Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Dienstag» 28. Mai 1828
Dienstag, 23. Mai 1928
Seite 3 — Nr. 123
h hier leistet der Gau 3. Juni 1928 wird der csammlung nachmittags udwigs-Eymnasiums in im Großen Saale des olgen lassen, zu dessen Eormsens von Königs-
n die beiden Ehegatten.
ihegatten. die zusammen Gesamtschuldner. Nach st dem Einkommen des fruu hinzuzurechnen, sie rgen. Weiter folgt aus >em sie kein Einkommen als Steuerschuldner im >sabgabeordnung sestzu- rtschrildnerin hastet. Es wenn auch der Ehefrau
1. Schädige nicht dir erfreut. 2. Störe ihren adaumusik. 3. Papier.
>n usw. sind nicht auf tz wegzuwersen. 4. Reih Srich Keine blühenden wollen sich am Blüten- ^ und Fruchtzweiae von h bestraft). 6. Benutze Stammbuch oder Vi- chen als Nakurschänder Pflücken erlaubt, nimm !, daß auch andere sich Lege keine Sammlung ren Naturkörpern aus östlich tätige Menschen er darfst du überhaupt tziälen von Tieren aller Nur Kinder und unver- Itngehörigkeiten. Er- nung der Naturl
is Verfärben des Hoch-,
Ende entgegen, kommt rg. Alle vier Wildarten d Schaufeln des Dam- '
ung, trotzdem endet für !
its die Schonzeit. Die -
gefegtes Gehörn, nur >rlingen behaftete — so igen noch den Bast. In nähme des Freistaates i, wird jedoch von der ts heimlich und beginnt reichen Waldungen ins Feldhühner, sowie Fa- Kücken, die jedoch zu- pflegen. In Oldenburg me noch dem Abschuß. Iugendkleid, alte Erpel iben und das auf Märt, wo sie, wie in Würt- e kurz bemessene Schon- nt, die aber der gerade !
len Bruten wegen mit ung ausgenützt werden ch jetzt tunlichst zu formst gleicher Hartnäckig- n nachzugehen. Revier- zu überwachen. Aesche, achsaibling haben beste nd Blei laichen. Barsch, werden. In kleinen Geiliege. Beim Krebsfang -n Rücksicht zu nehmen.
n Souveränen Europas rklärt, daß er nach wie nover Einspruch erhebe Preußen befinde. Wer hied erbittet, dem wird mögen einen Teil des die Dauer ermöglichen kann daher auch nur Offizieren geschehen und rt Talern überschreiten, m wir das viel zu enge ind in die Villa Braunsind, leidlich angenehm uwel von Geschmack und stößt an die Gärten von re Türe in der Straßen- Zebäude fast gar nicht inge, nach dem Garten >er Wandmalerei. Am n großer Saal, der sein eranda des Gartens sich ussicht auf die kunstvoll Zlumenparterres erfreut be es auch im Freien, Hand des Gärtners zu nnesischem Geschmack ge- :e Seidentapeten, an der Figuren durch bemalte An dem Sims der
ingender Glöckchen, am An den Wänden sitzen e Kopf und Hände be- en und die Erzherzogin jier im Saal mit den in wackelnde Bewegung ückliche Jugend trauert larmen Tagen benützen i. Der König hat schon
denen die kaiserlichen >g und Erzherzogin At- Mathilde, Prinz Solms licke in unserem Dasein, deposfierter Höfe ma-M daß nämlich Neid, Mw- r wuchern, wie rn ver rscher. Jeder neidet dem »er möchte der „treueste ls solcher besonders be-
(Fortfetzung folgt)
Altensteig, 28. Mai. Zum Raubmord Steiner. Wie die „Tiib. Chronik" erfährt, ist der wegen Raubmordes verhaftete Maier vom Stuttgarter Polizeipräsidium aus woselbst die nötigen kriminellen Aufnahmen und Beurkundungen gemacht worden sind, Freitag mittag ins Tübinger Untersuchungsgefängnis überführt worden, und steht in Aussicht, daß er sich wegen dieser rohen Tat vor dem Tübinger Schwurgericht zu verantworten haben wird.
