Seite 2 Nr. 141

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, IS. Juni 1928

Alpenjügerhouptmanns Sara eine rasch marschierende Ab­leitung zu entsenden, die aus zwei Führern mit Hunde­schlitten bestehen wird. Ihre Ausgabe ist, Nobile zu er­reichen, um ihm die'notwendigsten Bedarfsartikel zu über­bringen. Außerdem ist diese Streifabteilung mit hinreichen­den Vorräten versehen, um die von der übrigen Jtaliaexpe- dition abgetrennte Gruppe Mariano neu zu verprovian­tieren, falls man mit ihr Zusammentreffen sollte. Das Hilfs­schiffBraganza" wird, wenn die zur Zeit günstigen Eis­verhältnisse andauern, in östlicher Richtung vorstoßen. Die Citta di Milano" steht in direktem Funkverkehr mit dem DampferTanja", der den Leiter der schwedischen Hilfs­expedition an Bord hat. Wie von derCitta di Milano" ge­meldet wird, sind die Flieger Riiser Larsen und Lützow Holm von ihrem bereits gemeldeten Erkun- dungsflug zurückgekehrk, ohne Nobile gesichtet zu haben. Dagegen hat Nobile dieCitta di Milano" funkentele- graphisch angerufen und mitgeteilt, daß er die Flug­zeuge gesichtet habe. Er machte dann noch genaue Angaben über seine augenblickliche geographische Position.

Der Mord an Rasputin vor Gericht

Paris. 18. Juni. In Paris beginnt in diesen Tagen ein neuer Sensationsprozeß gegen den russischen Prinzen Iussupoff, der Rasputin ermordet hat. Der in Biarritz weilende Großfürst Dimitriesf, der zusammen mit dem Prinzen von der Tochter Rasputms als Mittäter auf 25 Millionen Franken Schadenersatz verklagt wurde, machte Pressevertretern gegenüber aussehenerregende Mit­teilungen über die Mordtat. Er erklärte, er sei wegen dieser Angelegenheit bereits in Rußland bestraft worden. Das Kriegsgericht sei zweimal zusammengetreten, aber jedesmal habe der Zar die Einstellung des Verfahrens angeordnet. Er sei kurz darauf nach Persien deportiert worden, und das zu seinem Glück, sonst wäre er zusammen mit der kaiser­lichen Familie von den Bolschewisten niedergemetzelt wor­den. Die Ermordung Rasputins fei im Interesse Rußlands beschlossen worden. Er selbst habe an dem Mord nicht teil­genommen, sondern sich nur in einem höher gelegenen Stock­werk der Wohnung Iossuposfs aufgehalten. Allerdings habe er dem Prinzen seinen Revolver zu dem Mord geliehen.

kelloggs neue Paklpläne

London. 18. Iuick. Der politische Korrespondent des .Dailey Telegraph" meldet, daß nach seinen Informationen bei der Neubearbeitung des amerikanischen Paktentwurss der Artikel 1 so verändert werde, daß er das feierliche Ver- sprechen der Aechtung des Kriegs noch klarer als früher betone und eine periodische Erneuerung der Erklärung etwa alle fünf Jahre vorsehe. Man glaube, daß Kellogg den Briandschen Wünschen hinsichtlich der französisch-polnischen und der französisch-tschechoslowakischen Verträge entgegen- gekommen sei, in dem er sie schweigend und in nicht formeller Weise anerkenne.

Mrliembem

Stuttgart, 13. Juni. Einweihung des Ehren­mals für die Württ- Marineangehörigen. Der Landesverband Württ. Marinevereine hat zum steten Gedenken der im Weltkrieg 19141918 gefallenen württ. Marinekameraden ein schlichtes Mal in dem Ehrenhain auf dem Wallssriedhof erstellen lassen, das am Freitag seine Weihe erhielt.

