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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, 5. Juni 1928
Die Generalversammlung der
«mde am Samstag, den 2. Juni im Gasthof z. „Eisenbahn" Gehalten. Herr Paul Schmid, Kaufmann, hier, führte den und eröffnete mit Begrützungsworten an die erschienenen Mitglieder um S Uhr die Versammlung. — Zu Punkt 1 der Taaesordnung: „Bericht und Rechnungsvorlage über das Jahr ISN erhielt zunächst Herr Dolmetsch das Wort, welcher die allaemeine Eeldlage schilderte und auf die Zinssätze einging, mit deren Ermäßigung in absehbarer Zeit kaum zu rechnen sei, wenn man bedenke, daß aus einem geldflüsstgen Lande wie
Amerika Diskont-Erhöhungen gemeldet werden. Wie solle dann in einem auf Eeldzufuhr angewiesenen Lande wie Deutschland eine Ermäßigung möglich oder gar berechtigt sein. D wies ferner auf die wirtschaftlichen Verhältnisse hin, die daran mahnen, sich bei Kredit-Aufnahme eine gewisse Zurück- baltung aufzuerlegen, um nicht etwa bei eintretenden Konjunktur-Krisen in Schwierigkeiten zu geraten. Anknüpfend daran wurde bekanntgegeben, daß die Gewerbebank im vergangenen Jahre rund Mk. 500 000— mehr ausgeliehen habe, als im Jahre 1926, damit seien die Forderungen in lf. Rechnung Ende t927 auf Mk. 1780 000.— gestiegen gegen Mk. 1325 000.— anfangs 1927. Dies sei ein neuer Beweis, wie notwendig heute die Kreditgenossenschaften seien. Ja man dürfe ruhig sagen, daß die deutsche Wirtschaft ohne die genossenschaftlichen Organisationen im allgemeinen, wie die Dinge heute liegen, gar nicht denkbar wäre. Es sei schon häufig erklärt worden und müsse immer wieder ausgesprochen werden, daß, wenn die Genossenschaften in den verschiedenen Gruppen nicht bestünden, sie schleunigst geschaffen werden müßten. Die Aa- paßungsfähigkeit der genossenschaftlichen Form habe dieser die im wirtschaftlichen Leben so oft und mit Recht bewunderte Kraft gegeben, für die verschiedenartigsten Bedürfnisse zur Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft der ihr angeschlossenen Mitglieder in einer Weise zu dienen, die am besten auf das Empfinden der erwerbstätigen Schichten eingehe. Die Genossenschaften und gerade die deutschen Genossenschaften, die ganz auf sich selbst angewiesen seien, hätten seit der Stabilisierung unserer Währung gezeigt, was Unternehmungen wirtschaftlicher Art, die nicht Selbstzweck sind, im gemeinnützigen Interesse vieler Existenzen zu leisten imstande sind. Die Genossenschaften und im besonderen die Kreditgenossenschaften, deren Zahl von rund 1400 ein Kapital von RMk. 1,4 Milliarden repräsentiere, seien dazu berufen, dem erwerbstätigen deutschen Mittelstände zu dienen und auch die deutsche Wirtschaft im allgemeinen wieder aufrichten zu helfen.
Die Entwicklung des Jahres 1927 dürfe als befriedigend bezeichnet werden. Das Eesamtkapital habe sich von Anfang 1927 mit Mk. 1560 000.— auf Mk. 2000 000.— Ende 1927 erhöht, der Umsatz auf einer Seite des Hauptbuches betragen 1927 Mk. 30 600 000. gegen Mk. 26 100 000.— 1926. Verluste seien keine eingetreten. Der Mitgliederstand habe die Zahl 1092 erreicht. Der Geschäftsgang im allgemeinen müsse als lebhaft bezeichnet werden. Die Verteilung des Reingewinnes von Mk. 28 492.61 wurde in der vorgeschlagenen Weise genehmigt, ebenso dem Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig Entlastung erteilt. Zum Schlüsse machte D. noch auf den Anschluß an den Deutschen Eenossenschaftsring aufmerksam, wodurch der Eewerbebank ein ausgedehntes Inkasso-Netz zur Verfügung stehe und Ueberweisungs-Aufträge auf dem schnellsten und kürzesten Wege ausgeführt werden könnten. Auch mit der Vermittlung von Hypotheken-Darlehen befasse sich die Genossenschaft; ebenso wurde auf die Ausstellung von Reise- Kreditbriefen und Besorgung der sog. Travellerchecks hinge-
Gewerbebank Nagold e.s.m.b.H.
