Seile 2 — Nr. 108
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter
Mittwoch, 9. Mai 1928
kapitular K a i m - Rottenburg. Auf der Landesliste stehen an vorderster Stelle: Minister Bolz. Frau Professor R i st, Andre, Sägwerksbesitzer Scheffold-Laupheim, Re- gterungsrat P o l l i ch«Stuttgart, Gutsbesitzer Adorno- Tettnang. Gewerkschaftssekretär Widemaier-Ulm.
Aufreizung zum Klassenhatz. Die Kommunisten Max Hammer. Karl Weber, Otto Krack und Eugen Wurster waren wegen Aufreizung zum Klasfenhaß und Vergehens gegen das Gesetz zum Schutz der Republik zu 314 bezw. 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Am 31. Mai waren in einer Verufungsverhandlung die Strafen auf drei Monate herabgesetzt worden. Bei der Revisions- Verhandlung vor dem Reichsgericht wurde die ganze Angelegenheit an die Vorinstanz zurückgewiesen. Bei der erneuten Verhandlung wurde am Samstag von der ersten Strafkammer des Landgerichts folgendes Urteil gefällt: Karl Weber erhält wegen Vergehens gegen 8 13V des Straf- «fetzbuchs einen Monat 15 Tage Gefängnis; Hammer, «ütkster und Krack werden freigesprochen.
Aus dem Lande
ep. Großheppach, 8. Mai. Abschlußprüfung der Kleinkinderschweftern. Im Mutterhaus für evang. Kleinkinderpflegerinnen fand die erste kirchliche Abschlußprüfung des abgehenden Schwesternjahrgangs statt. Im Jahr 1927 war ein Neubau erstellt worden, der vor allem der vermehrten Ausbildung der Schwestern dienen sollte. Die Ausbildungszeit wurde auf zwei Jahre erhöht, eins neue Lehrkraft eingestellt. Die diesjährige Abschlußprüfung, die unter Leitung von Kirchenrat Schaal - Stuttgart stattfand. bewies, daß die vorausgegangene Bereicherung der Ausbildung, insbesondere auf dem Gebiet der Erziehungslehre und der Seelenkunde, recht gute Erfolge gezeitigt hat. Vortrefflich waren die Fröbelübunaen im Kindergarten des Mutterhauses. Eine öffentliche Ausstellung von Handfertigkeitsarbeiten der Schwestern legte Zeugnis ab von einem hohen Grad von Geschicklichkeit, zugleich aber auch von fein entwickeltem Kunstgefühl. Das Mutterhaus Großheppach, das auf eine mehr als 70jährige Arbeit zurückfchaut, umfaßt in seinem Verband gegenwärtig über 600 Kinderschwestern.
Mckmühl, 8. Mai. Gewitterschaden. Der Gewitterschaden am vorletzten Sonntag auf hiesiger Markung wurde vorläufig auf 17 000 -N geschätzt. In den Weinbergen sind 10 bis 20 v. H. der angesetzten Gescheine geschädigt. bei den Bäumen trifft dies gleichfalls zu. Den größten Schaden richteten die Wassermassen durch Erdabschwemmung an. Der Boden wurde bis auf den Grund der Wurzeln aufgerissen und die Pfähle in die Jagst geschwemmt.
Crailsheim. 8. Mai. Schriftsteller-Jubiläum. Sein 40jähriges Schriftsteller-Jubiläum konnte der Dichter und Archäologe Dr. Gustav Adolf Müller (geb. 1866 zu Buch im bad. Hotzenwald) begehen, der in den Jahren 1018 bis 1921 Direktor des früheren Aeformpädagogiums in Crailsheim gewesen ist. 1888 erschien bereits seine erste Arbeit „Archäologische Slreifzüge in Italien". Als Dichter ist der Jubilar besonders durch seine geschichtlichen Romane „Ecce Homo!", «Im Zauber der Wartburg", «Das sterbende Pompeji" und durch seinen Schwarzwaldroman ,Das Gundele", als Goetheforscher durch seine Bücher über die Liebesidylle von Sesenheim in weiten Kreisen bekannt geworden.
