch abzustatten. Frau Köhl und Frau Fitzmarice waren bereits Tags zuvor in Doorn eingetroffen.
Eine neue Langstrecken-Höchstleistung. Die italienischen Flieger Kapitän Ferra rin und Major del Prete sind am 5. Juli gegen Mittag an der brasilianischen Küste angekommen. Wegen Nebels mutzten sie bei Jose di Mipubu. südlich von Natat, eine Notlandung vornehmen. Mit dem Flug wollte Ferrarin, der am 3. Juli um 19.51 Uhr von Rom abflog, ohne Zwischenlandung nach Südamerika fliegen und damit seinen eigenen, im vergangenen Monat aufgestellten Dauerrekord und den Chamberlins, der 6294 Kilometer geflogen war, lchlagen, was ihm mit der Er- reichung Brasiliens gelungen ist, Ferrarin hat 1920 den Flug Rom-Tokio unternommen.
Elsfache Welkrekordhalterin. Die bekannte schwedisch-amerikanische Schwimmerin Martha Norelius wartete in Neuyork mit einer neuen Glanzleistung aus, indem sie den seit August 1922 von Gertrud Ederle mit 5:53,2 gehaltenen Weltrekord im 400- Meter-Freistilschwimmen auf 5:49,6, verbesserte. Martha Norelius gehören jetzt nicht weniger als elf Welthöchstleistüngen von den mittleren Strecken an bis zu einer englischen Meile (1,6 Kilometer).
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkur». 6. Juli. 4,1813 G„ 4,1915 B.
6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.
Dt. Abl. Anl. 1 —.
Dt. Abl. Lnl. 2 53.60.
Dt. Abl. Anl. ohne Ausl. 17.75.
Franz. Franken 124.22 zu 1 Pfd. Sterling, 25.50 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt. 6. Juli. Tagesgeld 7.5—8.5 v. H Mo- natsgeld 7.75-8,75 o. H.. Warenwechsel 7,875 v. H.. Privatdiskont 6,75 kurz und 6,625 lang.
Postscheckverkehr in Württemberg im Juni 1928. Zahl der 'ostscheckkunden Ende Juni 37822, gegen Mm also mehr 48. Von dem Umsatz (528 Millionen -N) sind 416 Millionen -N bar- geldlos beglichen worden. Im Ueberweisungsverkehr mit dem Ausland wurden 622000 -N umgesetzt.
Fälschung deutscher Geldmünzen in China. In letzter Zeit wurde zweifelsfrei festgestellt, datz in China (Schanghai?) falsche deutsche 50 Pfennigstücke hergestellt werden. Solche Fälschungen wurden wiederholt auf deutschen Dampfern, die aus Schanghai kamen, gefunden. Vorsichtsmaßnahmen sind getroffen.
Konkurse. Gottlieb Bayer. Bäckermeister. Eßlingen. — Georg Huber, Güterhändler, Ravensburg-
Vergleichsverfahren. Matthias Müßigmann, Schneidermeister, Geislingen-Altenstädt.
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Stuttgarter Börse, 6. Juli. Die heutige Börse verlief wesentlich beruhigter. Es traten zwar wenig Veränderungen in Erscheinung, doch war der Grundton freundlich. Bei kleinem Geschäft blieb man bis zum Schluß behauptet.
Frankfurter Getreidebörse, 6- Juli. Weizen 26-5, Roggen 28.5, Hafer inl. 27.75—28.25, Mais für Futterzwecke 24.25. Weizenmehl südd. Spez. 0 36.5—37.25, Roggenmehl 38-39, Weizenkleie 13.50, Roggenkleie 16.25, Tendenz: stetig.
Bremen, 6. Juli. Baumwolle Middl. Unio. Stand, loco 24.93.
Besihwechsel. Der -Gasthof zum „Lamm" mit Metzgerei in Heidenheim ist von Metzgermeister Friedrich Wiedenmann um 60 000 Mark erworben worden.
Eingesandt.
