Teile 3 — Nr. loö
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag. 2». Juni 1SL8
Vom Kochkurs
Gestern abend wurde unter zahlreicher Beteiligung der wiederholte Süßspeisenkurs von Fräulein Thierer (Prioat- kochlehrinstitut Konstanz) im .Bären' abgehalten. Fräulein Thierrr führte auf einfache Art die Zubereitung verschiedener Süßspeisen wie „süße Sulz mit Früchten, Rum-Bombe, Mohr ,m Hemd, Fürst Pückler-Bombe, garn. Bananen, buntes Aller- ><i usw." vor. Sämtliche Rezepte wurden auf billige Art aus- aesührt, so daß die gezeigten Künste auch im einfacheren Haus- nalt verwendet werden können. Die Süßigkeiten ließen stch die Teilnehmerinnen ln vorgerückter Stunde noch lustig schmecken. tÄe mr hören, wird Fräulein Thierer im Herbst Nagold wieder besuchen und auf dem Gebiet „Kalte Platten' belehren.
Teilnahme des Bezirks Nagold am Horber Musikfest I
Vom Bezirk Nagold werden sich an dem großen 2. Gau- Musikfest des Neckar-Schwarzwald-Gaus in Horb l.—2. Juli bckeiligen: am Festbankett: Stadlkapelle Alten steig mit .Intasie aus der Oper „Freischütz' v C. M. v. Weber und > mem noch zu wählenden Stück, weiter am Nachmittagskonzert mit der Jubel-Ouvertüre v. Bach; Musikkapelle Emmingen mit der Ouvertüre „Abendfrieven' v. Claus; Sradtkapelle Nagold Lustspiel-Ouvertüre v. Kela-Bela; am Preis wett spiel: Mttelstme: Musikkapelle Emmingen inst Ouvertüre „Frühlingsboten" v. Dörle; Musikoerein „Con- cvrdia' Nagold „Ouvertüre zu Nebukadnezar"; obere Ab- irilung: Stadtkapelle Al lensteig: Ouvertüre „Rosamunde' v. Schubert.
Walddorf, 28. Juni. Befitzwechsel. Das heute aufjdem TSege der Zwangsvollstreckung verkaufte neue HausH des Schmiedes Jakob Buhler wurde zum ungefähren Preisendes remeinderStlichen Voranschlages von Landwirt und Jagdpäch- i?r. Gottlieb Kirn kier erworben.
Schietingen, 28. Juni. Brandfall. Gestern, kurz vor Bierabend, brach in dem Heizraum der Möbelfabrik Chr. Presser le Feuer aus, das aber durch Arbeiter wieder gelöscht werden konnte. Von dem an sich feuersicheren Heizraum führen Dampsröhren in den oberhalb gelegenen Maschinensaal. Neben diesen Röhren befanden sich im Boden einige Oeffnungen, durch welche das Feuer hinaufgeschlagen zu haben schien, denn gegen N Mir, abends brach in dein Maschinensaal oberhalb des Heizraumes erneut Feuer aus, das dank des sofortigen Eingreifens von Nachbarn und der Feuerwehr aus seinen Herd beschränkt ir>erden konnte. Der Gebäudeschaden ist gering, der Materialschaden dürste sieb auf nahezu 2000 ./N belaufen. Unter sicheren Geräten wurde eine Schleifmaschine zerstört. Pfefferte ist versichert.
Talw, 28 Juni. Der Brand auf dem Windhof
s deinr Rache zu sein. Es ist bereits ein junger Mann verkraftet worden, der in dem dringenden VerdachtMeht, den Brand gelegt zu haben.