Calw, 29. Mai. ErfolgeeinesCalwerKünst- lers in Berlin. Der in Calw geborene Kunstmaler Rudolf Schlichter, ein Sohn des verstorbenen Gärtners Schlichter, hat, wie wir aus Berlin erfahren, dort bedeutende Erfolge erzielt und sich einen Namen in der Kunstwelt gemacht. Nach mehreren sehr erfolgreich verlaufenen Ausstellungen des noch jungen Künstlers in der Reichshauptstadt hat sich der preußische Staat entschlossen, eines seiner Gemälde anzukaufen, lieber Schlichter lesen wir in der „Deutschen Allgem. Zeitung": Er ist nicht nur E starker Könner von Eigenart, sondern er besitzt vor allem einen Blick für das Lebendige, wie er nicht häufig vorkommt. Während er mit scharfem, schnittigem Strich das Individuelle in seinen Porträts herausstreicht, bemüht er sich gleichzeitig, das allgemein Typische zur Erscheinung zu bringen und eine Physiognomie festzuhalten, die man als „Zeitgesicht" ansprechen kann. Ein anderes Berliner Blatt schreibt: Er ist heute einer unserer allerstärksten Porträtiften von ungemein farblicher Sensitivität — einer der unromantischsten, hartklarsten Künstler der Gegenwart.
Bad Liebenzell, 29. Mai. Zum neuen Stadtarzt wurde nach dem Tode des Stadtarztes Dr. Schmid der praktische Arzt Dr. Seeg er von Neubulach vom Zulas- sungsausschuß des Aerzteverbandes und der Krankenkassen Stuttgart auf Vorschlag des Eemeinderates gewählt.
Neuenbürg, 28. Mai. Ordnung muß sein. Die Ortspolizeibehörde erläßt folgende Bekanntmachung, die man ohne weiteres auch auf andere Bezirke anwenden kann: „Der schon oft gerügte Unfug, jedes Waldeck, jeden Weg und jede Sitzbank, die Unkgebung der Bahnhöfe, öffentliche Anlagen mit Papier, Zigarettenschachteln, Obstresten usw. zu verunreinigen, nimmt eher zu als ab. Es läßt dies aus einen bedenklichen Mangel an Ordnungssinn schließen. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, gegen ,ede solche Verschandelung vorzugehen, und ich ersuche alle ordnungsliebenden Mitmenschen, die Polizei in ihren Bestrebungen zur Besserung dieses unwürdigen Zustandes dauernd zu unterstützen."
Eutingen, 29. Mai. Vom Bahnhofumbau. Bei dem Umbau des Bahnhofs Eutingen herrscht seit Anfang eine rege Bautätigkeit. Von den 280 cbm. Erde, die bewegt werden muß, wurde schon der größte Teil fortbefördert und zwar der größere Teil in das Dreieck zwischen der Gäu- und Schwarzwaldbahn. Die Pfeiler der neuen Brücke zur Feldwegüberführung sind bereits fertiggestellt. In diesen Tagen soll auch die Eisenkonstruktion eintreffen. Drei große Bäcker arbeiten an der Entfernung der Erbmassen und hiebei kann man ermessen, wieviel Arbeiter gebraucht würden, wenn alles mit Bickel und Schaufel gemacht werden müßte. Eine Besichtigung der Baustelle ist sehr interessant. Auch die Stelle, wo ein großer römischer Bauernhof stand, zeigt sich immer deutlicher. Bald wird alles verschwunden und vergessen sein und nur noch in Erinnerung durch den Flurnamen „Steinmauer" bleiben.
Freudenstadt, 28. Mai. Im 99. Lebensjahr gestorben. Wohl die älteste Frau des Oberamts Freudenstadt, Frau Barbara Fr ick, Witwe, Wittens- weiler, ist in ihrem 99. Lebensjahr nach kurzem Krankenlager gestorben. In ihrem 33. Lebensjahr ist sie Witfrau geworden; in ihrem langen Leben ist sie nie krank gewesen und war immer geschäftig und tätig; erst im März d. I. hat sie zum ersten Male in ihrem Leben den Arzt gebraucht! Hier in Freudenstadt ist die Verstorbene nicht unbekannt, da und dort hat sie besonders im „Heuet" ausgeholfen. Ein nahezu hundertjähriges Leben ist nun zu Ende gegangen.
