Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 18. Juni 1928

Montag, 18. Juni 1928

Seite 3 Nr. 11«

eichnung. Anläßlich isaal in Stuttgart kagen- (Zentralstelle für staat- größte Zahl würkt. Pro- sverlage umfaßt, wurde Anbetracht seiner Ver­film Verwaltungsdirektor ;r neuen Landesorganisa-

he Flieger fliegen ntgegen. Donnerstag ischen Sauerbrunnen und >as mit 9 weiteren der hleißheim bei München ; des Ozeanfliegers Köhl rhaven einzutressen. Das ab. Sechs Flugzeuge tra- !

ssierten die Kontrollstelle :

eichen, während die rest- >ber Ansbach genommen lel mußte noch ein wei- :m Aufenthalt flogen die rim wieder ab, wo eine iterflug geht dann über Sremerhaven.

ötadtschultheißen- ,de von Stadtschultheiß 5. Juli Neuwahl statt.

erfaßt wurde ein 7 I. ^ >rik zwischen einen Liefe- mrch er auf das Pflaster l t einen schweren Schädel-

irperschaftsbeam- eine Landesversammlung nlung findet am 14. Juli i ,t u. a. ein Vortrag von -Ludwigsburg über die mg zu den Fragen der aanzausgleich. ertissen wurde die Leiche irtig aus Au, am Rechen er gezogen. Rogg dürfte malweg genommen haben kanal gekommen sein.

«d Land

rgold, 18. Juni 1928

ähnlichen Leben geschliffen n, traue nimmer allzuviel, aas Beste mit weggegangea. Hans Thoma

sonntag.

genblicklichen kühlen und in dieser Woche beginnen ich nicht Herstellen, waren d die kurzen Nächte, die : nicht erlebten, Frühling t die Bahn geworden, die reiten zieht. Kaum ist der erblaßt, da hebt auch in Lag an. Weit im Norden rnis der Nächte ist einem am Himmel die Sterne. ; ist dieses Leuchten, das kusch und Wald zieht ein Vögelruf unterbricht die f die Fluren, der Wachtel n und bald beginnt es im bevor die Sonnenstrahlen : den Millionen von Tau- cden und war doch nicht lle. Die Vögel singen ihr acht. Kein Wagen poltert weit und breit zu sehen.

dieser Verdacht, denn sie 'erschließen, daß diese un- >en könnte. Man würde zstliche Zurückhaltung be- ch vermeiden.

nte. Das heftige Sprechen Erzherzogin Mathilde ge- cvarf die Notenblätter in ck.

nd hielt die Hände vors -ein stand mit vor Zorn

:rbeugte er sich zwar hös- cht freundlicher.

Ȋnde fortzuziehen.Eifa heule sonst auch mit! :r getan, Graf?" sts!" brummte Waldstein

Sie streifte ihren Spitzen- e waren von dem rohen zurückgeblieben. Schämen Sie sich nicht?" Grafen an.

hrte Gisela ab.Das hrer lir, daß ich dich verlassen

abreise. Ich bm. Nein Vater sieht ir mir, die er aus

Grafen verdroß es, zu lasten. Er h°"e uschüchtern, aber er Lnergie.

ef die junge Erz- nd darf Gisela an-

olgt)

