Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Dienstag, 22. Mai 1828

Dienstag, 22. Mai 1828

Krähenvertilgung. Dem chläge gemacht werden Handlung von Versand, srierwild in Gaststätten, am Geschäftsführer beim

der Stuttgarter Münze - gelangt. Sie trägt auf fflich ausgeführtes Bild- Köhl, auf der andern luges. Die Münze, die ostet in Feinsilber 12 -4L,

»nskasse für Kör- nsionskasse für Körper- n 1. April 1925 bis 31., 621 146 und eine Aus- cklage beträgt 1 252 487 >er betrug äuf 31. März V. 9011), Ruhestands- Vollwaisen 1363 (1221),

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-e Zeitung. Seit 1. herigen Blatt ..Neckar-

> öffentliche Meinung', mtlich einmal und vom legeben werden. Heraus- hier.

ucher. Das erweiterte r Wilhelm Bloß wegen -4t Geldstrafe verurteilt.

cher Betrieb sun- ible erlitt der Schlosser eines Montagegestells Verletzungen erlegen.

Mai. Ein Bär aus- l Bärentreiber hier mit

> kam er ohne den Bären der Bär ausgerissen sei ) aufgefundsne Spuren ung von hiesigen Jägern

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dis wandte sein gelbes, »gesunkenen Augen dem en also gesiegt. Aber Haben wir noch Truppen sch sammeln werden, noch

seneraladjutanten klang dringend der Ruhe, denn in und Verpflegung fehlt

wiederholte der Kriegs-

Seite an.Müssen wir tulieren?"

) klang die bange Frage

Sein schmerzlicher Blick r herreitende Gestalt des trotz des schwer errunge-

bgeschnitten war.

»leiern und dunstig über caurige Stimmung brei- »lachtselde aus.

aßen von Hannover- Allee blieb leer. Die e ließen, von der gr sängen. Den Boden wehten Blüten. S" und schwenkten -hre lens ansichtig wurden,

dern im Vorübersah- nus, den die Preußen 1 ohne Bitterkeit zu

ne Heubner Zivilkleider

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Seite 3 Nr. 118

Rottenburg, 21. Mai. lOOJahreRottenburger Diözese. Am 20. Mai waren es 100 Jahre, seitdem der erste Bischof der jüngsten deutschen Diözese, Rottenburg, es war Johann Baptist von Keller, inthronisiert wurde. Mit Rücksicht aus den Wahltag wird das Jubelfest erst später in glanzvollem Nahmen gefeiert werden.

Tübingen. 21. Mai. (Erste Immatrikulation an der Universität.) Die große Zahl der Neu- amneldungen im Sommerhalbjahr, jetzt 1740, gab Anlaß, bis erste Immatrikulation in den Rittersaal des Schlosses zu verlegen. Der Rektor, Professor Dr. Anrich, entbot den über 1206 Anwesenden im Namen der Universität herz­lichen Willkommgruß.

Tübingen, 21. Mai. Selbstmord. Am Freitag wurde amStauwehr die Leiche des seit 7. ds. Mts. ver­mißten 18 3. a. Leopold 3rcoch von Reutlingen gelandet. Wegen Zwistigkeiten t > flch Zrroch von zu Hause ent­fernt und im Reckar fr .ig den Tod gesucht.

Bns Starbt und Land

Nagold, 22. Mai 1928

Die Wahrheit immer zuerst, und nachher die feine­ren Gefühle und das übrige! Raabe

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Schont das Jungwild!