Beinberg. 28. Juni. Beerdigung von Oberlehrer Klein. Am Sonntag morgen verschied nach langem, schweren 'erden Oberlehrer Klein. In seinen, von innerstem Verstehen des Verstorbenen zeugenden Worten, zeichnete Stadt- vsarrer Gaiser-Liebenzell das Leben und Kämpfen, das Ringen und Suchen nach dem Ewigen, das tiefe vergeistigte Wirken des Verstorbenen; innige Worte des treuen Gedenkens widmete Oberlehrer Grieb-Nagold dem lieben Kursgenoffen, Rektor Rüme!rn-Kornwestheim dem Freund und einstigen Zsminariehrer, Oberlehrer Bade r-Hirfau dem treuen Mitglied des Lehrervereins. Der Ev. Oberschulrat und das Be- zirksschutamt Neuenbürg, wie die Gemeinde Beinberg gaben durch ihre Vetreter Zeugnis von der hohen Wertschätzung, deren sich der Verstorbene erfreute.
Horb, 28. Juni. Ein Wüstling. Am Dienstag nachmittag wurde auf der alten Nordstettersteige auf zwei junge Mädchen aus Nordstetten, die auf dem Heimweg von Horb der begriffen waren, ein Ueberfall verübt. Aus dem Walde sprang plötzlich ein etwa 22—25 Jahre alter Bursche heraus, packte eines der Mädchen von hinten und versuchte sie in den Wald hineinzuzerren Als ihm dies infolge der heftigen Gegenwehr und der Abwehr der Schwester nicht gelang, warf der Unhold das Mädchen zu Boden und versuchte sie zu vergewaltigen. Infolge Schreiens der beiden Mädchen wurde der Bursche jedoch an der Ausübung feines Vorhabens gehindert und flüchtete in den Wald. Der Täter wird wie folgt beschrieben: Etwa 22—25 Jahre alt, 1,70 Meter groß, mageres, bleiches, abgelebtes Gesicht, schwarze zurückgekämmte Haare, ohne Kopfbedeckung, oben oder unten eine Zahnlücke, hatte eine gerade Holzpfeife im Mund, trug einen hellbraunen gefpreckelten guterhaltenen Anzug (lange ungebügelte Hose), weißen leinenen niederen Stehumlegkragen, dunklen Selbstbinder mit Hellen Streifen, schwarze Schuhe (ob Halbschuhe konnte nicht gesagt werden). Er hatte weiter nichts bei sich. Nach Ansicht der Mädchen gehört der Betreffende dem Arbeiterstande an. Vom Täter fehlt bis jetzt jede Spur, um Mitfahndung wird gebeten.
Baiersbron», 28. Juni. Hohes Alter. Die älteste Person unserer Gemeinde, die 94 Jahre alte Köhlerswitwe Rosine Morlock geb. Würth ist gestern früh unerwartet rasck gewirben. Die seit 1883 Verwitwete hat in 35jähriger Ehe elf Kmdern, von denen die älteste Tochter, 69jährig, nun selbst Mutter und Großmutter ist, das Leben gegeben. Der Name Morlock ist durch Gründung einer Schneeschuhfabrik durch den «ohn Ludwig weithin bekannt geworden.
tv..blschingen, 28. Juni. Schweres Autounglück. Der
Mltspachter König mit seiner Frau vom Weiherhof (Der ^eiherhof ^ iw Nagolder Bezirk besonders durch die Beteili- gmrg des Landw. Bezirksvereins Nagold an der dortigen Weide im Sthr.) fuhr gestern vormittag zwischen 10 und 11
seinem Ford-Auto auf der Straße von Sulz nach vffckmgen. Am Bahnhof in Fischingen übersah anscheinend °atz die Schranken geschloffen sind und fuhr direkr in E Franken hinein, in dem Moment, wo der Materialzug m«,». - r° her um den Ranken herumkam. Die beiden Jn- ^ wurden herausgeschleudert und ca 40 Meter hinausge- Das Auto wurde nun noch ca 100 Meter von der ve auf dem Geleise fortgeschleppt und völlig demoliert.
Insassen sind schwer verletzt, insbesondere Frau '^"8- .^nen doppelten Schädelbruch hat. An ihrem Auf- wird gezweiselt. Beide Schwerverletzte wurden sofort dem Auto ins Bezirkskrankenhaus nach Sulz a. N. verbracht.
