nstag, 26. Juni 1928

Seite 3 Nr. 147

Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter"

Dienstag, 26. Juni 1928

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Knabe tödlich an- am Wilhelmsberg. Ein Personenwagen fuhr in- wodurch der 6 I. alte rn gedrückt wurde. Er rrleib, so daß er noch in

licher Anfall. Der kian Hirschmüller, Land- u einführen. Als er mit en mußte, schenken die n Wagen, wobei ihm die >f weggingen. Noch ehe acht werden konnte, er- lgen.

ist hier so ziemlich be- ie vergangenen schönen tzeu vollends unter Dach Qualität fällt die Heu- ege wurden zum zweiten- it Nosprasen zur gleich. Krankheit und des Heu­hat nun in allen Lauen selber stehen über Er­en. Beim Paddeln er- tätswerks ein jüngerei findliche Ruderer soforl uche machten, gelang es m und zu bergen. ? r Heilbronn. In der «rbürgermeister Beutin> durch Genossenschafte« eizimmerwohnungen ge» vand von 1349 500 ML

der Bischöfl. Me- 29. Juni findet hier die Methodistenkilche statt, aßt Württemberg und Leitung und Vorsitz von Leitung der mitteleuro- mt.

uausstellung. Am warzwaldplatz der Sied- rg eröffnet.

Gesellschafters" bietet, rfzuzählen. Es ist näm- iesellschafter" als Tages­lebensnotwendigen Fra- mellste unterrichtet und rfflichen Unterhaltungs- Roman, Skizzen, Novel- ik, Heimatkunde, illustr.

usw. Deshalb dürfen licht Ihre Heimatzeitung

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agold, 26. Juni 1928.

mrhanden ist, gibt es auch eins, was die Wohlfahrt ;t Gehorsam.

Friedrich v. Gentz.

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lerwachtmeister Zeitler in den dauernden Ruhe-

Kirchenpräsidenten ist die m Pfarrer Di er lamm übertragen worden.

Kammerfrau halfen ihr, Fenster wurden geöffnet,' rm Bett knisterten leise

erhangene Bett mit den ihr wie ein mit Rasen hätte sich gern vor dem > ihren Jammer in die mutzte still, ganz ruhig oarteten täglich den Tod >en waren in Eiterung Blutvergiftung ein. Die «vermeidlichen Ausgang Kranken völlig erschöpft.

sprechen der aufräumen- Was flüstert ihr da?" rgen lag ein gespannt . Sie sah abwechselnd in an in ihrer Kammerfrau rrreizte Gehör der Ster- hsam verborgene Todes- iseste Flüstern erriet sie.

Hoheit!" beschwichtigte fragte nur etwas ganz

c belügt mich I" i über das zarte ich nicht beichten Gesicht drückte M jungen Menschen i was mutz rch a nicht gemocht ! oft habe ich die t weitz ich aber hwer verständlich, gewesen ist das Fortsetzung folgt)

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Wildberg, 25. Juni. Kandidatenvorstellung. Am letzten Samstag fand hier die Kandidatenvorstellung zur Ortsvorsteher­wahl statt. Von den 10 Bewerbern hatten vor der Vorstellung 3 ihre Bewerbung zurückgezogen, zwei weitere waren zu der Vorstellung nicht erschienen, so daß nur noch 5 ihr Programm entwickeln konnten. Einer der Kandidaten, H. Architekt Schit- tenhelm, ist dann noch vor der an die Vorstellung anschließen­den Vorwahl ebenfalls zurückgetreten. Die Abstimmung ergab folgendes Resultat: Amtsverweser S ch m e l z l e-Wildberg 182, Schultheiß Berkheme r-Affaltrach 30, Schultheiß G l o ck-Rieden 10, Architekt Schittenhelm 7, Obersekretär Wandel 1 Stimme. Nach Bekanntgabe dieses Ergebnisses erklärten auch teils sofort, teils heute Schultheiß Berkhemer und Glock, sowie Obersekretär Wandel die Zurücknahme ihrer Bewerbung, sodaß die Wahl von Herrn Amtsverweser Schmelzte als ge­sichert angesehen werden kann.