Lang sind fürwahr die Tage, und der Mensch vergißt gerne den Alltag, wenn er sich in aller Frühe beim ersten Hahnen­schrei von seinem Bette losgerungen hat. Er hat bereits einen Tag erlebt, ehe ihn die Arbeit ruft. Die Nerven der Zermürbten sehnen sich nach Ruhe. Wo finden sie diese aber mehr als gerade am frühesten Morgen, wenn noch alles schlummert. Darum nützet diese Tage, denn es kommt auch wieder ein Herbst. Wetterfeste Schwarzwaldverein- ler waren es gestern wohl besonders, die sich von einigen kühlen Regenschauern von ihrem Morgenausflug wenn auch nicht am frühesten, so dann doch am frühen Morgen nicht zurückhalten ließen. In den jungfrischen Wald sollte es gehen, um an der Jugend sich zu erfreuen, aber auch um manches aus fachkundlichem Mund über die Forst­wirtschaft zu hören, in der uns Laien alles so selbstverständ­lich erscheint. Und siehe da, es ist dem nicht so, denn Herr Forstmeister Barth erzählte unter Hinweis auf praktische Beispiele so manches, das uns erstaunt aufhorchen ließ, je­doch nicht etwa, weil es ein kompliziertes, schwieriges Pro­blem dargestellt hätte, nein, sondern weil wir an oft selbst­verständliche Vorgänge in einer natürlichen Waldbewirt­schaftung gar nicht gedacht hatten. So hörten wir denn vieler von der materiellen und wirtschaftlichen Seite und von dem idealen Moment in der Waldwirtschaft, konnte da­raus Freud und Leid, Erfüllung und Enttäuschung fühlen, die den Forstmann erfüllen. Der Weg führte dabei durch Nagolder Stadtwald, Staatswald, Eemeindewaldungen von Mindersbach und Rohrdorf hinauf nach Hohennagold, wo uns Sonne und Glocken sonntägliche Stimmung ins Herz lauteten. In Anbetracht der unsicheren Witterung war der Verkehr durch und nach Nagold ziemlich schwach. Der Kirchenchor von Ruit auf den Fildern stattete unse­rem Heimatstädtchen einen Besuch ab. Bei einem Ausflug auf dem Schloßberg ließ der ca. 40 Mann starke gemischte Chor, unter der Stabführung ihres uns hier nicht unbe­kannten Dirigenten, Herrn Oberreallehrer Luz - Stuttgart, seine Weisen erschallen. Die Nagolder Stadt- ka pelle war zum Gründungsfest des Musikvereins Her­renberg geladen und diesem Rufe auch gefolgt. Auch der Schützenverein war nach Richtung Gäu ausgewandert nud zwar zum Einweihungsschießen der Kleinkaliberschützen­abteilung des Militär- und Veteranen-Vereins Unterjet­tingen. Der Sportplatz zeigte gestern große Stille, wie überhaupt der S.V.N. ausnahmsweise einen völligen Ruhe­tag gehabt zu haben scheint. Nun ist der Sonntag vorbei, der Werktag hat uns wieder begrüßt und uns alle beseelt wohl der Wunsch, recht bald sommerliche Tage erleben zu dürfen.

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Der Bezirksobstbauverein Nagold

hielt am Sonntag nachm. 2 Uhr eine Ausschußsitzung im Gast­hausRößle" in Spielberg. Vorstand Oberamtsbaumwart Walz begrüßte die erschienenen Mitglieder und gab sodann das vom Oberamt eingelaufene Angebot über den Verkauf des Vereinsgartens beim Bezirkskrankenhaus in Nagold bekannt. Es wird beschlossen, an Baumwarte mit 2530 jähriger Tätigkeit je ein Diplom mit Ehrengabe zu verwilligen. Eine Obstausstellnng soll im September in Altensteig abgehalten werden, die eventuell mit einer Verlosung verbunden wird. Diejenigen Obstbaumbesitzer, welche ihre Bäume muster­gültig pflegen, insbesondere das so wichtige Baumspritze« regelrecht vornehmen, sollen vom Verein prämiiert werden. Anmeldungen zur Prämiierung sind an den Vorstand, Ober- mtsbaumwart Walz, zu richten. Infolge Zurückgehens der Milgliederzahl wird beschlossen, jedem Ortskassier für die Bei­bringung eines neuen Mitglieds eine kleine Prämie zu gewäh­ren. Die Ortskassiere werden aufgefordert, die Werbung neuer Mitglieder recht rege zu betreiben. Die nächste Versammlung soll im August in Rotfelden im Gasthaus zumLöwen* nattfinden. Der angekündigte Vortrag konnte leider mangels Beteiligung der Spielberger Obstbaumbesitzer nicht abgehalten werden.

