Samstag, 9. Juni 1928
Seite 3 — Nr. 133
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Samstag, 9. Juni 1928
l
!>
>
I
s Jubiläum des Rad-
und Veteranen-Vereins lagolder Mil. u. Vet.-
ßfilm
er Film darauf besinnt, , die tief und stark auf et sind, als immer nur den Löwenlichtspielen mische Film „Luther — ater dem größten Auf- ung von lauter Promille. Der Film schildert e Leben und Kämpfen st Bauten und Bilder a gesehenen Pracht und von jeder Tendenz und und menschlich starken scheu Reformator und
weisen noch geschrieben: erempfindende Gemüter r, besonders aber dann, :sonen und Handlungen mächtigt und historische >ch unsere Erwartungen c Lutherfilm führt mit a in das historische Ee- aloser Spannung. Wer kann nichts Gescheiteres Oie historische Treue ist rs religiöse Empfinden rden. Luthers Person der Zeit, Melanchton, ürst Friedrich der Weise, cer u. a. sind gut und der Besuch von Luthers mf der Treppe von St. Worms, besonders das cs", bleiben dem unver- >er Besuch des Films zu
nven"
mrch ein Bild von dem Kunde zu geben, denn ichtig wie in den kaisersflotte einen Schutz ge- der übernächsten Seite rgagement für das Lan- cher „de erschte". Die a.: Der Zeitungsphoto- enauto, die Geldheraus- idt München, Abend im . Ludwig Heck, Rückkehr Afrika und noch dazu tsame Ecke „Rätsel und
ber Peter und Paul (29. uf größere Entfernungen llauer der Sonntagsrück» weise auf die Zeit vom 2 Uhr bis zum 2. Juli gedehnt. Die Sonntags» fahrt am Donnerstag ag, Samstag und Sonn- Samstag und Montag r Samstag und Montag riion der Fahrkarte fpä- Unterwegsstationen spc>- erden, der die Zielstation enn mehrere aneinander ien gelöst worden sind» und Montag mit einem ller Zielstation der zuerst vormittags abgeht. Nach fahrt am Samstag und vevden.
ück. Durch die lange Erst ist das beste Frühstück ür diejenigen, die durch» r das Frühstück der Ge» es in erster Linie richtig Tee erhalten ihren Nähr- >urch den dazu genossenen Kakao. Als Zugabe dient ch der Genuß von etwas von etwas frischem Obst, ein Ei oder etwas kaltes seit die nötige Ruhe beim ner Gesundheit zu dienen,
:bahnbrücke über den f der Pforzheimer Linie Zwei mächtige Kranen rauf sie sofort weggeführt e die neue Brücke gelegt Der Arbeit sahen hun- Brücke mußte durch eine die schweren Lokomotiven
Well
lien. In Rio de 2P
n der Kunstakademie i deutschen Gesandten der Ausstellung gr°'
: die „Vossifche Feiet Hildesheim (Han- r Fabrikant Weule abiner. 2 Maschtnen- ß Munition ab. Klingemann 180 Ge- Polkersheim wurde
bei dem Landwirt Wolters ein leichtes Maschinengewehr, ein Teil Eier- und Stielhandgranaten, mehrere Kisten Maschinengewehrzubehörteile und zwei Kisten mit je 150 Schuß Munition beschlagnahmt. Die Leute, bei denen die Waffen gefunden wurden, behaupten, sie hätten das Material 1924 von der Reichswehr zur Aufbewahrung bekommen. Die Ermittlungen hierüber sind noch nicht abgeschlossen.
Die Unsilke des Abspringens. Als am 7. Juni auf der Landstraße von Heidelberg nach Neckargemünd die Straßenbahn sich von einer Haltestelle eben wieder in Bewegung gesetzt hatte, sprang noch ein Fahrgast trotz Warnung des Schaffners aus deni fahrenden Wagen und wurde im nächsten Augenblick von einem Auto überrannt und getötet. Das durch den Zusammenprall anscheinend aus der Richtung gekommene Auto überfuhr dann noch eine Frau mit ihrem 9jährigen Kind, die kurz vorher ausgestiegen waren. Beide wurden schwer verletzt. Der Lenker des Autos, ein Neckargemünder Weingrohhändler, erlitt einen Nervenschock und ist noch nicht vernehmungsfähig.
