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Nagolücr TagblattDer Gesellschafter*

Dienstag, 8. Mai 1928

E Bahnhof her durch die Aeutvrslraße zur Karlstrahe. Girichzeitiq kam ein van Direktor Willich - Ulm gesteuerter Krnftivagen »on der KicnleSbergbrücke her. An der Kreuzung deider Slraß-'n wollte der Magen des Klaus; in die Karl- strafe einl'ieae». fuhr aber auf den Gehweg vor dem Gasi- kof^vm ?ii!ler und i» eine Gruppe von Leuten hinein. Die 28 ?! a Ehefrau des Dostzeiwachtmeisters Schnei­der und ihr einziges Kind wurden sofort getötet, der Ehs- nc>!!i> Schneider cr:i!l einen Unkerfchenkelbruch. Die Frau des Polizeioherwachtmeistero Trank erlitt einen Nerven- cholr, ihr Töck'erö'en wurde schwer verletzt. Die übrigen dabei befindliche!, Kwder oelieten ebenfalls unter das Auto, wurden ober nur leicht verletzt.

Am nächsten Samstag und Sonntag werden die ersten W o ch e n e n d,r u g e ins obere Donautal. Feldberggebiet Md nach Freibn.rg und zurück ausaeführt. Der Zug verläßt Ulm um die Mittagsstunde und ist um 7 Uhr abends in FreiGirg. Am Sonntag nachts 12 Uhr trifft der Zug wieder in Un" '''

Reutlingen, 7. Mai.D a s s ch ö n e H e i m" . Bei der AusstellungDas schöne Heim" konnte man u. a. Wand­bilder sehen, die in selten schöner und künstlerisch fein­fühliger Stickerei-Technik dort ausgestellt waren. Diese SchmuckstückeBlühende Kakteen",Paradiesvogel", und ltöwe im Banancnfeld", die auch in ihrer Komposition -ie Mnstlerhand verraten, stammen im Entwurf und Aus­führung von Frau Lin Schuker geb. Graf. Die alte Kunst, Wandschmuck in Nadeltechnik zu schaffen, hat hier eine glückliche Auferstehung erlebt.

Aus Stadl und Land

Nagold, 8. Mar 1928

Zn die Flegeljahre geraten, das heißt: viel zu un­geschickt werden, Liebes zu tun und darum Böses tun.

Voigt-Diedrichs

Dieustnachrrchten

" W Oberoerwaltungsstkreiär i. e. R. tzolbeck bei dem Finanz­amt Neuenbürg wurde zum Obersteuerletceiär ernannt und Obersteucrsckretär Kleinmann bei dem Finanzamt Horb an das Fi> avzaml Gmünd versitzt.

Neue Frachtbriefe

Wie uns von der Eisenbahnverwaltung mitgeteilt wird, sind ab l. Oktober 1928 anläßlich der Einführung der neuen Eisenbahnverkehrsordnung neue Frachtbriefe zu verwen­den. Es wird daher ratsam sein, kein allzu großen Vor­rat von Frachtbriefen mehr hinzulegen, sondern sich zeitig mit den neuen Formularen einzudecken.

Ortsausschuß für Leibesübungen und Jugendpflege

In einer gestern abend stattgefundenen Sitzung, an der außer den dem Ortsausschuß angeschlossenen Vereinen und schulen, die Vertreter des Bezirks und der Stadt teilnah- mcn, wurde neben der Wiedergabe eines Jahresüberblicks und dem Verlesen des Kassenberichts über die in diesem Jahre wiederum vorgesehenen Reichsjugendwettkämpfe und Werbeveranstaltung gesprochen. Als Zeitpunkt legte man als die noch einzig möglichen Tage, den 7. Juli für die Wettkämpfe, für die übrigens fast die gleichen Bedingun­gen wie 1926 und 1927 gelten, und für die Werbeveranstal- cung den 8. Juli, also einen Samstag und den folgenden oonntag, fest. Durch die Flußkorrektion muß das Schwim­men zu diesem frühen Zeitpunkt aus den Veranstaltungen herausgenommen werden,' es wird dafür ein ausgesproche­nes Werbeschwimmen, evtl, ähnlich dem vor 2 Jahren, Ende August oder Anfang September angestrebt. Das Pro­gramm für den Werbetag am 8. Juli steht u. a. einen kleinen Festzug, Massenfreiübungen, Stafettenlauf, Frei­übungen der Damenriege des T. V., Hand- und Faustball­wettspiele, Tauziehen und radsportliche Vorführungen vor. Bekanntlich ist die im vergangenen Jahre so gut aufge­zogen gewesene Werbeveranstaltung durch Witterungs­unbildenins Wasser gefallen", nachdem die Reichsjugend­wettkämpfe einen guten Verlauf genommen hatten. Wollen wir hoffen, daß die Prophezeiungen auf einen warmen, schönen Sommer wahr werden und auch diese beiden Tage unter einem günstigen Stern stehen möchten.