wiesen. An die eisernen Schrankfächer, die z. Zt. unentgeltlich abgegeben werden, ferner an die Beschaffung von Auskünften wurde erinnert. Man sieht hieraus, daß sich die Eewerbebank bemüht, ihren Mitgliedern in jeder Weise zu dienen. Möge dieser Umstand dazu beitragen, dieser aufstrebenden Genossenschaft auch in diesem Jahre neue Mitglieder zuzuführen.
Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinns, sowie über die dem Vorstand und Aufsichtsrat zu erteilende Entlastung wurde bereits oben berichtet. Die Dividende wurde auf 8A festgesetzt. Die hieraus zu zahlende Kapitalertragssteuer übernimmt die Gewerbebank.
Den unter Punkt 3 der Tagesordnung erwähnten Bericht Uber die im Vorjahr stattgefundene gesetzliche Revision erstattete Herr Frasch; außerdem gab Herr Jak. Schüttle als Kontrolleur das Ergebnis der vorgenommenen Revisionen bekannt.
Anschließend wurde über den Stand der Aufwertung Ausschluß gegeben. Nach der diesjährigen Zuweisung erhöhte sich die Aufwertungsrücklage auf Mk. 65 000.—, während bei einer lO'/Ligen Aufwertung über Mk. 120 000.— benötigt werden. Trotzdem darf mit einem Satze von 10A gerechnet werden, der sowohl für Stammanteile, wie für Spargelder ausgeschüttet wird. Ob später noch mit einer Erhöhung gerechnet werden kann, hängt von der Entwicklung der nächsten Jahre ab. Jedenfalls muß diese Aufwertung als eine freiwillige Leistung anerkannt werden, zumal die Eewerbebank keine Möglichkeit hatte, von ihren Schuldnern eine nennenswerte Aufwertung zu erhalten. Die Eewerbebank zahlt nunmehr an alte und bedürftige Sparer und Mitglieder Vorschüsse in Höhe von 10?L ihres Aufwertungsguthabens und zwar bis zur Höhe von Mk. 100.—. Am 1. Januar 1932 werden dann, sofern in der Zwischenzeit keine andere Norm getroffen wird, 10?L des Eold- markbetrags den bereits bestehenden Spareinlagen- und Geschäftsanteil-Konti zugeschrieben. Besteht kein Konto, dann wird ein solches mit 3monatlicher Kündigung angelegt und ein neues Sparbuch ausgestellt. Zweifellos wird diese Regelung, die genossenschaftlichem und menschlichem Empfinden entsprungen ist, dazu beitragen, das Vertrauen zu dieser Genossenschaft zu stärken und in den beteiligten Kreisen eine gewisse Befriedigung auslösen, ist doch damit auch der Beweis erbracht, daß Gelder bei dieser Genossenschaft ebenso gut wie bei jedem öffentlichen Institut angelegt sind. Man sieht, das Sparen hat wieder Sinn und die Mahnung, alle verfügbaren Gelder seiner Genossenschaft zu bringen, darf unterstützt werden, werden doch die eingehenden Gelder ausschließlich dem erwerbstätigen Mittelstände der Landwirtschaft des hiesigen Bezirks zugeführt.