Herrenberg, 25. Juni. Die Pferdezucht unseres Bezirks acht stark zurück. So wurden Heuer auf der staatlichen Beschäl­platte nur noch 40 Zuchttiere angeführt. Ein erheblicher Rück­gang wieder seit dem Vorjahr mit 69 Tieren und den Nach- iriegsjahren, wo 1921 noch bis zu 250 Zuchttiere beschält wurden. Die staatlichen Stellen sehen mit Bedauern diese Tatsache umso mehr, als die Warmblutzucht im Gäu und seiner weiteren Umgebung früher eine führende Rolle einnahm und ein starkes Anteil an der Lieferung der Militärpferde hatte. Jetzt finden Fohlen nur noch schwer ihren Liebhaber. Die naatliche Beschälplatte hat vergangene Woche ihren Betrieb beende!.

Herrenberg, 25. Juni. Selbstmordversuch. Am letzten Samstag abend wurden die Reisenden des Abendzuges, welcher 6.51 in Herrenberg fällig ist und nach Tübingen fährt, vor der Station Gülrstein in Schrecken versetzt. Ein in den 60er Jahren -netzender Bürger und Bauersmann aus Gültstein hatte sich in 'elbstmörderischer Absicht auf die Schienen gelegt. Der Loko­motivführer bemerkte den Lebensmüden und hatte Geistesgegen­wart genug, seinen Zug, bevor er über den Betreffenden weg- nchr, zum Stehen zu bringen. Noch 2 Meter und das Un­glück wäre geschehen.

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Calmbach, 25. Juni. Zusammenstoß. Am Samstag gab es einen recht gefährlichen Zusammenstoß beim Rathaus, oer noch sehr glimpflich ausging. Ein Pforzheimer Auto wollte in ganz langsamer Fahrt um die Rathausecke in die Höfener Straße einbiegen, da rannte ein hiesiger Motorrad­fahrer direkt ins Auto, und der Fahrer samt Sozius flogen im Bogen über das Auto hinaus. Ein zweites Motorrad, das von Höfen her kam, ereilte fast dasselbe Schicksal. Beschädigt wurde das Auto und ein Motorrad, letzteres natürlich bedeu­tender. Verletzt wurde ein Insasse des Autos, ein kleiner Knabe, der durch das schnslle Anhalten den Kopf gegen die Vorderwand schlug und eine klaffende Wunde davon trug.

Freudenstadt, 25. Juni. Der Murgtalfahrplau Karls- ruhe-Rastatt-Freudenstadt. Nach mühevoller Arbeit ist jetzt endlich der neue durchgehende Sommerfahrplan für die in etwa d-ei Wochen, nämlich Mitte Juli, zu eröffnende Strecke Rastatt- Treudenstadt fertiggestellt worden. Von Mitte Juli, also vom Tag der Inbetriebnahme der Zwischenstrecke Klosterreichenbach- Raumünzach an wird der langangestrebte durchgehende Zugs­und Reiseverkehr mit verschiedenen zwischen Karlsruhe und Frrudennadt durchlaufenden Zügen ausgenommen werden. Dieser Durchgangsverkehr wird sich nach dem amtlichen, von der RBD. Stuttgart herausgegebenen Fahrplan folgendermaßen gestalten: Im neuen Fahrplan Karlsruhe und Rastatt-Schön- ! münzach-Freudenstadtnt, Stuttgart sind, nach dem von der ^ RBD. Stuttgart herausgegebenen Berichtigungsblatt, zu dem am 15. Mai in Kraft getretenen Sommer-Fahrplan folgende Verbindungen vorgesehen: Zwischen Karlsruhe und Freuden­stadt: Werktags im ganzen 6, Sonntags 8 Verbindungen, darunter an durchgehenden täglichen Verbindungen täglich 4, Sonntags 6, und zwar nach folgendem Fahrplan: Karlsruhe

ab 4 57 T, 6.22 So, 7.00 und 7 53 T.. 10.10 T, 12.31/12.26 T, 14.35/15 06 T. (Vorher und im folgenden sind Abkürzun­gen angewendet: T Täglich, W Werktags, So Sonn­tags, Sa Samstags). Darunter durchgehende Züge Karls­ruhe-Freudenstadt: Karlsruhe an 6.22 So, 7.00 und 7.53 T, 14.35 T, 18.26 T, 19.15 So. Für Personenzüge und Schnell­oder Eilzugsanschlüffe an Karlsruhe 0.06