Baumwartsausslug

Am letzten Sonntag versammelten sich die Baumwarte der Bezirke Böblingen, Herrenberg, Nagold, Calw und Freudenstadt zu einem Familienausflug, welcher dieses Mal dem Schwarzwald galt. Per Rad, Auto und Bahn erschienen von nach und fern die Baumwarte, großenteils auch in Begleitung von Frauen, Töchtern und Söhnen. Am Sammelpunkt, dem stets gastfreundlichenWaldhorn" in Berneck konnte zunächst Durst und Hunger gestillt werden, um hernach die Bernecker Steige besser zu überwältigen. Ein großer Zug stieg am Bernecker Friedhof vorbei zum Schloß um noch eine kurze Rast bei Freibier und schönster Aussicht auf der Terrasse derLinde" zu genießen. Dort hob sich die Stimmung der Teilnehmer merklich, wenn auch einige vom ebeneren Gäu meinten: an dene Bückel möcht i net Baumwart sei. Vom schönsten Wetter begleitet, gings dann über Altensteig-Dorf nach Altensteig zum Krieger­denkmal. durch die schönen Obstgärten am Hellesberg zum WAdfriedhof. Die Magenfrage zwang leider zu einem raschen Tempo, womit allerdings die das Bergsteigen Un­gewohnten nicht ganz einverstanden waren. Etwas ver­spätet aber umso hungriger kam man zumGrünen Baum" wo dafür das Essen und Trinken recht gut schmeckten. Nach Aegrüßung durch den Vorsitzenden, Oberamtsbaum­wart Webe r-Herrenberg, sorgten Gesang, Musik und gut kernige, humoristische Vorträge für Unterhaltung.

Mückshafen brachte manchem eine Ueberraschung oder v" Andenken an den harmonisch verlaufenen Tag. Nur konnten sich die Teilnehmer zum Abschied ent- lA^oEn. Der Vorstand gab dabei der Hoffnung Ausdruck, ag auch die weiteren alljährlichen Zusammenkünften dieser Tv " Zahlreich besucht und immer zu besserem Einver- ?er Kollegen führen möchten. Mit herzlichem schied man um 6 Uhr, um mit den verschieden- l en Transportmitteln die Heimat wieder zu erreichen.

Vereinsbesuch

IpSt^^^öopathische Verein Zuffenhausen stattete a: ai? ^""atag seinem hiesigen Bruderverein einen Besu d»« Station Wildberg entstiegen in der Frist

gen eine stattliche Zahl Gäste dem Zug, empfa,

dem Vorstand des Nagolder Vereins und Herr V o g e l, einem ehemaligen Mitglied dk hinau^?»^^«^^rns. Bei prächtigem Maiwetter ginx y'nauf zum Sulzer Eck, durch herrlich duftenden Nade

wald zum Kühlen Berg, wo man eine schöne Fernsicht ge- j noß über Rötenbach in den Easthos zurTraube", wobei i die Pflanzenkundigen immer wieder auf die bereits zahl- i reich vertretenen Heilpflanzen aufmerksam machten. Nach ! dem Mittagessen, das gut, reichlich und billig war, wurde ! Hohennagold und die Stadt besichtigt. Hochbefriedigt und ! voll Dank, den der Vorstand, Herr Ehr. Braun, in gut gewählten Worten namens der Zuffenhauser zum Aus- I druck brachte, kehrten die Gäste mit dem Abendzug in ihre i Heimat zurück.

Warenversorgung durch Wanderlager. Vom Württ. Be­amtenbund wird uns geschrieben: Neuerdings mehren sich die Fälle, in denen Inhaber von sogenannten Wanderlager» bei Beamtenorganisationen die Unterstützung zum Vertrieb ihrer Waren nachsuchen. In den Ankündigungen derartiger Reisender wird vielfach auch behauptet, daß die Ausstel­lungen im Einvernehmen mit Beamtenorganisationen er­folgen. Mit Rücksicht hierauf stellen wir fast, daß sich der Württ. Beamtenbund weder mit der Beschaffung oder Ver­mittlung von Waren, noch mit der Empfehlung einzelner Firmen befaßt. Die Fachorganisationen und Ortskartelle des Württ. Beamtenbunds wurden wiederholt ersucht, keinerlei Verbindung mit den Inhabern sogenannter Wandsrlager anzuknüpfen und die 2eami"'""'k " ' ' ' ' ''''k ''>? ästi­

gen Geschäfte zu verweisen, da diese allein eine Ge­währ für sachgemäße Belieferung bieten und da beim Ein­kauf aus Wanderlagern oder bet auswärtigen Reisenden die Enttäuschung meist hintennach sich einstellt.