Der Allg. Deutsche Jagdschutz-Verein bittet uns um Veröffentlichung folgender beherzigens­werten Mahnungen:

Die Satz- und V r u t z e i t des Wildes beginnt. Gleich­zeitig beginnt auch die Zeit, daß jung und alt die Städte verläßt um auf Wanderungen und Spaziergängen Er­holung zu suchen. Gerne sei dieses jedermann gegönnt! Aber jedem Wanderer erwächst die ernste Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß unser Wildbestand unter ihm nicht zu leiden hat. Die größte Gefahr für alles Jungwild und die Gelege aller Bodenbrüter sind umherstreifende Hunde. Ohne, daß es der Besitzer immer zu merken braucht, richten diese Hunde großen Schaden an. Nichts ist vor ihnen sicher. Das hilflose Junghäschen wird ebenso gewürgt wie Las frisch gesetzte Rehkitz. Das Gelege der Fasanenhenne ist ebenso bedroht wie das der Lerchen und anderer Sing­vögel. Es gibt keinen Hund, der unbeaufsichtigt nicht wil­dert. Deshalb laßt eure Hunde nicht frei umherlaufen, haltet sie dicht bei euch, oder nehmt sie an die Leine, Welche Mengen Jungwild alljährlich durch umherstreifende Hunde vernichtet werden, weiß der Laie im allgemeinen nicht. Der Jäger aber, der seinen Wildbestand zu erhalten sucht, merkt dieses nur allzusehr. Darum nehmt Rücksicht auf unser Wild. Es ist ein wertvolles Ent des gesamten deutschen Volkes, ein Gut, an dessen Erhaltung jedermann Interesse haben sollte. Im übrigen sei darauf verwiesen, daß der Iagdberechtigte wildernde Hunde und Katzen töten darf.

Schließlich noch eine Bitte an alle Wanderer und Spa­ziergänger: meidet die Dickungen! Sie sind die Kinder­stube unseres Wildes, und jede Störung zur Satz- und Brutzeit nimmt unser Wild übel. Der Wanderer kann und soll ausgiebigen Genuß der schönen Natur haben. Er kann dabei sehr wohl Rücksicht nehmen auf den Wildstand und- unsere Bogelwelt Wanderer, schon das Jungwild!

Vorspielabcnd

Unser früherer Schüler Albert Barth, dessen Ge­statt und Antlitz noch manchem in guter Erinnerung ge­blieben sein mag, wird am nächsten Mittwoch, abends 8K Uhr, im Seminarsaal eine Anzahl Schubert- lieder (aus derschönen Müllerin", derWinterreise", ferner Ständchen, Erlkönig etc.) singen. Barth gehört wie Achenbach zu denjenigen unserer ehemaligen Schüler, die im öffentlichen Musikleben Schwabens eine Rolle spie­len. Mit den Schubertliedern, die er singt, wollen wir die Reihe unserer Schubertfeiern eröffnen,

Besitzwechsel

Das Gasthaus zurKöhlerei" ist unserem Vernehmen nach von Herrn Phil, Dürr, ehem. Traubenwirt, an Herrn Paul Seeger, Bäckermeister, hier, zum Preise von 35 066 -4L verkauft worden. Der Aufzug wird unter Um­ständen im Laufe des Monats Juli erfolgen.

In der Mordsache Steiner

von Altensteig ist von großer Wichtigkeit zu erfahren, wem innerhalb der letzten 2 Monate ein noch fast neuer Rucksack und eine neue noch nicht gebrauchte Eipserwurf- kelle abhanden kam. Die Gegenstände befinden sich beim Stationskommando und es wird gebeten, daß sich die Eigen­tümer dort melden wollen " ' - '

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Walddorf, 21. Mai. Vom Radsport. Die Vor- "Ereitungcn für das am 10. Juni ds. Jrs. hier stattsindende 26jährige Stiftungsfest, verbunden mit Vezirksfest des Nagold-Neckar Bezirks schreiten rasch vorwärts. Die Preise ab 1 . Juni (wenn möglich schon ab Pfingsten) im Schaufenster des Konsumvereins ausgestellt. Möge dem Verein zu seinem Fest schönes Wetter beschieden sein, damit die viele Mühe und Arbeit nicht umsonst ist.All Heil!"

