Ragolder TagblattDer Gesellschafter«

Montag» 11. Juni 1928

»tag, 11. Juni 1928

aber unaufhörlich zu :gen Ueberraschte dem ichte die Rückkehr der vechslung im trüben older unseren Verein l. Der Lutherfilm im nd, wie an den Vor- Wieder ist ein Sonn- r näher und die neue günstigem Wetter für lisch eine entzückende d als duftendes Heu sie richtige Witterung

wird im Garten ge- seiner schirmartigen charkeit seiner Blatt­angenehm säuerlich end auf die Magen- ümlich außer Nähr­säure, die auch mein­er Magenverdauung s Rhabarbers wird ange schon die wohl- mt ist, geht daraus lesischen Werken als riechen und Römern nnt. Aus dem Saft nd Zucker übrigens iten.

dfahrer-Dereins en mit Bezirks- Bezirkes

l Tag konnte der hies. ges Stiftungsfest, oer- ckar-Bezirks abhalten, fleißige Radlerhände, u geben. Allein das md als sich am Sams- uch auf den Gesichtern '.ehr aufleuchten. , Am Z Festbankett im Gast­rins, den Auftakt zu und wohlgelungenen dia"-Nagold begrüßte erschienenen Festgäste Mob Harr-Nagold old-Neckar-Bezirks die rwesend waren ferner -Stuttgart und Renn- cbrachte Glückwünsche berg und überbrachte le für treue Mitarbeit Altensteig wünschte im dem Verein ferneres reundschaftszeichen eine -ritz Walz, Ehrenvor- en der Ehrenmitglieder ;. Er ermahnte den >ie vergangenen zwan- Zu Ehren der Gefalle- mlung von den Sitzen, rein erwiesenen Ehrun- Mahnungen der Vor­verkündeten donnernde lgsvollen Tages. Um frischen Weisen hören ummer. Um 6 Uhr ahrer und Zuschauer die nun beginnenden zusehen. Das Weiter : zu guten Hoffnungen, t u. es folgte nun das ;im Waaghaus. Nun l Festtag des Vereins -estzug aufgestellt und men. Ein stattlicher >ann die Musikkapelle Mitglieder des Vereins, erkranz Walddorf und ' Vereine von auswärtts. i zuerst der Liederkranz en". Vorstand Gottl. sworte an die vielen inshymneWer nennt lf unter Leitung "seines Grünbauer, vom en der Festjungsrauen nein eine schöne Ban- rnmel aber immer mehr regnen. Die Reizen­de schöne Reigen vor, Auftrag des Nagold- - Nagold dem hiesigen hr fing es nun an zu beinahe leer, die Wirt- der Regen nicht nach- Lokal stattfinden.

Braun Ludwig, Hoch- hlinger Wilhelm, Bon- 5. Rommel Theodor,

rg-

Veimer Karl, Bondorf, sluorn, 4. Aberle Karl, igen, 6. Saier Konrad, Altburg, 8. Haizmann y, Eutingen, 10 . Mohr

rrknecht Georg, Ober- cingen, 3. Rempp Fntz,

». Bahlinger Wilhelm,

is Rinderknecht Georg, ettingen, 3. Katz Paul,

,, 5. Rommel Theodor, cafenweiler. p Gustav, Oberschwan- >en, 4. Schüler Willy,

siagold. Ib Hochvorf, n: Is Preis Rohrdors, Gültlingen; II» Pre's

Seite S Rr. 134

Beihingen, Ilb Rotfelden. Ohne Dekoration: Is Preis Die- tersweiler. Außer Bezirk: Is Preis Sulz OA. Nagold, Ib I Lühenhardt.

Ein Festball schloß den denkwürdigen, wenn auch etwas regnerischen Tag ab.