SS. Geburtstag. Generalleutnant a. D. v. Berger feiert heut« den 80 Geburtstag. Exzellenz v. Berger erfreut sich einer außergewöhnlichen geistigen und körperlichen Rüstig­keit. Er war Teilnehmer am Krieg 187071, in dem sein Vater an der Spitze des Grenadier-Regks. Königin Olga fiel, und hat trotz hohen Alters auch noch den Weltkrieg bis zum Ende als Brigade- und Divisionskommandeur in hervor­ragender Weise mitgemacht. In seiner letzten Friedens­stellung war er Gouverneur von Stuttgart. Als früherer Kommandeur des Grenadier-Regiments Königin Olga ist er jetzt Vorsitzender des Offiziervereins dieses Regiments und Ehrenmitglied der Bereinigung ehemaliger Olgagrenadiere. Tausende von Angehörigen der alten Armee werden des in den weitesten Kreisen hochgeschätzten und beliebten Offi­ziers an seinem 80. Geburtstag mit den herzlichsten Wün­schen gedenken.

25 Jahre Reichstagsabgeordneler. Am 16. Juni waren «s 25 Jahre, seit der sozialdemokratische Reichstagsabgeord­nete Karl Hildenbrand zum erstenmal in den Reichs­tag gewählt wurde. Die Zugehörigkeit Hildenbrands zum Reichsparlament hat seitdem keine Unterbrechung erfahren.

Arbeikernot auf dem Lande. Der Abg. Dr. Ströbel (L. B.) brachte folgende Kleine Anfrage ein. In d- Land­wirtschaft wird jetzt schon bei Beginn der Heuernte über Aroeiternot geklagt. Dessen ungeachtet werden in diesem Sommer sowohl von Reichs- wie von Landesbehör­den Arbeiten ausgeführt, zu denen Arbeitskräfte vom Lande pigezogen werden, obwohl ein Teil dieser Arbeiten, wie ^ B. bei der Eisenbahn und im Forstbetrieb, über d-e Erntezeit sicherlich zurückgestellt werden könnte. Ist das Staatsministerium bereit, bei der Reichsbahn darauf hin- plwirken, und bei der Forstdirektion zu veranlaßen, daß »ährend der Erntezeit die Ausführung der genannten

Arbeiten unterbleibt? Ist das Staatsministerium ferner bereit, bei der R e i ch s w e h r v e r w a l t u n g, bei der Verwaltung der Landesstrafanstalten und bei der Schul­verwaltung rechtzeitig Schritte einzuleiten, daß während der Erntezeit Arbeitskräfte von diesen Verwaltungen zur Verfügung gestellt werden?

Waldarbeilen während der Erntezeit. Die Abg. Her­mann und Genossen brachten folgende Kleine Anfrage ein: Ist es der Staatsregierung bekannt, daß im Gegensatz zu früheren Zeiten neuerdings auch während der Heu- und Getreideernte ausgedehnte Waldarbeiten durch die Forstverwaltung vorgenommen werden? Durch diese ausgedehnten Arbeiten wird der Landwirtschaft eine große Anzahl Arbeitskräfte entzogen, wodurch die Arbeiter­not auf dem flachen Lande noch mehr als bisher gesteigert wird. Ist das Staatsministerium bereit, mit Rücksicht auf die Arbeiternot in der Landwirtschaft durch das Fi­nanzministerium die Forstdirektion anzuweisen, während der Haupterntearbeiten die Waldarbeiten nicht ausführen zu lassen oder auf das Mindestmaß zu beschränken?

Schweres Fernbeben. Am Sonntag in der Früh« wurde von den Instrumenten der Erdbebenwarte Hohenheim eh» schweres Erdbeben ausgezeichnet. Ilm 4 Uhr 32 Minuten 20 Skunden trafen die ersten Erfchütterungswellen ein. Die erreckmeke Herdentkernuno bekräat 9600 Kilometer. Ver­

mutlich handlk es sich um ein Seebeben an der Westküste von Mikkelamerika.