Zu Punkt 8 der Tagesordnung „Abänderung des 8 46 der Statuten betr. den Erwerb weiterer Geschäftsanteile" führte ! Herr D. aus, daß in Anlehnung des Beschlusses vom 12. Mai
> 1923 auf die Stärkung der eigenen Mittel auch jetzt das nötige
> Augenmerk gerichtet werden müsse. Es sei wohl nicht unbillig, j wenn beantragt werde, daß jedes kreditbeanspruchende Mitglied ' mindestens 5-L der Kreditsumme auf Geschäftsanteil-Konto ein- ! zuzahlen habe. Das wären also z. B. bei Mk. 10 000.— erst ! 2 Anteile, bei dem Höchstkredit von Mk. 40 000.— --^7 Anteile. I Der Antrag, die Zahl der Stammanteile von früher 20 auf 10 ! herabzusetzen und damit den diesbezüglichen Beschluß des Vor- ! jahres aufzuheben, wurde einstimmig genehmigt.
^ Die Versammlung, die ruhig verlief, ging um 6 Uhr dem s Ende zu. Der Vorsitzende schloß dieselbe und bat die Genossen, ' ihrer Genossenschaft auch weiterhin die Treue zu halten.
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den. die offenbar keinen äußerlichen Schaden erlitten, aus ihrer Lage. Das Auto war schwer beschädigt.
Oberjettingen, 3. Juni. Amtsantritt. Letzten Donnerstag kam der neuernannte ständigei Lehrer Herr Hauptlehrer Ferdinand Baach mit seiner Gattin hier an. Er wurde von den Vertretern der Schule, des Rathauses und des Pfarramtes abgeholt und begrüßt. Die Kinder der Oberklasse sangen ihm einen Kanon: Willkommen, willkommen! . . . Der, mit Kränzen behangene Möbelwagen war schon vorher eingetroffen und so konnte die wiederhergerichtete und geschmückte Wohnung, die feit Oktober unbewohnt war, bezogen werden. Am letzten Sonntag nun fand die öffentliche Begrüßung statt. Nach dem Gottesdienst versammelte sich die Gemeinde, darunter der Ortsschulrat, der Gemeinderat, der Kirchengemeinderat und der Gesangverein auf dem Ratsplatz vor der Schule. Die zahlreiche Beteiligung der Einwohnerschaft, das sonnige Wetter, die Gesänge der Kinder und der blütenreiche Hintergrund des Kirchenplatzes machten die Begrüßung eindrucksvoll und feierlich. Zum Eingänge sang die Oberklasse den stimmigen Kanon: Singt dem Herren (Prätorius). Darauf begrüßte Lehrer Dieter die Neuangekommenen. Er führte unter anderem aus: daß dem neuen ständigen Lehrer ein neues Heim erstanden sei und daß ihm im Berufs- und Vereinsleben neue Aufgaben entgegentreten. Diese Aufgaben sind für einen Erzieher immer erzieherischer Art; in der Schule in allen Zweigen des Unterrichts, im Verein im Gesang als Bildungsmittel. Ueber der Erfüllung aller Teilaufgaben aber wirkt an und für sich schon die Persönlichkeit des Lehrers durch ihre innere Geschlossenheit und Zielsicherheit. Der Redner schloß mit dem Wunsche: es möchten alle drei Lehrer in amtsbrüderlicher Weise so Zusammenarbeiten, daß die Gemeinde gefördert wird. Herr Pfarrer ft r i ck erwähnte in seiner Begrüßung die drei Amtsantritte, die er im Laufe seiner hiesigen Tätigkeit erlebt habe: seinen eigenen, den des Herrn Schultheißen Wolfer und den heutigen; es sei die Besetzung dreier Aemter in der Gemeinde gewesen, deren Zusammenarbeit von Bedeutung sei. Nun folgte ein Gesang der Mittel- und Oberklasse: >as Walte Gott" von Kahn (^stimmiger Kanon), geleitet von Herrn Lehrer Stockin ger. Hieraus begrüßte Herr Schultheiß Wolfer mit herzlichen Wirten. Er wünschte, Herr Baach und seine Gattin möchten sich in der Gemeinde bald einleben, und Dorf und Schulhaus Achsen ihnen eine liebe Heimat werden. Die Schule brauche tüchtige Lehrer, denn die Not der Zeit sei hereingedrungen, daß