Borstandssitzung der Handwerkskammer Reutlingen.

Unter dem Vorsitz des Herrn Flaschnermeisters und Landtagsabgeordneten Henne Tübingen fand letzten Donnerstag, den 14. Juni auf dem Rathaus in Schramberg eine Sitzung des Vorstands der Kammer statt. Oberbllger- meister Dr. Ritter begrüßte den Vorstand aufs freund lichste. Nachdem Syndikus Eberhardt einen kurzen Be­richt über die vielseitige Tätigkeit seit der letzten Vorstands­sitzung erstattet hatte, wurde die Frage einer erneuten Ein­gabe bezüglich der Abänderung des Erwerbe­st euergesetzes an Regierung und Landtag im Ein­vernehmen mit den übrigen württ. Handwerkskammern er­örtert. Ebenso wurden weitere Schritte wegen der Fach­schulorganisation in Württemberg für not­wendig erachtet und hinsichtlich desöffentlichenVer- dingungswesens verlangt, daß von Seiten der Re­gierung den wiederholt vorgebrachten Anträgen bezüglich der Verankerung des staatlichen Preis- und Schied samts in der Reichsverdingungsordnung ent­sprochen wird. Sodann sollen wegen der ungeheuren Be­lastung des Gewerbes durch die Eebäudeent- schuldungssteuer erneut eindringliche Vorstellungen unternommen werden. Aus dem Gebiet des Lehrlings- wesens wurden eine größere Anzahl Anträge wegen Abkürzung der Lehrzeit, Ueberschreitung der Lehrlings­höchstzahlbestimmungen, Erteilung zur Lehrlingsanleitungs­befugnis, Zulassung zur Gesellenprüfung erledigt. Ver­schiedene Ehrenurkunden konnten wiederum verliehen wer­den. Zum Schluß wurden noch eine Reihe Verwaltungs angelegenheiten erledigt. Als Termin für die Vollversamm­lung ist der 9. Juli bestimmt worden.

Entringen OA. Herrenberg, l6. Juni. Ausgrabungen. Die Arbeiter, die die Wasserleitungsgräben im Schloßhof zu Hohenentringen ausheben, stießen abermals auf eine Mauer, «re ist 4 Meter breit und liegt genau in der Mitte des Hofes, unter dem Pflaster. Ob diese Mauer ein Teil des unterirdi­schen Ganges, der vom Schloßbrunnen in den Schloßhof führte,

oder ob sämtliche freigelegte Mauern die Grundmauern des wüheren Schlosses (das wahrscheinlich etwas weiter zurückliegt, als das jetzige), sind, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen, rluch an einigen andern Stellen stießen, wie die .Tübinger Chronik* berichtet, die Arbeiter auf Auffüllungen.

Talw, 16. Juni. Der Eemeinderat hat in ierner letzten Sitzung die Frage der Einführung eines wrundgebührentariss beim städtischen Elektrizi­tätswerk in zweiter Lesung behandelt. Die schon Aersten Beratung aufgetretenen Bedenken gegen die unnfuhrung eines Brennstellen- und Wohnungstarifs könn­en nicht zerstreut werden; insbesondere wurden schlechtere A?"ahmen für das Werk befürchtet. Der Eemeinderat be- l«yistz deshalb, es vorläufig bei dem seitherigen Kilowatt-

, stundentarif zu belassen. Schon seit Jahren machte sich an den Grenzgebieten der Stadt Wassermangel geltend, ob­gleich das Wasserwerk täglich 175 Liter Wasser je Kopf der Bevölkerung liefert. Es mußte somit ein Fehler in den Rohrleitungen vorliegen. Bei Nachforschungen ist man nun auf 15 Wasserverluststellen gestoßen. Bei einer Stelle zeigte sich ein Wasserverlust von einem Sekundenliter. Die Unter­suchungen werden in der ganzen Stadt fortgesetzt und noch den ganzen Herbst andauern. Die Leitungen sind schon alt und müssen vielfach durch neue ersetzt werden.

kleine Nachnchien ans aller well

Entlassung von 200 Bergarbeitern auf der Zeche Wal- lrop. Wie wir erfahren, hat das zuständige Bergrevieramt die Entlassung von 200 Arbeitern auf der Zeche Waltrop zum 30. Juni genehmigt.

