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e Kurse woren heute gegen n Geschäft war die Tenden; Am Markt der per Termin aren Banken auf Basis der

lbeln 525570, Rinder 34k. und Jungvieh 175580. 340510. Rinder 190290, i 350450, Ochien 39070V, , Jungvieh 131-300 «tt je

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23. Juni 1928.

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Hochdrucks ist für Montag erwarten.

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Nr. 141

Gegründet 1827

Disnstag, den IS. Juni 1S28

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102. IahrMUG

Immer noch keine Regierung

Berlin, 18. Juni. Die intersraktionellen Besprechungen über das Koalitionsprogramm sind heute vormittag fort­gesetzt worden. Heute nachmittag werden die Fraktionen insgesamt zu dem Ergebnis der Verhandlungen Stellung nehmen. Die Volkspartei hat ihren Vorstand auf heute nachmittag 3 Uhr, die Frakion auf 6 Uhr einberufen. Dr. Stresemann, der morgen in Urlaub fährt, wird an diesen Beratungen selbst teilnehmen. Das Zentrum tagt heute nachmittag um 6 Uhr. Die Demokraten und Sozicä- Üemokraten tagen morgen.

Die demokratische Berliner Mittagspresse rechnet damit, daß eine Einigung bis morgen im wesentlichen erzielt wird. Der Panzerschiffbau solle zunächst um ein Jahr ausgesetzt werden. In der Schulfrage werde man sich auf die Formel

spräche.

Die Ozeanflieger in der Heimat

Bremerhaven, 18. Juni. Kurz nach 1v Uhr begann ln der großen Gesellschaftshalle des .Columbus" die erste offizielle Begrüßungsfeier, zu der sich mit den Fliegern deren Angehörigen, die Herren der Reederei, in Vertre­tung der Aeichsregierung Ministerialdirektor Brandenburg, für den Bremer Senat Staatsrat Dr. Duckwitz, der Bre­mer amerikanische und englische Konsul, sowie zahlreiche Pressevertreter aus dem ganzen Reiche eingesunken hat­ten. Als die Flieger die Halle betraten, wurden sie mit lebhaften Beifallskundgebungen empfangen. Geheimrak Sti mming begrüßte die Flieger und überreichte ihnen als Gabe der Erinnerung an die Ueberfahrt auf dem .Ko­lumbus" eine Medalle, die der Lloyd, der mit dem Flug ja innig verbunden sei, hat prägen lassen. Ministerial­direktor Brandenburg vom Reichsverkehrsmini- sterium erklärte, die Aeichsregierung habe den Wunsch ge­habt, die drei Flieger beim Betreten deutschen Bodens willkommen zu heißen, ehe die offizielle Begrüßung in Ber­lin statkfinden werde. In Ausführung dieses Wunsches habe er sich herzlich gern hierher begeben und heiße die Ozean­überwinder im Namen der Reichsregierung und im Namen der Luftfahrt herzlich willkommen.

Staatsrat Dr. Duckwih überbrachte die Grüße Bre­mens, das eifrig für den morgigen Empfang rüste. Im Na­men der Presse richtete dann Direktor Gustav Richter» geschäftsführender Vorsitzender des Rsichsverbandes der deutschen Dresse, folgende Worte der Begrünung an die Flieger: Im Namen des Reichsoerbandes der deutschen Presse habe ich die Ehre, Sie bei Ihrer Rückkehr in die Heimat herzlichst zu begrüßen und Ihnen auch namens der deutschen Presse zu danken für Ihre kühne und große Tat. Mit Ihnen begrüße ich Herrn Fihmaurice, der Ihnen bei dem Ozeanflug als treuer Kamerad zur Seite gestanden hat. Auch er ist uns herzlich willkommen in Deutschland.