Kleinigkeiten bei Finanzämtern. Der Reichsfinanzhof Hai übereifrigen Finanzämtern einen Dämpfer aufgesetzt, er hat nämlich eine Entscheidung losgelassen:Die Ermitk lungspflicht der Rechtsmittelbehörden darf bei Schätzung ge­ringfügiger Werte niemals überspannt werden."

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Rohrdorf, 7. Mai. Zu einem Heimkehrabend waren am Samstag Kirchenchor und Liederkranz in den wirklich stimmungsvoll geschmückten Sonnensaal einge­laden. Herr Otto ?. Seifriz aus Milwaukee, Bruder des noch im besten Andenken stehenden Herrn Pfarrers Seifriz und der Frau Maria Bareis galt die Ehre, der nach 44 jährigem Fortsein sein altes Vaterland wieder besucht. Es war nicht zuviel ihm erwiesene Ehre, denn Herr Seifriz ist seiner alten Heimat in schwerer Zeit ein sehr treuer Freund geblieben, der all seinen großen Ein­fluß, wo immer nur möglich, für Deutschland einsetzte und an führenden Posten der Liebesgabenkomitees gestanden ist, wofür ihm die Reichsregierung in wohlverdienter Würdigung die ehrenvolle Auszeichnung, das Ehrenkreuz vom Roten Kreuz zuerkannte. Es war höchstinteressant zu hören, welch große Geldsummen allein mit vieler, vieler Liebesmüh zusammengetragen worden sind, um der großen Not in Deutschland helfen zu wollen. Herr Seifriz führte Beispiele von Opferfreudigkeit, auch von anglika-. irischer Seite an, die in Erstaunen uns versetzten. Ebenso erfreulich waren seine Mitteilungen über das ehrliche Be­streben der noch treudeutschen Amerikaner, in den Ver­einigten Staaten immer mehr Freunde für das Deutschtum zum gewinnen, wie in Wort und Schrift in diesem Sinn unerschrocken, mit immer mehr wachsendem Interesse und Erfolge gearbeitet werde. Beschämend sei es, daß es so viele Deutsche drüben gebe, die sich ihres Vaterlandes schä­men und es sogar mit Schimpf und Schande besudeln. Der Deutsche (auch wir) könne seinen aktiven Anteil an dem Streben der treudeutschen Amerikaner am besten dadurch betätigen, wenn er sein Deutschtum selbst überall in Ehren halte, besonders vor Ausländern. Begrüßungsworte und auserlesene Weisen des Kirchenchors und des Liederkranzes, sowie sinniges Lustiges gaben dem Heimkehrabend eine eigene zarte Note, der dem East aus weiter Ferne, der sich so rasch die Herzen zu gewinnen wußte, und den ihm die Ehre Gebenden in bestem Erinnern bleiben wird

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Calw. 7. Mai. Zuschuß aus dem staatlichen A u s g l e i ch s st o ck. Einer bisher unbesiätiglen Nachricht zufolge wird die Stadtgemeinde Calw für das Rechnungs­jahr 1926/27 einen Zuschuß aus dem staatlichen Ausgleichs­stock in Höhe von 10 900 Mark erhalten. Der Antrag der Stadtgemeinde lautete auf 20000 Reichsmark.

Freudenstadt, 7. Mai. Ein schweres Unglück. Auf der Straße zwischen Hallwangen und Aach ereignete sich in der Nacht vom Samstag auf Sonntag zwischen 1 und ^L2 Uhr ein schweres Unglück. Drei Bürger von Dornstetten waren von Hallwangen, wo sie Geschäfte er­ledigt hatten, auf dem Heimweg. Einer derselben, der 25 Jahre alte Kaufmann Willy Reichert stellte sich, in der Meinung, ein des Weges kommendes Automobil ge­höre einem Bekannten von Dornstetten, mitten auf die Straße, um den Lenker des Autos zum Halten zu ver­anlassen. Es handelte sich aber in der Tat nicht um das Dornstetter Auto, sondern um das Auto des Adam Frey hier, dessen Sohn auf Bestellung Freudenstüdter, die an einem Tanzkränzchen in Hallwangen teilgenommen hat­ten, nach Hause führte. Reichert wurde überfahren und blieb fürchterlich verstümmelt tot auf der Straße liegen. Das Gericht erschien noch in den frühen Morgenstunden an der Unglücksstelle. Plötzlicher Tod. Ein An­gestellter der auf dem unteren Marktplatz aufgestellten Schiffschaukel, der heute früh mit dem Abbrechen des Ge­rüstes beschäftigt war, fiel plötzlich um und war tot. Der sofort herbeigerufene Arzt stellte Herzschlag infolge eines Kropfes fest.