te Schularbeit seitens der Eltern unterstützt werden möge, aamit Herr Hauptlehrer Baach zum Segen der Gemeinde wirken Am Schluß der Begrüßungen sprach der Vorstand des tvchangvereins Liederkranz, Herr Renz. Er begrüßte im Namen der Sänger und wünschte Herrn Baach und seiner Frau die ganze Zeit seines Hierseins Glück und Segen. Nun ergriff Herr Baach selbst das Wort; er dankte den Vorrednern mr ihrx Worte besonders auch den Bemühungen des Schult- Menamtes und des Gemeinderats für die Herrichtung seiner Wohnung. Er versprach hierauf, nach Maßgabe seiner Kräfte äu wollen, was Schule und Gemeinde fördere. Es sei ym schwer gefallen, von seiner bisherigen Gemeinde, wo er * gewesen, zu scheiden; aber die freundliche Aufnahme mache ihm den Wechsel leichter. — Zum Schluß sang die ^"eruasse noch ein Lied. Möge es unserem neuen Hauptlehrer
Oberjettingen Wohlgefallen! '
Wildbad. 4. Juni. Deutsche Tuberkulosetagung l!. Den Höhepunkt der Tuberkulosetagung bildete der zweite und dritte Tag mit Verhandlungen über „Beginn der Lungentuberkulose des Erwachsenen und über das Allergieproblem". Das Gesamtergebnis geht dahin, daß in verhältnismäßig wenigen Füllen aus der Lungenspitzentuberkulose eine Lungenschwindsucht entsteht, sondern daß doch recht viele Spitzentuberkulosen harmlos verlaufen, während andere Endprodukte einer vorausgegangenen, oft jahrelangen Entwicklung darstellen, andere wieder ein Mittelglied solcher Entwicklungsreihen bilden.
Letzte Nachrichten
Einheitsstaat im badischen Landtag
Karlsruhe, 5. Juni. Zu Beginn der Aussprache über den Staatsvoranschlag im badischen Landtag übte der Abg. Oberkircher (DVP.) scharfe Kritik an den Zuständen im badischen Parlament. Die Berichterstattung über die Ausschußverhandlungen müsse künftig objektiver gehand- babt werden. Die Abgeordnetenzahl müsse verringert und die Ausschüsse verkleinert werden. Der Redner forderte schließlich die Abschaffung der einzelstaatlichen Parlamente und der Eigenstaatlichkeit der Länder. Dr. Schofer (Ztr) lehnte in seiner Erwiderung entschieden ab, daß Baden zu einer Berliner Provinz herabgedrückt werde. Nicht nach Einchränkung, sondern nach möglichster Höhe des politischen Lebens müsse hingearbeitetet werden. Der Sozialdemokrat Dr. Marum erklärte, daß die Sozialdemokratie für den Einheitsstaat mit dezentralisierter Selbstverwaltung eintrete. Der Deutschnationale Abgeordnete Viktor Mayer wünschte ein geschlossenes und starkes Reich bei Erhöhung der bewußten Verantwortlichkeit der Länder und Gemeinden und trat für ein modernes Zweikammersystem ein. Der demokratische Abgeordnete Dr. Wilfhard bezeichnete gleichfalls den Einheitsstaat mit dezentralisierter Verwaltung als das Notwendige.
Ein neuer Verlust für das Deutschtum in Südtirol
Berlin, 5. Juni. Wie Berliner Blätter aus Innsbruck melden, hat nach einer Mitteilung der „Dolomiten" die Direktion des Benediktinergymnasiums in Meran, einer der ältesten deutschen Schulen in Südtirol, mitgeteilt, daß das Gymnasium mit dem diesjährigen Schuljahr seine Tätigkeit einstellen und im Herbst nicht mehr aufnehmen wird.