Nach weiteren Begrüßungsansprachen durch den ameri­kanischen und den englischen Konsul in Bremen ergriff Hauptmann Köhl, von stürmischem Beifall begrüßt, das Mort, um namens der Flieger den Dank für die herzliche Bewillkommnung zum Ausdruck zu bringen. .Wir bringen Ihnen", so erklärte Köhl, .die Grüße unserer Landsleute aus Amerika. Wir haben zahlreiche amerikanische Groß­städte besucht und überall find uns unter den begeisterten

")u gegebener Zeit" einigen. Es blieben also für die wei­teren Verhandlungen nach den Fraktionsbeschlüssen noch iüe Personalfragen. Hierbei sollen diesmal die Staats­sekretäre stark im Vordergrund der Erörterung stehen. So beanspruche das Zentrum diesen Posten im Reichsmini­sterium des Innern unter Severing, wofür u. a. Dr. Pün- dsr genannt werde, den man in der Reichskanzlei durch Dr. Brecht ersetzen wolle, der seinerzeit von Herrn von Keudeü im Reichsministerium des Innern entfernt worden sei und gegenwärtig in preußischen Diensten stehe. Ob der gegen­wärtige Staatssekretär Dr. Zweigert vom Innenmini­sterium unter diesen Umständen in das Aeichsjustizministe- rium übernommen werden solle, stehe jedenfalls zur Aus-

Begrüßungen die Worte entgegengerufen worden: Hoch Deutschland! Grüßt mir die deutsche Heimat." Hierauf stellte Köhl den treuen Kampfgenoffen der beiden deutschen Flieger, Major Fitzmaurice, unter herzlichem Jubel der An­wesenden vor. Er schloß seine Dankrede mit einem Gruß an die teure deutsche Heimat.

Langsam fuhr unterdessen der .Columbus" in die Kai- schleuse ein, die zu beiden Seiten von Tausenden jubelnder Menschen umlagert war. die ihrer Begeisterung in brausen­den Hochrufen Ausdruck gaben.

Nachdem gegen 12 Ahr der Lloyddampfer .Columbus" in der großen Kaiserschleuse festgemachk hotte, begaben sich als erste die Vertreter der Bremerhavener Behörden an Bord, um die Bremenflieger im Namen der deutschen Stadt willkommen zu heißen, in der sie zum ersten Mal seit ihrem Abflug im April wieder deutschen Boden betreten. Oberbür­germeister B e ck e - Bremenhaven führte in seinen Be- grühungsworken u. a. aus: Willkommen, von Herzen will­kommen in Deutschland! Das ist der Gruß, der Ihnen, meine Herren Köhl, Fitzmaurice und v. Hünefeld, von die­sem Augenblick Ihrer glücklichen Heimkehr an millionenfach aus den von Freude, Bewunderung und Begeisterung über- guellenden Lerzen Deutschlands enkgegenhallen wird.

Freiherr v. Hünefeld nahm dann, sichtlich stark be- wegk, das Wort zu einer kurzen Ansprache, in der er aus- führte: Alle für einen, einer für alle^üas ist der Wahlspruch unseres Bremenfluges gewesen, und so soll es auch bleiben. Nachdem wir mit Gottes gnädiger Hilfe in die Heimat zu- rückgekehrt sind, in diesem Augenblick, da der .Colunüws" die deutsche Muttererde wieder berührt hak, möchte ich Ihnen, zugleich auch im Namen meiner Kameraden, tief- bewegken Dank sagen für den so herzlichen Empfang. Wir wissen genau, daß so wie wir unsere deutsche Heimat lieben, ehren und achten, unser unerschrockener Kamerad Fihmaurice fein grünes Irland über alles liebst und gerade deshalb habe ich das Bewußtsein, auch in seinem Namen die Gefühle auszudrücken, die uns in diesem Augenblick bewegten.

Die Bremenflieger wurden durch erneuten herzlichen Bei­fall lebhaft gefeiert, und dann spielte Hi» Kapelle das Deutschlandlied, das die Anwesenden mftstI^en. und die irische Nationalhymne.

Am wss gehl es beim englischen ^ Gebetbuch?

Am 15. Juni wurde, und zwar zum zweiten Male, das revidierte Book of Common Prager vom Unter­hause abgelehnt; diesmal sogar mit einer höheren Mehrheit (266:220) als im Dezember v. I. (240:207). Die Liberale Partei stimmte unter Führung von Lloyd George ge­schlossen dagegen, die Konservativen und die Arbeiterpartei i hälftig bzw. zu einem Drittel dafür, unter ihnen auch ! Bald win.

