NagolLer Tagblatt „Der Gesellschafter
Donnerstag, 24. Mai 1S23
nerstag, 24. Mai 1828
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im Wald gezählt — bis i will.
März den gleichen Rück- cen Nächtigung Im Wald Altensteig, Ebhausen und c Dunkelheit nach Nagold, d seiner dreitägigen Abensteiger Mord erwähnt, nichts davon, er sei in ewesen.
r seinen früheren Posten an, wo er mit kurzen , um sich sodann wieder irk herumzutreiben. Am Freudenstadt herum und Rücken hatte und sich in resis."
Kaier in Freudenstadt. Grade als Sensationsin diesem Sinne der en, denn die Vehaup- keinerlei Zweifel mehr r. Die Anklage gegen auf eine Selbstbezich- : krankhaften Menschen, ragweite seiner Hand- ;rinnern in diesem Zuin Stuttgart, wo eben- ingehender Schilderung te. Bei einer genauen ie Angaben erdacht und erst später der wirkliche Falle, denn die Nach- > nach dem Morde und ch als unwahr. Z. V. ebr. Theurer, und den >len haben. Beide Be- s nicht richtig. Weiter ohn in der Zeit vom vorher an der Nagold- ikt auswärts gearbeitet men sei. Noch manche öiderspruch zu Vehaup- :rtig — im Falle der ist auch das Verhalten Dinge ist und nach der besseren Lebenswandel rankreich gehen möchte, ire nicht ja und nicht nde abwarten bis von re Wahrheit bewiesen zum Augenblick
onnemonat", geht nun hn diesmal nicht ganz n „Wonnemonat" hat >rs gemacht. In den mperaturen nachts zu um den Gefrierpunkt Zentimeter Neuschnee- anenschein und Wärme 's wohl jetzt bestimmt ni, endlich das lang- m wird. Nichtsdestore und Hagelschauern der Volksmund unein- :s: Donnerts ins junge illiger sein. — Gewit- herbei. — Maidonner Itairegen, an denen es ,d dem Landmann er» ) Milch. — Mai ohne die Wetterregeln recht r Landmann aus dem Nutzen zieht. Wenn äden an den Reban- mußte, so kann doch s noch gut machen.
leuchteten „mein Arm, r im Dienst des könig- len Gleichgesinnten um re Hoffnung zerbrochen
gin, aber seine glühen- zerichtet. Ihre Augen Minute lang, igelkampfl," seufzte der nach Langensalza, als r nicht geschlagen war, t noch nützen? Preußen den Vorschlag unserer- it Oesterreich schließen, men ohne Rücksicht auf
rlten recht, mein alter mig auch so eilig nach >ch mehr reizen. Aber König wünscht, daß Sie lieber Heubner, nicht
in kann der alte Stalline Majestät wird in Marstall mehr, keinen n."
wendete sich wieder an -ie gehen? Ihr Schm- lütig. „Viele Offiziere eußische Dienste. Der , von ihrem Eid ent
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: und sterbe hängen un » wenn wir den warten Aber selbst rußen stellt, lusbrechen an Schulter
Me Tannen blühen in diesem Jahr besonders reich. Sie haben sich in einen roten Mantel gehüllt, unter den Bäumen liegt dicker Blutenstaub. Bekanntlich blühen die Tan- nen nur alle drei Jahre.
Pfmgstverkehr. Heber die Pfingstfeierkage wird außer zahlreichen Vorzügen zu fahrplanmäßigen Schnell- und Per- sonenzügen eine Anzahl außerordentlicher Personenzüge ausgeführt, deren Fahrplan aus den auf den Bahnhöfen angeschlagenen Plakaten ersichtlich ist.
Höchsizahl der Lehrlinge im Handelsgewerbe. Den «Wünschen der kaufmännischen Angestellten entsprechend, hat die Reichsregierung den AeichSwirtschaftSrat um eine gutachtliche Aeußerug über eine reichsgesetzliche Regelung der Lehrlinaszahl in kaufmännischen Betrieben ersucht, wie eine solche Regelung bereits für das Handwerk besteht.