Todesopfer des Sturmes in Hamburg. Während des am Donnerstag über dem Hamburger Hafen heftigen Südwest­sturmes wurden zwei auf einem englischen Dampfer be- dienstete Seeleute in Harburg-Wilhelmsburg, die sich auf einem außenbords angebrachten Hängegerüst befanden, in die Elbe geworfen, wobei einer von ihnen ertrank.

Das Alugunglück be,*Frankfurt. Nachdem es jetzt mög­lich war, den Führer des bei Frankfurt a. M. abgestürzten Flugzeugs zu vernehmen, wird als wahrscheinliche Ursache des Unglücks ein Nachlassen des Motors vermutet. Dadurch ist die Maschine infolge der starken Böen nicht mehr ge­nügend vorwärts gekommen und ins Trudeln geraten.

Schwere Bluttat in Soest. In der vergangenen Nacht er­schlug in Soest der Hilfslademeister Heß seine Ehefrau mit einem Beil. Die 15jährige Tochter konnte die Bluttat nicht verhindern, da der Baker sie ebenfalls mit dem Tod bedrohte. Dann brachte Heß sich selbst 10 Stichwunden an ' der Kehle bei. Der Täter gestand, die Tat aus Eifersucht begangen zu haben.

Eifersuchtstat einer Siebzehnjährigen. In Roßberg bei Beuthen ereignete sich ein Eifersuchtsdrama zwischen zwei Siebzehnjährigen. Die Tochter eines Kapellmeisters unterhielt ein Liebesverhältnis mit einem Kaufmannslehr­ling. Da der Jüngling aber auch mit anderen Mädchen in Briefwechsel stand, beschloß das Mädchen, ihn zu töten. Es verschaffte sich einen Trommelrevolver und schoß auf einem nächtlichen Spaziergangs dem Geliebten in die Schläfe. Der Zustand des Verletzten ist bedenklich. Das Mädchen flüchtete nach der Tat und wurde im Felde ver­steckt und vollkommen verstört aufgefunden.

Line bedeutsame Erfindung für die Textilindustrie. Der Schlosser bei der Gesellschaft für Spinn- und Weberei in Ettlingen, Leopold Reiser aus Reichenbach, machte eine bedeutsame Erfindung für die Webindustrie. Er konstru- erte ein Webschiffchen, bei dem das sogenannte Schiffchen- rissen (Faden burchsaugen) wegfällt. Die Erfindung ist hygienisch von großer Bedeutung.

Ein Gaskwirlsehepaar von Betrunkenen erschlagen. In einer Gastwirtschaft in Pokrzye im Kreise Radom (Polen) kam es zwischen Betrunkenen zu einem Streit. Der Gastwirt, der den Streit schlichten wollte, wurde dabei erschlagen. Ebenso seine Frau, als sie zu Hilfe eilen wollte. Die Be­trunkenen nahmen dann die beiden Leichen mit in den Saal des Gasthauses und setzten das Trinkgelage angesichts der Leichen fort, bis sie durch Polizeibeamte verhaftet wurden.

Letzte Nachrichten

Das Deutsche Arbeitersängerfest in Hannover Hannover, 18. Juni. Im Stadion fand am Sonntag oas erste große Massenkonzert desDeutschen Arbeiter-Sänger­bundes" statt, das von 40 000 Arbeitersängern aus dem ganzen Reich gegeben wurde. Reichstagspräsident Löbe feierte in seiner Ansprache den deutschen Arbeitersang und dessen ge­waltige Entwicklung in den letzten Jahren.