Spielberg» 11. Juni. SOjähr. Jubiläum des Krieger­vereins. Der Kriegerverein Spielberg hielt am Sonntag sein ! SOjähriges Jubiläum. Nach der üblichen Tagwache mit Böller­schießen beteiligte sich der Verein am Festgottesdienst. Um l/zll Uhr veranstaltete der Verein für seine Mitglieder und für die Festjungfrauen ein Festesten im Vereinslokal Gasthaus z. Ochsen". Um 1 Uhr war Aufstellung zum Festzug. Das i schöne Wetter am Vormittag hatte eine sehr große Anzahl Festteilnehmer und Vereine cngelockt, so daß sich an dem um >/z2 Uhr beginnenden Festzug insgesamt 24 Vereine mit 3 Musikkapellen beteiligten. Der Festzug bewegte sich durch die Straßen des Orts zu dem schönen schattigen Festplatz. Dort angekommen hielt der Vorstand des sestgebenden Vereins Herr Rentschler die Festrede. Er begrüßte die so zahlreich er­schienenen Kameraden und dankte für deren Erscheinen. So­dann berichtete er über die Gründung des Vereins und die «solgreiche Tätigkeit in den letzten 50 Jahren und forderte die Kameraden aus, dem Verein auch fernerhin die Treue zu be­wahren. Hierauf sang der Liederkranz Spielberg das Lied Deutschland, dir mein Vaterland!" Es erfolgte nun die An­sprache von Bezirksodmann Raas, Nagold, welcher zunächst die Glückwünsche des Präsidiums vom Württ. Kriegerbund * zum Ausdruck brachte und dann über Zweck und Ziele der Kriegervereine und über die Wohlfahrtseinrichtungen des Bun­des "zu sprechen kam. Nach der Ansprache wurde das Deutsch­landlied gesungen. Die Musikkapelle Pfalzgrafenweiler um­rahmte die wohlgelungene Feier mit ihren schönen Musikoor- trägen. Leider fetzte erst sanft, dann immer stärker werdender- Regen ein, so daß die Festteilnehmer nach und nach den Fest­platz räumen mußten, um sich ins Trockene zu begeben. In den Gasthäusern des Ortes entwickelte sich dann gesellige Un­terhaltung mit Musik und Gesang, worauf die Kameraden teils mit Auto, teils mit Wagen wieder der Heimat zusteuerten.

Bondorf, kl. Juni. Sängerfest. Bei dem gestern hier abgehaltenen III. Gausängerfest des Gäu - Schönbuch - Gaus, haben die wettsingenden Vereine folgende Resultate erzielt:

Ab:. I Gauvereine Klaffe I einfacher Volksgesang:

GesangvereinFrohsinn", Nebringen mit

85V-P-

In Preis

Liederkranz Gültstein

84

Ib

Frohsinn" Kuppingen

8l'/>

Ic

Liederkranz Oeschelbronn

76

113

Breitenholz

75'/-

11b

Poltringen

Klaffe II gehobener Volksgesang:

71

I!c

Gesangverein llnterjettingen

101

Is

Männergesangverein Remmingsheim

99

Id

Liederkranz Ehningen Tailfingen

86 V-

lc

.

85

Ic

Aidlingen

84

le

Sängerkranz Gärtringen

74

II

Klasse III erschwerter Volksgesang: Frohsinn" Oberjesingen

100

IL

Gesangverein Nufringen

90

Ib

Klasse IV Kunstgesang: Liederkranz Maickingen

102

la

Liederkranz Darmsheim

101

Ib

Der Liederkranz Herrenberg hat den Ehrengesang über­nommen.

Abteilung II Gastoereine Klasse II gehobener Volksgesang: Liederkranz Hailfingen 74Vs P- II- Preis

Klasse Ul erschwerter Volksgesang:

Lieder kranz Weitingen mit 83 P. I. Preis

Klasse IV Kunjtgesang:

Sängcrabteilung der Turngemeinde Tübingen 84 P. I. Preis

Neusten OA. Herrenberg, 10. Juni. Brand. Im Dach­stock des Doppelhauses von Georg Reichart und August Ruoffer brach Feuer aus, das jedoch gelöscht werden konnte, ehe es die Wohnrüume erfaßte. Durch die hilfsbereite Be­völkerung konnte das Vieh, das Mobiliar usw. aus dem Haus gebracht werden. Man vermutet einen'Schaden der Lichtleitung als Ursache des Brands. Die Geschädigten sind versichert. Frau Reichart erlitt an einem Unterarm starke Brandwunden.

kleine Nachrichten aus aller Vell

Der Prozeß um die Möbel aus Schloß Wilhelmshöhe.