Die Lage des ArbeltSmarkteS. Das Landesarbeitsamt teilt mit: Die Arbeitslosigkeit geht in den letzten Wochen ziemlich gleichmäßig zurück. In der Brrichtszeit vom 10. bis 16. Mai ds. IS. ist die Gesamtzahl der Unterstützungsempfänger im Bereich des Lcrndesorbeitsamts Südwestdeutschlands von 31.991 um 1883 aus 30 108 gesunken. Von diesen entfielen 23 436 auf die Arbeitslosenunterstützung, W72 auf die Krisenunlersiühung. Rach Ländern getrennt wurden am 16. Mai ds. 3s. in Württemberg und Hohen- zoklern zusammen 4383 Arbeikslosennnkerstühunasemnfänaer und 1656 Krisenunterskükte, insgesamt also noch 6039 Unterstützte, in Baden 19 053 Arbeitslosenunkerstützungsemp- fanger und 5016 Kriieminterstütste, zusammen also 24 069 Unterstützte gezählt. Der verhältnismäßig langsame Rückgang der Gesamkarbeitslosigkeit entspricht der nur langsamen Belebung des baugewerblichen Arbeitsmarkts. Dieser zeigt zwar eine Steigerung des Umsatzes, gleichzeitig aber eine Kurzfristigkeit der Beschäftigungsverbälknifse als erhebliches Hemmnis. Entsprechend weisen auch die Ban- stoffinöuskrien nur eine ziemlich geringe Nachfrage nach Kräften auf.
Stresemann in Bayern nicht gewählt. Reichsminister Dr. Stresemann, der als Spitzenkandidat der Deutschen Bolksparkei in Bayern für den Reichstag aufgeskellk war, hat die erforderliche Skimmenzahl nicht erhalten. Dagegen ist der Spitzenkandidat der Dsutschnationalen Dolks- partei in Bayern General v. Letkow-Borbeck gewählt worden.
Der vierte neue Kreuzer. Auf der Marinewerft in Wilhelmshaven ist am 23. Mai der vierte neue Kreuzer der deutschen Reichsmarine vom Stapel gegangen und auf den Namen „Köln" getauft worden. Er ist der dritte Kreuzer dieses Namens. Der Kreuzer ist 6000 Tonnen (Wasserverdrängung) groß und 170 Meter lang; er ist mit neun 13 Zentimetergeschützen in drei Drillinostürmen bestückt. Der erste Kreuzer „Cöln" (4300 Tonnen) wurde von den Engländern am 28. August 1914 in der Helgoländer Bucht in den Grund geschossen; der zweite Kreuzer „Cöln" (5600 Tonnen) wurde im März 1918 in Dienst gestellt, kam aber in kein Gefecht mehr, sondern wurde am 19. November mit der deutschen Flotte an England abgeliefert und von seiner Bemannung am 21. Juni 1919 vor Scapa Flow versenkt.
Ein deutscher Dampfer verschollen. Das Hamburger Seeamk erklärte den am 17. Januar aus Cuxhaven nach der nördlichen Nordsee ausgelaufenen 236 Tonnen großen Flschdampfer Steinhoeft der Cuxhavener Hochseefischerei AG- für verschollen. Das Schiff wurde am 20. Januar zuletzt gesehen und wurde seither vermißt. Es dürfte in den im, Januar herrschenden Stürmen untergegangen sein- Die Besatzung betrug 12 Mann.
Der russische Dampfer „Leo Tolstoi" geriet auf dem Dnsepr-Fluß in Brand. 19 Menschen sind umgekommen.
Ein Eisenbahndieb verunglückt. Ein 25jähriger Eisen- bahndieb, der zwischen Neukölln und Tempelhof (Berlin) auf einen fahrenden Güterzug aufgesprungen war und einen belgischen Wagen mik Autozubehör erbrochen hatte, stürzte beim Abspringen, weil fern aus den wertvollen Gegenständen wie z. B. Magnetapparate usw. bestehendes Beute- yaket zu schwer war. Ein Streckenwärter ließ ihn ins Krankenhaus bringen.
Schweres Branduagliick. Vermutlich infolge Brandstiftung wurde das Anwesen des Landwirts Huber von Bayerbach bei Ergoldsbach (Niedcrbayern) ein Raub der Flammen. Das vier Jahre alte Kind des Landwirts fand hierbei den Tod. Die Mutter rannte mit angebrannten Haaren aus dem brennenden Wohnhaus und hatte in der ersten Aufregung das Kind im Bett gelassen. Die größeren Kinder konnten sich nur durch einen Sprung aus den im oberen Stockwerk befindlichen Fenstern retten.