Von diesen Verbindungszügen KarlsruheFreudenstadt werden Anschlüsse in Freudenstadl hergestellt Richtung Eutin­gen-Stuttgart: Freudenstadt ab 11.05/10, 12.00, 18.44 und 20.22. Richtung HorbTübingen und Rottweil: Freuden­stadt ab 11.05/11.10, 12.00, 18.44 und 20.22. Auf der Gegen­strecke FreudenstadtRastattKarlsruhe sind Sonntags 8, Werktags 5 Verbindungen vorgesehen, darunter Werktags 3, Sonntags 4 durchlaufende Züge. Zwischen Freudenstadt und Karlsruhe wird auch ein besonderer Saisouzug für die Zeit vom 1. Juli bis 10. September geführt, Freudenstadt ab 13.51, Karlsruhe an 17.24 mit D-Zug, Heidelberg 18.40, Mannheim >8 35, Frankfurt 20.23. Die neue Durchgangslinie wird eine Gebirgsbahn sein mit Steigungen von 1:20 namentlich zwi­schen Schönmünzach und Freudenstadt. Sie wird, da die Durchgangsstrecke KarlsruheFreuoenstadt nur rund 82 Kilo­meter lang ist, um rund 40 Kilometer kürzer sein als der Weg über PforzheimEutingen und auch wesentlich kürzer als der Weg über OffenburgHausach nach Freudenstadt. Sie wird aber weniger dem Durchgangsverkehr zwischen Frankfurt und Mannheim nach HorbRottweilKonstanz und. Zürich dienen können und zwar eben weil sie sehr schwierige Steigungsverhält­nisse aufweist und zudem die Verbindungs- und Steigungs- oerhältnisie auf dem Weg über PforzheimCalw nach Kon­stanz und Zürich günstigere sind, als auf der dem Ausflugs- verkehr in die vielbesuchten badischen und württembergischen Schwarzwaldhöhengebiete, der Bühlerhöhe, des Hundseck, Kniebis, Zuflucht, Ruhestein usw. dienenden Strecke.

Kleine Nachrichten aus aller well

Der Streik in den Berliner Brotfabriken. Wie bereits ^gekündigt, ist heute in den Betrieben der Berliner Brot- abriken ein Streik ausgebrochen, der auf Lohndifferenzen mrückzuführen ist. Nach Mitteilung von beteiligter Seite treiken bisher insgesamt 700 Mann, die sich auf 25 Be­netze verteilen. Pie Gesamtbelegschaft sämtlicher Berliner örotfabriken beläuft sich auf 6500 Mann.

Automobilunglück. Nächst Bärenberg im Fuschental stürzte ein mit 5 Personen aus Stuttgart besetztes Auto beim Aus­weichen vor einem entgegenkommenden Auto in die Fuschen. Frau Weiß wurde getötet. Sie ist vermutlich ertrunken. Zwei weitere Damen wurden schwer verletzt. Der Chauf­feur erlitt einen Schlüsselbeinbruch, während ein Insasse unverletzt blieb und ein weiterer leicht verletzt wurde. Die Verwundeten wurden in das Spital Zell am See gebracht, Frau Weiß wurde nach Fuschen gebracht.

Ein Nolizeioberwachtmsister von Einbrechern erschossen. Heute früh gegen 3 Ilhr wurde in Wolfenbüttel der 32jährige Polizeloberwachtmeister Decker aus Braunschweig vor 2 Männern, die in das Verwaltungsgebäude des Friedhofs eingebrochen waren, durch drei Schüsse aus einer Selbsklade- pistole getötet.

Letzte Nachrichten

Die Regierungsbildung vor dem Abschluß Berlin, 26. Juni. Nach den Morgenblättern steht als Ergebnis der MontagsVerhandlungen Hermann Müllers die endgültige Besetzung der folgenden Portefeuilles fest: Kanzler: Hermann Müller (Soz.) Inneres: Severing (Soz.) Aeuße-