Wiede, ein Postwagen beraubt. Nachdem vor einigen Tagen der Nachtpersonenzug Bitterfeld—Berlin, der mehrere Postbeiwagen mit sich führt' bei Gräfenhainichen beraubt worden war, hat sich dieser Vorgang in der Nacht zum 8. Juni ebenfalls in der Provinz Sachsen wiederholt. Diesmal suchten sich die Räuber die Strecke zwischen Burgkemmnitz und Gräsenhainichen aus. Es iE anzunehmen, daß die Diebe auf den langsam fahrenden Zug gesprungen sind, die Postwagen, die ohne Begleitung waren, gewaltsam erbrochen und dann die Pakete während der Fahrt heraus- geworfen haben Man fand 16 Pakete und zwei Postsäcke an der Strecke. Es handelt sich wieder in der Hauptsache um Postsendungen aus dem Vogtland nach Berlin.
Scheidungsklage gegen Larol. Prinzessin Helena (von Grie-benland) hat bei dem Appellationsgericht in Bukarest ein Gesuch um Trennung ihrer Ehe mit dem Exkronprinzen Tarol eingebracht. Die Prinzessin nennt ihren Gatten in dem Gesuch „Carol Caraiman", welchen Namen der Prinz bekanntlich nach seinem Thronverzicht angenommen hat. Das Scheidungsgesuch wird mit den schweren Beleidigungen begründet, die der Prinz seiner Gattin zugefügt habe.
Ein Ausbrecher fcstgenommen. Einer der beiden Ausbrecher, die am letzten Sonntag den Ausseher im Amis- gerichtsgefüngnis in Schwabach niedergeschlagen hatten und dann entflohen waren, ist in Schwabach festgenommen worden. Er hat eingestanden, daß er inzwischen mit seinem Genossen, nach dem noch gefahndet wird, wieder zahlreiche Einbruchsdiebstähle verübt habe.
Autounglück. Beim sogenannten Weißen Stein zwischen Arzberg und Seußen (Oberfranken) fuhr nachts ein mit 15 jungen Leuten aus Arzberg besetzter Lastkraftwagen in schnellster Fahrt auf einen Baum. Zwei der Insassen wurden getötet, die übrigen schwer verletzt.
Auf der Straße von Kempten i. A. nach Füssen stieß ein Motorrad kurz vor Füssen auf einen Baum. Der Fahrer und eine Frau, die auf dem Soziussitz saß und zu einer Beerdigung in Füssen wollte, waren sofort tot. Der Ausstoß war so heftig, daß das Rad im Baum stecken blieb.
An einem Bahnübergang bei Peoria (Illinois) wurde ein Kraftwagen von einem Schnellzug überfahren. Sämtliche sechs Insassen, darunter drei Kinder wurden getötet.
Raubüberfall auf eine Eisenbahnstation. Abends 10.45 Rhr drang in den Stationsraum Rolandseck (Rheinpr.) ein maskierter Dieb ein. Er hielt den anwesenden Fahrdienstleiter mit vorgehaltenem Revolver in Schach, räumte die Fahrkartenausgabe mit 64 -1l Inhalt und verschwand mit dem Geld.
Explosion auf einem deutschen Minenleger. — 6 Tote. Am 7. Juni, abends, explodierte bei einer Uebung des Sperrversuchskommandos im Seegebiet östlich Schleimünde bei Kühl aus bisher ungeklärter Ursache auf dem Minenleger C 12 ein Sprengkörper. Auf C 12 und dem neben ihm liegenden C 8 wurden 6 Soldaten des Sperrversuchskommandos tödlich, drei weitere Soldaten und ein Angestellter schwer verletzt.
Schifsszusammenstos; im Nordostseekanal. Im Nordostseekanal stieß am 7. Juni bei Kilometer 36 der deutsche Dampfer „Gillhausen"-Bremen, der der Fa. Krupp gehört, mit dem finnischen Dampfer „Nina" von Lowisa zusammen. Der Nina wurde auf . der vorderen Steuerbordseite von oben bis unten etwa 1 Meter tief eine Planke eingedrückt. Der vordere Raum des Schiffs steht voll Wasser und ist abgeschottet. Zwei Mann der Besatzung wurden bei dem Zusammenstoß verletzt, davon einer schwer. Der Dampfer, der Rohpapiermasse geladen hatte, wird mit Hilfe eines Schleppers nach Hamburg ins Dock geschleppt werden Dampfer „Gillhausen" erlitt nur kleinere Beschädigungen und setzte seine Reise nach Holtenau fort. Der Zusammenstoß soll durch Ausscheren des Dampfers „Nina" verursacht worden sein.