Cannstatt. 18. Juni. Der Kampf um die Wil­helmsbrücke. In einer vom hiesigen Bürgerverein ver­anstalteten Protestversammlung wurde eine Entschließung angenommen, die dagegen Einspruch erhebt, daß die Wil­helmsbrücke durch eine 8 Meter breite Gehwegbrücke ersetzt werden soll. Die Entschließung verlangt vollwertigen Ersatz für die Wilhelmsbrücke. Diese Ersatzbrücke soll eine Fahr­bahn von mindestens 7 Meter und 2 Gehwegen von je 21» Meter Breite haben.

Aus dem Lande

Waiblingen, 18. Juni. R e m s k or r e kt i o n. Die bei Hochwasser gemachten üblen Erfahrungen lassen schon längst eine Korrektion der Rems als dringend notwendig erschei­nen. Seit etwa 6 Wochen liegen die Unterlagen und die Kostenvoranschläge mit entsprechendem Plan für die Rems­korrektion auf dem Rathaus auf. Unterhandlungen aber haben bis jetzt nicht stattgefunden. Neuerdings ist die Wald­mühle zum Verkauf ausgeschrieben und es wird nun empfohlen, daß die Stadt sie in Verbindung mit der Rems­korrektion käuflich erwirbt.

Kornwestheim, 18. Juni. Ferienfahrten der Arbeiterschaft. Wie alljährlich so unternimmt auch dieses Jahr die Belegschaft der Salamander-Werke Sigle u. Cie. in Kornwestheim eine Ferienfahrt. Und zwar soll es nach Wunsch des einzelnen möglich sein, seiner Vorliebe Ausdruck zu geben, indem er die Mahl hak, nach München oder Oberstdorf (Bayr. Alpen) oder aber nach Zürich zu reisen. Insgesamt gehen 7 Sonderzüge in der Nacht vom 1 auf 2. Juli in Kornwestheim ab. Nach München fahren 282900, nach Oberstdorf 4500. nach Zürich 272800, so daß nach Zürich und München je 3 Züge und nach Oberst- dorf ein Zug fahren. Die reiche Teilnahme erklärt sich zum großen Teil daraus, daß es dem Betriebsrat gelungen ist, von der Firma 40 000 «-tt für die Ferienzüge zu er­halten.

Tübingen, 18. Juni. Vonder Universität. An der Universität sind die außerordentlichen Professuren für Erziehungswissenschaften und für Mineralogie und Petro­graphie in ordentliche Professuren umgewandelt worden. Die beiden derzeitigen Inhaber der beiden Lehrstühle, Professor für Erziehungswissenschaften Dr. Oswald Krön und Pro- fessor für Mineralogie und Petrographie Dr, Walter Schmidt, hatten schon bisher für ihre Person die Rechte der ordentlichen Professoren.

Mitgliederversammlung der Skudentenhilfe. Am ver­gangenen Mittwoch fand die jährliche Mitgliederver- sammlung des Vereins Tübinger Studenkenhilfe im Studentenheim Prinz Karl in Tübingen statt. Unter den Anwesenden bemerkte man neben zahlreichen Vertretern der Dozentenschaft Geh. Kommerzienrat F i s ch e r - Stutt­gart, Konsul Dr. Richard Männer- Stuttgart, Dr. Boß - Schwäb. Gmünd. Ministerialrat Dr. Beißw enger, Staatssekretär a. D- Skieler u. a. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft. Das Wohnheim Markinstift stellt jetzt eine kleinere Anzahl von Zimmern, auch auslandsdeutschen Kommilitonen zur Verfügung. In der Einzelfürsorge und Studienstifkung wurde die für andere Hochschulen vorbildliche Zusammenarbeit von Dozenten und Studenten weiterhin ausgedehnt. Die Gesundheitspflege brachte leider im vergangenen Sommer eine erhebliche Stei­gerung der unkerzubringenden lungenkranken Studenten. Bei der Arbeitsvermittlung ist der Andrang der Werk­arbeitsuchenden nach wie vor ungeheuer groß und dank dem Entgegenkommen der heimischen Wirtschaft und der Forstämter konnte weitaus der größte Teil der Kommili­tonen Arbeitsstellen erhalten. Das Bücheramt stellt jetzt nur noch eine antiquarische Verkaufsbücherei für die Studenten­schaft dar. Die Speisebekriebe sind wesentlich verbessert wor­den. Die Besucherzahl ist stark angewachsen. Druckerei- und Schreibmaschinenbüro haben sich überraschend günstig ent­wickelt. Der Bericht schloß mit dem Dank an alle, die die Skudentenhilfe gefördert haben. Zum Vorstand wurde ein­stimmig wieder Prof. Dr. Sartorius, zum 1. Stellver­treter Geh. Kommerzienrat Fischer, zum 2. Stellvertreter Staatssekretär a. D. Stieler gewählt.