res: Stresemann (DVP), Finanzen: Hilfferding (Soz.), Wirtschaft: Curtius (DVP), Reichswehr: Gröner, Post: Schaetzl (BVP); noch nicht entschieden sei die Besetzung der Refforts der Justiz, Arbeit. Verkehr, Ernährung und be­setzte Gebiete. Von diesen würden drei das Zentrum, eines die Sozialdemokratie und eines die Demokraten bekommen. Die «Tägliche Rundschau" bemerkt, daß der Abg. Wirth der Fraktionssitzung des Zentrums «ährend eines groben Teiles des Abends nicht beigewohnt habe, da sich, wie versichert wor­den sei, persönliche Differenzen zwischen ihm und einem Teil der Fraktionen herausgebildet halten. Weiter bemerkt die »Täg­liche Rundschau", daß Müller Franken dadurch, daß er von den Fraktionen den endgültigen Entscheid bis Dienstag vor­mittag erbeten habe, sich zu einem gewissen Grade doch wieder von dem Votum der Fraktionen abhängig gemacht habe, anstatt selbständig vorzugehen. Die «Germania" schreibt, das neue Kabinett werde sein Programm auf die Richtlinien stützen müs­sen, die Gegenstand der vorher geführten Verhandlungen gewe­sen sind. Die strittig gebliebenen Fragen, in erster Linie der Nationalfeiertag und die Amnestie, würden ihre parlamentarische Erledigung finden, ohne daß die Haltung der in der Regierung vertretenen Fraktionen koalitionsmäßig gebunden ist.

Der Kampf gege« die Minderheiten in Polen

Berlin, 26. Juni. Als Antwort auf die letzten Klagen der Minderheitenabgeordneten im Sejm haben die polnischen Behörden seit einigen Tagen eine neue, besonders gegen die ukrainischen politischen Führer in Wolhynien gerichtete Aktion eingeleitet. So wurden 40 Mitglieder der sozialistischen ukrai­nischen Partei verhaftet, denen kommunistische Umtriebe und Sabotageakte, sowie Spionagetätigkeit vorgeworfen werden. In der nichtpolnischen Bevölkerung, in der sich vor Kurzem die größte Erregung wegen der gewaltsamen Schließung der deut­schen Genossenschaft in Luck bemerkbar gemacht hat, erblickt man in den jetzigen Verhaftungen den Beginn einer Aktion, die die weitere Unterdrückung der Minderheiten bezweckt.

Thea Rasche mit ihrem Flugzeug spurlos verschwunden"

New-Pork, 26. Juni. Das Flugzeug Thea Rasches ist gegen 13 Uhr von Hadleyfield plötzlich spurlos verschwunden, unmittelbar, bevor das Oberste Gericht die Entscheidung fällte, daß sie ihren Ozeanflug nach Hinterlegung einer entsprechenden Haftsumme ausführen könne. Die Bestimmung des Flugzeuges ist unbekannt; man nimmt an, daß es sich nach Neufundland begeben hat. Thea Rasche selbst war beim Abflug nicht an Bord und ist vermutlich erst später ausgenommen worden, lieber die Persönlichkeit des Piloten und des Mechanikers be­steht ebenfalls Unklarheit. Das Flugzeug hat einen ausreichen­den Vorrat von Brennstoff an Bord.

Die Schwierigkeiten für die Bergung der Nobile-Gruppe

Stockholm, 26. Juni. Nach Mitteilungen des Leiters der schwedischen Hilfserpedition an das Kriegsministerium wird eine Rettung der Nobile-Gruppe nach der Meinung des Flie­gers Lundberg nur mit einem Flugzeug, das Platz für 12 Per­sonen hat, möglich sein. Die Eisscholle, auf der die Schiff­brüchigen sitzen, ist 300 Meter lang und 200 Meter breit. Eine Flugzeuglandung kann nur um Mitternacht erfolgen, wenn der Schnee gefroren ist. Das schwedische Kriegsministerium beabsichtigt, weitere Flugzeuge zur Hilfeleistung zu entsenden.

Spiel und Sport

Fußball.

Der 24. Juni gehörie einer Anordnung des deutschen Fußballbundes zufolge restlos der Jugend, teilweise wurde der Propagandagedanke vermengt mit Werbespielen erstklaßiger Mannschaften, vor allem in der Provinz, wo dem Sport da­durch mancher wertvolle Dienst erwiesen wurde. Teilweise aber bestritt die Jugend allein das Programm und trug vor allem durch ihren Willen und ihren Eifer und die Unterordnung, die sie überall an den Tag legte, restlos dazu bei, daß der Jugendspiellag einmal als eine gelungene Sache, dann aber als ein wertvoller weiterer Schritt mit Bezug auf die Arbeit an der Jugend und die Erkenntnis des Wertes derselben gemacht wurde. So auch in Eßlingen, wo die Jugend der Gaue Stuttgart und Wilhelms zusammenkam. Im Vorjahr waren es noch auf dem Stuttgarter Marktplatz nur ca. 400 Jungens, diesmal betrug die Zahl schon über 1000, die sich da unter den einzelnen Fähnlein zusammenfand und mit be­geisterten Augen den Worte ihrer Führer lauschte.