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Kleine kllulMlen ans aller Dell
Ergebnislose Verhandlungen im Streik der Berliner Bäcker, lieber den Streik in den Berliner Brotfabriken fanden Besprechungen vor dem Schlichter statt. Nach stundenlanger Dauer mußten aber diese Verhandlungen ergebnislos abgebrochen werden, da die Arbeitgeber weitere Zugeständnisse in der Lohnfrage ablehnken. Die Streikleitung plant jetzt Verschärfung desKampfes.
Schweres Hagelunwetter in Vbermittelprilau und Mittel- prilau. Ein schweres Hagelunwetter suchte gestern nachmittag die Ortschaften Obermittelprilau und Mitte lpri lau heim. Das Unwetter kam von Niederhelben- dorf über die beiden Ortschaften gezogen und ging dann weiter über den Fischerberg. In einer Breite von etwa 3 Km. wurde alles von den Schloßen zerschlagen, die die Größe von Hühnereiern hatten. Hunderte von Fensterscheiben wurden zertrümmert: bei einem Gastwirt allein wurden 57, bei einem Grundbesitzer 32 Fensterscheiben zerschlagen. Die Schloßen durchschlugen an der Wetterseite sogar die Doppelfenster. Die Ernte auf den Feldern ist bis zu 90 v. h. vernichtet. Besonders schwer betroffen wurden einige kleine Stellenbesitzer, die nicht einmal gegen hagelschlag versichert sind. Die Straße war mit Laub und Aesten dicht bedeckt. Die Obstbäume sind so schwer mitgenommen, daß eine völlige Mißernte erwartet werden muß.
Ein norwegisches Fischerdorf in Flammen. Das große Fischerdorf Berlevaag in der Landschaft Fpnmarksn ist von einem Großfeuer heimgesuchk worden. Man befürchtet, daß dasganzeDorf niedergebrannt ist.
Letzte Nachrichten
Die Berliner^Preffe über das KabinettIHermann Müller
Berlin. 29. Juni. Die Berliner Morgenblätter beschäftigen sich ausführlich mit der Bedeutung und der Lebensdauer des neuen Reichskabinetts. Der „Vorwärts' betont dabei, daß die Umwandlung der neuen Regierung von einer provisorischen in eine endgültige keine besonderen Schwierigkeiten machen werde. Daß die Parteien die freie Hand behalten haben, sei kein Tadel, denn oie Regierung könne jetzt die Mehrheit nehmen, wo sie sie finde.
Das „Berliner Tageblatt" schreibt, daß das neue Kabinett ein K bineti der großen Koalition, zwar nicht der Form »ach, aber der Sache nach, sei. Daß Wirth ihm nicht angehört, tei bedauerlich. Die abwartende Haltung der Fraktionen sei in erster Linie als Druckmittel gedacht. Das neue Kabinett sei stark, weil es die große Masse des Volkes vertritt. In der inneren Politik müsse die Regierung zurückfinden, zu der Linie oer entscheidenden Demokratisierung, die unter Luther und Marx leider verlassen worden sei.
Auch die „Bossische Zeitung" bezeichnet das Kabinett als eine Regierung der Großen Koalition. Im Herbst werde die Umbildung einiger Portefeuilles erfolgen müssen, aber das bedeute keineswegs, daß das Kabinett ein Provisorium sei, denn wenn der Reichstag in die Ferien gegangen ist, wird für die Regierung gerade die schwerste Arbeit beginnen.
Die „Germania" bemerkt, daß das Zentrum durch Gue- rard einen Vertrauensmann in das Kabinett entsandt habe, und >aß es ab warten könne, wie die Dinge sich entwickeln. In dieser Zeit werde es sich in seinem eigenen Hause sorgfältig umsehen und wo es nötig ist — und es ist manch« lei nötig - auch ausbeffern oder gar neu aufbauen. Die Neorganisa- uon der Partei sei eine dringende Aufgabe, die sie im eigenen Interesse habe. Hermann Müller sei, so schreibt das Blatt weiter, keine überragende Führernatur. Der Kopf der Regierung sei Severing. Hilferding sei als Finanzpolitiker eine umstrittene Persönlichkeit.