Schlaitdorf OA. Tübingen, 8. Mai. Motorraddiebstahl. Ende vorigen Monats hat der 23jährige Monteur Eugen Trautwein von hier in Neckarhausen ein Motorrad mit dem Kennzeichen M K 1187 sowie die Zulassungsbescheinigung und Steuerkarte zu diesem Motorrad lautend auf auf den Namen Wagner-Neuenhaus erschwindelt. Mit dem Motorrad ging Trautwein flüchtig und konnte bis jetzt nicht ergriffen werden.
Bottweil. 8. Mai. Der Landesverbandstag der württembergischen Wagnermeister fand am Sonntag hier mit über 250 Teilnehmern statt. Am Samstag ging ein Begrüßungsabend der eigentlichen Tagung voran. Es wurde eine umfangreiche Tagesordnung durchberaten. Am Montag wurde ein Ausflug ins Donautal unternommen.
Benningen OA. Ludwigsburg, 8. Mat. Ende eines Sozialrentners. Am Sonntag wurden am Neckarufer bei der Brücke die Kleider des Gottlob Müller, Händlers Son Möglingen, gefunden, nebst Uhr und 25 Bargeld, Es scheint, daß Lebensüberdruß den 56 Jahre alten, ledigen Sozialrentner, der mit Kurzwaren handelte, bewogen hat, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Der Leichnam ist noch nicht gesichtet worden.
Heidenheim, 8. Mai. Ertrunken. Dos vierjährige Töchterchen von Georg Neff jung fiel in eine Wassergrube und ertrank.
Bom Oberland, 8. Mai- Pressefahrt durch Echwäbisch - Land. In der Zeit vom 9—11. Mai veranstaltet der Berkehrsverband „Schwäbisch-Land" eine Pressefahrt durch das Berbandsgebiek. an der 10 Vertreter großer deutscher Tageszeitungen teilnehmen werden.
Alm. 8. Mai. Ehrungen Hermann Köhls in Neu-Ulm. Die Stadt Neu-Ulm will ihrer Freude und ihrem Stolz bezüglich des Oieanflugs Köhls auch nach außen hin Ausdruck verleihen und die Erinnerung an die Tat Hermann Köhls dauernd wachhalten. Zu diesem Zwecke ^rben sich die Parteien dahin geeinigt, den Stadtrat zu ersuchen. er wolle beschließen: 1. dem erfolgreichen Ozeanflieger, dem großen Sohne unserer Stadt, Hauptmann a. D. Hermann Köhl wird das Ehrenbürgerrecht unserer Stadt verliehen. Hauptmann Köhl ist zu bitten, zur lieber» reichung der Ehrenbürgerurkunde in einem feierlichen Akt nach Neu-Ulm zu kommen: 2. an dem Geburtshaus Hermann KSHks, Ludwigstraße 6, ist eine einfache Erinnerungstafel anzubringen
Grodk OA. Biberach, 8 Mai. Unterschlagung. Ein bei einem hiesioen Landwirt bediensteter Knecht hak die Summe von etwa 300 unterschlagen und ist flüchtig gegangen
Rottenburs, 8. Mai. Autolinie Tübingen — Rottenburg. Wie die „Rottbg. Zeitung" erfährt, hat das Innenministerium dem Omnibusverkehr Tübingen G. m. b. H die Erlaubnis zum Betrieb einer Kraftfahrlinie Tübingen-Hirsau-Wurmlingen-Rottenburg erteilt. Diese Einrichtung ist im Interesse einer besseren Verbindung der Gemeinden Hirsau und Wurmlingen sehr zu begrüßen.
Täglich kann abonniert werden
44. Hauptversammlung des Württ. Schwarzwaldvereins
Im festlich geschmückten Herrenalb trafen sich am Sonntag, den 6. Mai, die Vertreter des Württ. Schwarzwaldvereins zur 44. Hauptversammlung. Der Tagung ging am Samstag eine Sitzung des Hauptausschusses voraus, in welcher die Stellungnahme der Leitung des Vereins zu den einzelnen Anträgen festgelegt wurde. In Anerkennung ihrer großen Verdienste um das Eefallenen-Eedächtnishaus des W.S.V. auf dem Fohrenbühl wurde Frau D. Oskar Jungh ans-Schramberg zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Ortsgruppe Herrenalb hatte die Vertreter zur Feier ihres 25jährigen Bestehens zu einem Festabend eingeladen, der in dem städt. Kursaal einen würdigen Verlauf nahm.