Im Februar 1920 hat die preußische Regierung die Woh­nung des damals zum Oberbürgermeister von Kassel gewählten sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Scheidemann mit Möbeln aus den kaiserlichen Schlös­sern Wilhelmshöhe und Wilhelmsthal ausstatten lassen. Regierungsrat Dr. Karbe in Kassel, zu dessen amtlichen Obliegenheiten u. a. die Verwaltung der Schlösser gehörte, erhob gegen die mißbräuchliche Verwendung des Inven­tars Einspruch und es kam zu scharfen Zusammenstößen mit dem damaligen Regierungspräsidenten in Kassel, Sprin - gorum, einem Parteigenossen Scheidemanns. Springorum und die preußische Regierung strengten ein Disziplinarver­fahren gegen Dr. Karbe an und das Disziplinargericht ver­urteilte Karbe zur Dienstenthebung und Strafversetzung nach Hannover. Das Urteil erregte damals das größte Aufsehen. Ebe ließ die Angelegenheit nicht ruhen, aber erst im Jahr 1925 erzielte er eine Entschließung des Reichs- Berichts, tzjx Urteil des Disziplinarhofs als Fehl­urteil aufhob, da Dr. Karbe durchaus pflichtmäßig gehan- Et habe. Die preuß. Regierung mußte das gesperrte Gehalt uachzahlen, Karbe verfocht aber auch die Wiederherstellung lawer Beamtenehre gegen Springorum und den Minister vevering. Ersterer starb im vorigen Jahr. Es kam zu einem neuen Prozeß in Kassel, nachdem wiederholt scharfe Zu- sAuunenstöße stattgefunden hatten. Zur Verhandlung waren i Zeugen geladen. Wegen formaler Beleidigung seiner Aorgesetzten verurteilte der Gerichtshof Dr. Karbe zu 200 -mark Geldstrafe, in sachlicher Beziehung wurde ihm recht Meben. Die etwa 12 000 Mk. betragenden Kosten des Ver­fahrens wird die preußische Regierung übernehmen.

, Millionen Erbschaft. Durch die Freigabe des beschlag» ^.o'uien deutschen Eigentums in Amerika sind vier in ein- f Wen Verhältnissen lebende Brüder namens Jahrmarkt F Provinz Brandenburg zu Millionenvermögen ae- mmen. Ein Oheim von ihnen, der gleich nach den Se- sgwnskriegen in den 60er Jahren des vorigen Jahrhun- , 'b "ach Amerika ausgewandert war, hinterließ linder­em Vermögen von 17 Millionen Goldmark, das nach

dem Tod des Erblassers beschlagnahmt, nunmehr aber srei^ gegeben worden ist.

Freigesprochen. Der Maurer Leister kn Eisenach war vom Schwurgericht wegen Ermordung seiner "Frau Mkki Tod verurteilt und dann zu Zuchthaus begnadigt worden. Das Verfahren wurde indessen nach du» Revision durch das Reichsgericht wieder ausgenommen und Leister freige­sprochen.

Der Mörder -er Mannheimer Lehrerinnen verhaftet

Auf dem Mannheimer Bahnhof wurde am Freitag abend ein 25jähriger angeblicher Kaufmann aus Wien namens Schnitzer unter dem Verdacht verhaftet, den scheußlichen Mord an den beiden Lehrerinnen Gersbach aus Mannheim im Feldberggebiet begangen zu haben. Schnitzer gibt sich auch als Gelegenheitsarbeiter aus, seine Persönlichkeit scheint noch dunkel zu sein. Unmittelbare Schuldbeweise sollen noch nicht erbracht sein.

Auf Ersuchen der Freiburger Staatsanwaltschaft wurde in Magdeburg der Bücherrevisor Schmidt, der über die Pfingstfeiertage eine Wanderung durch das Höllental ge­macht und bei Breitnau den beiden Lehrerinnen begegnet war,aus Vorsicht" in Haft genommen. Seine Täterschaft kommt nicht in Frage.

Deckeneinflurz in einer Kirche. In der katholischen Kirche knDuisburg-Laal stürzte während des Fronleichnams- goltesdienstes mit großem Getöse ein großes Stück Decke herab. Ein Junge wurde von dem herabstürzenden Geröll schwer verletzt.

Kein Gesetz gegen Schmutz in Oesterreich. Der öster­reichische Reichsrat hat besondere Maßnahmen zur Bekämp­fung von Schmutz und Schund für überflüssig erklärt, da hiezu die bestehenden Gesetze ausreichend seien, wenn sie vernünftig angewendet werden. Gegebenenfalls könne das Preßgesetz geändert werden.