Daß ein Gebetbuch der Abstimmung eines politischen Parlaments unterlieg:, ist uns Kontinental-Europäern ein unbegreifliches Rätsel, fast eine Kuriosität. In England ist das anders, ein Beweis, daß dieser Staat, der so oft als Ideal der westlichen Demokratie und des politischen Libera­lismus gepriesen wird, im Grunde seines Herzens ein un­konservatives Gebilde ist. Nicht etwa, weil die Engländer keine kirchlichen Parlamente, also Kirchenversämmlungen oder Synoden hätten. Neben den beidenKonvokatio- n e n", d. h. geistigen Körperschaften der Erzdiözesen Canter- bury und Jork hat die anglikanische Kirche seit 1919 eine gesetzgebende Kirchenversammlung, also immerhin kirchliche Instanzen, die über Dinge wie ein Gebetbuch be­finden könnten. Sie sind selbstverständlich auch in dieser Sache gehört worden. Besonders war es die Kirchenver­sammlung, die vom Oktober 1922 bis zum Juli 1927 sich mit der Neuausgabe des Prayer-book beschäftigt hat. In ihrer Schlußabstimmung waren von 38 Bischöfen 34 für die Vorlage. Im Haus des Klerus standen 253 Ja 37 Nein gegenüber und im Hause der Laien waren immerhin noch 230 gegen 92 Stimmen für die neue Fassung. Aber das genügt dem englischen Volke nicht. Das letzte Wort soll das politische Parlament haben, und zwar nicht bloß das Ober­haus, das auf seiten der Bischöfe steht, sondern auch das Unterhaus. Und dieses hat, wie bereits bemerkt, ab­gelehnt. Warum denn? Es ist hier nicht der Ort, über die kirchlichen und theologischen Streitfragen bezüglich des Alkarsakraments, über .Nealprüfung" und Transfubstan- tiation ooer über das Gebet für den König und die Für­bitte für die Toten zu sprechen. Das überlassen wir den theologischen und kirchlichen Fachblätkern. Was uns als Politiker interessiert, ist etwas anderes. Vor allem die na­tionale oder man staune diepolitische Bedeutung des Prayer-book.

Dieses merkwürdige Buch stammt aus dem Jahre 1662, eigentlich schon aus 1559, also der Zeit der Königin Elisabeth.

Es enthält die gesamte Gokkesdienstordnung der anglikani­schen Kirche, deren kirchliche Gebräuche, ob es sich nun um den Begräbnisgotkesdiensi für den König oder für den Aermsten im Volke handelst .eines der herrlichsten Denk­male der Reformationszeit, in der edelsten Sprache, voll bib­lischen Geistes und rechten Verständnisses für das kirchlich Angemessene" (Schöll). Aeber 300 Jahre blieb es bei allen Kämpfen und Schwankungen in der Lehre doch der ruhende unveränderliche Pol, ein Band und darin liegt seine national-politische Bedeutung, das die über die ganze Erde zerstreuten anglikanischen Kirchen mit der Mutterkirche verbindest Man kann sogen: zwei Dinge halten heute das englische Imperium von England bis Kanada und Australien zusammen: Die Krone und das Lrayer-boolc.

Aber auch die unerbittliche Anveränderlichkeit und dia­mantene Festigkeit dieses ehrwürdigen Denkmals schien in den letzten Jahrzehnten gefährdest Die anglikanische Kirche ist um es ganz allgemein zu sagen eine Mischung von katholischer (mittelalterlicher) Aeberlieferung und der prote­stantischen bzw. colvinischen Reformation. Diesen Doppel- charakter hat der Anglikanismus, diese dritte Form des Protestantismus, bis zum heutigen Tage beibehalken. In ihm aber liegt auch seine Schwäche, die sich immer mehr offenbarte, je stärker sich der .A n g l o k a th o l! z i s m u s" oder .Ritualismns" (auch .Oxforder Bewegung" genannt) sich in der Geistlichkeit geltend machst Mit demselben"Augen­blick entbrannte der Kampf der evangelischen Richtung innerhalb der Staakskirche gegen die immer stärker hervor- lrekende Neigung zahlreicher Geistlicher, in den äußeren For­cen des Gottesdienstes der katholischen Kirche zu folgen. Alle Versuche, durch disziplinarisches Einschreiten die im Prayer- v»ok, wie in den 39 Artikeln vom Jahre 1571 fcstgelegte äußere Ordnung wiederherzustellen, waren erfolglos geblie- > sn>ß eine vom König eingesetzte Kommission 1906 "EN.Vorschlag mochte, dieser katholisierenden Richtung Zu­geständnisse zu machen, besonders bezüglich der Gewänder der amtierenden Geistlichen, der Führung des Gottesdienstes ""der Ausstattung der Kirchen.