Walddorf, 21. Mai. Amerikaner-Vesuch. A vergangenen Samstag traf der von hier gebürtige in An Arbor in Amerika ansässige John Volz mit Frau hi» em um seine beiden Brüder zu besuchen. Volz ist i nach Amerika ausgewandert als 17jährig» «qmiedgeselle. Als Endziel hatte er Detroit gewählt, rr ^U^Sere Zeit als einfacher Arbeiter sich aufhielt. 18k s, rt < ^ mit seiner Gattin Maria geb. Kern vo ujterdingen nach Ann Arbor über, nachdem er 1890 seine « jüngeren Bruder Christian, ebenfalls Schmie 4 r»» ^ Amerika kommen ließ. John machte sich i

. - Äor selbständig, wo er heute ein blühendes Eisei

und Autogeschäft betreibt, während Christia um dem Eisenbahnwesen zuwandte und 1925 als Signa üUE.meur im Staate Washington starb. Im Jahre 19k ^E/r John Volz der hiesigen Gemeinde eine Kirche, wn ' anr Sylvester 1922 eingeweiht werden könnt "?ch einer von Deutsch-Amerikanern gestifteten Elock »m Sonntag abend brachte der Liederkranz dem edle Denver und Wohltäter unserer Gemeinde ein Ständche, ° darüber aufs freudigste überrascht un Lk» m rührigen Verein bestens dafür. Der Posauner un«"Etz am Sonntag morgen seine feierlichen Weise »»^Egrußung vor dem Hause seiner Brüder, wo er Wol Bai? genommen hat, erschallen. Auch darüber war Her k mit Gattin sichtlich erfreut. Im Anschluß an de

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vor dem Markttag nicht inseriert

verliert

seine Landkundschaft!

Sorgen Sie deshalb dafür, daß Ihr Inserat frühzeitig in der führenden Heimatzeitung, dem Nagolder TagbiattDer Gesellschafter", erscheint.

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(AaiLtlag)

Sonntagvormittag-Eottesdienft begrüßte Herr Pfarrer Veil den edlen Elockenstifter im Namen der Kirchen­gemeinde und dankte Herrn Volz für die Glocke, deren Klang er zum erstenmal hören durfte. Möge es Herrn Volz nach 47jähriger Abwesenheit und seiner Gattin nach einer solchen von 60 Jahren in unserem schönen, freund­lichen Schwarzwalddörfchen gut gehen und sie sich bald wieder daheim fühlen.

Obertalheim, 20. Mai. Generalversammlung. Am Himmelfahrtsfeste nachmittags 143 Uhr hatte der hie­sige Darlehenskassenverein im Gasthaus zurKrone" seine diesjährige Generalversammlung. Der Vorstand, Ge­meindepfleger Schlotter eröffnete dieselbe und er­stattete den Geschäftsbericht. Zu Ehren der im letzten Ge­schäftsjahre verstorbenen Mitglieder erhob sich die Ver­sammlung von ihren Sitzen. Hierauf erstattete Herr Schultheiß Zink den Kassenbericht. Die Bilanz schließt mit einem Reingewinn von Mk. 1097 ab. Derselbe wird mit Mk. 600. als Betriebsrücklage, mit Mk. 300. für den Aufwertungsfonds verwand u. der Rest dem Reserve­fonds überwiesen. An gemeinschaftlichen Einkäufen wur­den bezogen Holz, Brennmaterial und Kunstdünger, ins­gesamt 15 Waggon. Bei der Ergänzungswahl zum Auf­sichtsrat wurden Ambros Klink und Josef Joachim neu gewählt. Die Versammlung kam zu der Ueberzeugung, daß die Verwaltung eine mustergültige sei und lobte die umsichtige, tatkräftige Le.itung und Geschäftsführung. Möge der Verein im neuen Geschäftsjahr auch wieder zum

Wohle seiner Mitglieder arbeiten.