Rottenburg. 18. Juni. Jahrhundertfeier des Bistums. Der Bichof hat angeordnek, daß außerhalb der Bischofsstadt das Jubiläum in allen Kirchen am Fest 3eter und Paul oder am darauffolgenden Sonntag, den 1. Juli mit feierlichem Hochamt begangen wird. Für die kirchliche Feier wird ein eigener Hirtenbrief erscheinen. Wo es- lich ist, soll jetzt oder später eine weltliche Feier veranstaltet werden.

Arach. 18. Juni. Einweihung der Jugendher­berge. Am Freitag wurden hier in schlichter aber ein­drucksvoller Weise die neue Jugendherberge eingsweiht. Stadtfchultheiß Gerstenmaier begrüßte dabei die Leiter des Schwäb. Jugendherbergwesens, Prof. Nägele und Oberreallehrer Wiedemann. Auf Beschluß des Ge­meinderats für 1927 war die Jugendherberge in das Wenz- sche Haus verlegt worden. Die Stadt übernahm die nicht unbedeutenden Kosten für die Verlegung. Prof. Nägele dankte ihr herzlich für die.Musterherberge.

Heilbronn. 18. Juni. Verbandstag der Schrei­ne rm eist er. In Verbindung mit dem 50jährigen Ju­biläum der hiesigen Freien Schreiner-Innung wurde am Sonntag unter Vorsitz von Schreinermeister Silier der Verbandstag der Schreinermeister abgehalten. Er erstattete Bericht über eine Versammlung der Obermeister. Darnach stehen die Verhandlungen wegen einer Einheitsfront zwi­schen Industrie und Handwerk vor dem Abfchulß. Im April nächsten Jahres soll in Stuttgart wieder eine Landesmöbel­ausstellung veranstaltet werden. Als Ort des nächsten Ver­bandstages wurde Wildbad bestimmt. Der Heilbronner In­nung wurde aus Anlaß ihres Jubiläums ein« Ehrenplakette überreicht. Ein Antrag der Stuttgarter Innung, nur Lehr- linge einzustellen, die das 8. Schuljahr besucht haben, wurde abgelehnt. Die Meisterprüfungsordnung soll neu aufgebaut und streng durchgeführt werden. Angenommen wurde zur Reichsverbindungsordnung eine Entschließung, wonach die restlose Beachtung aller Bestimmungen dieser Ordnung ver­langt wird. Ist der in 8 2 vorgesehene angemessene Preis nicht vor Ausschreibung vor vergebender Behörde und Sach­verständigen gemeinsam festgestellt und ergeben die einge- gangenen Angebote «inen größeren Preisunterschied, so ist das staatliche Preis- und Schiedsamt zur Feststellung des angemessenen Preises anzurufen. An die Privatarchitekten wurde das Ersuchen gestellt, bei Vergebung von Privatbau­arbeiten gegebenenfalls resttos die Reichsverdingungsord­nung zugrunde zu legen.