Am Sonntag morgen eröffnete der Präsident des W. S. V., Landesgeologe Dr. R e g e l m a n n-Stuttgart, die Hauptversammlung und begrüßte besonders die verdienten Ehrenmitglieder Stadtschultheiß a. D. Hartranft-Freuden- stadt, Prof. Schaumann und Oberpräzeptor Lindmaier- Stuttgart. Dem Jahresbericht des Präsidenten ist zu entnehmen, daß der W.S.V. in 59 Ortsgruppen mehr als 9000 Mitglieder zählt. Die Neuherausgabe der vorzüglichen Wanderkarten ist in bestem Gang. In diesem Jahre konnte der W S V. wieder wie früher als Vereinsgabe eine prächtig gelungene Wanderkarte, das Blatt Hohloch-Baden- Baden ausgeben. Der im Monbachtal geplante Vau von 7 Staustufen, die das reizende Landschaftsbild zerstört hätten, konnte verhindert werden, so daß jetzt nur noch eine Staustufe am Ausgang des Tales erbaut werden soll. Die Bezeichnung der Wanderwege ist weiter verbessert und ausgebaut worden.
Der Kassenbericht weist bei 49 582 Mk. einen Ueberschuß von 5000 Mk. auf, der Bestand des Vereinsvermögens beträgt ohne die Liegenschaften 19 073 Mk.
Zwei Anträge hatten das Ziel, eine möglichst baldige Vereinigung des Württ. und Badischen Schwarzwaldvereins herbeizuführen. In der Aussprache kam zum Ausdruck, daß die Grenzpfähle vielfach die Arbeit der beiden Verein hemmen, daß der Schwarzwald ein Wandergebiet sei und daß die Vereinigung der beiden großen Vereine auch das Zusammengehen der beiden Länder vorbereiten könne. Dabei wird auch die Anregung gegeben, unter Einbeziehung des Schwäb. Albvereins einen Südwestdeutschen großen Wanderverein zu schaffen. Die Versammlung beschließt im Sinne der Anträge. Nach einem weiteren Beschluß tritt der Verein dem Verband Deutscher Ee- birgs- und Wandervereine bei.
Die Wahl des Hauptvorstandes ergab folgende Zusammensetzung: 1. Vorsitzender: Landesgeologe Dr. Regel- mann; 2. Vorsitzender: Oberforstrat Dr. Harsch; Schriftleiter des Vereinsblatts: Studienrat Ankelen; Vertreter ! der Ortsgruppe Stuttgart: Zahnarzt Dr. Hehler; Hauptvereinsrechner: Oberlehrer Harm; 1. Schriftführer: Dipl.- Jng. Wall; 2. Schriftführer: Verwaltungsbeamter Buhler; Hauptvereinswegwarte: Malermeister Mezger und Oberingenieur Tüchle; Beisitzer für Jungschwarzwald und Bergwacht: Studienrat Zürn; Beisitzer: Fabrikdirektor Jung- hans, Schramberg.
Zum Vorsitzenden des Verwaltungsausschusses des Fohrenbühlhauses wurde ebenfalls Fabrikdirektor Helmut Junghans gewählt. Malermeister Mezger-Stuttgart, der
: seit 25 Jahren als Hauptvereinswegwart sich große Verdienste um die Wegbezeichnung erworben hat, wurde zum > Ehrenmitglied ernannt.
Zur nächsten Hauptversammlung 1929 hatten Loßburg- Rodt, Nagold, Trossingen und Wildbad eingeladen. Loß- burg-Rodt wurde als Tagungsort gewählt. Den Abschluß der Veranstaltung bildete am Montag eine Kraftwagenfahrt durchs Murgtal an das Schwarzenbach-Kraftwerk und über das Kurhaus Land nach Baden-Baden.