Heinrich von Opel 1. Der Mitinhaber der Opelwerke, Kommerzienrat Dr. ing. Heinrich von Opel, der auch ots Sportsmann und Rennstallbesitzer hervorgetreten ist, ist infolge eines am 24. Mai erlittenen Schlaganfalls ge- H>rben. An diesem Tage machte bekanntlich sein Bruder Fntz von Opel die erfolgreiche Raketenfahrt auf der Avus- «chn in Berlin.
sp. Eröffnung der evangelischen Preffeschau. Die nach ihrer baukünstlerischen Seite bereits stark beachtete evangel. Schau auf der Kölner Presseausstellung wird am Donnerstac den 31. Mai mit einer besonderen Feier eröffnet, an der >l. a. der Präsident des Deutschen Evangel. Kirchenaus- ausfchusses v. Dr. Dibelius und Ilnterstaatssekretär a. D. Dr. Conze teilnehmen werden. Prof. v. Hinderer- Berlin als Vertreter des .Evangelischen Dienstes für 1928' und Prof. l). Bartning, der Schöpfer des Ausstellungsbaus, geben eine programmatische Einführung in die geistige und künstlerische Idee der Schau-
Dichterkaatiemen sind keine Waren. Die Steuerbehörde in Wien hatte von dem Dichter Karl Schönherr eine Warenumsatzsteuer eingefordert für die Tantiemen, die er >Eweils für die Aufführung seiner Theaterstücke bezog. Schönherr erhob Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof und dieser hob die Entscheidung der Steuerbehörde als ge- letznch nicht begründet auf. Warenumsatzsteuer könne nur lur die Lieferung körperlicher Waren vorgeschrieben wer- v«n, ein Schriftsteller könnte also höchstens umsatzsteuerpflich- «S gemacht werden, wenn er seine Manuskripte verkaufe, Ulchr aber für Tantiemen.
Eia englischer Großverleger gestorben. Der Mitinhaber »^größten Zeitungstrusts Englands, Berry, ist am
Mai im Alter von 51 Jahren infolge eines Sturzes vom ,>erd gestorben. Berry hat den Trust gemeinsam mit 2 jünge- ren Brüdern gegründet, nachdem er sich durch Beteiligung un Ser Kohlen», Eisen- und Stahlindustrie ein großes Ver- »nZen erworben hatte. 1926 erhielt Berry den Titel eines s-aro Buckland, da er aber keinen Sohn, sondern fünf Töch- «r h'nterläßt, erlöscht der Titel wieder.
- Endlich! Seit dem Krieg war es deutschen Fischereidamp- "erboten, in dem englischen Hafen Fleetwood anzu- ^gen. Liefe» Verbot ist jetzt endlich am SS. Mai aufgehoben
Mozartfestspiele in Paris. Am 25. Mai begannen im Theater der Elyseischen Felder in Paris die 15 Vorstellungen, die die internationale Theatergemeinschaft veranstaltet. Sämtliche Bühnenwerke Mozarts gelangen in italienischer, französischer und deuischer Sprache zur Aufführung. Das Orchester und die Künstler sind großenteils deutsch.
Dänische wissenschaftliche Erdumseglung. Anfang Juni d. I. wird das dänische Meeresforschungsschiff „Dana", das die dänische Negierung zur Verfügung gestellt und ausgerüstet hat, unter Leitung von Pros. Iohannes Schmidt eine zweijährige Meerforschungsreise antreten Der Weg führt über Spanien und Portugal nach dem westlichen Teil des Mittelmeeres, zurück über die Azoren nach Westindien, durch den Panamakanal in das Stille Weltmeer, Tahiti, Fidschi-Inseln, Neu-Kaledonien, Neu-Seeland, Australien, Japan, China, Niederländisch-Jndien, Madagaskar. Ostküste Afrikas, durchs Rote Meer wieder ins Mittelmeer. In erster Linie sollen die Meerestiefen mit Hilfe eines der neuen Echo-Lotapparate> untersucht werden, bei denen man die Geschwindigkeit des Schalls in der Wassersäule von der Oberfläche bis nach dem Grund und zurück nach der Oberfläche mißt und daraus die Tiefe berechnet. Die nächste Aufgabe ist die Untersuchung der Wassermassen der Ozeane und ihrer Bewegungen, der Meeresströmungen. Die Wasserproben werden auf Salze und Luftarten geprüft. Die hydrographischen Untersuchungen geben Aufschluß über die Menge der Salze, von denen die Urnahrung im Meer abhängt. Weiter soll das „pelagische" Leben des Meers untersucht werden: die in der Wassermasse schwebende, schwimmende Tier- und Pflanzenwelt, endlich die auf dem Meeresgrund lebende Tierwelt.