Neuer Erdstoß in Korinth. Am 7. Juni nachmittags erfolgte in Korinth ein neuer Erdstoß, der einige Häuser zum Einstürzen brachte. — Seit dem großen Erdbeben sind wieder drei Erdstöße aus Korinth gemeldet worden, hie jedesmal Häusereinstürze zur Folge hatten. Beim ersten Erdbeben kann daher nicht „die ganze Stadt bis zum letzten Haus" zerstört worden sein, wie damals gemeldet wurde.
. Explosion und Versicherungsbetrug. In der amerikanischen Filmstadt Hollywood entstand in dem vielbesuchten Kaffeehaus „Zum russischen Adler" eine Explosion mit nachfolgender Feuersbrunst, die einen großen Teil des Gebäudes zerstörte. Der Hauptteilhaber des Hauses, der frühere russische General Lodiensky, wurde mit vielen anderen Gasten schwer verletzt. Ein anderer Teilhaber, der flüchtig >st, wird von der Polizei verfolgt. Er hatte das Lokal vor «nigen Wochen mit 10 000 Dollar versichert.
Da? gelbe Fieber in Rio de Janeiro. Einer Timesmel- aung aus Rio de Janeiro zufolge sind dort 7 Fälle von gelbem Fieber festgestellt worden, von denen vier tödlich »erlaufen sind..
Xa pIVaI. » « o L S «»1
solort tolxenZ« OeI6po»ten - von Nri vstxetivvkk xvx«, lrvpoUlvl^ «ornoN t. vUer u. Nnnves de! vünsttvon ksUinviinven nn,rut«iU«n:
s°»u eoson« g»»i «Mm, .iwLl s-oes» i-uiig»oeL» .-»i r»e - - - -— --
4»ua zzoo m» ^ _ _ ^
--«»o m»
2 m»I
«wo U« woo a»
7000 »»
7m»I »0000 N« Z mi i rooo L» r»»i >5000 Ä»
4»»l roooo u« i»»l riooo«« 5»«l zoooo u»
wrgr
2» v k
romtsn v»II«6 mit Vort»xo von
* t > ^ n t r » 5 e o i » elcporto
Letzte Nachrichten
Das Beileid des Reichspräsidenten zum Marine-Unglück
Berlin, 8. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichspräsident hat folgendes Telegramm an den Chef der Marineleitung gerichtet:
„Tief erschüttert durch die Nachricht von dem Explosionsunglück bei Schleimünde bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der in treuer Pflichterfüllung Verunglückten der Reichsmarine die Versicherung meiner aufrichtigsten Teilnahme zu übermitteln und den Verletzten meine herzlichen Wünsche für baldige Wiederherstellung auszusprechen. Einem Bericht über die Ursache des Unfalls sehe ich entgegen.
v. Hindenburg"
Lohnstreit in der mitteldeutschen Metallindustrie.
Halle, 8. Juni. Nachdem der Schlichtungsausschuß am Donnerstag in der Frage der Verlängerung des Arbeitszeitabkommens in der mitteldeutschen Metallindustrie einen Spruch dahin gefällt hatte, daß eine Erhöhung des Zuschlages für die 49. bis 52. Wochenstunde von 15 auf 20 A stattfinden soll, haben heute Freitag vormittag erneut Einigungsverhandlungen vor dem mitteldeutschen Schlichter stattgefunden. Die Verhandlungen sind ergebnislos verlaufen. Der Schlichte.! hat eine letzte Erklärungsfrist am Montag abend 6 Uhr angesetzt. Sollte bis dahin die Zustimmung der beiden Parteien zum Schiedsspruch nicht vorliegen, so wird der Schlichter darüber zu entscheiden haben, ob eine Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches erfolgen soll oder nicht. Im letzteren Falle würde, da das bisherige Arbeitszeitabkommen von Arbeitnehmerseite gekündigt worden ist, der tariflose Zustand eintreten und zwar für die Tarifgebiete Halle und Anhalt am 13. Juni, für den Bezirk Magdeburg bereits am 11. Juni.
Die Amnestiekundgebung der K. P. D.