WürtLembergischer Fleischertag
Hall, 8. Mai. Am Sonntag und Montag fand hier der Württ. Fleifchertag statt. Am Sonntag vorm, wurde in der Stadthalle auf dem Halplatz eine Ausstellung für da» Fleischergewerbe eröffnet. Weiter war am Sonntag Vorstandssitzung im Hotel Lamm und Generalversammlung de» Württ. Häuteauktionsverbands im Gasthof zum Ritter und abends ein Festbankett im Neuen Bau. Am Montag begann dann die Hauptversammlung. Ehrenobermeister Häußermann- Stuttgart konnte in seiner Begrüßungsansprache mit Befriedigung feststellen, daß der Besuch überraschend gut sei. Der gedruckt vorliegende Jahresbericht wurde ohne Aussprache gutgeheißen. Ueber die Wünsche des Metzgerhandwerks zu den Arbeitszeitbestimmungen im künftigen Arbeitsschutzgesetz sprach der Stuttgarter Obermeister Stöckle. Während das Metzgergewerbe die Sonntagsruhe und auch sonstige Verbesserungen der Arbeitszeitregelung freudig begrüßte, müsse es sich gegen die völlige Mißachtung der besonderen Verhältnisse des Gewerbes wenden, vor allem dagegen, daß die Metzger die 48-Stunden- woche restlos durchführen sollen. In einer Entschließung wurde als Normalarbeitszeit für das Metzgergewerbe die 54-Stundenwoche gefordert. Der ausnahmsweise gestattete 8-Uhr-Ladenschluß in Gemeinden mit vorwiegend ländlicher Bevölkerung ist auf solche bis zu 3000 Einwohnern festzusetzen. Ueber die Hausschlachtungen sprach Obermeister Pfister er-Ludwigsburg. In einer Entschließung wurde verlangt, erneut bei der zuständigen Stelle zu beantragen, daß solche Hausschlachtungen, von denen das Fleisch und die Wurst oder ein Teil davon an die Bevölkerung verkauft wird, als gewerbliche Schlachtungen anzufehen sind und daher den gleichen gesetzlichen Bestimmungen in bezug arrf Schlacht- und Verkaufsräume und hinsichtlich der Besteuerung unterliegen wie die Gewerbebetriebe der Metzger. Außerdem wurde beschlossen, den Deutschen Kleischerverband aufzufordern, auf die Aenderung des Fleischbeschaugesetzss hinzuwirken, um den Bezirksbehörden eine bessere Handhabe zum Einschreiten gegen diese Hausschlachtungen zu geben. Ueber Lehrlingsfragen sprach Fleischermeister S ch m e l z l e - Hellbraun, der besonders davor warnte,
! Bauernsöhne in wenigen Monaten zu Hausschlächtern aus- > zubilden. Ueber die augenblickliche Belastung des Mittelstands, insbesondere des Metzgsrgewerbss, durch das württ. Gewerbesteuergesetz berichtete Syndikus Dr. Paniken- Stuttgart. Eine hiezu angenommene Entschließung forderte erhöhte Staffelung zur Ausscheidung des nsrsönlichen Arbeitsverdienstes und Herabsetzung der Gebäudeentschul- d»ng«ffteuer. Der nächste Bezirkstag ffnd-t in Bib-rach statt. Abends fand im Neuen Bau ein Festball statt. Am Dienstag wurde durch einen Ausflug nach Waldenburg und Kün- zelsau der Bezirkstag abgeschlossen.
Aus Stadt uni >nd
Nagold. 9. Mai 1928
Deutschland ist die Universität der Welt.
Englische Pressestimme.
Dienftnachrichten
Die Dienstprufung für das Lehramt an Gewerbeschulen haben Emil Geiger aus Alpirsbach OA. Freudenstadt und Adolf Spatz aus Calw bestanden; ferner wurde Wolf Knapp aus Simmersfeld nach Ablegung der forstlichen Fachprüfung zum Forstreferendar bestellt.
Erhöhte Dienstbereitschaft bei der Post
Nach einer Verfügung der Oberpostdirektion haben vom 16. Mai an alle Vermittlungsstellen an Werktagen von 8—20 Uhr ununterbrochen dienstbereit zu sein. Es können somit vom 16. Mai an auch die Teilnehmer der kleineren Fernsprechvermittlungsstellen (Postagenturen und Hilfsstellen) während der ganzen Dienstbereitschaft anrufen oder angerufen werden.