Die Redaktion übernimmt für Einsendungen nnter dieser Rubrik nur die preßgesetzliche Verantwortung.
Z»n» Mnsikwettstreit in Horb.
Das in Nr. 154 des „Gesellschafter* erschienene „Eingesandt* über den Mustkwettstreit in Horb und eine angebliche ungerechte Bewertung der Stadtkapelle Nagold enthält derartig grundfalsche Behauptungen, daß es seitens des festgebenden Vereins unter Zugrundelegung einwandfreier Tatsachen nicht unwidersprochen bleiben kann. Der Einsender des Artikels beklagt sich darüber, daß das Preisgericht die Stadtkapelle Nagold „unterdrückt* habe. Für diese Behauptung wird der Einsender wohl an höherer Instanz einzustehen haben, an dieser Stelle sei nur gesagt, daß sich das als weithin bekannte Preisgericht niemals bei seiner Bewertung von der Frage leiten läßt, ob die betr. Kapelle dem Gau angehört oder nicht. Auch persönliche Angelegenheiten, auf die der Einsender abhebt, kommen für einen Preisrichter von der Qualität der in Horb aufgestellten niemals in Frage Daß letztere an sich unmöglich sind, bezw. waren, geht ja schon daraus hervor, daß die Preisrichter den Dirigenten der Kapelle Nagold gar nicht kannten.
Die Stadtkapelle Nagold hat die Bewertung erhalten, die ihr Preisspiel verdient hat. Die Kritik bezeichnet das Spiel als gut, bemängelt aber den Umstand, daß die Allegro noch i inmal so rasch hätten genommen werden müssen. Die Preis- lichter von Horb befinden sich also völlig im Einklang mit der Kritik, die in der Nummer vom 5. Juli ein anscheinend glänzender Musikkenner der Kapelle für das bei einem Standkonzert in Nagold vorgetragene Preisstück von Horb unterbreitet hat. Mit dieser von dem ersten Artikelschreiber selbst herausgeforderten und verlangten Kritik hat er sowieso, wie jeder Leser vielleicht mit einem Lächeln festgestellt hat, der Stadt- kapelle Nagold den denkbar schlechtesten Dienst erwiesen.
Darüber hinaus hat dieses Eingesandt in das so glänzend und zur Zufriedenheit aller Teilnehmer verlaufene Musikfest in Horb einen Mißton nachträglich getragen, der Musikern nicht geziemt. Musikerkameradschaft ist das bestimmt nicht. Musikverein Horb: Dirigent Weinmann, Vorstand Kneller.
Auswärts Gestorbene.
Nordstetten; Albert Klink, 59 I.
Rottweil/Freudenstadt: Berta v. Nagel geb. Moll 76 I. Gräfenhausen: Ernst Glauner, Metzger 62 I.
Das Detter
Vom Westen nähert sich eine Depression. Für Sonntag und Montag ist zu Gewittern geneigtes, wechselnd bewölktes Wetter zu erwarten.