Ein Eissturm bedroht Nobiles Lage Kopenhagen, 18. Juni. Aus Nobiles letztem Funkspruch an dieCitta di Milano* geht hervor, daß in der Gegend seines Standortes ein außerordentlich heftiger Sturm herrscht. Das Eis um das Lager herum bricht auf, sodaß er und seine Be­gleiter sich in größter Gefahr befinden. Nobile bittet nochmals um Gewehre und Munition, da Eisbären das Lager zu über­fallen drohen. Vor seiner Abreise nach Bergen hat Amundsen der Kopenhagen«! ZeitungPolitiken* eine telephonische Unter­redung gewährt und sich dahin geäußert, daß das französische Hilfsflugzeug, das von Frankreich zur Verfügung gestellt worden sei, etwa 5000 km ohne Zwischenlandung zurückzulegen in der Zage sei, so vaß man auf ein Schiff als Flugbasis verzichten könne. Die Expedition würde spätestens am Montag früh Bergen verlassen und noch am selben Tage Kingsbay erreichen. Wenn alleZ gut gehe, werde man bereits am Dienstag zur eigentlichen Expedition starten.

Ein neuer lOzeanflns

DieFreundschaft" nimmt Kurs nach den Azoren? London, 18. Juni. Das FlugzeugFreundschaft* konnte nach Berichten aus Trepassey erst nach II mißlungenen Start­versuchen seinen Ozeanflug antreten. Die Flieger nahmen einen Kurs auf Richtung Kap Race und passierten kurze Zeit später verschiedene nördlich gelegene Punkte. Ein späterer Be­richt gibt die Richtung des Flugzeuges jedoch als südwestlich an, was andeutet, daß sich der Pilot Stultz für einen Flug über die Azoren entschieden zu haben scheint.

Paris, 18. Juni. Wie zu dem Ozeanflug derFreund­schaft* aus Neufundland gemeldet wird, beabsichtigt der Pilot dieses Flugzeuges in England zu landen. An Bord deS Flug­zeuges befindet sich außer dem Piloten Stultz der Pilot Ells­wort und die Fliegerin Ehrhardt.

2 amerikanische Städte vom Tornado fast gänzlich zerstört London, 18. Juni. Der südliche Teil der Provinz Okla­homa wurde am Samstag von einem schweren Tornado heim­gesucht. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden die beiden Städte Blair-Mountain-Park und Snyder. Die Be­wohner von Blair konnten noch vor der später eintretenden Unterbrechung aller Verbindungen Hilferufe aussenden. Dar­nach scheint es, daß die Stadt so gut wie ganz zerstört ist und die Verwüstungen ungeheuer sind. 200 freiwillige Helfer sind sofort zur ersten Hilfeleistung entsandt worden. Die An­gaben über die Zahl der Toten schwanken. Fest steht einstweilen nur, daß 3 Personen getötet, und 15 verletzt wurden. In Snyder wurden 50 Häuser zerstört. Ein 6 Meilen breites Gebiet im südwestlichen Oklahoma wurde bettoffen.

Spiel und Sport

Fußball

Die exotischen Ländermannschaften, die nach der Olympiade noch auf Reisen gehen, scheinen mit ihren Tourneen kein großes Glück zu haben. So befindet sich die Mannschaft Chiles zur­zeit in Deutschland, wo sie am Freitag Abend ihr erstes Spiel in Frankfurt austrug. Eine nicht einmal so spielstarke Frank­furter Städtemannschaft überfuhr aber die Chilenen in über­legenem Stil mit 6:2 Toren. Am Sonntag traten die Süd­amerikaner in Berlin dem favorisierten Meisterklub Hertha- B.S.C. gegenüber und mußten auch dort sich mit 1:4 das Nach­sehen geben lassen.