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Herrenberg, 21. Mai. Verkehrsregelung. Der Unglücksfall in der Tübinger Straße hat die Verkehrs­frage wieder ernstlich erhoben. Sie ist wiederholt seit einem Jahr angeschnitten worden. Mit Geschick hat sie die Stadtverwaltung unter Stadtschultheiß Schick letzten Som­mer angefaßt und kräftig ins Rollen gebracht. Wenn sie nicht voll befriedigend gelöst werden konnte, so lag es mehr an der Eigenheit der lokalen Verhältnisse. Der gute Wille ist da und Stadtverwaltung wie Stadtrat haben nicht unversucht gelassen zur Besserung der Zustände, der Erfordernisse des Tages. Wenn die Verkehrssorgen nur die einzigen wären, die von den Stadtvätern gestillt wer­den müßten! Immerhin ist man dem heischenden Ver­langen der Gegenwart weit entgegengegangen. Mit er­heblichen Kosten wird durch das unentbehrliche Teeren der Etat belastet. Man kennt an maßgebender oder führen­der Stelle die Wünsche und wird gerne mit dem Fort­schritt gehen, solange die Finanzen nur annähernd Schritt halten können. Die im Sinne der Stadtverwaltung ge­zeichneten Richtlinien zur Lösung der Verkehrsfrage ver­dienen eben jetzt wieder Beachtung und haben den Vorzug, daß sie nichts kosten. Einführung der Einbahnlinien, das war der seinerzeitige Vorschlag für den Verkehr in der Altstadt. Von fachmännischer Seite findet er auch neuer­dings, wieder wärmste Unterstützung. Er hat die Eigen­schaft, daß er das Eeschäftsleben der Altstadt vom Ver­kehr keineswegs abschließt. Damit kommt er der hiesigen Geschäftswelt und dem Gewerbe, soweit es in der Altstadt sitzt und wmnberechtigte Ansprüche hat, viel mehr ent­gegen als der Man von Dr. Marquardt:Heraus mit dem Autoverkehr aus der Altstadt". Das wäre vom künstle­rischen Standpunkt aus das Joeal, vom wirtschaftlichen aber ein Zuviel. Die Wege des Stadtvorstandes Ein­bahnverkehr, Richtungsverkehr der engen Altstadt sind durchaus gangbar und gerecht. Wie, wenn man sie einmal probeweise begehen wollte? Fahrer und Fußgänger beide haben ihre Rechte, keiner aber ein Vorrecht.

Zwerenberg, 22. Mai. Ausflug. Wie fast alljähr­lich, so hat auch dieses Jahr der hiesige Männerchor mit dem gemischten Chor unter Führung ihres Dirigenten, Hauptlehrer Müller wieder einen Ausflug gemacht. Mit dem Ziel nach dem Bodensee fuhren wir vorletzten Sonntag mit dem Auto nach Horb, dort mit dem ersten Zug weiter bis Singen, wo der Hohentwiel bestiegen wurde, um die Burg, die Seegegend und, wenn möglich auch die Alpen zu besehen. Letzteres war zwar wegen Wolken und Nebel nicht möglich. Nach kurzem Aufenthalt ging es dann mit der Bahn bis Konstanz. Hier herrschte bei schönstem Wet­ter, das um die Mittagszeit eingesetzt hatte, ein lebhaftes Treiben. Auch unser Auge hatte das Schöne dieser Hafen­stadt mit Begeisterung ausgenommen, denn den meisten war ja die See und der Verkehr von Schiffen noch ganz fremd. Gegen Abend bestiegen wir dann den Dampfer Bludenz" mit dem Kurs Bregenz. Freundlicher Himmel und ruhige See gaben uns das Geleite. Es war eine herr­liche Fahrt, namentlich noch bei Nacht, wo uns die mit allen Farben beleuchteten Hafenstädte bezaubernd entgegen­winkten. So kam man, nachdem man an 14 Hafenplätzen angelegt hatte, nach Mündiger Fahrt in Bregenz an. Dort wurden die Nachtquartiere bezogen. Am andern Morgen bestiegen wir dann den Eebhardsberg. Das was uns noch auf dem Hohentwiel verhüllt war, sah man hier bei dem klaren Wetter in der ganzen Schönheit. Die Schweizer-