kür Sie Leies
Wanderungen und das Wochenende unerläßlich ChlorodonI >3ahn- paste und die dazugehörige Lhlorodont-Zahnbürste mit gezahntem Borstenschnitt zur Beseitigung fauliger, übelriechender Speisereste in den ZahnzwischenrSumen und zum Weißputzen der Zähne. Di« ges. gesch. CKIvrvSviit - LsIiwkLrst« von bester Qualität, für Erwachsen« I.2S Ml., für Kinder 70 Ps„ ist in blau-weiß-grüner OriginalEhlorodom- Packung überall erhältlich. so mm
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^ SstäntzTäHHR? und jung wandert hinaus in die Natur, um einmal die Sorgen des Alltags zu vergessen. Aber um sich da recht wohl zu fühlen, muß man auch die Gewißheit haben, gegen oie Einflüsse der rasch wechselnden Witterung gefeit zu sein. Daher ist es nötig, daß Sie Ihre Sommergarderobe durch eine leichte und doch schützende Oberkleidung ergänzen. Was wäre da besser geeignet als Bleyle? Besonders die Jugend ist ganz begeistert dafür. Und Sie kleiden Ihr Kind noch nicht mit Bleyle? Dann ist es höchste Zeit. Eilen Sie, wenn Ihnen das Wohl Ihres Kindes am Herzen liegt. Erfragen Sie alles Weitere in der 79
Verlmuk5lelle AMVVO»
Zur Nagold- und Waldach Korrektion
Jedesmal, wenn uns der Weg zur Korrektion hinunter führte, sahen wir dort neue Bilder, greifbare Fortschritte durch die emsige Arbeit der rührigen Unternehmer mit ihren Arbeitern. Nun geht die Arbeit mit Riesenschritten ihrem Ende zu und wir wollen noch einmal ein kleines Jnterimsbild von dem augenblicklichen Stand und den die Oeffentlichkeit interessierenden Momenten geben. Beginnen wir mit unserem Besichtigungs- §ang in dem Elektrizitätswerk Klinglers Erben, so sehen wir dort emsiges Arbeiten von Maurern und Monteuren. Dort werden z. Zt. die Turbinen eingebaut. Die größere der beiden, « ine Zwillingsturbine mit 80/l16 ?8 Leistungsfähigkeit, ist für den größeren Wasserstand (3—4 cbm) gedacht und wird in den nächsten Tagen betriebsfertig sein. Die kleinere Turbine zeigt eine Leistung von 40/58 ?8. Die Turbinen sind in der iogen. Turbinenkammer eingebaut und durch elektrisch zu be- lätigende Einlaßschützen von dem Kanal abzuschließen- Vor den Stellfallen werden Feinrechen zur Abhaltung von Schmutz angebracht werden. Das Wasser, das ein Gefälle von 2,80 m hat, wird durch Saugschlauch aus den Turbinenkammern abgeleitet. Die Turbinen übertragen ihre Umdrehungen auf ein !50 Touren machendes Schwungrad von 3 m Durchmesser; von dort mittels Riemen auf die Stromerzeugermaschinen (Generatoien). Die maschinelle Turbinenanlage mit Wehraus- > üstung ohne Tiefbau und Maurerarbeit kostet allein 50 000 Zur Zeit wird im Elektrizitätswerk kein Strom erzeugt, sondern von den Heimbachwerken bezogen mit Ausnahme der Zttommenge von dem Hrn. Wohlbold gehörenden Bettenbergwerk in Wildberg. Auch nach endgültiger Fertigstellung der Turbinenanlage, etwa 1. Oktober, reicht die hierdurch erzeugte Zttommenge bei weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Durch die Umstellung des Betriebes erhält das Elektrizitäts- >oerk einen ganz modernen, geräumigen Maschinensaal, zu dem natürlich auch eine neuzeitliche, den Verhältnissen angepaßte Schaltanlage, die bereits montiert ist, gehört. Der Zuflußkanal für die Turbinenanlage hat eine Breite von 5 in und eine mit Beton abgesicherte Böschung von 1,2 m. — Das große Wehr nn der Schiffbrücke ist nunmehr fertiggestellt und, unserer Ueber- imgung nach, gut gelungen. Keineswegs wirkt es, wie sonst oft derartige Bauten, störend im Landschastsbild. sondern die gefälligen, weichen Linien wirken entspannend in der Wucht des Gesamten. Die beiden Fallen haben eine Breite von je II m. die Linke eine Höhe von 2,10 m Z- 50 cm Stauklappe, die Rechte eine solche von 2,60 m. Die Stauklappe ist selbsttätig und klappt um, wenn bei Hochwasser die Wasser 4 cm Ueber- fluß haben. Die selbsttätige Auslösung wird durch ein Gegen- ivicht, ein 2800 KZ schwerer Eisenbetonbalken, bewirkt, d. h. die Klappe legt sich um, wenn das Gewicht der Stauklappe -s- dem Wasserdruck größer ist als das des Eisenbetonbalkens und dies ist, wie erwähnt, bei einem Ueberfluß von 4 cm der Fall. Die Stellfallen können von Hand aus aber auch mit Elektromotor, der vom Werk aus eingeschaltet wird, gehoben werden. Das Flußbett unterhalb des Wehres, das augenblicklich noch m seinem früheren Zustand beharrt, wird als letztes ausgeräumt werden, dazu dieser Zeit das Wasser gestaut sein wird resp. durch das Werk seinen Abfluß findet. Das Gelände unterhalb der Schiffbrücke wird soweit aufgefüllt, daß es ca. 80 cm über dem Stauspiegel des Wassers zu liegen kommt, d. h. die Bodenhöhe ivird gleich den sichtbaren Ufermauern des Wehres. Geht man nun em Stückchen flußaufwärts an der Schiffbrücke vorbei, so sieht man auf dem linken Ufer den verbreiterten Klebweg und sechts die neu angelegte Uferstraße, die beide in den allernächsten Lagen gewalzt und fertig gestellt werden.