Auch Stuttgart soll in der übernächsten Woche, nämlich am 27. Zuni, in den Genuß eines Olympiaspiels kommen. Der süddeutsche Fußballverband hat mit Mexiko einige Spiele vereinbart und das erste derselben findet also in Stuttgart voraussichtlich auf dem Kickersplatz statt. Man ist deshalb auf Mexiko gekommen, weil es gerade die Sportsleute dieses Staats waren, die unsere vielfach zu Unrecht angegriffene Sache in Amsterdam gerecht beurteilten und auch in ihrer heimischen Presse würdigten. Man darf hoffentlich annehmen, daß das Eroß-Stuttgarter Publikum dies den Leuten aus demEold- land" mit entsprechendem Besuch danken wird.

Außerdem wird soeben bekannt, daß auch der F.C. Nürn­berg voraussichtlich am 8. Juli in Stuttgart noch einmal in dieser Saison seine Karte abgibt. Und zwar soll der Klub den Jubiläumsgegner für V.f.B. Stuttgart, welcher Verein in der Woche vom 1. 8. Juli sein 35jähriges Bestehen feiert, abgeben.

In München wurde der Sonntag zu einem entscheiden­den Spieltag. Dort sollte es zwischen Wacker-München und Fußballsportverein Frankfurt ausgemacht werden, wer von den beiden als dritter Vertreter zu den Bundesspielen zugelassen wird. Die Münchner Mannschaft hat in verdienter Weise vor einem zahlreichen heimischen Publikum in einem oft erbittert geführten Kampf sich noch kurz vor Schluß den Sieg gesichert. Es stand lange auf des Messers Schneide, denn Frankfurt konnte mit seiner Energie-geladenen Mannschaft den Ausgleich immer wieder schaffen. Das Treffen war spannend und auch gut besucht; 15 0VÜ Münchner freuten sich darüber, daß nun die bayrische Landeshauptstadt zwei Eisen im Feuer hat, nämlich Bayern und Wacker. Eintracht Frankfurt ist der Dritte im Bunde und die Hochburg Nürn­berg-Fürth muß sich für ein Jahr im Hintergrund der Gescheh­nisse halten. Ein erprobter badischer Schiedsrichter, Herr Schmitt-Offenburg, zeigte sich auch in diesem Kampf als kluger und energischer Dirigent.

Von den Privatspielen des Sonntags sind mancherlei wunderliche Ergebnisse zu berichten, die wohl in der Haupt­sache auf die sich eshr bemerkbar machende Sommerfußballllzeit und auch auf teilweise Unvollständigkeit der Mannschaften zu­rückzuführen sind. Wir nehmen die überraschendsten vorweg und daran sind unsere württembergischen Vereine eigentlich am stärksten mit abnormen Resultaten beteiligt:

Sp.-Vgg. Tübngen Stuttgarter Kickers 1 :1 Sp.-Vgg. Arheilgen Stuttgarter Sportklub 3 :1 F.C. Birkenfeld Union Bückingen 6 :1 F.C. Pforzheim F.C. Zuffenhausen 7 : v Germania Brötzingen Phönix Karlsruhe 2 :1 Bayern München Wacker Halle 6 : v A.S.V. Nürnberg Wacker Halle 2 :1 F.V. Zuffenhausen Normannia Gmünd 3 :2

Sonst ist im Fußball noch erwähnenswert, daß der Südd. Fußballverband am Sonntag bei Ettlingen sein Jugendheim Schloß Wilhelmshöhe unter Beteiligung einer großen Anzahl Mitglieder von Staatsbehörden einweihen konnte. Groß war das Interesse der Karlsruher Sportkreise und sehr vielseitig das Programm, das anläßlich der Eröffnung aufgezeigt wurde. Das in jeder Beziehung vorbildliche Heim bedeutet einen großen FortRschritt in der Sache der Jugendbewegung inner­halb des Südd. Fußballverbandes.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-E. Stuttgart

>8. Icni:

12.39: Wetterbericht, Sch^IIplatttttto: zert. I.;. 5 !>: Nachrichtendienst. 16,15: Nachmittagskonzert. 18 90: Zeit«»?:-'--. Wetterbericht. 18.15: Aus Wirts-Hast, Finanz und Börse. 18.15: B-ttlettlunde, tt, 15: Vortrag: 8«it»per. 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht. IHM: N.-ue Musik. 21.15: Schwäbischer Abend. 21.15: Bunter Abend (Frcibnrg). Aittchlicßend: Nachrichtendienst.