Woldemaras über seine Unterredung mit von Schubert
Genf, 5. Juni. In der Inständigen Unterredung zwischen Woldemaras und o. Schubert find die polnisch-litauischen und deutsch-litauischen Beziehungen sowie die Memelfragen erörtert worden. Woldemaras hat sich nach der Zusammenkunft mit ihrem Verlauf äußerst zufrieden erklärt. Die deutsch-litauischen Beziehungen entwickelten sich zur größten Zufriedenheit. Gewisse Schwierigkeiten und Reibungen, die in den Memelfragen noch vorhanden seien, würden immer seltener werden und er hoffe, daß in kürzester Frist die Beziehungen zwischen beiden Ländern sich zur beiderseitigen Zufriedenheit gestalten werden.
Woldemaras erklärte ferner, er habe nicht die Absicht, im Völkerbundsrat die Wilnafrage zur Sprache zu bringen, da diese Frage nicht vor den Rat gehöre. Er werde nach seiner Rückkehr nach Kowno der polnischen Regierung eine Antwortnote zugehen lassen. Der Rat würde einen Bericht zur Kenntnis nehmen, ohne sich mit der zukünftigen Gestaltung der polnisch-litauischen Beziehungen zu beschäftigen.
Der „eiserne Gustav" in Paris eingetroffen Paris, 5. Juni. Der Berliner Droschkenkutscher Gustav Hartmann traf gestern nachmittag gegen 17 Uhr mit seinem blumen- und fahnengeschmückten Wagen vor den Toren von Paris ein, wo er von den ältesten Pariser Kutschern in ihren altertümlichen Fahrzeugen und den Studenten des Quartier Latin begrüßt wurde. Auf den Straßen, die der originelle Zug durchfuhr, hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, die dem freundlich grüßenden Berliner zuwinkte und Beifall klatschte. Kinooperateure eröffneten und beschlossen ständig kurbelnd den Zug. Morgen abend findet eine Feier in der deutschen Kolonie statt.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart
Dienstag, L. Juni:
t2.M Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 18.50: Nachrichtendienst In <5: Die Hausfrau am Krankenbett. 18.15: Nachmittagskonzert (Nordische Musik). I8.V0: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.45: Vortrag: Die Zahl als Mysterium und Zauber. 18.45: Vortrag: Das Mannheimer Internat. Archiv Mr Jugend. Zeichnungen (Mannheim). 19.15: Vortrag: SV Jahre Deutschtum in Australien. 19.45: Der Sternenhimmel im Monat Juni. Anschließend: Zeitangabe, Wetterbericht. 29 IS: Ein Sommernochtstraum (Frankfurt). Nachrichtendienst, Funkstille für Fernempfang.
Die neueste „Funk-Illustrierte" (20 stets vorrätig bei G. W. Zaiser-Nagold.
Spott
Noch ein französischer Weitslugverfuch. Die bisherige Höchst« leistung Chamberlains im Weitflug suchen zwei weißer« Franz»« sen, die Fliegerhauptleute Arzrarceart und Rignot z« überbieten, die am Sonntag früh 5.15 Uhr auf dem Flugplatz Le Bourget mit dem Ziel Kalkutta (Zndien) mit einem Flugzeug von 480pferdekräftigem Motor gestartet sind. — Der gleiche Versuch zweier anderer Franzosen in voriger Woche lft bekanntlich mißglückt; sie muhten an der indischen Westküste eine Notlandung vornehmen.
Die Nachforschungen nach Nobile nehmen weiter ihren Gang. Von dem Luftschiff hat man bis jetzt weder Nachrichten noch ein« Spur.
Die Flieger Arachar und Rignot mußten wegen schlechten Wetters schon in Konstantinopel den Dauerflug aufgeben.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 4. Juni. 4,1745 G., 4,1825 B.
6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.
Dt. Abl.-Anl. 1 51.
Dt. Abl.-Anl. 2 53.
Dt. Abl.-Anl. ohne Auslos. 19.75.
Franz. Franken 124.15 zu 1 Pfd. St.. 25.42 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt, 4. Juni. Tagesgeld 7.25—9 v. H., teilweise 7 v. H.. Privatdiskont 6,625 v. H. kurz und lang, Warenwechsel 7 v. H., Monatsgeld 7.5—8.5 v. H.