Die „Kreuzzeitung" unterstreicht, daß die „Große Koalition' — einst u. bis zuletzt die Sehnsucht aller Verständigung?- beflissenen — nicht nur nicht geschaffen, der Gedanke an sich ad absurdum geführt worden sei. Der Versuch seiner Verwirklichung unter Müller habe mit einem Durcheinander geendet, bis Müller ein Notprodukt unsagbar kläglichen Aussehens zur Welt brachte, über dessen Gesundheitszustand überhaupt nicht zu reden ist.
Die „Deutsche Zeitung" meint, alles in allem haben wir in dem neuen Kabinett, vielleicht abgesehen von der Post und in gewisser Beziehung von der Reichswehr, lauter Minister, die nach ihrem politischen Vorleben die trübsten Befürchtungen rechtfertigen.
Die „Rote Fahne" erklärt, daß die führende Stellung der DVP nicht offenkundiger deklariert werden könne, als mii dem Vorstoß gegen Wirth.
Die „D.Ä.Z." behauptet, ein Freundliches habe die Kabinettsbildung gehabt, Joses Wirth habe durch seine geschäftige Ungeschicklichkeit auch bei seinen Reichsbannerfreunden so unbeliebt gemacht, daß er hoffentlich bis aus weiteres ausgeschal- bleibt.
Der „Lokalanzeiger" weist darauf hin, daß die ersten Schwierigkeiten die Formulierung der Regierungserklärung bereiten werde. Die erste Krise werde bei der Erörterung der kommunistischen Anträge auf Streichung der Kosten für den Panzerkreuzer ausbrechen. Wenn das Haus ungünstig besetzt sei, werde die offene Krise da sein. Ein Vertrauensvotum werde Müllers Kabinett nicht erhalten.
Die „Börseuzeitung" betont, die Krise sei vertagt. Wer aber glaube es würde im Herbst glatter gehen, der habe seine Rechnung ohne den Wirlh gemacht.
Die „Tägliche Rundschau" nennt das Kabinett Müller eine Notlösung. Man müsse sich darauf verlassen, daß im Herbst nachgeholt werde, was diesmal versäumt worden ist. Es verstehe sich auch von selbst, daß die endgültige Lösung nur dann gefunden werden kann, wenn in Preußen die berechtigte Forderung der DVP. erfüllt wird.
Mißglückter Startversuch Thea Rasches
Newyork, 29. Juni. Thea Rasche versuchte am Donnerstag in Montreal mit ihrem Flugzeug nach Neufundland auszusteigen. Der schwere Benzinvorrat ließ das Flugzeug jedoch nicht hochkommen. Es geriet in eine Baumgruppe und wurde dabei leicht beschädigt. Die Insassen wurden nicht verletzt.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A^G. Stuttgart
Freitag, 2 ». J»ui:
12.15: Laninoirtschaftofunk. 12.Z0: Wetterbericht. Abschließend, Schallplattenkonzert. IÄ.50: Nachrichtendienst. 10.1S: Nachrnittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschastsnachrichten. 18 SS: Bartrag: An den Quellen der Symphonie. 18.15: Funktechnik für All». 19.15: Esperanto- knrs. 1945: Bortrag von N. Deßer: lieber den Schießsport. Anschließend: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.IS: Uebertragnn, aus Frankfurt «. «.! Nobert «oppel-Abenb. Anschließend: Militirkonzert. Anschlirßand: Nachrichtendienst,
Sam»tag, 80. Juni:
12.30: Wetterbericht Anschließend: Schallplattenkonzert. 13.00: Ans Schwenningen a. N.: Einweihung des neuen Rathauses. 14.30: Jugendstunde. 10 30: Unterhaltungskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.10: Vor- trag: Wie kann unseren Landsrauen gehoisen werden? 18.15: Bortrag: Rechtobelehrung: Aussteuer, Ausstattung und Ausgleichung von Vor- empsängen bei der Teilung. 19.15: Vortrag: Zum so. Geburtstag von Alice Behrend. 10.45: Bericht des Landesarbeitsamts SUdwestdeutschkand über die Arbeitslage in Slldwestdeutschland. Anschließend: Zeitangabe, Wetterbericht. Sportsulikdienst. 20.15: Die Jagd nach dem Glück. Anschließend: Schwäbische Stunde Anschließend: Nachrichtendienst. Anschließritd: Tanrmusik.