Dienstag, 19 Juni:

12:39 Wetterbericht, Echallptattrr.konzerr. I3.kg: Nachrichtendienst. 15 15 : Fraucnstunde. IK.15: Nachmittagskonzert. 18.99: Zr-tongabe, Wetterbericht. 18.15: Bortrag: Mannheim als Nunststabt im 18 . Jahrhundert (Mannheim). 18.45: Vortrag: Alte- und Trinksitten. 19.15: Vortrag: Die deutsche Kreisstadt Graz. 19 45: Zeitangabe, Wetterbericht. 29.99: Einsührender Vor. trag von Paul Enderling zu: Echillcr-Zyklus: Demet.ius. Anschließend: Hei­terer Abend und Nachrichtendienst.

Mittwoch, 29. Zuni:

12.39: Wetterbericht. Schallplattenkonzert. 13.59: Nachrichtendienst. 15.90; stiirderstunde. 18.15: Operettenochinittag. 18 99: Zeitangabe, Wetterbericht» Landwirtschaftsnachrichten. 18.15: Vortrog: Di- Haftpflicht !m tägl. Leben. 18.45: Vortrag: Dos Studium der Landwirtschaft und seine Berufsmöglich, reiten (Prof. Dr. Mllnzinger, Hohenheim). 19.15: Sinfiihrungskurs in di» spanische Sprache. 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht. 29.99: Abendkonzert. 21.09: Die Jagd nach dem Glück (Paris). 22.99: Das deutsche Gedicht und dt» deutsche Prosa der letzten 199 Jahre. (Bis zum Expresstanismus.) Anschließend: Nachrichtendienst

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Handel und Verkehr

- Landwirtschaft und Wirtschaftslage

Der Anteil Württembergs an der Umschuldungsanleihe. In ihrem soeben erschienenen Monatsbericht führt die Ostbank für Handel und Gewerbe in einem Ueberblick über die allgemeine Wirtschaftslage u. a. aus:'In den kommenden Monaten dürfte die Lage in der Landwirtschaft, insbesondere das Ernteergebnis, die weitere Gestaltung der Wirtschaftslage wesentlich beeinflussen. Die Ernteaussichten scheinen nicht ungünstig zu sein, doch muß bemerkt werden, daß die für die Gesamtwirtschaft bedeutsame Kaufkraft der Landwirtschaft nicht allein vom Ausfall der Ernte, sondern viel eher noch von der weiteren Entwicklung der Kapital­verhältnisse in der Landwirtschaft abhängt. Die Versuche, der Landwirtschaft auf dem Wege der Umschuldung zu Hilfe zu kom­men, haben nunmehr durch das Notprogramm greifbare Formen angenommen, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß die unter­nommenen Schritte in Anbettacht der gesamten Personal-Ver­schuldung der Landwirtschaft bei weitem nicht zu einer namhafte« Gesundung der landwirtschaftlichen Kapitalsverhältnisse ausretchen dürften. Dl« Landesbankenzentrale hat die für di« Umschuldung bestimmte Anleihe in Höhe von 28 Millionen Dollar abgeschlossen, von welcher ein großer Teil (30 Mtll. RM. gleich 29 v. H.) für Ostpreußen allein bestimmt ist. Im übrigen entfallen laut Pro­spekt kvettere,14.s v. H. auf Hannover. 10 v, H. auf Pommern.