21 Bauernhöfe abgebrannt. In Sk. Leonhard, Bezirk Freistadk (Oberösterreich) brach in einem Bauernanwesen Feuer aus, das sich bei starkem Wind so rasch ausbreilete, bas insgesamt 21 Höfe eingeäscherk wurden. Bieh, Schafe und Schweine, landw Maschinen usw. sind den Flammen Mm Opfer gefallen. Der Schaden wird auf 180 000 Mark geschätzt.
Das Schlagwetkerunglück aus der Mather-Grube in Penn- Mvaaieii wurde durch einen Bergmann verursacht, der emen Gesteinsbohrer so unvorsichtig handhabte, daß ein ^«risches Kabel durchschnitten wurde. Die sich sofort bil- Ebe Funkengarbe entzündete die in großer Menge vor, aMdenen Wettergase. Die Rettungsarbeiten mußten wegen ^ Brandes eingestellt werden.
Ein neues Unglück durch Schlagwetter ereignete och in dem Blackmountain-Kohlenbergwerk bei Harlan Genkucky). Fünfzig Bergleute vermochten sich zu rekken, « werden noch vermißt. Bis jetzt 5 Tote geborgen.
In Bluefields (Westvirginia) ereignete sich in einem ^ergwerk in der Nähe des Orts Jäger eine Explosion. 13 ^ote sind bereits geborgen worden. Bier Vermißte sollen och noch kn der Grube befinden.
der Kampf gegen die Ratten. Wie bereits berichtet wurde, ist in Paris eine Konferenz zusammengetreten, um we gemeinsame Bekämpfung der Ratten, die überall unge- yeuren Sachschaden anrichken und viele ansteckende Krankheiten verbreiten, zu beraten. Bereits vor dem Krieg war - «^ernaklonale Bereinigung gegründet worden; nach .Krieg, der der Vermehrung der Ratten sehr günstig A-"e>en ist, hak man besonders in den skandinavischen Län- den Völkerbund gegen ste mobil zu machen, e Konferenz behandelt eingehend die Maßnahmen, di« in
Dänemark bei der Rattenbekämpfung sich als erfolgreich erwiesen haben.
Der Eiserne Gustav in Frankreich. Der letzte Berliner Droschkenkutscher, der 68jährige Gustav Hartmann, will bekanntlich, bevor er seinen allen Berns anfgibt, mit seinem Einspänner eine Fahrt von Berlin nach Paris ausführen. Zu dem Unternehmen wurde ei dadurch angeregt, daß eine junge Pariserin vor einiger Zeit allein nach Berlin geritten -st. wo sie Hartmann, ein Altberliner Original, kennen lernte und ihn zu einem Gegenbesuch einlud. Bor etwa Lrei Wochen fuhr Zarkmann mik seiner Rosinante von Berlin ab, wurde in den deutschen Städten, durch die er fahren mußte, gastlich ausgenommen und hat nun am 21. Mai die deutsch-französische Grenze bei Aspach überschritten.
Die falsch genähke Flagge. Das Neuyorker Deutschamerikanische Blakt „Tägliche Dolkszeikung" des Stadtteils St. Pauli berichtet über die bekannte Hafenfahrk der drei Bremenflieger auf dem Staaksschiff „Nation" nach ihrer Ankunft in Neuyork: „Das Schiff führte die Flaggen der Bereinigten Staaten Deutschlands und Irlands, aber die deutsche Flagge war falsch zusammengenäht: rot-schwarzgelb."
Japanische Greise gesucht. Bei der Krönungsfeier des Mikado in Tokio ist auch die übliche Beglückwünschung des Kaisers durch die ältesten Japaner vorgesehen, die dann vom Kaiser beschenkt werden. Anscheinend hat man aber in Japan nicht so viele alte Leute zufammenbringen können, daß der Vorgang wirksam gestaltet werden könnte. Die Negierung hat daher an die japanischen Konsulate im Ausland dis Anfrage gerichtet, ob sich unter den im Ausland befindlichen Japanern Männer über 80 Jahren befinden, die an der Krönungsfeier teilnehmen können-
Letzte Nachrichten
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l Zum Stapellauf des Kreuzers „Köln." — Eine Rede des > Neichswehrministers Grüner
! Wilhelmshaven, 23. Mai. Nach dem Stapellaus des ! Kreuzers „Köln" fand im Offiziersheim ein Imbiß statt. ' Reichswehrminister Dr. Grüner führte in einer Ansprache l aus, daß es sich bei dieser Feier gezieme, zuerst der Toten ! des Weltkrieges zu gedenken und ihnen zu geloben, ihnen nachzueifern in Vaterlandsliebe, Pflichttreue und Opfermut. Auf die Bedeutung der Taufe oder die Namensgebung bei unseren Schiffen eingehend, erklärte der Reichsminister, daß dies keine nähere Formalität sein dürfe, sondern daß aus diesem Mt neues Leben sprießen soll und daß aus der Verbindung der Marine mit dem Jnnenlande und den größeren Städten sich eine Gemeinschaft bilden solle, die uns Kraft und seelische Stärke für die schlimmen Zeiten, die über jedes Volk Hereinbrechen könnten, verleihen müsse. Es sei das dritte Schiff, das jetzt den Namen Köln bei der deutschen Marine führe. Bei der Namensgebung müsse man auch der Gegenwart gedenken, wo das Rheinland noch ein schweres, fast untragbares Opfer für das ganze Vaterland gebe.