Maischnee
Trotz all seiner Prächtigkeit konnte es sich der Mai doch nicht verkneifen, heute am frühen Morgen ein paar Schneeflöckchen durch die Luft zu jagen. Das Thermometer hatte schon verschiedentlich des Morgens genau wie heute, nur 1 und 2 Grad Wärme gezeigt, mit dem Unterschied, daß es sonst bei trockenem Wetter war und es heute regnete, wodurch die Schneebildung bewirkt wurde.
Bezirks-Wirtsverein Ragold
Man schreibt uns:
Ein Teil der Mitglieder der Wirtsvereine von Freudenstadt (3), Horb (11), Herrenberg (13) — Calw fehlte leider gänzlich — fanden sich mit einer sehr erfreulichen Anzahl Nichtmitglieder und unseren, auch nicht allzu zahlreich vertretenen Getreuen hier in der „Traube" zu eifriger Arbeit zusammen. Galt es doch, Wege zu finden, die einander im Gewerbe parallel führen und Kämpfe gemeinsam zu bestreiten, die dem Einzelnen unmöglich, wenn gesiegt werden soll. Ob diese Wege gefunden und ob das Ringen erfolgreich, muß die nächste Zukunft lehren. Der zweite Anlauf wird bald, voraussichtlich in Freudenstadt, gemacht werden. — Die Vereinsleitung hatte eine so umfangreiche Tagesordnung aufgestellt, daß gewiß jeder Teilnehmer auf seine Kosten kam, denn es gab allerlei zu hören. Der vom seligen Reichstag wieder — und zwar zum 5. mal — zu den Akten gelegte Schank st ätten-Ee- setzentwurs wurde auch von der Versammlung schnell abgetan, mit der Mahnung, trotzdem beständig auf der Hut zu sein, falls Auferstehung erfolgt. Das Arbeits- zeitgesetz wurde in seinen 15 Paragraphen gründlicher durchgesprochen und wenn es nicht eine noch viel schärfere Verurteilung erfahren hat, so liegt das daran, daß bei uns sich die meisten Kollegen noch gar nicht der Auswirkung desselben in unserem Gewerbe (viele Betriebe kommen auch gar nicht dafür in Frage) bewußt sind, besonders weil wir — zum Lobe des Eewerbeauffichtsamts sei es gesagt — bisher ungestört geblieben find. Vielleicht betrachtet es uns schon als guten Nachbar von der „Rößles-
Ecke." Nun folgten Aufklärungen darüber, welche Abzüge von derSteuer gemacht werden können, wenn man eine wenn auch nicht kaufmännische, so doch geordnete und in jeder Beziehung nachweisbare Buchführung führt. Ein Kapitel, das die meisten Kollegen nicht kennen. An Hand ! von Fachbüchern wurde gezeigt, daß der Inhaber eines - modernen Großbetriebs (Hausbesitz nicht einbegriffen) 86 i Steuerabzüge vom Umsatz machen kann und wenn wir die I Angelegenheit richtig behandeln, werden wir auch soweit kommen, wie die ehemaligen Großagrarier und Magnaten in Schlesien und Norddeutschland. Dort war der Staat ehemals beinah froh, wenn er diesen Herren mit ihren ungeheuren Besitzungen (z. T. bis zu 12 000 Morgen) gegenüber nicht noch Bersorgungsansprüche — stempeln gab es ja s. Zt. noch nicht — anerkennen mußte. Für den sonst noch auf Lager befindlichen Arbeitsstoff wie: Volkswirtschaftliches, Polizeistunde, Berufsausbilduugsvorlage, Arbeitsloseuversicherungsgesetz, Weinbuchführung usw. war auf Anfrage kein Interesse vorhanden. Daher Glocke des Präsidenten: „Debatte über evtl. Biersteuer." Jetzt kam Leben in die Versammlung. Doch hier ist Reden Silber und Schweigen Gold. All die vielen fehlenden Kollegen, die heute neugierig sind, hätten zur Versammlung kommen sollen. Ein Sprecher wies deutlich