Schweres Flugzeugunglück der Lufthansa — drei Tote. Ein Verkehrsflugzeug der Deutschen Lufthansa, das Samstag früh 7.40 in Dortmund zum Flug nach Frankfurt auf- geftiegen war, ist 8.15 Uhr bei Nadevormwald (Kreis Lennep/Rheinpr.) abgestürzt, wobei es in Brand geriet. Der Pilot und 2 Fahrgäste kamen ums Leben. Ein Fahrgast wurde verletzt, ein weiterer blieb unverletzt. Die Leichen von zwei der Getöteten sind vollkommen verbrannt. Ueber die Ursache des Unglücks konnten noch keine Feststellungen getroffen werden.
Berurkcilker Raubmörder. Der 21sährige Schäftemacher Lorenz Kernlinger ans München, der am 9. März den Postogenten Valentin Karl ans Fall ermordet und beraubt hakte, wurde vom Schwurgericht München zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt-
40 Berglenke auf dem Wen zur A'beil vernnalückl- Auf der Polleber Landstraße bei Eislsben stürzte ein Autoomni- huS, ÜLf MiE ^0 »NT- HI*»!-
ferode besetzt war, vermutlich infolge Bruchs der Kuppelung eine steile Böschung von 5 bis 6 Metern hinunter. Der Wagen Überschlug sich. Sämtliche Insassen wurden verletzt, darunter glücklicherweise nur einer schwer.
Ein neues Dergrverksunglück in Pennfylvanien. Auf
dem Conyngham-Schacht der Hudson-Kohlen-Gesellschast in Wilkesbarre wurden durch schlagende Wetter 5 Bergleute getötet und mehrere verletzt.
Letzte Nachrichten
Vom Pfingstausslug in den Tod
Berlin, 29. Mai. Wie die „Voss. Zeitung" aus Leipzig berichtet, geriet am Pfingstsonntag ein Pferdefuhrwerk, das eine Gesellschaft von Ausflüglern zur Heimkehr nach Leipzig benützt hatte, zwischen Quasnitz und Eundorf in ein tiefes Wafserloch, wobei ein Mann und eine Frau, sowie die beiden Pferde ertranken.
Der Verkauf der amerikanischen Regierungsdampser
New Bork, 29. Mai. Wie von zuverlässiger Seite bekannt wird, stehen die Dampfer der unter Negierungs- einsluß stehenden Linien kurz vor der Auktion. Auch der Dampfer „Leviathan", die frühere „Vaterland", gehört dazu. Man nimmt an, daß eine amerikanische Privatgruppe die Dampfer ersteigern wird, um sie für den Verkehr zwischen New York und den englischen, irischen und deutschen Häfen.
15 Ozeandampfer liegen vor New York fest
New York, 29. Mai. Vor dem Newyorker Hafen werden 15 Ozeandampfer infolge Nebels an der Einfahrt verhindert, darunter der Hapagdampfer „New York" mit 2 500 Personen an Bord.
Jtalicnfeindliche Kundgebungen auch in Kroatien
Agram, 29. Mai. Vor der Agramer Universität fanden am Montag große Kundgebungen gegen die Unterzeichnung des Nettuno-Vertrages und gegen Mussolini statt.
Kramarsch gegen Mussolini
Belgrad, 29. Mai. Mit anderen tschechoslowakischen Parlamentariern weilt der tschechische Nationalführer Dr. Kramarsch in Belgrad. Anläßlich eines Festessens hielt er eine politische Rede, in der er scharf gegen Mussolinis Minderheitenpolitik vorging. Es sei traurig, daß gerade die Slaven verfolgt werden. Ueber eine solche Verfolgung könnten sich die Deutschen und Ungarn in der Tschechoslowakei nicht beklagen. Dr. Kramarsch schloß seine Rede mit dem Ausdruck der Hoffnung auf ein neues an der Spitze aller Slaven stehendes Rußland.