Die neueste „Funk-Illustrierte" (2V I) stet» vorrätig bei S. W. Zaiser-Nagolk.
Svorr
Die mex Olympiamannschaft spielt in Stuttgart 2:2. Um ein haar hätte die Stuttgarter Städtcmamffchaft der Mexikanischen Olympiaelf zum 1. europäischen Siege oerholfen. Allzu große Sorglosigkeit in der Hintermannschaft verhals den Gästen zu zwei vermeidbaren Toren, die aufzuholen die Einheimischen alle Mühe hatten — trotz eines Eckballverhältnisses von 13:1 zu ihren Gunsten!! Für die Gäste waren beidemale die Mittelstürmer erfolgreich, Kleinheinz verwandelte noch vor Halbzeit eine Flanke Liebs. Trotz immer offensichtlicher werdender Ueberlegenheit fiel der Ausgleich unter noch selten erlebter Anfeuerung durch das Publikum erst kuzr vor Schluß durch Wölpert. Dis Stuttgarter Elf enttäuschte und fand sich nicht im erwarteten Maße zusammen; vor allem hatte man von der Hintermannschaft eine weit geschlossenere Leistung erhofft. Die Mexikaner kämpften mit wahrem Feuereifer, hätten aber vor einer gut aufgelegten einheimischen Elf den- noch glatt kapitulieren müssen. 7—8000 Zuschauer wohnten dem Mittwoch abend auf dem SSC.-Platz zum Austrag gekommenen Spiele bei.
Neuer Ozeanflug von Lissabon aus. Der englische Flieger Courtney ist heute vormittag 10.20 llhr nach den Azoren, die die erste Etappe seines Transozeanfluges bilden sollen, gestartet.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs. 28. Juni. 4,179 G.. 4,187 B.; 6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75; Dt. Abl.-Anl. 1 50,75; Di. Abi.- Aul. 2 53; Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 18; Franz. Franken 124,02 zu 1 Pfd. St.. 25,42 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt, 28. Juni. Tagesgeld 6—8 v. H.; Monats, geld 7.75—8,5 v. H., Warenwechsel 7 o. H., Privatdiskont 614 v. H. kurz und lang.
Konkurse: Johannes Sailer, Schuhgeschäft, Lausten OA. Besigheim. — Martin Manch, Schuhmacher, früher Dunningen OA. Rottweil, jetzt Berlin-Johannisthal. — Ulrich Abele, Schreiner, Iggingen OÄ. Gmünd. — Lina Kleinhempel, Ulm. — Mathilde Cbinger, Wäsche- und Aussteuergeschäst. Ludwigsburg. — Otto Stofsregen, Haus- und Küchengerät«. Möhringen OA. Horb. — Eugen Türk, Werkzeuge für Metallbearbeitung, Ebingen.
Stuttgarter Börse, 28. Juni. Das Geschäft an der heutigen Börse war ziemlich klein und die Kurse hielten sich ungefähr auf auf der gestrigen Höhe. Im Verlauf wurden von Berlin bessere Kurse gemeldet, auf Gerüchte, daß die neue Regierung gebildet sei, wovon auch Stuttgart eine Kleinigkeit profitieren konnte. Man schloß ruhig.
Berliner Gelreidepreise, 28. Juni. Weizen märk. 24.90—25, Roggen 26,80—27, Sommergerste 24,50—26,50, Hafer 25,50 bis 26,50, Mais 24,30—24,50, Weizenmehl 31—35, Roggenmehl 34,90 bis 37,75, Weizerckleie 15,65—15,85, Roggenkle'e 18.
Allgäuer Bulker- und Käsebörse. Molkereibutter 148—154 (144—150), Durchschnittspreis 151. Marktlage normal. Weichkäse mit 20 Prozent Fettgehalt grüne Ware 33—35 (32—35). Nachfrage gut. Allgäuer Emmenthaler mit 45 Prozent Fettgehalt 110—126 (106—126). Tendenz unverändert. — Die Preise sind Erzeugerverkaufspreise ab Lokal oder ab Station des Börsengebietes ohne Verpackung für ein Pfund.