nach, wo hier der Hase im Pfeffer sitzt. Zunächst bei den Eesetzmachern und dann bei den Gemeindeverwaltungen. Es hat am 1. April 1927 anscheinend sehr geeilt, denn das Gesetz ist voller Unklarheiten und Unvollkommenheiten und es sind bis in die jüngste Zeit hinein ergänzende Ausführungsbestimmungen erlassen worden. Bekanntlich heißt es. Bei Gemeinden von über 4000 Einwohner muß, bei solchen unter 4000 kann die Steuer eingeführt werden, wenn entsprechende andere Steuersenkung erfolgt. Wo ist das geschehen? Ferner: die Steuer darf 7?S des Herstellerpreises nicht übersteigen; da darf sie doch mit demselben Recht auch nur lA betragen. Nun: Wenn schon — denn schon!! — Obwohl wir peinlich bemüht waren, dem Verhältnis „Landesverband — Wirts-Verein Nagold" gar keiner Erwähnung zu tun, war es doch nicht ganz aus der Debatte auszuschalten und wir wurden, ebenso wie die vielen Kollegen, die überhaupt keinem Verein angehören, von zwei Seiten als Außenstehende (zu deutsch Außenseiter) bezeichnet. Nun, wir waren lange Jahre treue, eifrige und pünktlich zahlende Mitglieder des L. Aber vom Augenblick an, wo wir in wichtigen Angelegenheiten auch mitbestimmen wollten, da hieß es: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Und Außenseiter haben ja auch schon oft das Rennen gemacht- ^ Vielleicht auch so bei uns. Nach Schluß der Mündigen Verhandlungen, die in voller Harmonie verliefen, besuchten die Gäste mit uns die verschiedenen hiesigen Kollegen, bis die Züge und sonstigen Vehikel die Gäste wieder ihren heimischen Penaten zuführten.
Hurrah, der Kasperle kommt!
Er ist schon weit herumgekommen in ganz Deutsch land. In den letzten 2 Jahren hatte er 350 Vorstellungen mit gegen 100 000 Besuchern. Und all die Tausende, groß und klein, hat er für ein paar Stunden mtt seiner heiteren Kunst so recht von Herzen zum Lachen gebracht. Und es sind keine gewöhnlichen, diese Harten- steiner Puppenspieler. Vor fünf Jahren haben sie im
Seite 3 — R
Erzgebirge und was füi kleines Kunst Spieler Leb möchte nur ii bendig und ' Gesichter und Spiele selbst Dr. Faust, d> andere — doi ausgedacht ui gar nicht erzä Spiele, Max jprüngliche, sc so über und in schönster „Zwickauer T Nachmittag d- ist selbstverstä eingestellten troffen sahen, drchtgefüllten geistigen Wid den. vornehn artigen Bühr ttaunlich viel ganz geringe der Anzeige
-ktvtzki
Uui
Die am ( dem Zielpunk tigsten Maiw unsere deutsck jchaft war am Grünen und Schon in allc auf, teils zu st pr erreichen, folgte. In fr durch herrlici nagold, wo n rechnrmgsrat lichen Rückblil iss gab. Wei Waldachtal, ü Hochdorf. Die jo daß am ( eintraf. Von und Turnerir dem Schönen ergötzen.
In Hochdc vom dortigen der Göttelfin dem ideal gei zu. Daselbst wie es bei der des Gaues an und Turnerin der ab. Hier die zusammer mens der Eai
tag sei dazu Besonders Hai „Kümpfe und ein wackerer 1 die Kräfte, stä die Jugend „ von diesem 2 wieder gestärl der 2. Eauvo begeistert auss Sängerabteili gaben manche dankbare Höi schafts- und I Wildberg ui Stotz- Calw Es ist den be nach dem law anwesenden E nähme dieses i die Calwer I war, wehrte j Spiel endete
Heil" verabst sich über den ein schön durck Hochdorf und Eberhardt-Ho werden, daß s stellten; sie s Herrenberg er tag verlief in man in geschl, fahrt anzutre