Sportrundschau vom Pfingstfest
Fußball
Ich glaube, daß es noch gar nicht genügend am Pfingstmontag Abend durchgedrungen war, wie der Name Deutschland wieder einmal im Munde der ganzen Welt geführt wurde. Diesmal aber in erfreulicher Weise und zwar auf Grund einer sportlichen Tat, von der nicht nur die Sportfachblätter, sondern auch die Tageszeitungen recht oft und nachdrücklich erzählen sollen. Denn sie bedeutet letzten Ende, eine weitere Brücke der Verständigung mit den Ländern, mit denen es bisher auf diplomatischem Wege nicht immer möglich war. Eine sportliche Tat aber vermag auf dem Kontinent viel. Was ist nun diese Tat, werden die erstaunten Leser fragen? Es ist der Ländersieg von
Deutschland über die Schweiz mit 4:0 Toren
am 2. Tag der Eröffnung der Amsterdamer Olympiade. Was dort die deutsche, zäh und verbissen kämpfende Mannschaft, bestehend aus 7 süddeutschen, zwei norddeutschen, einem westdeutschen und einem sächsischen Spieler leistete, verdient einmal wieder mit goldenen Lettern hervorgehoben zu werden. Denn das ganze Stadionpublikum, voran die Zehntausende, die aus dem Rheinland nach Amsterdam geeilt waren, waren begeistert über dieses kraftvolle und zugige Spiel, das die Deutschen, die gut vorbereitet in den Kampf gingen, vorführten. Von den 4 Toren schoß der Halblinke Hofmann (Meerane) allein 3; seine erstaunliche Spielweise ist überhaupt das Gespräch des Tages in Amsterdam. Es gab keinen schwachen Punkt in der deutschen Elf. Die Schweizer Mannschaft, die noch vor wenigen Wochen gegen die Deutschen in Bern nur mit 2:3 Toren unterlag, konnte ihr nie ernstlich gefährlich werden.
Die anderen Länderspiele, die am Pfingstsonntag die Einleitung nach der Eröffnung abgaben, endigten:
Portugal — Chile 4:2 Belgien — Luxemburg 5:3
Das verlierende Land scheidet bekanntlich aus, was immerhin von den einzelnen Ländervertretungen verlangt, daß sie sich im Interesse des Kostenaufwandes ihres Vaterlandes auch mit aller Macht für ein ehrenvolles Abschneiden einsetzen.
Das ist von der deutschen Hockeyexpedition nicht restlos befolgt worden, denn die Deutschen könnten an besserer Stelle stehen, als nur am 3. Platz, den sie noch in letzter Minute durch einen 3:0 Sieg über Belgien erringen konnte. Indien, der Turniersieger, gewann gegen Holland ebenfalls 3:0. Seine Mannschaft zeigte jedenfalls das beste, was man in Hockeysport in den letzten Jahren zu sehen bekam.
Der Sport a« Pfingsten in Süddeutschland Runde der Zweite« und Dritten:
Rot-Weiß Frankfurt — Borussia Neunkirchen 8:3 Aufstiegsspiele zur Bezirksliga:
Frankonia Karlsruhe — F. V. Rastatt 3:4 F. V. Lörrach — Schramberg 1:2 Die Spiele in Stuttgart
Stuttgarter Kickers — Tennis Borussia Berlin 8:2 Von einem Berliner Meister hätte man allerdings mehr erwartet, als die veilchenblauen Tennis Borussen zeigten. Entweder hatten sie einen ganz unglücklichen Tag, oder sie waren von allen guten Geistern verlassen. Denn die Kickers spielten mit ihnen wie sie wollten; die 8 Tore wurden verhältnismäßig einfach erzielt. Was den Berlinern fehlte, war ein gewisses System, das die Kickers in jeder Beziehung beherrschten. So mußten Tore fallen, die schließlich gleichmäßig in jeder Hälfte 4 Erfolge ergaben.