Jung-Dänemack wandert aus Infolge der verfehlten Wirtschaftspolitik der dänischen Regierung sind die wirt­schaftlichen Verhältnisse immer ungünstiger geworden. Die Auswanderung ist noch nie so groß gewesen wie in diesem Frühjahr. DasFyns Venstreblad" meldet, in jedem Monat seien rund 1000 junge Leute nach Amerika, vor allem nach Kanada, ausgewandert.

Ein Pariser Iuwelenhändker zu lebenslänglicher Zwangs- llrbeik verurteilt. Der Juwelenhändler Mestorina in Paris hatte den Iuwelenhändker Trupheme, dem er Geld schuldete, ermordet, wobei er dem Opfer eine größere Menge Juwelen abnahm. Die Leiche wurde mit Hilfe seiner Schwägerin, )re auch die geraubten Juwelen in Verwahrung nahm, in nnen Wald geschleppt, mit Benzin übergossen und verbrannt. Das Pariser Schwurgericht verurteilte den Mörder zu .ebenslänglicher Zwangsarbeit. Nach der Verhandlung wurden auch die Schwägerin und zwei andere Juwelen­ländler wegen Hehlerei verhaftet.

Flugzeugabsturz. Bei Mossul (Mesopotamien) stürzte sin englisches Militärflugzeug ab und zerschellte. Die beiden Insassen kamen um.

Ein kühnerWachhals". Die Deutsche Luft-Hansa erhielt anläßlich des gelungenen Transozeanfluges derBremen" kürzlich folgendes amüsante Angebot:Sehr geehrte Herrn! Habe gelesen, das es dieBremen" gelungen ist, den Ozean zu bezwingen und spreche meinen herzlichsten Dank aus. Aber da ich auch ein kühner Wachhals bin, will ich mich verpflichten, das selbe in Grün zu machen oder sonst ein andern Flug, ist mihr ganz egal. Wenn es nicht reckt ist, so Senden sie Freundliches antwort. gez.: H. B.

Schnipfelprozeß. Das Schöffengericht Pforzheim ver­urteilte den Schmelzer Ludwig Kämmerer in Königsbach und den Schmelzer Taver Wehrstein in Niefern zu je

I Jahr Gefängnis. Die Angeklagten hatten in Dublee­fabriken Abfälle, Schnipsel, sowie etwas Gold im Gesamt­wert von 17 000 -4t entwendet und verkauft. Der Gold­schmied Ehinger in Eutingen wurde wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt.

Enklobung Primo de Riveras. Aus Madrid wird ge­meldet, General Primo de Rivera habe seine Verlobung mit Fräulein Caftellanos ausgehoben, weil er erfuhr, daß die Braut kürzlich mit einigen Herren, darunter ihr Oheim, der Herzog von Almodovar, Börsengeschäfte gemacht habe. Rivera ist bekanntlich ein Feind der Börse und der Börsen­spekulation.

Ein Anglücksauko. In Essen flbersuhr am Samstag ein Kraftomnibus ein 17jähriges Mädchen, das sofort starb.' Ein anderer Führer übernahm den Wagen, aber nach kaum emer Stunde wurde durch denselben Wagen ein sechs­jähriges Mädchen überfahren und getötet.

Zwischen Stormarn und Segeberg (bei Hamburg) ver­unglückte ein aus Blankenese kommender Kraftwagen. Von

II Insassen wurden 9 schwer verletzt.