Ueberall standen die Jugendangelegenheiten diesmal im Vordergrund und dahinter mußten die wenigen Privatspiele zurücktreten. Allerdings fand ein einziges bedeutendes Spiel nnd zwar um den Aufstieg zur Bezirksliga in Baden noch statt:

F. V. Rastatt Spielvereinigung Schramberg 4:0

Privatspiele fanden teils im Rahmen der Jugendwerbetage teils am Samstag mittag statt; in Württemberg gab es keine besonderen Ueberraschungen, dagegen hat München in zwei Spielen jeweils den Favoriten, Sp. Vgg. Fürth und 1860 München unterliegen sehen. Die Kickers weilten in Reutlingen und bewiesen dort dem nicht schlechten dortigen Kreisligaverein gegenüber, daß man neben erfolgreichem Spiel auch schönes Spiel zeigen kann.

Die Ergebnisse:

Sportverein Reutlingen Stuttgarter Kickers 0:8 . Göppingen Sportfreunde Eßlingen 1:371

F. V. Geislingen Stuttg. Kickers Reserve 0:3

Wacker München Spielvereinigung Fürth 4:2

Teutonia München 1860 München 2:1 Olympische Gäste in Stuttgart.

Am kommenden Mittwoch, 27. Juni abends 7 Uhr steht der Groß Stuttgarter Sportgemeinde ein großes Fußballereig­nis bevor. Die Olympialändermannschaft von Mexiko, wie sie in Amsterdam gespielt hat. kommt auf einer Emopareise auch nach Stuttgart, wo sie einer gut zusammengestellten Stadtmannschast gegenübertritt. Mit Rücksicht aus das werk- tägige Publikum wurde als Spielfeld der Sportklubplatz ge­wählt, die Eintrittspreise sind volkstümlich angesetzt.

Auch Chile, die andere reisende Olympiamannschaft in Deutschland läßt sich gut an. Sie hat in ihren letzten 3 Spie­len folgende Ergebnisse erzielt: Hamburger Sportverein-Chile 3:4; V. f. B. Fortuna Leipzig-Chile 3:2 und Kölner Städtemannschaft-Chile 1 :2.

Leichtathletik.

In Zuffenhausen feierte der Fußballverein sein 30jähr. Bestehen und eröffnet? die Festwoche mit einem großen leicht­athletischen Meeting, zu dem über 400 Teilnehmer sich ein­fanden. Es waren Deutsche, süddeutsche und württembergische Meisterinnen und Meister am Start und so gab es die be­kannten spannenden Kämpfe, die den Leichtathletiksport so an­ziehend gestalten. Außerdem war der Besuch hervorragend und die von Zuffenhausener Freunden des Sports gestifteten Ehrengaben mehr als reichlich.

Entgleisung eines D-Zuges bet Ummendorf

In einem Teil unserer gestrigen Auflage konnten wir be­reits das neue Zugsunglück bei Ummendorf melden. Von der Reichsbahndirektion Stuttgart erfahren wir: Der D-Zug 135 Friedrichs Hase nS turtgart ist am Samstag 14 Uhr 05 bei der Durchfahrt Lurch die Station Ummen­dorf aus bis jetzt unbekannter Ursache entgleist. Die Loko­motive ist um g e stürzt. Sämtliche Wagen sind nach der Entgleisung auf dem Bahndamm zum Stehen gekommen. Getötet wurde niemand. Etwa 15 Reisende sind ^Jcht verletzt worden, ebenso der Lokomotivführer. Die Verletzungen des Heizers sind ernstlicher. Beide Haupt- N-erse sind gesperrt. Die Reisenden des entgleisten Zuges fmd mit Sonderfahrt bis Ulm beordert worden, Weiter­reisende mit dem Eiftuq Nr. 10 St'ftigart an 19.17. Der Präsident der ReichsbahndirekUon. Dr, Siael, ist nach Ein­gang der Nachricht sofort an die Un'alUtelle abgefahren.