Karlsruher Fußballverein — Tennis Borussia Berlin 3:1 B. f. B. Stuttgart — Stuttgarter Sportfreunde 3:1 Soustig« Privatspielergeduisi« i» Süddeutfchlaud Wormatia Worms — Köln-Sulz (westdeutscher Meister) 7:1 V. s. R. Heilbronn — Köln-Sütz 0:1
Germania Brötzingen — A. S. S. Straßburg 6 :2
Trossingen — Birkenfeld 1:3
Singen — Birkenfeld 3:2
Schorndorf — Niefern 3:4
Kornwestheim — Nagold 2:1
Stuttgarter Kickers (Reserve) — Normannia Gmünd 2:0
Der persönliche Eindruck des Naketenfahrers
Der kühne Steuerer des Raketenwagens, Fritz o. Opel, der am 23. Mai sein unheimliches Fahrzeug unter dem begeisterten Beifall Taufender von Zuschauern aus der Berliner Avusbvhn vorführte, schildert in der „B. Z." sehr anschaulich seine Eindrücke während der Fahrt:
Merkwürdige Gedanken durchblitzen mich: 120 Kilo Sprengstoff im Rücken, genug für «ine ganzes Häuseroiertek. Endlich ist die Bahn hajbwegs geräumt. Tragfläche habe ich auf Druck gestellt. Ich trete auf das Zündpedal. Hinter mir heult es auf und wirft mich vorwärts. Cs ist wie ein« Erlösung. Ich trete nochmals, nochmals und — es packt mich ein« Wut — zum vierten Mal. Seitwärts verschwindet alles. Ich sehe nur noch das große Band der Bahn vor mir. Ich trete schnell noch viermal, fahre nun mit acht Röhren. Die Beschleunigung ist ein Rausch. Ich überleg« nicht mehr, die Wirklichkeit verschwindet, ich handle nur noch im Unterbewußtfein. Das Avustor kommt heran, ich lass« den Wagen auslaufen und biege scharf in die Gegengerade. Nicht zu viel Schwung verlieren; noch in der Kurve „gebe ich Gas", trete neu« Zündungen durch, als ich das gerade Band wieder sehe. Die Geschwindigkeit muß sehr hoch sein. Ich merk«, das Steuer ist zu hoch übersetzt. Ich kann den Wagen kaum halten. Vor mir wird die Bahn enger und enger, ich sehe das Zielrichierhaus, rechts am Rand stehen Autos. Ich fühle daß der Wagen vorn schwimmt, die Flächen sind nicht genügend auf Druck gestellt. Aber ich kann kein« Hand vom Steuer lassen. Ich werde nach rechts an ein Auto herangetragen, ich steure gegen und schieße nach links, komme entsetzlich ins Schleudern. Din ich verloren? Ich bin nur noch Gefühl der Hände. Cs gelingt mir. den Wagen abzufangen. Nun erst recht eine neu« Zündung. Ich bin am Erfaßtetlloger und will nochmals Gas geben — aber kein Zunehmen des Brausens, kein« Beschleunigung. Der Wagen rollt weiter, drei Kilometer weit. Leute sitzen auf Zäunen und schreien Hurra. Ich sehe einen Uebergang und bieqe noch mit viel Schwung auf den andern Arm der Bahn . Der Wagen steht, aber auch di« Nerven sind fertig. Endlich sind di« Freunde da, mit Mühe arbeite ich mich unter dem Steuerrad her- vor. Sie tanzen wie besessen um mich herum. Was dann werter kam, die vielen Menschen, di« Photographen, ich weiß es nicht mehr. Ein Gefühl der Erschöpfung beherrscht mich. Erst Stunden später kam die Freude, daß alles gelungen war. Ob ich wieder Raketenaulo fahren werde? Melleicht später — der Rausch der Schnelligkeit ist zu verführerisch —, aber nicht unter den gleichen Verhältnissen. Die Zuschauer waren sehr unvor. sichtig. Unsre Arbeiten sind schon weiter gediehen. Was ich heute zeigte, ist bereits überholt.
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Raketenflugmodell In Men. Die Segelflugvereinigung der Technischen Hochschule in Wien führte im Ueberschwemmungs- gebiet der Donau den Probeflug eines 80 Zentimeter gro^n Raketenflugzeugmodells vor. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang ein schöner Geradeflug des Modells mit 180 Kilometer Stundengeschwindigkeit. Die Bvrsührnugen werden unter Verwertung der bisher gemachten Erfahrungen durch den Bau eine» neuen Modells fortgesetzt.
Ausgleichsrennen in Weil. Für die 7 Ausgleichsrennen de« Württ. Rennverein» vom 17. bis 24. Juni d». Ir. sind 174 Unt»r- schriften abgegeben worden, so daß durchschnittlich 25 Pferde auf ein Rennen kommen. Das Hauptrennen um den Schwabenprei» <4500 erhielt 20 Unterschriften.
Tausend llunkersslugzeuge. Anläßlich der Fertigstellung des tausendsten Flugzeug, sin» am 24. Mai in den Iunkerswerken in Dessau eine Feier für di« Werksangehörigen statt. Das tauseMte
Nugzeug ist von der öst«r«chischen