und Vorarlbergs, die fast noch ganz ihr Winterkleid an­gezogen hatten, glänzten im Sonnenaufgang herrlich zu uns herüber. Selbst noch auf dem Heimweg, wo wir von Lindau aus wieder mit dem Schiff bis Konstanz fuhren, haben sie unser Auge noch lange gefesselt. So gingen wir über den Ausflug hochbefriedigt wieder der Heimat zu und immer wieder wird man sich im Stillen darüber freuen.

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Furchtbares Bergwerks-Unglück

Das Mathern-Bergwcrk in Brownsville (Pensylvcmien) geriet am Samstag infolge einer Explosion in Brand, wäh­rend etwa 150200 Bergleute an der Arbeit waren. Da- Feuer griff so rasch um sich, daß die Reltungsarbeiten um Mitternacht eingestellt werden mußten. Es besteht kaum mehr eine Hoffnung, daß auch nur ein Teil der eingeschlosse­nen Bergleute noch zu retten sein werde. Bis jetzt konnten 36 verstümmelte Leichen geborgen werden. Hunderte von Familienangehörigen umstehen händeringend die Grube, um etwas über das Schicksal der Bergleute zu erfahren.

Phosgen-Vergiftung in Hamburg. In der Hohestraße am Freihafen in Hamburg wurden auf dem Lagerplatz der Chemischen Fabrik Hugo Stolzenberg die Deckel von Fässern gesprengt, die Phosgen enthielten, ein Gift, das mit dem im Krieg verwendetenGelbkreuz" gleichzustellen ist. Die Giftgase breiteten sich aus und verschiedene Personen, die in ihren Bereich kamen, sanken sofort bewußtlos zusammen. In ein Krankenhaus wurden 32 Erkrankte eingeliesert, von denen bereits 7 gestorben sind. Es wird noch zu untersuchen fein, was die Ursache der Sprengung der Faßdeckel war. Es wird vermutet, daß das Phosgen einer Wärmewirkung ausaesetzt aewelen sei

Letzte Nachrichten

Der Berliner Besuch Dr. Beneschs Berlin, 22. Mai. Wie Berliner Blätter melden, hatte der tschechische Außenminister Venesch am Montag die erste Unterredung mit Staatssekretär von Schubert, wobei vor allem Fragen der allgemeinen Politik, die zum Jnteressen- kreis der Locarnomächte gehören, besprochen wurden. Die für den heutigen Dienstag geplanten weiteren Besprechun­gen sollen sich insbesondere aus Grenz- und Wirtschafts- sragen beziehen. Staatssekretär von Schubert gibt am Dienstag ein Frühstück; abends findet ein Diner beim Reichskanzler statt.

Polnische Hetzrede gegen Deutschland Graudenz, 22. Mai. Die seit den letzten Wahlen im polnischen Korridor systematisch begonnene Deutschenhetze ist fast täglich in der Presse und sogar mit Unterstützung amtlicher Stellen im Wachsen begriffen. Vor einigen Ta­gen hielt im polnischen Offizierskasino in Graudenz Pros. Jasinski eine Rede, in der er sich in gehässigen Ausfällen gegen das Deutschtum in Pomerellen erging. Der Redner sagte u. a.: Es sei wohl wahr, daß es in verhältnismäßig kurzer Zeit gelungen sei, das früher preußische Gebiet zu entdeutschen. Trotzdem sei aber noch viel vom Deutschtum verblieben. Die Perle des polnischen Westens, Pomerellen, habe erst einen kleinen Teil des deutschen Einfalls hinaus­gefegt. Zur Beseitigung des Restes müsse die polnische Regierung eifrig jedes geeignete Mittel anwenden.