Aus Stadt und Laub

Nagold, 19. Juni 1928

Leidenschaftliche Ergüsse, auch wenn sie aus patrioti­schem Gefühl fließen, erreichen nicht das Ziel aller geschicht­lichen Forschung die Wahrheit. Helmut v. Moltke.

Dienstnachrichten

Der Herr Staatspräsident hat den Gerichtsassessor Dietrich in Neuenbürg zum Amtsrichter in Balingen ernannt.

Vom Bischöflichen Ordinariat in Rottenburg ist den: Pfarrer Josef Harsch in Ergenzingen der Eintritt in den Ruhestand auf Ansuchen verwilligt worden.

*

Bom Rathaus.

Die nächste öffentliche Eemeinderatssitzung findet am Mittwoch, den 20, Juni ds. Js., nachm. 5 Uhr statt.

Am Grabe.

Wieder hatte der Friedhof seine Pforten aufgetan, um die sterblichen Ueberreste eines unserer besten Bürger aus­zunehmen. Friedrich Oesterle, Amtsdäener a. D., war in vergangener Woche nach längerem Leiden sanft ein geschlafen. Ruhig und still waren die Lebenstage des 75jährigen verlaufen, treu und zuverlässig hatte er seinen Beruf ausgeübt, geliebt von den Seinen, geschätzt von seinen Vorgesetzten und geachtet von den Bürgern der Stadt. Ueber 40 Jahre durfte er seinen Posten als städt. Beamter unter drei Stadtschultheißen ausfüllen, einen Beruf, für den ihn seine Eigenschaften, Gewissenhaftigkeit, Pflichtbewusstsein und Verschwiegenheit besonders quali­fizierten. Glück und Segen waren dem Verstorbenen durch seine 8 alle noch lebenden Kinder beschicken, doch auch Frau Sorge ließ ihn nicht ungeschont. So verlor er bei den: großen Brand 1893 Haus und Habe und der Tod seiner Lebensgefährtin schlug ihm eine schmerzliche Wunde. Der amtierende Geistliche legte am Grabe 1. Korinther 4,2Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn das sie treu erfunden werden" seiner Predigt zu Grunde. Am Trauerhaus und am Grabe umrahmten Trauerchöre die Feier und unter entsprechenden Nachrufen widmeten Polizeiwachmeister Raisch im Namen des Bezirksver­bandes der Gemeinde- und Körperschaftsbeamten und für die Unterbeamten der Stadt Nagold, sowie Hausverwalter Wreden als stell». Vorstand des Mil.- und Vetetanen- oereins seinem Kameraden schöne Kranzspenden und den wohlverdienten Lorbeer.

Pfrondorf, 18. Juni. Gemendepflegerwahl. Der seit dem Jahre 1917 als Gemeindepfleger tätig gewesene Andreas Nestle, Landwirt, hat sein Amt auf 15. Juni krankheits- und altershalber niedergelegt und es mußte deshalb eine Neuwahl vorgenommen werden. Als solcher wurde nun auf die Dauer von 3 Jahren Wilhelm Braun, Bauer hier gewählt.

Wildberg, 18. Juni. Autobrand. Am Sonntag Morgen geriet auf der Talstraße ein Personenkraftwagen in Brand und mußte durch ein Fuhrwerk abgeschleppt werden.

Wildberg, 18. Juni. Stadtvorstandswahl. Nach dem Ausscheiden des Stadtschultheißen d' Argent am 1. Januar d.J. wurde die hiesige Stadt von Amtsverweser Schmelze verwaltet. Nunmehr ist der Posten zum 1. Juli d. I. neu ausgeschrieben worden. Gemeldet haben sich bisher folgende Herren- 1. Heinrich Alef, Verw.-Prakt. in Tuttlingen; 2. Schultheiß Bacher in Kleinbottwar O.A. Marbach; 3. Schultheiß Verkhemer in Affaltrach O.A. Weinsberg; 4. Schultheiß Elockin Rieden O.A. Hall; 5. Obersekretär Nast in Sulz a. N.; 6. Obersekretär Sauer b. Landgericht Rottweil (Wildberger); 7. Eugen Scharps, Verw.-Prakt. in Zuffenhausen; 8. Friedrich Schitten- helm, Architekt in Feuerbach (früherer Leiter der im Schloß untergebracht gewesenen Vaugewerkschule); 9. Paul Schmelzte, Verw.-Prakt. beim Ministerium d. Innern; 10. Obersekretär Wandel in Tuttlingen.