Die Ursache des Unglücks

lieber die Ursache der Entgleisung wurde als- omd eine eingehende Untersuchung seitens der Reichsbahn­

direktion eingeleitet. Zur Herbeiführung der Entgleisung, die übrigens gerade bezüglich der Menschenleben außer­ordentlich gut abgelaufen ist, haben zum mindesten zwei Umstände mitgewirkt, erstens die Tatsache, daß in der Ge­gend der Weiche, an der die Entgleisung erfolgt ist, das Schwellenmaterial mehrfach morsch gewesen ist und zweitens, daß die schweren Güterzugslokomotiyen (Typ Ks mit einem Achsendruck von 18 Tonnen eben sehr wohl mit Hilfe schlechter Schwellen am Gleisoberbau Ver­änderungen hervorgerufen haben können, die schließlich zur Katastrophe führten. Ob schließlich der Zug die vorgeschrie­bene Geschwindigkeit (nämlich höchstens 45 Kilometer) nicht überschritten hat. ist nur schwer festzustellen. Es wird von Reisenden zwar bezeugt, daß der Zug langsamer gefahren sei. Klaren Aufschluß hierüber gibt lediglich der Kontroll- streifen an der Lokomotive, der jede Fahrgeschwindigkeit registriert. Von gewisser, an den Aufräumungsarbeiten selbst beteiligter Seite wird behauptet, der Kon troll­st reifen habe eine Geschwindigkeit von 78 Kilometer zur Zeit des Unfalls gezeigt.

Schweres Gewitter Blitzschläge

21 Familien obdachlos

Am Samstag nacht 10 Uhr gingen über Ulm und Um- ^bung schwere Gewitter nieder, die nicht weniger als drei stunden dauerten. Um 10.30 Uhr schlug der Blitz in das stadt. Gebäude Kronenstraße 10, das von 18 Familien, meist E großer Kinderzahl, bewohnt war. Das Feuer griff im -Oachstock so weit um sich, daß die dort wohnenden Kinder, "ur mit Hemden bekleidet, gerettet, und zwar zeitweise Mittels eines Bretts, von dem Brandhaus in das Nachbar- gebäute verbracht werden mußten. Der Dachstock brannte vollständig nieder. Das große alte Gebäude ist so durch­näßt, daß alle Wohnungen für längere Zeit unbrauchbar find. Es wird eine schwere Aufgabe für die Stadt sein, für die 18 Familien Wohnungen zu beschaffen. Das Chaos in vein Gebäude ist furchtbar. In Wiblingen ging ein schweres Gewitter am Samstag nacht über den Ort nieder, Der Blitz schlug gegen 11.30 Uhr in den Baublock Bock- 8?sse 87, Es handelt sich um drei zusammengebaute Wohn­häuser. in denen die Familien Anton Müller, Polizeiwacht­meister, Anton Müller, Kleinrentner, Robert Ankner, Ma- ^rmeister, und Joseph Reiher, städt. Arbeiter, wohnten. Der Dachstock der Gebäude brannte nieder und der 2. Stock '" vollständig ausgebrannt. Die Familien konnten nur m>t Mühe das nackte Leben retten. In der gleichen Nacht

hat auch der Blitz in ein Wohngebäude in Pfuhl eingeschla- gen. Wie weit dort ein Schaden entstanden ist, ist uns die jetzt nicht bekannt.

Pleidelsheim, OA. Marbach, 25. Juni. Großfeuer, 4 Scheuern abgebrannt. Bei dem schweren Ge­witter am Samstag schlug der Blitz in die Scheuer der Gebrüder Sartmanri beim Rathaus. Die Scheuer stand so­fort in Hellen Flammen, die alsbald auf die angebauten Scheuern von Lämmle und Heinrich Übergriffen, so daß die Feuerwehr beim Eintreffen sich bereiks einem weitaus- gedehnken Brand gegenüber befand. Die Feuerwehr mußte das Löschwasser mit ihrer Motorspritze etwa 200 Meter vom Riedbach herschaffen. Bis auf die Scheuer von Ruoff, die an der Beihinger Straße liegt, gelang es, die benach­barten Gebäude zu retten. Alle Brandhilfen mußten durch Feuerboken auf Motorrädern geholt werden, da der Fern­sprecher durch das Gewitter außer Betrieb gesetzt war.

Aalen, 25. Juni. Gewitter und Blitzschlag. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag hatten wir hier mehrere schwere Gewitter. Dabei schlug der Blitz in dis Scheuer der Witwe Ladenburger, die sofort lichterloh brannte. Menschen oder Tiere kämmen nicht zu Schaden,