Letzte Nachrichten

Eisenbahnunglück bei Nürnberg

Der Schnellzug MünchenRheinland entgleist

Nürnberg, 10. Juni. Bei der Ausfahrt aus der Station Siegelsdorf, 18 Kilometer von Fürth, entgleiste um 2.20 Uhr heute früh aus unbekannter Ursache der V-Zug 47 München Frankfurt am Main. Der Vertreter der Telegr.-Union begab sich nach Bekanntwerden des schweren Eisenbahnunglücks bei Siegelsdors sofort an die Unglücksstelle, die ein furchtbares, grauenerregendes Bild darbot. Die von der Landespolizei ab­gesperrte Unfallstelle war von tausenden von Personen umlagert, die die Verwüstungen besichtigen wollten. Die Lokomotive des Unglückszugs war den ungefähr 50 m hohen Bahndamm hin­untergestürzt, hatte sich in der Luft um sich selbst gedreht und lag in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Die V-Zugwagen hatten sich zum Teil ineinandergeschoben. Gegenwärtig werden die langen Wagen in mehrere Teile''zersägt, damit die einzelnen Teile die. Böschung hinabgeworfen werden können, um auf diese Weise die Verkehrsstreckc wieder freizumachen. Die genaue Ursache des Unglücks dürfte erst durch eine Untersuchung fest­gestellt werden. Auch die Angaben über die Zahl der Ver­letzten gehen noch weit auseinander, doch dürsten die Angaben der Sanitätswache, die von 119 Schwer- und Leichtverletzten spricht, bei der Schwere des Eisenbahnunglücks wohl dem tat­sächlichen Stand der Zahl der Verletzten ziemlich nahe kommen.

Berlin, 10. Juni. Wie die Reichsbahndirektion mitteilt, hat sich bis zur Stunde die Zahl der Todesopfer auf 22 erhöht. Schwerverletzte werden amtlich dagegen nur 7 gezählt, von denen 4 in Lebensgefahr schweben. Die Zahl der Leichtver­

letzten soll nur 12 betragen, wovon 2 bereits aus dem Kranken­haus entlassen werden konnten. __^ ^_'/ ^_

Die deutsche Delegation verläßt Genf.

Allgemeine Abreise

Genf, I I. Juni. Die Deutsche Delegation hat mit Staats­sekretär v. Schubert und Ministerialdirektor Gauß an der Spitze mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug Genf verlassen; die Dele­gation trifft heute in Berlin ein. Die übrigen Delegationen, der englische Außenminister Chamberlain, der polnische Außen­minister Zaleski und Paul-Boncour haben ebenfalls im Laufe des Sonntag Genf verlassen.

Schweres Unwetter in Guben Guben, lO. Juni. In Guben ging heute nachmittag ein orkanartiges Unwetter nieder, das einen großen Teil des be­kannten Gubener Obstes vernichtet hat. Die Dächer der Häuser in der Vorstadt wurden zum Teil abgedeckt. Ueberall liegen Dachziegel umher. Ganze Bäume sind entwurzelt worden. Was der Orkan und das Gewitter verschonte, wurde durch schweren Hagelschlag vernich tet.ÄtÄM ^^ 'M^^!2-- -- ^

sN-HEin Brief Kaliuins über den Schachty-Prozeß" " Kowno, ,11. Juni. Aus "Moskau wird gemeldet, daß heute dieJswestija" einen Brief des Vorsitzenden des Voll­zugskomitees der Sowjetunion, Kalinin, über den Schachty- Prozcß veröffentlicht, nach dem Kalinin der Ansicht ist, daß die Deuttschen anläßlich des Schachty-Prozeffes sehr nervös geworden seien. Diese Nervosität, meint Kalini.i, sei ganz überflüssig, da die Beschuldigungen nicht gegen die deutsche Industrie gerichtet seien, sondern gegen einzelne deutsche Staats­angehörige, da diese gegen die Sowjetunion vollkommen ohne ihre Firmen gehandelt hätten. Dieser Artikel wird hier als ein neuer Umschwung in dem S chachtyaro zeß a ngesehen.

KMJBeilegmig"desHPariser^Berkehrsstreikes

Paris,gl I."Juni."^lDer von der Kommunistischen Ge­werkschaft eingeleitete Pariser Verkehrsstreik, von dem die Pa­riser allerdings nicht allzuviel merkten, ist beigelegt worden. Die etwa 100 Angestellten, die ihren Dienst verlassen Ihatten, nahmen heute morgen die Arbeit wieder auf. . ^ .

Sperr

Die Nachforschungen nach derJlalia". Der norwegische Flieger­leutnant Lützow-Holm hat den ersten Erkundungsslug be­end«!, aber nirgends eine Spur von der Jtalia entdecken können: Den geplanten Flug über die Wjidebucht konnte er wegen des Wetters nicht ausführen. Geklärt scheint jetzt nur zu sein, daß man das Luftschiff nicht in der Umgebung der Dänemnsel zu suchen hat. Die von dem DampferCitta di Milano" ausgesandte Expedition wurde beim Südtor von dem norwegischen HilfsschiffHobby" in völlig erschöpftem Zustand aufgefunden und an Bord genommen. Der norwegische EisbrecherBraganza" ist von der Muschelbucht nach Norden gefahren, weiteres Vordringen wird aber durch un­geheure Mengen Packeis unmöglich gemacht. In der Lommebucht wurden Mannschaften gelandet, die jedoch kein« Spur finden konn­ten. DieBraganza" soll nun selbst im Eis festsitzen.