Berlin, 9. Juni. Die K. P. D., die Rote Hilfe und der Rote Frontkämpferbund veranstalteten am gestrigen Abend im Sportpalast eine Amnestiekundgebung, in der vom neuen Reichstag die Freilassung aller politischen proletarischen Gefangenen gefordert wurde. Der Riesenraum war bis auf wenige Plätze völlig besetzt. Zuerst sprach der Reichstagsabg. Pieck, der scharfe Angriffe gegen den Polizeipräsidenten Zörgiebel erhob. Er vertrat sodann die Forderung, daß die proletarischen Gefangenen die Opfer aer Klassenjustiz seien, in Freiheit gesetzt würden. — Nach ihm sprachen Vertreter der Roten Hilfe und des Roten Frontkämpferbundes. Bis zum Schluß des Berichtes ist es zu irgendwelchen Zwischenfällen nicht gekommen.
Besprechung der Vorstände der Zentrumsfraktionen
Berlin, 8. Juni. Die Vorstände der Zentrumsfraktionen des Reichs- und preußischen Landtags traten am Freitag nachmittag zu einer gemeinsamen Besprechung über die politische Lage zusammen. Die Verhandlungen waren vertraulich. Wie die Telegraphen-Union aus Kreisen der Vorstände der Zentrumsfraktionen hört, herrschte hinsichtlich des Vorgehens bei der Regierungsbildung im Reich und in Preußen völlige Uebereinstimmung.
Wegen Beleidigung des verstorbenen Reichsministers Rathenau verurteilt.
Hannover, 8. Juni. Der frühere Generalsekretär der deutschnationalen Volkspartei und jetzige Versicherungsbeamte Erich Hensell wurden wege/ Vergehens gegen das Republikschutzgesetz und wegen Beleidigung des verstorbenen Reichsaußenministers Rathenau zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt.
Die französische Bergverwaltung zur Lohnnachzahlung an entlassene Arbeiter verurteilt
Saarbrücken, 8. Juni. Die französische Vergverwaltung des Sarrgebietes, die im März 4000 Arbeitern gekündigt und nur sieben statt 14 Arbeitstage vergütet hatte, und deshalb von einer Reihe von Arbeitern vor dem Gewerbegericht verklagt wurde, ist dazu verurteilt worden, den entlassenen Bergleuten noch Lohn für 7 Tage nachzuzahlen.
Das „Kreuz des Südens" in Brisbane gelandet
Newyork, 9. Juni. Das „Kreuz des Südens" hat den letzten Abschnitt seines Amerika-Australien-Fluges wohlbehalten zurückgelegt und ist in Brisbane gelandet.
Sturmkatastrophe in Chile.
Buenos Aires, 8. Juni. Heber Chile hat ein furchtbarer Wirbelsturm weggefegt, der überall beträchtlichen Schaden angerichtet hat. Besonders wurde die Gegend um Valparaiso heimgesucht. Ganze Häuser wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Einige Menschenleben sind zu beklagen. Auf dem Meer wurden kleinere Schiffe vom Sturm erfaßt und auf die Klippen geschleudert.
Kabinettsrat in Tokio
Tokio, 9. Juni. Nach dem Bekanntwerden des Anschlags auf den Ministerpräsidenten trat ein Kabinettsrat zusammen. Der Innenminister teilte mit, daß die Polizei alle Fäden der Verschwörung aufgedeckt habe u. daß die Schuldigen voi^ ein Sondergericht gestellt werden. Das Kabinett beschäftigte sich weiter mit der Lage in China und beschloß, die Schutzmaßnahmen für die Südmandschurische Eisenbahn zu verstärken. Die Südtruppen, die in japanisch besetztes Gebiet eindringen, sollen entwaffnet werden.
_Freispru ch im L ei ster-P rozeß _
Eisenach, 9. Juni. Das Wiederaufnahmeverfahren ge- gen den vor vier Jahren wegen Ermordung seiner Frau zum Tode verurteilten Maurers Johannes Leister aus Bremen in der Rhön, endete am Freitag nach dreitägiger Verhandlung vor dem Eisenacher Schwurgericht mit der Freisprechung des Angeklagten.
Aus der Vorgeschichte des Prozesses ist zu erwähnen: In der Nacht zum 30. August 1924 wurde die Ehefrau des Angeklagten erschossen aufgefunden. Der Verdacht der Täterschaft fiel auf den Ehemann, der auf Grund eines Indizienbeweises des Mordes auch für schuldig befunden und zum Tode verurteilt, dann aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt wurde. Der Verteidiger Leisters setzte, als sich vor einigen Monaten bei einem Zivilprozeß Anhaltspunkte für die Unschuld des Verurteilten boten, das Wiederaufnahmeverfahren durch.
Funkverkehr Citta di Milano — „Jtalia".