Auch die vielen Aenderungen, die diese Revision seit 1906 durchlaufen bat und deren mühsame Arbeit, die natürlich in der Kriegszeit unterbrochen, aber im Jahre 1920 wieder aus­genommen wurde, soll hier nicht des näheren eingegangen werden. Desgleichen auch nicht auf die erste Vorlage, die Jahr dem Unterhause zuging und von diesem, wie ereits bemerkst abgewiesen wurde. Was wir aber hier be-

,rs unterstreichen müssen, ist die Tatsache, die vielfach versehen wird, daß das- neue Prayer-book beiden Teilen »"chnung trägst in dem eZ nämlich sowohl die revidierte ^vllung als die unveränderte Ge st alt des

Buches von 1662 enthält, und auch dies in gemäßigter Fassung, also eine katholisierende aber nicht katholische Li­turgie. So wird beispielsweise dos Fasten vor der Kom­munion als löblicher Brauch, nicht als Gebot bezeichnet, oder das Knien beim Empfang des Abendmahls als Aus­druck derDemut und Dankbarkeit", nicht als Zeichen der Anbetung" des Brotes und Weines gestattet. Die Trans- substantiation wird ausdrücklich verworfen, die Anbetung des Brotes und Weines als Idolatrie bezeichnest ^ Aber auch diese verhältnismäßig ungefährlichen Zuge­ständnisse an den Anglokatholizismus gingen dem streng evangelischen Sinne des Volkes viel zu weit. Dieses hält nach wie vor mit aller Zähigkeit an seiner vererbten Glau­bensform fest. Der Anglikanismus ist für den Engländer seine Religion, die er in ihrer Eigenart und Selbständig­keit um keinen Preis aufgegeben wissen will, auch dann nicht, wenn seine Bischöfe und Pfarrer römisch-katholischen Neigungen zugänglich wären. Jede Abhänglichkeit von Rom ist dem englischen Christen ein Greuel.

Jede Abweichung von diesem Weg bedeutet für diese Auffassung eine Gefährdung der Staatskirche, des Zusam­menhangs zwischen dem Mutterlands und den Dominions und was noch von besonderer Wichtigkeit ist letzten Endes die Trennung von Staat und Kirche. Dieser moderne Gedanke ist für den Engländer, jedenfalls für den Durchschnittsengländer, unerträglich. Er fürchtet, daß durch das neue Prayer-book die Einheit der anglikani­schen Staatskirche gesprengt und dadurch der Staat genötigt wird, das Tischtuch zwischen sich und der Kirche zu durch- schneiden. Und das will der Engländer nicht. Vlst sti.

Neueste Nachrichten

Die ersten Ergebnisse der Elternbeiratswahlen in Grohberlin Berlin, 17. Juni. Die Beteiligung an den Elternbeirots- wahlen in Großberlin betrug durchschnittlich 45 Prozent, in einigen Bororten bis zu 65 Prozent. Es liegen bisher aus 247 evangelischen Schulen folgende Ergebnisse vor: Christlich-Unpolitische Liste 2845 Sitze, sozialistische ListeSchulaufbau" 643 Sitze, kommunistische ListePro­letarischer Schulkampf" 143 Sitze. Andere Listen erhielten 59 Ntze. Die Ergebnisse von 267 evangelischen Schulen stehen noch aus. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß in den 57 katholischen Schulen nur christliche und in den 50 weltlichen Schulen nur weltliche Kandidaten gewählt wer­den dürften.

Abschiebung Bela Khuns aus Wien geplant Wien, 17. Juni. Das .Neue Wiener Tagblatt" erfährt» daß eine Auslieferung Bela Khuns an Ungarn nicht statt­lichen werde. Bela Khun, der jetzt russischer Staatsbürger ei, würde nach Rußland abgeschoben werden, und zwar über deutsches Gebiet.

Die Arbeiten zur Bergung Nobiles Rom, 18. Juni, lieber den Stand der Bemühuiwen der Bergung Nobiles wird amtlich verloutbart: DieEitta d« Milano" teilte mit, daß am Sonntag um 6 Uhr abends Riiser Larsen und Lützow Holms mit ihren Flugzeugen ge­startet sind, lieber die Ergebnisse dieses Aufklärungsfluges liegen Rachrichten noch nicht vor, jedoch ist geplant, sofort nack der Rückkekr der Fluazeuge unter dem Kommando des