Nachdem der Reichsminicher sich noch in herzlichsten Worten an die Marine und die erschienenen Vertreter des Rheinlandes gewandt hatte, verlas er folgendes an ihn gerichtetes Telegramm des Reichspräsidenten: „Ich danke Ihnen für die Meldung vom erfolgten glücklichen Stapellauf des Kreuzers „Köln". Möge der Wille zu treuer Pflichterfüllung und opfermütiger Vaterlandsliebe, der die alte „Köln" beseelte, auch auf diesem neuen Schiff fortleben. Dem Kreuzer und der Besatzung wünsche ich allezeit glückliche Fahrt!"
Wiederaufnahme der deutsch-litauischen Verhandlungen
Berlin, 24. Mai. Die deutsch-litauischen Verhandlungen sind am Mittwoch abend wieder ausgenommen worden. Auf litauischer Seite werden sie durch den Gesandten Litauens in Berlin, Dr. Sidzikauskas geführt.
Hamburger Eiftgasungliick und Völkerbund
Berlin, 24. Mai. Im Zusammenhang mit der llnter- hausanfrage über d. Eiftgasungliick in Hamburg hält man es, wie die „Tägl. Rundschau" berichtet, in Berliner diplomatischen Kreisen für gänzlich ausgeschlossen, daß der Völkerbund mit dieser Angelegenheit befaßt werden könnte. Eine amtliche Untersuchung des ganzen Vorfalles sei im Gange, deren Ergebnis abzuwarten bleibe. Sollten sich tatsächlich Verstöße gegen das,Kriegsgerätegesetz und sonstige internationale Abmachungen Herausstellen, wofür Anzeichen bisher nicht vorlägen, so würde gegen die Schuldigen nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches vorgegangen werden. Die Tatsache, daß die Firma Phosgen gelagert habe, bedeute allein keinen Verstoß gegen die bestehenden Bestimmungen, da der Handel mit Phosgen zu industriellen Zwecken für deutsche Firmen international anerkannt sei.
Chamberlaiu über Englands China-Politik
London, 23. Mai. Außenminister Sir Austen Chamber- lain teilte heute im Unterhaus mit, daß, soweit ihm bekannt sei, kein britischer Untertan während der Zwischenfälle in Tsinanfu Schaden erlitten habe. Auf eine weitere Frage erklärte er, daß die Politik Großbritanniens gegenüber den streitenden Parteien in China unverändert bleibe und die britische Regierung nicht die Absicht habe, sich in irgendeiner Form in den chinesischen Bürgerkrieg einzumischen. Die britische Regierung habe den Wunsch, ein friedliches und geeintes China zu sehen. Alle militärischen Maßnahmen Großbritanniens in China seien lediglich zum Schutz von Leben und Eigentum seiner Untertanen erfolgt.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart
Freitag, 25. Mai:
12.15: Sandwirtschaftsfrink. 12.80: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 28.50: Rachrichtenbienst. 18.15: Rachmittagskonzert. 18 00: Zeitangabe. Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.15: Bortrag: Ein Streifzug durch die Simulation (Freiburg). 1815: Bortrag: Der Berkaufsabschiuß. 19.15: Englischer Sprachunterricht für Anfänger. 19.15; Ueberflcht über die -oupt- veranstaltungen der kommenden Woche. Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00; Urlaub nach dem Zapfenstreich, komisch« Oper. 2050: panzert des Basler Namvrerorchesters. 21.50: Konzert, Rachrichtendienst.
Somatag. 2». Mas:
ILSO; Wetterbericht. Schallplattenkonzert. 18.50: Nachrichtendienst. Iiovr Jugendstunde. 15.00: Unterhaltungskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht.