Berlin, 8. Juni. Es scheint nunmehr festzustehen, daß es dem Hilfsschiff „Citta di Milano" gelungen ist, mit der „Jtalia" in Funkverbindung zu treten. Um 23.00 Uhr M. E. Z. gab die Citta di Milano an die „Jtalia" folgenden Funkspruch:
„Haben eure Mitteilung von 19 Uhr bis 19.23 Uhr
Greenwicher Zeit verstanden und eure Lage nachgeprüst. Wir sind weiterhin um Euch bemüht. Kommt alle 15 Min. jeder vollen Stunde auf Welle 900 wieder. Stellt Eure Uhr, Haltet Euch tapfer. Es ist jetzt 22.07 Uhr (Greenwicher Zeit.)
Vürtl. Landeslhealer
Großes Haus. 12. Juni. B24: Der Waffenschmied. Komische Oper (8—10.30). — 14. D 26: Othello, Oper (8 bis gegen 11). — 16. E 25: Richard III. (7.30—9.45). — 17. F 25: Die Meistersinger von Nürnberg, Oper (5—10). — 18. B25: Richard III. (8—10.15). — 19. C27: Paganini, Operette (8 bis 11). — 20.: Tannhäuser, Romant. Oper (7.30—11).
Kleines Haus. 11. Juni. A24: Quintett, Komödie (8—10). — 13. C 26: Quintett, Komödie (8—10). — 15. F 24: Der Barbier von Sevilla, Oper (8—10.30). — 16.: Die Ent» führung aus dem Serail, Komische Oper (7.30—10). — 17. Leinen ans Irland, Lustspiel (7.30—10.151. — 19. A25: Kapitän Braßbounds Bekehrung, Komödie (8—10.45).
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs 8 . Juni. 4,1818 G., 4,1895 B. --
6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.
Dt. Abl.-Anl. 1 51. , ' ' ' '
Dt. Abl.-Anl. 2 53. . .
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 19.
Franz. Franken 124.18 zu 1 Pfd. St.. 25.43 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt, 8 . Juni. Tagesgeld 5—7 o. H., Warenwechsel 6,875 v. H., Privatdiskont 6,5 v. H. kurz und lang» Monatsgeld 7.5—8.5 o. H.
Ferngaspläne des Saargebiets. Die Pläne auf Schaffung einer vom Saargebiei ausgehenden Ferngasversorgung im Saargebiet selbst und im übrigen Deutschland haben nunmehr greifbare Gestalt gewonnen. Die Gründung einer Fcrngasgesellschast Saar steht unmittelbar bevor. Beteiligt werden sein die saarländischen Komniuncn und Kommunalve:bände, die Hüttenwerke .in der Saar und die Gasanstalt Petriebsgeseitichaft. davon die kommunale Gruppe mit Mehrheit. Als Gaslieferanten treten die Hüttenwerke auf, die durch Umstellung ihrer Koksöfen ihre jährliche Gasabgabe nach dem übrigen Deutschland von zunächst 85 Millionen Kubikmeter auf 285 Millionen Kubikmeter steigern können. Nach Rückkauf der zurzeit in französischen Händen befindlichen Saargruben durch Deutschland ist auch die Beteiligung des preußischen Bergfiskus zu erwarten.
Erdölbohrungen in Niedersachsen. Im Mai wurden im Bezirk Oberg-Peine sowie im Gebiet von Nienhagen durch erfolgreiche Bohrungen neue Erdölablagerungen erschlossen. Größere Veränderungen auf dem Oelmarkt sind aber vorerst nicht zu erwarten; ' auch Rohöl dürfte seinen Preisstand nicht verändern.
Geflügelfarm. Die Landwirtschaftskammer für die Rhein- provinz wird im Landkreis Solingen auf einem 16,6 Hektar großen Ge'ördc zwischen Wiesdorf und Schlebusch eine große Ge- ilügslfarm errichten. Der Kreis leistet eine einmalige Beihilfe und eine laufende Unterstützung.
Die amerikanische Fischerei. In der Fischerei und in der Fischindustrie der Vereinigten Staaten waren im Fangjahr 1926/27 etwa 190 000 Personen beschäftigt. Der Besitzwert der Unternehmungen wird auf ungesähr 210 Millionen, der Wert der jährlichen Erzeugung auf 109 Millionen Dollar geschätzt. Im Jahr 1926 wurden 108 Millionen Kilogramm Fische in den Häfen einge^ bracht.