Die Jngenieurverfolgungen in Rußland. Techniker und Ingenieure verlassen ihre Posten Kowno, 22. Mai. Aus Moskau wird gemeldet, daß im Zusammenhang mit dem Donezprozeß und den Verfolgun­gen gegen Ingenieure und Techniker diese ihre Posten in den Fabriken verlassen. Nach inoffiziellen Angaben be­finden sich in der Sowjetunion über 600 Ingenieure und Techniker, von denen mehr als die Hälfte deutscher Herkunft sind. Einige Gruppen haben sich an die Sowjetregierung mit dem Ersuchen gewandt, sie von ihren Verträgen zu be­freien, und ihnen die Rückkehr nach der Heimat zu ermög­lichen. Die russischen Ingenieure werden von der E. P. U. überwacht. Im Gouvernement Tombow hat das Gericht zwei Ingenieure wegen politischen Banditentums zum Tode verurteilt. Das Urteil ist bereits vollstreckt.

Geschäftliches

Vom Waschteufel. Um es jeder Hausfrau zu ermög­lichen, sich von der Wirklichkeit des sicheren Könnens des Waschteufels zu überzeugen, soll noch einmal ein letztes Probewaschen mit dem Apparat Waschteufel stattfinden. Letzterer hat sich auch in Horb, Nagold u. Umgebung bestens eingeführt und kann als das beste von bisher Ee- botenem bezeichnet werden.

Sport

Olympia-Hockey. Im Hockeykurnier in Amsterdam wurde dt« deutsche Mannschaft von der holländisch«» 1:2 geschlagen.

Die »Bremen" beim Aufstiegversuch schwer beschädigt. Der Junkersflieger Melchior flog nach der Greenley-Jnsel, um d« »Bremen" abzuholen. Da sich für sein Flugzeug aber keine San. dungsstelle zeigte, ließ er sich mit dem Fallschirm auf die Insel herab. Ms er nun am Sonntag dieBremen" flugbereit gemacht und den Aufstieg begonnen hatte, stürzte di«Bremen" aus ge- rrnger Höhe ab imd wunde stark beschädigt. Mehrer- Stunden arbeiteten die Mechaniker an der Ausbesserung. Melchior und der kanadische Flieger Dr. Cuisinier prüften die Maschine genau nach und versuchen dann einen zweiten Aufstieg. DieBremen" ging glatt von der Eisfläche ab, stürzte dann aber zum zweitenmal ab und wurde wiederum stark beschädigt. Die Flieger erlitten nur leichte Verletzungen. Sie begaben sich darauf in einem Motorboot nach Nataschun, um von kwrt Ersatzteile für dieBremen" zu holen

Handel und Verkehr

Berliner Dollarkur». 21. Mai. 4,174 G., 4,182 B.

Dt. Reichsanl. 1927 88.75.

Abl.-Anl. 1 51.50.

Abl.-Anl. 2 53.50.

Abl.-Anl. ohne Ausl. 19.

Franz. Franken 124.02 zu 1 Pfd. St.. 25.40 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 21. Mai. Tr.gesgctd ^58, v. H.. Ware» Wechsel 8,8757 v. H., Mpnatsgeld 7.58,5 v. H., Privatdiskont 8,75 v. H. kurz und lang.

Aus Industrie und Vankwelt. Die Metall- und Lackierwaren­fabrik in Ludwigsburg schlägt eine Dividende von 5 v. H. vor, während im Vorjahr keine verteilt wurde. Der Umsatz ist im Steigen begriffen. Die Württ. Privatbank A.-G. hielt ihre Generalversammlung ab, in der die vorgeschkagene Dividende von 10 o. H. genehmigt wurde.

Konkurs. Christian Trotzmann, Schreiner m Schönbronn LU. B«aold.