. Gleich an der Brücke hat man den Beweis der Geschäfts- luchtigkeit der hiesigen Bevölkerung, denn Zimmermeister Bürkle hat dort einen hölzernen Landungssteg erstellt und sich eine Reihe von schnittigen, gefälligen Ruderbooten zugelegt, die nun auch hier in der Nagold den schönen und gesunden Ruderspott ermöglichen. Es wäre zu wünschen, wenn die Boote immer lotch reißenden Absatz finden würden, wie in den zwei Tagen des Probestauens.
Di? beiderseitigen Ufer sind ausgemauert, während die obere Böschung mit Gras angepflanzt ist. Auf der linken Seite, wo alter, von den früheren Wiesen ausgestochener Rasen wieder eingesetzt wurde, ist schon alles schön grün, auf der anderen Seite, wo gesät wurde, ist bis jetzt leider nur ein spärlicher, grüner Schimmer zu bemerken. Einmal ist dies auf die große Trockenheit und dann auch wieder auf die Hühner der lieben Nachbarn zurückzuführen, denn die scharren auch Grassamen aus, der anwachsen und dann der Spaziergänger Herz erfreuen soll. Es gibt aber auch Menschen, die so unvernünftig sind, zwar nicht den Grassamen zu sich zu
nehmen gedenken, aber doch dafür auf den Uferböschungen -stauben herumtrampeln zu müssen. Doch wir wollen hier nicht oie Parallele zwischen diesen beiden Gottesgeschöpfen ziehen. — stuf der linken Uferseite sehen wir schon einen großen Teil der Anpflanzungen angelegt. Längs des Ufers wurden Hainbuchen -epflanzt und in gewißen Abständen dazwischen Linden. Beide haben schön angesetzt und wenn wir dagegen die fast noch landlosen Pappeln längs des Klebweges betrachten, so möchten wir iU der Ueberzeugung kommen, daß der Gemeinderat und seine beratenden Instanzen aut daran getan, von dem ursprünglichen Plan, dem ganzen Ufer entlang Pappeln zu pflanzen, abzu- lveichen und den nunmehr begangenen Weg einzuschlagen. — Gegenüber ist der Platz des früheren unteren Wehres bei der Stadtpflege aufgefüllt und er wird auch in einigen Tagen planiert sein. Von dort aus führt eine neue Betonbrücke, die henso wie das Wehr ein Meisterstück der Form und Linie ist,' über die Waldach in zwei Bogen von je 8,50 m und über die Nagold in zwei Bogen von je 10,60 m. Ein Röhrengeländer vird die Brücke aus die Höhe des Mittelstückes bringen. Auch hier treffen wir überall schon die fertigen llsermauern und Löschungen. Eine Grube auf der linkett Nagoldseite wird mit „och ausgefüllt und zwar mit Boden, der bei der Aushebung oes Flußbettes bis zur notwendigen Tiefe der Flußsohle und bei der Abgrabung eines Teiles der Kiesbank am Bad und oeiter oberhalb gewonnen wird. Die Pessimisten unter unseren Badfreunden mögen sich beruhigen, auch wenn man irgendwo von der bedrohten Existenz des Nagolder Familienbades gelesen bat, denn die versprochene Wassertiefe von 60 cm beim Bade- plstz und von 1,20 m bei der Brücke am Turnplatz wird erreicht. Ist beim Bade selbst eine ideale Badegelegenheit für Kinder geschaffen — die einzelnen Gumpen werden noch aus- gefüllt —, so