Der englische Luftfahrtminister erklärte im Unterhaus, England werde nicht seine Luftschiff« für di«Jtalia" aufs Spiel setzen. Die Witterungsoerhältniss« seien so ungünstig, daß auch englische Flug­zeuge sich nicht an der Suche beteiligen können.

DieSouthern Croß" ist am Freitag in Brisbane (Queens­land) gelandet. Das Flugzeug hat also den Flug von Kalifornien nach Australien glücklich durchgeführt.

Fernflug BaselStockholm. Herr und Frau Alphons Simo- nius aus Basel sind am Samstag früh 5 Uhr mit ihrem eigenen Leichtflugzeug (80 PS.-Mokor) zu einem Fernflug nach Slwndi- navien gestartet. Der Flug geht ekappenweise über Frankfurt, Hannover, Hamburg, Kopenhagen, Göteborg, Oslo nach Stock­holm.

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' Der Radfahreroerein^Velo Clüb Nagold errangtsich"beim"Be­zirksfest des Nagold-Neckar Bezirks mit 13,67 Punkten einen ls. Preis und die Reigenmannschaft den Ehrenpreis In.

» E Haymann deutscher Schwergewichtsmeister

Dortmund, 11. Juni. Der Kampf um die deutsche Schwergewichtsmeisterschaft zwischen Ludwig Haymann und Franz Diener, der in der Westfalenhalle vor 810000 Zu­schauern vor sich ging, endete mit einem überraschend überlege­nen Siege des Müncheners, der in stark verbesserter Form siegte. Diener gab erst nach der 8. Runde den für ihn bereits aus­sichtslosen Kampf auf, da schon von der 3. Runde an sein linkes Auge geschlossen war. Der neue deutsche Schwergewichts­meister wurde stürmisch begrüßt.

Mittelgewichtsmeister Domgörgen konnte über den Eng­länder Andre Newton in der 5. Runde durch k. o. siegen.

Das Eutscheiduugsspiel UruguayArgentinien wird Mittwoch wiederholt

Amsterdam, ll. Juni. Das Entscheidungsspiel um die Fußballweltmeisterschast zwischen Argentinien und Uruguay muß am Mittwoch wiederholt werden, da das gestrige .Spiel ein 1:1 Ergebnis hatte.

Handel und Verkehr

Saatenftand im Deutschen Reiche anfangs Juni 1928

Das Wintergetreide zeigt im Reich gegenüber dem Vor­monat bei Weizen eine leichte Besserung, bei Roggen und Gerste den gleichen Stand. Das Wachstum der Sommersaaten ging langsam vonstatten, doch ist ihr Stand mit einigen Ausnahmen befriedigend. Die Hackfrüchte lasten ein« sichere Beurteilung noch nicht zu. Die Frühkartoffeln sind vielfach durch Nachtfröste geschädigt. Bon den Spätkartofseln ist erst ein kleiner Teil auf- gegangen. 5m Wachstum der Rüben verursachte die Kühle Wit­terung eine beträchtliche Hemmung. Die Futterpflanzen, Wiesen und Weiden, sind in ihrer Entwicklung stark im Rück­stand. Die Kleebestände werden häufig als lückenhaft und di« Wiesen teilweise als dünn und kurz bestanden beurteilt. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 gleich gut. 3 gleich mittel, 4 gleich gering, ergibt sich im Reichsdurchschnitt folgende Begut­achtung: Winterweizen 2,8 (im Bormonat 2.9). Winkerspelz 2,5 (2,4), Winterroggen 3,1 (3,1), Wintergerste 3,1 (3,1), Sommer­weizen 2,8, Sommerroggen 2,9, Sommergerste 2,8, Hafer 2.8, Kartoffeln 3.0. Zuckerrüben 3.1, Runkelrüben 3.1, Klee 3,1 (3.1), Luzerne 3.1 (2,7), Bewässerungswiesen 2.9 (2L), und andere Wiesen 3.3 (3.0).

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