Freudenstadt, 7. Mai. Umbau von Staats­straßen im Freudenstädter Bezirk. Im Freudenstädter Bezirk hat weitaus die größte Bedeutung die Murgtalstratze von Freudenstadt nach Schönmiinzach und dementsprechend ist man auch schon vor zwei Jahren an ihren Umbau herangetreten und hat im Jahr 1926 bei Baiersbronn eine 1000 Meter lange Solidititbeton- und im Jahr 1927/28 bei Huzenbach eine 1500 Meter lange Teermakadamstrecke hergestellt. In den Jahren 1928/29 werden zwischen Klosterreichenbach und Schöne- gründ weitere 4600 Meter mit Beton- und Asphalt- oder Teerbelag an die Reihe kommen und in den Jahren 1929/30 soll die 5000 Meter lange Strecke zwischen Freu­denstadt und der Baiersbronner Solidititstratze wie die anderen auf eine Fahrbahnbreite von 6,00 Meter, min­destens aber 5,50 Meter, gebracht und mit Dauerbelag, auf den Steigen Pflaster, versehen werden. Es ist an­zunehmen, daß so in vier oder fünf Jahren die ganze 21 Kilometer lange Strecke von Freudenstadt bis Schön­miinzach in vollendeter Form auch den höchsten Ansprü­chen genügen wird. Andere wichtige Verkehrsstraßen im Freudenstädter Bezirk werden im Umbau an die Reihe

kommen, sobald ihre Bedeutung ihn dringender verlangt und die Mittel dafür zur Verfügung stehen werden; selbst­verständlich wird in der Zwischenzeit alles aufgeboten werden, um ihren Zustand im Weg der ordentlichen Unterhaltung befriedigend zu erhalten.

Waldbräude

Oberweiler, 7. Mai. Am letzten Samstag nachmittag entstand auf der Markung Oberweiler in der Nähe von Simmersfeld ein größerer Waldbrand, der einen bedroh­lichen Charakter anzunehmen drohte. Durch das rasche Eingreifen der Einwohnerschaft von Simmesfeld und Oberweiler wurde das Feuer jedoch bald gelöscht und großer Schaden verhütet. Abgebrannt sind etwa 6 Mor­gen Wald, welcher der Gemeinde Oberweiler und Privat­waldbesitzer gehören.

Wildbad, 7. Mai. Am gestrigen Sonntag sah man am Keppelberg plötzlich Rauch aufsteigen und entdeckte einen Waldbrand. Schnell wurde die Feuerwehr alarmiert. Das Feuer konnte, ehe es besonderen Schaden anrichten konnte, erstickt werden. Zweifellos ist es durch unacht­same Spaziergänger entstanden.

Letzte Rachrichte«

31 Wahloorschläge erhalten die Genehmigung Berlin, 8. Mai. Der Reichswahlausschuß unter dem Vorsitz des Reichswahlleiters, Geheimrat Wagemann, hat gestern abend von den eingelaufenen 33 Reichswahlvor­schlägen 31 angenommen. Allein auf die Aufwertungs­gruppen zählen nicht weniger als 7 Vorschläge; daneben gibt es 3 christliche Listen und neben der Landbund- Reichsliste gibt es noch drei weitere Landlisten. Ein Wahl­vorschlag, der von dem Ehepaar Wulfmeyer mit Sohn und Tochter eingereicht worden war, steht unter dem Namen derRechte und Linke Schutzpartei". Abgelehnt wurden die Vorschläge einer GruppeGanz parteilos für des deut­schen Volkes Wohl" und einer von einem eben wahlfähig gewordenen Hamburger geschaffene ListeLebensinteressen der Ledigen". Letzterer war bezeichnenderweise von 20 Hamburger Frauen unterzeichnet.

Anrufung des Schlichters im oberschlesischen Bergbau Eleiwitz, 8. Mai. Da die Lohnverhandlungen im ober­schlesischen Bergbau ergebnislos verlaufen sind, haben die Arbeitnehmerverbände den Schlichter angerufen. Die Ver­handlungen vor dem Schlichter finden am Montag, den 14. Mai statt.