Spielberg» 18. Juni. (Nachfeier.) Zu seinem 50jäh- rigen Jubiläum veranstaltete der Kriegerverein ein K i n- derfest, das der Schuljugend große Freude brachte. Die Leitung übernahm Vorstand Konrad Rentschler und die beiden Lehrer Link und Dürr. Dieses Kinderfest, das das erste hier war, wird Jung und Alt immer in schöner Erinnerung bleiben. Am letzten Sonntag wurde das Preisschießen, welches am Fest durch den starken Regen unterbrochen werden mußte, fortgesetzt. Es besteht der Wunsch, den jetzigen Schießstand für immer zu behal­ten/ Abends erfolgte die Preisverteilung mit folgendem Resultat: 1. Preis Schmerle, Earrweiler, 34 Ringe; 2. Julius Raaf, Nagold, 33 R.; 3. Frey, Bäcker, Erömbach, 33 R.; 4. Karl Stall, Ebershardt, 33 R; 5. Ehr. Dieterle, Earrweiler, 33 R.; 6. Fritz Koch jr., Spielberg, 32 R.; 7. Fritz Kalmbach, Schützenmeister, Spiel­berg- 32 R.; 8. Matth. Mast, Bösingen, 32 R.; 9. Gottlob Schleeh, Garrweiler, 31 R.; 10. Sprenger, Ebershardt, 31 R.; 11. Wilhelm Gom, Spielberg, 30 R.; 12. Fritz Waidelich, Earrweiler, 30 R.; 13. Martin Theurer, Metz­germeister, Spielberg, 30 R.; 14. Ehr. Henßler, Zimmer­mann, Spielberg, 29 R.; 15. Karl Dürfte, Schlosser, Spiel­berg, 29 R.; 16. Wilhelm Steeb, z.Ochsen", Spielberg, 29 R.; 17. Dölker, Erömbach, 29 Ringe.

*

Unterjettingen» 18. Juni. Sänger-Nachfeier. Anläßlich des schönen Erfolges bei dem Eausängerfest in Vondorf ließ es sich der hiesige Gesangverein nicht nehmen, seine Freude in einer stimmungsvollen Nachfeier zum Aus­druck zu bringen. Vergnügt setzten sich Sänger und Sanges­freunde letzten Freitagabend im Gasthaus zum Adler zu­sammen; jeder in dem Bewußtsein, zum errungenen Sieg auch beigetragen zu haben. Gesänge und Ansprachen ver­schönten den Abend. Herr Chormeister Klaiber führte den Anwesenden in sachlicher Weise die große Konkurrenz vor Augen, die beim Wettstreit aus dem Felde zu schlagen war. Dank der großen Liebe zum Gesang und Dank des guten Zusammenarbeitens von Verein und Leitung, konnte der Verein zu diesem schönen Ergebnis gelangen. Sanges­bruder Andler wußte, wenn er selbst auch meinte, lM Reden nicht mehr als III b zu verdienen, in ergötzlichen Worten den Verein zu begeistern. Er mahnte noch zur Einigkeit, auch wenn oft dunkle Gewitterwolken am Ver­einshimmel Heraufziehen, wie dies schon oft der Fall war, durch Zusammenstehen und Brüderlichkeit können sie am schnellsten wieder verjagt werden. Nun folgten nach einem wohlverklungenen Chor die äußerst interessanten Aussuy- rungen des Herrn Vorstands Schäfer. Zunächst ve- gründete er mit wenig Worten die kleine Veranstaltung.