IS IS: Vortrag: Dir soziale Lag» der Lanbfrau (Freiburg), ig.15: Vertrag« Di« Stellung der Frau in der Ehe »ach de» geltenden Recht. 11 . 15 : V»rträ2 Der Staatsbürger un- da» amtliche Schrifttum. 19.15: Bericht de, Land«» arbeltsamts Eitdwestd-utschland. Anschließend: Zettangab«, wetterbertchS Sportfunkdicnst. AUS: Da» Extemporale, Lustspiel. Anschließeudr Rächt richtendienst, Tanzmusik. Ab 00.80: Versuch der llebertragun, amerUantlch«« Sender, — ^
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Sport
Die erste Fahrt des Opelraketenwagens
Auf der Avusrennbahn in Berlin fand am Mittwoch vormittag die erste offizielle Fahrt des Lpelraketenwagens statt. Die Vorführung ist voll gelungen. Fritz v. Opel startete m Wagen um 10.45 Uhr und durchfuhr die Bahn mit einer Höchstgeschwindigkeit von 195 Kilometern. Um nicht Unbeteiligte zu gefährden, war der Start 100 Meter von der Tribüne entfernt worden. Die geladenen Gäste und die An, wahner nahmen ihn zuerst durch plötzlichen Knall wahr. Gleich' daraus sauste der Wagen auch bereits mit einem riesigen Feuer- und Rauchschweif vorbei. Nach der Fahrt wurden Fritz v. Opel, Sander und Valiers stürmisch gefeiert. Als Gäste waren u. a. anwesend Reichsfinanzminister Dr. Köhler, Reichsernährung»» minister Schiele, Staatssekretär Zweigert vom Rcichswehrmini- sterium. Major von Hindenburg, Staatssekretär Kumbier von der Reichsbahn.
Vor der Fahrt schilderte Fritz von Opel, wie isie Erfinder sich den weiteren Fortgang ihrer Arbeiten denken. Die Entwicklung der Geschwindigkeitssteigerung soll in sieben Stufen vor sich gehen zunächst soll der Geschwindigkeitsretord überboten werden. Von der dritten Stufe ab wird der Flug in Angriff genommen werden, um Flugzeuge mit 300 bis 400 Kilometer Geschwindigkeit fliegen zu lassen. Die 5. Stufe soll den Uebergang zu bemannten Raketen und die 6. Stufe oas für Höhen- flugzwecke geeignete Flugzeug bringen, das die Höhen von 20 bis 30 Kilometer und Geschwindigkeiten von mehr als 1000 Kilometer erreichen soll. Die Erfinder glauben, daß es im Bereiche der Möglichkeit liegt, einen Flug um die Erde in weniger als einem halben Tag zurückzulegen. Die 7. und letzte Stufe soll der fortwährenden Steigerung der Geschwindigkeit und der erreichbaren Höhen gelten. Hier biete sich dann vielleicht die Möglichkeit zu dem berühmten Weltraumschiff. Fritz von Opel gab seiner Ueberzcngung Ausdruck, daß die erste bis 5. Stufe in weniger als einem Jahr erreicht sein werde. Für die 6. und 7. Stufe rechnet man damit, daß sie in höchstens 6 Jahren erreicht sein wird.
188 000 Tucnerqvarliere in Köln. Dem Kölner Wohnungsausschuß für das 14. Deutsche Turnfest ist es gelungen, bereits 186 000 Quartiere zu schaffen, also mehr als. bis jetzt Anmeldungen von Turngästen vorllegen.
Olympisches hockeykurnier. Im letzten Spiel Deutschlands gegen Frankreich siegte die deutsche Mannschaft 2:4. Indien — Schweiz 6:0 (2:0), Belgien — Oesterreich 4:0. — Die Inder haben sich als die besten Hockeyspieler der Welt erwiesen. -
Die Bremcnflieaer sind am 22. Mai in Montreal Kanada) eingetroffen und festlich empfangen worden.
Associated Preß meldet, die „Bremenflieger" beabsichtigen am 9. Juni mit dem Lloyddampfer .Kolumbus" von Neuyork in ihre Heimat zurückzukehren.