können die Erwachsenen sich in der Nähe der Brücke tummeln und die Schwimmer haben die denkbar schönste Schwimmstrecke bis zur Schiffbrücke. Den Springern wird man wahrscheinlich ebenfalls noch entgegenkommen und ihnen da, wo ungefähr ein Wafferstand von 2 m ist und dies möchte gegenüber von Gemüsehandlung Keck sein, ein Sprungbrett erstellen. Also noch nicht weinen, denn werden die hochheiligen Versprechungen der verschiedenen Stellen erfüllt, ist es gut, hält man sein Versprechen nicht, nun gut, dann wehren wir uns und zwar kräftig. Die Strömung an der Ecke des Bades fällt fort, da der Stau in der Nagold bis annähernd zum Hohensteg und in der Waldach bis zur Insel reicht. — Der Leg entlang der früheren Stadtmauer, der beim „Anker* in die Waldachstraße mündet, ist z. T. fertiggestellt. Auf der Seite der Mauer erhält er einen schmalen Grünstreifen (Gras) lind die Mauer bezw. die Häuser sollen ebenfalls bepflanzt loerden. Von der Ankerbrücke aus sieht man nun flußab- und aufwärts die betonierten Usermauern, die z. Zt. bereits bis an die Lindenallee erstellt sind. Mit dem Bau der Uferböschung ist man noch beschäftigt; daran anschließend wird das Flußbett ausgeputzt werden. Die bei der Ankerbrücke bisher einmündenden Abwasser des Stadtteiles links der Waldach werden durch eine Unterdückung unterhalb der Waldach in den Sammelkanal entlang der Uferstraße eingeführt. Diese Arbeit wird im Laufe der nächsten Woche erledigt sein. Der Kanal von der Müllerei Rapp wurde ausgeputzt, die Seitenwände ausgebessert und beim Einfluß wurde ein Absturzbecken eingebaut. Wegen der hohen Ufermauern haben sich die Geflügelhalter manches Kopfzerbrechen gemacht. Ihnen sei zur Beruhigung gesagt, daß ein Abgang für das Wassergeflügel geschaffen werden wird. Der frühere Jnselsteg wird durch eine Betonbrücke von 1,8 m Breite ersetzt — das Gerüst hierzu ist bereits ausgeschlagen — ebenso w e oberhalb der Lindenallee eine neue Betonbrücke von 5,2 m erstehen wird. Der dort abzweigende Waldacharm wird zugeworfen und eingeebnet und somit kommt die Brücke bei Wagnermeister Merkte in Fortfall. Um diese Anlieger vor jedem Hochwasser zu schützen, soll dort ein 6 m breiter Grundablaß mit selbsttätiger Stauklappe eingebaut werden. — Hat man nun den Gesamteindruck in sich ausgenommen, so muß man gerecht sein und es muß selbst der größte Pessimist zugestehen, daß die ganze Umgestaltung schöner geworden ist, wie man es sich hat träumen lasten. Wenn die Anlagen in jeder Richtung vollendet sind, so werden die beiden Flüsse in ihren neuen Kleidern, denen der Stempel der wohltuenden Großzügigkeit aufgedruckt ist, uns allen gefallen und niemand wird sich überhaupt das Alte noch vorstellen können oder sogar noch vermissen- Der Unternehmerfirma Kaupp <L Henßler muß für ihre flotte und präzise Qualitätsarbeit ein Lob zugebilligt werden. Der nächste Probestau wird von heute abend I 5 Uhr bis morgen abend 10 Uhr stattfinden. j