Breslauer Zuckerbörse, 28. Juni. Für prompte Lief. bez. 26.25, Juli gef. 26.25, Juli-August ges. 26—27.50, August gef. 26.40, Sept. gef. 26.50. Haltung ruhig.
Würtk. Edelmetalle. 28. Juni. Feinsilber Grundpreis: 82.40 G., 83.40 B.. Feingold: 2800 G.. 2814 B.. Ausfuhr-Platin: 9.75 G.. 10.75 B.
Bremen. 28. Juni. Baumwolle Middl. Univ. Stand, loco 24.72.
Märkte
Stuttgarter Schlachkviehmarkt, 28. Juni. Dem Schlachtvieh- Markt waren zugetrieben: 2 Ochsen, 4 Bullen. 30 Jungbullen. 19 Jungrinder, 4 Kühe, 266 Kälber, 810 Schweine. Davon blieben unverkauft: 100 Schweine. Verlauf des Marktes ruhig.
Ochse«:
28. 8.
26. 6.
ausoemället oollfleischig ' fleischia
58-53
43-54
vullea:
ausgemästet
vollfleischig
sieffchla
SV-51 4L-48
50-51
46-48
Jungrinder:
ausgemäster
vollfleilchig
fleischia
gering genährte
58-82
52-58
47-50
58-82 52-58 45-bv
Kühe:
ausgemäster
vollfleischig
42-48
32-33
42-48
33-33
«llhe:
28. 8.
26 6.
fleischig
21-30
21-30
gering genährt«
15-13
15-13
Kälber:
leinst« Mast- und beste Saugkälber mittl. Mast, und
78-80
78-80
gute Saugkälber
67-76
68—76
geringe Kälber
60-86
60-66
Schwein«:
über 3»U Pf!».
64—65
64-65
240-30« Pfd.
65-66
66-67
200—240 Pfd.
67—68
68-63
160-203 Pfd.
65—66
68-67
I2U—160 Psd.
62-64
63-64
m!e: 120 Pfd
62-64
63-64
Sogen
47-56
48-57
rinder, 13 Kühe, 102 Kälber, 245 Schweine. Erlös aus je ?-Ztr. Lebendgewicht: Bullen 46; Jungrinder 54—56, 47-50: Kühe 30—36, 24—27; Kälber 75—77, 69—72; Schweine 59—61, 54—57 Mark. Marktverlauf Schleppend.
Viehpreise. Herrenberg: trächtige Kühe 540—610. Milchkühe 480-570, Schlachtkühe 280—410, Kalbinnen 590—650. Jungrindcr oder Stiere 170—620. — Laupheim: Kälber und Boschen 210 bis 265, Kalbeln 465, Kühe 270-410. — Niurrhardt: Farren 230, Ochsen und Stiere 286-800, Kalbinnen und Rinder 222—590, Kühe 315—480. — Welzheim: Farren 350—550, Ochsen 600-800. Stiere 270-400, Rinder 225-600, Kühe 250—700, Kalbeln 550 bis 750 -4t d. St.
Schweinepreise. Bühlertann: Milchschweine 25—32 — Lanp- heim: Ferkel 28-33. — wurrhardt: Milchschweine 30—34 — Niederstetten: Milchschweine 25—30. — Tettnang: Ferkel 16—22 Waldsee: Milchschweine 27-35. — Welzheim: Milchschweine 25 bis 32 ^t d. St.
Auswärts Sestsrieue.
Gültstein: Karoline Binder geb. Lohrer 67 I. Oberjesingen: Regine Baitinger 89 I. Bittelbronn: Marie Weil geb. Dettlmg 42 I. Baiersbronn: Rosine Morlock geb. Würth 94 I.
Das Tvetter
Die nördliche Depression hat keinen Einfluß gewonnen und die Wetterlage in Süddeutschland wird von dem westlichen Hochdruck beherrscht. Für Samstag und Sonntag ist vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.