Nobile vor dem Polarflug. General Nobile ist zum Polarslug gerüstet. Er teilt mit, daß er beabsichtigte, 30 bis 40 Stunden in der Luft zu bleiben. Am Pol sollen zwei Mann, der Meteorologe Malmgreen und der Ingenieur Trojani vom Luftschiff aus in einem Gummiboot niedergelassen werden. Falls der Wind für den Nordpolflug nicht günstig ist, will Nobile zunächst nach der Nordküste Grönlands stiegen.
Die „Dlalia" ist am Witkmocki früh 7 40 Uhr bei günstigem Wetter vcn königsbucht in gerader nördlicher Richtung dem Pol entgegen abgeflogen.
Die polarfliegcr auf dem We-, nack, Berlin. Die Polarflieger, Hauptmann Willens und Leutnant Eyelson. die am Dienstag festlich in Bergen empfangen worden sind, werden nach einem kurzen Aufenthalt in Oslo und Kopenhagen am 30. Mai in Berlin erwartet, wo ihnen ein würdiger Empfang bereitet werden wird. Von der „Aeroarktis" werden u. a. Prof. Berson und Hauptmann Bruns den Polarfliegern entgegenfliegen, um sie von Kopenhagen aus zu geleiten. Ein Geschwader deutscher Flugzeuge wird außerdem von der deutsch-dänischen Grenze an die Flieger bis zur Reichshauptstadt begleiten. Am 30. Mai, abends, findet eine erste Begrüßung im Aero-Klub statt. Am 31. Mai ist ein Empfang beim Reichspräsidenten v. Hindenburg vorgesehen. Nachmittags hält Wilkins dann einen Vortrag über die Ergebnisse seines kühnen Fluges. Am 1. Juni werden die beiden Flieger Gäste der Stadt Berlin sein. :
Unterseeboote für die Polarforschung? Der amerikanische Po- larslieger Wilkins, der in den nächsten Jahren verschiedene Forschungsreisen zum Südpol zur meteorologstchen Erforschung Plans, um den Einfluß der Polarverbältnisse auf die Witterung usw. zu untersuchen, macht den Vorschlag, solche Forschungen mit dem Tauchboot auszuführen. Tauchbooten werde es z. B. möglich sein, auf der Strecke Alaska—Spitzbergen den Eishindernisfen aus dem Weg zu gehen. Besondere Bedeutung mißt Wilkins diesen Forschungen bei hinsichtlich der in gewissen Abständen sich wiederholenden Trockenjahre, und es erscheint ihm möglich, die Trockenzeiten vorauszusagen, so daß den ungeheuren Schädigungen eines Trockenjabrs durch rechtzeitige Wosserstauungen, künstliche Bewässerung usw. entgegengewirkt werden könnte.
KMol nnh Norr-bi! s
Berliner Dollarkurs. 23. Mai. 4,1725 G., 4,1805 B. ) i
6 v. H. Dt. Reichsanl. 86.75. "
Abl.-Anl. 1 51.25.
Abl.-Anl. 2 53.50.
Berliner Geldmarkt, 23. Mai. Tagesgeld 5—7 v. H., Monatsgeld 7,5—8 v. H., Privatdiskont 6,75 v. H. kurz und lang, Warenwechsel 6,875 v. H.
Amerlkaanleihe der Stadl Berlin. Die Stadt Berlin hat mit amerikanischen Banken eine 6prozentige, in 30 Jahren zu tilgende Anleihe von 15 Millionen Dollar abgeschlossen.
Die belgischen Ausfuhrzölle auf Landwirt-: schaftliche Erzeugnisse sollen auf 1. Januar 1929 aufgehoben werden.
Deutsche Auswanderer nach Amerika. Im Januar d. I. sind nach dem Etat. Reichsamt 5172 Deutsche nach Uebersee ausgewandert (gegen 3964 im Dezember und 5041 im Januar 1927). Ueber Bremen gingen 3183 oder 1,66 mal so viel Personen wie über Hamburg, von wo 1917 Personen auswanderten. Von den Auswanderern waren 2862 Männer und 2310 Frauen.
Folgen des Schifserausstand» für Holland. Infolge des Streik» der deutschen Rheinschiffer sind die Kohlenverschiffungen nach Rotterdam etwa auf den fünften Teil der gewöhnliche» v«o> frachtung zurückgegangen. Die Rotterdamrr Steinkohlen-Handels- Vereinigung hat sich deshalb genötigt gesehen, 600 Arbeitern za kündigen, bis die deutsche Rheinschiffahrt wieder im Gang sei» wird. Dir Verhandlungen im SchisferstreU blieben bi» jetzt es« gebnislo».
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