Maschinenfabrik Eßlingen. Die 80. ordentliche Hauptversammlung genehmigte die Vortragung des Reingewinns von 297473 Mark auf neue Rechnung: von der Verteilung einer Dividende wird abgesehen. Aufträge liegen zur Zeit in Höhe von 12 Millionen Mark vor, die eine Beschäftigung von 4 Monate gewährleisten. Der Umsatz betrug 25,1 Millionen gegen 17,3 Millionen im Vorjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erklärte, die deutschen Maschinenfabriken seien in den letzten Jahren mehr oder weniger Wohlfahrtsanstalten geworden, um ihr« Angestellten und Arbeiter durchzuhaltcn.
Zunahme der Feierschichten im Ruhrbergbau. Infolge zunehmender Absatzschwierigkeiten hat die Zahl der Feierschichten im Ruhrbergbau allgemein eine starke Steigerung erfahren. Sie hat betragen: Januar 27 519 (arbeitstäglich 1080), Februar 25 364 N015), März 21065 (718). Nach vorläufigen Festellungen betrug die Zahl der Feierschichten im April 7483 (325), im Mai 303 375 (12 175).
Achtstundentag gilt für Verkehrsarbeiter. In der Frage, ob das Verkehrsgewerbe unter das Arbeitszeitnotgssetz fällt oder nicht, hat dem „Vorwärts" zufolge das Reichsarbeitsgericht seine Entscheidung getroffen. In der Revision gegen ein Urteil des Landarbeitsgerichts Stutgart hat es sich auf den Standpunkt gestellt, daß das Verkehrsgewerbe unier Arbeitszeitnotgesetz fällt, und die Vergütung für Mehrarbeit über 8 Stunden auch den Arbeitnehmern des Verkehrsgewerbes zusteht.
Die Lohnskreitigkeiten bei der Firma Emil Adolfs AG. in Reutlingen sind bei den Verhandlungen vor dem Schlichtungs- auslchuß im Mittwoch beigelegt worden. Die Arbeit wird Freitag wieder ausgenommen.
Die Berliner Bau- und Geldschrankschlosser, »lwa 2000 Mann, haben in ihrem Lohnstreit den Schiedsspruch abgslehnt und sie wollen eine Urabstimmung über den Streik veranstalten.
Die Zahl der Voslscheckkunden betrug Ende Mai 37774, gegen. Apnl also mehr 62. Von dem Umsatz (522 Millionen - 1 t) sind 409 Millionen - 1 t bargeldlos beglichen worden. Im Ueberwei- sungsverkehr mit dem Ausland wurden 594 000 - 1 t umgesetzt.
»
Stuttgarter Börse. 8 . Juni. Auch heute konnte sich kein größeres Geschäft entwickeln: infolge der schwachen Auslandsbörsen war man auf der ganzen Linie zurückhaltend. Die Kursrückgänge hielten sich jedoch in engen Grenzen.
Württ. Beoeinsbank, Filiale der Deutschen Bank.
Frankfurter Getreidebörse, 8 . Juni. Weizen 26 50—26.75, Roggen 28—28.25, Hafer inl. 28—28,5, Mais für Futterzwecke 25, für andere Zwecke 25, Weizenmehl südd.. Spez. 0 37.5—38,25, Roggenmehl 39,50—40, Weizenkleie 14,50 Roggenkleie 17. Tendenz flau.
Breslauer Zuckerbörse, 8 . Juni. Für Lieferung Juni gef. 26.50—26.10. 3uli gef. 26,65—27.05. 3uni-3ull gef. 26,75. August
gef.' 26.80—27.20, September gef. 27—27,35. Haltung ruhig.
Berliner Gekreideprelse. 8 . Juni. Weizen mark. 26.1<>—26.40, Roggen 27.70—27.90, Sommergerste 24.80—27.80, Hafer 26 bis 26.50, Mais 23.80-24.10. Weizenmehl 32-36.25, Aoggemnehl! 36.25-39, Weizenkleie 16,75—17, Roggenkleie 18.50.
Bremen, 8 . Juni. Baumw. Middl. Uni». Stand, loko 22.80.
Hamburger Baumwolle, 8 . Juni. Haltung stetig. Middling Universal Standard loko notiert« 22.63 Dollarcents. — Ostiadtfche Baumwolle: Superfine seine loko 8.05, fine Oomrah loko 8,7V d. Haltung ruhig.
Die heutige Rümmer umfaßt 8 Seite», hiezu hie 8s«ttige illustrierte Beilage „Feierstunden".