Das Unterhaus für das Frauenstimmrecht Berlin, 8. Mai. Wie die Morgenblätter aus London melden, nahm gestern das Unterhaus den Gesetzentwurf, der den Frauen das Stimmrecht gewährt, ohne weitere Aussprache in dritter Lesung an.

Bratianu erstattet dem Regentschaftsrat Bericht. Der Marsch der Bauern.

Bukarest, 8. Mai. Heute vormittag haben Bratianu und Duca dem Regentschaftsrat über die Karlsburger Er­eignisse Bericht erstattet. Unterstaatssekretär Tartarescu ist von Karlsburg nach den Bergwerks-Bezirken von Lupeni und Petroseni gefahren, um dort eine Untersuchung da­rüber einzuleiten, warum die Bergarbeiter die Gruben ver­lassen haben und nach Karlsburg gekommen sind. Die Bergarbeiter von Petroseni haben sich eines Eisenbahn­zuges bemächtigt. Die Gendarmerie konnte die Abfahrt des Zuges nicht verhindern.

Infolge der Besetzung der Eisenbahnstrecke bei Teiul durch Anhänger der Nationalen Bauernpartei erleiden die aus Siebenbürgen kommenden Züge große Verspätungen Der Abg. Michalako, der heute nachmittag nach Bukarest zurllckkehrte, gab dem Klub der Nationalen Bauernpartei die Erklärung ab, daß Beschlüsse von Karlsburg um jeden Preis verwirklicht werden sollen.

Die Hauptmacht der Bauern befindet sich zur Zeit in der Gegend von Ceusch. Ihr Führer ist der Abg. Voku. Eine weitere Gruppe bewegt sich auf Hermannstadt zu Eine dritte Abteilung der nationalen Bauern befindet sich immer noch in der Nähe von Karlsburg; sie ist von Militär umzingelt worden.

Das gerichtliche Nachspiel zum Untergang des amerikanischen U-Boots S. 4 London, 8. Mai. Wie aus Washington gemeldet wird, hat der vom amerikanischen Marineamt eingesetzte Unter­suchungsausschuß zur Prüfung der Schuldfrage bei dem Zu­sammenstoß zwischen dem KüstendampferPaulding" und dem ll-Voot S. 4, den Führer und die Mannschaft des Küstendampfers als schuldlos erklärt.

Wieder ein Schiilertragödie Berlin, 8. Mai. Nach den Morgenblättern erschoß sich der 16jährige Primaner Herbert Landsberger in Rom­melsburg, weil er angeblich zu Unrecht eine Stunde nach­fitzen mußte.

Spiel und Sport

Der Zweite deutsche Ozcanslna teil, wie verlau'et. Ende dieser Woche von Rudolstadt aus vor sich o/ben. 2ns "unkersflug-euq wird von R i st i c s gesteuert. Die Wiener Schauspielerin Lilli Dillen; wird mitsliegen.

Seoelstughöhe 620 Meter. Der bekannte Csa> Isliceer Ferdi­nand Schulz erregte bei einem mehr als einstürdigen Seae!- llug in Grunnu im Riesengebirge eine Habean 6?0 'Nie

bisherige Melthvcbstle^iing seines Franzosen) betrug 547 Meter über der Auegangsstclle.

DieItalia" aus Spitzbergen gelandet.

Das Wetter gestaltete sich am Samstag am Nordkap günstiger, so daß General Nobile am Samstag abend 8.30 Uhr mit der Italia" von Vadsö aufstieg. Anfänglich war der Wind schwach, er steigerte sich ab'r im Lauf des Sonntag vormittags erheblich, doch erreichte das Luftschiff um 1 Uhr mittags die Königsbucht. Die Landung war mit Schwierigkeiten verknüpft. Das Luftschiff wurde in der Haste untergebracht. Die Mannschaft leidet unter der ungewohnten Kälte. Da noch manche Vorbereitungen zu treffen sind, beabsichtigt Nobile, den Polflug erst in acht bis zehn Tagen anzutreten. Das HilfsschiffCitta di Milano", das die Ersatzteile, Oel. Benzin, Lebensmittel usw. an Bord hat, ist an der Küste von Spitzbergen gesichtet worden. Die Norweger meinen, daß die herrschenden Polarnebel die wissenschaftliche Aus­beute sehr beeinträchtigen und dem Flug selbst gefährlich sein werden.

Nach einer Meldung aus Green Harbour aus Spitz­bergen. wo der Nordpolfliege>- Wilkins gelandet ist, wird gemel­det. Wilkins habe eine Einladung Nobiles, den Nordpolstug an Bord der .Jtalla" mitzumachen, abgelehnt.