Die Großhandelsmeßzahl vom 30. Mai hat gegenüber der. Borwoch-? um 0,1 v. H. auf 141.7 (141,6) angezogen.
Die Drosselung der Kohlenausfuhr. Auf dem deutschen Bergmannstag 1928 in Berlin erklärte Bergwerksdirektor Dr. Brandi, infolge der Drosselung der Bergbauaussuhr sei dem deutschen Bolk bereits eine halbe Milliarde Mark an Devisen verloren gegangen.
Brauereigesellschaft AG. Alm. Das Kapital wird von 936 000 auf 1406 000 Mark wegen des Zusammenschlusses mit der Hechtbrauerei Alm erhöht.
Fast zwei Millionen Reingewinn. Die dieser Tage veröffentlichte Bilanz des englischen Fuhball-B«rbands weist einen Rein- gewinn von 94 IW Pfund Sterling auf, das sind rund 1 921 400 Mark. Davon bestehen 10137 Pfund (über 200 000 Mark) aus Einnahmen von internationalen Spielen. Das Länderspiel England — Schottland brachte allein 160 000 Mark ein. — Man sieht: Fußball ist kein schlechtes Geschäft für die Professionals
— in England!
Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. Nach e!n«r Zusammenstellung des Etat. Landesamts war am 31. Mai 1928 der Milzbrand in 2 Oberämtern mit 2 Gemeinden und 2 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche in 3 Oberämtern mit 7 Gemeinden und 8 Gehöften, die Räude der Schafe in 5 Oberämtern mit 7 Gemeinden und 18 Gehöften verbreitet. Ferner traten auf di« Kopskrankheit der Pferde in 17 Ofterämtern mit 33 Gemeinden und 37 Gehöften .sowie die ansteckende Blutarmut der Pferde in 13 Oberämtern mit 18 Gemeinden und 19 Gehöften.
Märkte
Der Stuttgarter Wochenmarkt am Donnerstag, den 7. 3uni wird wegen des Fronleichnamtags auf den Mittwoch vorverlegt.
Schweinepreise. Balingen: Milchfchwein« 25—36. — Eppingen: Milchfchweine 12—24, Läufer 30—56. — Güglingen: Milch- schwein« 18—24, Läufer 32—48. — Giengen a. Br.: Saugschweine
20— 30, Läufer 35—54. — Holl: Milchschweine 25—40. — Hellbronn: Milchschweine 17—26. — Künzelsau: Milchschwein« 19—30.
— Marbach a. N.: Milchschweine 21—30. Läufer 35. — Nürtingen: Läufer 35. Milchschwein« 24—31. — Oehringen: Milchschweine 21—32. — Rosenfeld: Milchfchweine 15—34. — Rot am See: Milchschweine 22—29. — Rottweil: Milchschweine 20—25. —Alm: Milchschweine 22—28. — Vaihingen a. E.: Milchschwein«
21— 37 -4k das Stück.
Frachtpreise. Batlngen: Haber 13.50. — Giengen a. Br.: Weizen 14. — Tübingen: Haber 13—14. Weizen 13.80—15, Gerst« 14—14.50. — Winnenden: Weizen 13.40—14. Haber 12—13.N, Dinkel 10.50 «tt der Ztr.
Auswärts Sestorbeue.
Sommenhardt: Anna Maria Schwarz, Witwe.
Geschäftliches
Personen mit Senk-, Spreiz-, Knick- oder müden, schmerzenden Füßen, im besonderen auch Schwerhörige, machen wir auf die heute erscheinenden Inserate der weithin bekannten Firma PH. Steuer Sohn, Konstanz (Baden), sowohl als auch auf deren in Nagold: Freitag, den 8. Juni, abends von 6—8 Uhr und Samstag, den 9. Juni, morgens von 9—4 Uhr im Easthof zur „Linde" stattfindende Sprechstunde aufmerksam.
Das Wetter
Unter dem Einfluß des nördlichen Hochdruck- ist für Mittwoch und Donnerstag vorwiegend trockenes und heiteres W»>tt«r zu erwarten. ' .
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